HOW PARENTS MOTIVATE THEIR CHILDREN THROUGH PROSODY

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HOW PARENTS MOTIVATE THEIR CHILDREN THROUGH PROSODY
HOW PARENTS MOTIVATE THEIR
             CHILDREN THROUGH PROSODY
             Silke Paulmann, Berdien Vrijders, Netta Weinstein, Maarten
             Vansteenkiste
             9th International Conference on Speech Prosody 2018
             13-16 June, Poznań, Poland

18.05.2021                                           AMÉLIE LEIBROCK ÜBUNG PROSODIE SOMMERSEMESTER 2021   1
1. Einführung
                      2. Motivierende Sprache
                      2.1. Autonom-unterstützende vs. kontrollierende
                      Sprache
                      2.2. Non-verbale motivierende Sprache
                      3. Experiment
             INHALT   4. Akustische Analyse
                      4.1. Diskriminante Analyse
                      4.2. Hierarchisch lineares Modell (HLM)
                      5. Diskussion
                      6. Konklusion
                      Literaturverzeichnis

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1. EINFÜHRUNG
- Wie motivieren Eltern ihre Kinder mittels Prosodie?
 → Eltern-Kind-Interaktion sind durch motivierende Sprache
charakterisiert (bei Schulaktivitäten, Einfluss auf soziales Verhalten des
Kindes, Erklären eines Spiels)
- Welche akustischen Parameter definieren motivierende Sprache?
- Was für Arten von motivierender Sprache werden im Paper
dargestellt?

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2. MOTIVIERENDE SPRACHE
Je nach Situation muss das Kind anders motiviert werden:
→ Self-determination theory (SDT): 2 Arten von qualitativ
verschiedenen Nachrichten können verschiedenes Verhalten antreiben
1) Autonom-unterstützende Sprache
2) Kontrollierende Sprache

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2.1. AUTONOM-UNTERSTÜTZENDE VS.
KONTROLLIERENDE SPRACHE
  Autonom-unterstützende Sprache                        Kontrollierende Sprache
  „You may do this of you choose“                       „You must do this“
  Interessen und Glaube des Kindes werden unterstützt   Gefühl von Druck, Kind fühlt sich, als hätte es keine Wahl

  → Vermittlung des Gefühls selbst zu entscheiden und   → Schwächt Selbstbewusstsein und Eigenmotivation des
  Tätigkeiten sind selbstbestimmt                       Kindes
  kann Beziehung der Konversationspartner stärken       Eltern erwarten, dass Kind XY tut, direktere Effekte als bei
  (Lehrer-Schüler-Beziehung, Schüler mehr einbezogen,   autonom-unterstützend
  kann zu verbessertem Lernen, Lernperformance und
  Durchhaltevermögen des Schülers führen → verbunden
  mit einer besseren exekutiven Funktion bei kleinen
  Kindern

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2.2. NON-VERBALE MOTIVIERENDE
 SPRACHE
- supra-segmentale Aspekte der motivierenden Sprache wenig erforscht
  → wichtig, wenn semantische Signale keinen motivierenden Einfluss haben
Bsp.: „it‘s time to clean your room“ = 2 mögliche prosodische Arten der
Motivation
1) Autonom-unterstützend (leisere Stimme, langsamere
Sprechgeschwindigkeit)
2) Kontrollierend (lautere Stimme, schnellere Sprechgeschwindigkeit,
höherer Pitch, härter klingende Stimmqualität)

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3. EXPERIMENT
Vorherige Studien: Englisch, Erwachsene     Material:
Jetzige Studie: Holländisch, Eltern-Kind    - Material aus Studie: Wuyts, Soenens, Vansteenkiste, Petegem, &
Untersucht: Pitch, Sprechrate, Intensität   Brenning, 2017
                                            - Eltern-Kind-Paare sollten Puzzlespiele machen
Vpn:                                        - Eltern erklärten Kindern das Spiel (2 vers. Erklärteams)
- Holländische Muttersprachler              - Videoclips in Audiofiles → auf motivierenden Tonfall (tone of voice)
- 124 Eltern-Kind-Interaktion (17           untersucht
ausgeschlossen wegen
Hintergrundgeräuschen oder keine            Annotationen der Audios mit Praat nach folgendem Schema:
Muttersprachler)                            1) Sätze: wenn Äußerung direktes Verb und Intationsphrase besitzt, auch
- Grundschulkinder                          wenn Äußerung nicht vollständig gesprochen wurde
                                            2) Phrasen: Äußerungen, die kein direktes Verb besitzen aber auch
                                            Äußerungen, die ein direktes Verb besitzen, aber grammatisch nicht
                                            vollständig waren und keine IPs formten
                                            3) einzelne Wörter

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4. AKUSTISCHE                       Diskriminante Analyse                      Hierarchisch lineares Model (HLM)

ANALYSE                             → um zu bestätigen, dass die          → Statistische Analyse, um abzuleiten,
                                    ausgewählten Materialien nachweisbare wie sich Prosodiemuster zwischen
                                    akustische Kontraste enthalten        autonom-unterstützenden und
                                                                          kontrollierenden Kontexten unterscheiden
Untersuchung von akustischen                                              könnten
Parametern:
                                    4 diskriminante Analysen: eine pro Satz,   Statistische Analyse einer Datenstruktur,
mean pitch (Hz), mean intensity     Phrase, Wort und eine für alle             bei der einzelne Sätze (definiert auf
(dB), range pitch (max-min pitch    Äußerungen zusammen                        Ebene 1) innerhalb von Sprechern
(Hz)), range intensity (max-min                                                (definiert auf Ebene 2) geschachtelt
intensity (Hz)), speech rate (ms)                                              wurden
(=totale Sprachanzahl/ totale
Wörteranzahl)                       Unabhängige Variable: Motivation           Prädiktorvariable der Ebene 1:
                                                                               Motivationskondition
                                    Abhängige Variablen: akustischen
→ Zwei verschiedene                 Messgrößen mean F0, range F0, mean         Prädiktorvariable der Ebene 2:
Analysen:                           dB, range dB, speech rate                  zugewiesene Instruktionsbedingungen

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4.1. DISKRIMINANTE ANALYSE
- vorherige Codierung eines Wissenschaftlers

Ergebnisse:
Korrekte Vorhersage : 62 % (autonom-unterstützend), 66,1 % (kontrollierend)
Zugehörigkeit zu den Kategorien:
 Autonom-unterstützend                  Kontrollierend
 Wörter (67,4 %), Phrasen (64,8 %),     Phrasen (64,9%), Wörter (64%), Sätze
 Sätzen (60 %)                          (63,3%) → kein signifikant großer
                                        Unterschied
→ Zeigt also, dass das Material tatsächlich erkennbare akustische Merkmale enthält, die bei
der Unterscheidung zwischen den beiden verschiedenen Arten von Motivation helfen

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4.2. HIERARCHISCH LINEARES MODELL
Pitch
- mean pitch: keine signifikanten Unterschiede
- pitch range: autonom-unterstützend größer als kontrollierend

Intensität
- mean intensity: kontrollierend lauter als autonom-unterstützend
- intensity range: kontrollierend größer als autonom-unterstützend
→ mehr Varianz bei Lautstärke
- signifikante Interaktion zwischen den Instruktionen und den
Motivationstypen                                                     Tabelle 1 (Quelle: Paulmann, Vrijders, Weinstein, & Vansteenkiste, 2018, S.252)

Sprechrate
- kontrollierend schneller gesprochen als autonom-unterstützend

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5. DISKUSSION
- Ziel des Papers: können prosodische Muster gefunden werden für Eltern, die
kontrollierende und autonom-unterstützende Sprache benutzen (im Holländischen)?

Ergebnisse der diskriminanten Analyse:
- Ergebnisse: signifikante Unterschiede in pitch range, Intensität und Sprechrate für
beide Motivationsarten
 → Motivationsart basierend auf vielen akustischen Parametern über dem
Zufallsniveau, für beide Arten ähnliche Ergebnisse (62 % vs. 66 %)
- Vorhersagen der autonom-unterstützenden Motivation besser, wenn Prosodie auf
einzelne Wörter beschränkt, als auf Phrasen oder Sätze → mehr Variabilität

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5. DISKUSSION
Ergebnisse der HLM:
- kontrollierende Sprache lauter und schneller gesprochen
- Eltern mit autonom-unterstützender Sprache beschränkten Gebrauch von
Lautstärke mehr als kontrollierende Eltern
- Tonfall der Eltern beeinflusst Motivation der Kinder → je lauter die Eltern
reden, desto kontrollierter fühlt sich das Kind
→ Intensität wichtiger Faktor für Tonfall (senkt Selbstbewusstsein der
Kinder)
- keine signifikanten Unterschiede in mean pitch

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5. DISKUSSION
Pitch range
- autonom-unterstützende: größer als kontrollierend
- möglich, dass pitch keine Signifikanz bei der Bestimmung der beiden
Motivationsarten hat
→ jede Veränderung des pitch kann als autonom-unterstützend oder
kontrollierend wahrgenommen werden, neben spezifischer Intensität,
Stimmqualität und Sprechrate → kein „driving factor“

- wichtig: Im Labor aufgenommene Audios sind nicht immer realitätsgetreu,
Partizipanten wussten, dass sie aufgenommen werden

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6. KONKLUSION
 - verschiedene prosodische Muster je nach autonom-unterstützender oder
 kontrollierender Motivation
 - Intensität und Sprechrate sind wichtig bei der Untersuchung der beiden
 Motivationsarten:
    → kontrollierend: lauter und schneller
    → autonom-unterstützend: leiser und langsamer

 - hier: neue Sprache → sprachübergreifende Studie → könnte zeigen, dass
 motivierende Sprache in Sprachen ähnlich ausgedrückt wird
 - zukünftige Studien: Prosodie bei Phrasen, Sätzen

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DER TON MACHT DIE MUSIK

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LITERATURVERZEICHNIS
Paulmann, S., Vrijders, B., Weinstein, N., & Vansteenkiste, M. (2018). How parents
motivate their children through prosody. Proc. 9th International Conference on Speech
Prosody, (S. 250-254). Poland. doi:10.21437/SPEECHPROSODY.2018-51

Wuyts, D., Soenens, B., Vansteenkiste, M., Petegem, S. V., & Brenning, K. (2017). The
Role of Separation Anxiety in Mothers’Use of AutonomySupport: An Observational
Study. Springer Science+Business Media New York. doi:10.1007/s10826-017-0707-7

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