I. Präsentation der Smile-Instrumente - Le RAQ
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Die Smile-Hefte
Ich gebe meine Meinung,
damit mein Leben besser wird.
I. Präsentation der
Smile-Instrumente
II. Benutzeranleitung
III. Anweisungen
IV. Die Smile-Hefte
Eine neue kooperative Methode zur
Bewertung der Zufriedenheit von Personen
mit geistiger BehinderunglDie Smile-Hefte
Inhalt
Worum geht es in den Smile-Instrumenten? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Wozu die Zufriedenheit von Personen mit geistiger Behinderung bewerten? . . . . . . . . . . 6
Was lässt sich wie bewerten? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Worin bestehen die Evaluationsinstrumente des Smile-Projekts
zur Zufriedenheitsbewertung? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Welche Vorteile und Grenzen hat eine Zufriedenheitsbefragung? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Sind Zufriedenheitsbefragungen ein wirksames Mittel, um die Lebensqualität
zu verbessern? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
ANHÄNGE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Anhang I. : Literaturhinweise zur Bewertung der Zufriedenheit von Personen
mit geistiger Behinderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Anhang II. : Danksagungen und Liste der Personen, die an den Smile-Instrumenten
mitgewirkt haben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
„Was Du für mich tust,
aber ohne mich, das tust
Du gegen mich“1
1 Zitat Gandhi und Nelson Mandela
I. Präsentation der Smile-Instrumente 2 Erste Ausgabe„Wie kann ich in einem Wohnheim glücklich werden, das ich nicht unbedingt
gewählt habe und in dem ich vielleicht mein ganzes Leben verbringe?“
„Ist mein Kind in seiner Einrichtung oder in seiner betreuten Wohnung sicher?
Wird es wirklich von den Betreuern unterstützt,
die jetzt meine elterlichen Aufgaben übernehmen?
Wie soll ich da sicher sein, wenn ich mein Kind
nicht regelmäßig besuchen kann?“
„Wie kann ich harmonisch mit meinen Eltern zusammenwohnen,
wenn es keine andere Lösung gibt?“.
Und es stellen sich noch weitere Fragen: „Wie schaffe ich es, dass die anderen auf mich hören?“
„Wie kann ich die Dinge ändern?“ „Wie werde ich wirklich als Person mit Behinderung oder als Elternteil
in die Alltagsentscheidungen einbezogen?“ „Wie schafft man eine echte Partnerschaft zwischen allen
Beteiligten? Wie kann man sich mit den Fachleuten verständigen?“ Diese Fragen stammen von
Personen mit geistiger Behinderung oder von Familienangehörigen. Sie bringen auf den Punkt, was die
Betroffenen wirklich beschäftigt. Vor allem bei Personen mit schwerer geistiger Behinderung, die sich
nur schwer verständlich machen können oder nur sehr begrenzte Ausdrucksmöglichkeiten haben, sind
diese Bedenken ernst zu nehmen. Durch ihre geistige Beeinträchtigung laufen sie nämlich häufiger als
andere Gefahr, dass ihre Rechte verletzt werden.
Somit stellt sich die Frage, ob die Dienstleistungsangebote für Personen mit geistiger Behinderung
wirklich ihren Erwartungen gerecht werden. Nach welchen Kriterien können die Betroffenen sagen oder
ausdrücken, ob sie zufrieden sind? Wie kann man sie im Alltag möglichst gezielt und konstruktiv nach
ihrer Zufriedenheit fragen?
Um diese und weitere Fragen geht es in dem Projekt Smile, das konkrete Antworten liefern will. Hierzu
wurden 20 Hefte für Personen mit geistiger Behinderung ausgearbeitet. Um die in diesen Heften
gesammelten Daten leichter erfassen und analysieren zu können, gibt das Projekt zudem folgende
Dokumente an die Hand:
• „Anweisungen“ zum Ausfüllen der Smile-Hefte (von denen bestimmte Abschnitte in Leichter
Sprache verfasst sind).
• eine „Benutzeranleitung“ für diejenigen, die die Zufriedenheitsbefragungen leiten oder durchführen.
Die 20 Smile-Hefte bilden zusammen mit der vorliegenden Präsentation, den Anweisungen und der
Benutzeranleitung die „Smile-Instrumente“.
I. Präsentation der Smile-Instrumente 3 Erste AusgabeDie Smile-Hefte
Worum geht es in den
Smile-Instrumenten?
Diese Instrumente verfolgen mehrere wichtige Ziele. Sie sollen:
• die Selbstbestimmung von Personen mit geistiger Behinderung und ihre Inklusion in die
Gesellschaft fördern. Hierzu ruft jedes Heft die Rechte in Erinnerung, die in der
Behindertenrechtskonvention verankert sind, und geht auf eine Reihe von Fragen ein, wie
Eigenständigkeit, freie Wahl, Teilhabe an Entscheidungen, Lernmöglichkeiten, gesellschaftliche
Inklusion und Eigenkontrolle. Die Smile-Hefte verweisen zudem auf Dokumente in Leichter Sprache,
damit Personen mit geistiger Behinderung das Thema des jeweiligen Hefts vertiefen können.
• Diskussionen über heikle Themen erleichtern (durch Fragen zur Organisation eines Dienstes, zur
Zusammenarbeit mit den Teams, zum Intim- und Privatleben, zu finanziellen Aspekten, zu
Misshandlung usw.): Diese Fragen werden in den Heften ga nz klar angesprochen und somit praktisch
enttabuisiert. Danach lässt sich leichter über die Themen reden.
• zu einer Gesamtanalyse der Lebensqualität führen, wobei ein Heft jeweils mit verschiedenen
Betreuern oder Fachleuten einer Wohn- oder Aufenthaltsstätte ausgefüllt und analysiert werden
kann, damit die Verbesserungsmaßnahmen möglichst koordiniert werden und tatsächlich mehr
Lebensqualität für die Nutznießer bringen.
• jeglicher schlechten Behandlung von Personen mit Behinderung vorbeugen und ihnen eine gute
Behandlung zusichern:
So wird den diesbezüglichen Risiko- und Schutzfaktoren in den Smile-Heften weitgehend Rechnung
getragen:
> durch wiederholten Hinweis auf die Rechte von Personen mit Behinderung
> durch zahlreiche Fragen zur „Öffnung nach außen“, Kommunikationsfähigkeit, Zusammenarbeit
mit Fachleuten und helfenden Angehörigen, zur Liebenswürdigkeit des Personals, Einhaltung guter
Praktiken („Dokumente“) usw.
• zu einer eingehenden Analyse der Zufriedenheit von Personen mit Behinderung beitragen, anhand
ausführlicher Fragebogen zu den wichtigsten Aspekten des Alltagslebens.
• die Situation aller erwachsenen Personen mit geistiger Behinderung berücksichtigen (auch mit
schwerer geistiger Behinderung, hier durch genaue Beobachtung ihrer Reaktionen und - was unver-
zichtbar ist - durch gemeinsame Überlegungen mit den Angehörigen).
• den Betroffenen möglichst zugängliche Instrumente an die Hand geben, die zum Teil in Leichter
Sprache verfasst und illustriert sind.
• die Kommunikation und effiziente Zusammenarbeit mit den verschiedenen Partnern fördern (d. h.
mit der Person mit Behinderung, den Betreuern und den helfenden Angehörigen), indem man ein
gemeinsames Instrument verwendet, das gezielt auf die Bedürfnisse der Nutznießer eingeht.
I. Präsentation der Smile-Instrumente 4 Erste Ausgabe• die Netzwerkarbeit fördern, wobei ein Heft gegebenenfalls mit den Betreuern verschiedener Wohn- und Aufenthaltsstätten der Person (z. B. Tagesstätte, betreutes Wohnen während der Woche und häusliche Unterstützung von den Eltern am Wochenende) ausgefüllt und analysiert werden kann. • dazu führen, dass nach der Befragung genaue und realistische Maßnahmen ins Auge gefasst werden, um die Lebensqualität konkret zu verbessern und auf die Feststellungen auch Taten folgen zu lassen. Wir hoffen, dass die Smile-Instrumente den Personen mit geistiger Behinderung auf diese Weise zu mehr Lebensqualität verhelfen, indem alle Beteiligten, ob Fachleute oder helfende Angehörige, enger und effizienter zusammenarbeiten. Entwickelt wurden die Smile-Instrumente von der VoG Inclusion mit Unterstützung von Cap 48, Phare und AViQ sowie unter Mitwirkung sehr vieler Personen mit Behinderung und zahlreicher Fachleute und helfender Angehöriger. Ihnen allen danken wir ganz herzlich für ihren wichtigen Beitrag in sämtlichen Entwick- lungsphasen dieser Instrumente. Die Liste der Personen und Dienste, die bei der Ausarbeitung der Smile-Hefte mitgeholfen haben, findet sich im Anhang dieses Dokuments. Um die Qualität dieser Smile-Instrumente weiter verbessern zu können, sind Vorschläge zu Form und Inhalt natürlich jederzeit willkommen (bitte per E-Mail an info@leraq.be). Vielen Dank für Ihre Unterstützung! I. Präsentation der Smile-Instrumente 5 Erste Ausgabe
Die Smile-Hefte
Wozu die Zufriedenheit von
Personen mit geistiger
Behinderung bewerten?
Die Frage mag provokant klingen, doch sie ist sehr „Wer wagt es schon, sich zu beschweren, wenn
aufschlussreich. Sie gibt nämlich Folgendes zu be- man weiß, dass es keine Alternative gibt, keine an-
denken: dere Unterkunft, in der man sich um mich (oder
mein Kind) kümmert?“
• Bis vor einiger Zeit achtete man kaum auf die
Meinung der Nutznießer (Krankenhauspatien- • Auch wenn die Forderungen der Befragten legi-
ten, Altenheimbewohner oder Personen mit tim sind, lassen sie sich nicht alle erfüllen, zu-
Behinderung) oder ging in Einzelfällen höchs- mindest nicht sofort, weil die Betreuer und
tens unverbindlich darauf ein, falls es vor Ort Fachleute oft an einen engen Rahmen gebun-
entsprechende Initiativen gab. den sind (Einschränkungen finanzieller, gesetz-
licher, organisatorischer, menschlicher, kultu-
• Hinzu kommt, dass eine gewisse Hemm- reller Art usw.).
schwelle besteht, die Nutznießer systematisch
und im Detail nach ihrer Meinung zu fragen. Die systematische und eingehende Bewertung der
Dies erfordert nämlich von eigener Seite Demut Zufriedenheit von Personen mit Behinderung bie-
und die Bereitschaft, die eigenen „Dienstleis- tet aber grundsätzlich eine gute Gelegenheit, ihren
tungen“ in Frage zu stellen, denn die Antworten Status als „Klienten“ und „anspruchsberechtigte
fallen nicht immer positiv aus und die Nutznie- Nutznießer“ anzuerkennen und entsprechend zu
ßer stellen teils hohe Ansprüche. respektieren. So ist es selbstverständlich und
wichtig, dass die Betroffenen das Recht haben, ihre
• Dabei ist es keineswegs so, dass nicht über die Meinung frei und offen zu äußern. Dies hilft ihnen,
Antworten aus der Zufriedenheitsbefragung Kontrolle über ihr eigenes Leben zu gewinnen und
diskutiert werden dürfte, da die Ergebnisse erst in Entscheidungen, die sie direkt betreffen, einbe-
einmal das subjektive Empfinden der Befragten zogen zu werden.
zum Ausdruck bringen. Außerdem können die
Antworten durch zahlreiche Faktoren beein- Erst wenn man die Nutznießer nach ihrer Meinung
flusst sein (einen gewissen „Bias“ haben), bei- fragt und die drei Partner (d. h. die Personen mit
spielsweise: Behinderung, die Fachleute und die helfenden An-
> durch den allgemeinen Kontext, in dem die gehörigen) ihre Einschätzungen untereinander
Fragen gestellt werden. austauschen, können wirklich effiziente Maßnah-
> dadurch, wie neutral die Person ist, die beim men beschlossen und getroffen werden, um mehr
Ausfüllen des Fragebogens hilft. Lebensqualität zu schaffen.
> dadurch, wie ehrlich oder manipulativ der
Befragte ist. Zudem ist Folgendes zu beachten:
> eventuell durch die berechtigte oder unbe- • Die Meinung der Nutznießer ist deshalb so
rechtigte Angst vor Vergeltungsmaßnah- wichtig, weil sie oft Ansätze aufzeigt, wie man
men, wenn es beispielsweise gar keine an- für wenig Geld oder zu gleichen Kosten spürbar
gemessenen Strukturen oder Dienste gibt mehr Lebensqualität erzeugt.
und die Betroffenen dem Dienst, der in ihren
Augen nicht zufriedenstellend arbeitet, ganz
einfach ausgesetzt sind.
I. Präsentation der Smile-Instrumente 6 Erste Ausgabe• Stellt man die Praxis und Organisation der Dienste in Frage, kann dies auch indirekt zu besseren Arbeitsbedingungen und zu einem größeren Wohlbefinden der Teammitglieder am Arbeitsplatz führen. • Auch helfende Angehörige werden zu Überle- gungen angeregt. So ist die Zufriedenheitsbe- fragung eine gute Gelegenheit, sich selbst zu hinterfragen und gezielter mit dem Betroffenen und den Fachleuten zusammenzuarbeiten. I. Präsentation der Smile-Instrumente 7 Erste Ausgabe
Die Smile-Hefte
Was lässt sich wie bewerten
Die Qualität eines Dienstes kann man aus 3 ver- Um die Qualität aus diesen verschiedenen Blick-
schiedenen Blickwinkeln bewerten: wie sie winkeln zu bewerten, gibt es bereits zahlreiche
„beabsichtigt“, „empfunden“ und „empfangen“ Evaluationsinstrumente, die täglich zum Einsatz
wird2 . kommen.
Bestehende Evaluations-
Hauptsächlich an-
Qualität der Dienste möglichkeiten (nicht
gewandt von ...
erschöpfende Auflistung)
Die „beabsichtigte“ Qualität ist • externe Audits • die Dienst- oder Einrich-
vorgegeben durch: • amtliche Kontrollen tungsleitung
• Gesetzesvorschriften • Behörden (AViQ, COCOF,
• Protokolle VAPH, Dienststelle für selbst-
• das Projekt (insbesondere bestimmtes Leben, die auch
die Ziele) des Dienstes oder Zuschüsse leisten)
der Einrichtung • bestimmte Sicherheits- und
• die Fachliteratur Rettungsdienste: Feuerwehr
usw.).
Die „empfundene“ Qualität geht • internen Evaluationen (oder den Einschätzungen der Fach-
hervor aus den Antworten der Selbstbewertungen) leute der betreffenden Dienste
Fachleute • der Supervision der Teams im
Alltag
• dem Verzeichnis kritischer
Zwischenfälle (oder „wünsch-
enswerter Ereignisse“)
Die „empfangene“ Qualität ent- • Benutzerrat Die Nutznießer und helfenden
spricht dem Eindruck, den die • Beschwerdeverzeichnis Angehörigen
Nutznießer von der Qualität ha- (Beschwerdeeingänge über
ben, die sie erhalten. Es handelt anonyme Beschwerdekästen,
sich dabei um ihr Zufrieden- vorausgefüllte Formulare usw.)
heitsmaß • individuelles Projekt (oder Le-
bensprojekt)
• persönliche Besprechungen
• Zufriedenheitsbefragungen
2 Dieser Punkt wird in dem Buch „Autoévaluation de la qualité des
services sociaux et médico-sociaux“, M.-C. HAelewyck und
V. Gousée, L’Harmattan, 2010, näher ausgeführt.
I. Präsentation der Smile-Instrumente 8 Erste AusgabeJedes dieser Instrumente bietet zahlreiche Vor- teile, hat aber auch seine Grenzen. Daher sind die Instrumente allesamt komplementär. Führt man die Daten zusammen, die mit den einzelnen Eva- luationsinstrumenten erfasst werden, so ergibt sich ein recht vollständiges und objektives Bild von der Qualität der Dienste und von der Zufriedenheit der Nutznießer. So können wir auch gezieltere Maßnahmen be- schließen und umsetzen, um die Lebensqualität der Personen mit Behinderung zu verbessern. Ob- wohl Zufriedenheitsbefragungen wie mit den Smile-Instrumenten nur ein Mittel unter vielen sind, um die „empfangene“ Qualität oder die Zu- friedenheit der Nutznießer zu bewerten, sind sie doch ein sehr aufschlussreicher und empfehlens- werter Weg zu mehr Lebensqualität. I. Präsentation der Smile-Instrumente 9 Erste Ausgabe
Die Smile-Hefte
Worin bestehen die
Evaluationsinstrumente des
Smile-Projekts zur
Zufriedenheitsbewertung?
Die Smile-Hefte • Literaturhinweise, viele davon in Leichter Spra-
che (allerdings nicht immer in Deutsch), um das
Jedes Heft umfasst folgende Elemente oder betreffende Thema zu vertiefen, sowie Kontakt-
Abschnitte: angaben von Organisationen oder Stellen, die
auf entsprechende Themeninhalte spezialisiert
• eine in Leichter Sprache verfasste Erläuterung sind.
des Themas, um das es in dem Heft geht, mit
Illustrationen (Symbolzeichen, Zeichnungen, • die Liste der Smile-Hefte die einen besonderen
Fotos). thematischen Zusammenhang mit dem betref-
fenden Heft haben.
• einen Hinweis auf die Rechte von Personen mit
Behinderung in Zusammenhang mit der betref- Anmerkung:
fenden Thematik (ein in Leichter Sprache über-
setzter Auszug aus der Behindertenrechtskon- • Jedes Heft ist so konzipiert, dass es auch eigen-
vention, wobei die deutsche Übersetzung an die ständig benutzt werden kann. Man muss also
Fassung der Vereinigung Sisahm Bruxelles an- nicht unbedingt alle 20 Hefte ausfüllen, zumin-
lehnt). dest nicht alle nacheinander.
• den Zufriedenheitsfragebogen, d. h. den Frage- • Jedes Heft ist unterschiedlich einsetzbar, je
bogen, den der Nutznießer ausfüllt, um seine nach Bedarf und Prioritäten vor Ort. So kann
Meinung zu geben, inwieweit er mit den von den man beispielsweise:
Fachleuten erbrachten Dienstleistungen zu- > ein Heft ganz durchnehmen oder nur einen
frieden ist. 20 verschiedene Themen wurden Teil des Fragebogens;
festgehalten, und zu jedem dieser Themen gibt > die Fragebogen von den Nutznießern
es ein eigenes Heft. und/oder den Fachleuten oder Angehörigen
ausfüllen lassen
• eine Übersicht der Vorschläge, die der Befragte > einen Fragebogen als Leitfaden für eine Be-
vorbringt, um seinen Alltag zu verbessern. sprechung zum Lebensprojekt einer Person
Seine Empfehlungen können anschließend mit oder für eine Sitzung des Benutzerrats ver-
den Fachleuten und den Angehörigen bespro- wenden
chen werden und in das Lebensprojekt des
Nutznießers und/oder das Projekt der Einrich- Auf diese beiden Punkte geht die Benutzeranlei-
tung oder des Dienstes einfließen. tung näher ein.
I. Präsentation der Smile-Instrumente 10 Erste AusgabeDie Smile-Hefte richten sich: > zusammen mit den Betroffenen festzustel-
len, inwieweit die angedachten Lösungen
• in erster Linie an erwachsene Personen mit machbar sind.
geistiger Behinderung, wobei das Ausmaß ihrer
Beeinträchtigung keinen Unterschied macht, • und auch an die Angehörigen:
> damit sie an den Überlegungen zur Lebens-
• doch auch an Fachleute: So ist es wichtig und qualität des Betroffenen teilnehmen
notwendig, dass die Fachleute, die die Dienst- > oder weil ihr Kind, auch wenn es bereits er-
leistungen und Hilfestellungen im Alltag organi- wachsen ist, im Fall einer besonders schwe-
sieren und/oder erbringen, in diese Zufrieden- ren Behinderung auf ihre Hilfe angewiesen
heitsbefragungen einbezogen werden, um: ist, um die Hefte auszufüllen und/oder die
> eventuell beim Ausfüllen der Hefte zu helfen, Antworten auszuwerten.
> genau zu wissen, was die Betroffenen emp-
finden, mit welchen Problemen sie im Alltag
hauptsächlich konfrontiert sind, was sie er-
warten und welche Vorschläge sie haben,
Kategorie der Hefte Titel der Hefte
Meine Bedürfnisse: • Heft 1: Mein Essen
was ich brauche • Heft 2: Mein Schlaf, meine Ruhe
• Heft 3: Meine Körper·pflege, meine Kleider
• Heft 4: Meine Gesundheit
• Heft 5: Meine Wohnung
• Heft 6: Meine Ausbildung: was ich lerne
• Heft 7: Meine Sicherheit
• Heft 8: Meine Kommunikation: wie ich mit anderen
sprechen kann
• Heft 9: Wie ich mich wohlfühle – Wie man mich niemals
schlecht behandelt
• Heft 10: Mein Leben mit Freunden, mit Gefühlen, mit Sex
Meine Nächsten • Heft 11: Meine Familie, meine Freunde und die Personen
um mich herum
• Heft 12: Meine Kinder
• Heft 13: Mein Haupt·betreuer
Meine Aktivitäten: • Heft 14: Mein Lebens·projekt
was ich mache • Heft 15: Meine Freizeit, meine freien Tage und meine Ferien
• Heft 16: Meine Arbeit und meine freiwillige Hilfe
• Heft 17: Meine Alltags·beschäftigungen
Mein Leben mit anderen in • Heft 18: Meine Fahrten und Fußwege
der Gesellschaft • Heft 19: Meine Teilnahme an Entscheidungen
• Heft 20: Meine Rechte, mein Geld und meine Papiere
I. Präsentation der Smile-Instrumente 11 Erste AusgabeDie Smile-Hefte
Anmerkung:
• Vorrangige Hefte: Diese Hefte sind hier rot Eine Zusammenfassung der Anweisungen in
markiert. Sie werden von den Diensten ganz Leichter Sprache für Personen mit Behinderung
besonders empfohlen, weil die in ihnen behan- liegt diesem Dokument bei.
delten Themen einen großen Einfluss auf die
Lebensqualität haben. Benutzeranleitung zur Organisation
einer Zufriedenheitsbefragung
• Leichte Sprache und Seitengestaltung: Damit
die Hefte möglichst leicht verständlich sind, ha- Diese Benutzeranleitung ist vor allem als Hilfe für
ben die Verfasser und Seitengestalter weit- den Beauftragten (oder den „Koordinator“ oder
estgehend die Grundsätze der Leichten Spra- „Begleitausschuss“) gedacht, der eine solche Zu-
che befolgt. So haben sie den Wortlaut und die friedenheitsumfrage in dem Dienst oder der Ein-
grafische Gestaltung der Fragebogen bewusst richtung durchführt, beispielsweise in:
einfach und locker gehalten.
• einer Tagesstätte
• Hilfe beim Ausfüllen der Hefte: Obwohl die • einem Wohnheim
Fragebogen in Leichter Sprache verfasst sind, • einer betreuten Wohnung
erscheinen sie dem Nutznießer beim Ausfüllen • einem Begleitdienst für häusliche Hilfe
doch oft komplex. Deshalb benötigt die
befragte Person Hilfe von einer Fachkraft Die Benutzeranleitung kann aber auch sehr
und/oder von einem helfenden Angehörigen. hilfreich für Familien sein, die von sich aus mit
Dieser Punkt ist in der Benutzeranleitung näher einem Familienmitglied Smile-Hefte ausfüllen
erläutert (Abschnitt: „Wie sind die Smile-Hefte möchten.
zu benutzen?“ mit dem Hinweis auf die
Die Benutzeranleitung ist als praktische Arbeits-
entscheidende Rolle des Begleiters).
hilfe gedacht. So befasst sich jede Seite mit einem
• Computerisierung der Hefte: Durch das intelli- bestimmten Zeitabschnitt in der Durchführung
gente computerisierte Format3 dieser Hefte las- einer Befragung. Dabei handelt es sich keineswegs
sen sich die Antworten ganz leicht zu statis- um eine theoretische Anleitung zur Bewertung der
tischen Zwecken für die gesamte Einrichtung Qualität, sondern vielmehr um eine Denkhilfe mit
verarbeiten. Mithilfe des Computerprogramms konkreten Anhaltspunkten.
lassen sich die Antworten auch elektronisch
Nähere Informationen:
eingeben. Dies erleichtert die Verarbeitung, die
vergleichende Analyse, die Weiterleitung und die • über die Qualitätsbewertung und andere Evalu-
Archivierung der erfassten Antworten. ationsinstrumente zur Zufriedenheitsbewer-
tung: siehe Literaturhinweise und empfohlene
Anweisungen zum Ausfüllen Websites im Anhang.
der Smile-Hefte
• über die Themen in den einzelnen Heften: siehe
Diese Anweisungen sind für die Begleiter bestimmt, Literaturhinweise und empfohlene Websites
damit sie den befragten Personen nach bester am Ende eines jeden Hefts.
Möglichkeit beim Ausfüllen der Fragebogen helfen.
Die Anweisungen müssen den Begleitern daher in
der Vorbereitungsphase zur Zufriedenheitsbefra-
gung vorgelegt werden. Eventuell kann auch eine
kleine Fortbildung hierin angeboten werden.
3 Diese computerisierte Version gibt es bisher nur in Französisch
(im Rahmen des Netzwerks RAQ - Réseau Associatif pour la
Qualité, www.raq.be)
I. Präsentation der Smile-Instrumente 12 Erste AusgabeWelche Vorteile und Grenzen hat
eine Zufriedenheitsbefragung?
Vorteile Grenzen
Zufriedenheitsbefragungen erweisen sich allgemein • Jede Zufriedenheitsbewertung ist ein heikles
als sehr nützlich (sofern sie gut organisiert sind), Unterfangen, wenn es um die Umsetzung geht.
um: So kann sie bei den befragten Personen hohe
Erwartungen wecken, die nur sehr schwer oder
• die befragten Personen dazu anzuregen, ihre gar nicht zu erfüllen sind, weil die Fachleute an
eigene Meinung zu äußern, und ihnen somit zur einen engen Rahmen und zahlreiche Einsch-
Mitsprache und zu einem selbstbestimmten ränkungen gebunden sind.
Leben zu verhelfen. Der Befragte kann auch
anonym und somit noch freier antworten. Diese • Hinzu kommt eine ganze Reihe von Bias-
Anonymität hat allerdings auch Nachteile (wie Faktoren, die die Antworten beeinflussen und
in der Benutzeranleitung näher dargelegt ist). verfälschen können (Antworten aus Gefällig-
keit, aus Angst vor Vergeltungsmaßnahmen,
• den befragten Personen dabei zu helfen, ihre aus einer Fehldeutung der Frage heraus, aus
Zufriedenheit mit einem Dienst systematisch Bequemlichkeit usw.). Diese Problematik ist in
zu bewerten. Dadurch, dass die einzelnen Part- der Benutzeranleitung näher erläutert.
ner die Bedürfnisse und Erwartungen besser
kennen, können sie auch gezielter hierauf • Auch der Zeitaufwand zur erfolgreichen Durch-
eingehen und gemeinsam effizientere Maßnah- führung einer Zufriedenheitsbefragung (zum
men beschließen Ausfüllen der Fragebogen, zur Überprüfung und
Auswertung der Antworten usw.) ist ein Aspekt,
• die Kommunikation und effiziente Zusammen- der oft unterschätzt wird.
arbeit zwischen den einzelnen Partnern zu för-
dern, indem man ein gemeinsames Instrument Um diese Risiken und Bias-Faktoren einzuschrän-
verwendet, das gezielt auf die Bedürfnisse des ken, sind insbesondere folgende Punkte zu beach-
Nutznießers ausgerichtet ist. ten:
• die Lebensqualität der befragten Personen zu • Die einzelnen Partner bei der Organisation der
verbessern, indem man konkrete Maßnahmen Zufriedenheitsbefragung müssen sensibilisiert
beschließt und umsetzt, die auf diesen werden, damit sie positiv eingestellt sind, die
Feststellungen aufbauen. Rahmenbedingungen der anderen berück-
sichtigen und konstruktiv mitwirken. Es geht
• zu bewirken, dass der Dienst seine Organisa- nicht darum, einzelne Personen zu beurteilen,
tion in Frage stellt. sondern eine Einschätzung zu den empfan-
genen Dienstleistungen zu geben.
• Jeder einzelne Schritt des Bewertungsprozesses
muss sorgfältig organisiert werden: Diese
Vorbereitungen sind unerlässlich und werden
vom Aufwand her oft unterschätzt. Auf diesen
Punkt geht die Benutzeranleitung näher ein.
I. Präsentation der Smile-Instrumente 13 Erste AusgabeDie Smile-Hefte
Sind Zufriedenheitsbefragungen
ein wirksames Mittel, um die
Lebensqualität zu verbessern?
Bevor wir auf diese Frage eingehen, müssen wir uns • in der eigenen Familie (falls es keine angemes-
mit der Lebensqualität und ihren maßgeblichen sene Lösung gibt oder die Person dies so
Faktoren befassen: Die Lebensqualität einer Per- wünscht).
son mit Behinderung (wie sie in dem Glossar im
Anhang der Benutzeranleitung definiert ist) hängt Zahlreiche Schutz- und Risikofaktoren sind inzwi-
von zahlreichen Faktoren ab, unter anderem: schen bekannt, die einen Einfluss auf die (gute
oder schlechte) Behandlung einer Person mit Be-
• von den individuellen Merkmalen und Eigen- hinderung und allgemein auf ihre Lebensqualität
schaften der betreffenden Person mit Behinde- haben. Diese Faktoren sind auf der nächsten Seite
rung und ihrer Angehörigen: Selbstbild, Unter- aufgeführt. Welche Faktoren gegebenenfalls eine
stützungsmöglichkeit durch Angehörige, Quali- Rolle spielen, hängt von den Beteiligten im Um-
tät ihrer affektiven Beziehungen ..., kreis der betreffenden Person ab:
• von der Qualität der eventuell genutzten
Dienstleistungsangebote in den Bereichen Bil-
dung, medizinische Versorgung, Soziales, Ver-
kehrsmittel, Freizeit usw.,
• von dem politischen, kulturellen, wirtschaftli-
chen, rechtlichen, sozialen und familiären Rah-
men, in dem die Person lebt.
Die Lebensqualität einer Person mit Behinderung
lässt sich also nicht darauf reduzieren, ob die Fach-
leute der in Anspruch genommenen Dienste sie
mehr oder weniger „gut behandeln“. Dennoch hängt
die Lebensqualität weitgehend davon ab, welche
Hilfestellungen diese Fachleute im Alltag bieten,
ganz gleich, welchen Lebensrahmen (Wohn- oder
Aufenthaltsstätte) die betreffende Person gewählt
oder auferlegt bekommen hat, sei es: Personen mit
Behinderung
• in einer „Einrichtung“ (Tagesstätte und/oder
Wohnheim, eventuell auch Altenheim bei be- helfende Angehörige
stimmten Personen mit Behinderung) oder Betreuer und andere
Fachleute
• „eigenständig“ (in einer betreuten oder privaten
Wohnung) oder Dienste
externer Kontext
I. Präsentation der Smile-Instrumente 14 Erste AusgabeBeteiligte Risikofaktoren (nicht erschöpfende Schutzfaktoren (nicht erschöpfende
Auflistung) Auflistung)
Personen mit • Hoher Unterstützungsbedarf • Bewertung ihrer Zufriedenheit
Behinderung • Familiäre und soziale Isolation • Kommunikationsfähigkeit
• Störendes Verhalten • Kenntnis der eigenen Rechte
• Unkenntnis der eigenen Rechte • Selbstbehauptung und Fähigkeit,
• usw. Rechtsverletzungen zu erkennen
• Breitgefächerte soziale Netze
Helfende • „Dysfunktionale“ Familien • „Funktionale“ Familien
Angehörige • Negative soziale Einstellungen • Unterstützende Netze
• Kultur der Gewalt • Stabilität berufsmäßiger Helfer
• Finanzielle und materielle Not • Null Toleranz bei Rechtsverletzungen
• Soziale Isolation • usw.
• usw.
Betreuer und • Niedriges Bildungsniveau • Verständnis der Beeinträchtigungen
andere • Mangelnde Begleitung und Bedürfnisse der Person mit Be-
Fachleute • Berufliche Erschöpfung hinderung
• Gefühl der Allmacht • Kommunikationsfähigkeit, Bereitschaft
• Mangelnde Ethik zu delegieren, sich selbst in Frage zu
• usw. stellen, seine Grenzen zu erkennen
• Fähigkeit, sich dem Rhythmus der
Person anzupassen
• Einhaltung der Verfahren
• usw.
Dienste • Unzulänglichkeiten in der allgemeinen • Entwicklung eines Aktionsplans (z. B.
Leitung, insbesondere in der Person- über das Projekt des betreffenden
alleitung Dienstes)
• Mangelnde Öffnung nach außen • Regelmäßige Selbstbewertung
• Willkür der Direktion • Effiziente Personalleitung
• Ineffiziente Kommunikation • Echte und effiziente Zusammenarbeit
• Kein System zum Melden von Be- mit den geistig behinderten Personen
schwerden und Rechtsverletzungen und ihren helfenden Angehörigen
• Keine interne Evaluation • usw.
Externer • Übermäßige Institutionalisierung • Günstiger rechtlicher Rahmen
Kontext • Unzureichende Mittel • Wirksames System zur Entgegen-
• Vorurteile gegen Behinderung nahme von Beschwerden
• usw. • Amtliche Audit- und Kontrollbesuche
• usw.
Anmerkung: Den rot markierten Risiko- und
Schutzfaktoren wird in den Smile-Heften be-
sondere Rechnung getragen.
I. Präsentation der Smile-Instrumente 15 Erste AusgabeDie Smile-Hefte
Kommen mehrere Risikofaktoren zusammen, • des professionnels qui auront inutilement dépen-
besteht eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit, sé du temps et de l’énergie, ce qui est d’autant
schlecht behandelt zu werden, oder zumindest plus regrettable qu’ils sont souvent surchargés
eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass die Qualität de travail .
der erbrachten Dienstleistungen geringer ist. Trifft
man also Maßnahmen, um die Risikofaktoren zu Andererseits kann eine Zufriedenheitsbefragung
bekämpfen und die Schutzfaktoren zu fördern, so ein sehr wirksames Mittel zur Verbesserung der
trägt man dementsprechend zu einer guten Lebensqualität sein, wenn man auf mehreren
Behandlung, zur Vermeidung einer schlechten Ebenen ansetzt:
Behandlung und zur qualitativen Verbesserung der
Dienstleistungen bei. • bei der befragten Person: indem man den Nutz-
nießer und seine Familie bittet, Maßnahmen
Unter diesen Risiko- und Schutzfaktoren ist die vorzuschlagen, die durchgeführt (oder beibe-
Bewertung der Dienstleistungspraktiken durch die halten) werden sollten, um die Lebensqualität zu
Fachleute, aber auch durch die betroffenen Perso- verbessern. Hierzu befindet sich am Ende eines
nen mit geistiger Behinderung als ganz jeden Hefts eine Übersichtstabelle, die der Nutz-
entscheidender Faktor hervorzuheben. Mit an- nießer ausfüllen kann. In dieser Tabelle kann er
deren Worten: Die Zufriedenheit der Nutznießer Vorschläge machen, wie man seinen Alltag
bewerten ist eine unbedingte Voraussetzung, um verbessern könnte. Hier ist allerdings Vorsicht
die Qualität der Dienstleistungen zu verbessern. geboten, um keine falschen Hoffnungen zu
Dies allein garantiert aber noch keine wecken, denn vermutlich werden nicht alle
Dienstleistungsqualität. Hierzu müssen weitere Vorschläge auch umsetzbar sein.
Bedingungen erfüllt oder „Faktoren“ gegeben sein,
wie die Fortbildung des Personals, die Anwendung • bei den Fachleuten und dem Dienst, um die
von Protokollen usw. Zweckmäßigkeit und Umsetzbarkeit der
Vorschläge aller befragten Personen zu
analysieren.
Sind Zufriedenheitsbefragungen denn
nun ein wirksames Mittel, um die Nachdem man sich gemeinsam auf Maßnahmen
Lebensqualität zu verbessern? geeinigt hat, kann man sie planen, umsetzen und
im Rahmen des individuellen Projekts der
Nicht zwangsläufig, leider. Wenn nämlich die Ant- einzelnen Personen, doch auch im Rahmen des
worten anschließend nicht analysiert oder nicht Projekts des betreffenden Dienstes und sonstiger
korrekt genutzt werden oder wenn sich nach einer Instrumente auswerten (Fortbildungsplan der Ein-
Zufriedenheitsbefragung nichts an den Praktiken, richtung, Hausordnung, Funktionsprofile, Leit-
Projekten, Aktivitäten usw. ändert, dann hat die faden für gute Praxis usw.). So ist die Wahrschein-
Befragung nicht nur keinen positiven Effekt, lichkeit am höchsten, dass diese Maßnahmen die
sondern sie kann sogar negative Auswirkungen Lebensqualität der Nutznießer, doch auch die der
haben, zum Beispiel bei: Familien und das Wohlbefinden der Fachleute am
Arbeitsplatz positiv beeinflussen werden.
• den betroffenen Personen und ihren helfenden
Angehörigen, weil die Befragung falsche
Hoffnungen geweckt hat und sich das enttäu-
schende Gefühl einstellt, dass die eigenen
Forderungen nicht ernst genommen werden
und sich nichts ändert;
I. Präsentation der Smile-Instrumente 16 Erste AusgabeAnnexe I
Références bibliographiques relatives à l’évaluation de la
satisfaction des personnes avec un handicap intellectuel
A noter : • Haelewijck M-C et Gousée V., « Autoévaluation de
la qualité des services sociaux et médico-sociaux »,
La grande majorité des outils d’évaluation dans le L’Harmattan, 2010, ISBN-978-2-296-10407-5.
secteur du handicap est destinée aux professionnels
https://www.aviq.be/handicap/professionnels/
et, dans une moindre mesure, aux aidants-proches .
qualite/fi hiers/doc32_Autoevaluation_qualite_
Très peu d’outils spécifiquement destinés aux per-
services%20_ociaux_medico-sociaux.pdf
sonnes en situation de handicap sont disponibles et
encore moins pour les personnes avec un handicap
• HAS (Haute Autorité de Santé (France) dont le
intellectuel (d’où ce projet Smile) .
périmètre s’est élargi aux champs social et médi-
co-social avec l’intégration de l’Agence nationale
En partie 5 de chaque livret Smile, d’autres références
de l’évaluation et de la qualité des établissements
bibliographiques - spécifiques aux thématiques
et services sociaux et médico-sociaux (ancienne-
développées dans chaque livret - sont proposées,
ment Anesm). De nombreux guides de bonnes
ainsi que quelques sites Internet d’intérêt général
pratiques et d’outils d’évaluation de la qualité dans
(Inclusion, Cap 48, AViQ, Phare, Visa pour le net, ...) .
le domaine du handicap peuvent être téléchargés
• APF (Association des Paralysés de France), sur son site Internet .
« Questionnaire (en facile à lire) de satisfaction http://www.has-sante.fr/
en établissements et services médico-sociaux »,
2016 . • Navarro N ., « Evaluation sociale et médico-so-
Téléchargez le questionnaire ciale : présentation des divers documents exis-
tant dans le secteur », sd . Ce document présente
• AWIPH, « APeCH - Analyse de la satisfaction toute une série d’outils destinés au secteur des
comparée des clients bénéficiaires des services personnes de grande dépendance .
pour personnes handicapées », AWIPH, 2004 . Téléchargez le document
Téléchargez le document
• Townsend-White C . et al ., « A systematic review of
• Barbaste A . et al ., « VALORIS Version européenne - quality of life measures for people with intellectual
Evaluation de la qualité des services à l’usage des disabilities and challenging behaviours », Journal
dispositifs sociaux et médico-sociaux », 2ème édi- of Intellectual Disability Research, volume 56 part
tion 2010, ISBN –978-2-9535664-0-6 . 3 pp 270–284 march 2012 . Cet article recense
24 outils permettant d’évaluer la qualité de vie des
• Cummins R ., Self-rated Quality of Life Scales for personnes avec une défi intellectuelle .
People with an Intellectual Disability: A Review, Téléchargez le document
1997 . Cet article recense 13 outils permettant
d’évaluer la qualité de vie des personnes avec • Verdugo Alonso M-A et al ., « Echelle San Martin –
une déficience intellectuelle . Evaluation de la Qualité de Vie des Personnes
Téléchargez le document ayant des Déficiences importantes », 2014 .
http://sid.usal.es/idocs/F8/FDO26729/Ma-
nuel_San%20Martin_frances.pdf
I. Präsentation der Smile-Instrumente 17 Erste AusgabeDie Smile-Hefte
Annexe II
Remerciements et liste des personnes qui ont contribué aux
Outils Smile
Ces Livrets Smile sont le fruit d’une collaboration, • Le Centre Médori
de plus de deux années, entre des personnes avec • Les Mirabelles
un handicap intellectuel, des familles et des profes- • Ren’Fort
sionnels réunis autour d’un même but : soutenir la • La Résidence Nicolas 1er
qualité de vie, l’autodétermination et l’inclusion dans • Le Rouveroy
la société des personnes en situation de handicap . • La Sapinière
Quatre groupes de travail, composés chacun de Les membres de ces groupes de travail, du Comité
personnes avec un handicap intellectuel, de pro- de Suivi et de ces services, ainsi que de nombreuses
fessionnels et d’aidants proches, ont ainsi travaillé autres personnes sollicitées plus ponctuellement,
sur la structure et sur le contenu des Livrets Smile . ont également partagé leurs témoignages et leurs
réflexions sur les différentes thématiques abordées,
Un Comité de Suivi a encadré toutes les étapes ont contribué à la rédaction, à la relecture et au test
du projet Smile et a assuré la validation des Outils des outils Smile, ont conseillé de la documentation,
Smile . ont aidé pour la formulation en facile à lire, ont pro-
posé des illustrations et ont servi de modèles pour
Plusieurs services, des centres de jour et/ ou d’hé- les photos !
bergement, des logements supervisés et des ser- Le graphisme et la mise en page ont été réalisés
vices d’accompagnement pour le domicile, ont per- par Nancy Dutoit et Delphine Delattre d’Inform’Ac-
mis à des personnes avec un handicap intellectuel tion asbl .
en collaboration avec leurs équipes de tester les
Outils Smile avant leur diffusion : L’élaboration des Outils Smile a été coordonnée
par Myriam Jourdain, chargée de projet, avec l’appui
• L’Ascension précieux de Guy Hubert (Président du Comité de
• Les services de l’apem-t21 Suivi), de Véronique Gousée (membre du Comité
• Le Centre Arthur Regniers de Suivi et co-animatrice des Groupes de Travail),
• Le Centre Léon Henrard de Jérémie Mercier (chargé de communication pour
• La Clarine Inclusion) et de toute l’équipe d’Inclusion .
• La Cité de l’Espoir
• Le Coup de Pouce à l’avenir Un immense merci à toutes et tous !
• La Douceur des Côteaux Mosans Liste des contributeurs à ce projet en page suivante
• Les Elfes
• L’Essentiel
• Le Farra Méridien
• La Forestière
• Hama 2
• Hama 3 « Les Pétunias »
• I-Médiat
• La Maison de Camille
I. Präsentation der Smile-Instrumente 18 Erste AusgabeOnt contribué aux Outils Smile, par ordre alphabé- • Dr Martine Staquet, médecin principale au service
tique : à chacune et à chacun MERCI ! PHARE (à partir de novembre 2016)
• Renaud Tockert, Administrateur délégué de Cap
Les membres du Comité de Suivi, Mesdames et 48
Messieurs : • Gaëlle Valcke, Conseiller Personnes handicapées,
attachée Cellule Cocof – Cocom (en l’absence
• Olivier Alleman, directeur pédagogique au centre de M . Coppieters)
d’activités de jour La Forestière
• Geneviève Bériaux, attachée au Secrétariat Géné- Les membres des Groupes de Travail, Mesdames
ral/Cellule d’Accompagnement de la Démarche et Messieurs :
d’Evaluation Qualitative, Service PHARE (jusqu’en
novembre 2016) • Jean-Benoît Abrassart, responsable-coordina-
• Etienne Coppieters, Conseiller Personnes han- teur du service d’accompagnement provincial
dicapées, Cocof de Mons – SAPHO
• Claude Florival, directeur de la Clarine • Nadine Adant, responsable des Services d’aide
• Isabelle Gilbert, coordinatrice des appels à pro- en milieu de vie, Province du Hainaut, Direction
jets, Cap 48 (en l’absence de M . Tockert) Générale de l’Action sociale
• Véronique Gousée, coordinatrice du Plan bientrai- • Valérie Bodson, assistante sociale, La Clarine
tance et responsable du Service des formations • Laurence Bosselaers, responsable du S .A .J .A . La
du secteur (branche Handicap de l’AViQ) Douceur Mosane des Coteaux Mosans
• Guy Hubert, Président du Comité de Suivi, psy- • Muriel Botu, aidant-proche et professionnel, AP3
chologue et formateur • Thierry Bordignon, Docteur en Psychologie, Char-
• Myriam Jourdain, chargée de projet Smile, In- gé d’enseignements, UMons
clusion • Assia Cheouirfa, aidant-proche
• Thérèse Kempeneers-Foulon, Secrétaire Géné- • Laurence Chevigné, psychologue, Les Services
rale d’Inclusion (jusqu’en septembre 2017) de l’apem-t21
• Monique Lavallée, maman d’une adulte vivant • Brigitte Danhier, aidant-proche, maman
avec une déficience intellectuelle et grand-mère • Fabienne Danloy, responsable centre de jour,
d’un enfant vivant avec une déficience intellec- Centre Léon Henrard
tuelle • Maria D’Aquino, coordinatrice, la Rose des Vents
• Olivier Luyckx, gestionnaire de projets, Direction • Loubna Daw, psychologue, Service Madras
des Services d’Aide en Milieu de Vie (branche • Emilie Delneste, assistante sociale, La Douceur
Handicap de l’AViQ) des Coteaux Mosans
• Dominique Maun, Conseillère chef de service - • Pascale Derzelle, responsable du département
Service de l’Inspection PHARE (à partir de no- Aide en Milieu de Vie, I-Médiat Clairval
vembre 2016) • Fatima Dohou, aidant-proche
• Mélanie Papia, directrice générale d’Inclusion (à • Louis Dubois, aidant-proche
partir de septembre 2017) • Marie-Christine Duriau, aidant-proche et assis-
• Margaret Nemeth, Service Emploi et Aide à l’In- tante sociale, administratrice d’asbl
tégration, Service PHARE (en l’absence de Mme • Louise Frère, stagiaire assistante sociale au ser-
Bériaux) vice Ren’Fort
• Annie Santucci, Maître de conférences à l’Ecole • Daphné Foucart, directrice Centre de jour La Fa-
de Santé Publique ULB et enseignante mille
• Annick Segers, directrice de l’asbl Farra Bruxelles • Nicolas Gauder, chef éducateur SLS et projet LEN,
capitale Les Services de l’apem-t21
• Chantal Sénépart, Conseillère spéciale Handicap, • Jessica Gérard, psychopédagogue, IMP, Arthur
Région Wallonne Regniers
I. Präsentation der Smile-Instrumente 19 Erste AusgabeDie Smile-Hefte • Véronique Gousée, coordinatrice du Plan bien- Autres personnes qui ont également contribué à ce traitance et responsable du Service des forma- projet (liste non exhaustive !), Mesdames et Mes- tions du secteur (branche Handicap de l’AViQ et sieurs : co-animatrice des groupes de travail) • Axel Godin, directeur du Creb Solidaritas • Sandra Bachmes, psychologue, Cité de l’Espoir • François Gruwez, aidant-proche, kiné et Maître • Cindy Barette, chargée de projet, ARAPH assistant • Aurélie Bertoux, chargée de projet, FratriHa, In- • François Harmel, autoreprésentant clusion • Anne Henry, aidant-proche • Thérèse Caprace, logopède pensionnée de La • Angélique Huynen, autoreprésentante Clairière • Myriam Jourdain, chargée de projet Smile et • Mathilde Cotman, autoreprésentante animatrice des groupes de travail • Marie-Alberte Coupez, aidant-proche et kiné • Ghislain Magerotte, Professeur Emérite Umons • Anne Courtejoie, logopède, directrice de Comalso • Serge Manneback, autoreprésentant asbl • Paul Martens, aidant-proche • Claudine Cueppens, responsable Pôle Activités • Jean-Pierre Martin, psychopédagogue, directeur Education permanente, Fédération Laïque de de services retraité Centres de Planning Familial • François Materne, Direction Générale de l’Action • Bernadette Cuvelier, responsable des formations Sociale, Province de Hainaut pour les personnes avec un handicap intellectuel, • Martine Mazzero, maman d’une jeune femme Inclusion accueillie à La Douceur des Coteaux Mosans • Maria D’Aquino, coordinatrice, la Rose des Vents • Cassandre Michel, coordinatrice d’un service • Françoise Defourny, aidant-proche et infirmière d’accompagnement SAPH – ISBW sociale • Rose-Marie Montini, aidant-proche et respon- • Monique Deprez, psychologue sable de l’asbl Les amis de Benjamin • Bernard Desmedt, directeur du service d’accom- • Jean Mylonas, autoreprésentant pagnement Edelweiss ainsi que tous les membres • Christophe Nazé, autoreprésentant du groupe de paroles d’ARC (les Autoreprésen- • Antonin Panier, directeur du Coup de Pouce à tants de la Région du Centre) l’Avenir • Anne-Marie De Vleeschouwer, logopède, Service • Ana María Pineda-Bravo, responsable du service d’accompagnement Sisahm asbl d’accompagnement «Ren’Fort» de l’asbl L’Accueil • Anne Detinne, directrice, asbl Souffle un peu Mosan • Jean-Jacques Detraux, Professeur ULG et ULB • David Ponchau, éducateur • Sophie Donnay, psychologue principale, Equipe • Catherine Provoot, directrice du Centre HOPPA pluridisciplinaire, spfb • Monique Puttemans, aidant-proche • Claire du Jardin, orthopédagogue, Centre Médori • Mme Quarante, directrice de La maison Les Mi- • Jean-Marie Elsen, administrateur Inclusion rabelles • Andrea Englebert, aidant-proche • Aurore Robinet, responsable service « SLS » au • Thibault Englebert, autoreprésentant Centre Léon Henrard • Sandy Felaco, coordinatrice des projets spéci- • Daniel Sarlet, aidant-proche fiques chez Inclusion • Donatienne Servais, logopède, La Douceur des • Isabelle Germeau, psychologue, Service résiden- Coteaux Mosans tiel de Andage • Sophie Toussaint, professionnelle, Le Rouveroy • Marie-Martine Gernay, chargée de projet, ARAPH, • Cécile Umutoni, aidant-proche Handicap et Santé • Diane Woué, psychologue, Centre l’Essentiel • Myriam Gueuning, directrice de la Gatte d’Or • Lindsay Zeippen, psychologue au Centre Léon • Marie-Claire Haelewijck, Professeur, Umons Henrard • Véronique Jacques, chargée de projet, ARAPH I. Präsentation der Smile-Instrumente 20 Erste Ausgabe
• Éric Jourdain, aidant-proche
• Pierre Jourdain, aidant-proche
• Anne Lamy, aidant-proche et infirmière
• Justine Lebourg, responsable du service d’Édu-
cation Permanente, Inclusion
• Geneviève Le Clercq, aidant-proche
• Jean-Michel Longneaux, Professeur, UNamur
• Yolissa Makombo, autoreprésentante
• Paul Martens, aidant-proche
• Michel Mercier, Professeur UNamur
• Renaud Mouton, Visa pour le net
• Mme Nepotschelowitsch, directrice Résidence
Nicola 1er
• Bernadette Nzitonda, aidant-proche
• Catherine Oleffe, Service d’Éducation Perma-
nente, Inclusion
• Sabine Petit, psychologue aux Elfes
• Céline Picard, responsable des formations pour
les professionnels et aidants-proches, Inclusion
• Jacques Pontis, aidant-proche
• Mélanie Taormina, psychologue, Cité de l’espoir
• Pascale Tomsin, directrice Hama3 - Les Pétunias
• Martine Vincent, aidant-proche et infirmière
• Marie-Luce Verbist, directrice Fondation Portray
• François-Joseph Warlet, professionnel
I. Präsentation der Smile-Instrumente 21 Erste AusgabeLes Livrets Smile
Mes besoins Mon entourage
Livret 11 : Ma famille, mes amis
Livret 1 : Mes repas
et les personnes autour de moi
Livret 2 : Mon sommeil, mon repos
Livret 12 : Mes enfants
Livret 3 : Mon hygiène, mes vêtements
Livret 13 : Mon éducateur référent
Livret 4 : Ma santé
Mes activités
Livret 5 : Mon logement
Livret 14 : Mon projet de vie
Livret 6 : Mes apprentissages
Livret 15 : Mes loisirs, mes congés
Livret 7 : Ma sécurité
et mes vacances
Editeur responsable : Mélanie Papia, Inclusion asbl - Av . Albert Giraud 24 - 1030 Bruxelles - Graphisme : www .informaction .be
Livret 8 : Ma communication
Livret 16 : Mon travail et mon volontariat
Livret 9 : Mon bien-être,
Livret 17 : Mes activités de tous les jours
stop aux mauvais traitements
Livret 10 : Ma vie relationnelle, Ma vie dans la société
affective et sexuelle
Livret 18 : Mes déplacements
Livret 19 : Ma participation aux décisions
Livret 20 : Mes droits, mon argent
et mes papiers
Avenue Albert Giraud 24 à 1030 Bruxelles Première édition - 2018
02/247 .28 .21 Mit Unterstützung der
secretariat@inclusion-asbl .be
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