IG Grimselbahn und IG Goldenpass spannen zusammen
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13.7.2019 Jungfrau Zeitung - IG Grimselbahn und IG Goldenpass spannen zusammen
ÖFFENTLICHER VERKEHR 5. JULI 2019
IG Grimselbahn und IG Goldenpass
spannen zusammen
Beide Interessengemeinschaften trafen sich im Hotel du Sauvage in
Meiringen zu ihren Generalversammlungen. Künftig wollen sie noch
enger zusammengehen, um für direkte Bahnverbindungen nicht nur von
Montreux nach Luzern, sondern auch nach Andermatt und ins Wallis zu
lobbyieren.
von Beat Kohler
Die beiden Präsidenten der IG Grimselbahn und der IG Goldenpass, Gerhard Fischer (links) und Nationalrat Kari Vogler,
wollen ihre Krä e bündeln und kün ig gemeinsam für die Verbindung über die Grimsel kämpfen. Foto: Beat Kohler
Die jüngste Zeit war erfreulich für die Interessengemeinschaft Grimselbahn. Die Idee eines Tunnels
unter dem Grimselpass, in dem eine Bahn und eine Höchstspannungsleitung Platz finden, stösst
auf immer breitere politische Unterstützung. Zudem hat das Parlament Finanzmittel für die weitere
Planung beschlossen und es ermöglicht, über einen allfälligen Ausführungskredit für den Bahnteil
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13.7.2019 Jungfrau Zeitung - IG Grimselbahn und IG Goldenpass spannen zusammen
hängt die Realisierung als nächstes davon ab, ob im Sachplan Übertragungsleitung eine
Erdverkabelung an der Grimsel ins Auge gefasst wird. Dieser Entscheid soll der Bundesrat 2022
fällen.
Der Verwaltungsratspräsident der Grimselbahn AG, Peter Teuscher (rechts), und Gesamtprojektleiter Gianni Biasiutti,
zeigten, dass eine Bahnverbindung neben einem Höchstspannungskabel in einem Tunnel heute realisierbar ist.
Wichtiges Lobbying
Angesichts dieser Entwicklungen zeigten sich einerseits der Präsident der IG, Gerhard Fischer, als
auch der Verwaltungsratspräsident der Grimselbahn AG, Peter Teuscher, an der sechsten
Generalversammlung der IG im Hotel du Sauvage in Meiringen entsprechend zuversichtlich und
glücklich. «Die Bündelung von Infrastrukturen ist ein aktuelles Gebot», stellte Teuscher fest. Er
betonte, wie wichtig die Unterstützung der IG gerade bei der Lobbyarbeit sei. Denn diese darf nicht
aus den Planungsgeldern, die die Kantone Bern und Wallis bereits zur Verfügung gestellt hatten,
finanziert werden. Deshalb flossen auch im vergangenen Jahr rund 36'000 Franken der rund
44'000 Franken Mitgliederbeiträge der 665 Mitglieder der IG in die Öffentlichkeitsarbeit. Einmal
mehr unterstrichen Fischer und Teuscher, wie wichtig die öffentliche Unterstützung für das Projekt
auch weiterhin sein wird, wenn es verwirklicht werden soll. Dass dem so ist, unterstrich der
Meiringer Gemeindepräsident Roland Frutiger. In Meiringen seien viele Bemühungen im Gang, das
Dorf für die Zukunft bereit zu machen, wenn dereinst die Grimselbahn fahre: «Wir werden bereit
sein.»
Ein Ziel erreicht
In Meiringen kam aber nicht nur die IG Grimselbahn, sondern auch die IG Goldenpass, die eine
umsteigefreie Verbindung zwischen Montreux und Luzern fordert, zu ihrer 30.
Generalversammlung zusammen.
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zusammenarbeiten und die Vereine womöglich auch zusammenführen, erklärte der Obwaldner
Nationalrat Kari Vogler, Präsident der IG Goldenpass. Auch für seine IG war das vergangene Jahr
ein gutes. Die Entwicklung von neuem Rollmaterial, bei dem bei der Umspuranlage in Zweisimmen
die Spurbreite von Meterspur auf Normalspur angepasst werden kann, ist soweit abgeschlossen.
Rund 76 Millionen Franken kosteten Entwicklung und Bau. Nun muss das Rollmaterial nur noch
die entsprechenden Zulassungen erhalten. Dieser Prozess läuft bereits und sollte im kommenden
Jahr abgeschlossen werden, wie Vincent Brodard, der Projektverantwortliche bei der Montreux-
Oberland-Bahn, ausführte. Auf den Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2020 sollten dann die
ersten Kompositionen direkt zwischen Montreux und Interlaken verkehren.
Er ist ein Sinnbild dafür, dass die Interessen der beiden IG nahe beieinander liegen: Der pensionierte Meiringer
Bauingenieur Ulrich Blatter hat nicht nur der Idee Grimseltunnel vor gut zehn Jahren neues Leben eingehaucht, er ist auch
Revisor bei der IG Goldenpass.
Rasch zusammengehen
In Interlaken werden die neuen Goldenpass-Kompositionen aber vorerst nicht weiterfahren, und
ein Umsteigen wird unumgänglich. Dies sei sinnvoll, weil fast alle Gäste zwischen Luzern und
Montreux in Interlaken haltmachten, so Vogler. Eine Umspuranlage in Interlaken sei momentan
auch nicht sinnvoll, weil die Züge wegen der Zahnradstrecke am Brünig höchstens bis Meiringen
weiterfahren könnten. Das würde sich verändern, sollte dereinst der Grimseltunnel gebaut werden.
Mit der Umspuranlage könnten dann Züge weiter nach Andermatt oder ins Wallis fahren. Das wäre
nicht nur für Touristen, sondern vor allem auch für Anwohner und Pendler interessant. Aus diesen
Gründen ist für die IG Goldenpass die Zusammenarbeit mit der IG Grimselbahn das Gebot der
Stunde. «Wir sind damit bei ihrem Vorstand auf offene Ohren gestossen», erklärte Vogler. Das lässt
sich auch von der Versammlung sagen. Niemand widersprach weiteren Abklärungen für ein
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sein», meinte ein Mitglied der IG Goldenpass. Er forderte, vorwärts zu machen, dass man möglichst
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schon bei der nächsten Generalversammlung den Zusammenschluss beschliessen kann. Vogler
versprach, dass man darauf hinarbeiten werde. Wie Fischer ausführte, finden die nächsten
Gespräche zwischen den zwei Vorständen bereits im August statt.
ARTIKELINFO
Artikel Nr. 174845 5.7.2019 – 07.00 Uhr Autor/in: Beat Kohler
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