Stadtpräsident und Hofbraumeister - Raphael Lanz
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Thun | 14. Februar 2021 Stadtpräsident und Hofbraumeister Raphael Lanz ist der aktuelle Gast im aktuellen Summit, dem Talkformat der Jungfrau Zeitung. Der Talkmaster erlaubt sich dazu eine «leicht» eigensinnige Betrachtung des Lebenslaufs des Thuner Stadtpräsidenten. von Matthias Mast Raphael Lanz – seit über zehn Jahren Stadtpräsident in Thun. Fotos: Noemi Hodler Das Geburtsjahr hat es in sich – 1968 erblickte der Sohn eines Drogisten-Ehepaars in der Thuner Altstadt das Licht der Welt. Die Studenten in Paris, Berlin und Zürich skandierten «Ho Ho Ho Chi Minh» gegen den Vietnamkrieg der USA, errichteten Barrikaden, funktionierten Pflastersteine zu Wurfgeschossen um und kämpften gegen die Wasserwerfer der Polizei. Und knapp zwei Monate nach Raphael Lanz' Geburt wälzten die sowjetischen Panzer den Prager Frühling nieder.
Es war der heisse Sommer 1968! Und zur Erinnerung an diese aufregenden Geschehnisse rund um seine Geburtsstunde protestierte Raphael Lanz gegen die Die Jungfrau Zeitung verwendet Cookies und Analysetools, um Ihr Online-Erlebnis zu verbessern. OK Herrschenden, kaufte von Mit der weiteren Nutzung sich später einen akzeptieren jungfrauzeitung.ch orangefarbenen VW-Bus Sie unsere und bereiste als Spät- Datenschutzerklärung. Hippie die Welt. Dann entschloss er sich zum Jura-Studium, etablierte sich als Ehemann und dreifacher Familienvater, Anwalt und Gerichtspräsident. Dann mit 50 folgte der Ausstieg aus dem Juristenjob: Lanz wurde Bierbrauer, lancierte das Thunbier und wurde zum Hofbraumeister des Thuner Stadtpräsidenten. Raphael Lanz und Matthias Mast (rechts) vor dem Rathaus in Thun. Aus dem Hobby wurde Thunbier Soweit die Geschichte des Raphael Lanz, die aber so nicht (ganz) stimmt … Die Eck- Daten und -Punkte dieses Lebenslaufs entsprechen zwar der Wahrheit: das Geburtsjahr, das Studium, der orange VW-Bus, der Bierbrauer. Die Interpretation ist jedoch etwas wagemutig. Raphael Lanz ein Hippie? Ein Protestler? Ein Barrikadenbauer? Ein Steinwerfer? Ein Aussteiger? Wohl kaum! Und die Geschichte ist letztendlich so nicht wahr, denn wie das Leben so spielt, kommt es erstens anders, und zweitens als man glaubt! Irgendwann hat die Politik reingespielt: Raphael Lanz wurde Stadtpräsident in Thun und Berner Grossrat.
Die Jungfrau Zeitung verwendet Cookies und Analysetools, um Ihr Online-Erlebnis zu verbessern. OK Mit der weiteren Nutzung von jungfrauzeitung.ch akzeptieren Sie unsere Datenschutzerklärung. Raphael Lanz im Summit. Hingegen stimmt die Geschichte mit dem Lanz-Bier. Raphael Lanz, der in seiner Freizeit zwischendurch den eigenen Gerstensaft braut, lancierte das Thunbier. Er gründete vor vier Jahren zusammen mit Freunden zusammen die Brauerei Thun AG. Das Unternehmen ist in Thun und der Region durch ein breites Aktionariat lokal verankert und hat mittlerweile ein Aktienkapital von 1,335 Millionen Franken. Das Thunbier-Motto lautet «Mit viel Herzblut, Leidenschaft und Qualitätsbewusstsein brauen wir (in) Thun Bier». Eigenschaften, welche auch auf den Stadtpräsidenten Raphael Lanz zutreffen. Seit über zehn Jahren regiert er in «seiner» Stadt mit viel Herzblut, Leidenschaft und Qualitätsbewusstsein, obwohl er vermutlich das Wort «regiert» nicht gerne hört. Und deshalb kann auch der Begriff «Hofbraumeister des Stadtpräsidenten» vor der Selbstzensur des Schreibenden nicht standhalten. Denn es entspräche in keiner Weise dem Charakter des Raphael Lanz, die Bestellung des Thunbiers für offizielle Anlässe der Stadt zu befehlen. Im Gegenteil: Cateringfirmen hätten wegen dieser «Interessenskollision» gegen ihren Willen bei Anlässen mit offiziellem Charakter auch schon auf Thunbier verzichten müssen. Der Stadtpräsident steht demnach dem Hofbraumeister im Weg.
Die Jungfrau Zeitung verwendet Cookies und Analysetools, um Ihr Online-Erlebnis zu verbessern. OK Mit der weiteren Nutzung von jungfrauzeitung.ch akzeptieren Sie unsere Datenschutzerklärung. Die Maske griffbereit, doch beim Interview blieb sie auf dem Tisch.
Die Jungfrau Zeitung verwendet Cookies und Analysetools, um Ihr Online-Erlebnis zu verbessern. OK Mit der weiteren Nutzung von jungfrauzeitung.ch akzeptieren Sie unsere Datenschutzerklärung. Das Summit mit Raphael Lanz und Matthias Mast in der Rathaus-Halle. Gut gekleidet im Hippie-Bus Öffentliche Interessen nicht mit privaten Interessen zu vermischen, diesen Anspruch an einen korrekten Politiker erfüllt Raphael Lanz in wohltuender Art und Weise. Der Schreibende verzichtet darauf, Politikerinnen und Politiker aufzuzählen, die es mit dieser Korrektheit nicht allzu genau nehmen … Nun, vielleicht ist Raphael Lanz einigen allzu korrekt. Wer sich rumhört, erfährt über die Persönlichkeit namens Raphael Lanz kaum etwas Nachteiliges. Nichts Nachteiliges ist gleich viel Langweiliges? Das mag oft der Fall sein, jedoch nicht so bei Lanz. Der Stadtpräsident glänzt nicht nur mit stets tadelloser Bekleidung und bestem Schuhwerk, sondern auch mit Humor und einer beachtlichen Interessenvielfalt – nebst dem Bier, der Politik sowie dem orangefarbenen Hippiebus, mit dem er nach wie vor in die Ferien fährt.
Die Jungfrau Zeitung verwendet Cookies und Analysetools, um Ihr Online-Erlebnis zu verbessern. OK Mit der weiteren Nutzung von jungfrauzeitung.ch akzeptieren Sie unsere Datenschutzerklärung. Blick vom Thuner Rathaus auf das Schloss. Raphael Lanz bleibt Thun treu Da stellt sich die Frage: Weshalb schafft es der Politiker nicht in den Nationalrat wie seine Amts-Vorgänger im Thuner Stadtpräsidium? Weshalb schaffte er es resultatmässig nur ins Mittelfeld der SVP-Liste? Und wie viel SVP steckt überhaupt in Lanz? Die Antworten dazu hört man von ihm im Summit, dem Talkformat der Jungfrau Zeitung. Eines aber sei bereits verraten: Raphael Lanz hegt nach über zehn Jahren im Amt keine Aussteige-Pläne. Lanz bleibt Thun treu, und so wie es aussieht, gilt dies auch umgekehrt. Darauf wetten wir eine Kiste Thunbier!
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