Implantologie 2020 - So viel wie nötig, so wenig wie möglich
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pip fallstudie Knochenoptimierte Implantatposition Adaptiver Gewebeanteil der Titan- und Zirkonoxidbasis Areal der befestigten Gingiva Dr. med. dent. Christoph Wenninger Implantologie 2020 – So viel wie 1987-1993 Studium der Zahnheilkunde an der LMU München 1993-1997 Assistenzzahnarzt in verschiedenen nötig, so wenig Praxen 1997 Gründung der Einzelpraxis Dr. Christoph Wenninger in München wie möglich 2003 Diplom in Parodontologie der Universität Bern, Schweiz 2005 Master of Oral Medicine in Implantology 2008 Gründung der Praxis für Zahnheilkunde Dres. Wenninger und Helgert 2014 Master of Science in Implantologie und Den- taler Chirugie Seit 2015 Mitglied der Key Opinion Leader für Deutschland der Firma BTI Seit April 2017 Spezialist für Implantologie (EDA) info@wenninger-implantologie www.wenninger-implantologie.de 30 Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 1 | 2020
pip fallstudie 1 2 3 4a 4b Die moderne Implantologie ist von vielen, Im vorliegenden „klassischen“ Fall für die Indikation von Im- neuen und wieder erstarkten, Strömun- plantaten in der Freiendlücke im rechten unteren Kiefer wurde anhand der modernen und altbewährten Möglichkeiten in der gen geprägt. Ziel ist es, aus den vorhan- Implantologie folgende Vorgehensweise nach dem Prinzip „So denen Möglichkeiten zur Unterstützung viel wie nötig und so wenig wie möglich“ im Sinne einer optima- len langfristigen Versorgung des Patienten gewählt. der Wundheilung und Regeneration von Hart- und Weichgewebe, zur erweiterten Fallbericht Diagnostik und Planung mittels 3D-Bild- Eine langjährige Patientin mittleren Alters stellte sich mit gebungsverfahren sowie zur Herstellung Schmerzen im Unterkiefer rechts in der Sprechstunde vor. Nach des definitiven optimalen Zahnersatzes klinischer und röntgenologischer Diagnostik stellte sich heraus, dass der wurzelgefüllte Zahn 47 eine apikale Ostitis hatte und anhand der digitalen Planungsdaten ein frakturiert war. Er musste entfernt werden. optimales auf den Patienten personalisier- tes Versorgungskonzept zu erstellen. Im rechten Unterkiefer waren die Zähne 45 und 47 mit einer 15 Jahre alten Brücke versorgt. Der Zahn 46 war vor 20 Jahren gezogen worden, der laterale Kieferkamm war im Zuge des frü- hen Zahnverlustes horizontal und vertikal deutlich atrophiert. Um die Freiendlücke zu versorgen, wurde zwei Implantate (Lo- gon-System) regio 46/47 mit Kieferkammaugmentation geplant, die geschlossen einheilen sollten und nach der Einheilphase mit einem monolithischen Zahnersatz aus Zirkonoxid auf einer Ti- tanbasis versorgt werden sollten. Für die Planung, die Erstellung der Modelle und Bohrschablonen wurde eine digitale Software (SMOP) verwandt, in die Daten des DVT übertragen wurden. 1 Schmerzen im UK rechts. Ursache: Apikale Ostitis und V. a. 3 Digitale Implantatplanung mit Darstellung Augmentationsbedarf Fraktur des Zahnes 47. in der Planungssoftware (SMOP). 2 Zahn 47 nicht erhaltungswürdig, Implantationsgebiet und 4 Planung der Implantate 46 und 47 mit der optimalen prothetischen Defektdarstellung. Implantatposition und der zu augmentierenden Kieferkammbereiche. Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 1 | 2020 31
pip fallstudie 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 5 Klinische Ausgangssituation nach Entfernen der Brückenver- 10 Kontrolle der Bohrungen, knochenoptimierte Implantatposition 046. sorgung. 6 Schonende Extraktion. 11 Abschluss der Implantatinsertion. 7 Auffüllen der Alveole mit PRGF. 12 Laterale Augmentation mit KEM (Bio-Oss, Geistlich) und Membran (Volumomax, Regedent). 8 Ausheilung des Defektes nach drei Monaten und Beginn 13 Abgedeckte Implantate und Augmentation mit PRGF-Membran Implantatinsertion. vor Wundverschluss mit Knopfnähten. 9 Aufsetzen der Bohrschablone nach Schnittführung und minimal- 14 Wundheilung nach einer Woche. invasiver Ablösung des Periosts. 32 Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 1 | 2020
pip fallstudie 15 16 17 18 19 20 21 Zur Verbesserung der Wundheilung und Regeneration wurde dem Motto „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“ erlaubt PRGF sowohl nach der Extraktion als auch nach Implantatinser- es, der Patientin ein schlüssiges und langfristig sicheres, auch tion und GBR verwandt. Periimplantitis-vorbeugendes, Therapiekonzept an die Hand zu geben. Fazit Das angewendete, auf den Patienten personalisierte, Kon- Blaue Ecke zept aus dem Implantatsystem Logon in Kombination mit den Techniken der 3D-Bildgebung, -Planung und -Herstellung von Abrechnungstipps zu dieser Modellen, Bohrschablonen und Zahnersatz sowie den Materia- Publikation lien und Techniken zur minimalinvasiven GBR und GTR nach 15 Wundheilung nach zwei Monaten. 19 Eingesetzte Implantatkronen nach einwöchigem Probetragen. 16 Keratinisierte Gingiva nach bukkal – minimalinvasive Freilegung. 20 Zahnersatz nach definitivem Einsetzen mit Verschluss der Implan- tatkanäle mit Komposit. 17 Klinische Situation vor Beginn der Prothetikplanung. 21 Ausgeformtes Emergenzprofil – Ansicht von bukkal. 18 Digitaler Scan mit Scanabutment. 34 Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 1 | 2020
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