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Infektionen in Deutschland und weltweit
was ist wichtig für und bei Migranten und
Flüchtlingen?
Welche Infektion ist wahrscheinlich?
welche Symptome kommen vor?Infektionen und Schutz des Körpers
• Abwehrkräfte /Selbstheilungskräfte
Unspezifische Abwehr
z.B. Säureschutzmantel der Haut, Schleimhäute,
Magensäure, „Fresszellen“, Fieber, Enzyme
Spezifische Abwehr
gegen einen bestimmten Erreger gerichtet!
Antikörperbildung, Immunität!Die Abwehrkräfte beeinflussende Faktoren • Andere akute/chronische Erkrankungen • zum Teil unheilbare, angeborene Erkrankungen • Multiresistente Erreger • Hygieneverhalten • Vorsorgen/Zahngesundheit/Impfungen • Fehlernährung
Infektionen
„WER“
Parasiten
– Mit bloßem Auge sichtbare
– Nur mit Mikroskop sichtbare
Bakterien
VirenParasiten
• Würmer
Rinder/Schweinebandwurm, Spulwurm
Madenwurm
• Haut-Parasiten
Läuse, Flöhe, Zecken, Krätzmilben,
Mücken, WanzenInfektionen
Beispiel „bakterielle Infektion“
Tuberkulose
Lungenentzündung
Magen-Darminfektionen
Salmonellose
eitrige HirnhautentzündungInfektionen Beispiel „virale Infektion“ Hepatitis B Hepatitis C Hepatitis A Poliomyelitis Windpocken Masern Nicht-eitrige Hirn-/Hirnhautentzündung
Infektionen
„WIE“
Mund-Magen-Darm-Weg: z.B. Salmonellen, Hepatitis A,
Poliomyelitis)
Luftweg: z.B. Lungenentzündung, Tuberkulose,
Mittelohrentzündung, Influenza
Geschlechtsverkehr: z.B. Hepatitis B, andere sexuell
übertragbare Infektionen
Haut: z.B. Krätze, Läuse, Hautwürmer, Bilharziose
Schwangerschaft: von der Mutter auf das ungeborene
KindInfektionen
„WARUM“
Übertragungsmöglichkeiten:
Lebensumstände, Klima, Nahrungssituation
Abwehrkraft
Verhalten
z.B. sexuell übertragbare Krankheiten:
Hepatitis B, AIDS
BerufsbedingtFolgende Fragestellungen sind dann
wichtig
• Aus welchem Land/Region kommt die zu betreuende Person?
• Wie lange ist sie bereits in Deutschland?
• Sind weitere Familienmitglieder ebenfalls erkrankt?
• Besteht die Erkrankung bereits länger oder ist sie akut
aufgetreten?
• Ist die Erkrankung schwer oder leicht?Chronische Infektionskrankheiten, die in
Flüchtlingsherkunftsländern häufiger auftreten
z.B.:
• Tuberkulose
• Hepatitis B
• Hepatitis A
• HIV
• Bilharziose (Schistosomiasis)Infektionskrankheiten, die häufig im Rahmen
einer längeren Flucht auftreten können
z.B.:
• Durchfallserkrankungen
• Schwere Atemwegserkrankungen/Tuberkulose
• Sexuell übertragene Erkrankungen
• Wurmerkrankungen
• Krätze (Scabies)
• Flohbefall
• LäusebefallInfektionen des Magen-Darm-Traktes
Kann es eine parasitäre Erkrankung sei?, theoretisch ja, aber
• Aus welchem Land kommt die Familie? In afrikanischen Ländern
und in Afghanistan häufiger möglich, desgleichen in
Balkanländern. In Syrien und Irak seltener
• Sind andere Familienmitglieder ebenfalls erkrankt? Das Kind
muss sich bei jemand angesteckt haben
• Seit wann ist das Kind krank, hat es nur Durchfall und seit wann
oder auch Fieber?
• Stuhl ansehen! Händedesinfektion!Was ist wahrscheinlich?
• Gegenwärtig treten überall Norovirus-Infektionen auf.
• Bei einem Säugling ist bei einer Durchfallserkrankung von länger
als 2 Tagen ärztliche Betreuung unerlässlich wegen
Flüssigkeitsverlust
• Wenn die Durchfallserkrankung mit Fieber und Erbrechen
einhergeht: sofortige Krankenhauseinweisung
• Immer Händedesinfektionsmittel bei sich haben
• Ihre Aufgabe ist es die Angehörigen in guter Händehygiene
zu schulenBeispiel Hepatitis A • Infektionsmöglichkeit für mehrere Monate möglich. • In erster Linie eine Schmierinfektionsgefahr, aber auch durch infizierte Lebensmittel. • Infektionsgefahr relativ hoch • Gelbsucht ist typisch, muss aber nicht immer sehr deutlich sein; Betrachtung der Skleren wichtig • Durchfall, immer wiederkehrend, verknüpft mit Bauchschmerzen und gelegentlich Fieber
Atemwegserkrankungen
Kann es eine Tuberkulose sein? Theoretisch ja, aber:
• Aus welchem Land kommt die Familie? In afrikanischen Ländern
und in Afghanistan häufiger möglich, desgleichen in
Balkanländern. In Syrien und Irak seltener
• Sind andere Familienmitglieder ebenfalls erkrankt? Das Kind
muss sich bei jemand angesteckt haben
• Seit wann ist das Kind krank, hat es nur Husten oder auch
Fieber?
• Säuglinge und Kleinkinder erkranken in der Regel erheblich
stärker und mit hohem Fieber und LungenentzündungWas ist wahrscheinlich?
• Auch wenn bei einer schwereren Atemwegserkrankung
eines Säuglings oder Kleinkindes theoretisch eine
Tuberkulose möglich ist, so ist die Häufigkeit von dem
Herkunftsland abhängig.
Eine „normale“ Atemwegserkrankung und
Lungenentzündung ist zwar Wahrscheinlichste, es hängt
die Beurteilung aber von der Schwere der Erkrankung ab2.1. Hepatitis B • Inkubationszeit bis zu 6 Monaten, hoch-ansteckend • 90% akut, chronisch-rezidivierend • Chronische Hepatitis, Leber-Ca • Übertragung d. Speichel, Blut, Urin, Galle, Samenflüssigkeit und Muttermilch • Screening der Schwangeren ist wichtig • Impfung des Neugeborenen aktiv und passiv Hep. B pos. Mütter direkt nach der Geburt, n. 4 Wochen u. 6 Monaten • Vorbeugung durch Impfung
2.2. AIDS
• Akute Erkrankung mit grippeähnlicher Symptomatik
• Nach langjähriger Inkubationszeit von bis zu 10 Jahren dann
AIDS-Erkrankung mit opportunistischen Infekten und Malignomen
• Große Verbreitung in 3. Welt-Ländern
• Ansteckungs-Risiko während SS oder Geburt 15-30%
• Bei antiretroviraler Behandlung der Mutter, Kaiserschnitt und
Abstillen 1-2%.Beispiel HIV
• Die Häufigkeit ist in islamischen Ländern mit Sicherheit geringer,
aber ihre Häufigkeit ist unbekannt.
• Höher, aber auch in der Häufigkeit unbekannt, sind HIV-
Infektionen bei Flüchtlingen aus Balkanländern. Daher ist
mechanischer Schutz bei Blutkontakt und offenen Hautwunden
wichtig.
• Die Häufigkeit von HIV bei Flüchtlingen aus afrikanischen Ländern
ist mit Sicherheit höher
• Die Gefährdung einer Ansteckung ist jedoch erheblich
geringer als die Gefahr der Übertragung von Hepatitis BÜbertragungswege
Parasitosen der Haut • Kopfläuse • Scabies/Krätze
Parasitosen der Haut
Können es Läuse sein?, im Prinzip ja, den Läuse kommen
überall vor, werden aber oft nicht entdeckt
Beispiel:
5 jähriges Mädchen klagt über stark juckendes „Kopfekzem. Häufige
Kopfwäschen und Anwendung verschiedener Tinkturen sind ohne
Erfolg.
Bei dem genauen Hinsehen:
Kratzeffekte, Krusten und Verklebungen, besonders hinter den Ohren
und im NackenbereichParasitosen der Haut
Kann es Skabies (Krätze) sein? prinzipiell ja, aber
• Aus welchem Land kommt die Familie? In afrikanischen Ländern
und in Afghanistan häufiger möglich, desgleichen in
Balkanländern. In Syrien und Irak seltener
• Sind andere Familienmitglieder ebenfalls erkrankt? Das Kind
muss sich bei jemand angesteckt haben
• Seit wann ist das Kind krank, wie sehen die Kratzstellen aus?
• Es ist für Sie durchaus erlaubt einen „Behandlungsversuch“ mit
entsprechender Salbe zu machen, aber immer gut beobachten!!!Wie sieht ein Krätze-Ausschlag aus? Der durch die Krätze hervorgerufene Ausschlag ist eine allergische Reaktion auf die Milben und äußert sich in Form von kleinen, mit Eiter gefüllten Beulen auf der Hautoberfläche. Die deutlich sichtbaren „Beulen“ sind oftmals linienförmig angeordnet und sehen einem Nesselausschlag oder Insektenstichen sehr ähnlich. Der Ausschlag bildet bei Kratzen (und Kratzen ist vorprogrammiert) Geschwüre, die eine dicke Kruste bilden können, was auch als „verkrustete Krätze“ bezeichnet wird. Diese enthält Tausende von Milben und deren Eiern; dies verstärkt die Erkrankung zusätzlich.
Welche Körperzonen sind besonders anfällig für Krätze? Krätze kann sich überall am Körper bilden. Folgende Körperregionen bevorzugen die Milben jedoch besonders: Arme – vor allem an Ellenbogen und Handgelenk (aufgrund der Hautfalten) Hände – besonders zwischen den Fingern und an den Fingernägeln überdeckte Haut – Körperflächen, die normalerweise von Kleidung oder Schmuck überdeckt werden, wie z.B. die Gürtellinie Gesäß & Genitalien – in den Falten um das Gesäß sowie den feuchten Stellen an Penis und Genitalien
Kinder und Kleinkinder erleiden einen Krätze- Ausschlag oftmals zuerst an den Fußsohlen, er kann aber auch den gesamten Körper befallen – insbesondere Handflächen und Kopfhaut. Krätze tritt verstärkt bei Kindern, Kleinkindern und Babys auf, die so stark infiziert sein können, dass sie nicht in der Lage sind, zu essen oder zu schlafen.
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