INFLATIONSTRENDS IN SCHWELLENLÄNDERN

Die Seite wird erstellt Horst-Peter Stadler
 
WEITER LESEN
INFLATIONSTRENDS IN SCHWELLENLÄNDERN
Ein Ausblick von
Franklin Templeton
Fixed Income

INFLATIONSTRENDS IN
SCHWELLENLÄNDERN
Juli 2021            In letzter Zeit ist das Thema Reflation in den Fokus der Anleger gerückt. Dies gilt insbesondere
                     für die Industrieländer (developed markets, DMs), die mit einer raschen Zunahme der Inlands-
                     nachfrage bei steigenden Rohstoffpreisen – einschließlich der Energiepreise – konfrontiert sind.

                     Die Situation in den Schwellenländern (EMs) stellt sich jedoch vielschichtiger dar. Vielen
                     dieser Länder fehlt der fiskalische Spielraum und die Schlagkraft der Zentralbank ihrer
                     Pendants in den Industrieländern. Sie sehen daher eine schwächere Entwicklung auf ihren
                     Arbeitsmärkten und eine langsamere Reduzierung ihrer Produktionslücken.

                     Einerseits hängt die Geschwindigkeit der Erholung in den Schwellenländern stark von den
                     Fortschritten der jeweiligen Impfprogramme ab, da viele Schwellenländer weiterhin mit
                     Engpässen bei der Impfstoffversorgung zu kämpfen haben. Andererseits sind einige von ihnen
                     sehr anfällig für Preisschocks bei Rohstoffen, insbesondere bei Lebensmitteln, da diese
                     Artikel einen großen Teil ihres Warenkorbs für den Verbraucherpreisindex (VPI) ausmachen,
                     während andere anfälliger für Wechselkursschwankungen sind.

                     In diesem Artikel analysieren wir die Inflationstrends in den Schwellenländern. Wir heben die
                     großen Unterschiede zwischen den Regionen und Ländern hervor. Dabei stellen wir fest, dass
                     ein großer Teil der Reflation in den Schwellenländern mit niedrigen Basiseffekten ab 2020
                     zusammenhängt, die vorübergehend sind. Daraus schließen wir, dass der Inflationsdruck im
                     Allgemeinen kein großes Problem für die Schwellenländer darstellt, aber von Fall zu Fall und
                     mit besonderem Augenmerk auf die jeweiligen Produktionslücken der Länder analysiert
                     werden muss. Mit diesem Ziel haben wir zwei Länder, Indonesien und die Dominikanische
                     Republik, ausgewählt, um sie für diese Untersuchung genauer zu beleuchten. Diese Länder
                     haben jeweils unterschiedliche Inflationstrends, und jedes Land steht stellvertretend für eine
                     größere Untergruppe von Schwellenländern.

                     Die rohstoffbedingte Inflation bereitet uns keine übermäßigen Sorgen, da höhere Rohstoff-
                     preise tendenziell mit stärkeren Fundamentaldaten der Schwellenländer korrelieren. Darüber
                     hinaus können die Zentralbanken der Schwellenländer aufgrund ihrer niedrigen Leitzinsen
                     und der ihnen zur Verfügung stehenden Liquiditätsmaßnahmen schnell handeln, um einem
                     strukturellen und anhaltenden Anstieg der Inflation entgegenzuwirken.

                     Aus Anlagesicht sind die aktuellen Kurse für inflationsgeschützte Anleihen aus Schwellenländern
                     nach unserer Ansicht fair bewertet. Die Preise geben offenbar nur wenig Anlass zur Sorge über
                     langfristige Auswirkungen des jüngsten Inflationsanstiegs, den wir als vorübergehend betrachten.
INFLATIONSTRENDS IN SCHWELLENLÄNDERN
Die Inflationsentwicklung in den Schwellenländern bleibt sehr unterschiedlich, die Pandemie
                              verursachte jedoch in allen Regionen einen starken Rückgang. Während die Gesamtinflation in
                              den Schwellenländern 2019 im Jahresdurchschnitt bei 4,6 % lag, sank sie im Mai 2020 auf
                              nur noch 3 % im Jahresvergleich. Ein großer Teil des Rückgangs wurde von Festlandchina
                              getragen, wo die Gesamtinflation von 5,4 % im Jahresvergleich im Januar 2020 (dem höchsten
                              Stand seit 2011, bedingt durch einen Anstieg der Lebensmittelpreise) auf 4,3 % im Mai fiel
                              und im November einen Tiefststand von -0,5 % erreichte. Bis Mai 2020 ging die Inflation in
                              der Region Asien-Pazifik (APAC) um ca. 1,6 Prozentpunkte (Bp.) zurück (auf 3 % im Jahresver-
                              gleich). Die Regionen Mittel- und Osteuropa (CEE) und Lateinamerika (LatAm) verzeichneten
                              ebenfalls einen deutlichen Inflationsrückgang seit Ende 2019, allerdings schwächer ausgeprägt
                              als APAC. Im Gegensatz dazu verlief der Rückgang des Verbraucherpreisindex in den Regionen
                              Naher Osten und Nordafrika (MENA) und Subsahara-Afrika (SSA) (ohne Libanon) schrittweise,
                              während er in der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) eher gering blieb.1

                              Seit ihrem Tiefpunkt im zweiten Quartal (2Q) 2020 hat die Inflation in den Schwellenländern
                              mit unterschiedlicher Geschwindigkeit angezogen. Den stärksten Anstieg verzeichnete die
                              GUS-Region, wo die Inflation im März 2021 mit 6,1 % im Jahresvergleich ein Dreijahreshoch
                              markierte. Dieser starke Anstieg ist im Wesentlichen auf zwei Länder zurückzuführen:
                              (1) Ukraine (+ 6,8 Bp. seit dem 2. Quartal '20 auf 8,5 % im Jahresvergleich) aufgrund eines
                              Anstiegs der Lebensmittelpreise infolge einer schlechten Ernte, steigender Energiepreise und
                              einer Erhöhung des Mindestlohns; und (2) Belarus (+ 3,6 Bp. seit dem 2. Quartal '20 auf
                              8,5 % im Jahresvergleich) aufgrund starker Wechselkurseffekte, Preissteigerungen bei
                              Lebensmitteln und zuletzt einer Erhöhung einiger regulierter Preise und Zölle. Die Dynamik
                              in MENA und LatAm war schwächer ausgeprägt, jedoch liegt die Inflation nun über dem
                              jeweiligen Drei-Jahres-Durchschnitt und dem Median (Abbildung 1). Unterdessen hat die
                              Inflation in CEE und APAC nur langsam angezogen und bleibt unter dem Niveau von 2019.
                              Die schwache chinesische Inflation (0,9 % im Jahresvergleich im April) drückt die
                              APAC-Inflation weiterhin nach unten, aber wir erwarten, dass sie schrittweise anzieht, sobald
                              sich die globale Nachfrage nach asiatischen Waren erholt.

DIE INFLATION IN DEN          Inflation (% im Jahresvergleich)
SCHWELLENLÄNDERN BRACH        8%
2020 EIN, HAT SICH ABER IN
DER ERSTEN JAHRESHÄLFTE          7
2021 STARK ERHOLT
Abbildung 1: Inflationsrate      6
(% im Jahresvergleich)
                                 5
März 2018 – März 2021
                                 4

                                 3

                                 2

                                 1

                                 0
                                           Mittel- und              Gemeinschaft              Lateinamerika   Naher Osten und    Asien-Pazifik
                                           Osteuropa             unabhängiger Staaten           & Karibik      Nordafrika und
                                                                                                              Subsahara-Afrika
                                                                                                               (ohne Libanon)

                               Median           Durchschnitt         März 2021
                              Quellen: Franklin Templeton Fixed Income Research, IWF, Bloomberg.

2                             Inflationstrends in Schwellenländern
INFLATIONSTRENDS IN SCHWELLENLÄNDERN
Niedrige Basiseffekte ab 2020 werden die Inflation in den Schwellenländern im 2. bis 3.
    Quartal '21 anheizen, allerdings beeinflussen gleichzeitig andere Faktoren die Inflation. Bis
    zum Jahresende 2021 erwartet der Internationale Währungsfonds (IWF) einen Anstieg der
    Gesamtinflation in den Regionen MENA & SSA sowie APAC, aber einen Rückgang in den
    Regionen CIS und LatAm, insbesondere in den Ländern, die einen Anstieg der Lebensmit-
    telpreise und eine Währungsschwäche zu verzeichnen hatten. Auch große Produktionslücken
    werden einen Abwärtsdruck auf die Inflation erzeugen, insbesondere in Lateinamerika. Bis
    Ende 2021 dürfte die Inflation in allen Regionen nahe ihrem 10-Jahres-Durchschnitt liegen,
    außer in der GUS, wo sie unverändert niedriger bleiben wird. Sofern es keine signifikanten
    Abweichungen von den Inflationsprognosen des IWF gibt, deutet diese Dynamik darauf hin,
    dass der Inflationsdruck in Summe nicht so beunruhigend ist wie in den Industrieländern.
    Der Grad der Inflationsheterogenität zwischen den Schwellenländern ist jedoch enorm, jede
    regionale Verallgemeinerung würde zu einem unvollständigen Bild der Inflationsdynamik in
    den Schwellenländern führen.

    INFLATIONSTREIBER IN DEN SCHWELLENLÄNDERN: DURCHSCHLAG AUF
    LEBENSMITTEL, ENERGIE UND WECHSELKURSE
    Die Inflation bei Lebensmitteln ist in allen wichtigen Schwellenländern gestiegen. Allerdings
    haben verschiedene lokale Faktoren Einfluss auf die Lebensmittelinflation. Die Ursachen für
    die höheren Preise in den einzelnen Regionen waren nicht einheitlich. Insbesondere die Infla-
    tion bei Produkten wie Obst und Gemüse scheint aufgrund lokaler Faktoren und klimatischer
    Bedingungen von Markt zu Markt zu variieren. Im Allgemeinen schätzt der IWF in seinem
    jüngsten Bericht (April 2021), dass der jährliche Durchschlag der internationalen Lebensmit-
    telpreisen auf den inländischen Verbraucherpreisindex für Lebensmittel für Länder mit
    mittlerem und niedrigem Einkommen viel höher ist als für Länder mit hohem Einkommen
    (0,26 gegenüber 0,14).2 Das bedeutet, dass die Auswirkungen auf die Gesamtinflation in den
    Schwellenländern höher ausfallen, da Lebensmittel einen größeren Anteil in den VPI-Körben
    dieser Länder ausmachen. Im Vergleich dazu machen Lebensmittel in den USA und im
    Euroraum 14 % bzw. 17,2 % des jeweiligen VPI-Warenkorbs aus.3

    In jüngster Zeit haben die Agrarpreise 10-Jahres-Höchststände erreicht, aber geringe Basis-
    effekte ab 2020 deuten auf eine raschere Zunahme im Jahresvergleich in den nächsten
    beiden Quartalen hin (Abb. 2 auf der nächsten Seite). Dies gilt insbesondere für Länder wie
    Brasilien und Russland, wo die Inflation bei Nahrungsmitteln weiterhin deutlich über der
    Gesamtinflation liegt. Zwischen den Märkten Mittel- und Osteuropas sowie des Nahen Ostens
    und Afrikas (CEEMEA) gibt es größere Abweichungen. In der Türkei lag die Inflation für
    Lebensmittel im März bei 17,8 % im Jahresvergleich, verursacht in erster Linie durch Öle und
    Fette, Fisch und Meeresfrüchte. Südafrika verzeichnete ebenfalls eine erhöhte Lebensmitte-
    linflation von 5,4 % im Jahresvergleich, aber eine geringe Inflation bei Gemüse und Obst.
    Innerhalb Asiens verzeichneten nur wenige Märkte, wie die Philippinen und Indien, eine hohe
    Lebensmittelinflation.4

    Der Anstieg der Energiepreise und niedrige Basiseffekte ab 2020 werden zusätzlichen Inflati-
    onsdruck erzeugen, die (immer noch großen) negativen Produktionslücken werden die Kernin-
    flation jedoch in Grenzen halten. Wie aus Abbildung 3 auf der nächsten Seite ersichtlich,
    haben sich die Energiepreise von ihrem Tiefpunkt im zweiten Quartal '20 vollständig erholt
    und schlagen sich bereits in den VPI-Körben vieler Schwellenländer nieder. Die Pandemie
    verursachte einen der stärksten jemals verzeichneten Rückgänge des Bruttoinlandsprodukts
    (BIP) und verursachte große Produktionslücken. Die Binnennachfrage wird voraussichtlich
    allmählich anziehen, sobald sich die Volkswirtschaften wieder öffnen und die Impfprogramme
    voranschreiten. Allerdings haben viele Länder tiefe strukturelle Schäden an ihren bereits
    schwachen Arbeitsmärkten erlitten. Wie Abbildung 4 auf der nächsten Seite verdeutlicht, ist
    der Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber 2019 in vielen Schwellenländern beträchtlich,
    strukturell ist der Schaden angesichts des Ausmaßes von Schwarzarbeit und der Größe der
    informellen Wirtschaft in den Schwellenländern jedoch noch größer.

    Wir erwarten, dass sich die Produktionslücken nur allmählich verringern werden. In Verbin-
    dung mit unseren relativ stabilen Währungserwartungen sollte dies dazu beitragen, die
    Inflationserwartungen unter Kontrolle zu halten. Allerdings haben sich die Wechselkurs-
    effekte in vielen Ländern als beträchtlich erwiesen, insbesondere bei großen Importeuren.

3   Inflationstrends in Schwellenländern
INFLATIONSTRENDS IN SCHWELLENLÄNDERN
Jede weitere Welle von Kursverlusten der Schwellenländerwährungen wird einen steigenden
                                                                                      Inflationsdruck auf diese Ländergruppe ausüben und die Inflationserwartungen kurz- und
                                                                                      mittelfristig unter Druck setzen (Schaubild 5). Eine Überwachung der Dynamik der Finanz-
                                                                                      konten dieser Länder ist daher entscheidend.

INFLATIONSDYNAMIK IN SCHWELLENLÄNDERN BLEIBT LÄNDERSPEZIFISCH
Abbildung 2: Agrarpreise auf Allzeithoch                                                                                                                                                Abbildung 3: Die Energiepreise haben sich von ihren
                                                                                                                                                                                        Tiefstständen aus dem Jahr 2020 erholt.
Januar 2010 – April 2021                                                                                                                                                                Februar 2009 – April 2021

Index                                                                                                                                                                 Prozent          Index                                                                                         Dollar
550                                                                                                                                                                     80 %           600                                                                                           120 USD
                                                                                                                                                                             70
500                                                                                                                                                                          60        550                                                                                           100
                                                                                                                                                                             50
                                                                                                                                                                                       500                                                                                           80
450                                                                                                                                                                          40
                                                                                                                                                                             30        450
400                                                                                                                                                                                                                                                                                  60
                                                                                                                                                                             20
                                                                                                                                                                                       400
                                                                                                                                                                             10
350                                                                                                                                                                                                                                                                                  40
                                                                                                                                                                              0        350
                                                                                                                                                                             -10                                                                                                     20
300                                                                                                                                                                                    300
                                                                                                                                                                             -20
250                                                                                                                                                                          -30       250                                                                                           0
        Jan.               Juli               Jan.            Juli                    Jan.                 Juli                  Jan.            Juli April                                    Feb.         April           Juni         Juli            Sept.       Nov.    April
        10                 11                 13              14                      16                   17                    19              20 21                                         09           11              13           14              16          18      21
      CRB Food Index (lhs)                              % im Jahresvergleich (rhs)                                                                                                           CRB Commodity Index (lhs)             Ölpreis in USD (rhs)

Abbildung 4: Arbeitsmärkte der Schwellenländer                                                                                                                                          Abbildung 5: Weitergaben von Wechselkursschwankungen
                                                                                                                                                                                        erhöhen den Druck auf den Verbraucherpreisindex.
April 2021                                                                                                                                                                              März 2021 – März 2018
 Index                                                                                                                                                                       Prozent    Verbraucherpreisindex Z-score
4,5 %                                                                                                                                                                          25 %      4,0
                                                                                                                                                                                                 y = -0,0308x + 0,0785
                                                                                                                                                                                                                                                       NGA
    4,0
                                                                                                                                                                                          3,0                                         BRA
                                                                                                                                                                                  20                                  ZMB                                   PER        MOZ
    3,5                                                                                                                                                                                                                                           RUS
                                                                                                                                                                                          2,0                                                               MEX      MYS
    3,0                                                                                                                                                                                                                                            KAZ
                                                                                                                                                                                  15                                                                                 HRV
                                                                                                                                                                                          1,0                                                   HUN                  UKR PAN
    2,5                                                                                                                                                                                                                                   PAK             POL
                                                                                                                                                                                                            AGO                    TUR                 CHL IND                  PHL
                                                                                                                                                                                                                                                                          SRB
    2,0                                                                                                                                                                                      0
                                                                                                                                                                                  10                                                                          ROU           THA
                                                                                                                                                                                                                                         ARG      URY
    1,5                                                                                                                                                                                                                                                        CZE      JOR       MAR
                                                                                                                                                                                         -1,0                                                         ZAF     CHN             EGY
    1,0                                                                                                                                                                           5                                                                                  IDN BGR
                                                                                                                                                                                         -2,0                                                   COL           TUN
    0,5
      0                                                                                                                                                                           0
                                                                                                                                                                                                 -50        -40        -30         -20        -10         0          10                    20
          Armenien
                     Costa Rica
                                  Algerien
                                             Peru
                                                     Panama
                                                              El Salvador
                                                                            Estland
                                                                                       Brasilien
                                                                                                   Kolumbien
                                                                                                               Philippinen
                                                                                                                             Litauen
                                                                                                                                       Serbien
                                                                                                                                                 Bosnien und
                                                                                                                                                               Herzegowina
                                                                                                                                                                              Chile

                                                                                                                                                                                                  Veränderung des nominalen effektiven Wechselkurses (NEER) von JP Morgan

                                                                                                                                                                                        BGR = Bulgarien             RUS = Russland              URY = Uruguay           ZMB = Sambia
 Delta 2021F-19 % (lhs)             Arbeitslosenquote 2021 F in % (rhs)                                                                                                                HRV = Kroatien              UKR = Ukraine               AGO = Angola            CHN = China
      Durchschnittliche Arbeitslosigkeit in den Schwellenländern 2021 F in % (rhs)                                                                                                      CZE = Tschechien            ARG = Argentinien           EGY = Ägypten           IND = Indien
Hinweis: F = Prognose                                                                                                                                                                   HUN = Ungarn                BRA = Brasilien             JOR = Jordanien         IDN = Indonesien
                                                                                                                                                                                        POL = Polen                 CHL = Chile                 MAR = Marokko           MYS = Malaysia
                                                                                                                                                                                        ROU = Rumänien              COL = Kolumbien             MOZ = Mosambik          PAK = Pakistan
                                                                                                                                                                                        SRB = Serbien               MEX = Mexiko                NGA = Nigeria           PHL = Philippinen
                                                                                                                                                                                        TUR = Türkei                PAN = Panama                ZAF = Südafrika         THA = Thailand
                                                                                                                                                                                        KAZ = Kasachstan            PER = Peru                  TUN = Tunesien

Quellen: Franklin Templeton Fixed Income Research, Commodity Research Bureau (CRB), IWF, Bloomberg. Weitere Informationen zum Datenanbieter finden Sie auf www.franklintempletondatasources.com.

4                                                                                     Inflationstrends in Schwellenländern
INFLATIONSTRENDS IN SCHWELLENLÄNDERN
FALLSTUDIE 1 (GERINGE INFLATION): INDONESIEN
                                          Indonesien ist beispielsweise ein Land, in dem die Gesamtinflation im Jahr 2021 entgegen
                                          den Erfahrungen in vielen anderen Schwellenländern verhalten geblieben ist. Die jährliche
                                          Inflationsrate Indonesiens lag Ende März 2021 bei 1,4 %, ein deutlicher Rückgang im
                                          Vergleich zu den letzten drei Jahren. Tatsächlich befinden sich der indonesische Verbraucher-
                                          preisindex und dessen Volatilität seit Beginn der ersten Amtszeit von Präsident Jokowi im
                                          Jahr 2013 auf einem strukturellen Abwärtskurs.

                                          Während die Kapazitätsauslastung in Indonesien nach wie vor niedrig ist, fällt die gedämpfte
                                          Inflationsrate des Landes auf, weil sie unter dem gleichen Druck von der Angebotsseite leidet,
                                          der auch andere große Märkte betrifft. Generell ist dieser Druck vor allem auf die globalen
                                          Lebensmittelpreise und die Basiseffekte der Energiepreise zurückzuführen, die in einigen
                                          Ländern durch die außerordentliche staatliche Unterstützung während der Pandemie noch
                                          verstärkt wurden.

                                          Im Fall von Indonesien zeigt eine Aufschlüsselung der Inflation in ihre einzelnen Komponenten,
                                          dass die Preise für unverarbeitete Lebensmittel im Jahr 2021 ansteigen. Nahrungsmittelvorräte
                                          machen einen großen Teil der Unterkomponente „volatile Güter“ der Inflation aus, die etwa
                                          16 % des Gesamtinflationskorbs ausmacht. Dennoch ist die Veränderung der volatilen Güter-
                                          preise im Jahr 2021 im Vergleich zur Vergangenheit und zu anderen Schwellenländern moderat.
                                          Erhebliche Reformanstrengungen zur Steuerung der inländischen Lebensmittelversorgung und
                                          zur Verbesserung der Logistik haben zum Abwärtstrend der Volatilität beigetragen. Dies hat den
                                          indonesischen Verbraucher etwas vor dem globalen Preisdruck geschützt, der andere asiatische
                                          Volkswirtschaften im Jahr 2021 getroffen hat.

STRUKTURELLER ABWÄRTSTREND DER INDONESISCHEN INFLATION
Abbildung 6: Gesamtinflation Indonesien (% im Jahresvergleich)                       Abbildung 7: VPI-Gesamtwert – aufgeschlüsselt (% im Jahresvergleich)
Februar 2009 – Mai 2021                                                              Februar 2014 – März 2021
 % im Jahresvergleich                                                                % im Jahresvergleich
10 %                                                                                 20 %
    9
    8                                                                                  15
    7
    6                                                                                  10
    5
    4                                                                                   5
    3
    2                                                                                   0
    1
    0                                                                                 -5
        Feb.   Juni     Okt.   Feb.     Juni    Okt.    Feb.     Juni   Okt.   Mai           Feb.    Feb.        Feb.     Feb.       Feb.       Feb.   Feb.   März
        09     10       11     13       14      15      17       18     19     21            14      15          16       17         18         19     20     21
                                                                                           Kern     Volatile Güter      Administrierte Preise

Quellen: Franklin Templeton Fixed Income Research, Bloomberg, BPS.

                                          Im Vergleich zu vielen anderen Schwellenländern hatten die Energiepreise in Indonesien in
                                          den Jahren 2020–2021 keine nennenswerten Auswirkungen auf die Inflation. Die meisten
                                          Energiesubventionen, die sich historisch als problematisch für die indonesische Inflation
                                          erwiesen haben, wurden unter Präsident Jokowi abgeschafft. Die Subventionen wurden
                                          jedoch durch Energiepreiskontrollen ersetzt, die über staatliche Unternehmen verwaltet
                                          werden, wodurch die Auswirkungen der globalen Energiepreisschwankungen für den indone-
                                          sischen Verbraucher effektiv gemildert werden. Dies lässt sich am einfachsten an der

5                                         Inflationstrends in Schwellenländern
INFLATIONSTRENDS IN SCHWELLENLÄNDERN
geringen Volatilität der Unterkomponente „administrierte Preise“ des Verbraucherpreisindex
                               für 2020–2021 erkennen, die etwa 18 % des Inflationskorbs ausmacht und staatlich kontrol-
                               lierte Posten wie Strom, Kraftstoff und Transport beinhaltet. Die indonesische Regierung
                               hat die regulierten inländischen Kraftstoffpreise im Jahr 2020 trotz des starken Rückgangs
                               der Energiepreise nicht wesentlich gesenkt, wodurch der indonesische Verbraucherpreis-
                               index im Jahr 2021 vor dem Druck des Basiseffekts geschützt wird.

                               Die Kerninflation, die den Großteil des Warenkorbs in Indonesien ausmacht, blieb im Jahr 2021
                               im Jahresvergleich auf einem Abwärtstrend und lag damit unter den allgemeinen Erwartungen.
                               Die Ursachen hierfür sind breit gefächert und spiegeln einen Anstieg der Arbeitslosigkeit und
                               eine Kapazitätsauslastung wider, die deutlich unter dem Niveau vor der Pandemie liegt. Desurba-
                               nisierung und eine bemerkenswerte Verlagerung von formeller zu informeller Beschäftigung im
                               Jahr 2020 dürften eine Rolle bei den sinkenden Wohnkosten gespielt haben, die einen beträcht-
                               lichen Anteil von fast 20 % am gesamten Inflationskorb ausmachen.

                               Für die Zukunft erwarten wir eine allmähliche Normalisierung der Gesamtnachfrage und des
                               Verbraucherpreisindex in Indonesien. Die derzeitige Dominanz von Faktoren auf der Nachfra-
                               geseite deutet darauf hin, dass eine überschießende Inflation im Jahr 2021 ein geringes
                               Risiko bleibt. Dennoch erwarten wir, dass die Bank Indonesia angesichts des globalen makro-
                               ökonomischen Kontextes und der Präferenz der Institution für die Stabilität der indonesischen
                               Rupiah (IDR) weiterhin zurückhaltend bleiben wird. Dies sollte unsere Allokation in kurzlau-
                               fende supranationale IDR-Papiere in Kundenportfolios unterstützen.

INDONESIEN:                    % im Jahresvergleich
DESURBANISIERUNGSTREND         0,35 %
TRÄGT ZU GERINGEREN
MIETEN BEI                       0,30
Abbildung 8: Beitrag von
Wohnen, Wasser, Elektrizität     0,25
und Haushaltsbrennstoffen
zum VPI im Jahresvergleich       0,20

Februar 2020 – April 2021
                                 0,15

                                 0,10

                                 0,05

                                    0
                                        Feb.     März     April    Mai      Juni     Juli    Aug.       Sept.   Okt.   Nov.   Dez.   Jan.   Feb.   März   April
                                        2020                                                                                         2021

                               Quellen: Franklin Templeton Fixed Income Research, Citi Research, BPS.

                               FALLSTUDIE 2 (HOHE INFLATION): DOMINIKANISCHE REPUBLIK
                               Die Inflation in der Dominikanischen Republik (oder „DR“) betrug im Zeitraum 2010–2019
                               durchschnittlich 3,5 % bei einer jährlichen Währungsabwertung von 4 %, die durch Interven-
                               tionen der Zentralbank gebremst wurde. Die Inflation brach zu Beginn der COVID-19-Pandemie
                               ein, stieg aber im Juni 2020 wieder an, nachdem die Wirtschaft wieder in Schwung kam. Unter
                               den Schwellenländern hat die Dominikanische Republik inzwischen eine der höchsten
                               Inflationsraten.

                               Die Haupttreiber der hohen Inflation in der Dominikanischen Republik sind Brennstoffe,
                               Lebensmittel, Wechselkursschwankungen und die Produktionslücke der Dominikanischen
                               Republik. Die Dominikanische Republik ist ein Energieimporteur, was den starken Basis-
                               effekt der Energiepreise auf den Inflationskorb erklärt, der im April 2021 zu einer Inflati-
                               onsrate von 39 % gegenüber dem Vorjahr führte. Die Behörden versuchten, diese Effekte

6                              Inflationstrends in Schwellenländern
zu dämpfen, indem sie nicht nur die Strompreise, sondern auch die inländischen Benzinpreise
                                                  subventionierten. Trotzdem bleibt Kraftstoff einer der Haupttreiber der Inflation, vor allem
                                                  durch die Transportkosten. Analysten glauben, dass die Gesamtinflation um 3,7 Prozentpunkte
                                                  höher wäre, wenn der Kraftstoff nicht reguliert würde.

                                                  Ähnlich wie auf vielen anderen Inseln ist auch in der Dominikanischen Republik der Import-
                                                  anteil am Inflationskorb sehr hoch. Inseln haben in der Regel keine breite Produktionsbasis,
                                                  wie sie in vielen anderen Ländern vorhanden ist. Lebensmittel und Getränke machen 35 %
                                                  des Warenkorbs in der Dominikanischen Republik aus. Ein schwächerer Wechselkurs im
                                                  Jahr 2020 (-9,5 %) hat die Kosten für importierte Waren in die Höhe getrieben. Auch die
                                                  heimische Produktion hat unter den Stürmen Isaias und Lara sowie einer schweren Dürre im
                                                  Jahr 2020 gelitten. Bei weltweit steigenden Rohstoffpreisen lag der Anteil von Lebensmitteln
                                                  an der Inflation im April bei 27,5 %.

                                                  Wechselkursschwankungen fallen in der Dominikanischen Republik höher aus als in anderen
                                                  Ländern mit Inflationszielen. Während die Zentralbank der DR den Koeffizienten auf etwa
                                                  30 % schätzt, gehen wir davon aus, dass er eher bei 15 % liegt. In Brasilien, Mexiko, Chile
                                                  und Kolumbien liegt dieser Koeffizient bei etwa 5 %, während Peru, das wie die DR eine
                                                  teilweise dollarisierte Volkswirtschaft ist, einen Koeffizienten von etwa 10 % aufweist.

                                                  Mit Ausnahme höherer Wechselkursschwankungen ist keiner der oben genannten Faktoren
                                                  spezifisch für die Dominikanische Republik, dennoch ist die Inflation eine der höchsten in
                                                  Lateinamerika und in allen Schwellenländern. Eine zusätzliche Überlegung, die spezifisch
                                                  für die DR ist, ist die kleinere Produktionslücke im Vergleich zu den anderen Ländern. Die
                                                  durchschnittliche Wachstumsrate der DR in den letzten sechs Jahren (6,22 % im Jahres-
                                                  vergleich) war weitaus höher als die der übrigen Region (2,25 % im Jahresvergleich). Die

DIE GESAMTINFLATION WURDE GRÖSSTENTEILS DURCH NICHT ZUR KERNINFLATION ZÄHLENDE PRODUKTE BEEINFLUSST
Abbildung 9: Gesamt-Verbraucherpreisindex (% im Jahresvergleich)
März 2018 – April 2021
% im Jahresvergleich
                                                                                                                                                                                                            8,3
10,5 %                                                                                                                                                                                                            9,7

    8,5                                                                                                                                                                                               7,1

                                                                                                                                                                                                6,2
    6,5                                                                                                                                                                                   5,6
                     4,5 4,6 4,4                                                                                                                                                    5,3
                                    3,9                                                                                                                                 4,8 5,0 5,0
           3,9 4,1                              3,5                                                                           4,2                                 4,4
    4,5                                   3,3
                                                                                                                        3,7         3,7
                                                                                                                  3,2                                       2,9
                                                      2,4                                               2,0 2,5                           2,4
    2,5                                                                                           1,7                                           1,1
                                                                                1,6 1,3     1,4                                                       1,0
                                                            1,2         1,2 1,5         0,9
                                                                  0,7

    0,5

    -0,5

    -1,5
           März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jan. Feb. März April
           2018                                               2019                                                         2020                                                         2021

 Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke  Alkoholische Getränke und Tabakwaren  Bekleidung und Schuhe  Wohnen  Möbel und Einrichtungsgegenstände  Gesundheit
 Transport  Normalbenzin  Superbenzin  Flüssiggas (LPG)  Hotels und Restaurants  Kommunikation  Freizeit und Kultur
 Bildung  Verschiedene Waren und Dienstleistungen         VPI-Gesamtwert
Quellen: Franklin Templeton Fixed Income Research, Banco Central Republica Dominicana.

7                                                 Inflationstrends in Schwellenländern
COVID-19-Pandemie hat sich nur minimal auf die Beschäftigung ausgewirkt, und der
                         Nachfragedruck bleibt angesichts der geringen Konjunkturschwäche hoch. Infolgedessen
                         wächst die DR nun, da die globale Erholung eingesetzt hat, deutlich schneller. Für das erste
                         Halbjahr 2021 wird ein Wachstum von 3 % im Jahresvergleich erwartet, und für 2021
                         rechnet die Zentralbank der DR mit einem Wachstum von 6 %. Dies deutet darauf hin, dass
                         es in den kommenden Quartalen zu einem Wachstum von mindestens 7 % kommen wird,
                         d. h. deutlich über dem Potenzialwachstum (von etwa 5 %). Die Produktionslücke könnte
                         sich bis zum Jahresende schließen.

                         Wir rechnen mit einem weiteren Druck auf die Inflation in der Dominikanischen Republik in
                         den kommenden Monaten. Die Basiseffekte werden abklingen, aber da sich die Wirtschaft
                         weiter erholt und die Subventionen für Treibstoff und Strom schrittweise aufgehoben werden,
                         hat die Inflation ihren Höhepunkt noch nicht erreicht. Die allgemeine Einschätzung ist jedoch,
                         dass diese Preissteigerungen größtenteils vorübergehend sind. Daher scheint die Zentralbank
                         zu zögern, die Geldpolitik zu straffen. Der vorübergehende Charakter dieser steigenden
                         Inflation spiegelt sich in den Inflationserwartungen wider, die die obere Grenze (5 %) des
                         Toleranzbereichs nicht wesentlich überschreiten. Sollte sich die Produktionslücke jedoch zu
                         schnell schließen, sollte eine geldpolitische Straffung, wenn auch schrittweise, in der zweiten
                         Hälfte des Jahres 2021 nicht ausgeschlossen werden.

                         Obwohl der Investmentansatz nicht unser Basis-Cap ist, berücksichtigen wir das Risiko
                         einer geldpolitischen Straffung in der Dominikanischen Republik im Jahr 2021. Wir setzen
                         daher Steuersätze in der Dominikanischen Republik auf unsere Beobachtungsliste und
                         nehmen eine vorsichtigere Haltung gegenüber dem Investment ein.

                         FOLGEN FÜR ANLEGER: BREAKEVEN-LEVEL DER INFLATION IN SCHWELLENLÄNDERN
                         Ähnlich wie die Verbraucherpreisindizes selbst variieren auch die Breakeven-Inflationsniveaus
                         oder die Inflationserwartungen an den Märkten für festverzinsliche Wertpapiere in Schwellen-
                         ländern stark. Nur wenige Länder geben inflationsgebundene Anleihen aus, aber in Ländern wie
                         Brasilien und Uruguay machen diese Anleihen den größten Teil des langfristigen inländischen
                         Anleihemarktes aus. Dies ist größtenteils darauf zurückzuführen, dass diese Volkswirtschaften in
                         der Vergangenheit hohe Inflationsraten aufwiesen, die die Anleger davor zurückschreckten, ein
                         langfristiges Nominalzinsrisiko einzugehen. Die nachstehende Tabelle zeigt, dass die meisten
                         Breakeven-Inflationswerte derzeit nahe bei ihrem Drei-Jahres-Durchschnitt liegen.

                         Damit stehen die Schwellenländer im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten. Die Betrachtung
                         von US-Treasury Inflation-Protected Securities (TIPS) mit ähnlicher Laufzeit zeigt, dass das
                         Niveau der erwarteten US-Inflation auf einem Drei-Jahres-Hoch und 60 % über dem
                         Drei-Jahres-Durchschnitt liegt. Polen und die Türkei sind die einzigen Schwellenländer mit
                         einem ähnlich hohen Anlass zur Sorge hinsichtlich der zukünftigen Inflation. Zusammenfas-
                         send lässt sich sagen, dass die aktuellen Kurse für inflationsgebundene Schwellenländeran-
                         leihen wenig Anlass zur Sorge über die langfristigen Auswirkungen des aktuellen Inflations-
                         anstiegs geben und dieser Anstieg sich nach den Erwartungen als vorübergehend erweist.

                                           Inflationsindexierte    Realrendite     Interpolierte         Aktueller    Breakeven im      Verhältnis   Verbraucher-
DIE BREAKEVEN-                                Anleihe (IL bond)           (%)    Nominalrendite    Breakeven (bps)   3-Jahresdurch-                     preisindex
INFLATIONSRATEN LIEGEN                                                                      (%)                         schnitt (bps)                     Z-score
DERZEIT NAHE DEM DREI-
                         Mexiko                   MUDI 2028              2,36              6,68               423               388           1,1            1,02
JAHRES-DURCHSCHNITT
                         Südafrika                SAGB 2029              3,15              8,66               534               526           1,0           -0,91
Tabelle 1: Breakeven-
Inflationsrate           Brasilien              BNTNB 2028               3,80              9,21               521               439           1,2            2,47
                         Kolumbien              COLTES 2027              2,29              6,11               374               333           1,1           -1,82
                         Uruguay               URUGUA 2028               1,20              7,63               635               656           1,0           -0,17
                         Chile                   BTUCL 2026             -0,15              2,49               264               272           1,0            0,33
                         Polen                  POLGB 2023              -3,60              0,22               396               242           1,6            0,73
                         Russland                 RLFBI 2028             2,64              6,91               416               391           1,1            1,86
                         Türkei                TURKGB 2027               2,86            17,49              1423                810           1,8            0,29
                         USA                         TII 2028           -1,46              1,23               272               166           1,6               -

                         Quellen: Franklin Templeton Fixed Income Research, Bloomberg.

8                        Inflationstrends in Schwellenländern
AUTOREN

Nicholas Hardingham,                Stephanie Ouwendijk, CFA            Robert Nelson, CFA                  Joanna Woods, CFA                   Carlos Ortiz
CFA                                 Senior Vice President,              Vice President,                     Vice President,                     Vice President,
Senior Vice President,              Portfolio Manager,                  Portfolio Manager,                  Portfolio Manager,                  Research Analyst
Portfolio Manager                   Research Analyst                    Research Analyst                    Research Analyst                    Franklin Templeton
Franklin Templeton                  Franklin Templeton                  Franklin Templeton                  Franklin Templeton                  Fixed Income
Fixed Income                        Fixed Income                        Fixed Income                        Fixed Income

Fußnoten
1. Quellen: Nationale Zentralbanken, IWF, Franklin Templeton Fixed Income Research.
2. IWF, World Economic Outlook: Managing Divergent Recoveries, April 2021. https://www.imf.org/en/Publications/WEO/Issues/2021/03/23/world-economic-outlook-april-2021
3. Quellen: Eurostat, US Bureau of Labor Statistics (Stand: Mai 2021)
4. Quellen: Nationale Zentralbanken. Stand: Mai 2021.

WO LIEGEN DIE RISIKEN?
Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden, ein Verlust des Anlagekapitals ist möglich. Der Wert von Anlagen kann fallen
oder steigen, und Anleger erhalten möglicherweise nicht den vollen Anlagebetrag zurück. Die Anleihenkurse entwickeln
sich im Allgemeinen gegenläufig zu den Zinsen. Wenn sich also die Anleihenkurse in einem Investmentportfolio an
steigende Zinsen anpassen, kann der Wert des Portfolios sinken. Anlagen in ausländische Wertpapiere sind mit beson-
deren Risiken verbunden, unter anderem Risiken in Zusammenhang mit politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen,
Handelspraktiken, Verfügbarkeit von Informationen, Marktbeschränkungen und Wechselkursschwankungen sowie Wechsel-
kurspolitik; bei Anlagen in Schwellenländern sind diese Risiken noch stärker ausgeprägt. Staatliche Schuldtitel sind mit
diversen zusätzlichen Risiken verbunden, die zu den mit Schuldtiteln und ausländischen Wertpapieren im Allgemeinen
verbundenen hinzukommen, einschließlich unter anderem des Risikos, dass ein staatlicher Emittent nicht Willens oder in
der Lage ist, Zins- und Tilgungszahlungen auf seine Staatsschulden zu leisten. Sofern eine Strategie sich auf bestimmte
Länder, Regionen, Branchen, Sektoren oder Arten von Anlagen konzentriert, kann sie anfälliger für ungünstige Entwick-
lungen in solchen Schwerpunktbereichen sein als eine Strategie, die in ein breiteres Spektrum von Ländern, Regionen,
Branchen, Sektoren oder Anlageformen investiert. China kann einer erheblichen wirtschaftlichen, politischen und gesell-
schaftlichen Instabilität unterliegen. Anlagen in Wertpapiere chinesischer Emittenten sind mit speziellen Risiken in China
verbunden, unter anderem bestimmten rechtlichen, regulatorischen, politischen und wirtschaftlichen Risiken.
Alle Unternehmen und/oder Fallstudien im vorliegenden Dokument dienen lediglich der Veranschaulichung. Entspre-
chende Anlagen werden derzeit nicht unbedingt in einem von Franklin Templeton empfohlenen Portfolio gehalten. Die
dargestellten Einschätzungen sollen lediglich einen Einblick in den Prozess der Wertpapieranalyse gewähren. Die bereitge-
stellten Informationen stellen weder eine Empfehlung noch eine individuelle Anlageberatung in Bezug auf bestimmte
Wertpapiere, Strategien oder Anlageprodukte dar und sind kein Hinweis auf Handelsabsichten eines durch Franklin
Templeton verwalteten Portfolios. Die Daten und Fakten stammen aus Quellen, die als zuverlässig betrachtet werden,
wurden jedoch nicht unabhängig auf Vollständigkeit oder Richtigkeit überprüft. Die hier dargelegten Ansichten sind nicht
als Anlageberatung oder als Angebot für ein bestimmtes Wertpapier zu verstehen. Die Wertentwicklung der Vergangenheit
ist keine Garantie für die Zukunft.
Es gibt keine Garantie dafür, dass sich Schätzungen oder Prognosen bewahrheiten.

9                                         Inflationstrends in Schwellenländern
WICHTIGE HINWEISE
Das vorliegende Material dient ausschließlich der allgemeinen Information. Es ist weder als individuelle Anlageberatung
noch als Empfehlung oder Aufforderung zum Kauf, Verkauf oder Halten eines Wertpapiers oder zur Übernahme einer
bestimmten Anlagestrategie zu verstehen. Es stellt keine Rechts- oder Steuerberatung dar.
Die zum Ausdruck gebrachten Meinungen sind die des Anlageverwalters. Die Kommentare, Ansichten und Analysen entspre-
chen dem Datum der Veröffentlichung und können sich ohne Ankündigung ändern. Die vorliegenden Informationen stellen
keine vollständige Analyse aller wesentlichen Tatsachen in Bezug auf ein Land, eine Region oder einen Markt dar. Alle
Anlagen sind mit Risiken verbunden, ein Verlust des Anlagekapitals ist möglich.
Bei der Erstellung dieser Unterlagen wurden möglicherweise Daten von Drittanbietern verwendet. Franklin Templeton
(„FT“) hat diese Daten nicht unabhängig geprüft, validiert oder revidiert. FT haftet für keinerlei Verluste, die durch die
Nutzung dieser Informationen entstehen. Es liegt im alleinigen Ermessen des Nutzers, auf die Kommentare,
Meinungen und Analysen im vorliegenden Material zu vertrauen. ​
Die betreffenden Produkte, Dienstleistungen und Informationen sind möglicherweise nicht in allen Ländern verfügbar und
werden außerhalb der USA von verbundenen Unternehmen von FT und/oder ihren Vertriebsstellen, wie nach lokalem Recht
und lokalen Vorschriften zulässig, angeboten. Bitte wenden Sie sich für weitere Informationen über die Verfügbarkeit von
Produkten und Dienstleistungen in Ihrem Land an Ihren eigenen Finanzexperten oder Ihren Ansprechpartner für institutio-
nelle Anleger bei Franklin Templeton.​
Herausgegeben in den USA von Franklin Templeton Distributors, Inc., One Franklin Parkway, San Mateo, Kalifornien
94403-1906, (800) DIAL BEN/342-5236, franklintempleton.com – Franklin Templeton Distributors, Inc. ist der
Hauptvertriebspartner für in den USA registrierte Produkte von Franklin Templeton. Diese sind nicht durch die FDIC
abgesichert, können an Wert verlieren und werden nicht durch eine Bank garantiert; sie sind nur in Ländern erhältlich,
in denen das Angebot bzw. die Anforderung solcher Produkte nach geltendem Recht und geltenden Vorschriften
zulässig ist.

Australien: Herausgegeben von Franklin Templeton Investments Australia Limited (ABN 87 006 972 247) (Australian Financial Services License Holder No. 225328), Level 19, 101 Collins Street,
Melbourne, Victoria, 3000 / Österreich/Deutschland: Herausgegeben von Franklin Templeton International Services S.à r.l., Niederlassung Deutschland​​​​, Frankfurt, Mainzer Landstr. 16, 60325
Frankfurt/Main, Tel.: 08 00/0 73 80 01 (Deutschland), 08 00/29 59 11 (Österreich), Fax: +49(0)69/2 72 23-120, info@franklintempleton.de, info@franklintempleton.at / Kanada: Herausgegeben
von Franklin Templeton Investments Corp., 200 King Street West, Suite 1500, Toronto, ON, M5H3T4, Fax: (416) 364-1163, (800) 387-0830, www.franklintempleton.ca / Niederlande: Franklin
Templeton International Services S.à r.l., Niederlassung Niederlande, World Trade Center Amsterdam, H-Toren, 5e verdieping, Zuidplein 36, 1077 XV Amsterdam, Niederlande.
Tel.: +31 (0) 20 575 2890 / Vereinigte Arabische Emirate: Herausgegeben von Franklin Templeton Investments (ME) Limited. Zugelassen und reguliert durch die Dubai Financial Services
Authority. Niederlassung Dubai: Franklin Templeton, The Gate, East Wing, Level 2, Dubai International Financial Centre, P.O. Box 506613, Dubai, V.A.E., Tel.: +9714-4284100, Fax: +9714-4284140 /
Frankreich: Herausgegeben von Franklin Templeton International Services S.à r.l., Niederlassung Frankreich, 20 rue de la Paix, 75002 Paris, Frankreich / Hongkong: Herausgegeben von
Franklin Templeton Investments (Asia) Limited, 17/F, Chater House, 8 Connaught Road Central, Hongkong / Italien: Herausgegeben von Franklin Templeton International Services S.à.r.l. –
Niederlassung Italien, Corso Italia, 1 – Mailand, 20122, Italien / Japan: Herausgegeben von Franklin Templeton Investments Japan Limited / Südkorea: Herausgegeben von Franklin
Templeton Investment Trust Management Co., Ltd., 3rd fl., CCMM Building, 12 Youido-Dong, Youngdungpo-Gu, Seoul, Südkorea 150-968 / Luxemburg/Benelux: Herausgegeben von
Franklin Templeton International Services S.à r.l. – Unter der Aufsicht der Commission de Surveillance du Secteur Financier – 8A, rue Albert Borschette, L-1246 Luxemburg, Tel.: +352-46 66 67-1,
Fax: +352-46 66 76 / Malaysia: Herausgegeben von Franklin Templeton Asset Management (Malaysia) Sdn. Bhd. & Franklin Templeton GSC Asset Management Sdn. Bhd. / Polen: Herausgegeben
von Templeton Asset Management (Poland) TFI S.A.; Rondo ONZ 1; 00-124 Warschau / Rumänien: Franklin Templeton International Services S.À R.L. Luxembourg, Niederlassung Bukarest,
78-80 Buzesti Str, Premium Point, 8th Floor, Bucharest 1, 011017, Rumänien. Eingetragen bei der rumänischen Finanzaufsichtsbehörde unter der Nummer PJM07.1AFIASMDLUX0037/10.03.2016,
Zulassung und Regulierung in Luxemburg durch die Commission de Surveillance du Secteur Financier. Telefon: + 40 21 200 9600 / Singapur: Herausgegeben von Templeton Asset
Management Ltd. Register-Nr. (UEN) 199205211E. 7 Temasek Boulevard, #38-03 Suntec Tower One, 038987, Singapur / Spanien: Herausgegeben von Franklin Templeton International
Services S.à r.l. – Niederlassung Spanien, Gewerbetreibender des Finanzsektors unter Aufsicht der CNMV, José Ortega y Gasset 29, Madrid, Spanien. Tel.: +34 91 426 3600, Fax: +34 91 577 1857 /
Südafrika: Herausgegeben von Franklin Templeton Investments SA (PTY) Ltd, einem autorisierten Anbieter von Finanzdienstleistungen. Tel.: +27 (21) 831 7400, Fax: +27 (21) 831 7422 /
Schweiz: Herausgegeben von Franklin Templeton Switzerland Ltd., Stockerstrasse 38, CH-8002 Zürich / Vereinigtes Königreich: Herausgegeben von Franklin Templeton Investment
Management Limited (FTIML), eingetragener Sitz: Cannon Place, 78 Cannon Street, London EC4N 6HL. Tel.: +44 (0)20 7073 8500. Im Vereinigten Königreich durch die Financial Conduct
Authority zugelassen und reguliert / Skandinavien: Herausgegeben von Franklin Templeton International Services S.à r.l., Kontaktinformationen: Franklin Templeton International Services
S.à r.l., Niederlassung Schweden, Nybrokajen 5, SE-111 48, Stockholm, Schweden. Tel.: +46 (0)8 545 012 30, nordicinfo@franklintempleton.com, in Luxemburg durch die Commission de
Surveillance du Secteur Financier zum Vertrieb bestimmter Finanzdienstleistungen in Dänemark, Schweden, Norwegen, Island und Finnland zugelassen. Die Aktivitäten der Franklin
Templeton International Services S.à r.l., Niederlassung Schweden, unterliegen in Schweden der Aufsicht der Finansinspektionen / Offshore Nord-, Mittel- und Südamerika: In den USA
wird die vorliegende Veröffentlichung von Templeton/Franklin Investment Services, 100 Fountain Parkway, St. Petersburg, Florida 33716 nur an Finanzvermittler weitergegeben.
Tel.: (800) 239-3894 (gebührenfrei aus den USA), (877) 389-0076 (gebührenfrei aus Kanada) und Fax: (727) 299-8736. Die Anlagen sind nicht durch die FDIC abgesichert, können an Wert
verlieren und werden nicht durch eine Bank garantiert. Der Vertrieb außerhalb der USA kann durch Templeton Global Advisors Limited oder andere Untervertriebsgesellschaften,
Intermediäre, Broker oder professionelle Anleger erfolgen, die von Templeton Global Advisors Limited mit dem Vertrieb von Anteilen an Fonds von Franklin Templeton in bestimmten Ländern
beauftragt wurden. Dies ist kein Angebot zum Verkauf von Wertpapieren und keine Aufforderung zur Abgabe eines Kaufangebots für Wertpapiere in einem Rechtsgebiet, in dem dies rechts-
widrig wäre.
Bitte besuchen Sie www.franklinresources.com. Von dort werden Sie auf Ihre lokale Website von Franklin Templeton weitergeleitet.
CFA® und Chartered Financial Analyst® sind Marken des CFA Institute.

© 2021 Franklin Templeton. Alle Rechte vorbehalten.                                                                                                                         FIIEM_A3Q21_0721
Sie können auch lesen