Info - Freundeskreis Fregatte Baden-Württemberg
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Info Nachrichten aus dem Freundeskreis Fregatte „Baden-Württemberg“ e.V. PIZM EF1 / Marcel Kröncke Moin, moin und grüß Gott, seit Anfang Oktober 2020 gab es aufgrund er Corona Einschränkungen keine persönliche Kontakte mehr mit unseren Besatzungen ALPHA und BRAVO. Um so mehr hat es uns gefreut als wir Mitte April vom Komandanten der Besatzung BRA- VO die Info erhielten, daß er derzeit prüfen werde, ob es eine Möglichkeit gibt, daß Mitglieder des Freundeskreises bei der anstehenden Werftverlegungsfahrt der F 222 in die BREDO Werft in Bremerhaven an dieser Fahrt mit einer kleinen Delegati- on teilnehmen können. Es war für eine besonderes Anliegen – Chefsache – dies zu realisieren. Und es klappte. 10 Kameradinnen und Kameraden können mitfahren. Meine erste Rückfrage bei unseren Mitgliedern ergab ein hohes Interesse. Die De- legation konnte schnell aufgestellt werden. Und so fuhren dann 10 Kameraden am 6. Juni nach Wilhelmshaven. Wir sollten uns am 7. Juni um 07.00 Uhr an Bord der Info F222, die im Arsenalhafen lag einfinden. Ausgabe 3 Der Arsenalhafen in WHV blickt auf eine lange Geschichte zurück – Preußische 15. Juni 2021 Marine, Kaiserliche Marine, Reichmarine, Kriegsmarinewerften …. Pünktlich kurz vor 07.00 Uhr trafen wir uns im Arsenal: Nach Prüfung der Persona- lien und Coronaregeln parkten wir dort die PKW und begaben uns in Richtung Inhalt F 222, die nach der Tordurchfahrt voraus an der Pier lag. Mitfahrt des Freundeskreis auf der F 222 Baden-Württemberg mit der Besatzung BRAVO 7.-8. Juni 2021 Wilhelmshaven – Nordsee - Bremerhaven Foto: Ernst Rees Der erste Anblick der F 222 brachte Einige ins Stutzen. Da fehlt doch was auf der F 222 ? Irgendwie „nackt“ lag sie da vor uns .Kein Geschützturm der 127mm Kano- ne, keine Marineleichtgeschütze, keine Abschussanlagen der Nahbereichsseeflug- körper, leer Abschussrampen bei den Seeflugkörpern Harpoon etc.
Seite 2 Info Ausgabe 3 – Januar 20201 Die Aufklärung folgte prompt. Für die Zeit des Werftaufenthalts muss die F 222 komplett geräumt werden. Komplett auch im Innenbereich. Vieles war schon von Bord – auch Polster und Sitze und Stühle in den Kammern und Messen. Es verbleibt nur das an Bord, was für die Seefahrt nach Bremerhaven zwingend noch erforderlich war. Beim Betreten der Stelling wurde uns eine ganz besondere Ehre zuteil – wir wurden mit einer Seite an Bord auf dem Flugdeck vom Kommandanten und dem IO begrüßt. Nach kurzer Einweisung ging es dann gleich in den Backbord Hangar zur Sichreheits- einweisung und Vorführung der Schwimmwesten – auch unser Treffpunkt bei einem Alarmsignal. Weiter ging es dann in die O – Messe auf dem H Deck. Dort erfolgte das Briefing zum Tagesprogramm / Tagesbefehl. Es folgte die Aufteilung in die Kammern, Bettzeug fassen und dann begann gleich das Tagesprogramm. 2 Schlepper fuhren in den Arsenalhafen ein und nahmen am Bug und am Heck die Trossen auf. Fotos: Dirk Bolte Es ging dann mit Schlepperunterstützung durch die enge Zufahrt Richtung Seeschleu- se. An Steuerbord lag eine Fregatte Klasse F 122. Zunächst nicht zu erkennen um welche Einheit es sich handelt. Nur die kleine Aufschrift „ex Bremen“ zeugte von der Vergangeheit. Es war die Bremen – Typschiff der Klasse F 122, die am 9. Juli 1979 auf Kiel gelegt wurde. Im Arsenal selbst lagen noch weitere ausserdienst gestellte Einhei- ten der F 122 Klasse, sowie Versorger, U Boote, Mineneinheiten – Hohlstablenkboote, Schlepper . Da kamen bei dem einen, oder anderen Erinnerungen hoch an die eigene Zeit bei der Marine. In der Seeschleuse gab es eine Überraschung, nicht für uns, son- dern für den IO Korvettenkapitän Robert Böttcher. Der Kommandeur der Einsatzflottille 2 Flottillenadmiral Ralf Kuchler und der Kommandeur des 4. Fregattengeschwaders Kapt. z. See Dirk Jacobus kamen an Bord um in einer kleinen Zeremonie Kapt. Bött- cher seinen Kommandantenbrief zu überreichen. Fotos: Dr. Albert Ruff Herausgeber: Freundeskreis Fregatte „Baden-Württemberg“ e.V.
Info Ausgabe 3 – Januar 20201 Seite 3 Nach dem offiziellen Akt gab es auf dem Flugdeck noch einen kleinen Ständerling bei einem Gläschen Portwein, oder Sekt und wir konnten mit dem Admiral und dem Ge- schwaderkommandeur noch ein paar Worte wechseln. Ein besonderer Anblick war für Adm . Kuchler Markus Grübel im blauen BGA mit 3 ½ Streifen auf den Schulterklap- pen. So hatte er Herrn „Staatssekretär“ noch nie gesehen. Nachdem die Stelling wieder eingeholt war öffnetet sich auch das Schleusentor und die F 222 nahm Fahrt auf, vorbei am Molenkopf Richtung Nordsee – Revierfahrt, vorbei am Jade Weser Port. Dort lag gerade ein mittelgroßer Containerfrachter mit modernem LNG Antrieb. Vor Wangerooge begann das Programm . Die Mitglieder des FK hatten sich mittlerweile auf dem Schiff auf eigene Erkundungstour gemacht. Brücke, Oberdeck, Flugdeck – eigene Navigation an Bord via Gänge und Niedergänge. Fotos:Dirk Bolte Vor Wangerooge querab begann dann das Tagesprogramm. Zunächst Fahrt unter Gasturbine – 25%,50%,75%,100% dann mit 26,x kn. Normalerweise geht noch mehr, aber nach dem Ausräumen hatte die F 222 weniger Gewicht und lag gut 20 cm höher im Wasser. Balastwasser musste nachgeladen werden. Fotos: Dirk Bolte Fotos : Dr. Albert Ruff Herausgeber: Freundeskreis Fregatte „Baden-Württemberg“ e.V.
Seite 4 Info Ausgabe 3 – Januar 20201 Es folgten dann Belastungstests der Steueranlage , wobei zu diesem Zeitpunkt plötzlich dichter Seenebel aufzog : Fotos : Dirk Bolte Bild: Schiffsradar.de Ein guter Zeitpunkt mit den Besatzungsmitgliedern ins Gespräch zu kommen. Und das klappte besonders gut am großen Aschnebecher unterhalb der Backbordnock. Dort traf man immer Jemanden und konnte die Minuten nutzen um im Gespräch mit gezielzten Fragen hinter die Kulissen zu schauen. Admiral Kuchler sprach am Vormittag bei seiner kurzen Ansprache schon von der „Durststrecke“, die die Besatzung seit Ende Oktober durchlaufen hat. Bei den Gesprächen und meinen gezielten Fragen zur Lage wurde dies vollumfänglich bestätigt. Die bevorliegende Werftliegezeit wird daran sicher nicht viel ändern. Zwischendurch war Backen und Banken angesagt in der O-Messe . Und danach? Bei dem einen, oder anderen von uns stellte sich ein leichtes „After Lunch Coma“ ein. Was hilft dagegen außer Kaffee ? Schiffsführung ! Wanderung durch die Decks. Da ich zwischenzeitlich mit schon gut auskenne, habe ich mich stellenweise hier ausgeklinkt und einen anderen Kurs aufgenommen. So war ich dann auch auf dem „ Hohen- neuffen“ – oben unterhalb der Brücke. Hier befinden sich die Kommandanten – und Kommandeurskammer . In Letzterer war Markus Grübel untergebracht. Optisch in gleicher Nüchternheit ausgestattet wie die anderen Kammern, aber wie alle Kammern klimatisiert , mit eigener Nasszelle und allen erforderlichen technischen Anschlüssen. Herausgeber: Freundeskreis Fregatte „Baden-Württemberg“ e.V.
Info Ausgabe 3 – Januar 20201 Seite 5 Vielleicht gelingt es uns mit Wunschliste der Besatzungen noch etwas mehr Gemütlichkeit und Baden-Württemberg in die Räume zu bringen. Einiges an Bildern und Devotionalien haben wir bekanntlich schon an Bord gebracht. Fotos : Markus Grübel / Dirk Bolte Fotos: Dirk Bolte So verbrachte dann jeder den Nachmittag an Bord bis wieder Backen und Banken ( Abendessen ) angesagt war. Dazu faden sich dann alle wieder in der O-Messe ein. Danach teilten wir uns auf und wechselten in die Mannschafts – und PUO Messen. Dort verbrachten wir dann den Abend mit den Besatzungsmitgliedern, die gerade frei hatten. Gute und intensive Gespräche. Wir in der Mannschaftsmesse erfuhren dann im Detail wie die Besatzung die Warmwasserprobung in Brasilien erlebt hat. Landgang war bekanntlich wegen Corona untersagt. Es wurde auch nicht wie Herausgeber: Freundeskreis Fregatte „Baden-Württemberg“ e.V.
Seite 6 Info Ausgabe 3 – Januar 20201 geplant Recife angelaufen, sondern ein kleiner Marinestützpunkt ( Arantu ) in der Gegend von Salvador der Bahia – mitten im „ Busch“. Dort lag die F 222 6 Tage . Und was macht man als Besatzung ohne Landgang. Kreativität ist angesagt – ein Pool aus einer Killertomate bauen, oder fischen von seltsam fremden Fischarten . Foto: DMB Dieser Aufenthalt war eigentlich anders geplant . Es sollte auch einen diplomatischen Empfang an Bord geben…….Fest steht , daß in absehbarer Zeit wohl kaum eine Einheit der Deutschen Marine erneut nach Brasilien fahren wird. Es wurde nicht spät . Der Bock ( Bett ) rief. Die F222 fuhr die Nacht durch und kreuzte zwischen den ostfriesischen Inseln und Helgoland mit langsamer Marschfahrt. Und wie war es mit Schlaf ? Eigentlich für mich gar nicht so schlecht. Zwischendurch öfters über den Lautspecher der Kammer eine Durchsage von der Brücke – zunächst eine weibliche Stimme – „Oberdeck gesperrt“ , dann so ab 4 Uhr eine männliche Stimme. So waren wir auch in der Nacht gut informiert über das was auf der Brücke geschah. Manch einer war auch selbst oben auf der Brücke. Gegen 04.30 Uhr war Schluss mit schlafen. Ich machte mich frisch und ging gleich aufs Oberdeck, das zu diesem Zeitpunkt wieder betreten werden durfte . Der 2. Tag – schon im Fahrwasser der Weser und an back- und steuerbord Watt. Fotos: Dirk Bolte Kurz nach 05.00 Uhr in der O-Messe Frühstück. Der frühe Vogel erhascht das Brötchen bzw. den Pfannkuchen. Aber es gab Nachschub ein Deck tiefer bei der Kombüse. Nach dem Frühstück passierten wir dann schon die Containerterminals von Bremerhaven und ein Lotsenboot näherte sich vom Heck der F 222 auf Steuerbord. Herausgeber: Freundeskreis Fregatte „Baden-Württemberg“ e.V.
Info Ausgabe 3 – Januar 20201 Seite 7 Fotos: Dr. Albert Ruff Kurz vor der Einfahrt in die Kaiserschleuse auf Höhe der Columbus Kaje kamen dann zwei Schlepper, denn die F222 muss gedreht werden und Heck voraus in die Kaiserschleuse geschleppt werden. Fotos : Dr. Albert Ruff/ Dirk Bolte Zur Absicherung der Lage war auch einer der 4 Buster im Einsatz Fotos : Dr. Albert Ruff Das ganze Manöver wurde aufmerksam überwacht. Nach Ausfahrt aus der Schleuse das nächste Wendemanöver im Dockvorhafen . Herausgeber: Freundeskreis Fregatte „Baden-Württemberg“ e.V.
Seite 8 Info Ausgabe 3 – Januar 20201 Fotos: Dirk Bolte Wende über backbord, Heck voraus am Dock vorbei und dann mit dem Bug voraus ins Dock. Fotos: Dr. Albert Ruff Die F 222 musste im Dock auf die Pallen unterwasser passgenau manövriert werden. Zentimeterarbeit ! Fotos: Dirk Bolte/ Dr. Albert Ruff Herausgeber: Freundeskreis Fregatte „Baden-Württemberg“ e.V.
Info Ausgabe 3 – Januar 20201 Seite 9 Das Ende der Mitfahrt kam näher. Noch einmal Backen und Banken in der O-Messe solange die Aggregate noch liefen. Kammern räumen, Gepäck rausstellen, denn denn kaum lag die F 222 fest begann das auspumpen des Wassers aus dem Dock und an Deck wurde es hektisch. Alles muss raus aus dem Schiff ! Da srand dann auch ein Krankenbett aus dem Schiffslazarett im Hangar. Ein Allemann- manöver, das bis Freitag abgeschlossen sein muss. Nach dem Mittagessen ein letztes Briefing in der O-Messe. Wir bedankten uns für die Einladung zur Mitfahrt und für die ausgezeichnete Betreuung an Bord. Auf dieses Event hatten wir lange warten müssen. Fotos : Dr. Albert Ruff Herausgeber: Freundeskreis Fregatte „Baden-Württemberg“ e.V.
Seite 10 Info Ausgabe 3 – Januar 20201 Und auch die Werft begann sofort mit den Arbeiten. Die Stelling wurde eingeflogen. Ein großes Klimaaggregat kam auf das Flugdeck . Und selbst für die Entsorgung wurde gesorgt, da an Bord die Unterdrucktoiletten abgeschaltet waren. Fotos: Dr. Albert Ruff/ Dirk Bolte Abschied ! Fotos: Ernst Rees/ Dirk Bolte Der Wasserpegel war schon deutlich gesenkt. Gut 180 cm noch. Der Liegeplatz der F 222 bis Dezember 2021 Bild: N 24 Herausgeber: Freundeskreis Fregatte „Baden-Württemberg“ e.V.
Info Ausgabe 3 – Januar 20201 Seite 11 Mit vielen ganz besonderen Eindrücken und der Freude , daß es endlich wieder einmal geklappt hat unsere Besatzungen persönlich wiederzutreffen gingen wir von Bord. An Land wartete auf dem Werftgelände bereits der Transporter des Fuhr- Impressum parks der Bundeswehr um uns wieder zurück nach Wilhelmshaven zu fahren. Und Herausgeber: selbst beim Fahrer hatte die Besatzung BRAVO noch ein Highlight zu bieten. Der Freundeskreis Fregatte „Baden-Württemberg“ e.V. Bahnhofstr. 27 Fahrer stammt aus Bruchsal. 73728 Esslingen Vereinsregister: VR 211859 Amtsgericht Stuttgart v.i.S.d.P.: Dirk Bolte Vertretungsberechtigte Vorstände: Markus Grübel Mit kameradschaftlichen Grüßen E-Mail: Markus.gruebel.wk@bundestag.de Telefon: 0711 – 36 58 066 Dirk Bolte Haftung für Inhalte: Dirk Bolte Die Inhalte dieses Newsletters oder der Home- page des Vereins werden mit Sorgfalt erstellt. Der Verein übernimmt jedoch keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht immer die Meinung des Vereins wieder. Nennung von Internet- oder EmailAdressen: Für die Richtigkeit und Inhalte fremder Internet- oder Email-Adressen übernimmt der Verein keine Gewähr und keine Haftung. Urheber- und Leistungsschutzrechte: Die veröffentlichten Inhalte unterliegen dem Deutschen Urheber- und Leistungsschutzrecht. Jede Verwertung des Inhalts bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung des jeweiligen Rechtein- habers. Inhalte und Rechte Dritter an Texten und Fotos sind als solche gekennzeichnet. Datenschutz: Die Datengrundverordnung wird vollständig ein- gehalten. Die Nutzung unserer Webseite ist in der Regel ohne personenbezogene Daten möglich. Die Verteilung des Newsletters erfolgt nur bei Vorliegen einer ausdrücklichen Zustimmung. Persönliche Daten aller Vereinsmitglieder werden ausschließlich nach Datenschutzgesetz und Zustimmung des einzelnen Mitglieds verwendet. Quellenangaben: Disclaimer: teilweise von eRecht24.de Herausgeber: Freundeskreis Fregatte „Baden-Württemberg“ e.V.
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