Informationen Landeszentrale für politische Bildung Hamburg
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Liebe Leserinnen und Leser, zum 31. Juli 2017 hat Dr. Rita Bake die Landeszentrale nach Jahrzehnten in den wohlverdienten Ruhestand verlassen. Dies ist das wirkliche Ende einer Ära, die für die Landeszentrale eine außergewöhnliche Menge innovativer Publikationen, For- schungsprojekte, Bildungsideen und Datenbanken gebracht hat. Es ist unser Ziel, die von Dr. Rita Bake vertretenen The- men weiter intensiv zu begleiten und fortzuführen. Ich bin Dr. Rita Bake ganz persönlich herzlich dankbar, dass sie eine gan- ze Reihe dieser Projekte ehrenamtlich weiter betreuen wird. In den kommenden Monaten wird die Landeszentrale insbe- sondere die Themen Bundestagswahl (Wahl-O-Mat zum Auf- kleben), soziale Gerechtigkeit, 150 Jahre Karl Marx‘ „Das Kapi- tal“ sowie Oktoberrevolution und ihre Folgen für Sie behan- deln. Wir haben neue Kooperationen aufgelegt und bestehende vertieft – lassen Sie sich anregen und fühlen Sie sich wie im- mer in den Infoladen und zu den Veranstaltungen eingeladen! Herzliche Grüße Ihre Dr. Sabine Bamberger-Stemmann Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Sehr geehrtes Lese- und Veranstaltungspublikum der Landeszentrale für politische Bildung, nach 27 jähriger Tätigkeit in der Landeszentrale, davon 13 Jahre als stellvertretende Direktorin dieser Institution, verab- schiede ich mich in den "Ruhestand". Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihr Interesse an meinen Projekten und Publikationen und wünsche Ihnen eine friedliche Zukunft. Für die Landeszentrale werde ich weiterhin und ab jetzt ehren- amtlich die Datenbanken: "Frauenbiografien Hamburg" und "Die Dabeigewesenen" inhaltlich "bestücken" sowie gemeinsam mit Dr. Beate Meyer vom Institut für die Geschichte der Deut- 2 Landeszentrale für politische Bildung Hamburg für politische Bildung Hamburg
schen Juden die Publikationsreihe "Stolpersteine in Hamburg, eine biographische Spurensuche" bis zum Abschluss dieser Reihe ca. 2019 weiter betreuen. Es werden noch vier Publikati- onen in dieser Reihe erscheinen. Des Weiteren werde ich ehrenamtlich eine Datenbank zu den nach Personen benannten Hamburger Straßennamen erstellen. Für Anregungen und Wünsche hierzu stehe ich Ihnen gerne weiter zur Verfügung. Den entsprechenden Mailkontakt finden Sie auf den Startseiten der Datenbanken. Mit herzlichem Gruß Dr. Rita Bake Fr., 01. September 2017 Aktion Reinhardt. Die Ermordung der polnischen Juden im Holocaust und das Gedenken an den Verlust Vortrag 18 Uhr Mahnmal St. Nikolai, Willy-Brandt-Straße 60 , 20457 Hamburg, Der Eintritt ist frei. Unter der Tarnbezeichnung „Aktion Reinhardt“ de- portierten die Deutschen Juden aus den Ghettos im besetzten Polen und vergasten sie in den Vernich- tungslagern Belzec, Sobibor und Treblinka. Bis No- vember 1943 ermordeten sie dabei annähernd zwei Millionen Menschen, verbrannten die Leichen und ver- gruben die Asche. Weniger als 150 Menschen überleb- ten. In Deutschland ist dieser Teil des Holocaust in weiten Teilen vergessen und verdrängt. Dabei steht die „Aktion Reinhardt“ für die Quintessenz des Hasses und des deutschen Antisemitismus. Sie war die reine Informationen September Oktober 2017 3
Vernichtung ohne irgendwelchen sonstigen „Nutzen“ wie etwa Zwangsarbeit oder pseudomedizinische Ex- perimente. Doch ohne Zeitzeugen und materielle Spu- ren gibt es schlicht keine Aufmerksamkeit für Ge- schichte und Gegenwart dieses Teils des Genozids. Verliert hier ein präzedenzloses Verbrechen seine Re- levanz? Referent Prof. Dr. Stephan Lehnstaedt, Touro College Berlin Verantwortlich: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann Ansprechpartnerin: Annika Samesch So., 03. September 2017 “Das Kapital” verfilmen & „Nachrichten aus der ideologischen Antike: Marx, Eisenstein, Das Kapital“ Filmvorführungen 17 Uhr und 19 Uhr Metropolis Kino, Kleine Theaterstraße 10, 20354 Hamburg Eintritt 7,50 Euro, ermäßigt 5 Euro 150 Jahre „Das Kapital“ von Karl Marx Anlässlich der am 5. September eröffnenden Ausstel- lung "Das Kapital" im Museum der Arbeit zeigen die Landeszentrale für politische Bildung und das Kom- munale Kino Metropolis filmische Annäherungen an dieses berühmte Buch, dessen erster Band 1867 in Hamburg herausgegeben wurde. Kuratiert von Thomas Tode, der auch in die Filmvorführungen ein- führt. 4 Landeszentrale für politische Bildung Hamburg für politische Bildung Hamburg
„Das Kapital“ verfilmen, 17 Uhr Sergei Eisenstein träumte davon, "Das Kapital" von Karl Marx in Form eines Essayfilms zu verfilmen, der sich von verschiedenen Seiten dem komplexen Thema nähert. Er hinterließ hierzu präzise Notizen wie z.B. im Film Begriffe gebildet werden könnten, erläutert an Beispielen aus seinem Film Oktober (1928). Auch wir nähern uns mit Kurzfilmen der Causa »Kapital«. David Ward Griffith’ A Corner in Wheat (USA 1909, 14’) kontrastiert das harte Leben der Farmer und der von den Brotpreisen abhängigen Armen mit dem Luxusle- ben eines Weizenspekulanten. Hans Richters Inflation (D 1928, 3’) zeigt mit optischen Vervielfachungen den zunehmenden Verfall der Geldwährung. Der Film des Hamburgers JAM Borgstädt Des Geistes Schwert (D 1931, Ausschnitt 17’) versucht nichts weniger, als die Gesellschaftstheorie des Marxismus darzustellen, ba- sierend auf einem Text des SPD- Reichstagspräsidenten Paul Löbe. Hans Richters Die Börse als Markt (CH 1939, 20’) zeigt wie der Geldum- lauf funktioniert und zieht sein Material von überall her: Trickanimationen, Karten, Reliefs, Gemälde, Zeichnungen, Fotos, Diagramme, Spielszenen und do- kumentarische Aufnahmen. Jesse Drews Manifestoon (USA 1995, 8’) illustriert das Kommunistische Mani- fest mit Cartoons aus dem Hause Disney: der im Geld badende Dagobert, versetzt mit marxistischen Theo- remen! Mark Lewis bietet in Two impossible Films (GB 1995, Auschnitt 18’) nur den Vor- und den Abspann zu einer Verfilmung des »Kapitals«. In großen Buch- staben à la Ben Hur prangt der Titel auf der Leinwand und die Credits einer in der Phantasie möglichen Be- setzung laufen an uns vorbei: ein reflexiver Raum, um über die utopische Existenz dieses Films und seines Themas nachzudenken. Informationen September Oktober 2017 5
Nachrichten aus der ideologischen Antike: Marx, Eisenstein, Das Kapital, 19 Uhr D 2009, Alexander Kluge, 83 min 1929 plante Sergei Eisenstein, gemeinsam mit James Joyce "Das Kapital" von Karl Marx zu verfilmen. 80 Jahre später realisierte Alexander Kluge einen aus vie- len einzelnen Annäherungen bestehenden Filmessay zu diesem zentralen Werk, das erst in den Überlagerun- gen sichtbar wird. Folgende Elemente umkreisen das Thema: ein Gespräch mit Prof. Oksana Bulgakowa zu Eisensteins Notaten; Originaltexte von Marx; ein Kommentar von Hans Magnus Enzensberger zur Krise von 1929; Marx' Warenfetisch mit der filmischen Mini- atur "Der Mensch im Ding" von Tom Tykwer. Dann dräut der "Abschied von der Revolution" mit ei- ner Passage aus Nonos grandioser Oper "Al gran sole carico d´amore"; gefolgt von einer wahren Geschichte über sowjetische Pläne, nach dem Börsenkrach 1929 die Buchrechte am "Kapital" im Namen der Werktäti- gen für einen Spottpreis aufzukaufen. Helge Schneider tritt in der Rolle eines entlassenen Industriearbeiters auf, der an der Volkshochschule einen Kursus für das Marx-Studium belegt hat. Eine Besichtigung des wah- ren Grabes von Marx (nicht des pompösen Denkmals) in London schließt den Film. Diese 83-minütige, für das Moskauer Filmfestival er- stellte Kinofassung beruht auf Kluges zehnstündiger Filmmontage "Das Kapital – Nachrichten aus der ideo- logischen Antike", erschienen auf drei DVDs. Die Filmvorführungen sind eingebettet in ein umfangreicheres Begleitprogramm Nähere Informationen www.museum-der-arbeit.de Verantwortlich: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann Ansprechpartnerin: Annika Samesch 6 Landeszentrale für politische Bildung Hamburg für politische Bildung Hamburg
Fr., 08. September 2017 „In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Eine Vision von gerechter Teilhabe.“ Buchlesung und Podiumsdiskussion 19.30 Uhr – 21.30 Uhr, Zentralbibliothek der Bücherhallen, Hühnerposten 1, 20097 Hamburg Eintritt 8 Euro, ermäßigt 5 Euro „Weil ich Jesidin bin und die demokratischen Werte verteidige, erhalte ich Todesdrohungen.“ Mit diesem schockierenden Satz beginnt Düzen Tekkals aktuelles Buch „Deutschland ist bedroht. Warum wir unsere Werte jetzt verteidigen müssen.“ Die in Deutschland geborene Journalistin nimmt kein Blatt vor den Mund. In aller Offenheit spricht sie die deut- sche Türkeipolitik, IS-Terror in Europa und Fehler der deut- schen Integrationspolitik an. Die aktuellen Debatten um In- tegration und die bevorstehenden Bundestagswahlen am 24. September 2017 fordern heraus, neue Gesellschaftsentwür- fe zu entwickeln: Wie kann gerechte Teilhabe in einer hete- rogenen Gesellschaft gelingen? Was meinen wir, wenn wir von Gerechtigkeit sprechen? Auf Basis ihrer eigenen Erfahrungen kritisiert Düzen Tekkal Chancenungleichheit und Gleichgültigkeit gegenüber jungen Menschen mit Migrationshintergrund. „Fear is no option“, er- klärt sie und ruft die Deutschen auf, sich nicht in der „Ger- man Angst“ zu verkriechen, sondern einen „German Dream“ zu entwickeln. Auf dem Podium Düzen Tekkal, Journalistin, Regisseurin und Autorin Dr. Ulrike Murmann, Hauptpastorin St. Katharinen, Informationen September Oktober 2017 7
Moderation: Hanna Lehming, Nahostreferentin im Zentrum für Mission und Ökumene – Nordkirche weltweit Verantwortlich und Ansprechpartner: Abut Can Di., 19. September 2017 Freiheit und Radikalisierung - Ein Gespräch über Martin Luther Gespräch und Diskussion 18 Uhr, Tschaikowsky-Saal im Tschaikowsky-Haus, Tschaikowskyplatz 2, 20355 Hamburg Der Eintritt ist frei. Im Jahr 1519 schrieben Regensburger Juden an Mar- tin Luther. Sie erhofften mitten in Vertreibung und Verfolgung Hilfe von genau dem Theologen, der heute mit seinem rasenden Judenhass sogar seine größten Verehrer wankend macht. Wie kann das sein? Wie wurde einer, der auszog, die Menschen von ihrer Angst zu befreien, zu einem Radikalen? Die zwei Biografen stellen die Frage, was wir tatsächlich über Martin Lu- ther wissen und warum es so schwer fällt, sich ein ge- rechtes Bild voneinander zu machen. Willi Winkler, Journalist und Sachbuchautor, hat unter anderem über Karl Philipp Moritz, Bob Dylan und die RAF geschrieben. Er war Redakteur der Zeit, Ressort- chef Kultur beim Spiegel und schreibt heute für die Süddeutsche Zeitung. 2016 erschien "Luther – Ein deutscher Rebell". 8 Landeszentrale für politische Bildung Hamburg für politische Bildung Hamburg
Dr. Bettina Stangneth, unabhängige Philosophin, ver- öffentlichte neben ihrem Buch über Adolf Eichmann unter anderem Beiträge zur Biografie von Immanuel Kant und Saul Ascher. 2017 erschien "Lügen lesen". Dr. Bettina Auf dem Podium Willi Winkler, Journalist und Sachbuchautor Dr. Bettina Stangneth, Philosophin Verantwortlich: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann Ansprechpartnerin: Annika Samesch Mi., 20. September 2017 100 Jahre Oktoberrevolution. Historisches Geschehen, politische Deutungen und folgenreiche Wirkungen Vortragsreihe in Hamburg und Lüneburg, September - Dezember 2017 Termine und Veranstaltungsorte s.u. Der Eintritt ist frei. Wenige Umstürze entfalteten eine solche globale Wir- kungsmacht wie die Machtübernahme der Bolschewiki im Herbst 1917 in Petrograd. Gedacht als Gegenentwurf zur bürgerlich-kapitalistischen Welt, fegte die Revolution die bürgerlichen Reformer der Februarrevolution 1917 hinweg. Die Euphorie eines völligen Neubeginns endete in einer der mörderischsten Diktaturen des 20. Jahrhunderts. Die Idee des „Sowjetmenschen“ propagierte die Ent- Individualisierung und Reglementierung des gesamten Le- bens. Unterdrückt wurden Innovationen und jegliche gesell- schaftliche Diskurse. Nach dem Tode Stalins 1953 entwi- ckelte sich die Sowjetunion zu einem zentralistischen Einpar- teienstaat, dessen staatliche Planwirtschaft während des Informationen September Oktober 2017 9
Kalten Krieges in Konkurrenz zu dem kapitalistisch- marktwirtschaftlichen Westen stand — die deutsche Teilung wurde zu dessen Symbol. Namhafte Geschichts-, Literatur- und Kulturwissen- schaftler verfolgen die damaligen Ereignisse und untersu- chen die Wirkungen und Reichweiten der Oktoberrevolution für die Sowjetunion und das internationale System. Am Ende der in Hamburg und Lüneburg stattfindenden Veranstaltungsreihe steht eine Podiumsdiskussion, in der Osteuropaexperten den Bogen zur politischen Gegenwart schlagen. Geplante Veranstaltungen Mi., 20. September 2017, 18 Uhr, Tschaikowsky-Saal, Tschaikowskyplatz 2, Hamburg Prof. em. Dr. Helmut Altrichter (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) Die Russische Revolution 1917-1921. Akteure, Phasen, Erinnerungskulturen Mi., 27. September 2017, 18 Uhr, Lüneburg * Prof. Dr. Dietmar Neutatz (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) Die Russische Revolution, ihre Folgen und historischen Bewertungen Mi., 4. Oktober 2017, 18 Uhr, Lüneburg * Prof. Dr. Jörg Baberowski (Humboldt-Universität Berlin) Die russische Revolution und die Ursprünge der souveränen Diktatur 10 Landeszentrale für politische Bildung Hamburg für politische Bildung Hamburg
Do., 12. Oktober 2017, 18 Uhr, Tschaikowsky-Saal, Tschaikowskyplatz 2, Hamburg Dr. Jan Claas Behrendt (Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam e. V.) Die Oktoberrevolution an der Peripherie. Ein Blick vom Balkan bis in den Kaukasus Di., 17. Oktober 2017, 18 Uhr, Lüneburg * Prof. Dr. Victor Dönninghaus (Nordost-Institut, Lüneburg) Die Zentralorgane der Sowjetmacht und die Russland deutschen (1917-1921) Mi., 1. November 2017, 18 Uhr, Museum für Völkerkunde, Rothenbaumchaussee 64, Hamburg Prof. em. Dr. Franklin Kopitzsch (Universität Hamburg) Aufbruch zur Demokratie: Hamburg und Altona 1918/19 Di., 7. November 2017, 18 Uhr, Lüneburg * Ernst Wawra, M.A. (Georg-August-Universität Göttingen) Machtwechsel – Bilderwechsel: Die Oktoberrevolution im politischen Plakat Di., 14. November 2017, 18 Uhr, Lüneburg * Dr. Wolfgang Mende (Technische Universität Dresden) Dissonanzen aus dem Weltorchester. Zur Klangmythologie der Oktoberrevolution Informationen September Oktober 2017 11
Mo., 20. November 2017, 18 Uhr, Tschaikowsky-Saal, Tschaikowskyplatz 2, Hamburg Prof. Dr. Axel Schildt (Universität Hamburg) Städtepartnerschaft im Kalten Krieg: Hamburg-Leningrad (1957-1991) Mi., 22. November 2017, 18 Uhr, Lüneburg * Dr. Andrej Sorokin (Russisches Staatsarchiv für sozial-politische Geschichte, Moskau) Revolution von 1917: Wahrnehmung und Darstellung im heutigen Russland (Vortrag in englischer Sprache) Mi., 29. November 2017, 18 Uhr, Universität Hamburg, ESA Ost 221, Edmund-Siemers-Allee 1, Hamburg Dr. Zaur Gazimov (Orient Institut, Istanbul), Prof. Dr. Stefan Plaggenborg (Ruhr-Universität, Bochum), Prof. Dr. Stefan Rohdewald (Justus-Liebig-Universität, Gießen) Konkurrierende Imperien? Das Russische Reich und das Osmanische Reich im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert. In Kooperation mit dem Türkei-Europa-Zentrum der Universität Hamburg. Do., 30. November 2017, 18 Uhr, Lüneburg * Prof. em. Dr. Franklin Kopitzsch (Universität Hamburg) Aufbruch zur Demokratie: Hamburg und Altona 1918/19 12 Landeszentrale für politische Bildung Hamburg für politische Bildung Hamburg
Di., 5. Dezember 2017, 18 Uhr, Tschaikowsky-Saal, Tschaikowskyplatz 2, Hamburg Dr. Anna Kaminsky (Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Berlin) Prof. em. Dr. Otto Luchterhandt (Universität Hamburg) Dr. Dmytro Myeshkov (Nordost-Institut, Lüneburg) Prof. Dr. Susanne Schattenberg (Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen) Moderation: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann Podiumsdiskussion: 100 Jahre Oktoberrevolution. Historisches Geschehen, politische Deutungen und folgenreiche Wirkungen *Die Veranstaltungen in Lüneburg finden im Museum Lüneburg, Markus-Heinemann-Saal, Eingang: Wandrahmstraße 10, statt. Die Vortragsreihe wird von der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und dem Nordost-Institut (IKGN e.V.) Lüneburg gemeinsam konzipiert und organisiert. Weitere Informationen sowie ein Veranstaltungsflyer können unter den Veranstaltungsrubriken auf den Internetseiten der Landeszentrale für politische Bildung sowie des IKGN www.ikgn.de heruntergeladen werden. Verantwortlich: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann Ansprechpartnerin: Annika Samesch Informationen September Oktober 2017 13
Do., 21. September 2017 Stummfilmtage „Imagining October“ Filmvorführungen anlässl. 100 Jahre Oktoberrevolution & 60 Jah- re Städtepartnerschaft Leningrad/St. Petersburg - Hamburg Termine s. u., Metropolis Kino, Kleine Theaterstraße 10, Hamburg Eintritt 10 Euro, Mitglieder Kinemathek Metropolis e.V. 7 Euro, 5er Karte 25 Euro Vor 100 Jahren, im Oktober 1917, begann mit dem Sturm auf das Winterpalais in St. Petersburg die Russische Revolu- tion. Das Kino nahm sich des Themas "Revolution" rasch an, zeigte allzu gerne, wie der reformunfähige Zarenstaat be- reits seit der Revolte von 1905 und der Februarrevolution 1917 erodierte. Aber das Sowjetische Kino ist immer auch ein Kino der Utopie gewesen, das die Konstruktion eines an- deren Lebens und des neuen Menschen zeigte, vorzugsweise in Komödien. Zu diesem Anlass zeigen die Landeszentrale und das Metropolis Klassiker der Sowjetavantgarde. Kon- zeption, Filmtexte und Abend-Einführungen: Thomas Tode. Geplante Veranstaltungen Do., 21. September, 20 Uhr, Bett und Sofa OmU SU 1926, Abram Room, 80 min. Live-Musik: Gitarrenorchester Gilbert Couché Fr., 22. September, 20 Uhr, Brüder D 1929, Werner Hochbaum, 35mm, 84 min. Vorfilm: November (D 1997, Gerrit Haarland, 3') Live-Musik: Hans-Christoph Hartmann 14 Landeszentrale für politische Bildung Hamburg für politische Bildung Hamburg
Sa., 23. September, 18 Uhr, Panzerkreuzer Potemkin DF SU 1925/30, Sergei Eisenstein, 49 min. deutsche Nadeltonfassung von 1930. Vorfilme: Glumows Tagebuch (1923, Eisenstein, 7’, ohne Text); Die kleine Schraube (Vintik-Spintik, SU 1929, Wladislaw Twardowski, 11', OmU) Sa., 23. September, 20 Uhr, Oktober OmU SU 1928, Sergei Eisenstein, 35 mm, 103 min. Live-Musik: Werner Loll Quartett So., 24. September, 20 Uhr, Die seltsamen Aben- teuer des Mr. West im Lande der Bolschewiki OmU SU 1924, Lew Kuleschow, 127 min. Live-Musik: Tuten & Blasen Für diese Veranstaltung Eintritt 15€ / 10€ für Mit- glieder. Die 5er Karte ist nicht gültig Mo., 25. September, 20 Uhr, Aelita: Die Reise zum Mars OmU SU 1924, Jakow Protasanow, 35mm, 85 min. Live-Musik: Adventure Orchestra of Interp. Passion Di., 26. September, 20 Uhr, Im Frühling OmU SU 1929/30, Michail Kaufman, 35mm, 60 min. Vorfilm: Die Rache des Kameramanns (Mest kine- matografitscheskowo operatora, RUS 1912, 12’) von Ladislaw Starewitsch. Live-Musik: Helgoland Mi., 27. September, 20 Uhr, Die letzten Tage von St. Petersburg OmU SU 1927, Wsewolod Pudowkin, 35mm, 104 min. Live-Musik: Marie-Luise Bolte Informationen September Oktober 2017 15
Do., 28. September, 20 Uhr, Das Glück DF SU 1934, Alexander Medwedkin, 35mm, 85 min. Live-Musik: Ulrich Kodjo Wendt & Anne Wiemann Verantwortlich: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann Ansprechpartnerin: Annika Samesch Fr., 06. Oktober 2017 ENTDECKEN UND GEDENKEN „Aus dem Schatten ans Licht“ Gesprächskonzert mit verfemter Klaviermusik zu vier Händen 20 Uhr Mozartsäle im Logenhaus, Moorweidenstraße 36, 20146 Hamburg Eintritt 10 Euro, ermäßigt 3 Euro Karten: alle bekannten Vorverkaufsstellen und Abendkasse Die große Zahl von Geflüchteten prägt momentan die poli- tischen und gesellschaftlichen Debatten. Wir dürfen nicht vergessen, dass auch Deutschland Ausgangspunkt großer Fluchtbewegungen war. So wanderten zwischen 1816 und 1914 mehr als fünf Millionen Deutsche nach Übersee (vor- wiegend USA und Südamerika) aus. Armut, Arbeitslosigkeit, politische Verfolgung oder religiös-konfessionelle Gründe zwangen die Menschen dazu, der eigenen Heimat den Rücken zu kehren. Dieser Konzertabend rückt Schicksale der zweiten gro- ßen Auswanderungswelle aus Deutschland und dem von den Deutschen ab Herbst 1938 besetzten Europa in den Blick- punkt: diejenigen, die nur durch Flucht den Nazi-Schergen entkommen konnten. Das Einzelschicksal hilft, empathisch zu empfinden. Die Musik als Sprache, die „nicht des Wortes bedarf“, bildet hier das perfekte Vehikel. 16 Landeszentrale für politische Bildung Hamburg für politische Bildung Hamburg
Die Hamburger Pianisten Friederike Haufe und Volker Ahmels haben sich als Klavierduo einen internationalen Na- men gemacht durch die Recherche, die Aufführung und die Vermittlung von verfemter Musik. Während der Veranstal- tung spielen sie Werke für Klavier vierhändig der zwischen 1933 und 1945 Geflüchteten. Oft wurden die Kompositionen erst kürzlich wiederentdeckt und die Pianisten lesen aus deren Handschrift. So auch bei Ingolf Dahl, der Komponistin Ruth Schonthal und Paul Hin- demith, dessen anerkanntes Meisterwerk „Mathis der Maler“ im Focus des Programms steht. Dieses Werk liegt in drei Fassungen vor, als Oper in sie- ben Bildern, als Symphonie für Orchester (uraufgeführt 1934 von Wilhelm Furtwängler und Auslöser der Verfemung des Komponisten durch die Nazis) und in der hier erklingen- den Urfassung für Klavier zu vier Händen. Paul Hindemith wurde dazu durch die Bilder des Isenheimer Altars inspiriert. So heißen die Sätze »Engelkonzert«, »Grablegung« und »Versuchung des heiligen Antonius«. Dr. Sabine Bamberger-Stemmann spricht zur Einleitung zum Zusammenhang zwischen Musik und politischer Bildung und Friederike Haufe und Volker Ahmels geben spannende Hin-tergrundinformationen zu den Komponisten und deren Werken. Zum Abschluss des Abends wird Gelegenheit zu einem Pub- likumsgespräch gegeben. Pianisten Friederike Haufe Volker Ahmels Einführung, Moderation: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann Verantwortlich: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann Ansprechpartnerin: Annika Samesch Informationen September Oktober 2017 17
Publikationsangebot für Geflüchtete „Das Hamburger Rathaus“ Booklet für neu in Hamburg Angekommene Die Landeszentrale für politische Bildung gibt neu in Ham- burg Angekommenen und allen anderen Interessierten den idealen Begleiter an die Hand, um die Arbeit und die Aufga- ben von Senat und Bürgerschaft im Rathaus kennen zu ler- nen und sich über die parlamentarische Demokratie und die Grundrechte in Deutschland zu informieren. „Das Hamburger Rathaus – Sitz des Hamburger Lan- desparlaments und der Hamburger Landesregierung“ kann in fünf Sprachen (Deutsch, Englisch, Arabisch, Farsi, Tigrinya) kostenlos im Infoladen der Landeszentrale für politische Bil- dung, abgeholt und auf der Homepage heruntergeladen werden. Das von Dr. Rita Bake verfasste 28-seitige Booklet übermittelt Information über Hamburgs politischen Alltag und dessen Basis, über das Grundgesetz, die Grundrechte, Gewaltenteilung und über die Hamburger Verfassung in einer verständlichen Sprache Verfassung der Freien und Hansestadt Hamburg Aktualisierte Auflage Die aktualisierte Auflage der Verfassung der Freien und Hansestadt Hamburg ist im Infoladen erhältlich und kann von der Homepage heruntergeladen werden. Die am 01. Januar 2017 in Kraft getretene Änderung vom 20. Juli 2016 (HmbGVBI. S. 319) regelt die Einrich- tung des Amtes einer oder eines vom Senat unabhängi- gen Hamburgischen Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit. 18 Landeszentrale für politische Bildung Hamburg für politische Bildung Hamburg
Neues Angebot für Smartphones „Die Dabeigewesenen“ APP eröffnet Blick auf Hamburger NS-Täter und Profiteure Über eine App kann auf die Datenbank der Landeszentrale für politische Bildung mit über 500 Personenprofilen zugegrif- fen werden. Für iOS und Android kann die App unter "NS-Dabeigewesene Hamburg" kostenlos heruntergeladen und genutzt werden. Ganz einfach können mit dem Mobiltelefon Recherchen nach Menschen realisiert werden, die auf unterschiedliche Art und Weise Anteil an den NS-Gewaltverbrechen in der Hansestadt hatten. Neben Personenprofilen können hier auch NSDAP- Organisationen und Einrichtungen aufgerufen werden. Die Su- che ist über die Eingabe von Namen, Straßen und Stadtteilen möglich. Auch eine Umkreissuche, ausgehend vom aktuellen Standort, ist machbar. Die Suchergebnisse werden dann in ei- ner Kartenansicht angezeigt. Die Datenbank umfasst bislang 759 Einträge und kann stetig erweitert werden. Unter www.hamburg.de/ns-dabeigewesene kann die Daten- bank auch mittels eines regulären PC aufgerufen werden. Neu angekaufte Publikationen Kostenpflichtig im Rahmen der Bereitstellungspauschale –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Siegfried Frech, Dagmar Richter (Hrsg.) Der Beutelsbacher Konsens Bedeutung, Wirkung, Kontroversen Informationen September Oktober 2017 19
Ludger Grevelhörster Wie Deutschland entstand-und Hitler es zerstörte Deutsche Geschichte von 1871 bis 1949 für jugendliche Leser Reinhold Vetter Nationalismus im Osten Europas Was Kaszynski und Orban mit Le Pen und Wilders verbindet Manfred Quiring Putins russische Welt Wie der Kreml Europa spaltet Eckard Michels Schahbesuch 1967 Fanal für die Studentenbewegung Yasar Aydin Türkei Analyse politischer Systeme Christoph Nonn Das Deutsche Kaiserreich Von der Gründung bis zum Untergang Rita Bake Erinnerung Lebensstationen von Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof, deren Grabsteine außerhalb des Gartens der Frauen bleiben Wolfganz Benz Sinti und Roma: Die unerwünschte Minderheit Über das Vorurteil Antiziganismus 20 Landeszentrale für politische Bildung Hamburg für politische Bildung Hamburg
Jan Claas Behrends, Nikolaus Katzer, Thomas Lindenberger (Hg.) 100 Jahre Roter Oktober Zur Weltgeschichte der Russischen Revolution Kostenlos im Rahmen der Bereitstellungspauschale: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Sandra Müller Europäische Kommission (Hrsg.) Europa kinderleicht Aus Politik und Zeitgeschichte Integrationspolitik fluter. Frankreich Propaganda Ansprechpartnerin: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann Geänderte Öffnungszeiten des Infoladens Aus organisatorischen Gründen bleibt der Infoladen der Landes- zentrale und des Jugendinformationszentrums am Montag, 30. Oktober 2017, geschlossen. Informationen September Oktober 2017 21
Ansprechpartnerinnen und –partner in der der Landeszentrale für politische Bildung Dr. Sabine Bamberger-Stemmann, Tel. (040) 4 28 23 - 48 03 E-Mail: sabine.bamberger-stemmann@bsb.hamburg.de Abut Can, Tel. (040) 4 28 23 – 48 12 E-Mail: abut.can@bsb.hamburg.de Denise Kroker, Tel. (040) 4 28 23 – 48 10 E-Mail: denise.kroker@bsb.hamburg.de Annika Samesch, Tel. (040) 4 28 23 – 48 08 E-Mail: annika.samesch@bsb.hamburg.de Informationsladen der Landeszentrale für politische Bildung und des Jugendinformationszentrums (JIZ) Dammtorwall 1, in 20354 Hamburg Öffnungszeiten und telefonische Erreichbarkeit Mo. – Do. 12.30 – 17.00 Uhr, Fr. 12.30– 16.30 Uhr Tel. (040) 4 28 23 – 48 02 Aktuelle Informationen und eine Vielzahl von Downloads erhalten Sie auch auf unserer Homepage www.hamburg.de/politische-bildung 22 Landeszentrale für politische Bildung Hamburg für politische Bildung Hamburg
Impressum: Landeszentrale für politische Bildung, Dammtorstraße 14, 20354 Hamburg Titelbild: Ausschnitt des Filmplakates „Aelita“ Informationen September Oktober 2017 23
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