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Informationsdienst des CGB INTERN Ausgabe März – April 2021 Der Bundesvorsitzende hat das Wort Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen nach wie vor bestimmt die Bewältigung der Pandemie das politische und wirtschaftliche Handeln in unserem Land. Daher muss unser aller Trachten zunächst darauf ausgerichtet bleiben, wie wir alle die Monate bis Sommerbe- ginn meistern können. Es wird immer klarer, dass Impfung der Weg zurück in die Normalität ist. Hygienemaßnahmen und Testen reichen nicht aus. Wis- senschaftliche Experten verweisen zurecht darauf, dass Corona Viren „scharf saisonal“, abhängig von der UV-Einstrahlung, ihr Gefährdungspotenzial zei- gen. In der Slowakei haben schon über einen längeren Zeitraum praktizierte, gesetzlich angeordnete Schnelltests als eine von mehreren Maßnahmen den Beweis erbracht, dass es mit ihrer Hilfe gelingen kann, eine zeitlich begrenzte Möglichkeit zu schaffen, um in etwas wie einen Normalzustand zurückzukeh- ren. Auswertungen zeigen, dass vier, fünf Wochen Zeitgewinn realistisch sind. Adalbert Ewen Wir christlichen Gewerkschaften haben deshalb den Gesetzgeber entschieden Bundesvorsitzender aufgefordert, eine gesetzliche Testpflicht in den Betrieben anzuordnen. Das Prinzip der Freiwilligkeit hat versagt. Im Privatbereich und in den Betrieben muss man wesentliche Trei- ber der Pandemie erkennen. Der Zeitgewinn wird helfen, das Impfgeschehen weiter zu beschleunigen. Wegen den Unzulänglichkeiten bei einzelnen Impfstoffen begrüße ich es persönlich, dass die EU- Kommission künftig vor allem auf Biontech und Moderna setzt. Wünschenswert sind insofern innerbe- triebliche Impfkampagnen, die nach einer entsprechenden Ausstattung der Haus- und Betriebsärzte mit Vakzinen spätestens im Mai beginnen könnten. Die DAX-Konzerne wollen dies bereits ermöglichen. COVID 19 hat bisher schonungslos unsere Transformationsdefizite, unsere mangelnde Flexibilität und Effizienz im föderalen Staatsaufbau und in den Verwaltungsabläufen offengelegt. Besonders wichtig wird es daher sein, dass verloren gegangenes Vertrauen in die Handlungsfähigkeit und -bereitschaft der politischen Akteure wieder zurückgewonnen wird. Dazu tragen nicht in erster Linie blumige Versprechen bei, sondern die erkennbare Bereitschaft, Fehler einzugestehen und überzeugende, nachvollziehbare Konzepte vorlegen zu können. Für uns bleibt zudem unsere Mitwirkungsmöglichkeit in den Betrieben und Dienststellen ein zentrales Anliegen an die Politik. Wir wollen dort mitwirken, brauchen aber auch die gesetzlichen Voraussetzun- gen dafür, es auch wirklich zu können. Zum Entwurf eines Mitbestimmungsstärkungsgesetzes haben wir deshalb unsere maßgeblichen Erwartungen geäußert. „Wer jetzt nicht den Turbo einlegt, wird immer weiter zurückfallen.“ Im Hinblick auf das vor allem im Verlauf der Pandemie immer deutlicher hervortretende Informationsdefizit sagt der Arbeitsfuturist und IT-ler Dominique Price, es käme nicht in erster Linie darauf an, die neueste Technik zu haben, sondern miteinander besser zu kommunizieren. Adalbert Ewen CGB-Bundesvorsitzender Informationsdienst des CGB Ausgabe 03-04/2021 Seite -1-
Aktuelles Thema Die Aushöhlung unserer Rechte als Arbeitnehmer muss ein Ende haben! Wir christliche Gewerkschafter fordern gerade jetzt mehr Rechte für die Beschäftigten! Mai Aufruf 2021 Wir stehen ein für starke Arbeitnehmerrechte und werden gerade jetzt dafür eintreten, dass die Klare Kante für Arbeitnehmerrechte – CGB! Rechte von Beschäftigten nicht ausgehöhlt wer- den! Wir werden dafür sorgen, dass die Rechte der Noch nie war die Zeit von so großen Unsicherheiten Beschäftigten weiter entwickelt werden. und Sorgen um die Zukunft behaftet wie während der Pandemie. Dies gilt besonders in der Welt der Arbeit. Wir stehen dafür, dass Arbeitnehmer keine Bürger Die Pandemie revolutioniert die Arbeitswelt in einem zweiter Klasse werden! Wir stehen dafür, dass es nicht gekannten Ausmaß. trotz Globalisierung in Deutschland nicht zu amerika- Vor der Versuchung, Rechte unter dem Deckmantel nischen Verhältnissen kommt, in denen Arbeitgeber der Pandemie einzuschränken, bleiben auch die Ar- willkürlich mit den Beschäftigten verfahren können! beitnehmerrechte nicht verschont. Viel zu viele Ar- Wir stehen vor allem dafür, dass es in Deutschland beitgeber versuchen, die Pandemie dazu zu nutzen, keine „hire and fire Mentalität“ geben wird. die Rechtsstellung der Arbeitnehmer im Betrieb zu- rück zu drehen und damit Arbeitnehmerrechte einzu- Deswegen setzen wir uns als CGB uns für stärkere schränken. Viel zu viele Arbeitgeber schlagen Nutzen Tarifbindung ein! aus der Pandemie, indem sie durch Kurzarbeitergeld ihre Bilanzen verbessern und dennoch Arbeitsplätze Deswegen kämpfen wir als CGB für den Erhalt und abbauen. Arbeitnehmer, die im Homeoffice arbeiten, für die Weiterentwicklung der gesetzlichen Arbeit- erfahren oft zu wenig Unterstützung durch ihre Ar- nehmerschutzrechte! beitgeber. Deswegen bestehen wir als CGB auf der konsequen- Mit dem Schreckgespenst einer lahmenden Wirtschaft ten Weiterentwicklung der Betriebsverfassung sollen Arbeitnehmer auf Errungenschaften wie Kün- durch das Betriebsrätestärkungsgesetz, das nicht digungsschutz, familienfreundliche Arbeitszeiten, nur Erleichterungen für Betriebsratsgründungen und angemessene Vergütung durch Tarifverträge und einen besseren Kündigungsschutz beinhalten darf, Arbeitsschutz verzichten - Errungenschaften, für sondern auch strengere Strafen für die Behinderung die wir als christliche Gewerkschafter über viele der Arbeit von Betriebsräten enthalten muss. Jahrzehnte gekämpft und gestritten haben! Viele im Homeoffice arbeitende Beschäftigte haben keine Für uns als christliche Gewerkschafter steht der optimalen Arbeitsbedingungen und sind zudem einem Mensch im Mittelpunkt! Er ist weder eine Personal- Spagat zwischen Erfüllung der Arbeitspflicht, den nummer noch ein bloßer Wirtschaftsfaktor. Wir wollen Aufgaben in Haushalt, Familie und der Kinderbetreu- Arbeit, die sich auch nach den Bedürfnissen der Be- ung ausgesetzt. Hier besteht Handlungsbedarf auf schäftigten richtet und nicht nur nach den Vorteilen betrieblicher und gesetzlicher Ebene! des Arbeitgebers! Auch deswegen fordern wir als CGB die Bundesregierung auf, den Entwurf des Ge- Wir christliche Gewerkschafter werden es nicht zulas- setzes für mobiles Arbeiten auf den parlamentari- sen, dass der Kündigungsschutz, die arbeitszeitrecht- schen Weg zu bringen, das einen verbindlichen Rah- lichen Vorschriften oder die tarifgerechte Vergütung men für den Schutz der Beschäftigten im Homeoffice aufgeweicht werden! Wir streiten für den Erhalt unse- geben soll rer Arbeitsplätze genauso wie für den Erhalt unserer Arbeitsbedingungen, denn wir wissen, dass ein Ar- Wir wollen eine stärkere Vereinbarkeit von Familie beitsplatz nur so gut ist, wie die Bedingungen, unter und Beruf! Wir wollen faire Löhne und Gehälter, die denen gearbeitet werden muss! Wir lassen uns unse- sich am Engagement und Können orientieren! Wir re jahrelange, erfolgreiche Arbeit für die Arbeitneh- wollen sichere Arbeitsplätze! Wir wollen starke Be- merschutzrechte nicht per Federstrich wegnehmen! triebsräte, die sich für die Beschäftigten und für das Wohl des Betriebes einsetzen! Und wir wollen ver- Die stetig sinkende Tarifbindung und die sinkende nünftige Arbeitsbedingungen, die die Arbeitnehmer- Anzahl von Betriebsräten spielen den Arbeitgebern in schaft weder ausbeuten, noch verschleißen! die Hände. Viel zu oft halten sich Arbeitgeber nicht an Regeln und viel zu oft kommen sie damit auch durch. Dafür stehen wir als christliche Gewerkschafter Die Verhinderung von Betriebsratsgründungen und seit mehr als einhundert Jahren. Dafür werden wir die Behinderung der Betriebsratsarbeit sind inzwi- auch in Zukunft streiten! schen in vielen Branchen Methode geworden. Unsere vielen Kolleginnen und Kollegen in den Betriebs- und Info CGB im April 2021 Personalräten wissen von den Schwierigkeiten mit **** den Arbeitgebern ein Lied zu singen. Informationsdienst des CGB Ausgabe 03-04/2021 Seite -2-
Möge der frische Wind und der wieder gewonnene Elan unsere KFG in ihrem Einsatz für die Menschen Aus den Gewerkschaften vor Ort neu beflügeln! Erster außerordentlicher digitaler Bun- PM KfG im März 2021 desgewerkschaftstag der KFG am 26. März 2021 – ein Einstieg ins digitale **** Zeitalter Am Samstag, dem 26. März 2021 fand der erste digi- tale Bundesgewerkschaftstag der Kraftfahrergewerk- schaft im CGB (KFG) statt. Die Bundesgeschäftsfüh- rerin und der Generalsekretär des CGB, Anne Kiesow 1.700 Jahre freier Sonntag – Internationaler und Christian Herzog, brachten in einem Grußwort Gedenktag am 3. März - CGB plädiert für Berichte des CGB ihre große Freude über den Erhalt und Aus- zur Entwicklung der Sonntagsarbeit bau der erfolgreichen Arbeit unserer Fachgewerk- Am 3.März 321 hat der römische Kaiser Konstantin schaft im CGB zum Ausdruck. per Edikt den Sonntag zum wöchentlichen Ruhetag im Römischen Reich bestimmt. „Alle Richter, Stadt- Ralf Vüllings berichtete als bisheriger stellvertretender bewohner und Gewerbetreibende sollen am ehrwür- Bundesvorsitzender von den bisher erzielten großen digen Tag der Sonne ruhen!" lautete die kaiserliche Erfolgen der KFG; und zeichnete zugleich einen ziel- Verfügung, an die jährlich am 3.März mit einem inter- gerichteten und vielversprechenden weg für die Zu- nationalen Gedenktag erinnert wird. Der CGB nimmt kunft und das Erstarken der KFG. Nach dem Bericht das 1.700-jährige Jubiläum der kaiserlichen Verfü- des stellvertretenden Bundesvorsitzenden beschlos- gung zum Anlass, um an die Bedeutung des Sonn- sen die Delegierten mit der erforderlichen Mehrheit tags als «Tag der Arbeitsruhe und der seelischen Er- eine überarbeitete Satzung, die auch künftigen tat- hebung» zu erinnern, wie er im Artikel 140 des sächlichen Anforderungen gerecht wird. Grundgesetzes verankert ist. Sonntagsschutz, wie sie von Kaiser Konstantin verordnet wurde, ist keine Der außerordentliche Bundesgewerkschaftstag wurde Selbstverständlichkeit. In Deutschland wurde Sonn- nach dem Ausscheiden des ehemaligen Bundesvor- tagsarbeit erst 1892 mit Inkrafttreten des Arbeiter- sitzenden notwendig. Die Delegierten wählten in den schutzgesetzes weitgehend verboten. Das Arbeits- neuen Bundesvorstand: zeitgesetz definiert bis heute eine Vielzahl von Aus- nahmen vom grundsätzlichen Verbot der Sonntagsar- Ralf Vüllings als neuen Bundesvorsitzenden, beit. Manfred Gadau als neuen stellvertretenden Bundes- vorsitzenden, Ähnlich sieht es in den anderen europäischen Län- Volker Schierenberg als neuen Bundesschatzmeister, dern aus. Der CGB verweist darauf, dass die Zahl der Reinhard Aßmann als neuen Schriftführer und Arbeitnehmer, die in Deutschland Sonn- und Feier- Tuncay Öztunc als Beisitzer. tagsarbeit leisten müssen, innerhalb von zwei Jahr- zehnten um drei Millionen gestiegen ist. Laut Statisti- Auch die Mitglieder des Schiedsgerichts wurden neu schem Bundesamt waren 2019 mehr als 7 Millionen gewählt: Arbeitnehmer gezwungen, mindestens an einem Sonn- oder Feiertag im Monat zu arbeiten. Damit ist Robin Harrison, davon auszugehen, dass mittlerweile etwa 25 Prozent Hans-Joachim Lyx und aller Erwerbstätigen verpflichtet sind, Wochenend- Stephan Brokopf. oder Feiertagsarbeit zu leisten. Für das Saarland hat die dortige Arbeitskammer für 2019 sogar eine Quote Hinsichtlich der Kassenprüfer bleibt es bei der beste- von 30,7 Prozent ermittelt. Solche Zahlen sind alar- henden Regelung, dass die Kassenprüfung einem ex- mierend und aus gewerkschaftlicher Sicht nicht ternen Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüferbüro akzeptabel. übertragen wurde. Wochenendarbeit ist längst nicht mehr auf Tätigkeits- bereiche beschränkt, die aus Gründen der Daseins- Klemens Lanfermann erinnerte in einer bewegenden vorsorge einen Rund-um-die-Uhr-Betrieb erfordern. Ansprache an die Geschichte der KFG und dankte al- Auch Produktions- und Einzelhandelsbetriebe erwar- len Delegierten für seine erfolgte Entlastung als Bun- ten unter Hinweis auf Maschinenauslastung oder desschatzmeister. Dieses Amt musste er bedauerli- Sicherung ihrer Wettbewerbsfähigkeit von ihren Be- cherweise aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. schäftigten zunehmend Bereitschaft, am Wochenen- In rührenden Worten teilte er dem neuen Bundesvor- de und an Feiertagen zu arbeiten. Der CGB befürch- stand mit, dass er volles Vertrauen in eine verantwor- tet, dass die Sonn- und Feiertagsarbeit nach Ende tungsvolle und erfolgversprechende Führung der KFG der Corona-Pandemie kurzfristig erneut zunehmend durch den neuen Bundesvorstand hat. Die Anwesen- wird. Bereits nach Ende des letzten Lock-Downs wur- den sprachen dem Kollegen Lanfermann Dank und den insbesondere aus dem Einzelhandel Forderun- Anerkennung für seine geleistete Arbeit aus. gen nach zusätzlichen Sonntagsöffnungen zum Aus- gleich der Umsatzverluste während der corona- Informationsdienst des CGB Ausgabe 03-04/2021 Seite -3-
bedingten Ladenschließungen laut. Es steht zu erwar- und die bisherige Verzögerungstaktik muss beendet ten, dass auch andere Branchen zum Ausgleich ihrer werden!“ Produktions- und Umsatzausfälle auf Ausnahmen PM DHV im April 2021 vom Verbot der Sonntagsarbeit drängen werden. **** Für den CGB steht die Politik auch in Coronazeiten in Mehr Geld für die Beschäftigten in der Verantwortung, die weitere Ausbreitung kommer- der nordwestdeutschen Stahl- ziell begründeter Sonn- und Feiertagsarbeit zu unter- industrie binden anstatt sie durch Ausnahmeregelungen zu legalisieren und zu fördern. Er plädiert deshalb für die Arbeitgeber und gewerkschaftlichen Verhandlungs- regelmäßige Vorlage von Berichten zur Entwicklung führer in der nordwestdeutschen Stahlindustrie haben der Sonntagsarbeit und Einhaltung des Sonntags- einen Pilotabschluss ausgehandelt. Die Verhand- schutzes. lungsparteien vereinbarten in Düsseldorf regelmäßige PM CGB im März 2021 Einmalzahlungen sowie eine Corona-Prämie für die rund 70.000 Beschäftigten der Branche in Nordrhein- **** Westfalen, Niedersachsen und Bremen. Der Tarifab- schluss sieht 500 Euro Corona-Prämie sowie eine DHV streikt bei Vion: Ein laut- dauerhafte zusätzliche Zahlung von zweimal 250 Eu- starker Warnschuss der ro vor. Das neue „Tarifzusatzentgelt“ steigt 2023 auf Beschäftigten bei Vion in 600 Euro im Jahr und wächst mit künftigen Tariferhö- Crailsheim hungen mit. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum Am heutigen Tag kam es vor dem Werkstor der Vion 31. Mai 2022. Crailsheim GmbH zu lautstarkem Protest. Verursa- Ende Juni werden einmalig 500 Euro „Corona- cher waren Vion Mitarbeiter, die einem Aufruf der Be- Prämie“ ausgezahlt. Daneben vereinbarten Arbeitge- rufsgewerkschaft DHV gefolgt sind und in einen drei- ber und Gewerkschaftsvertreter eine weitere Einmal- stündigen Warnstreik getreten waren. Die Mitarbeiter zahlung von 500 Euro, die zunächst in Teilbeträgen machten ihrem Ärger über die Verweigerungshaltung überwiesen wird: Ende Dezember erhalten die Be- der Geschäftsführung, weiterhin Tarifverhandlungen schäftigten so noch einmal eine zusätzliche Zahlung mit der DHV zu führen Luft. Seit 2018 befand sich der von 250 Euro und Ende Februar 2022 noch einmal Vion Standort in Crailsheim erstmals in der Tarifbin- 250 Euro. Dieses neue tarifliche Zusatzentgelt (Tarif- dung über Haustarifverträge mit der DHV. Diese Ta- zusatzentgelt) ist eine wiederkehrende Zahlung, die rifverträge wurden durch die Geschäftsführung nach bei künftigen Tariferhöhungen ebenfalls steigen sol- Bekanntwerden des Verbots der Beschäftigung über len, kann aber auch zur Beschäftigungssicherung in Werkvertrag sowie Leiharbeit in der Fleischwarenin- Freizeit umgewandelt werden. Bereits ab 2023 wird dustrie gekündigt. Diese Tarifverträge hätten für die dieses Tarifzusatzentgelt jährlich auf 600 Euro stei- zu übernehmenden Mitarbeiter eine deutliche Ver- gen. Die Gewerkschaftsvertreter waren mit der Forde- besserung gegenüber den gesetzlichen Mindestbe- rung nach einer Tariferhöhung im Volumen von dingungen enthalten, wie z.B. mehr Urlaub. 4 Prozent in die Verhandlungen gegangen. Die regio- nal geführten Tarifverhandlungen werden in der Regel Die Gespräche über einen neuen Tarifvertrag wurden in einem Pilotbezirk zum Abschluss gebracht und von Seiten Vion nach nur einer Verhandlungsrunde, dann von den übrigen Tarifgebieten im Kern über- zwei Tage vor dem bereits vereinbarten zweiten Ver- nommen. handlungstermin abgesagt. Begründet wurde dies mit dem Hinweis, dass man nicht wisse ob die DHV auch Die CGM kommentiert: Die Tarifeinigung ist eine gute in Zukunft noch tariffähig sei und man wolle mit einer Richtschnur für weitere Tarifverhandlungen, denn anderen Gewerkschaft einen unternehmensweiten Löhne und Gehälter stiegen durch diesen neuen Pilo- Tarifvertrag unterzeichnen, der nach dem Willen von tabschluss dauerhaft. Positiv zu werten ist ebenfalls, Vion für alle elf bundesweiten Standorte gelten solle. dass die Azubis und die unteren Entgeltgruppen be- Nun hat diese andere Gewerkschaft keine oder nur sonders von diesem Verhandlungsergebnis profitieren wenig Mitglieder am Standort Crailsheim, während die werden. DHV weiterhin die mitgliederstärkste Gewerkschaft PM CGM im April 2021 ist. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Strei- kenden ein klares Bekenntnis zu ihrer Gewerkschaft DHV abgaben und dies ihrer Geschäftsführung auch Impressum lautstark kundgetan haben. Die Geschäftsführung sol- Christlicher Gewerkschaftsbund Deutschlands, le wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren Obentrautstraße 57 * 10963 Berlin Telefon: 030/21 02 17-30 war eine der Hauptforderungen der Streikenden. Fax: 030/21 02 17-40 E-Mail: cgb.bund@cgb.info Der zuständige DHV Geschäftsführer Marc Endlich Internet: www.cgb.info erklärte: „Wir werden nicht locker lassen, bis Vion ViSdP: Christian Hertzog, Anne Kiesow Redaktion: Anne Kiesow, Christian Hertzog wieder an den Verhandlungstisch zurückgekehrt. Die Layout: Michaela Bahner Kolleginnen und Kollegen haben es verdient gehört Dies ist ein unentgeltlicher Informationsdienst des Christlichen zu werden. Das bisher Erreichte darf nicht gefährdet Gewerkschaftsbundes Deutschlands. Informationsdienst des CGB Ausgabe 03-04/2021 Seite -4-
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