INSPIRATION BOAT 2018 - WALLDECAUX
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June 29, 2018 Inspiration Boat 2018 Tour 2: Trends Mobile Lions / Oliver Drost „Juroren in Cannes fühlen sich wie Flamingos, die auf Die Juryarbeit Delphinen reiten.“ Oliver Drost Die Jurys waren klein in diesem Jahr. Nur 10 Köpfe entschieden in der Mobile Jury über insgesamt 900 Arbeiten, allein 500 wurden vor Ort in Cannes diskutiert. Drost sprach von einem großen Respekt vor den Arbeiten, einer positiven Grundhaltung und trotz klarer US-Dominanz von einem sehr internationalen Austausch. Ein Limit von maximal 45 Löwen hat sich die Jury auf die Fahne geschrieben, ein Bronze-Löwe soll wertvoll sein und so wurde jede Einreichung penibel auf Echtheit und mobile Präsenz geprüft. Bei der Komplexität der Kampagnen fühlten sich die Juroren „wie Flamingos, die auf Delphinen reiten.“, so Drost. Angetrieben von der klaren Devise des Jury-Präsidenten „I wanna find the next big thing!“ standen abschließend drei Arbeiten zur Diskussion bei der Ernennung des Grand Prix. Doch ein Leuchtturm á la „Fearless Girl“ war in dieser Kategorie nicht auszumachen. Drost räumt jedoch ein, dass der ein oder andere anfängliche Wow-Effekt durch den sehr rationalen Umgang der Jury im Laufe der Diskussion an Strahlkraft verloren haben kann. 1
June 29, 2018 Klar im Fokus standen auch in dieser Jury Kampagnen für wirklich existierende Marken und die Lösung echter Vertrieb- Herausforderungen. „Auch wenn einige Kampagnen für Marken einen spürbaren NGO-Geschmack hatten - alle Umsetzungen schafften einen Mehrwert für die Kunden und verhalfen so zur Erreichung des Ziels, eine Love-Brand zu werden. Purpose ist hier Mittel zum Zweck - Verkauf von Produkten.“ Kritik äußerte Drost an der Aufbereitung einiger Kampagnen, auch aus Deutschland. Die Arbeiten seien im Vorfeld kaum bekannt, die Jury muss sich individuell „reindenken“, die Aufbereitung ist lieblos. Die neueste Technik und deren Anwendung kommt meist aus anderen Ländern und dazu kommt noch die etwas zögerliche Grundhaltung in Deutschland. „Wir sind nicht offen genug für Neues!“, fasst Drost zusammen. Beta-Versionen haben so kaum eine Chance. Für Awards ist das nicht förderlich. Die Bedeutung von Mobile Mobile wird oft mit dem Attribut „irgendwie digital und irgendwie auf dem Handy“ verbunden. Definitiv vorbei sind die Zeiten, als reine Spielereien und nette Screen-Lösungen ausgezeichnet wurden. Sharing und Loving allein reicht nicht mehr als Größe. Mobile Devices sind eine Schaltzentrale und bestimmen in Real Time über Erfolg oder Misserfolg einer Kampagne. „Mobile steuert die mächtigen Waffen in den Händen der Consumer, Wähler und Menschen.“, so Drost. Auch diese Jury betont die Macht ihres Mediums und auch ihr geht es darum, über Mobile Dinge in Bewegung zu bringen. Das kann eine politische Bewegung aber eben auch der Verkauf von Produkten sein. Die diskutierten Kampagnen Die Lösung von Problemen über Mobile standen im Vordergrund. Doch was ist mit Regionen, in denen Mobile keine Selbstverständlichkeit ist? Die Kampagne „My Line“ aus Kolumbien war von Anfang an großer Jury-Favorit. In einem Land mit nur 30% Smartphone-Ausstattung wurden analoge Geräte über eine zentrale Telefonnummer mit Google vernetzt. Eine Problemlösung, die neue Zugänge ermöglicht. „Back to the roots, aber genau deshalb so stark.“, erklärt Drost die Entscheidung. 2
June 29, 2018 Ebenfalls aus Südamerika und ebenfalls mit einem sehr starken regionalen Insight kommt der „Corruption Detector“. Über die Technik der Face-Recognition und Self-Learning- Algorithms wurden Politiker via Mobile demaskiert. Der Politiker-Check prüfte auf Korruptionsvorwürfe, wirtschaftliche Verbindungen und Vorgeschichten. Die neue Transparenz führte zu höheren Wahlbeteiligungen und war nicht unbedingt beliebt bei den Politikern Brasiliens. Doch auch der Spaß soll nicht zu kurz kommen. Publikums- und Juryjoker war der „Pedigree Selfie-Stick“. Wer schon einmal versucht hat, seinen vierbeinigen Liebling in Pose zu setzen, weiß diese kleine Erfindung zu schätzen. Snack einfach per Stick auf ’s Handy klemmen und schon hat die Digi-Cam die ungeteilte Aufmerksamkeit des Hundes. Das Spaßinstrument wurde begleitet durch On-Pack-Promotion und Verkaufsförderungsmaßnahmen. Die neue Face- Recognition für Hunde erlaubte eine Menge Spaß auf Snapchat und verbreitete sich rasant im Netz. „Truly mobile!“, so das Fazit der Jury. Intelligente Kleidung bleibt ein Dauerbrenner und so perfektioniert der „Smart Suit“ von Samsung die Eiskunstlauf-Künste über Trainingsaufzeichnung am eigenen Leib, natürlich wieder mit Self-Learning-Data und Optimierung. Mit Komplettaufzeichnung aller Stadionplätze hatte man 2017 noch keine rechtlichen Probleme und per Selfie-Hilfe konnten die Stadionbesucher Selfies erstellen und verschicken, ohne eine Sekunde des Matches zu verpassen, bis auf die Platznummer genau ausgesteuert. Live-Ideen hätte Drost gerne mehr gesehen, aber insgesamt ist er von der Bandbreite der Möglichkeiten fasziniert. „Ich habe sehr interessante Prototypen gesehen und sehe noch Luft nach oben für FMCG und Automotive, gerade im VR und AR- Bereich. Spannend bleiben auch die Bereiche Game und Voice- Control.“, resümiert Drost. 3
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