Migration und soziale Probleme als Folge von Wetterextremen

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Migration und soziale Probleme als Folge von Wetterextremen
Migration und soziale Probleme
       als Folge von Wetterextremen

                        Jürgen Scheffran
            Forschungsgruppe Klimawandel und Sicherheit
       Institut für Geographie, CliSAP/CEN, Universität Hamburg
     juergen.scheffran@uni-hamburg.de, www.clisec.uni-hamburg.de

Öffentliches Symposium “Warnsignal Klima: Wetterextreme”
          11. bis 13.9.2018, Universität Hamburg
Migration und soziale Probleme als Folge von Wetterextremen
Atlas der Umweltmigration 2017
Migration und soziale Probleme als Folge von Wetterextremen
Verschiedene Migrationsformen

                                    Atlas der
                                Umweltmigration 2017
Migration und soziale Probleme als Folge von Wetterextremen
Einige Schätzungen zu Vertreibung und Flucht

                                   Atlas der Umweltmigration 2017
Migration und soziale Probleme als Folge von Wetterextremen
Migrationstrends und Migrationspfade 2013

                                  Atlas der Umweltmigration 2017
Migration und soziale Probleme als Folge von Wetterextremen
Weltweite Migrationsbewegungen
Migration und soziale Probleme als Folge von Wetterextremen
Weltweite Flüchtlingsbestände 1960 bis Mitte 2015

                                       nach World Bank 2016
Migration und soziale Probleme als Folge von Wetterextremen
Vertreibung durch Konflikte und Naturkatastrophen

  Vertriebene in Millionen             Konflikte &Gewalt
                                       Katastrophen

                                                  IDMC 2018
Migration und soziale Probleme als Folge von Wetterextremen
Neue Vertreibungen
durch Disaster 2017

                IDMC 2018
Migration und soziale Probleme als Folge von Wetterextremen
Neue Vertreibungen durch Konflikt und Disaster in 2017

                                                  IDMC 2018
Vertreibungen Sub-Sahara Afrika

                                  IDMC 2018
Vertreibungen Nahost und Nordafrika

                                      IDMC 2018
Vertreibungen Ostasien und Pazifik

                                     IDMC 2018
Größte Disaster Ereignisse mit Vertreibungen in 2017

                                                 IDMC 2018
Größte Disaster Ereignisse mit Vertreibungen in 2017

IDMC 2018
Vertreibung durch Überschwemmungen, Stürme, Erdrutsche

                                         Atlas der Umweltmigration 2017
Risiken tropischer Wirbelstürme für Stadtzentren

                                        Source: WBGU 2007
Indus Überschwemmungen 2010

Source: OCHA 2010, The State of Environmental Migration 2010
Taifun Haiyan
        Philippinen 2013
•Strongest storm recorded at landfall
•Unofficially fourth strongest typhoon
  recorded in terms of wind speed.
•Estimated damages were more
than 500 million dollars

http://www.dailymail.co.uk/news/article-
2501471/Philippines-Typhoon-Haiyan-Bodies-piled-
streets-makeshift-mortuaries-overrun.html
Vertreibung durch Überschwemmungen, Stürme, Erdrutsche

                                         Atlas der Umweltmigration 2017
Die verwundbare USA

Hurricane Katrina
Überschwemmungen in Mitteleuropa 2013
Kleine Inselstaaten und Meeresspiegelanstieg

The map depicts the areas of the capital of the Maledives (Malé) that will be affected by a
            1m (dark blue) and 2m (light blue) sea level rise (CARE 2009).
Überflutungsrisiko in Küstenstädten

                           Black et al. 2011
Migration durch Dürren, Flächenbrände und Extremtemperaturen

                                               Atlas der Umweltmigration 2017
Temperaturen im Juli 2003 verglichen mit Juli 2001

                      https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Canicule_Europe_2003.jpg
Waldbrände in Griechenland 2018
Monatliche Vertreibungen in Somalia
   durch Konflikte und Dürren

                                 Ginetti/Franck 2014
Prozent von vertriebenen Pastoralisten (1990-2040)

                                         Ginetti/Franck 2014
Globaler Klimarisiko-Index (1997–2016)
Debatte über Klimaflüchtlinge

“Alarmistischer Ansatz”: hunderte Milllionen von Klimaflüchtlingen
“Kritischer Ansatz”: vermeidet übertriebene Schätzungen und
Symptombekämpfung gegenüber vorbeugenden Maßnahmen

Umweltfaktoren von anderen Triebkräften der Migration schwer trennbar
Multikausale und komplexe Zusammenhänge
Keine international akzeptierte Definition von Klimaflüchtlingen
Klimamigranten: Bedrohung, Opfer oder handelnde Akteure?
Konstruktiver Umgang mit Klima-Migration (Adaptation, Netzwerke)
Faktoren, die Migrationsentscheidungen beeinflussen

                                 (Scheffran 2017, adaptiert von Black et al. 2011)
Gefangene Bevölkerung:
Arme sind verwundbarer gegen Umweltprobleme und haben
               keine Mittel zu entkommen

                                        Quelle: Black et al. 2011
Wie reagieren Mensch und Gesellschaft?

    Risikovermeidung
    Anpassung, Stabilisierung
    Transformation, Nachhaltigkeit
    Konfliktlösung und Kooperation

                                                   Handlungs-
                                                   fenster
                                     Klimawandel

    Sicherheitsrisiken
    Instabilitäten
    Flucht
    Konflikte
Nexus aus Migration, Klimawandel und Konflikten

    Quelle: Scheffran (2017) Der Nexus aus Migration, Klimawandel und Konflikten
Klimawandel als Sicherheitsrisiko?
Klimawandel als Sicherheitsrisiko?

“Climate change is                     “Im Fall einer gescheiterten Klimaschutz-
                                       politik wäre ohne diese Anstrengungen
characterized as a “threat             ab Mitte des Jahrhunderts voraussicht-
multiplier” in already                 lich mit einer starken Proliferation
fragile regions of the                 lokaler und regionaler Konflikte, einer
world,exacerbating                     Destabilisierung des internationalen
conditions that lead to                Systems, einer Gefährdung der
failed states — the                    weltwirtschaftlichen Entwicklung und der
breeding grounds for                   völligen Überforderung der Global-
extremism and terrorism.”              Governance-Strukturen zu rechnen.“
Mögliche Wechselwirkung zwischen
   Klimawandel und Konflikten

        →→

                      →
                     →
                →
                 →

                               Quelle Janpeter Schilling
Opfer von Naturkatastrophen und bewaffneten Konflikten:
            Rolle menschlicher Entwicklung

                                    R

         Based on PRIO and EM-DAT
                                                  ETH   SDN
Mögliche Pfade klimabedingter Destabilisierung

                                       Quelle: WBGU 2007
Brennpunkte des Klimawandels

Quelle: Scheffran/Battaglini 2011
Klimwandel und Migration in Südasien

Source: CARE 2009, In Search of Shelter - Mapping the Effects of Climate Change on Human Migration and Displacement
Ressourcen, Migration und Konflikte zwischen
Bauern und Nomaden im Kontext des Klimawandels

                                                    (modifiziert nach
                                       Schilling/Scheffran/Link 2010)
Kartierung von Risiken in Kenia und Uganda

                                      Source: Ide et al. 2014
Wasser und Dürre: Feldstudie Turkana, Kenia Feb./März 2017

                Source: J. Scheffran, J. Schilling
Öl und Wind: Feldstudie Turkana, Kenia Feb./März 2017

ource: J. Scheffran, J. Schilling
Feldforschung in Südkenia (Loitoktok)

Barriers & strategies of climate adaptation in framework of ecosystem services
Analysis of resource conflicts, conflict resolution and cooperation
Application of Social Network Analysis (SNA) in stakeholder networks

     J. Scheffran, J. Link, P.M. Link, T. Ide, G. Ngaruiya: Climate Change, Water, Land Use and Conflicts in Northern
                                                                Africa
              Source: Grace Wambui Ngaruiya CliSAP-Workshop in Lübeck, 22-24 September 2014
Ländliche soziale Netzwerke der Ressourcennutzung in
                   Südkenia (Loitoktok)

Quelle: Ngaruiya 2013
Lebensmittelpreise, Unruhen und Dominoeffekt im Arabischen Frühling
Klimawandel, Krieg und Flucht in Syrien
Europas neue Mauern
Klimawandel und Migration in komplexen
         Krisenlandschaften

                                   Quelle: Scheffran 2017
Kipp-Punkte und Ereignisketten:
              Alternative Zukunftspfade
                                             Nachaltigkeit
                                             Kooperation
                                                 Frieden
               Governance

 Situationen Kipp-
Bedingungen Punkt        Ereignis

              Krisenstress

                                                   Risiko
                                                   Flucht
                                                 Konflikte
Strategien zur Klima-Migration

1. Vermeidung von Fluchtursachen

2. Schutz vor und Anpassung an Klimawandel

3. Migration als Klimaanpassung

4. Anpassung und Capacity-Building durch Migration

5. Co-Development, Integration und Transformation
Synergien verschiedener Politikfelder
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