Intercity (Deutschland) - fde-krefeld.de
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Intercity (Deutschland) Ehemaliges Logo der Intercitys in Deutschland (1971–1991) Steuerwagen eines Intercity der Deutschen Bahn ist eine auch international verwendete Zuggattung des Fernverkehrs, die in Deutschland unterhalb des Intercity- Express positioniert ist. In Deutschland wird der Intercity innerhalb der Deutschen Bahn AG durch die DB Fernverkehr AG mit Sitz in Frankfurt am Main betrieben. Er verkehrt fast ausschließlich auf innerdeutschen Routen, sein Pendant für den grenzüberschreitenden Verkehr ist der EuroCity. 1 Geschichte 1.1 Erste-Klasse-Angebot im Zwei- Stunden-Takt ab 1971 IC- und ICE-Streckennetz von Deutschland Der Intercity-Verkehr der Deutschen Bundesbahn wurde am 26. September 1971 aufgenommen. Die Schreibweise[1] war von Anfang an unterschiedlich. So kündigte eine Werbeseite im Sommerkursbuch 1971 an: „InterCity-Züge: Deutschland im 2 Stunden Takt – Intercity-Züge fahren vom 26. September 1971 an“.[2] Die IC-Züge lösten 1971 die langjährige Gattung Fernschnellzug (F) ab und fuhren im Gegensatz zu diesem in einem Taktfahrplan mit sogenannten „Sys- temhalten“ auf vier Linien (siehe Streckennetz 1971), welche die wichtigsten Wirtschaftszentren der damali- gen Bundesrepublik Deutschland (Hamburg, Hannover, Rhein/Ruhr, Rhein/Main, Rhein/Neckar und München) und Basel miteinander verbanden. „Systemhalt“ bedeu- Ein Intercity der Deutschen Bahn tet dabei, dass an diesem Bahnhof jeder Zug dieser Li- nie einen planmäßigen Halt hatte. Dabei waren die Fahr- Der Intercity (kurz IC, frühere Schreibweise InterCity) pläne von Beginn an so gestaltet, dass in fünf wichti- 1
2 1 GESCHICHTE den Strecken in den IC-Takt integriert. Damit wurde ei- ne Überlegung verwirklicht, die eine 1967 eingesetzte Arbeitsgruppe zur Weiterentwicklung des bestehenden Fernzugnetzes ausgearbeitet hatte. Diese Gruppe hat ver- mutlich auch den Begriff Intercity erstmals geprägt, in je- dem Fall wurden zum Winterfahrplan am 29. Septem- ber 1968 sechs neue F-Zug-Paare eingeführt und neben ihrem üblichen Namen zusätzlich (auch im Kursbuch) mit Intercity A bis F bezeichnet. Vier davon verkehr- ten mit TEE-Triebwagen der Baureihe 601, deren TEE- Emblem hierzu durch ein „Intercity“-Schild ersetzt wur- de; die Zugpaare A und C verkehrten lokbespannt. Die Zusatzbezeichnung „Intercity“ wurde bereits zum Som- Das deutsche Intercity-Netz sieht bahnsteiggleiche Anschlüsse in merfahrplan am 1. Juni 1969 wieder aufgegeben[7] , zu- Knotenbahnhöfen vor, hier Köln Hbf, 1980: mal diese Zugpaare auch kein zusammenhängendes Netz links IC 625 „Meistersinger“ (Hannover – Wuppertal – Wiesba- den – München), und erst recht keinen Taktfahrplan bildeten. rechts IC 109 „Rheinpfeil“ (Hamburg – Duisburg – Mainz – Ba- Schon bald nach der Einführung 1971 zeigte sich, dass sel). dieses erstklassige Zugangebot im Zwei-Stunden-Takt, welches sich eher an einen begrenzten Kundenkreis (überwiegend Geschäftsreisende) wandte, nicht zu hal- gen Knotenbahnhöfen jeweils zwei Züge verschiedener ten war, da dieser immer mehr zum Flugzeug wechsel- Linien gleichzeitig am selben Bahnsteig gegenüberstan- te. Auch das 1973 eingeführte Intercity-Ergänzungsnetz den und so Umsteigeverbindungen mit minimalem Zeit- aus DC-Zügen half hier nicht viel, zumal es selber nicht aufwand, aber größtmöglicher Anschlusssicherheit bo- von Erfolg gekrönt war. Besonders als die DB 1974 im ten. In den genannten Bahnhöfen warteten die IC-Züge Fernverkehr Verluste verbuchen musste, wurden Alter- im Verspätungsfalle in der Regel bis zu 10 Minuten nativen gesucht. Daher wurde eine Arbeitsgruppe ein- aufeinander (sogenannte IC-Korrespondenz-Anschlüsse). gesetzt, die neue Lösungsmöglichkeiten erarbeiten sollte Nach Angaben der DB war das Intercity-System das ers- und direkt dem Vorstand unterstand. Es wurde erkannt, te Fernzug-System der Welt, das in einem regelmäßigen dass der Zweiklassigkeit des Systems die Zukunft gehö- Zwei-Stunden-Takt verkehrte.[3] ren könnte. Untersuchungen dieser Arbeitsgruppe erga- Zu den weiteren Komfortmerkmalen zählten auch größe- ben, dass 80 Prozent aller Fernreisenden sich auf den vier re, klimatisierte Abteile und höhere Geschwindigkei- Linien des bisherigen IC-Netzes bewegten, das aber nur ten. Nachdem zur Bremsung der Konjunktur der Haus- 21 Prozent des gesamten Fernzug-Netzes umfasste. Die- halt für den Oberbau reduziert wurde und zugleich der se Gruppe galt es für ein neues Angebot zu gewinnen. Verkehr zunahm, konnten die Intercity-Züge zunächst Nach erheblichen Widerständen aus dem Betriebsdienst, nicht mit der angestrebten Höchstgeschwindigkeit von ein Exklusivangebot für eine gehobene Klientel aufzuge- 200 km/h verkehren.[3] Erst 1978 standen über 100 Kilo- ben, was einigen Kreisen zu weitgehend erschien, wurde meter Ausbaustrecken zur Verfügung, die mit 200 km/h am 4. Oktober 1977 vom DB-Vorstand beschlossen, die befahrbar waren, während die dafür notwendigen Loko- Intercity-Züge künftig generell zweiklassig und im Stun- motiven bereits Jahre zuvor vorhanden waren. Der Inter- dentakt anzubieten.[8] city unterlag einer besonderen Betriebsüberwachung für Die ersten doppelklassigen IC-Züge fuhren bereits ab den Intercity-Verkehr (Bü-IC) bei der neu geschaffenen 1976 auf der weniger aufkommensstarken Linie Bremen Zentralen Transportleitung.[4] Der Intercity-Verkehr mit – München. Es handelte sich aber nur um einzelne Zü- 200 km/h erforderte bis zum Mai 1991 Ausnahmegeneh- ge, deren Auslastung in der ersten Klasse unbefriedigend migungen von der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung, war und die daher zum Streichkandidaten wurden, was die bis dahin lediglich Höchstgeschwindigkeiten der Per- jedoch das Konzept eines jederzeit und überall verfügba- sonenzüge bis 160 km/h vorsah.[5] ren Netzes zerstört hätte. Dieser Versuch führte endgültig Innerhalb von drei Monaten nach Einführung der Interci- zu der Erkenntnis, dass die Zukunft des IC im zweiklassi- tys nahm die Zahl der Reisenden im Fernverkehr um 40 gen System liegen könnte. Vor der generellen Einführung Prozent zu, während im gleichen Zeitraum zehn Prozent des neuen IC-Systems erfolgte zuvor ab dem Sommer- weniger Reisende im D-Zug unterwegs waren.[6] Die Ein- fahrplan 1978 ein Test auf der Strecke Hamburg – Köln führung der Züge wurde von einer Werbekampagne unter mit IC-Zügen erster und zweiter Klasse in einem angenä- dem Motto Intelligenter Reisen begleitet. herten Stunden-Takt. Anfangs handelte es sich um Züge, die nur Wagen der ersten Klasse sowie einen Speisewagen führten und im Zwei-Stunden-Takt verkehrten. Hierbei waren die (eben- falls rein erstklassigen) TEE-Züge auf den betreffen-
1.2 Zweiklassiges Netz im Stundentakt ab 1979 3 gen Entgelt per Bahn an ihren Zielort verschickt hat- ten; es wurde von Bahnpersonal umgeladen. In Postwa- gen wurden Briefe und Pakete befördert; während der Unterwegshalte wurden diese ebenfalls ein- und ausgela- den.) Außerdem wurden 1979 auf allen IC-Bahnsteigen weiße Leuchtwürfel mit großen Kennbuchstaben A bis (zunächst) E im Abstand von 53 Metern (zwei Wagenlän- gen) aufgestellt, um den Reisenden ein möglichst schnel- les Einsteigen ohne lange Suche des reservierten Wa- gens zu ermöglichen. Zuvor standen hierzu allein die Wagenstandanzeiger-Infovitrinen zur Verfügung; eine ex- akte Positionsbestimmung eines Wagens auf dem Bahn- steig war dem Fahrgast damit nicht möglich gewesen. IC 515 „Senator“ (Hamburg – München) auf der Linken Rhein- strecke am Bank-Tunnel gegenüber der Loreley mit neuen klima- Waren im 1978er-Test die Wagen der ersten Klasse am tisierten 2.-Klasse-Großraumwagen (1984) südlichen Zugende eingereiht, wurde auf Wunsch der SBB die Wagenreihung so geändert, dass sich zwischen Hamburg-Köln und Basel die Wagen der ersten Klasse 1.2 Zweiklassiges Netz im Stundentakt ab am nördlichen Zugende befanden (in Basel SBB müssen 1979 Züge aus Deutschland immer die Fahrtrichtung ändern). Auf diese Weise standen die Wagen der ersten Klasse bei Zum Beginn des Sommerfahrplans am 27. Mai 1979 wur- Ankunft im Kopfbahnhof Zürich HB am Bahnsteigen- de das Programm IC ’79 mit den Slogans „Jede Stun- de/Querbahnsteig. Dies war ein Zugeständnis der DB an de, jede Klasse“ und „nur die Straßenbahn fährt öfter“ die SBB, damit letztere der Führung von IC-Zügen auf in allen Zügen auch mit Wagen der zweiten Wagenklas- ihren Gleisen zustimmen. Damit wurde jedoch in Kauf se eingeführt und der Takt auf einen exakten Stunden- genommen, dass sich die Wagen der ersten Klasse in den rhythmus verdoppelt. Allerdings verschwanden dafür auf Kopfbahnhöfen von Frankfurt am Main oder München den IC-Strecken insbesondere zu den Fahrplanwechseln nicht am Querbahnsteig, sondern „weit draußen“ befan- 1979 und 1985 eine ganze Reihe der bisherigen tagsüber den. verkehrenden D-Züge. Vom wachsenden IC-Netz weit- Neben dem Taktfahrplan zeichnete sich das IC-Netz gehend unbeeinflusst blieben hingegen die als Nachtzüge von Anfang an dadurch aus, dass der Reisende in den verkehrenden D-Züge; deren Anzahl ging erst später zu- Verknüpfungsbahnhöfen Hannover Hbf, Dortmund Hbf, rück. Während D-Züge mit Fahrkarten über 50 Kilome- Köln Hbf, Mannheim Hbf und Würzburg Hbf durch tern zuschlagfrei benutzbar waren, wurde bei IC-Zügen Korrespondenzhalte die Möglichkeit hatte, am gleichen von 1971 bis 1991 unabhängig von Fahrkarte und im IC Bahnsteig von einer Linie in den Zug der anderen Linie zurückgelegter Strecke ein pauschaler Zuschlag erhoben.zu wechseln. Aus der Netzkonfiguration ergab sich, dass In der 2. Klasse betrug er über viele Jahre hinweg 5 DM. sich ab 1979 in allen Korrespondenzbahnhöfen die Wa- Für IC 79 wurde konsequent alles unternommen, um gen der ersten und zweiten Klasse an den Bahnsteigen je- die Reisezeiten zu verkürzen. Neben dem sukzessiven weils gegenüberstanden, wodurch die Umsteigezeiten von Ausbau der Strecken für eine Höchstgeschwindigkeit von IC zu IC minimiert werden konnten. 200 km/h wurde seitens der Züge weitestgehend auf Da aber noch befürchtet wurde, dass die bisherigen Erste- Kurswagen und das damit verbundene zeitaufwändige Klasse-Reisenden die neuen Züge meiden könnten, wur- Kuppeln und Rangieren verzichtet. Andererseits wurden den nicht nur in den IC-Zügen erste und zweite Klasse Regionen, deren Fahrgastaufkommen für einen Stunden- streng getrennt (verbunden durch den dazwischen einge- takt nicht ausreichte, dennoch mit einzelnen aus dem reihten Speisewagen), sondern auch insgesamt sieben rein Kernnetz heraus weitergeführten IC-Zügen umsteigefrei erstklassige TEE-Zugläufe neu in das Zugangebot aufge- angebunden, beispielsweise Kopenhagen, Amsterdam, nommen, welche auf wichtigen Strecken zeitlich vor den Aachen, Saarbrücken, Garmisch-Partenkirchen, Wien, eigentlichen Taktzügen verkehrten. Später wurden die- Genf und Mailand. Anfangs wurden diese Einzelzüge se Züge aber mangels Nachfrage wieder aufgegeben – auf den Abschnitten außerhalb Deutschlands als D-Züge das Potential für ein eigenes Premium-Angebot parallel klassifiziert. zu den sich etablierenden doppelklassigen IC erwies sich Um die Aufenthaltszeiten in den Unterwegsbahnhöfen als zu gering (vgl. Trans-Europ-Express); 1987 wurde in zu minimieren, führten IC-Züge – von wenigen Ausnah- Deutschland der letzte TEE eingestellt. men abgesehen – im Gegensatz zu den herkömmlichen Bereits 1985 (siehe Streckennetz 1985) wurde das IC- D-Zügen weder Gepäckwagen noch Bahnpostwagen, wo- Netz von vier auf fünf Linien erweitert, so dass zwi- durch es kein zeitraubendes Ladegeschäft mehr während schen Rhein/Ruhr und Rhein/Main nun drei statt zwei der knapp bemessenen Halte gab. (In Gepäckwagen wur- Züge pro Stunde und Richtung verkehrten. Damit soll- de damals Reisegepäck befördert, das die Fahrgäste ge-
4 1 GESCHICHTE ertüchtigen.[10] Im Sommer 2012 begann ein weiteres Re- design-Programm, bei dem ein Großteil der IC-Wagen neue Sitze und weitere Detailmodernisierungen erhält.[11] Rangierten IC-Züge früher an der Spitze des nationa- len Bahnverkehrs, sind sie heute hinsichtlich Komfort, Service und Reisezeiten unterhalb der ICE-Züge einzu- ordnen. So finden sich seit Abstellung der DB-Intercity- Bordrestaurantwagen Bordrestaurants nur noch in einzel- nen Zügen, die mit Wagenmaterial ausländischer Eisen- bahngesellschaften betrieben werden, ansonsten gibt es meist lediglich einen Bordbistro-Wagen mit gegenüber ei- nem vollwertigen Bordrestaurant eingeschränktem Ser- Bei der Eröffnung der ersten bedeutenden Nachkriegs- vice. Die IC-Züge der Linie 61 (Karlsruhe–Stuttgart– Neubaustrecke Fulda – Würzburg 1988 kamen die neuesten Nürnberg) verkehren seit dem Fahrplanwechsel im Juni Fahrzeuge zum Einsatz: Lok der Baureihe 120 mit IC-Wagen im 2011 gänzlich ohne gastronomischen Service, nachdem sogenannten Produktfarben-Design der nach Wegfall der Bordbistros im Dezember 2010[12] als „Ersatz“ eingeführte Snack-Caddy-Service ebenfalls ten Überbesetzungen der Züge auf dem relativ kur- eingestellt wurde. Zudem halten die IC-Züge auf Stre- zen, aber stark nachgefragten Abschnitt zwischen die- cken mit konkurrierendem ICE-Verkehr bisweilen öfter sen beiden zentralen Ballungsräumen vermieden oder oder verkehren über andere (meist langsamere) Strecken. wenigstens gemindert werden. Eine weitere markante Auch werden immer wieder ehemalige Interregio-Wagen Umstrukturierung erfolgte 1988, als der erste längere mit geringerem Komfort eingesetzt, insbesondere sind Neubaustrecken-Abschnitt Fulda – Würzburg in Betrieb nicht immer alle Wagen eines Zuges klimatisiert. Wäh- ging (siehe Streckennetz 1988). rend in der zweiten Klasse hauptsächlich Großraumwa- gen eingesetzt werden, sind in der ersten Klasse vielfach entweder nur Abteilwagen oder nur Großraumwagen an- 1.3 Ablösung als Top-Angebot durch den zutreffen. ICE ab 1991 1.4 Geplante Weiterentwicklung Kurz nach der Deutschen Wiedervereinigung 1990 gin- gen zum 2. Juni 1991 nach zwei Jahrzehnten Planungs- Am 18. März 2015 gab die Deutsche Bahn unter dem Ti- und Bautätigkeit die lange erwarteten neuen Schnellfahr- tel „Mehr Bahn für Metropolen und Regionen – Die größ- strecken Hannover – Fulda und Mannheim – Stuttgart in te Kundenoffensive in der Geschichte des DB Fernver- Betrieb. Mit der gleichzeitigen Aufnahme des Schnellver- kehrs“ ihr Zukunftskonzept für den Schienenfernverkehr kehrs mit ICE-Zügen wurden neue IC-Linien eingerich- bis 2030 bekannt. Nach diesem Konzept soll das Kern- tet und die Linie Hamburg – Göttingen – Mannheim – netz des Fernverkehrs ausschließlich durch den Intercity- München von IC- auf ICE-Züge umgestellt (und dadurch Express bzw. vergleichbare Produkte der Bahnen der beschleunigt, siehe Streckennetz 1991); in den folgenden Nachbarstaaten (zum Beispiel TGV und Railjet) bedient Jahren wurden weitere Linien neu geschaffen und/oder werden. Die Zuggattung Intercity soll hingegen weitere auf ICE umgestellt. Allerdings werden einige Strecken Strecken in der Fläche bedienen und Direktverbindun- heute wieder konkurrierend bedient, da nach der Einstel- gen aus Mittelzentren ermöglichen. Auch Strecken, auf lung der Interregio-Züge (IR) einige der ehemaligen IR- denen bisher kein Fernverkehr angeboten wurde, soll in Linien zu IC-Linien „aufgewertet“ wurden. So verkeh- das neue Intercity-Netz integriert werden und so für fast ren auf der Relation Rhein/Ruhr – Rhein/Main ICE-Züge alle Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern einen An- meist über die Schnellfahrstrecke durch den Westerwald, schluss an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn er- während IC/EC die Verbindung via Koblenz und entlang möglichen. Alle Intercity-Linien sollen (mit Ausnahme des Rheins befahren; der Reisezeitunterschied beträgt et- einzelner Strecken mit überwiegend touristischer Bedeu- wa eine Stunde. tung) im 2-Stunden-Takt bedient werden. Im Jahr 2000 erbrachten die EC/IC-Züge eine Beför- Um die Ziele des Konzeptes zu ermöglichen, wird eine derungsleistung von 11,3 Milliarden Personenkilometern stärkere Tarifintegration Fern-/Nahverkehr angestrebt. (Pkm); 0,6 Milliarden Pkm weniger als im Vorjahr.[9] Dies wird zum Beispiel zwischen Stuttgart und Singen be- Im Oktober 2001 begann eine umfassende Modernisie- reits umgesetzt, für die Anerkennung von Nahverkehrs- rung des Wagenparks: Am 14. März 2002 wurde ein ers- fahrkarten ab Dezember 2017 erhält die Deutsche Bahn ter erneuerter IC/EC-Wagen vorgestellt. Insgesamt wur- einen finanziellen Ausgleich für die Mindereinnahmen den 200 Millionen Euro investiert, um die 1198 Fahr- vom Land Baden-Württemberg. Im Gegenzug entfällt für zeuge der insgesamt rund 1750 IC/EC-Wagen umfassen- das Bundesland der Bedarf, auf dieser Strecke einen Re- den Flotte für wenigstens zehn weitere Betriebsjahre zu gionalexpress zu bestellen.[13] Daneben sollen im neuen
2.1 Ursprünglicher Wageneinsatz 5 Intercity-Netz ausschließlich Doppelstockzüge eingesetzt werden, die über nur noch „einfache Bordgastronomie“, also keine Bordbistros mehr verfügen sollen.[14] 2 Fahrzeugeinsatz 2.1 Ursprünglicher Wageneinsatz Intercity der DB in verkehrsrot (alte Lackierung) bei Durchfahrt durch den Bahnhof Großkugel (2000) zu. Viele der ehemaligen TEE-Wagen sind noch im IC- Einsatz zu finden. Zwischenzeitlich planten aber fünf europäische Eisen- bahnverwaltungen die gemeinsame Bestellung neuer 1. Klasse-Großraumwagen im IC 783 „Ernst Barlach“ (Juli Standardwagen, die in den Abmessungen den bisherigen 1989) IC-Wagen entsprachen. Diese Wagen wurden von der Eurofima finanziert. Nach ersten Prototypen 1972 und 1974 kamen ab 1976 europaweit 500 Wagen der Ty- pen A9 (erste Klasse mit neun Abteilen) und B11 (zwei- te Klasse mit elf Abteilen) in die Produktion, wovon die DB 100 Wagen als Avmz207 (heute Avmz 108 ) im TEE- Anstrich als IC-Wagen einstellte. Nach Umbau der meis- ten Wagen auf druckdichte Ausführung wurden diese als Avmz107 eingereiht. Zu den im IC-Verkehr eingesetzten Wagen gehören auch Speisewagen der Bauarten WRmz132 , WRmz135 , der Quick-Pick-Wagen WRbumz139 und die Halbspei- sewagen der Typen ARmz211 , ARmz217 und ARmz218 . Später wurden aus QuickPick umgebaute druckdichte BordRestaurant-Wagen des Typs WRmz137 sowie ab Intercity-Wagengarnitur mit Lok BR 103 der DB in orien- 1991 DR-Wagen Bauart WRm130 ebenfalls in IC-Zügen trot/pastellviolett in Karlsruhe (August 1995) verwendet. Ab 1971 wurden die vormals in TEE-Zügen verwende- Mit der Einführung von IC-Zügen erster und zweiter ten Rheingold-Wagen nunmehr im IC-Dienst eingesetzt. Klasse ab 1976 bestand der A-Block in der Regel aus Dies waren 99 klimatisierte erstklassige Großraumwagen drei Wagen erster Klasse, der B-Block aus bis zu sieben mit 48 Plätzen, Typ Apmh-62 (Apmz121 ), und 266 Ab- ebenso für 200 km/h umgerüsteten Schnellzugwagen des teilwagen Avmh-62 (Avmz111 ) mit nur neun Abteilen mit Typs Bm234 , die zur Unterscheidung von den bisherigen den Baujahren 1962 bis 1975. Die letzte Lieferserie vonWagen ab 1979 als Bm235 bezeichnet wurden. Bis 1985 1975 der Avmz-Wagen war bis zum Umbau auf Dreh- konnten auf der IC-Linie 1 (Hamburg – Rhein/Ruhr – falttüren bis zur Jahrhundertwende mit Schwenkschiebe- München) bis zu vier Erste-Klasse-Wagen in einem Zug türen ausgestattet. beobachtet werden. Auf der Linie 4 (Bremen – Hannover – München) kamen dagegen meist kürzere Zuggarnitu- Als Verstärker waren bis zur Lieferung von 100 ren mit nur zwei Erste- und fünf bis sechs Zweite-Klasse- Eurofima-Abteilwagen der ersten Klasse im Jahr 1977 Wagen zum Einsatz. Anfang der 1980er-Jahre weist eine blaue Schnellzugwagen des Typs Am203 des vorherge- Statistik über die damals 150 IC-Züge als häufigste Kon- henden F-Zugnetzes erforderlich. Ab 1975 kam ein neu- figurationen aus:[15] artiger Großraumwagen des Typs Apmz122 mit leicht veränderten Fenstern und ebenfalls neuen Schwenkschie- betüren (wie bei den Avmz) und nun 51 Plätzen hin- • 33 Züge: 6 Wagen 2. Klasse / Speisewagen / 3 Wa-
6 2 FAHRZEUGEINSATZ gen 1. Klasse • 29 Züge: 7 Wagen 2. Klasse / Speisewagen / 3 Wa- gen 1. Klasse • 24 Züge: 7 Wagen 2. Klasse / Speisewagen / 4 Wa- gen 1. Klasse Schnell wurde aber der Komfortunterschied der DB-IC- Wagen in der zweiten Klasse zu den Wagen der euro- päischen Nachbar-Bahnverwaltungen klar, die auch für den Zweite-Klasse-Teil klimatisiertes Material einsetz- ten, wie den Eurofima B11-Wagen oder den französi- schen Corail-Großraum- und Abteilwagen. Auf der Basis der Eurofima-Wagen wurde für den IC-Verkehr nunmehr Regionalschnelltriebwagen der Baureihe 612 im IC-Einsatz zwi- ein Zweite-Klasse-Großraumwagen entwickelt, der die schen Nürnberg und Dresden (Juni 2004) Typenbezeichnung Bpmz trug. Die Bauartennummern reichten wegen unterschiedlicher Ausstattungen von 291 Splittergattungen im Intercityverkehr dar und wurden bis bis 296. In den Baugrundsätzen entspricht dieses Fahr- 1998 ausgemustert. zeug den Eurofima-Wagen. Aufgrund nicht nachlassen- der Kundennachfrage wurden ab 1987 auch neue ge- Ein eher ungewöhnliches Bild war ab Ende 2003 für eini- mischte Großraum-/Abteilwagen des Typs Bvmz185 an- ge Monate auf der Strecke Nürnberg–Dresden zu sehen: geschafft, die nur insgesamt fünf echte Abteile aufwie- Nachdem die Züge der ICE TD nach zahlreichen Proble- sen, neben einem Großraumabteil mit 34 Plätzen in der men vorerst ausgemustert wurden, sind einige Zugeinhei- Mitte des Wagens, das aus sechs „Quasi-Abteilen“ mit ten der Baureihe 612 mit einer Fernverkehrs-Lackierung vier Plätzen und zwei Sitzplätzen gegenüber dem Gang versehen worden und bedienten die ehemalige ICE- gebildet wurde. Diese Wagen wurden bereits ab Werk Strecke mit der BR 612 als IC-Züge. Jedoch konnten druckertüchtigt. die für den Nahverkehr konzipierten Züge, hauptsächlich wegen der Ausstattung, dem IC-Standard nicht gerecht Nach Ausdehnung des IC-Netzes auf die neuen Bun- werden. Im August 2004 wurden sie durch lokbespannte desländer ab 1990 wurden dort Zugsets mit zwei Erste- Züge ersetzt, und seit Dezember 2006 verkehren auf der Klasse-Wagen, dem Zugrestaurant, drei Abteil- und zwei Sachsen-Franken-Magistrale keine ICs mehr. Ersatzwei- Großraumwagen zum Standard. Da das vorhandene Wa- se betrieb die DB Regio auf dieser Strecke bis Dezember genmaterial der Deutschen Reichsbahn den gestiegenen 2014 den IRE Franken-Sachsen-Express im Auftrag der Erwartungen der Kunden nicht gerecht werden konnte, DB Fernverkehr – allerdings wieder mit Triebwagen der wurden 112 Abteilwagen der Bauart Bmz236 beschafft, Baureihe 612. die aus den UIC-Z-Wagen der Halberstädter Bauart ab- geleitet wurden. Somit verfügte die DR über Wagen mit Ab 2004 wurden die beiden Zuggarnituren des inzwi- je elf Abteilen, die zwar nicht klimatisiert waren, aber schen eingestellten luxuriösen Metropolitan-Zuges aus nun stoffbezogene Polster besaßen und dem damaligen den 1990er Jahren auf das aktuelle IC-Design umlackiert, Farbgeschmack entsprachen. Während die (klimatisier- als IC- oder ICE-Züge in einem eigenen Umlauf einge- ten) Erste-Klasse-Wagen und die Großraumwagen der setzt. Seit 2009 verkehren die Metropolitan-Züge plan- Zweiten Klasse von der Bundesbahn gestellt wurden, mäßig ausschließlich als ICE.[16] konnte die DR noch ihre nichtklimatisierten Speisewa- gen WRm (Baujahr 1984) einsetzen. 2.2 Heutiger Wageneinsatz In einzelnen IC-Zügen, besonders in den Tagesrandlagen, wurden Bahnpostwagen für die Bundespost oder Gepäck- Siehe auch Tabelle ganz unten. wagen für den DB-eigenen Expressgutverkehr mitgeführt (Beispiel-Züge siehe unter Post InterCity). Diese wurden extra für diesen Einsatz für die Höchstgeschwindigkeit 2.2.1 Einstöckige Reisezugwagen von 200 km/h ertüchtigt. Der Bahnpostverkehr in IC- Zügen endete 1997. Auch heute setzt die DB für ihre IC-Züge verschiedene Wendezüge wurden erstmals Ende der 1980er Jahre im Wagentypen ein. Der klassische IC besteht aus Abteil- Intercityverkehr eingesetzt, hierbei handelte es sich um und Großraumwagen beider Wagenklassen, letztere für umgebaute Nahverkehrswagen. Diese hatten eine den die zweite Klasse erst ab ca. 1981. In der ersten Wagen- übrigen Intercitywagen entsprechende Großraumbestuh- klasse werden ausschließlich klimatisierte Wagen einge- lung erhalten und dienten insbesondere der Anbindung setzt. Mit der Neulieferung von klimatisierten Großraum- Wiesbadens an das Intercity-Netz. Die Wagen stellten wagen der Eurofima-Bauart Bpmz überwiegt seit Mitte
2.2 Heutiger Wageneinsatz 7 Die nichtklimatisierten Zweite-Klasse-Abteilwagen der Bauarten Bm235 und Bmz/Bomz236 werden nicht mehr eingesetzt. Anstelle dessen sind die aus den Vorgänger- bauserien entstandenen Interregio-Umbauten der Typen Bimz noch häufig anzutreffen. Verstärkerwagen sind in der Regel ehemalige Interregio-Wagen, teilweise wird je- doch auch die komplette zweite Wagenklasse aus diesen Wagen gebildet. Befindet sich kein Steuerwagen im Zug, so ist stattdessen meist ein Bimdz eingestellt, sodass heu- te in fast allen IC die Mitnahme von Fahrrädern möglich ist. DB-Intercity mit einer für das französische Netz geeigneten Mehrsystem-E-Lok der Baureihe 181.2 auf der Moselstrecke in Wittlich Hbf der 1980er Jahre der Anteil von Wagen mit Klimaanla- ge auch in der zweiten Klasse, seit Ende der 80er Jahre gibt es mit den Bvmz185 auch klimatisierte Abteilwagen in der Zweiten Wagenklasse. Noch nicht modernisiertes BordBistro Die kostenintensiv zu bewirtschaftenden Speisewagen al- ler Typen wurden weitgehend durch die günstiger zu be- treibenden BordBistros (ARkimbz) der früheren Interre- gios ersetzt. Nur noch in wenigen IC-Zügen sowie in eini- gen von der DB gestellten EC-Zügen sind noch Speisewa- DB-Intercity-Steuerwagen, Gattung Bpmbdzf in Stralsund Hbf gen („BordRestaurants“) der heutigen Bauart WRmz134 zu finden. In einzelnen IC-Garnituren werden jedoch Die positiven Erfahrungen beim Einsatz von Steuerwa- auch Wagen der Bauart WRmkz, einem vom Restaurant gen in Kopf- und Endbahnhöfen bei den Interregio-Zügen zum Bistro umgebauten Speisewagen sowie Wagen der ab 1995 führten dazu, dass ab 1996 auch für Intercity- Bauart Bvmkz, einem Abteilwagen mit Küchenbereich Züge Steuerwagen beschafft wurden. Diese wurden – eingesetzt. wie auch beim Interregio – aus ehemaligen Reichsbahn- In der Regel bestehen die IC-Züge heute aus ein bis zwei Schnellzugwagen der Bauart Halberstadt umgebaut. Hier und nur noch in Ausnahmefällen drei Wagen der ers- sind zwei Bauarten zu unterscheiden: ten Klasse, davon ein Großraumwagen (bei mehr als ei- nem Wagen der ersten Klasse), einem aus dem Interregio • Bimdzf269 : Diese Wagen entsprechen weitgehend übernommenen „Bord-Bistro“-Wagen und bis zu neun den für den Interregioverkehr (Kennbuchstabe Wagen der zweiten Klasse. Die meisten IC-Züge werden „i“) gebauten Steuerwagen. Seit Einstellung des heute als Wendezug gefahren, besitzen also einen Steuer- Interregio-Verkehrs werden auch die Interregio- wagen. Steuerwagen umlackiert in Intercity-Zügen einge- setzt. Diese Wagen besitzen keine Klimaanlage. Seit 2003 wurden fast alle klimatisierten IC-Wagen mit elektronischen Anzeigen für die Sitzplatzreservie- • Bpmbdzf297 : Diese Wagen sind als Großraumwa- rung ausgestattet. Außerdem wurden Displays zur An- gen (Kennbuchstabe „p“) mit behindertengerechter zeige der Reiseroute innen und außen – ähnlich wie bei Zusatzausstattung (Kennbuchstabe „b“) konzipiert. den ICE-Zügen – eingebaut (sog. Fahrgast-Informations- Sie entsprechen im Fahrgastraum weitgehend den System FIS). Neben farblicher Auffrischung (neue In- Bpmz-Großraumwagen und sind ebenso wie diese nenraumfarben und Sitzbezüge) und Umbau der Be- Wagen klimatisiert. leuchtung in den Großraumwagen (offen sichtbare Leuchtstofflampen-Leiste anstelle der vormaligen indi- Alle Steuerwagen verfügen über Abteile zum Transport rekten Beleuchtung an den Seiten) gab es vor allem bei von Fahrrädern (Kennbuchstabe „d“). den Bvmz185 größere Umbauten. Viele Bvmz wurden zu
8 2 FAHRZEUGEINSATZ Intercity 2, im Vordergrund der Steuerwagen, im Hintergrund die Lok Modernisierungsprogramm IC mod: umgestalteter Großraum pelstockzüge unter dem Namen „Intercity 2“ (IC Bvmsz umgebaut und dabei mit einem Service-Abteil für 2). Dazu wurden 135 neue Bombardier Twindexx- die Zugbegleiter und einem Mutter-Kind-Abteil ausge- Doppelstockwagen und 27 Lokomotiven der Baureihe stattet. Durch diese Maßnahmen sind Plätze verlorenge- 146.5 bei Bombardier Transportation bestellt.[23] Die gangen, allerdings wurden dabei die offenen Abteile in Doppelstockwagen, die aus einem Regionalverkehrs- der Wagenmitte durch ein Großraumabteil im Stil der Rahmenvertrag stammen, sind allerdings nur für 160 Bpmz-Wagen ersetzt, wodurch wieder Sitzplätze hinzu- km/h zugelassen.[24] Die Intercity-2-Züge verfügen über gewonnen wurden. Einige wenige Bpmz wurden so um- kein Bistro oder Restaurant, stattdessen erfolgt auf ein- gebaut, dass auch in ihnen die Fahrradmitnahme möglich zelnen Streckenabschnitten eine Bewirtung am Platz. Un- ist. Diese werden allerdings meist in internationalen Zu- ter dem Namen IC Café-Team bieten Mitarbeiter von gläufen eingesetzt. LSG Sky Chefs den Reisenden Kalt- und Heißgeträn- Seit 2012 gibt es ein neues Modernisierungsprogramm ke, Snacks und Backwaren an.[25] Allerdings stießen die (als IC mod bezeichnet), das die Intercity-Wagen für ei- neuen Züge wegen ihrer Laufeigenschaften – vor allem nen weiteren Einsatz bis in die 2020er Jahre ertüchti- im Oberdeck wurden die Schwankungen als sehr massiv gen soll. In der Zeit bis Ende 2014 werden die Wagen in empfunden – auf heftige Kritik bei vielen Fahrgästen, so den Werken Neumünster, Kassel und Nürnberg für 250 dass ab Ende Januar 2016 in den Werkstätten Nacharbei- Mio. Euro umfassend modernisiert. Dies umfasst sowohl ten erfolgen sollen.[26] technische Maßnahmen in den Bereichen Drehgestelle, Anfang des Jahres 2014 bestellte die Deutsche Bahn wei- Bremsen, Türen, Energieversorgung und Klimaanlagen tere 17 Doppelstockzüge für den Einsatz in Intercity- zur Steigerung der Zuverlässigkeit der Fahrzeuge als auch Zügen zwischen Stuttgart und Zürich. Dieser soll ab Ende Maßnahmen im Innenraum. Dort werden insgesamt rund 2017 erfolgen.[13] 46.000 neue Sitze mit Haltegriffen, Platznummern in Blindenschrift und Steckdosen eingebaut. Die erste Klas- se erhält Ledersitze. Weiter werden Wandverkleidungen, Tische und 42.000 m². Teppichboden ausgetauscht. Das 2.3 Zukünftiger Wageneinsatz Design orientiert sich an der Einrichtung der ICE. Außer- dem werden die Bistrowagen und die WCs überarbeitet. Das im März 2015 veröffentlichte Fernverkehrskon- Die Anzahl der Wagen mit Fahrradstellplätzen wird von zept der Deutschen Bahn sah vor, dass bis 2030 120 129 auf insgesamt 163 erhöht.[17][18][19][20] Die IC-Linie Doppelstock-Intercity-Züge als Fahrzeugflotte für das Stuttgart–Köln–Hamburg wird hierbei bevorzugt auf mo- neue Intercity-Netz beschafft werden. Die Wagen sol- dernisierte Wagen umgestellt.[17] Anfang Juni 2013 wa- len über „einfache Bordgastronomie“, also beispielswei- ren 250 von 770 Wagen umgerüstet.[21] Die Wagen sollen se Snack-Caddys verfügen und weiterhin die Fahrradmit- bis 2023 eingesetzt werden. In der 1. Klasse wurden die nahme ermöglichen. Anders als im ICE wird auf Leis- Wagen mit LTE-fähigen Repeatern ausgerüstet.[22] tungen wie kostenloses WLAN verzichtet, stattdessen sind stabile Internet- und Telefonverbindungen abhän- gig von Netzausbau der Telekommunikationsunterneh- 2.2.2 Doppelstockwagen men vorgesehen.[14] Laut einem im November 2015 veröffentlichten Presse- → Hauptartikel: Bombardier Twindexx#Doppelstock- bericht plant die Deutsche Bahn, neben den nur bis zu Intercity 160 km/h schnellen „Intercity 2“ die Beschaffung von für höhere Geschwindigkeiten zugelassenen Fernzugwagen. Seit dem 12. Dezember 2015 verkehren auch Dop- Diese wären für einen Einsatz auf internationalen Rela-
9 tionen und für den Betrieb auch auf nicht elektrifizier- komotiven der Baureihe 120 ersetzt. Mit der Einführung ten Strecken vorgesehen. Nach bereits erfolgten Vorab- der Baureihe 101 ab 1996 wurde die Baureihe 103 nach anfragen an mögliche Hersteller solle Ende 2015[veraltet] und nach fast vollständig ausgemustert, die 111 wird nur ein Vorstandbeschluss über die Beschaffung der Wagen noch im Regionalverkehr eingesetzt. fallen. Ein Einsatz wäre voraussichtlich ab dem Jahr 2022 Vor allen EC-Zügen von und nach Frankreich möglich.[27] (Straßburg–Stuttgart und Metz-Frankfurt/Main) und bei IC-Zügen von und nach Luxemburg kamen 2.4 Lokomotiven Zwei-System-Lokomotiven der Baureihe 181 zum Einsatz. Weiterhin verkehren ÖBB-Loks der Reihen 1016/1116 vor IC-Zügen auch im deutschen Binnenverkehr. Die DB-Baureihe 218 zieht in Doppeltraktion den IC 2079 auf der Fahrt von Westerland (Sylt) nach Berlin Hbf auf dem ersten Teilstück bis Hamburg Hbf Auf nicht elektrifizierten Strecken werden Dieselloks der Einer der drei 1973 in Dienst gestellten IC-Triebzüge der dama- Baureihe 218 eingesetzt, oft in Doppeltraktion, so zum ligen Baureihe 403 in Nürnberg (1975) Beispiel nördlich von Itzehoe bei Zügen nach Wester- land/Sylt und ab Hamburg in Richtung Puttgarden. Nach Nur auf wenigen Strecken (z. B. Kassel–Hamburg, der Wende in der DDR sind auch DR-Diesellokomotiven Mannheim–Offenburg, Leipzig–Dresden, Köln– der Baureihen 119 (229), 132 (232) und Elloks der Rei- Duisburg, Augsburg–München oder Dortmund–Berlin) he 243 (143) vor IC-Zügen im Einsatz gewesen. Später fahren die Züge ihre zulässige Höchstgeschwindigkeit kam die technisch gegenüber der 143/243 geänderte 212 von 200 km/h heute aus, dies galt umso mehr bei der (112) dazu. Seit Dezember 2007 werden wieder Loko- Einführung 1971. Dennoch kamen von Anfang an auch motiven der Baureihe 112 vor solchen IC eingesetzt, de- bei den damals noch meist kurzen 1.-Klasse-Zügen vor ren Höchstgeschwindigkeit 160 km/h nicht überschreitet. allem die für 200 km/h geeigneten und äußerst stark Ebenfalls planmäßig eingesetzt werden Lokomotiven der motorisierten sechsachsigen Schnellzug-Lokomotiven Baureihen 110/115 und 113. der Baureihe 103 zum Einsatz. Darüber hinaus ver- Zusammen mit den Doppelstockwagen werden seit De- kehrten teilweise auch die aus den 1950er-Jahren zember 2015 Lokomotiven der Baureihe 146 eingesetzt. stammenden und für den TEE-Verkehr konstruierten, Diese sind im Gegensatz zu den bisherigen Loks im aber weniger schnellen Dieseltriebwagen der Baureihen Intercity-Einsatz nicht verkehrsrot, sondern (wie die Wa- 601/602 in IC-Diensten. Auf Strecken mit geringerem gen) lichtgrau mit einem roten Streifen lackiert.[28] Verkehrsaufkommen (Bremen–München) wurden ab 1974 auch die 200 km/h schnellen neuen Triebwagen der damaligen Baureihe 403 eingesetzt, von denen es jedoch nur drei kurze Exemplare gab. Mit der Umstellung des 3 Entwicklung des Streckennetzes Netzes 1979 auf beide Wagenklassen (damit erheblich längere und schwerere Züge) und eine Verdichtung auf 3.1 Streckennetz 1971 einen nun ohne Taktabweichungen durchgehaltenen Stundentakt bestand für kurze oder langsame Trieb- Das ursprüngliche Netz, damals nur in der ersten Klas- wagen keine Einsatzmöglichkeit mehr, so dass nun se und nur im Zweistundentakt, erstreckte sich auf vier die 103er-Lokomotiven das Bild des IC beherrschten. Linien: Lediglich auf wenigen Streckenabschnitten kamen auch Loks der Baureihen 111 und der damaligen 112 zum • Linie 1 (rot): Hamburg-Altona – Bremen – Müns- Einsatz. Für die Baureihe 103 stellte das Betriebs- ter (Westf) – Dortmund – Essen – Duisburg – Düs- werk Hamburg-Eidelstedt in der zweiten Hälfte der seldorf – Köln – Bonn – Koblenz – Mainz – Mann- 1980er-Jahre Umlaufpläne für 56 Lokomotiven auf, das heim – Heidelberg – Stuttgart – Ulm – Augsburg – Betriebswerk Frankfurt am Main teilte dafür 58 Loks München ein. Später wurden die genannten Baureihen sukzessive durch • Linie 2 (blau): Hannover – Bielefeld – Hamm die ab 1987 in Serie gelieferten neuartigen Drehstromlo- – Dortmund – Hagen – Wuppertal-Elberfeld (–
10 3 ENTWICKLUNG DES STRECKENNETZES • Dortmund und Köln: Linie 1 und 2 • Mannheim: Linie 1 und 3 • Würzburg: Linie 2 und 4 Zum selben Fahrplanwechsel wurden die einklassigen Baureihen 403 und 601/602 außer Betrieb genommen.[29] Im Jahr 1980 nahm die Verkehrsleistung auf den vier IC- Linien im Jahresvergleich um 18 % zu; der Gesamtver- kehr wuchs im gleichen Jahr um 4,5 %.[30] 3.3 Streckennetz 1985 Im Jahr 1985 feierte die Deutsche Bundesbahn „150 Jah- re Eisenbahn in Deutschland“. Mit dem Konzept IC 85 sollten die Reisezeiten im Fernverkehr verkürzt, zusätzli- che Bahnhöfe bedient, neue Anschlüsse geschaffen und der Service verbessert werden.[31] Im Zuge umfangrei- cher Marketing-Maßnahmen wurde auch der ICE be- worben, der erst sechs Jahre später eingeführt werden sollte.[32] Die Zahl der Linien wurde von vier auf sechs erhöht, die Erstes deutsches InterCity-Netz, 1971 bis 1984 der Züge von 157 auf 205 pro Tag.[33] Zur Inbetriebnah- me des IC-85-Systems wird auf insgesamt 440 Strecken- Solingen-Ohligs) – Köln – Bonn – Koblenz – Wies- kilometern [34] eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h baden – Frankfurt (Main) – Würzburg – Nürnberg erreicht. Die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit – Augsburg – München stieg von 100 auf 108 km/h. Die Fahrzeit zwischen Ham- burg und München reduzierte sich um fast eine Stun- • Linie 3 (grün): Hamburg-Altona – Hannover – de. Auf internationalen Relationen wurden Fahrzeitver- Göttingen – Fulda – Frankfurt (Main) – Mannheim kürzungen von bis zu 71 Minuten erreicht. Der Frank- – Karlsruhe – Freiburg (Breisgau) – Basel furter Flughafen wurde im Stundentakt in das IC-Netz eingebunden.[31] • Linie 4 (gelb): Bremen – Hannover – Göttingen – Bebra – Fulda – Würzburg (– Ingolstadt) – Mün- Neuerungen erfuhr auch das Servicekonzept mit der Ein- chen führung von IC-Chefs und IC-Betreuern.[34] Auf der IC- Linie Hamburg–Hannover–Würzburg–München wurde Zwischen 1973 und 1978 wurde das Intercitynetz von versuchsweise ein Am-Platz-Service mit Speisen und Ge- City-D-Zügen (DC) ergänzt, die meist dreimal täglich tränken für Reisende der ersten Klasse angeboten.[31] nicht an das Intercitynetz angeschlossene Wirtschaftszen- Im Rahmen der feierlichen Eröffnung der Westlichen tren als Zubringerzüge dienten. Einführung der Riedbahn in den Mannheimer Haupt- bahnhof führte die DB eine IC-Netzreform ein, die das 3.2 Streckennetz 1979 Netz auf fünf Hauptlinien und zwei Nebenlinien erwei- terte. Bei dieser Gelegenheit wurde die ehemals längste Ab dem Sommerfahrplan 1979[29] fuhren dann auf allen Linie 1 zweigeteilt, um die häufig auftretenden Verspä- Linien IC im Stundentakt und führten seitdem auch Wa- tungen auf dieser Linie abzumildern. Der Südabschnitt gen der zweiten Klasse. Beworben wurde das Angebot Koblenz – Mannheim – München wurde neu von der Li- unter dem Motto „Jede Stunde, jede Klasse!“. In fünf nie 2 bedient, deren bisheriger Südabschnitt über Frank- Bahnhöfen hielten die Züge zweier Linien zur gleichen furt und Würzburg nach München von der neuen Linie Zeit am gleichen Bahnsteig, so dass dort ggf. ein leich- 5. Doch schon bald wurden die Züge wieder über ih- teres Umsteigen möglich war. Dabei hielten auch jeweils ren zwischenzeitlichen Endhalt in Frankfurt (Main) hin- die Wagen der gleichen Klasse gegenüber. Es gab immer aus verlängert, heutzutage sind Zugläufe von Kiel über häufiger Linientäusche („Nicht Sie steigen um, sondern Rhein/Ruhr, Rhein/Main, Nürnberg bis München oder Ihr Zug!“), um auf diese Weise die Zahl der Direktver- Wien keine Seltenheit. bindungen zu erhöhen. Der Streckenabschnitt Dortmund–Mainz/Wiesbaden wurde über die Linke Rheinstrecke von beiden neuen • Hannover: Linie 3 und 4 Linien bedient. Dabei führte die Linie 1 weiterhin
3.4 Streckennetz 1988 11 ohne Zwischenhalt von Koblenz bis Wiesbaden (über München Mainz-Mombach und die Kaiserbrücke), während Linie 2 und Linie 5 über Mainz Hbf verkehrten. Da nunmehr • Linie 4a (grau): Oldenburg bzw. Bremerhaven – drei statt zwei ICs in einem 12-Minuten-Zeitfenster pro Bremen – Hannover Stunde die Rheinschiene entlangfuhren, sollten durch • Linie 5 (blau): Dortmund – Hagen – Wuppertal- die Verkürzung auf zehn Wagen (drei Wagen erster Elberfeld (– Solingen-Ohligs) – Köln – Bonn – Klasse, Restaurant und sechs Wagen zweiter Klasse) und Koblenz – Mainz – Frankfurt (Main) Flughafen – die damit verbundene Gewichtsreduzierung die Züge Frankfurt (Main) (– Aschaffenburg) – Würzburg – leichter den Fahrplan einhalten können. Nur wenig später Nürnberg – Augsburg – München wurden allerdings wieder dem Bedarf entsprechend mehr Wagen der zweiten Klasse eingestellt, meist bis zu neun Dazu kamen einzelne zusätzliche IC, z. B. auf der pro IC. Damit verbunden waren aber Probleme, den Strecke, die bis zu seiner Abschaffung auch der TEE- für zehn Wagen errechneten Taktfahrplan mit nunmehr Rheingold befuhr: dreizehn Wagen einzuhalten. • Linie 3a: Amsterdam – Utrecht – Oberhausen – Duisburg – Düsseldorf – Köln – Bonn – Koblenz – Mainz – (Mannheim – Karlsruhe – Freiburg (Breis- gau) – Basel) oder (Mannheim – Heidelberg – Stutt- gart – Ulm – Augsburg – München – Salzburg) oder (Frankfurt (Main) Flughafen – Frankfurt (Main) – Würzburg – Augsburg – München – Innsbruck) Daneben wurde wie zuvor der Tausch der Fahrtwege ein- zelner IC zwischen den Linien 4 und 5, 2 und 5 (Es- sen oder Wuppertal) sowie 2 und 3 (Basel oder Stuttgart) praktiziert. Zwischen 1979 und 1986 steig die Verkehrsleistung im InterCity-System um insgesamt 84 Prozent an.[35] 3.4 Streckennetz 1988 Zu einer kleinen Änderung des Netzplanes kam es 1988 nach der Inbetriebnahme des ersten Teilstücks der Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart zwischen Mann- heim und Graben-Neudorf. Die Linie 1 wurde (von ein- zelnen Zügen in Tagesrandlagen abgesehen) von Koblenz aus statt über Wiesbaden nach Frankfurt nunmehr über Deutsches InterCity-Netz 1985–1987 Mainz und Mannheim und von dort aus unmittelbar nach Stuttgart geführt. Aus Mangel an Fahrplantrassen ver- Netzplan ab dem Fahrplanwechsel am 2. Juni 1985: kehrten die drei Linien der linken Rheinstrecke weiterhin im Abstand weniger Minuten hintereinander. Dieser Zu- • Linie 1 (rot): Hamburg-Altona – Bremen – Osna- stand änderte sich erst 1991 mit dem Umbau des Bonner brück – Münster (Westf) – Dortmund – Bochum – Hauptbahnhofs. Essen – Duisburg – Düsseldorf – Köln – Bonn – Ko- blenz – Wiesbaden – Frankfurt (Main) Im Frühjahr 1988 war außerdem das Teilstück Fulda- Würzburg der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg • Linie 2 (braun): Hannover – Bielefeld – Hamm – fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben worden. Dortmund – Essen – Duisburg – Düsseldorf – Köln – Die Züge der Linie 4 befuhren ab Sommerfahrplan 1988 Bonn – Koblenz – Mainz – Mannheim – Heidelberg nun diesen Abschnitt, statt wie zuvor die Strecke über Ge- – Stuttgart – Ulm – Augsburg – München münden und Jossa zu nutzen, was für eine Reduzierung der Fahrzeit zwischen Fulda und Würzburg um knapp • Linie 3 (grün): Hamburg-Altona – Hannover – 30 Minuten sorgte. Wegen der zwanzig Tunnels auf die- Göttingen – Fulda – Frankfurt (Main) – Mann- sem Teilstück der Schnellfahrstrecke wurde nun jedoch heim – Karlsruhe – Freiburg (Breisgau) – Basel (– der Einsatz von druckertüchtigtem Wagenmaterial er- Schweiz) forderlich. Auch die dort bisher eingesetzten Lokomoti- • Linie 4 (gelb): Hamburg-Altona – Hannover – Göt- ven der Baureihe 103 mussten wegen fehlender Drucker- tingen – Bebra – Fulda – Würzburg – Augsburg – tüchtigung der Führerräume von der Linie 4 abgezogen
12 3 ENTWICKLUNG DES STRECKENNETZES Deutsches Intercity-Netz 1988 Deutsches Intercity-Netz 1990 boten. Zu den weiteren Neuerungen der über die Schnell- fahrstrecke geführten Linie 4 zählte der durchgehende Einsatz von klimatisierten Wagen auch in der zweiten Klasse und ein neues Farbkonzept („InterCity-Rot“ auf Lichtgrau).[36] Zusammen mit den ersten beiden neu ge- schaffenen Interregio-Linien wurden im Fernverkehr auf acht Linien 325 Züge pro Tag angeboten.[33] Da Wiesbaden nun vom IC-Netz abgehängt worden war, wurde die Linie 1a/2a eingerichtet, auf der sogenann- te „Korrespondenz-IC-Züge“ mit dem klangvollen Na- men „Wiesbaden-City“ zweimal pro Stunde Wiesbaden mit Mainz verbanden. Diese bestanden aus einer Lok der Baureihe 141 und zwei speziell für diese Strecke umge- bauten Reisezugwagen. Um dabei den Lokwechsel vier- mal pro Stunde zu vermeiden, wurde an dieser Stelle ne- ben einem gewöhnlichen Reisezugwagen der ersten Klas- se erstmals bei IC-Zügen ein Steuerwagen zweiter Klasse eingesetzt. Mangels Nachfrage wurde das Angebot in den folgenden Jahren ausgedünnt bzw. modifiziert, (Linie 1a zweistündlich nach Frankfurt, Linie 2a stündlich nach Mainz) und später ganz eingestellt. Ansonsten wurde das Netz bis zur Eröffnung der Neubau- strecken Hannover–Würzburg und Mannheim–Stuttgart Deutsches Intercity-Netz 1989 im Wesentlichen beibehalten: und durch die damals fabrikneuen Serienlokomotiven der • 1989 wird der EC 40/1 „Molière“ zwischen Dort- Baureihe 120 ersetzt werden. mund und Paris Nord eingeführt. Durch die um 30 Minuten zur IC-Linie 3 versetzt ver- • Ab dem gleichen Fahrplanwechsel verkehren vier kehrende Linie 4 wurde zwischen Hamburg und Fulda EC-Zugpaare zwischen Frankfurt (Main) und Paris erstmals ein Halbstundentakt im Intercity-System ange- Ost.
3.5 Streckennetz 1991 13 • Ab Sommer 1990 fährt mit dem IC 154/155 • IC-Linie 1a (lila): Wiesbaden – Frankfurt (Main) „Johann Sebastian Bach“ zwischen Frankfurt (zweistündlich) (Main) und Leipzig das einzige deutsch-deutsche IC-Zugpaar; es ist damit das erste in die Neuen Bun- • IC-Linie 2 (braun): (Dortmund – Bochum) oder desländern. (Münster (Westf) – Recklinghausen – Gelsenkir- chen) – Essen – Duisburg – Düsseldorf – Köln – Bonn – Koblenz – Mainz – Mannheim – Heidelberg 3.5 Streckennetz 1991 – Stuttgart – Ulm – Augsburg – München (acht EC- Zugpaare über Salzburg nach Budapest, Klagenfurt, Mit Aufnahme des ICE-Verkehrs erfuhr das Intercity- Wien oder Zagreb) System wesentliche Änderungen und Ergänzungen. Ber- • IC-Linie 2a (lila): Wiesbaden – Mainz lin wurde erstmals über die Linien 3 und 5 in das IC- System integriert; die durchschnittliche Reisegeschwin- • IC-Linie 3 (grün): Berlin – Potsdam – Magdeburg digkeit auf den fünf Linien betrug 107 km/h.[37] Mit dem – Helmstedt – Braunschweig – Hildesheim – Göt- Sommerfahrplan 1991 wurden im DB-Fernverkehr täg- tingen – Kassel-Wilhelmshöhe – Fulda – Frankfurt lich 613 Züge in einem Taktsystem stündlicher und zwei- (Main) – Mannheim – Karlsruhe (zweistündlich, ein stündlicher Abfahrten angeboten.[33] EC-Zugpaar über Basel nach Zürich) Nach der Deutschen Einheit erwies sich das hauptsächlich • IC-Linie 4 (gelb): Hamburg-Altona – Hannover – auf Nord-Süd-Verkehr ausgerichtete IC-Netz den neuen Göttingen – Kassel-Wilhelmshöhe – Fulda – Würz- Anforderungen in keiner Weise gewachsen, aufgrund der burg – Augsburg – München (zweistündlich über maroden Gleisanlagen der Deutschen Reichsbahn waren Nürnberg) aber vorerst nur kleinere Korrekturen möglich: • IC-Linie 5 (blau): (zweistündlich Berlin – Potsdam – Magdeburg –) Braunschweig – Hannover– Biele- feld – Hamm – Dortmund – Hagen – Wuppertal – Solingen-Ohligs – Köln – Bonn – Koblenz – Mainz – Mannheim – Karlsruhe – Freiburg (Breisgau) – Ba- sel (neun EC-Zugpaare nach Brig, Chur, Genf, In- terlaken, Mailand oder Sestri Levante) • EC-Linie 5a (lila): Amsterdam – Utrecht – Emme- rich – Oberhausen – Duisburg – Düsseldorf – Köln (zweistündlich, zwei EC-Zugpaare der Linie 5 nach Chur und Interlaken) • ICE-Linie 6 (orange): Hamburg-Altona – Hanno- ver – Göttingen – Kassel-Wilhelmshöhe – Fulda – Frankfurt (Main) – Mannheim – Stuttgart – Ulm – Augsburg – München • IC-Linie 6a (grau): Oldenburg oder Bremerhaven – Bremen – Hannover Darüber hinaus gab es weitere Relationen, die nur von einzelnen Zügen befahren wurden und im Kursbuch 1991/92 noch keine eigene Liniennummer erhalten hat- ten: Deutsches ICE/IC-Netz 1991 • EC-Linie (grau): Kopenhagen – Puttgarden – Lü- beck – Hamburg (drei Zugpaare pro Tag, ab 1992 Netzplan ab dem Fahrplanwechsel am 2. Juni 1991: zweistündlich) • IC-Linie (lila): Hamburg-Altona – Berlin (vier • IC-Linie 1 (rot): Hamburg-Altona – Bremen – Zugpaare pro Tag, ab 1992 zweistündlich und weiter Münster (Westf) – Dortmund – Essen – Duisburg nach Dresden, später IC-Linie 7) – Düsseldorf – Köln – Bonn – Koblenz – Mainz – Frankfurt (Main) Flughafen – Frankfurt (Main) • IC/EC-Linie (grau): (Dresden –) Leipzig – Wei- – Aschaffenburg – Würzburg – Nürnberg – (Ingol- mar – Erfurt – Gotha – Eisenach – Bebra – Fulda – stadt – München) oder (Regensburg – Passau – Linz Frankfurt (Main) – Darmstadt – Mannheim – Neu- – Wien) (zweistündlich im Wechsel) stadt/Weinstraße – Kaiserslautern – Homburg/Saar
14 3 ENTWICKLUNG DES STRECKENNETZES – Saarbrücken – Metz – Paris (vier bis fünf Zugpaa- re pro Tag, ab 1992 zweistündlich zwischen Dresden und Saarbrücken, später IC/EC-Linie 9) • EC-Linie (lila): München – Kempten – Lindau – Zürich – Bern (drei Zugpaare pro Tag) • EC-Linie (grau): München – Kufstein – Innsbruck – Bologna, Mailand oder Rom (drei Zugpaare pro Tag, dazu zwei Zugpaare der IC-Linie 2) Bis auf sieben Zugpaare der Linien 1 und 5, die ihren Zuglauf zwischen Dortmund Hbf und Köln Hbf tausch- ten, fuhren alle IC auf „ihrer“ Linie, was den Netzplan wesentlich vereinfachte. Daneben wurde damit begon- nen, ehemalige FD (FernExpress-Züge) nunmehr als IC in den Taktfahrplan zu integrieren (z. B. nach Oberstdorf, Mittenwald oder Berchtesgaden). Zu den Zügen mit den längsten fahrplanmäßigen Fahrzei- ten gehörten: 1. 29 „Prinz Eugen“: 15 h 44 min von Kiel nach Wien 2. 107 „Mont-Blanc“: 15 h 19 min von Berlin Deutsches ICE/IC-Netz 1992 nach Genf 3. 13 „Paganini“: 15 h 19 min von Dortmund • IC-Linie 6a (grau): zweistündlich Bremen – Han- nach Bologna nover 4. 25 „Franz Liszt“: 15 h von Dortmund nach • IC-Linie 8 (hellgrün): Berlin – Flughafen Berlin- Budapest Schönefeld – Leipzig – Naumburg (Saale) – Jena – Saalfeld – Probstzella – Lichtenfels – Bamberg – Er- 5. 823 „Gorch Fock“: 14 h 13 min von Wes- langen – Nürnberg – Ingolstadt – München (zwei- terland nach Passau stündlich) 6. 725 „Berchtesgadener Land“: 14 h von Hamburg-Altona nach Berchtesgaden Zum größten Fahrplanwechsel in der Geschichte der Deutschen Reichsbahn wurde zum 31. Mai 1992 in den Neuen Bundesländern ein durchgehender Zwei-Stunden- Angesichts solch langer Fahrtzeiten waren Verspätungen Takt im IC/EC-Netz eingeführt, die Zahl der täglichen kaum zu vermeiden. Züge gegenüber dem Vorjahr von 46 auf 90 erhöht.[38] 3.6 Streckennetz 1992 3.7 Streckennetz 1993 Neben den in der obigen Aufzählung schon erwähnten Nach der Eröffnung weiterer Aus- und Neubaustre- Änderungen kamen zum Fahrplanwechsel am 31. Mai cken, insbesondere der Verkehrsprojekte Deutsche Ein- 1992 noch hinzu: heit, wurden immer mehr IC-Linien durch ICE-Linien mit Hochgeschwindigkeitszügen ersetzt. Zunächst wur- • IC-Linie 1 (rot): zweistündlich nur noch bis Nürn- den die frei werdenden IC-Züge für den Verkehr in den berg statt München neuen Bundesländern bzw. für den Verkehr zwischen den zusammenwachsenden Teilen Deutschlands benötigt. • IC-Linie 3 (grün): vier zusätzliche Zugpaare Hamburg-Altona – Hannover – Göttingen – Kassel- Mit der Einbeziehung Berlins ins ICE-Netz ab 1993 wur- Wilhelmshöhe – Fulda – Frankfurt (Main) – Mann- de das IC-Netz erneut verändert. Die ICE-Linie 6 fährt heim – Karlsruhe (– Basel – Zürich) nunmehr zweistündlich über Göttingen nach Berlin; die restlichen Züge fahren entweder nach Hamburg oder nach • ICE-Linie 4 (gelb): zweistündlich von Bremen statt Bremen, später wurden auch diese Züge nach Berlin ge- Hamburg-Altona, stündlich über Nürnberg führt.
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