Best-Practice-Beispiele Energie-Scouts - Qualifizierung als Erfolgsmodell - Mittelstandsinitiative ...
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Qualifizierung als Erfolgsmodell Best-Practice-Beispiele Energie-Scouts Partner der Mittelstandsinitiative
Inhalt ENERGIE-SCOUTS 2 ENERGIE-SCOUTS 3 Inhaltsverzeichnis AUSZUBILDENDE FÜR DIE ENERGIEWENDE ........................................................................................................ 3 ENERGIE-SCOUTS IN ZAHLEN............................................................................................................................... 4 BEST PRACTICE: ENERGIE-SCOUTS Abwärme: WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG......................................................................................................... 8 Beleuchtung: Brunsbüttel Ports GmbH ........................................................................................................................ 10 Druckluft: Systemair GmbH .......................................................................................................................................... 12 Mitarbeitersensibilisierung: Dr. Hahn GmbH & Co. KG................................................................................................. 14 Mobilität: Interseroh Dienstleistungs GmbH . .............................................................................................................. 16 Besten-Ehrung der Energie-Scouts 2017 mit der Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks Ressourceneffizienz: Jokisch GmbH Fabrik für Schmier- und Kühlmittel- Spezialitäten................................................ 18 Ressourceneffizienz: Wilhelm Bähren GmbH & Co. KG................................................................................................. 20 Wärmedämmung: Karlsberg Brauerei GmbH ............................................................................................................... 22 Auszubildende für die Energiewende FEEDBACK AUS DEN UNTERNEHMEN................................................................................................................ 24 Best Practice: Energie-Scouts WERDEN AUCH SIE AKTIV! ................................................................................................................................ 27 Steigende Strompreise und die von der Bundesregierung beschlossenen Klimaschutzziele haben die Themen Energieeffizienz und Einsparpotenziale erneut in den Fokus vieler Unternehmen gerückt. Deutschlandweit bieten IHKs ein Qualifizierungsprogramm für junge Auszubildende an, um in Unternehmen Energieeinsparpotenziale erfolgreich zu erkennen und nutzen. Die Energie-Scouts sind ein Projekt der Mittelstandsini- Seit 2017 ergänzen die Module „Betriebliches Mobilitäts- tiative Energiewende und Klimaschutz. Die Initiative wurde management“ und „Material- und Ressourceneffizienz“ das 2013 vom Bundeswirtschaftsministerium, Bundesumwelt- inhaltliche Angebot der Qualifizierung. Die Best-Practice- ministerium, Deutschen Industrie- und Handelskammertag Beispiele zeigen acht erfolgreiche Projekte mit den Themen sowie Zentralverband des Deutschen Handwerks gegründet. Beleuchtung, Mitarbeitersensibilisierung, Mobilität, Wärme- dämmung, Druckluft, Abwärme und zwei Projekte zur Res- Gewusst wie sourceneffizienz. Energie-Scouts sind kaufmännische oder gewerblich-tech- nische Azubis, die sich bei ihren Industrie- und Handelskam- mern zu den Themen Energie- und Ressourceneffizienz sowie Klimaschutz im Betrieb weiterbilden. Die Azubis lernen in Workshops unter anderem Hintergründe zu Technologien und Verfahren, die praktische Anwendung von Messgeräten MEHR INFOS: und das Erheben und Bewerten von Energiedaten. Mit diesem Know-how gehen sie anschließend in ihren Unternehmen auf die Suche nach Stromfressern sowie ineffizienten Prozessen und Abläufen. Sie entwickeln eigenverantwortlich Effizienz- projekte zur Einsparung von Energie und anderen Ressourcen. www.mittelstand-energiewende.de
Qualifizierung als Erfolgsmodell ENERGIE-SCOUTS 4 Qualifizierung als Erfolgsmodell ENERGIE-SCOUTS 5 Energie-Scouts in Zahlen Effizienzprojekte nach Anwendungsfeldern 250 Bisher beteiligten sich über 1.500 Unternehmen an dem Projekt. Das ursprüngliche Ziel, 225 500 Auszubildende für das Energie-Scout-Projekt zu gewinnen, wurde weit übertroffen. 200 Insgesamt qualifizierten sich deutschlandweit mehr als 5.000 Azubis als Energie-Scouts. 150 130 104 100 58 50 39 33 19 18 17 17 14 13 12 12 9 8 8 6 6 5 4 1 1 0 M ck ar ik t t he t S o it g e ng ng ng er n g Kü e ng pi un g Pu g en n g g äm c h en ew c h n en C o Ph o i l i t ä ä uf un un E - zu n ti g ar pe e lta i t s bili t ru au u ru ru i zu s e nnu är by - mu är ü f tu ar or rh kl dw üc rbr a ht n hl ns m p u ovo /D sp ob si e ie uc ot ut br in He uc o e im er L M Dr M si c m ili W /-tr Ve t le rh D b/ pt rv sib ro m kg Be te Pa n no ie St en ti o be tr w as e/ d ge rs er An an Ar uk Ab m gi la te m er ed St An ei En llr rb W fa ita Ab M Deutschlandweite Umsetzung ENERGIE-SCOUT GOES EUROPE! 60 von 79 Industrie- und Handelskammern beteiligen sich aktiv an der Qualifizierung zu Energie-Scouts. 52 IHKs führten Mit dem neuen Projekt „Young Energy Europe“ und führen die Weiterbildung aktuell durch. Acht IHKs befin- werden in Zusammenarbeit mit vier den sich in der Planungsphase. europäischen Auslandshandelskammern (AHKs) junge Berufstätige als Energie-Scouts für die Auswertung Energie-Scouts Themen Energieeffizienz und Klimaschutz im Die Auswertung basiert auf einer Stichprobe der von 2014 Betrieb geschult. QUALIFIZIERUNG ZU ENERGIE-SCOUTS IHK-BEZIRKE bis 2017 durchgeführten Energie-Scout-Projekte. Insgesamt Weitere Infos unter: wurde eine Anzahl von 762 Projekten aus 480 Unternehmen www.young-energy-europe.eu ■ Durchführung ■ Planung Noch nicht dabei ausgewertet. Einige Unternehmen waren mit mehreren Pro- jekten beteiligt. Im Laufe der Projektzeit hat das Themenspektrum immer weiter an Vielfalt gewonnen und umfasst mittlerweile 23 Anwendungsfelder für Effizienzprojekte. Die Auswertung zeigt die Themen bisheriger Energieeffizienzprojekte, bietet Infor- Stand 31.12.2017 mationen zu den teilnehmenden Unternehmen und gibt Werte zu bisherigen Einsparungen.
Qualifizierung als Erfolgsmodell ENERGIE-SCOUTS 6 Qualifizierung als Erfolgsmodell ENERGIE-SCOUTS 7 Effizienzprojekte nach Branchen Kosteneinsparungen und Klimaschutz für die Unternehmen eine jährliche Kostenersparnis von mehr Neben der persönlichen sowie fachlichen Entwicklung der als 1,32 Mio. Euro sowie eine CO2-Einsparung von insgesamt Energie-Scouts werden durch Effizienzprojekte auch Energie 684 Tonnen CO2 erreicht. Typische Beispiele für Projekte der und Ressourcen eingespart. Die Einsparungen sind wiederum Anlagenoptimierung sind Ersatzinvestitionen von einzelnen Banken und Wirtschaftsberatung Lebensmittel-/Getränkeindustrie mit Kosteneinsparungen für die Unternehmen verbunden. Bauteilen oder die bedarfsoptimierte Anpassung von Anlagen. Metallverarbeitende Industrie Abfall- und Recyclingbranche Gleichzeitig bedeutet die Einsparung von Energie auch die Ein- Mit 58 Effizienzprojekten zur Optimierung der Beleuch- Papier- und Druckindustrie sparung von CO2-Emissionen und damit einen aktiven Beitrag tungssysteme werden insgesamt 3.196 MWh pro Jahr einge- Maschinenbau Leuchtmittelindustrie zum Klimaschutz. spart. Die finanzielle Einsparung liegt bei 0,8 Mio. Euro pro Chemische Industrie Automobilzulieferer Kunststoffindustrie Für eine Übersicht der erzielten Einsparungen wurden Pro- Jahr und die CO2-Einsparung bei 469 Tonnen. Energiewirtschaft Wohnungswesen Pharmaindustrie Zementindustrie Möbelindustrie Medizintechnik Fahrzeugbauer jekte betrachtet, die mit nur einem Energieeffizienzprojekt Durch Projekte der Mitarbeitersensibilisierung werden in Elektrotechnik Dienstleistung Werbetechnik Netzbetreiber Textilbranche Glasindustrie Mechatronik Bauindustrie Einzelhandel Großhandel beteiligt waren und deren Einsparungen direkt zuordenbar 19 Unternehmen jährlich rund 175 MWh eingespart. Außer- IT-Branche Tourismus Behörde Sonstige Verband 52 sind. In der untenstehenden Tabelle sind Einsparungen der dem kommt durch die hier erzielten Energie- und Ressourcen- Logistik 50 am häufigsten vertretenen Projekte zur Anlagenoptimierung, einsparungen eine finanzielle Ersparnis von 112.000 Euro im Beleuchtung und Mitarbeitersensibilisierung dargestellt. Jahr zustande. Die jährliche Ersparnis von CO2 liegt bei knapp 39 40 71 Tonnen. 40 33 Einsparungen im Einzelnen 30 30 Die Energieersparnis von 25 Projekten zur Anlagenoptimie- 24 25 rung liegt insgesamt bei 4.136 MWh im Jahr. Gleichzeitig wird 22 20 20 20 17 15 16 13 13 10 11 10 7 7 7 7 8 8 5 5 6 3 3 3 4 4 1 2 0 8% 10 % Anwendungsfelder gezählt. In der vorliegenden Auswertung wurde die Mitar- 24 % Die Effizienzprojekte decken unterschiedlichste Bereiche beiterzahl berücksichtigt. Der Anteil der KMU liegt mit 44 % ab. Die meisten Projekte finden sich in der Optimierung von etwas unter dem der Großunternehmen mit 56 %. 76 % Beleuchtungs- und Druckluftsystemen sowie der Entwicklung von Sensibilisierungsstrategien für die Mitarbeiter/-innen. Branchenverteilung 82 % Beispielsweise beinhalteten Projekte zur Beleuchtung die Die teilnehmenden Unternehmen lassen sich 33 Branchen Prüfung der bisherigen Beleuchtungssituation, das Erarbeiten zuordnen. Den mit Abstand größten Anteil, mit rund 82 %, von alternativen Beleuchtungskonzepten und die abschlie- machen Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes aus. ßende Optimierung durch den zielgerichteten Einsatz energie- Innerhalb dieser Gruppe sind der Maschinenbau, die metall- sparender LED-Leuchtmittel. In der zweitgrößten Projektgruppe verarbeitende Industrie, Automobilzulieferer und die Elektro- VERTEILUNG DER GESCHLECHTER VERTEILUNG DER BRANCHEN ■ männlich ■ weiblich ■ verarbeitendes Gewerbe ■ Dienstleistung ■ Handel zur Druckluft erfolgte meist die Überprüfung und Behebung technik am häufigsten vertreten. von Druckluftleckagen. Bei der Entwicklung von Sensibilisie- Der Handel umfasst Logistikunternehmen sowie den Ein- rungsstrategien war das Ziel, die Mitarbeiter/-innen auf Ener- zel- und Großhandel. Aus dem Dienstleistungsbereich kom- gie- oder Rohstoffeinsparungen aufmerksam zu machten. men Verbände, Banken, Wirtschaftsberatungen, Behörden Instrumente wie Poster, Warnschilder, Videomaterial oder und das Wohnungswesen. Diese beiden Bereiche sind mit Quizfragen sollten motivieren, den Energiekonsum zu hinter- 18 % im Vergleich zum verarbeitenden Gewerbe deutlich weni- fragen und zu reduzieren. ger vertreten, obwohl sich auch hier große Potenziale zur Opti- Einsparungen* – Zwischenergebnisse (Auszug) mierung der Energieeffizienz finden lassen. Unternehmensgröße Die Größen der Energie-Scout-Unternehmen reichen von Teilnehmende Effizienzprojekte Ersparnis in in MWh/a Ersparnis in t CO2/a Ersparnis in Mio. €/a unter 10 bis über 10.000 Mitarbeiter/-innen. Für die Aus- Mit Blick auf die teilnehmenden Auszubildenden fällt die wertung wurden die Unternehmen nach kleinen und mittel- Geschlechterverteilung auf. Die Anzahl männlicher Energie- Anlagenoptimierung (25) 4.136 684 1,32 ständischen Unternehmen (KMU) sowie Großunternehmen Scouts ist mit 76 % etwa dreimal so hoch wie die Anzahl weib- Beleuchtung (58) 3.196 469 0,81 gegliedert. Dabei wurde sich auf die Definition des Instituts licher Energie-Scouts mit 24 %. für Mittelstandsforschung IfM in Bonn bezogen. Nach die- Mitarbeitersensibilisierung (19) 175 71 0,11 ser werden Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeiter/- innen und einem jährlichen Umsatz bis 50 Mio. Euro zu KMU *Näherungswerte
Qualifizierung als Erfolgsmodell ENERGIE-SCOUTS 8 Qualifizierung als Erfolgsmodell ENERGIE-SCOUTS 9 WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG Effizienzprojekt Abwärme DURCHFÜHRUNG Die WAGO Kontakttechnik GmbH wurde 1951 mit UNTERNEHMENS- Projektfindung FAZIT der Vision, eine schraubenlose Verbindungstechnik zu STECKBRIEF Den Energie-Scouts der WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG fiel bei einem Rundgang durch die Produktionshalle das trockene Als Folge des Projekts sind entwickeln, gegründet. Mit der Federklemmtechnik und heiße Raumklima in der Kunststoffteilefertigung auf. einerseits die Ausgaben für Branche: Elektronik hat das Unternehmen weltweite Standards gesetzt Mitarbeiter/-innen: 7.500 die Kühlung im Sommer und und diese seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Seit www.wago.de Ist-Zustand andererseits für die Heizung Die folgenden Punkte gaben den Anreiz zur Initiierung eines im Winter zurückgegangen. der Gründung setzt das Unternehmen ein besonderes Energieeffizienzprojekts: Die Amortisationszeit des Augenmerk auf die Förderung seiner Auszubildenden. Projekts beträgt 2,2 Jahre ppwarme Produktionsabluft wurde direkt in die Halle geblasen ppdie Temperatur in der Halle war sehr hoch, besonders im Sommer Heute arbeiten weltweit mehr als 7.500 Mitarbeiter/ ppfür ein angenehmes Raumklima musste gekühlt werden -innen in neun Niederlassungen bei WAGO. PROJEKTERGEBNISSE ppdurch die warme Luft herrschten keine optimalen Arbeits- Darunter befinden sich aktuell 268 Auszubildende bedingungen Status: in zwölf verschiedenen Ausbildungsberufen. umgesetzt Soll-Zustand Einsparungen pro Jahr: Durch das Projekt sollten folgende Ziele erreicht werden: ca. 18.000 Euro ppein Raumklima um die 20°C ca. 124.100 kWh ppBerücksichtigung von Raumanforderungen im Sommer und Winter ca. 46,2 t CO2 ppVerzicht auf eine Klimatisierung ppEnergie- und Kostenersparnis durch Wärmerückgewinnung und die Reduktion der Klimatisierung ppbessere Arbeitsbedingungen und höhere Mitarbeitermotivation Planung und Umsetzung Nach der Planungsphase wurde eine Abluftanlage installiert: Diese sammelt zunächst die warme Abluft der verschiedenen Maschinen in einem Abluftrohr. Bei hohen Außentemperaturen wird Ausbildungsberufe der Energie-Scouts: die Luft über eine Klappensteuerung direkt durch ein Abluftrohr nach außen abgeführt. Dies reduziert den Aufwand für die Klimatisierung in der Halle. Damit die Abwärme bei niedrigen Außentemperaturen zur Mechatroniker 2. Ausbildungsjahr Heizung der Halle verwendet werden kann, wird die Abluft über einen neuen Wärmetauscher an der frischen Zuluft der Ventilationsanlage Ausgezeichnete Energie-Scouts der WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG Mechatroniker 3. Ausbildungsjahr vorbeigeführt und gibt hier, vor dem Verlassen durch das Abluftrohr, Wärme ab. Die erwärmte frische Außenluft wird anschließend in die Industriekaufmann 2. Ausbildungsjahr Halle abgegeben. Fachinformatikerin für Systemintegration 2. Ausbildungsjahr
Qualifizierung als Erfolgsmodell ENERGIE-SCOUTS 10 Qualifizierung als Erfolgsmodell ENERGIE-SCOUTS 11 Brunsbüttel Ports GmbH Effizienzprojekt Beleuchtung DURCHFÜHRUNG Die Brunsbüttel Ports GmbH ist ein Unternehmen UNTERNEHMENS- Projektfindung FAZIT der inhabergeführten SCHRAMM group und STECKBRIEF Die Beleuchtung der Halle 5 bot Potenzial Brunsbüttel Ports GmbH für die Initiierung eines Energieeffizienzprojekts. Ein vergleichsweise Eigentümer sowie Betreiber der Hafengruppe kleines Projekt erzielte Branche: Logistik Brunsbüttel. Zusätzlich betreibt das Unternehmen die Mitarbeiter/-innen: 350 Ist-Zustand erhebliche Energie- und Häfen Rendsburg Port und Glückstadt Port und ist www.brunsbuettel-ports.de Die Energie-Scouts deckten folgenden Optimierungsbedarf Kosteneinsparungen. in Halle 5 auf: Die Amortisationszeit fällt Logistikdienstleister an vier Standorten im Hamburger mit knapp 2,5 Jahren gering Raum sowie einem zusätzlichen Logistikstandort in ppdie Leuchtmittel der Halle brannten oftmals über einen längeren aus. Der berechnete CO2 Zeitraum Brunsbüttel. Weitere Häfen und Logistikstandorte Ausstoß reduzierte sich um ppeinige Leuchtmittel waren verbesserungsfähig oder hatten einen befinden sich in Skandinavien. Die 16 Standorte mehr als 60 %. hohen Energieverbrauch in Norddeutschland und Skandinavien werden ppdie Halle war an einigen Stellen gut, aber nicht optimal ausgeleuchtet unter der Dachmarke SCHRAMM Ports & Logistics PROJEKTERGEBNISSE zusammengefasst. Soll-Zustand Um die Beleuchtung von Halle 5 zu optimieren, wurde ein Status: Die Brunsbüttel Ports GmbH beschäftigt an ihrem Maßnahmenplan erstellt: in Umsetzung Standort in Brunsbüttel rund 200 Mitarbeiter/-innen. ppVerbesserung des allgemeinen Beleuchtungszustands Einsparungen pro Jahr: Darunter befinden sich im Schnitt 25 Auszubildende in ppSenkung des Energieverbrauchs und der Energiekosten ca. 2.800 Euro ppEntwicklung einer effizienten und gleichmäßigen Ausleuchtung ca. 9.594 kWh zehn verschiedenen Ausbildungsberufen. von Arbeitsbereichen ca. 5,8 Tonnen CO2 Planung und Umsetzung Nach einer Ortsbegehung wurden folgende Maßnahmen umgesetzt: ppvom technischen Projektmanagement wurde ein Grundrissplan der Halle erstellt ppanschließend erfolgte die Durchführung und Dokumentation einer Ausbildungsberufe Lichtmessung der Energie-Scouts: ppanhand der Auswertungsergebnisse wurde der neue Lichtbedarf mit LED-Technik ermittelt Kaufmann für Büromanagement 1. Ausbildungsjahr ppabschließend wurde ein externer Dienstleister für die Installation der Fachkraft für Hafenlogistik neuen Lichttechnik beauftragt Standort der Brunsbüttel Ports GmbH 2. Ausbildungsjahr Land- und Baumaschinenmechatroniker 2. Ausbildungsjahr
Qualifizierung als Erfolgsmodell ENERGIE-SCOUTS 12 Qualifizierung als Erfolgsmodell ENERGIE-SCOUTS 13 Systemair GmbH Effizienzprojekt Druckluft DURCHFÜHRUNG Die Systemair GmbH ist Teil der schwedischen UNTERNEHMENS- Projektfindung FAZIT Systemair-Gruppe, die im Jahr 1974 gegründet wurde. STECKBRIEF Am Standort Windischbuch ist die Montage von Ventilatoren Systemair GmbH und Lüftungsgeräten angesiedelt. Druckluft wird für das Nieten, Durch die Optimierung Systemair gehört zu den führenden Unternehmen Schrauben und die Montage von Aluprofilen benötigt. des Druckluftsystems Branche: Lüftungs- und Klimatechnik im Bereich der Lüftungs- und Klimatechnik. Mitarbeiter/-innen: 380 kann erheblich Energie Der Firmengründung lag die Produktidee des www.systemair.de Ist-Zustand eingespart werden. Aus den Den Energie-Scouts sind bei einem Rundgang durch die Montage- Berechnungen der Energie- Rohrventilators zu Grunde, der die Montage von halle folgende Energieeinsparpotenziale aufgefallen: Scouts ergab sich eine Ventilatoren in Lüftungssystemen vereinfachte. Amortisationszeit von ppdie Druckluftstation und die Druckluftleitungen wurden über Nacht 2,4 Jahren. nicht abgeschaltet oder geschlossen Die Systemair beschäftigt weltweit über 5200 ppim gesamten Druckluftnetz gab es Leckagen Mitarbeiter/-innen in mehr als 65 Niederlassungen und ppdie Mitarbeiter/-innen waren sich über den verursachten PROJEKTERGEBNISSE 50 Ländern. In Windischbuch beschäftigt die Systemair Energieverlust nicht bewusst GmbH über 380 Mitarbeiter/-innen. Darunter befinden Status: sich derzeit 22 Auszubildende in sechs verschiedenen Soll-Zustand Teilweise umgesetzt, alle noch Ausbildungsberufen. Das Hauptziel des Projekts war, eine effizientere Energienutzung nicht umgesetzten Projektziele im industriellen Drucklufteinsatz herzustellen. Zur Erreichung des sind bereits terminiert Ziels planten die Energie-Scouts folgende Maßnahmen: Einsparungen pro Jahr: ppden Druckluftaustritt über Nacht zu stoppen ca. 4.700 Euro ppDruckluftleckagen im gesamten Betrieb aufzuspüren und zu beheben ca. 27.700 kWh ppdie Mitarbeiter/-innen zum verantwortungsvollen Umgang mit ca. 6,1 t CO2 Energie zu sensibilisieren ppeinen Energiestammtisch ins Leben zu rufen Planung und Umsetzung Folgende Maßnahmen wurden umgesetzt: ppAustausch der Druckluftstation durch einen energieeffizienten Kom- Ausbildungsberufe der Energie-Scouts: pressor mit EC-Motor, Wärmerückgewinnung und Druckluftbehälter ppSuche nach Leckagen mit einem Ultraschall-Suchgerät ppInstallation eines Absperrventils Industriekaufmann 2. Ausbildungsjahr ppMitarbeiter/-innen wurden zum Thema Druckluftnutzung informiert und sensibilisiert Elektroniker für Geräte und Systeme 3. Ausbildungsjahr ppGründung eines monatlichen Energiestammtischs ppgeplant ist auch die Sensibilisierung der Azubis von Tochterfirmen R&D Center der Systemair GmbH in Windischbuch
Qualifizierung als Erfolgsmodell ENERGIE-SCOUTS 14 Qualifizierung als Erfolgsmodell ENERGIE-SCOUTS 15 Dr. Hahn GmbH & Co. KG Effizienzprojekt Mitarbeitersensibilisierung DURCHFÜHRUNG Die Dr. Hahn GmbH & Co. KG wurde 1961 von UNTERNEHMENS- Projektfindung FAZIT Dr. Walter Hahn gegründet und beschäftigte sich STECKBRIEF Das Produktions-, Lager- und Verwaltungsgebäude wurde 2009 Dr. Hahn GmbH & Co. KG errichtet und unterliegt bereits einer modernen energetischen Das Projekt war mit relativ zunächst mit der Verformung von thermoplastischen Bauweise. Aus diesem Grund haben die Energie-Scouts auf kleinem Aufwand und gerin- Branche: Metallverarbeitende Industrie Kunststoffen. Heute entwickelt und produziert das Mitarbeiter/-innen: 400 Einsparpotenziale im Verhalten der Mitarbeiter/-innen gesetzt. gen Investitionen umsetzbar. Unternehmen Bänder für Türen aus Aluminium, Stahl www.dr-hahn.eu Allein der bewusste Umgang und Kunststoff und gehört zu einem der innovativsten Ist-Zustand mit Energie ermöglicht eine Im ersten Schritt verschafften sich die Energie-Scouts einen Über- jährliche Kosteneinsparung Unternehmen der Branche. blick über den Energieverbrauch bei der täglichen Arbeit: von 3.444 Euro. Zudem können die Tipps zum Die Dr. Hahn GmbH beschäftigt an ihren beiden pphäufig schalteten Mitarbeitende das Licht der Büros nicht aus, wenn Energiesparen auch auf das Standorten in Mönchengladbach und Erkelenz sie für Mittagspausen oder längere Besprechungen das Büro verließen Privatleben übertragen ppin einigen Büros war das Fenster den ganzen Tag angekippt werden und zu einem ver- ca. 400 Mitarbeiter/-innen. Darunter befinden sich ppviele Mitarbeitende schalteten den Bildschirm, PC oder andere besserten Umgang mit Ener- aktuell 15 Auszubildende in drei verschiedenen Geräte bei Arbeitsende nicht oder nur teilweise aus gie führen. Dadurch, dass Ausbildungsberufen. nachfolgende Azubis das Soll-Zustand Projekt übernehmen, ist die Durch das Projekt sollten die Mitarbeiter/-innen auf eigene Langfristigkeit gesichert. mögliche Energieeinsparungen im Unternehmen aufmerksam gemacht werden: PROJEKTERGEBNISSE ppdas Licht beim Verlassen der Büros auszuschalten ppregelmäßig stoßzulüften ppArbeitsgeräte bei Arbeitsende vollständig auszuschalten Status: in Umsetzung Zudem sollten für die Mitarbeitenden Anreize geschaffen werden, damit diese sich an die Maßnahmen halten. Einsparungen pro Jahr: ca. 3.444 Euro Planung und Umsetzung ca. 25.362 kWh Ausbildungsberufe Die Energie-Scouts entwickelten eine Strategie, um den Mitarbei- der Energie-Scouts: tern das Thema Energiesparen näher zu bringen: Industriekauffrau ppeine Präsentation, die einmal pro Jahr Verbesserungsvorschläge 1. Ausbildungsjahr am Arbeitsplatz aufzeigt Zerspanungsmechaniker ppAzubis, die spontane Besuche durchführen 1. Ausbildungsjahr ppein Notensystem für das Verhalten der Mitarbeitenden am Arbeitsplatz ppdie jährliche Kürung der energieeffizientesten Büros mit einer Produktionswerk der Dr. Hahn GmbH & Co. KG in Erkelenz kleinen Prämie für Mitarbeiterengagement
Qualifizierung als Erfolgsmodell ENERGIE-SCOUTS 16 Qualifizierung als Erfolgsmodell ENERGIE-SCOUTS 17 Interseroh Dienstleistungs GmbH Effizienzprojekt Mobilität DURCHFÜHRUNG Die Interseroh entwickelt seit 1991 passgenaue Umwelt- UNTERNEHMENS- Projektfindung FAZIT und Systemdienstleistungen rund um die Schließung STECKBRIEF Die Energie-Scouts entschieden sich für die Verbesserung des Interseroh Fuhrparkes, speziell den der Poolfahrzeuge. Die bisherigen ben- Nach Ersetzen der von Produkt-, Material- und Logistikkreisläufen zinbetrieben Poolfahrzeuge sollten durch neue Fahrzeuge ersetzt Poolfahrzeuge durch den Branche: Umwelt- und Systemdienstleistungen für Kunden aus verschiedensten Branchen. Der Mitarbeiter/-innen: 1.646 werden. Poolfahrzeuge können von Mitarbeitenden für dienstliche Plug-In Hybrid werden in acht Ländern Europas agierende Full Service- www.interseroh.de Kurz- und Mittelstrecken genutzt werden. jährlich 147g CO2/km Umweltdienstleister bietet Konzepte an, um Abfall eingespart. Beim Ist-Zustand Einschalten des zusätzlichen zu vermeiden und effizienter zu wirtschaften. Das Die bisherigen Poolfahrzeuge hatten: Verbrennungsmotors Portfolio reicht von der Verpackungslizenzierung über verringert sich die ppeinen Verbrennungsmotor die Sammlung und Sortierung von Wertstoffen bis zur Einsparung auf ppeinen durchschnittlichen Verbrauch von 8 Litern Diesel pro 100 km 134g CO2/km. Produktion neuer Rohstoffe. ppeinen CO2-Ausstoß von 14,7kg CO2/100 km Auch die variablen Kosten sinken um 540 Euro für Die Interseroh beschäftigt europaweit 1.646 Soll-Zustand Kraftstoff/Strom sowie Mitarbeiter/-innen an 31 Standorten. Darunter befinden Hauptziel des Projekts war, eine effizientere Mobilität des weitere 657 Euro für die Unternehmens herzustellen. Wichtig dabei war: Wartung der Fahrzeuge. sich aktuell 16 Auszubildende in drei verschiedenen Zusätzlich vermindern sich Ausbildungsberufen. ppdie Schonung von Ressourcen weitere Emissionen wie ppdie Verringerung des CO2-Ausstoßes Lärm. Die Geschäftsführung stimmte dem Vorschlag Planung und Umsetzung nach Präsentation der Ein Gespräch mit dem Fuhrparkmanager ergab, dass die Pool Ergebnisse zu. fahrzeuge überwiegend für kurze Strecken unter 180 km genutzt werden. PROJEKTERGEBNISSE Daraufhin recherchierten die Energie-Scouts nach einem geeigneten Ersatz. Der Fokus lag vor allem auf der Einsparung von CO2. Die Ent- scheidung fiel auf ein Plug-In Hybrid Auto. Dieses hat den Vorteil, dass Status: sich die Reichweite durch einen zusätzlichen Verbrennungsmotor von in Umsetzung ca. 200 auf 300 km erweitern lässt. Die Energie-Scouts ermittelten Einsparungen pro Jahr: sowohl die CO2- und Kosteneinsparung, als auch die Investitionskosten ca. 1.197 Euro Ausbildungsberufe und präsentierten die Ergebnisse der Geschäftsführung. ca. 8,7 kg CO2/100 km der Energie-Scouts: Fachinformatiker für Systemintegration 2. Ausbildungsjahr Groß- und Außenhandelskauffrau Energie-Scout-Team der Interseroh 2. Ausbildungsjahr
Qualifizierung als Erfolgsmodell ENERGIE-SCOUTS 18 Qualifizierung als Erfolgsmodell ENERGIE-SCOUTS 19 Jokisch GmbH Effizienzprojekt Ressourceneffizienz DURCHFÜHRUNG Die Jokisch GmbH ist Zulieferer für die metallbearbei- UNTERNEHMENS- Projektfindung FAZIT tende Industrie. Das Unternehmen wurde 1962 STECKBRIEF Chlorid wird als Leitwert genutzt, um eine Aussage über den Jokisch GmbH Fabrik für Schmier- und Grad der Korrosivität bei wassermischbaren Kühlschmierstoffen Das Projekt hatte mit gegründet und ist spezialisiert auf die Herstellung von Kühlmittel-Spezialitäten zu treffen. Dafür verwendete die Jokisch GmbH spezielle Test- geringem Aufwand eine wassermischbaren und nicht-wassermischbaren Kühl- Branche: Chemische Industrie Kits mit drei Chemikalien. Für die Chloridbestimmung werden die große Wirkung. Durch die schmierstoffen, Metallbearbeitungsölen, silikonfreien Mitarbeiter/-innen: 35 Chemikalien in unterschiedlich großen Mengen benötigt. Dadurch Herstellung der Salpeter- www.jokisch-fluids.de wird eine der drei Chemikalien aufgebraucht, während Reste der säure in der richtigen Trennmitteln für die Schweißtechnik, Schneidölen und zwei weiteren Chemikalien übrigbleiben. Konzentration werden die Rostschutzmitteln. Kosten der Test-Kits einge- Ist-Zustand spart. Die beiden anderen Mit ihren insgesamt 120 Mitarbeiter/-innen vertreibt die Die im Labor der Jokisch GmbH verwendeten Test-Kits zur Chemikalien sind für die Jokisch GmbH ihre Produkte in über 55 Ländern. Chloridbestimmung enthielten folgende Chemikalien: nächsten Jahre ausreichend vorhanden. Positive Neben- Unter den 35 Mitarbeiter/-innen in Oerlinghausen befindet p Indikator CL 500 p Salpetersäure p Quecksilber (II)-Nitrat effekte sind der gewonnene sich aktuell eine Auszubildende zur Industriekauffrau. Salpetersäure wurde in größeren Mengen genutzt. Da die Chemikalien Platz im Labor sowie eine nicht einzeln nachbestellbar waren, wurde immer ein komplettes Kit Zeitersparnis beim Einkauf. nachbestellt. Die Reste der beiden anderen Chemikalien wurden ent- Besonders bemerkenswert sorgt. Speziell die Entsorgung der Quecksilberverbindung als Sonder- war die kurze Amortisati- müll war kostenintensiv und aufwändig. onszeit des Projekts von 26 Tagen. Soll-Zustand Der hohe Verbrauch an Test-Kits sollte durch den Einsatz von zugekaufter Salpetersäure reduziert werden: PROJEKTERGEBNISSE p für eine effizientere Ressourcennutzung Status: ppum die Entsorgung verbleibender, ungenutzter Chemikalien umgesetzt zu vermeiden Ressourceneinsparung: Keine Sonderentsorgung von Planung und Umsetzung Quecksilber Nach Prüfung eventuell zusätzlicher Sicherheitsvorschriften bei der Lagerung von Salpetersäure, musste die richtige Konzentra- Einsparungen pro Jahr: tion gefunden werden: ca. 1.650 Euro Ausbildungsberufe ppdie Salpetersäure des Test-Kits hatte eine Konzentration von 3 % Energie-Scout der Jokisch GmbH im Labor der Energie-Scouts: ppder bestellte 10-Liter-Kanister hatte eine Konzentration von 5 % und musste von den Energie-Scouts auf 3 % verdünnt werden Industriekauffrau 1. Ausbildungsjahr ppdie verdünnte Salpetersäure entsprach einer Menge von fast 17Litern Produktionsfachkraft Chemie 3. Ausbildungsjahr Diese Menge an Salpetersäure wird der Jokisch GmbH für ca. 20 Jahre ausreichen.
Qualifizierung als Erfolgsmodell ENERGIE-SCOUTS 20 Qualifizierung als Erfolgsmodell ENERGIE-SCOUTS 21 Wilhelm Bähren GmbH & Co. KG Effizienzprojekt Ressourceneffizienz DURCHFÜHRUNG Die Wilhelm Bähren GmbH ist ein im Jahr 1933 UNTERNEHMENS- Projektfindung FAZIT gegründetes mittelständisches Unternehmen der STECKBRIEF Bähren Druck fertigt Beipackzettel für die Pharmaindustrie. Wilhelm Bähren GmbH & Co. KG An einer Druckmaschine für Beipackzettel wurde die Farbe vor Aus den von den Energie- Papier- und Druckindustrie. Das Unternehmen fertigt Projektbeginn beidseitig mit energiestarken UV-Lampen sofort Scouts berechneten Ergeb- Branche: Papier- und Druckindustrie jährlich mehr als 1,5 Milliarden Sekundärpackmittel Mitarbeiter/-innen: 140 getrocknet. nissen ergab sich eine Amor- für Unternehmen weltweit. Die Endkunden gehören www.baehren-druck.de tisationszeit von weniger vorwiegend der Pharmaindustrie an. Ist-Zustand als einem Jahr. Neben dem Der UV-Druck hatte im Vergleich zum konventionellen finanziellen Vorteil wurden Druck Vor- und Nachteile: zusätzliche Verbesserun- Bähren Druck beschäftigt an seinem Standort in gen erreicht. So konnte bei- ppVorteil der sofortigen Trocknung Mönchengladbach ca. 140 Mitarbeiter/-innen. spielsweise der Anfall von ppNachteil des Anfalls von Sondermüll Sondermüll reduziert wer- Darunter befinden sich aktuell vier Auszubildende in pprelativ hohe Kosten für Energie und Druckfarben den. Außerdem entfällt die zwei verschiedenen Ausbildungsberufen. gesondert bezahlte Rei- Soll-Zustand nigung der durch die UV- Durch die Umstellung des Druckverfahrens auf konventionelle Druckerfarbe verschmutzten Farbe sollten: Arbeitskleidung. Gleichzei- tig wurden gesundheitsge- ppEnergie und Kosten eingespart werden fährdende Stoffe reduziert ppRessourcen geschont werden und damit das Arbeitsum- ppdie Menge an Sondermüll reduziert werden feld der Mitarbeiter/-innen verbessert. Planung und Umsetzung Nach einem Gespräch mit dem Technischen Leiter und dem Druckereileiter kam die Bestätigung für die Machbarkeit des PROJEKTERGEBNISSE Projekts. Es folgte die Planung für den Umbau der Druckmaschine auf konventionelle Farbe. Der Umbau erforderte: Status: teilweise umgesetzt ppeine neue Beschichtung der Druckwalzen Ausbildungsberufe (die Trocknung ist noch nicht der Energie-Scouts: ppneue Transportbänder, damit noch „feuchte“, konventionelle Druck- zu 100 % umgesetzt) farbe nicht an den Walzen beziehungsweise Bändern verschmiert ppdie Installation eines neuen Blechs am Ende der Maschine für die Einsparungen pro Jahr: Industriekauffrau 2. Ausbildungsjahr Auslage der Druckbögen ca. 30.500 Euro ca. 1.226 kWh Industriekaufmann 2. Ausbildungsjahr ca. 0,6 t CO2 Energie-Scouts der Wilhelm Bähren GmbH & Co. KG
Qualifizierung als Erfolgsmodell ENERGIE-SCOUTS 22 Qualifizierung als Erfolgsmodell ENERGIE-SCOUTS 23 Karlsberg Brauerei GmbH Effizienzprojekt Wärmedämmung DURCHFÜHRUNG Die Karlsberg Brauerei GmbH wurde im Jahr 1878 UNTERNEHMENS- Projektfindung FAZIT von Christian Weber unter dem Namen „Bayrische STECKBRIEF Um eine saubere Bierherstellung zu gewährleisten werden in einer Karlsberg Brauerei GmbH Clearing in Place (CIP)-Anlage Behälter, Leitungen und Produktions- Die Berechnung des Ener- Bierbrauerei zum Karlsberg“ gegründet. Innerhalb einheiten mit einer erhitzen Lauge gereinigt. Die dafür notwendige gie-Scout-Teams ergab, dass Branche: weniger Jahre wurde daraufhin die Brauerei aufgebaut. Getränke - und Lebensmittelindustrie Wärme sowie der Energieverbrauch der Raumlüftungsanlage boten durch die Isolierung der Heute verzeichnet das familiengeführte Unternehmen Mitarbeiter/-innen: 310 Potenzial für die Initiierung eines Energieeffizienzprojekts. Tanks eine Energieeinspa- www.karlsberg.de rung von rund 36 % möglich eine jährliche Produktionsmenge von rund zwei Ist-Zustand ist. Durch die Reduktion der Millionen Hektolitern. Folgende Missstände fielen in dem CIP-Raum auf: abgestrahlten Wärme der Lauge- und des Heiß- ppzwei der drei Laugetanks sowie der Heißwassertank waren nicht isoliert Die Karlsberg Brauerei GmbH beschäftigt an ihrem wassertanks kann auf eine ppdurch die heiße Lauge und das Heißwasser erwärmten sich die Tanks und Standort in Homburg 310 Mitarbeiter/-innen. Belüftungsanlage vollstän- strahlten die Wärme in den Raum ab dig verzichtet werden. Die Darunter befinden sich aktuell 29 Auszubildende in ppab 32 °C Raumtemperatur wurde eine Belüftungsanlage in Betrieb Investitionskosten für die sieben verschiedenen Ausbildungsberufen. genommen Tankisolierung amortisieren ppdurch den Wärmeverlust der beiden Laugetanks musste die Lauge sich bereits nach 1,5 Jahren. ständig mittels Umwälzung nacherhitzt werden Soll-Zustand PROJEKTERGEBNISSE Durch das Energie-Scout-Projekt sollten die Prozesse der CIP-Anlage effizienter gestaltet werden. Ziele waren: Status: ppdie Reduktion des Wärmeverlusts durch entsprechende Maßnahmen in Umsetzung ppeine reduzierte Laufzeit der Umwälzpumpe und des damit verbundenen Einsparungen pro Jahr: Stromverbrauchs ca. 8.900 Euro ppdie Verringerung des Stromverbrauchs für die Raumkühlung ca. 100.000 kWh ca. 42 t CO2 Planung und Umsetzung Es folgte die Umsetzung folgender Punkte: ppVergleich des bereits isolierten Tanks mit nicht isolierten Tanks, der deutliche Einsparungspotenziale zeigte Ausbildungsberufe der Energie-Scouts: ppDokumentation des Temperaturverlaufs der Lauge sowie der notwendigen Wärmemenge, um die Lauge zu erhitzen Projektpräsentation der Energie-Scouts der Karlsberg Brauerei GmbH ppBestückung der beiden Tanks mit einer 100 mm dicken Isolierung Industriekauffrau 3. Ausbildungsjahr Industriekauffrau 2. Ausbildungsjahr Industriemechaniker 3. Ausbildungsjahr Elektroniker 3. Ausbildungsjahr
Qualifizierung als Erfolgsmodell ENERGIE-SCOUTS 24 Qualifizierung als Erfolgsmodell ENERGIE-SCOUTS 25 Feedback aus den Unternehmen Hat die Qualifizierung positive Effekte für Ihr Unternehmen gehabt? Mit über 90 % wurde die Frage mehrheitlich mit „ja“ beant- wortet. Nur 5 % gaben an, keine positiven Effekte für ihr Unter- „Tue Gutes und rede darüber.“ – Das wäre zu kurz gedacht! Wir, die „Mittelstandsinitiative nehmen wahrgenommen zu haben. 100 Energiewende und Klimaschutz“ wollten von den Unternehmen wissen: Was hat Ihnen besonders 89,2 % gut gefallen und wo sehen Sie Optimierungsbedarf? POSITIVE EFFEKTE: 80 Sensibilisierung für den Klima- und Umweltschutz Wir haben gefragt, welche Erfahrungen die Unternehmen Umfrage wurde an die Kontaktpersonen der Energie-Scouts Durch die Projekte wurde das Bewusstsein der Energie-Scouts, 60 während der Projektphase gewonnen haben. Zum einen, als versendet. Diese sind überwiegend Ausbilder/-innen und der Mitarbeiter/-innen und von weiteren Beteiligten für die Bestandsaufnahme für uns und zum anderen, um wertvolle Ausbildungsleiter/-innen. Bei den befragten Unternehmen Themen Umwelt und Klimaschutz gestärkt. 40 Impulse für die Weiterentwicklung zu erhalten. handelt es sich um kleine, mittelständische und große Unter- Alle befragten Unternehmen waren für die bundesweite nehmen unterschiedlichster Branchen. Insgesamt nahmen 41 Kosteneinsparungen 20 Besten-Ehrung der Energie-Scouts in 2017 qualifiziert. Die Unternehmen an der bundesweiten Befragung teil. Energie- und Ressourceneinsparpotenziale wurden ermittelt 5,4 % 5,4 % und ausgeschöpft. Dadurch konnten Kosten für die Unterneh- 0 men gesenkt werden. ja weiß nicht nein Weiterbildung Die Azubis erhielten eine Zusatzqualifikation. Auch wurde die Förderung der Selbstständigkeit und eine höhere Qualifika- Was hat Ihr Unternehmen motiviert, Auszubildende als Energie-Scouts zu qualifizieren? tion der Azubis positiv vermerkt. Öffentlichkeitsarbeit Positiver Nebeneffekt war die positive Außendarstellung der 100 Unternehmen. 92 % 78 % 80 73 % 60 Gab es auch negative Effekte im Rahmen der Qualifizierung? 40 32 % Mehr als 80 % der Befragten gaben an, dass sie keine nega- 20 tiven Effekte bemerkt haben. Die vereinzelt geäußerten 11 % Kritikpunkte der Befragten, die mit „ja“ antworteten, waren: 100 0 aktiver Beitrag Förderung der Mitarbeiterbindung Kosteneinsparungen Sonstige Inhaltliche Anregungen 76 % zum Klimaschutz Auszubildenden 80 ppdie Schulung war zu theoretisch und könnte interessanter sein 60 Die Mehrheit der Unternehmen wollte durch das Projekt Ressourceneinsparungen“ und einen „aktiven Beitrag zum Organisatorische Anregungen das „Verantwortungsbewusstsein der Auszubildenden stär- Klimaschutz leisten“. Rund ein Drittel nannte die Bindung ihrer ppAbteilungen klagen über verlorene Zeit der Azubis ken“. Danach folgten „Kostenersparnis durch Energie- und Azubis an das Unternehmen als Motivation für die Teilnahme. pporganisatorischer Aufwand für die Ausbilder 40 ppzeitlicher Rahmen war zu knapp 19 % ppunangenehme Wahrheiten kamen ans Licht 20 5% 0 nein weiß nicht ja
Qualifizierung als Erfolgsmodell ENERGIE-SCOUTS ENERGIE-SCOUTS 26 Qualifizierung als Erfolgsmodell ENERGIE-SCOUTS 27 Ihre Energie-Scouts haben im Rahmen der Qualifizierung Vorschläge zur energetischen Fazit Optimierung erarbeitet. Werden beziehungsweise wurden die Vorschläge umgesetzt? Die Antworten zeigen, dass die Umsetzungsrate der Effizi- Die hohe Teilnahmequote und das positive Feedback enzprojekte sehr hoch war. Nur zwei von 41 Projektideen verdeutlichen den Erfolg der „Energie-Scouts“. wurden nicht umgesetzt. Auch war die Geschwindigkeit der 100 Umsetzung bemerkenswert. Alle Projekte entstanden im Zeitraum von Anfang 2016 bis Anfang 2017. Positive Nebeneffekte 80 65 % Ein interessantes Ergebnis der Auswertung besteht in der großen Bedeu- tung, welche die Teilnehmer/-innen den nicht-fachlichen Aspekten der Qua- 60 lifizierung beimessen. Hier zeigt sich, dass die Befragten die Qualifizierung nicht nur als Instrument zur Effizienzsteigerung hinsichtlich des Energieein- 40 satzes sehen, sondern auch als Instrument zur Personalbindung, zur Perso- 30 % nalentwicklung und zur besseren Integration der Auszubildenden in betrieb- 20 liche Strukturen. 5% 0 ja nein teilweise Werden auch zukünftig Azubis aus Ihrem Unternehmen an der Qualifizierung zum Energie-Scout teilnehmen? 100 Die Antworten auf die letzte Frage waren sehr positiv. Weit über 80 % der befragten Unternehmen gaben an, dass sie auch zukünftig an der Qualifizie- Werden auch 80 rung teilnehmen oder sich eine erneute Teilnahme 65 % vorstellen können. 60 Legen Sie Wert auf umwelt- und klimaschutzfreundliches Handeln 40 22 % Sie in Ihrem Unternehmen? aben Sie Interesse, dass Ihre Auszubildenden durch eigenständige H aktiv! 20 Projekte wertvolle Erfahrungen gewinnen und sich gleichzeitig fach- 11 % 3% 0% lich weiterbilden? 0 ja eher ja weiß nicht eher nein nein enken Sie, dass es wichtig ist, Ihre Auszubildenden sowie D Mitarbeiter/-innen für das Thema Klimaschutz zu sensibilisiert? öchten auch Sie Energie- und Ressourceneinsparpotenziale in M Wo sehen Sie bei der Qualifizierung noch Verbesserungsmöglichkeiten? Mehr Infos: Ihrem Unternehmen erkennen und erfolgreich nutzen? www.mittelstand- Bei der Frage nach Verbesserungsmöglichkeiten zeigte sich erneut der Wunsch nach mehr Zeit für energiewende.de Dann ist die Teilnahme am Energie-Scout Programm für Sie die die Umsetzung des Projekts. Empfohlen wurde auch, den Praxisanteil der Schulung zu erhöhen. richtige Wahl. Sprechen Sie Ihre IHK auf die Qualifizierungsmaß- Knapp ein Drittel der Befragten gab an, dass sie sehr zufrieden mit dem Projekt waren und keine nahme Energie-Scouts an! Verbesserung für notwendig halten.
Servicestelle der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz (MIE) Breite Straße 29, 10178 Berlin Ansprechpartnerin: Sara Duarte Martins, Telefon: +49 30 203 08 2245 E-Mail: duarte-martins.sara@dihk.de Bildrechte: Cover / ebm-papst, HK-Hamburg, SIHK Hagen | Innenseiten: die jeweiligen Unternehmen | S. 27/Thinkstock, agcuesta Impressum DIHK Service GmbH Breite Straße 29 D-10178 Berlin Telefon: +49 30 203 08-0 Fax: +49 30 203 08 1000 Weitere Informationen www.mittelstand-energiewende.de Redaktion: Sophie Heimes, Christoph Petri, Karoline Preiser Alle Rechte liegen beim Herausgeber. Ein Nachdruck – auch auszugsweise – ist nur mit ausdrücklicher schrift- licher Genehmigung der Herausgeber gestattet. Alle Angaben wurden mit größter Sorgfalt erarbeitet und zusammengestellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts sowie für zwischenzeitliche Änderungen wird keine Gewähr übernommen.
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