2017 JAHRES-BERICHT Zahlen - Fakten - Hintergründe - Ausgleichskasse Thurgau
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Inhaltverzeichnis MAGAZIN KENNZAHLEN Interview mit Seite 4 Seite 20 Beiträge Petra Kellenberger Über 508 Mio. Franken Einnahmen «Es braucht viel Einfühlungsvermögen Entwicklung der Beitragseinnahmen und Geduld » Seite 21 Über 47’000 Mitglieder Mitgliederstruktur Ausgleichskasse Thurgau Seite 6 Ein Team, ein Ziel Seite 22 Beitragsbezug Das SVZ Thurgau kurz vorgestellt Leistungen Seite 23 1,151 Mia. Franken Leistungen Seite 9 Internationale Rentenberatungstage Seite 24 Unsere Hauptaufgaben: AHV / IV / EO / MSE Bestens etablierte, länderübergreifende Prognostische Rentenberechnungen Zusammenarbeit Seite 25 Insgesamt steigende Anzahl von Bezügerinnen und Bezügern Seite 10 Eingliederung ist Teamarbeit Konstant hohe Anmeldezahlen Erfolgsgeschichte über Seite 26 Stagnierende Gesuche um Einkommensteilung Wiedereingliederung 70 Mio. Franken Familienzulagen Seite 27 Ergänzungsleistungen (EL): bedarfsgerechte Seite 12 Hilfsmittel: Zuschüsse zweckmässig und wirtschaftlich Periodische Überprüfung (Revision) Ein Portrait über die Schweizerische der Ergänzungsleistungen Hilfsmittelberatung Seite 28 Krankheits- und Behinderungskosten für Behinderte und Betagte zur Ergänzungsleistung Individuelle Prämienverbilligung (IPV) Gezielte Verbesserungen erreichen Seite 14 Seite 29 Pflegefinanzierung (PF) Weiterentwicklung der Invalidenversicherung (IV) IV-Stelle Bearbeitung der IV-Gesuche Seite 30 Alles leichtgemacht – AHVeasy Seite 16 Früherfassung Neue Applikation für Arbeitgeber Massnahmen der Frühintervention Seite 31 Integrationsmassnahmen Organigramm Seite 17 Berufliche Massnahmen Sozialversicherungszentrum Thurgau Rentenentscheide per 31. 12. 2017 Seite 32 Zusprachen IV-Renten nach Nationalität Ablehnungen IV-Renten nach Nationalität Seite 33 Zusprachen weiterer Leistungen Rechnungen für über 64 Mio. Franken bezahlt Rechtsdienst Seite 34 Einsprache- und Vorbescheidverfahren Beschwerdeverfahren beim kantonalen Verwaltungsgericht Seite 35 Beschwerdeverfahren beim Bundesgericht Rechnungen und Bilanz Seite 36 Ausgleichskasse Impressum Seite 37 IV-Stelle Redaktion: Sozialversicherungszentrum Thurgau Seite 38 Familienausgleichskasse Layout: Die Waldstätter AG, Stans Druck: Sonderegger Publish AG Seite 39 Organe und Dank 2 MAGAZIN
Editorial NEUES UNTER NEHMENSKONZEPT Der Bundesrat hat Anfang März 2018 die die mögliche Rentenreform vorbereitet Eckwerte der neuen AHV-Vorlage präsen- und hätte sie planmässig auf Anfang 2018, tiert und diese Tendenz vermutlich auch innerhalb von drei Monaten, einführen so wahrgenommen. Die Vorschläge für können. Die Mitarbeitenden waren ausge- die zweite Säule erwartet er von den Sozi- bildet, um sofort nach der Abstimmung alpartnern. Wie in der gescheiterten Re- den Kundinnen und Kunden kompetent form scheint die Erhöhung des Frauen- Auskunft zu geben, sämtliche IT-Anpas- rentenalters auf 65 Jahre gesetzt zu sein. sungen vorbereitet und getestet. Unklar war aber, wie stark der Bundesrat die Mehrwertsteuer erhöhen will. Statt Im letzten Jahr hat das SVZ sein Unter- wie in der gescheiterten Reform 0,6 Pro- nehmenskonzept fertiggestellt und ein zentpunkte Mehrwertsteuer für die AHV, neues Geschäftsreglement definiert. will der Bundesrat in der neuen Reform Das wichtigste Projekt für die Abteilungen jetzt 1,7 Prozentpunkte. Zudem soll diese und sämtliche Teams war die Bestim- Erhöhung auf einen Schlag erfolgen. mung zukünftiger Messgrössen zur Dies brächte der AHV rund fünf Milliarden Leistungsbeurteilung der Mitarbeitenden. Schweizer Franken zusätzlich pro Jahr Diese bilden eine wichtige Grundlage für ein. Damit soll die steigende Zahl der eine faire und wirksame Leistungsbeur Die Abstimmung über die Rentenreform Rentenbezüger aufgrund der demogra- teilung und sind deshalb ein wichtiges 2020 am 24. September 2017 und die fischen Entwicklung finanziert werden. Führungsinstrument. Messgrössen machen dazugehörige Vorlage zur Erhöhung der Zusätzlich will der Bundesrat zur Abfede- Leistungen transparenter und somit auch Mehrwertsteuer war geprägt von mehreren rung des höheren Frauenrentenalters vergleichbarer. Sie dienen aber nicht Überraschungen. Nachdem die Umfragen 1,1 Mia. Schweizer Franken einsetzen. Das nur der Leistungsoptimierung, sondern bis zuletzt das Bild eines Kopf-an-Kopf- entspricht 0,3 Prozentpunkte bei der auch dem Schutz der Mitarbeitenden. Rennens gezeigt hatten, fiel die Ablehnung Mehrwertsteuer, womit sich die Erhöhung Sinnvolle Messgrössen zu definieren und der Reformvorlage mit gesamthaft auf insgesamt 2,0 Prozentpunkte belau- nicht falsche Anreize zu schaffen, ist an- 52,7 Prozent «Nein» gegen 47,3 Prozent fen würde. spruchsvoll. Schon Albert Einstein er- «Ja» deutlich aus. Auch die zusätzlich kannte dies und sagte: «Nicht alles, was notwendige Verfassungsänderung für die Nachdem der Bundesrat bereits bei der zählt, kann gezählt werden – und nicht Erhöhung der Mehrwertsteuer stiess Rentenreform 2020 mit der Verknüpfung alles, was gezählt werden kann, zählt.» nur bei einer Minderheit von zehn Kanto- von AHV und Pensionskasse ein Risiko nen auf Anklang. eingegangen ist, birgt diese substantielle Erhöhung wieder ein gewisses Gefahren- Im Jahresbericht 2017 zeigen wir Die beiden Vorlagen zur Rentenreform und potential in sich. Die Reaktionen der bür- Ihnen, welche weiteren Entwicklungen zur Mehrwertsteuererhöhung waren mit gerlichen Parteien fielen entsprechend uns im vergangenen Jahr bewegt und einander verknüpft. Beide scheiterten, geharnischt aus. Damit scheint es abseh- weiter gebracht haben. Wir danken Ihnen wobei die Mehrwertsteuervorlage nur äus- bar zu sein, dass eine solche MWST-Erhö- für Ihr Vertrauen. serst knapp abgelehnt wurde. Diese hung im Parlament einen schweren Stand schloss mit 49,9 Prozent «Ja» um 2,6 Pro- haben wird. zentpunkte besser ab als die eigentliche Reform. Dies könnte auch als Fingerzeig Trotz der Ablehnung der Rentenreform für eine nächste Vorlage gewertet werden: bedeutete diese für das SVZ bereits im Eine Finanzierung der AHV über eine Er Vorfeld einen grossen finanziellen und höhung der Mehrwertsteuer scheint also personellen Aufwand. Das Team des So mehrheitsfähig zu sein. zialversicherungszentrums war gut auf Andy Ryser, Direktor 3 MAGAZIN
« ES BRAUCHT VIEL EINFÜHLUNGS VERMÖGEN UND GEDULD » PETRA KELLENBERGER PETRA KELLENBERGER (39) arbeitet seit September 2017 am Empfang des SVZ Thurgau. Im Mittelpunkt ihres Lebens steht ihr 12-jähriger Sohn. In der Freizeit trifft sie sich am Drei Damen sorgen am Empfang für einen liebsten mit Freunden, geht ins Kino, ist am Acrylmalen positiven ersten Kontakt mit dem Sozial oder unternimmt etwas mit ihrem Sohn. versicherungszentrum Thurgau (SVZ). Petra Kellenberger schätzt den direkten Austausch Petra Kellenberger ist eine von ihnen. mit den Besucherinnen und Besuchern. Sie gibt im Interview Auskunft über ihre Arbeit. Frau Kellenberger, am Empfang sind Sie telefonisch oder persönlich immer eine der ersten Personen, mit denen Anrufer oder Besucherinnen im SVZ in Kontakt kommen. Wie wichtig ist das in Ihrer täglichen Arbeit? Januar Februar März AHVEASY AUFSCHALTUNG INTERNATIONALER SPRECHTAG ARBEITGEBERPORTAL NEUER INTERNETSEITE Am 7. 3. 2017 fand der internationale Sprech- Das neue elektronische Arbeitgeberportal Da die SVZ-Website den heutigen tag für Fragen zur deutschen und zur schwei- wurde erfolgreich eingeführt. Bereits nutzen Anforderungen nicht mehr entsprach, zerischen Rentenversicherung bzw. AHV und rund 1’600 Arbeitgeber die elektronische wurde diese komplett überarbeitet IV in Frauenfeld statt. Wie bereits im Vorjahr Plattform und übermitteln dem SVZ sowohl und im Februar 2017 aufgeschaltet. war dieser sehr gut besucht. Angesprochen die Jahresabrechnung als auch die Daten für sind jeweils Versicherte mit Versicherungs- die Familienzulagen auf diesem Weg. zeiten in Deutschland und/oder in der Schweiz. Im Mittelpunkt steht die Beratung in allen Rentenversicherungsfragen. NEWS-TICKER 2017 4 MAGAZIN
Interview Ich fühle mich in einer solchen Funktion sehr wohl, ich glaube Natürlich gibt es manchmal schwierige Situationen, vor allem, mir ist der Kontakt mit Menschen gegeben. Bereits in meiner wenn jemand gerade sehr aufgebracht oder emotional ist und früheren Tätigkeit bei der Post habe ich den direkten Aus- wir diese Person zuerst einmal beruhigen müssen – auch um tausch sehr geschätzt. Deshalb möchte ich auch nicht in herauszufinden, wie wir ihr am besten helfen können. Dabei einem Büro an einem PC arbeiten. Ja, man kann fast sagen, ist es wichtig, zuerst einmal zuzuhören und ruhig zu bleiben. meine Kolleginnen und ich sind am Empfang ein wenig wie die Visitenkarte des Sozialversichersicherungszentrums. Worüber haben Sie sich in Ihrer Arbeit schon einmal ganz besonders gefreut? Wissen die Menschen im Normalfall, wen oder was sie im SVZ benötigen oder müssen sie zuerst einmal herausfinden, Letzthin ist eine Dame ein paar Stunden nach ihrem Termin was sie wollen? bei uns nochmals an den Empfang gekommen und hat sich ausführlich bei uns bedankt – obwohl wir selbst ja eigentlich Wenn die Leute hierhin kommen, haben sie meist einen Ter- gar nichts getan haben, sondern ihr unsere Kolleginnen in der min und sind gut informiert. Bei Anrufen ist es eher so, dass Beratung geholfen haben. Ich erlebe die meisten Menschen als viele nicht so genau wissen, wohin sie mit ihrem Anliegen sol- sehr angenehm und das freut mich jeden Tag. len. Da versuche ich herauszufinden, was sie benötigen und leite sie dann an eine Kollegin oder einen Kollegen weiter. Mit welchen Anfragen haben Sie meistens zu tun? Was gehört alles zu Ihrer Arbeit? Es sind ganz unterschiedliche Anfragen – gerade am Telefon. Hauptsächlich sind es Privatpersonen, die Informationen oder In erster Linie sind wir hier am Empfang dafür da, Besuche- Unterstützung zur IV-Anmeldung, zu Ergänzungsleistungen rinnen und Besucher zu empfangen sowie Anrufe entgegenzu- oder Altersrenten brauchen. Manchmal sind es Firmen, die nehmen. Wir übernehmen aber auch Aufgaben in der Sachbe- Auskünfte zu Kinderzulagen oder Ähnlichem benötigen oder arbeitung. Dazu gehören die Sichtung, elektronische Erfassung etwa Spitäler, die zu bestimmten Themen etwas wissen müssen. und Weiterleitung der Tagespost. Zusätzlich kümmern wir uns um die Verwaltung und Abgabe von Büromaterial. Wie viele Kontakte haben Sie pro Tag? Welches sind für Sie die grössten Herausforderungen? Im Durchschnitt haben wir jeden Tag 250 bis 360 Anrufe. Di- rekte Kontakte am Empfang sind es zwischen 25 bis 60 pro Tag. Es ist nicht einmal eine Herausforderung, sondern wichtigste Unsere Spitzenzeiten sind meist vor oder nach dem Mittag, das Grundvoraussetzung unserer Arbeit ist, immer genau heraus- heisst, von 10.45 bis 11.30 Uhr sowie von 13.30 bis 14.15 Uhr. zufinden, was die Menschen benötigen. Dafür braucht es viel Einfühlungsvermögen sowie Geduld. Bei jeder Aufgabe ist es Hier am Empfang sind Sie von Ihren Kolleginnen und Kollegen wichtig, vorurteilsfrei auf die Leute zuzugehen. Es gibt manch- in den Büros ziemlich weit entfernt. mal auch Personen, bei denen ich merke, dass sie einfach reden Was machen Sie, um mit ihnen im Kontakt zu sein? möchten, um etwas loszuwerden. Einen Moment lang kann ich mich auch auf so einen Austausch einlassen, muss mich aber Wir treffen uns in der Cafeteria, zum Mittagessen oder wenn dann nett und bestimmt wieder meiner Arbeit zuwenden. jemand Büromaterial benötigt. Telefonisch habe ich mit vielen meiner Kolleginnen und Kollegen fast die ganze Zeit Kontakt. Gibt es manchmal auch schwierige Momente? Ich fühle mich sehr wohl in unserem Team und beim SVZ. August September BSC ABLEHNUNG ZIELSETZUNGSTAG ALTERSVORSORGE 2020 Die Mitglieder der Geschäftsleitung und die In der Volksabstimmung vom 24. Septem- 9,5 Kantone am Volksmehr und am Teamleitungen der Stabsstellen trafen sich ber 2017 wurden beide Vorlagen der Ständemehr. Das Bundesgesetz über Ende August zum Zielsetzungsworkshop. Ge- Reform Altersvorsorge 2020 abgelehnt. die Reform der Altersvorsorge 2020 meinsam wurde überprüft, ob die Ziele ge- Der Bundesbeschluss über die Zusatz- wurde von 52,7 Prozent der Stimmen- samthaft respektive in den einzelnen Abtei- finanzierung der AHV durch eine Erhöhung den verworfen. lungen erreicht wurden. Gleichzeitig stand die der Mehrwertsteuer scheiterte mit einer Definition der Ziele 2018 sowie die dazu gehö- knappen Nein-Mehrheit von 2’357 Stimmen rigen Massnahmen auf dem Programm. und einer Nein-Mehrheit von 13,5 gegen NEWS-TICKER 2017 5 MAGAZIN
Das SVZ Thurgau kurz vorgestellt EIN TEAM, EIN ZIEL Das Sozialversicherungszentrum Thurgau (SVZ) ist in sechs verschiedene Abteilungen und die Direktion gegliedert, die alle ihre spezifischen Aufgaben haben und doch alle zusammen ein Ziel verfolgen: die zu unterstützenden Menschen bestens zu betreuen und die zur Verfügung stehenden Mittel optimal einzusetzen. ABTEILUNG IV-STELLE EINGLIEDERUNG/RENTE (IVS E/R) Eingliederung vor Rente Unter der Leitung von Manuela Schibli kümmern Anpassung des Arbeitsplatzes, Einarbeitungszu- sich in der Abteilung IV-Stelle Eingliederung/Rente schüsse, Unterstützung bei der Stellensuche etc. 53 Mitarbeitende um berufliche Eingliederung und Dabei ist die Abteilung so ausgerichtet, dass der Ar- IV-Renten. beitgebende eine einzige Ansprechperson hat und deshalb immer weiss, an wen er sich bei Problemen Die Abteilung berät, unterstützt und begleitet Per- und Fragen wenden kann. sonen mit einer gesundheitlichen Einschränkung bei der (Wieder-)Eingliederung in den ersten Ar- Die Abteilung IV-Stelle Eingliederung/Rente be- beitsmarkt. Dabei steht der Grundsatz «Eingliede- steht aus vier interdisziplinären Teams, die je eine rung vor Rente» bei sämtlichen Gesuchen im Region betreuen. Interdisziplinär deshalb, weil in Vordergrund. jedem Team Sachbearbeitende, Eingliederungsspe- Für die Eingliederung stehen verschiedene Leis- zialisten und Berufsberater zusammenarbeiten tungen zur Verfügung, mit welchen die betroffenen und gemeinsam das Ziel verfolgen, versicherte Per- Personen und auch die Arbeitgebenden unterstützt sonen wenn immer möglich einzugliedern bevor werden können: Ausbildungskurse, Hilfsmittel zur eine IV-Rente zugesprochen wird. September September November IVG-REVISION WEGA EINFÜHRUNG ZBF «WEITERENTWICKLUNG DER IV» Das SVZ war auch 2017 wieder mit einem Durch den Regierungsratsbeschluss vom April Nach Ablehnung der AHV-Vorlage ist die Messestand an der Weinfelder Gewerbeaus- 2015 wurde das Teilprojekt für ein neues IVG-Revision «Weiterentwicklung der stellung (WEGA)vertreten. Die Mitarbeiten- «Zielvereinbarungs- und Beurteilungssystem» Invalidenversicherung» in den Hintergrund den der verschiedenen Fachbereiche haben freigegeben. Im Nov. 2017 fanden Schulungen gerückt. Die Umsetzung ist frühestens im den interessierten Besucherinnen und für die Vorgesetzten statt, für die Mitarbeitenden Jahre 2020 zu erwarten. Besuchern aus erster Hand Informationen wurden Infoveranstaltungen organisiert. Das gegeben und in persönlichen Gesprächen neue Zielvereinbarungs-, Beurteilungs- und Fragen beantwortet. Dieser direkte Kontakt Förderungsinstrument (ZBF) kam erstmals für wird sehr geschätzt. die Zielvereinbarung 2018 zum Einsatz. NEWS-TICKER 2017 6 MAGAZIN
Markus Gächter Gabriela Wagner Andreas Walder Manuela Schibli Andy Ryser Daniel Bühler René Forrer (v.l.n.r. über beide Seiten). ABTEILUNG IV-STELLE SACH- UND ABTEILUNG BEITRÄGE (AKB) DIENSTLEISTUNGEN (IVS SDL) Prüfung, Kontrolle und Entschädigungen Unterstützung, Hilflosenentschädigung und Ausbildung In der Abteilung Beiträge arbeiten unter der Lei- tung von Daniel Bühler 19 Mitarbeitende in sechs Abteilungsleiterin Gabriela Wagner und ihre 27 Fachbereichen. Mitarbeitenden bieten interne Dienstleistungen im Hintergrund sowie die Bearbeitung von Leistungs- Zuerst müssen Versicherte in der «Erfassung» für die gesuchen an. Dabei stehen drei Teams in drei ver- Aufnahme in die Kassenmitgliedschaft geprüft wer- schiedenen Bereichen im Einsatz. den. Im Fachbereich «Jahresabrechnung» stehen die Bearbeitung der Jahresabrechnungen sowie das Ver- Das Team DLZ (Dienstleistungszentrum) kümmert buchen der Lohnsummen der angeschlossenen Ar- sich um Dienstleistungen für die ganze IV-Stelle. beitgebenden und Versicherten im Vordergrund. Der Darunter fallen unter anderem die Rechnungskon- Fachbereich «IK-Register/Versicherungsausweise/ trolle versicherter Personen bezüglich medizi Schadenersatzforderung» eröffnet individuelle nischer Massnahmen und Reisekosten. AHV-Konti und verbucht die Einkommen. Die Mitar- beitenden der «Familienausgleichskasse» sind ver- Im Team SL/HE (Sachleistungen/Hilflosenentschä- antwortlich für die Abklärung, Festsetzung und Aus- digungen) werden medizinische Massnahmen, Hilfs zahlung von Familienzulagen. Im Fachbereich mittel, Hilflosenentschädigungen sowie Assistenz- «Erwerbsersatzordnung/Mutterschaftsentschädi- beiträge bearbeitet. gung» stehen die Abklärung, Festsetzung und Aus- zahlung von Erwerbsausfallentschädigungen (EO) an Die Mitarbeitenden im Team A/S (Ausbildung/ Dienstleistende in Armee, Zivildienst und Zivilschutz Support) kümmern sich für die ganze IV-Stelle um sowie die Mutterschaftsentschädigung (MSE) im die Ausbildung der Mitarbeitenden aller Berufs- Zentrum. Die «Arbeitgeber-Kontrollstelle» kümmert gruppen und die Durchführung des 4-Augen- sich schliesslich hauptsächlich um die Planung und Prinzips. Durchführung von Arbeitgeberrevisionen vor Ort. Dezember Dezember ERGÄNZUNGSLEISTUNGEN GENEHMIGUNG MESSGRÖSSEN Der Regierungsrat des Kantons Thurgau und Betreuung zu Hause und in Tages Die definierten Messgrössen wurden ab Mitte hat verschiedene Änderungen in der strukturen in Anspruch nehmen, 2017 in einer Testphase umgesetzt. Es wurde Verordnung zum Gesetz über Ergänzungs wie dies das Geriatrie- und Demenz- individuell geprüft, was in jedem Bereich Sinn leistungen (EL) zur Alters-, Hinterlassenen- konzept sowie die darauf abgestimmte macht. Im Dez. fand die Auswertung im Kern und Invalidenversicherung genehmigt. kantonale Pflegeheimplanung 2016 team und der Geschäftsleitung statt. Die Test- Mit diesen Änderungen strebt der vorsieht. phasen waren erfolgreich und die Messgrössen Regierungsrat an, dass EL-Bezügerinnen konnten nach Genehmigung der Geschäfts und -Bezüger vermehrt Hilfe, Pflege leitung im Arbeitsalltag eingeführt werden. Die Erfolgskontrolle findet im Feb. 2019 statt. NEWS-TICKER 2017 7 MAGAZIN
ABTEILUNG LEISTUNGEN (AKL) ABTEILUNG ZENTRALE DIENSTE ORGANISATION (ZDO) Gesuche, Verfügungen und Auszahlungen Dienstleistungen, Qualität und Kontrolle Vier Teams mit insgesamt 45 Mitarbeitenden ste- hen unter der Leitung von René Forrer in der Abtei- Unter der Leitung von Andreas Walder stehen 15 lung Leistungen im Einsatz. Im Vordergrund stehen Mitarbeitende im Einsatz, um den Kolleginnen und dabei die Abklärung und Prüfung von Anspruchs- Kollegen im SVZ optimale Rahmenbedingungen zu voraussetzungen, die Berechnung von Leistungen, bieten. die Auszahlung und Verfügung von Leistungen, die Durchführung von Einspracheverfahren sowie die Das Team DMC/Empfang kümmert sich um den Sicherstellung von Entwicklung, Support und Qua- perfekten Kundenempfang, das Team Informatik lität in den verschiedenen Teams. sorgt für eine mitarbeiterfreundliche IT-Unterstüt- zung und die hohe Verfügbarkeit der Systeme. 2017 haben die Mitarbeitenden der Abteilung Leis- tungen 28’000 Gesuche bzw. Anmeldungen geprüft Dazu kommen die systemtechnischen Entwick- und 120’435 Entscheide bzw. Verfügungen erstellt. lungen, die Optimierung von Prozessen, das QMS Zudem wurden im selben Jahr insgesamt Leistun- (Qualitätsmanagementsystem) sowie das IKS (In- gen im Umfang von einer Milliarde Franken durch ternes Kontrollsystem), die Business Impact Analy- die Abteilung ausbezahlt. se, die Sicherheit, Messeauftritte, Drucksachen und Büromaterial sowie die Verantwortung über den Die Abteilung Leistung erfüllt damit die gesetz- internen Cafeteria-Betrieb. lichen Aufgaben der Alters-, Hinterlassenen- und IV-Renten (AHV/IV), der Ergänzungsleistungen zu Alters-, Hinterlassenen- und IV-Renten (EL), der Krankheits- und Behinderungskosten zu Ergän- STAB DIREKTION zungsleistungen (ELKK), der IV-Taggelder (IVTG), der Individuellen Prämienverbilligung (IPV), der Personelles, Rechtliches und Administration Pflegefinanzierung (PF) und führt die Liste der säu- Unter Direktor Andy Ryser sind 18 Mitarbeitende in migen Prämienzahler (LsP). den Bereichen Human Resources (HR), Rechts- und Einsprachedienst (RED), Bekämpfung Versiche- rungsmissbrauch (BVM) sowie im Juristischen Se- kretariat und im Sekretariat Direktion tätig. ABTEILUNG ZENTRALE DIENSTE FINANZEN (ZDF) Im HR stehen Aufgaben, wie die Rekrutierung neuer Finanzen, Inkasso und Facility Management Mitarbeitenden, die Lohnfestlegung, die jährliche Lohnrunde, das Erstellen von Entscheiden, die Ad- Die Abteilung Zentrale Dienste Finanzen (ZDF) be- ministration und Überwachung von Weiterbil- schäftigt unter der Leitung von Markus Gächter dungen, die Zeugniserstellung, die Begleitung von zehn Mitarbeitende. Sie betreuen drei Hauptaufga- Langzeitabsenzen und die Unterstützung aller Mit- ben. Dazu zählt etwa das Finanz- und Rechnungs- arbeitenden in HR-Fragen im Vordergrund. wesen mit Hauptbuch und Kreditoren. Im Inkasso werden rund 38’000 angegliederte Abrechnungs- Das Team im Rechtsdienst hat die Aufgabe, alle pflichtige betreut. Das Facility Management küm- Fachbereiche zu beraten, die IV-Verfügungen bei mert sich schliesslich um alle Belange des Verwal- Einwänden zu überprüfen und in Einsprachever- tungsgebäudes am Marktplatz, das im Besitz der fahren zu entscheiden. Weitere Unterstützung Ausgleichskasse Thurgau ist. leisten der Bereich BVM (Bekämpfung Versiche- rungsmissbrauch), das Juristische Sekretariat sowie das Direktionssekretariat. 8 MAGAZIN
Bestens etablierte, länderübergreifende Zusammenarbeit INTERNATIONALE RENTENBERATUNGSTAGE Seit mehreren Jahren schon bieten verschiedene kantonale Ausgleichskassen Wählen Sie einen Ort der Schweiz in Zusammenarbeit mit Welche Versicherung entnehmen Sie bitte ausländischen Sozialversicherungsträgern Choisissez la ville et internationale Rentenberatungstage an. Vous trouverez ci-con présents dans les dif Die Beratungstage sind für Personen gedacht, die in Deutschland oder der Schweiz leben respektive früher im jeweilig anderen Land gearbeitet haben. Internationale Journées Ziel dieser Beratungen ist, die Beantwortung der Rentenberatung d´informa Fragen der Kundinnen und Kunden zu den jewei- ligen nationalen Rentenversicherungen, bei denen Sie sind oder waren in Vous êtes ou ave sie Beiträge entrichtet haben. Arbeitnehmende er- Deutschland, Frankreich, der Schweiz, en Allemagne, en fahren dabei, ob sie einen Anspruch auf Renten Luxemburg, Belgien, Österreich, au Luxembourg, leistungen haben oder wie vorzugehen ist, damit Liechtenstein oder in Italien tätig. en Liechtenstein ein solcher im Detail geprüft werden kann. Diese Experten der Des spécialistes Dienstleistung ist kostenlos. Zur Vorbereitung müs- Sozialversicherungsträger organismes de p sen nur die vorhandenen Rentenversicherungs-Un- beraten Sie: vous renseignen terlagen mitgenommen werden. Das Sozialversicherungszentrum Thurgau (SVZ) Altersrente pension de vi engagiert sich schon seit mehr als 20 Jahren bei die- sen Beratungstagen. Zusammen mit der deutschen Invaliditätsrente pension d´inv Rentenversicherung und dem SVA Schaffhausen Sozialversicherungsansprüche droits aux pre bietet sie jeweils drei Mal pro Jahr einen Renten- nach dem Gemeinschaftsrecht le droit comm sprechtag in Singen (Deutschland) an. Diese Bera- tungen finden durch ein Expertenteam statt, das Wir bitten, im Vorfeld einen Termin Il convient de prendr sich aus Vertretern der Deutschen Rentenversiche- zu vereinbaren. par avance. rung, dem SVA Schaffhausen und dem SVZ Thur gau zusammensetzt. Bringen Sie bitte Ihre Versicherungsunterlagen Le jour venu, apporte und Ihren Personalausweis /Reisepass mit. d´assurance et votre Seit 2009 wird zusätzlich auch ein Beratungstag in Frauenfeld angeboten. Dieser findet in den Räum- lichkeiten des SVZ statt und erfreut sich ebenfalls grosser Beliebtheit. In den letzten Jahren wurden an diesem Anlass jeweils durchschnittlich rund 140 Beratungsgespräche durch das deutsche Team und die Expertinnen und Experten des SVZ durchgeführt. Meist ist dieser Beratungstag rasch ausgebucht, so dass jeweils schon Anmeldungen für das jeweilige Nachfolgejahr entgegengenom- men werden. 9 MAGAZIN
Erfolgsgeschichte über Wiedereingliederung EINGLIEDERUNG IST TEAMARBEIT Gerade einmal 16 Jahre alt war Simon Den 1. Oktober 2017 werden weder Simon Uebersax, Hanspe- ter von Rotz noch Max Frauenknecht so schnell wieder verges- Uebersax, als bei ihm während seiner sen. Hauptperson des grossen Ereignisses war Simon Ueber- Ausbildung zum Automobilfachmann ein sax selbst. Der 22-jährige Ermatinger hat erfolgreich sein Wiedereingliederungsprogramm absolviert und per 1. Okto- Bandscheibenvorfall diagnostiziert wurde. ber in der «Autowelt von Rotz» in Wil eine Festanstellung er- Seine Lehre hat er abgeschlossen, doch halten. Inhaber Hanspeter von Rotz hatte von Anfang an ein offenes Ohr und das richtige Gespür, dem jungen Mann eine eine Ausübung seines Berufs stand nun Chance zu geben. Eingefädelt hatte alles Max Frauenknecht, ausser Frage. Ihm eine neue berufliche Eingliederungsspezialist der IV-Stelle Thurgau Frauenfeld. Zukunft zu ermöglichen, war für Max Keine Zukunft im gewählten Beruf Frauenknecht, Eingliederungsspezialist Über vier Jahre habe der ganze Prozess gedauert, erinnert sich der IV-Stelle Thurgau, eine Aufgabe, die Max Frauenknecht. «Wir haben im Juli 2014 die IV-Anmeldung er mit viel Herzblut ausführte. von Simon Uebersax erhalten, nachdem er während seiner Ausbildung zum Automobilfachmann gesundheitliche Pro- bleme bekam.» Ein Bandscheibenvorfall liess den Lernenden zwar seine Lehre mit einem speziell ausgehandelten Pro- gramm beenden, eine Zukunft in diesem Beruf gab es für ihn 10 MAGAZIN
jedoch nicht. «Entsprechend haben wir gleich zu Beginn auch dies sei definitiv so gewesen. Dem Vorstellungsge- die Berufsberatung mit eingeschaltet, um noch vor Ende sei- spräch Ende Juni stand somit nichts mehr im Wege, ner Ausbildung mögliche Weichen zu stellen.» «und als wir die Zusage erhielten, war überall die Erleichterung gross.» Für Simon Uebersax sei es klar gewesen, dass er in der Auto- mobilbranche bleiben wolle, erzählt Max Frauenknecht. «Ent- Beliebtes und geschätztes Teammitglied sprechend habe ich gemeinsam mit der Berufsberatung ge- schaut, dass wir seine Ausbildung möglichst so aufbauen Vom 1. Juli 2015 bis 30. September 2017 absolvierte können, dass er in der Administration in der gewünschten Simon Uebersax erfolgreich das Praktikum in der Branche eine Chance erhält.» Autowelt von Rotz. «Das lief alles sehr positiv – und weder ich noch die involvierte Berufsberaterin Handelsdiplom und Praktikumsplatz hatten in dieser Zeit gross etwas mit diesem Prakti- kum zu tun.» Aber wenn er in der Nähe gewesen Ende 2014 konnte Simon Uebersax mit der Umsetzung eines sei, habe er immer wieder mal in der Autowelt vor- Handelsdiploms beginnen, das er im Mai des darauf fol- beigeschaut und kurz bei Simon Uebersax nachge- genden Jahres abschloss. Gemeinsam mit der Berufsberaterin fragt, wie es ihm denn gehe. Je länger je mehr sei schlug ihm Max Frauenknecht die Ausbildung als Technischer der junge Praktikant beliebtes und geschätztes Kaufmann vor. «Dafür benötigten wir einen Praktikumsplatz Mitglied des Autowelt-Teams geworden, freut sich – und da hatte ich so eine Idee», erzählt er. «Schon seit Jahren Max Frauenknecht rückblickend. «Er hat in dieser kenne ich Hanspeter von Rotz von der Autowelt von Rotz in Zeit Einblick in die unterschiedlichsten Abtei- Wil. Heute arbeiten bei ihm rund 80 Personen im Betrieb – lungen und Abläufe erhalten, was für ihn schliess- ideale Voraussetzungen also, um eventuell einem jungen lich zu einem grossen Vorteil wurde – und den Mann einen Praktikumsplatz zur Verfügung zu stellen.» Grundstein für die Festanstellung legte.» Bereits damals wie heute stand Simon Uebersax insbeson- Max Frauenknecht ging daraufhin auf Hanspeter von Rotz zu dere auch Daniel von Rotz, der Sohn des Inhabers, und weihte ihn bei einem persönlichen Gespräch in seinen zur Seite. Vorschlag ein. «Hanspeter von Rotz war zu Beginn noch etwas Für Max Frauenknecht stellt die Integration von Si- zurückhaltend und wollte wissen, ob der junge Mann auch mon Uebersax in den Arbeitsmarkt schon fast eine motiviert sei – und auch wirklich „Benzin im Blut“ habe.» Und Idealsituation dar. «Da hat wirklich alles geklappt. Die richtigen Personen waren involviert und, was ganz wichtig ist, die Hauptperson war trotz den schwierigen Umständen hochmotiviert. Das macht ganz viel aus. Ich erlebe immer wieder Men- Das Erfolgsteam: schen, die Weiterbildungen oder Praktika etwas Max Frauenkencht lustlos absolvieren, was sich schliesslich auch im (Eingliederungsspezialist), Erfolg der Integration niederschlägt. Neben der Simon Uebersax, Motivation der betroffenen Person ist eines jedoch Daniel von Rotz (Mitglied der GL) ganz wichtig: Integration ist immer Teamarbeit. und Hanspeter von Rotz Nur wenn alle Involvierten zusammen auf ein Ziel (Inhaber). hinarbeiten, gelingt es auch.» 11 MAGAZIN
Ein Portrait über die Schweizerische Hilfsmittelberatung für Behinderte und Betagte HILFSMITTEL: ZWECKMÄSSIG UND WIRTSCHAFTLICH In acht Zentren in der Schweiz bietet die genau die Voraussetzungen, die wir benötigten. Nach der eingehenden Prüfung und Reinigung ha- Schweizerische Hilfsmittelberatung für Behin- ben wir schliesslich mit dem Umbau begonnen.» derte und Betagte (SAHB) im Auftrag des Dazu gehörten etwa neue Fussstützen für den Halt der Fersen oder seitliche Rollen, um in der Bundesamtes für Sozialversicherungen ihre Wohnung die Wände zu schonen. «Neu wurden Dienstleistungen an. Für das Sozialversiche- auch die Polster erstellt.» Nochmals zieht Roland Adelmeyer die Schrauben an – der Rollstuhl ist zur rungszentrum Thurgau (SVZ) ist unter anderem Übergabe bereit. die Filiale in Brüttisellen für die Bewirtschaf- tung des IV-Depots für Hilfsmittel zuständig. Das Maximum erreichen 19 Mitarbeitende stehen im SAHB-Zentrum in Brütti- Nun ist er bereit, der speziell angefertigte Rollstuhl sellen im Einsatz. Sie haben dabei die unterschied- für ein 12-jähriges Mädchen. Der Depot-Berater und lichsten Funktionen inne – von der eigentlichen Hilfs- Reha-Techniker Roland Adelmeyer hat einige Stun- mittelberatung, über administrative Aufgaben bis hin den daran gearbeitet, um ihn genauso anzupassen, zu technischen Arbeiten. Ziel ist es gemäss Marcel damit er die Bedürfnisse des Kindes erfüllt. Dieser Nägeli, Leiter Region Zürich beim SAHB, dass die Rollstuhl selbst war eines von fast 1’000 Exemplaren Menschen mit einer Behinderung genau das Hilfs- im IV-Depot in der Hilfsmittelberatung der SAHB in mittel erhalten, das sie benötigen. «Dabei ist uns na- Brüttisellen. Als hier der Auftrag einging, für das türlich bewusst, dass wir immer in einem Spannungs- Mädchen einen Rollstuhl zu konfigurieren, war für feld stehen: Einerseits wollen wir für die betroffenen Roland Adelmeyer relativ schnell klar, welcher Personen das Maximum erreichen, auf der anderen überhaupt in Frage kam: «Dieser Rollstuhl erfüllte Seite haben wir die Vorgaben der IV zu erfüllen.» Depot-Berater und Reha-Techniker Roland Adelmeyer mit dem speziell angefertigten Rollstuhl. 12 MAGAZIN
SAHB – SEIT 1980 IM EINSATZ FÜR MENSCHEN MIT BEHINDERUNG Das mobile Badezimmer Die Schweizerische Hilfsmittelberatung für Behinderte und Wie Marcel Nägeli weiter ausführt, gehen die Betagte (SAHB) wurde am 17. November 1980 von verschiedenen Dienstleistungen der SAHB aber noch weiter: «An Hilfswerken gegründet. Ziel ist es, Menschen mit Behinderung unserem Hauptsitz in Oensingen haben wir eine schweizweit eine unabhängige Hilfsmittelberatung zu ermöglichen. grosse Ausstellung an Alltags- und Mobilitätshilfen, 1988 übernahm die SAHB im Auftrag des Bundesamtes für die alle auch ausprobiert werden können. Dabei Sozialversicherungen (BSV) die Bewirtschaftung der IV-Depots stehen den Interessierten auch Fachexpertinnen für Hilfsmittel. Von der Invalidenversicherung (IV) wurde die SAHB und Fachexperten zur Seite, um sie individuell zu 1993 als offizielle Stelle anerkannt. beraten.» Eine Besonderheit stelle dabei ein kom- Ein erster befristeter Leistungsvertrag zwischen BSV und SAHB plett mobiles Badezimmer dar, dessen Wände und trat 1998 in Kraft. Zehn Jahre später wurde er auf unbestimmte Inneneinrichtung exakt den realen Verhältnissen in Zeit verlängert. In der ganzen Schweiz bietet die SAHB ihre Dienst- der Wohnung oder einem Haus einer betroffenen leistungen in acht lokalen Zentren an, Hauptsitz ist in Oensingen. Person nachgestellt werden könne. «Damit lässt sich sofort ermitteln, was je nach räumlicher Gege- Weitere Informationen: www.sahb.ch benheit möglich ist und was nicht.» Auch das Team in Brüttisellen kommt bei baulichen Anpassungen in den eigenen vier Wänden zum Ein- Die SAHB in Brüttisellen verwaltet und bewirt- satz – gemäss Marcel Nägeli jedoch hauptsächlich schaftet für die IV-Stellen Zürich, Schaffhausen so- in beratender Form, «die Ausführungen überneh- wie einen Teil der Regionen der IV-Stellen Thurgau men wir nicht selbst.» Dies gilt ebenso für Anpas- und St. Gallen das Lager an Hilfsmitteln. Das ist ge- sungen an Fahrzeugen: «Wir haben zwar eine ge- mäss Marcel Nägeli eine der Hauptaufgaben. «Al- wisse Anzahl an Hilfsmitteln bei uns am Lager, etwa les, was von der IV einmal zum Kauf bewilligt wur- drehbare Sitze oder Einstiegshilfen, die technischen de, zum Gebrauch im Einsatz stand und schliesslich Umsetzungen erfolgen jedoch bei Spezialistinnen nicht mehr benötigt wird, kommt zu uns.» Das klas- und Spezialisten.» sische Beispiel sei dabei der Rollstuhl. Von Spezial- betten, bis zu Therapiefahrrädern, Autoeinbauvor- Rollstühle für Pensionäre richtungen und Scootern – im Lager der SAHB gibt es alles, was an Hilfsmitteln vorstellbar ist. «Und Eine weitere wichtige Dienstleistung erbringt die was irgendwie wieder gebraucht werden kann, er- SAHB für Menschen im AHV-Alter. Sie haben die neuern wir bestmöglich», so Marcel Nägeli. Dabei Möglichkeit, sich bei der SAHB beraten zu lassen gebe es aber auch Ausnahmen: «Orthopädische und Spezial-Rollstühle zu erwerben. Hilfsmittel, Prothesen dürfen wir nicht mehr verwenden, diese die nicht mehr ganz den hohen qualitativen Stan- werden leider alle entsorgt.» dards entsprechen, werden in der SAHB an Privat- personen zu attraktiven Preisen verkauft. «Das er- Beratung steht im Vordergrund möglicht uns gewisse Einnahmen und gibt Menschen mit kleinem Budget die Möglichkeit, ih- Für die Hilfsmittel stehen bei der SAHB neun bera- ren Alltag zu erleichtern.» Die SAHB ist gemäss tende Personen im Einsatz, die jeden einzelnen Fall Marcel Nägeli nicht auf einen Gewinn ausgerichtet. prüfen. Wie Marcel Nägeli erläutert, klären diese die «Unser Ziel ist es, kostendeckend zu arbeiten. Was Bedürfnisse des betroffenen Menschen ab und ge- wir in der IV-Depotbewirtschaftung darüber hinaus ben der IV-Stelle eine Empfehlung ab. «Am Schluss einnehmen, geht jeweils zurück ans Bundesamt für entscheidet dann die IV, was umgesetzt werden Sozialversicherungen.» kann und was nicht.» Sobald dies klar sei, ermittle der Berater in Zusammenarbeit mit seinen Kolle- Freude bei der Übergabe ginnen und Kollegen in der SAHB, welche Hilfsmit- tel im Lager vorhanden seien und welche individu- Der extra für das 12-jährige Mädchen angepasste ellen Änderungen benötigt würden. «Über allem Rollstuhl wurde ein paar Tage nach der Bereitstel- steht bei uns der Grundsatz, dass Lösungen einfach, lung an sie übergeben. Vor Ort hat Reha-Techniker zweckmässig und wirtschaftlich zu sein haben.» Mit Roland Adelmeyer für letzte Anpassungen gesorgt dem Bereitstellen des benötigten Hilfsmittels sei die und ihr und den Eltern die Funktionen des Roll- Arbeit des SAHB jedoch nicht abgeschlossen: «Wir stuhls erklärt. Für Roland Adelmeyer ist dies immer legen grossen Wert darauf, dieses der Empfängerin der schönste Teil seiner Arbeit: «Bereits bei der Um- oder dem Empfänger persönlich zu übergeben, vor setzung empfinde ich sehr viel Freude an meinem Ort noch Detailanpassungen vorzunehmen und Beruf, aber die Übergabe ist immer ein ganz beson- den Gebrauch ausführlich zu erklären.» derer Moment.» 13 MAGAZIN
Weiterentwicklung der Invalidenversicherung (IV) GEZIELTE VERBESSERUNGEN ERREICHEN Im Februar 2017 hat der Bundesrat die Sie umfassen eine ganze Palette an neuen Möglich- keiten, aber auch die Ausweitung bestehender Botschaft zur «Weiterentwicklung der IV» Massnahmen (siehe Kasten). Mit diesen gezielten zuhanden der eidgenössischen Räte Instrumenten soll die möglichst nahtlose Einglie- derung praktisch ab Schulende gelingen – und da- verabschiedet. Welches sind die Eckwerte mit Renten verhindert werden. Eine Rentenkarriere und was soll damit bezweckt werden? für junge Personen ist sowohl für die Betroffenen, aber auch für die Gesellschaft, eine Belastung. Eine Der nachfolgende kurze Überblick zeigt gute Integration hingegen für alle ein Gewinn. dies auf. Weitere Anpassungen Bisherige Ziele erreicht – aber Neben diesen gezielten Massnahmen wird auch Das Bundesgesetz über die Invalidenversicherung das bisherige Rentensystem neu überdacht. Statt (IVG) wurde in den letzten Jahren mehrmals revi- einem Stufenmodell zu folgen, sollen die Renten diert mit dem Ziel, den Fokus der IV noch vermehrt zukünftig punktgenau berechnet und gesprochen auf die berufliche (Wieder-)Eingliederung zu legen. werden. Dies hilft vor allem Personen, welche ihre Die Evaluation dieser Revisionen (4., 5. und 6. Erwerbstätigkeit wieder erhöhen, indem Schwel IV-Revision) hat inzwischen gezeigt, dass die bishe- leneffekte vermieden werden. Eine weitere wich- rigen Massnahmen klar auf dieses Ziel «Eingliede- tige Anpassung ist die Ausdehnung des Unfallversi- rung statt Rente» ausgerichtet sind. Der Renten cherungsschutzes auf alle Personen, welche in bestand sinkt und zwar um einiges rascher als einem Betrieb eine Eingliederungsmassnahme erwartet. Bei zwei bedeutenden Gruppen, den jun- erhalten. Zwar waren diese auch bisher nicht gen Erwachsenen und den Personen mit psychi- vollständig ohne Unfallschutz, jedoch war die schen Beeinträchtigungen, haben die letzten IV-Re- bestehende Lösung – die Absicherung über die visionen jedoch nicht den erwarteten Erfolg erzielt. Krankenversicherung – unbefriedigend und der Auch die OECD hat im Januar 2014 in einem Län- Integration nicht förderlich. derbericht zur psychischen Gesundheit in der Schweiz festgehalten, dass das schweizerische Gesetzgeberischer Fahrplan System gut funktioniert, allerdings auch noch Män- gel bestehen, vor allem bei den zwei erwähnten Die Vorlage «Weiterentwicklung der IV» wird ab Zielgruppen mit jungen Erwachsenen und psychi- dem Frühjahr 2018 im Bundesparlament beraten schen Beeinträchtigten. Daher hat der Bundesrat werden. Je nach Ergebnis wird die Vorlage allen- beschlossen, bei der nächsten IV-Revision unter falls noch ein Referendum durchlaufen müssen. dem Titel «Weiterentwicklung der IV» insbesondere Die Umsetzung der Weiterentwicklung der Invali- diese Zielgruppen, respektive deren verbesserten denversicherung ist frühestens im Jahre 2020 zu Eingliederung, zu fördern. erwarten. Gezielte Verbesserungsmassnahmen Die Verbesserungsmassnahmen sind auf drei Ziel- gruppen ausgerichtet: Kinder (0 bis 13 Jahre), Ju- gendliche und junge psychisch erkrankte Versi- cherte (13 bis 25 Jahre) sowie psychisch erkrankte Versicherte im Erwachsenenalter (25 bis 64 Jahre). 14 MAGAZIN
Die konkreten Massnahmen für die einzelnen Zielgruppen ZIELGRUPPE 1 ZIELGRUPPE 2 ZIELGRUPPE 3 KINDER 0 – 13 JAHRE JUGENDLICHE UND JUNGE PSYCHISCH ERKRANKTE PSYCHISCH ERKRANKTE VERSICHERTE (25 – 64 JAHRE) Aktualisierung VERSICHERTE (13 – 25 JAHRE) Geburtsgebrechensliste. Ausbau der Beratung und Begleitung. Anpassung der Leistungen an die Ausweitung der Früherfassung Ausweitung der Früherfassung. Kriterien der Krankenversicherung. und der Integrationsmassnahmen auf Jugendliche. Flexibilisierung Verstärkung der Steuerung der Integrationsmassnahmen. und Fallführung Mitfinanzierung von kantonalen Brückenangeboten zur Vorbereitung Einführung Personalverleih. bei medizinischen Massnahmen. auf die erstmalige berufliche Ausbildung. Mitfinanzierung Case Management Berufsbildung auf Kantonsebene. Bessere Ausrichtung der erstmaligen beruflichen Ausbildung auf den ersten Arbeitsmarkt. Gleichbehandlung mit gesunden Personen in der Ausbildung beim Taggeld. Erweiterung der medizinischen Eingliederungsmassnahmen. Ausbau von Beratung und Begleitung. Möglichkeit der Wiederholung von Eingliederungsmassnahmen nach Abbruch. 15 MAGAZIN
Neue Applikation für Arbeitgeber ALLES LEICHTGEMACHT – AHVEASY Das Thema Digitalisierung und E-Business Details zu den Rechnungen. Ändern sich Dinge wie die Lohnsumme, können die Nutzer von AHVeasy ist in aller Munde. Immer häufiger können ihre monatlichen Akonto-Zahlungen schnell und die verschiedensten Dinge online erledigt einfach anpassen. So fallen Nachzahlungen und Zinsen weg. werden. Auch kantonale Ausgleichskassen Die Übermittlung der Lohndeklaration kann mit haben das Gebot der Stunde erkannt und einem Lohnprogramm von Swissdec (ELM) per Knopfdruck erfolgen. Andernfalls kann die Dekla- entwickelten für ihre angeschlossenen ration elektronisch erstellt und übermittelt wer- Arbeitgeber eine neue Onlineapplikation, den. Korrekturen und Nachträge sind jederzeit möglich. Und auch die Anmeldungen für Erwerbs welche die Zusammenarbeit erleichtert. ersatz, Mutterschaftsentschädigung und Familien- zulagen sowie die dazugehörigen Korrespon- Die Wirtschaft leistet einen wichtigen Beitrag zum denzen können online abgewickelt werden. Wenn Funktionieren der Sozialwerke. Monat für Monat immer möglich erfolgt die Einreichung von Doku- rechnen Arbeitgeber Beiträge an die Sozialversi- menten unterschriftslos. cherungen ab, was mit einem grossen administra- tiven Aufwand verbunden ist. Dieser kann mit der Automatischer Abgleich mit AHV-Datenbank Nutzung der neu entwickelten und kostenlosen Onlineapplikation AHVeasy reduziert und verein- Auch im Bereich Personaladministration bietet facht werden. AHVeasy diverse Vorteile. Der Mitarbeitenden- stamm lässt sich in die Applikation importieren. Intensive Tests und erfolgreicher Rollout AHVeasy vergleicht die Daten mit der AHV-Daten- bank und die Nutzer werden auf allfällige Abwei- Die Vorarbeiten für die Einführung von AHVeasy chungen hingewiesen. Durch das Erteilen von ver- haben bei der Ausgleichskasse Thurgau bereits schiedenen Berechtigungen können Firmen zudem 2016 gestartet. Anfang 2017 haben dann zwei aus selber entscheiden, wer welche Daten im System gewählte Testkunden die Applikation auf Herz und verarbeiten und einsehen kann. Treuhandfirmen, Nieren geprüft. Im Herbst konnte die definitive Ver- Anwälte oder Buchungsstellen können unter einem sion der Applikation ausgerollt werden. Das davor Login mehrere Firmen in verschiedenen Kantonen bestehende ‚PartnerWeb’ wurde Ende Oktober defi- betreuen. nitiv abgeschaltet. Mittlerweile wird AHVeasy bei Firmen, die mit der kostenlosen Onlineapplika der Ausgleichskasse Thurgau von über 1’600 Ar- tion AHVeasy arbeiten, sparen nicht nur Zeit, beitgebern genutzt. sondern auch Geld. Die Ausgleichskasse Thurgau beabsichtigt deshalb, eine Reduktion auf die Ver- Immer und überall auf dem aktuellsten Stand waltungskostenbeiträge einzuführen. AHVeasy vereinigt zahlreiche Vorteile. Der Zugriff auf die Applikation ist auf allen gängigen Endgerä- ten und rund um die Uhr möglich. Das Login er- folgt wie bei anderen Internetapplikationen via Be- nutzername, Passwort und SMS-Code. Nutzer von AHVeasy haben zudem immer und überall eine Übersicht über ihr Abrechnungskonto mit Infor- mationen über Zahlungen, offene Positionen und 16 MAGAZIN
Chef DFS: RR Dr. Jakob Stark Sozialversicherungszentrum Thurgau (SVZ) Direktor Andy Ryser Aufsichtsorgane a) BSV Bundesaufsicht für AK + IVST (Art. 72 AHVG und Art. 64 IVG) Rechts- und b) Externe Revisionsstelle (PROVIDA) Juristische Sekretärin Einsprachedienst für Ausgleichskasse c) Departementsaufsicht (§ 3 EG AHVG/IVG) Bekämpfung Sekretariat Direktion Versicherungsmissbrauch Regionaler Ärztlicher Human Resources 17 Dienst Ostschweiz ORGANIGRAMM MAGAZIN Abteilung Abteilung Abteilung Abteilung Abteilung IV-Stelle Abteilung IV-Stelle Dienste Finanzen Dienste Organisation Beiträge Leistungen Eingliederung/Rente Sach-/Dienstleistungen Markus Gächter Andreas Walder Daniel Bühler René Forrer Manuela Schibli Gabriela Wagner Finanz-/ QMS/Prozesse/ Renten/ Eingliederungsteam Sachleistungen/ Beitragsteam 1 Rechnungswesen Sicherheit IV-Taggelder Nord Hilflosenentschädigungen Abrechnungssystem/ IT/Security Eingliederungsteam Dienstleistungs- Beitragsteam 2 ELKK/IPV/PF zentrum Inkasso Office-Ausstattung Ost Facility ELAR/DMC* Familien- Ergänzungs- Eingliederungsteam Ausbildung/ Management Empfang/ZE ausgleichskasse leistungen Süd Support/QS Sozialversicherungszentrum Thurgau (SVZ) per 31. 12. 2017 Entwicklung/Support/ Eingliederungsteam *inkl. Adressverwaltung IPV Kontrollstelle Qualität (ESQ) West Zentrale Dienste Ausgleichskasse IV-Stelle
2017 KENNZAHLEN 508 Mio. CHF VERSICHERUNGSBEITRÄGE 1‚151 Mia. CHF VERSICHERUNGSLEISTUNGEN 1‚659 Mia. CHF GESAMTVOLUMEN 2017 18 KENNZAHLEN
19 KENNZAHLEN
Beiträge ÜBER 508 MIO. FRANKEN EINNAHMEN CHF 372’070’311 AHV / IV / EO CHF 64’973’788 Arbeitslosenversicherung (ALV) CHF 1’583’993 Familienzulagen Landwirtschaft (FLG) CHF 63’628’786 Kantonale Familienzulagen (FamZ) CHF 1’097’824 Kantonale Familienzulagen Nichterwerbstätige (FAK NE) CHF 5’158’499 Kantonale Familienzulagen Selbstständigerwerbende (FAK SE) Total CHF 508’513’201 ENTWICKLUNG DER BEITRAGSEINNAHMEN IN MIO. CHF 400 300 C HF 372’070’311 AHV / IV / EO 200 C HF 64’973’788 ALV 100 C HF 63’628’786 0 FamZ 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 6 4.5 C HF 5’158’499 3 FAK SE seit 2013 1.5 C HF 1’583’993 FLG seit 2008 0 C HF 1’097’824 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 FAK NE seit 2009 Die Beitragseinnahmen blieben 2017 in etwa konstant. nach Vollendung des 17. Altersjahres sowie nichterwerbs Der leichte Rückgang der AHV/IV/EO-Beiträge gegen- tätige Personen, beispielsweise Studierende, ab 1. Januar über dem Vorjahr hat damit zu tun, dass im Jahr 2016 nach Vollendung des 20. Altersjahres. Studierende, die eine hohe Nachzahlung für die Vorjahre einging. Beitrags- gleichzeitig erwerbstätig sind, entrichten Beiträge ab pflichtig sind alle erwerbstätigen Personen ab 1. Januar 1. Januar nach Vollendung des 17. Altersjahres. 20 KENNZAHLEN
Beiträge ÜBER 47’000 MITGLIEDER 50’000 40’000 4 7’813 30’000 Mitglieder bei der Ausgleichskasse Thurgau 20’000 9 ’588 10’000 Mitglieder bei den Verbandsausgleichskassen 0 im Kanton Thurgau 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 Der Mitgliederbestand bei der kantonalen Ausgleichs- Personen (Gesellschaften mit beschränkter Haftung und kasse setzt sich aus Arbeitgebenden, Arbeitnehmenden Aktiengesellschaften), Hausdienstarbeitgebende und um ohne beitragspflichtigen Arbeitgebenden, Selbststän- natürliche Personen (Selbstständigerwerbende mit und digerwerbenden und Nichterwerbstätigen zusammen. ohne Personal). Bei den Arbeitgebenden handelt es sich um juristische MITGLIEDERSTRUKTUR AUSGLEICHSKASSE THURGAU 15’000 1 5’024 12’000 Kontrollbetriebe 9’000 1 3’238 Selbstständigerwerbende 6’000 10’449 Arbeitgebende 3’000 9 ’102 0 Nichterwerbstätige 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 Im 2017 hat der Mitgliederbestand markant zugenom- (natürliche Personen). Infolge einer Systemumstellung men. Bei der Betrachtung der Entwicklung des Mitglie- werden bei den Selbstständigerwerbenden ohne Perso- derbestandes der kantonalen Ausgleichskasse zeigt sich, nal die persönlichen Beiträge nun von den Lohnbeiträgen dass die Zunahme hauptsächlich bei den Kontrollbetrie- getrennt geführt. Dadurch wurde für diesen Personen- ben erfolgte. Bei dieser Gruppe handelt es sich einerseits kreis eine weitere Abrechnungsnummer (Lohnbeiträge) um Firmen (juristische Personen) ohne Personal und an- generiert. dererseits um Selbstständigerwerbende ohne Personal Total CHF 713’394’304 21 KENNZAHLEN
Beiträge BEITRAGSBEZUG 20’000 15’000 10’000 16’190 Mahnungen 5’000 4’589 0 Betreibungen 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 Die Ausgleichskassen haben einen engen gesetzlichen 2017 wurden 16’190 Mahnungen verschickt und 4’589 Rahmen für den Beitragsbezug. Die Sozialversicherungs- Betreibungen eingeleitet. Für 3’013 Forderungen (Vor- beiträge sind innert dreissig Tagen ab Rechnungsdatum jahr: 3’189) musste ein Fortsetzungsbegehren beim Be- zu begleichen. Werden diese nicht innert Frist beglichen, treibungsamt eingereicht werden. wird spätestens nach vierzig Tagen mittels gebühren- Ausserdem hat die Ausgleichskasse in 68 Konkursen pflichtiger Mahnung an den Ausstand erinnert. Nach (Vorjahr 47) ihre Forderungen geltend gemacht. Dabei sechzig Tagen werden die Beiträge auf dem Betrei- verblieben in 24 Konkursen (Vorjahr 42) mit einer Lohn- bungsweg eingefordert. Verzugszinsen sind bereits nach summe von total 2.3 Mio. Franken offene Beitragszah- dreissig Tagen geschuldet. Grund: Die erste Säule wird lungen. Sofern die AHV wegen Konkurses oder Betrei- weitgehend nach dem Umlageverfahren finanziert. Das bung zu Schaden kommt, müssen alle Verantwortlichen heisst, die Einnahmen werden für die laufenden Renten im Verwaltungsrat und in der Geschäftsführung mit ei- und die anderen Leistungen der AHV, IV und EO verwen- ner Schadenersatzforderung rechnen. 2017 wurden 60 det. Daher ist es wichtig, dass die Beiträge umgehend Schadenersatzforderungen (Vorjahr 48) erlassen. diesen Sozialwerken zukommen. 22 KENNZAHLEN
Leistungen 1,151 MIA. FRANKEN LEISTUNGEN C HF 597’130’632 AHV-Geldleistungen C HF 118’438’843 IV-Geldleistungen C HF 64’185’235 IV-Sachleistungen C HF 135’391’691 Prämienverbilligungen C HF 36’534’945 Pflegefinanzierung C HF 111’755’070 Ergänzungsleistungen C HF 7’496’102 Familienzulagen Landwirtschaft C HF 17’733’489 Erwerbsersatz/Mutterschaftsentschädigung C HF 56’760’463 Kantonale Familienzulagen C HF 2’404’289 Kantonale Familienzulagen Nichterwerbstätige C HF 3’184’366 Kantonale Familienzulagen Selbstständigerwerbende Total CHF 1’151’015’125 23 KENNZAHLEN
Leistungen UNSERE HAUPTAUFGABEN: AHV / IV / EO / MSE IN MIO. CHF 600 500 CHF 597’130’632 AHV-Renten und 400 Hilflosenentschädigungen 300 CHF 112’336’873 Geldleistungen Invaliden 200 versicherung ohne Taggelder 100 CHF 17’733’489 Erwerbsersatzordnung/Mutter- 0 schaftsentschädigungen 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 Das Berichtsjahr 2017 verzeichnet wie in den Vorjahren Bei der Erwerbsersatzordnung (EO) wurden Entschädi- wiederum mehr AHV-Leistungsbezügerinnen und -bezü- gungen von insgesamt 8’886’096 Franken ausgerichtet. ger. Der Zuwachs beträgt 3.45 %. Dadurch erhöhen sich Die Höhe dieser Auszahlungen bewegt sich in einem auch die AHV-Ausgaben um 1.74 %. Hingegen ist im Be- ähnlichen finanziellen Rahmen wie im Vorjahr. Bei der richtsjahr 2017 ein Rückgang der versicherten Personen, Mutterschaftsentschädigung (MSE) wurden insgesamt die IV beziehen, sowie eine Stagnation bei den Ausgaben 836 Mutterschaftsentschädigungen mit einer Summe zu vermerken. Der Bestand der IV-Leistungsbezüge- von 8’847’393 Franken ausgerichtet. Gegenüber dem rinnen und -bezüger ist um 1.11 % und die IV-Ausgaben Vorjahr entspricht dies einer Abnahme von rund 2.25 %. sind um 0.12 % zurückgegangen. Wie im Vorjahr erfolgte Davon konnten durchschnittlich 10’583 Franken Ent- ein Zuwachs bei den Rentenberechnungen respektive schädigungen direkt an 172 Mütter und an 664 Arbeit- -verfügungen um 1.91 %. gebende ausbezahlt werden. PROGNOSTISCHE RENTENBERECHNUNGEN 2’000 1’500 1’000 500 1’703 Prognostische 0 Rentenberechnungen 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 Die Nachfrage nach prognostischen Rentenberech- haben sich die Gesuche verdoppelt. Die Rentenvoraus- nungen blieb wie in der Vergangenheit weiterhin hoch. berechnung gibt Auskunft über die voraussichtlich zu Es wurde ein neuer Höchststand mit 1’703 Gesuchen erwartenden Renten der AHV oder IV. Für die Prognose verzeichnet, was gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs sind die grundsätzlichen Berechnungsregeln der norma- um 7.65 % bedeutete. Innerhalb der letzten sieben Jahre len Rentenberechnung anwendbar. 24 KENNZAHLEN
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