2016 2020 Richtlinien des Regierungsrates des Kantons Thurgau für die Regierungstätigkeit in der Legislaturperiode - Kanton Thurgau
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Richtlinien des Regierungsrates des Kantons Thurgau für die Regierungstätigkeit in der Legislaturperiode 2016 – 2020 Richtlinien 2016-2020 | 1
Impressum Herausgeber: Kanton Thurgau, Staatskanzlei, 8510 Frauenfeld Bildkonzept und Gestaltung: Barbara Ziltener, Frauenfeld Fotos: fotolia.com Druck: Sonderegger Publish AG, Weinfelden Art.-Nr. 01.014.16
Richtlinien des Regierungsrates des Kantons Thurgau für die Regierungstätigkeit in der Legislaturperiode 2016 – 2020
1 1. Vorwort Geschätzte Thurgauerinnen und Thurgauer Kaum jemandem dürfte der französische Verleger Emile de Girardin geläufig sein. Allgegenwärtig ist aber seine Aussage «Gouverner, c’est prévoir». Genau diesen Auftrag erteilt uns auch die Ver- fassung, die vorausschauendes Handeln und sorgfältige Planung voraussetzt. Mit der Planung des eigenen Vorgehens, um die massgeblichen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ziele zu erreichen, und mit der Berücksichtigung derjenigen Faktoren, die in die eigenen Aktionen hineinspielen können, erfüllt der Regierungsrat die Aufgabe, welche Verfassung und Politik von ihm erwarten, nämlich strategisches Denken über den Tellerrand der Tagespolitik hinaus. Die Erkennt- nisse und Absichten des Regierungsrates für die kommenden vier Jahre bilden Inhalt der vorliegen- den Regierungsrichtlinien 2016 – 2020. Spannungsbogen von Thurgauer Eigenschaften und Tugenden hat der Regierungsrat seine Schwerpunkte gegenüber der vorangegangenen Legislatur in der Zahl etwas reduziert und vier massgebliche Bereiche für die Richtlinien iden tifiziert. Sie sind ihm ein wichtiges und unentbehr- liches Instrument, um den Kanton zu fördern und weiterzuentwickeln. Dabei folgt der Aufbau einer stringenten Ableitung von Herausforderungen, Zielbestimmungen und Massnahmen. Es zeichnet sich ab, dass sich der Kanton einem verschärf- ten Wettbewerb stellen, sich in seiner föderalen Stellung behaupten und seine Handlungskompe- tenzen wahren muss. Äussere Einflüsse wie die demografische Entwicklung, Migrationsbewegun- gen, steigende Mobilitätsbedürfnisse oder ein sich veränderndes Lebensumfeld verlangen nach einer geschickten Nutzung von Chancen und einer aus- gewogenen Steuerung der Entwicklungen. Gerade eine sich abzeichnende Ressourcenknappheit und ein verstärkter Druck auf den Lebensraum erfor- Man kann nicht alles vorhersehen – man weiss, dern innovative Lösungen, um die Lebensgrund dass man vieles noch nicht weiss, ja dass es Dinge lagen, die Kulturlandschaft und die Infrastrukturen und Entwicklungen gibt, von denen man noch zu erhalten und zu fördern. Zur Bewältigung der gar nicht weiss, dass man sie nicht weiss. Gleich- Herausforderungen ist dabei die stete Aus- und wohl sind aus heutiger Sicht die erkennbaren Weiterbildung aller Bevölkerungsgruppen und die Handlungsfelder und wesentlichen Massnahmen Nutzung neuer Technologien unabdingbar. Der für die kommenden Jahre festzulegen. Ausgehend Regierungsrat will sich an seinen Zielen auch von einem intensiven Analyseprozess und dem messen lassen und integriert die Rapportierung zur Massnahmenumsetzung in seine jährliche Berichterstattung. Damit sind ein wirkungsvolles Controlling und die Information gegenüber Gros sem Rat und Öffentlichkeit gewährleistet. 4|
Der Regierungsrat ist sich bewusst, dass er nicht Der Regierungsrat ist überzeugt, dass der allein agieren kann, sondern sich im Verbund mit Kanton Thurgau mit Einbezug aller gesellschaftli- anderen befindet und Kräftebündelungen suchen chen Kräfte auch in den kommenden vier Jahren muss. Dafür sind Netze erforderlich: Netze, um erfolgreich voranschreiten wird. Er gibt seiner zu verbinden, Netze, um zu übertragen, Netze, um Hoffnung Ausdruck, dass die ganze Thurgauer zu umfassen und heranzuziehen, Netze, um den Bevölkerung und die Thurgauer Wirtschaft entlang Kontakt von Mensch zu Mensch zu knüpfen. Das der vorgelegten Schwerpunkte nach Kräften zur Netz als Symbol begleitet denn auch bildlich diese konstruktiven Bewältigung der Zukunft beitragen Regierungsrichtlinien. werden, ganz im Sinn von Emile de Girardins «Gouverner, c’est prévoir». Die vorliegenden Richtlinien wurden im Vergleich zu den vorangegangenen in Aufbau und Umfang gestrafft. So ziehen kurze Schlaglichter die Leser- Der Regierungsrat schaft in die nachfolgenden Themen hinein und ersetzen so die früheren Grundlagen. Im Aufbau Monika Knill, Präsidentin wurde sodann auf besondere Subziele der Depar- Chefin Departement für Erziehung und Kultur temente verzichtet, wodurch der Umsetzungsfokus auf die regierungsrätlichen Ziele konziser und Carmen Haag, Vizepräsidentin sichtbarer wird. Die Massnahmen richten sich nun Chefin Departement für Bau und Umwelt ausschliesslich an der strategischen Ebene des Regierungsrates aus und bleiben auch sprachlich Cornelia Komposch kurz gefasst. Im Anhang findet sich der Rück- Chefin Departement für Justiz und Sicherheit blick zu den Zielen der vergangenen Legislatur- periode. Der Regierungsrat kann mit Genugtuung Dr. Jakob Stark feststellen, dass die für die Jahre 2012 – 2016 Chef Departement für Finanzen und Soziales gesteckten Ziele weitgehend erreicht sind. Er verkennt nicht, dass dies nur dank gemeinsamer Walter Schönholzer Anstrengungen aller Beteiligter, insbesondere Chef Departement für Inneres und Volkswirtschaft auch des Grossen Rates, möglich war, und dankt für das gemeinsame Engagement. Dr. Rainer Gonzenbach Staatsschreiber Frauenfeld, 7. Juni 2016 Richtlinien 2016 – 2020 | Vorwort | 5
1.1 Inhaltsverzeichnis 4 1. Vorwort 6 1.1 Inhaltsverzeichnis 8 1.2 Abkürzungsverzeichnis 10 2. Zahlen und Fakten 16 3. Leitlinien 20 4. Schwerpunkte des Regierungsrates 20 4.1 Schwerpunkt 1: Spielräume nutzen und erweitern 22 4.1.1 Herausforderungen 22 4.1.2 Ziel 23 4.1.3 Massnahmen 23 4.1.3.1 Staatskanzlei 23 4.1.3.2 Departement für Inneres und Volkswirtschaft 23 4.1.3.3 Departement für Erziehung und Kultur 24 4.1.3.4 Departement für Justiz und Sicherheit 24 4.1.3.5 Departement für Bau und Umwelt 24 4.1.3.6 Departement für Finanzen und Soziales 26 4.2 Schwerpunkt 2: Chancen erkennen und Entwicklungen steuern 28 4.2.1 Herausforderungen 28 4.2.2 Ziel 29 4.2.3 Massnahmen 29 4.2.3.1 Staatskanzlei 29 4.2.3.2 Departement für Inneres und Volkswirtschaft 29 4.2.3.3 Departement für Erziehung und Kultur 30 4.2.3.4 Departement für Justiz und Sicherheit 30 4.2.3.5 Departement für Bau und Umwelt 30 4.2.3.6 Departement für Finanzen und Soziales 6|
32 4.3 Schwerpunkt 3: Ressourcen erhalten und entwickeln 34 4.3.1 Herausforderungen 34 4.3.2 Ziel 35 4.3.3 Massnahmen 35 4.3.3.1 Staatskanzlei 35 4.3.3.2 Departement für Inneres und Volkswirtschaft 35 4.3.3.3 Departement für Erziehung und Kultur 36 4.3.3.4 Departement für Justiz und Sicherheit 36 4.3.3.5 Departement für Bau und Umwelt 36 4.3.3.6 Departement für Finanzen und Soziales 38 4.4 Schwerpunkt 4: Wissen und Können erschliessen und nutzen 40 4.4.1 Herausforderungen 40 4.4.2 Ziel 41 4.4.3 Massnahmen 41 4.4.3.1 Staatskanzlei 41 4.4.3.2 Departement für Inneres und Volkswirtschaft 41 4.4.3.3 Departement für Erziehung und Kultur 42 4.4.3.4 Departement für Justiz und Sicherheit 42 4.4.3.5 Departement für Bau und Umwelt 42 4.4.3.6 Departement für Finanzen und Soziales 44 5. Anhang 46 5.1 Rückblick RRL 2012–2016 59 5.2 Wichtige Bundesvorhaben mit Auswirkung auf die Kantone 62 5.3 Geplante kantonale Gesetzesvorhaben Richtlinien 2016 – 2020 | Vorwort | 7
1.2 Abkürzungsverzeichnis AHV Alters- und Hinterlassenenversicherung ALV Arbeitslosenversicherung BBl Bundesblatt BTS Bodensee-Thurtalstrasse EL Ergänzungsleistungen EU Europäische Union GABM Gefahrenabwehr und Bedrohungsmanagement IBK Internationale Bodenseekonferenz ICT Information and Communication Technology Interreg Integration der Regionen im europäischen Raum IT Informationstechnik IV Invalidenversicherung IVöB Interkantonale Vereinbarung über das öffentliche Beschaffungswesen KASAK Kantonales Sport- und Freizeitanlagenkonzept KdK Konferenz der Kantonsregierungen KIP 2 Zweites kantonales Integrationsprogramm KKJPD Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren KV Kantonsverfassung MINT Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik MuKEn Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich NAF Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds NFA Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen NRP Neue Regionalpolitik OLS Oberlandstrasse ORK Ostschweizer Regierungskonferenz PHTG Pädagogische Hochschule Thurgau PRE Projekte Regionale Entwicklung RB Thurgauer Rechtsbuch RPG Raumplanungsgesetz RRL Regierungsrichtlinien SR Systematische Rechtssammlung des Bundes UNESCO United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization ZGB Zivilgesetzbuch 8|
Zahlen und Fakten Richtlinien 2016-2020 || 11 11
2 2. 266’510 Zahlen und Fakten Bevölkerung wächst durch Zuwanderung Menschen wohnten Ende 2015 im Kanton Thur- gau, 1,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Seit Jahren wächst die Thurgauer Bevölkerung stärker als jene der Gesamtschweiz. Zuzüge aus dem Ausland und aus anderen Kantonen tragen deutlich stärker dazu bei als der Geburtenüberschuss. www.statistik.tg.ch Mehr ältere Menschen Geburtenzahlen steigen wieder 2’785 Kinder wurden im Jahr 2015 geboren. Seit zehn Jahren nehmen die Geburtenzahlen in der Thur- gauer Bevölkerung wieder zu. Dies führt, zusam- men mit dem Zuzug junger Familien, zu wieder steigenden Schülerzahlen an Thurgauer Schulen. www.statistik.tg.ch, www.bista.tg.ch Multikulturelle Gesellschaft 10 3,2 Prozent – bei so vielen Kantonseinwohnerinnen Prozent – um so viel stieg die Zahl der 65-Jähri- und -einwohnern ist eine andere Sprache als gen und Älteren allein im Jahr 2015. Seniorinnen Deutsch die Hauptsprache, also die Sprache, in und Senioren sind die am stärksten wachsende der sie denken und die sie am besten beherrschen. Bevölkerungsgruppe. Im Jahr 2030 dürfte jede Ende 2015 waren 24 Prozent der Thurgauer bzw. jeder Vierte im Rentenalter sein. Die Zahl der Wohnbevölkerung Ausländerinnen und Ausländer, Hochbetagten, also der 80-Jährigen und Älteren, davon ein Drittel deutsche Staatsangehörige. wird sich bis 2030 nahezu verdoppeln. 15 Prozent der Thurgauerinnen und Thurgauer mit Schweizer Pass haben einen Migrationshinter- www.statistik.tg.ch grund. www.statistik.tg.ch 12 |
Vielfältige Formen des Zusammenlebens Hin zur Dienstleistungsgesellschaft 7’813 7’300 Haushalte mit fünf oder mehr Personen gab es Arbeitsplätze entstanden zwischen 2005 und Ende 2014. Dies sind sieben Prozent aller Privat 2013 im Thurgauer Dienstleistungssektor (in haushalte. Fast jeder dritte Haushalt ist ein Ein Vollzeitäquivalenten). Demgegenüber kam der in- personenhaushalt. In 31 Prozent der Thurgauer dustriell-gewerbliche Sektor zuletzt spürbar unter Haushalte lebt ein Paar mit Kind(ern), in fünf Druck. Der starke Schweizer Franken fordert die Prozent der Haushalte ein Elternteil mit Kind(ern). Thurgauer Unternehmen. In der Landwirtschaft setzt sich der Strukturwandel fort. Die Zahl der www.statistik.tg.ch Landwirtschaftsbetriebe nimmt seit Jahren ab. www.statistik.tg.ch Internet wird zum alltäglichen Medium 98 Starke Vernetzung mit EU-Ländern Prozent der Personen zwischen 20 und 30 Jahren nutzen das Internet regelmässig, 1997 waren es 71 erst zwölf Prozent gewesen. 83 Prozent der er- Prozent der Thurgauer Exporte flossen 2015 in wachsenen Bevölkerung verwenden mehrmals pro die EU-Länder. Fast ein Drittel der Exporte geht Woche das Internet (1997: sieben Prozent). Die allein nach Deutschland. Die starke internationale Nutzung im Rahmen von E-Commerce und der Vernetzung des Kantons zeigt sich auch bei der Digitalisierung von Maschinen und Prozessen setzt Zahl der Grenzgängerinnen und Grenzgänger, die sich immer mehr durch. seit Jahren zunimmt. Ende 2015 arbeiteten bei nahe 5’000 Grenzgängerinnen und Grenzgänger www.bfs.admin.ch im Thurgau. www.statistik.tg.ch Richtlinien 2016 – 2020 | Zahlen und Fakten | 13
Netz der Sozialen Sicherheit ist gefordert Siedlungsdruck hat zugenommen 19,5 39’137 Prozent mehr Ergänzungsleistungen zur AHV Einfamilienhäuser standen Ende 2014 im Kanton als im Jahr 2010 wurden 2015 ausgeschüttet, Thurgau. Fast zwei von drei Gebäuden mit Wohn- bei den Ergänzungsleistungen zur IV waren es nutzung sind Einfamilienhäuser. Mehr als jedes 16,5 Prozent mehr. Die Sozialhilfequote ist mit fünfte Einfamilienhaus entstand nach dem Jahr 1,7 Prozent (2014) vergleichsweise tief. Trotzdem 2000. nahmen die Sozialhilfeausgaben der Thurgauer Gemeinden in den letzten Jahren netto zu, da Zwischen den Jahren von 1996 bis 2008 hat sich Rückerstattungen durch vorgelagerte Instrumente die Siedlungsfläche im Kanton Thurgau um 12 km2 spärlicher flossen. oder elf Prozent ausgedehnt. Dies ging vor allem auf Kosten der landwirtschaftlichen Fläche. www.svztg.ch, www.bsv.admin.ch, www.statistik.tg.ch www.statistik.tg.ch Gesundheitskosten belasten Staatsfinanzen Steigende Mobilitätsbedürfnisse 18,8 55 Prozent der Staatsausgaben entfielen im Jahr 2015 auf das Gesundheitswesen, im Jahr 2010 Prozent – um so viel stieg zwischen 2005 und waren es noch 12,6 Prozent gewesen. 2015 die Zahl der im öffentlichen Verkehr be- Die Staatsrechnung 2015 schloss mit einem förderten Passagiere. Auch der Verkehr auf den Ertragsüberschuss von 7,8 Mio. Franken. Damit Thurgauer Kantonsstrassen nimmt Jahr für Jahr ist die Rechnung nach drei Jahren mit Aufwand- zu (2015: +0,8 Prozent). Parallel dazu erhöht überschüssen wieder positiv. Der Druck auf sich der Motorfahrzeugbestand jährlich um 2 bis die Staatsfinanzen wird in den nächsten Jahren 3 Prozent. Thurgauerinnen und Thurgauer leg- weiter hoch bleiben, insbesondere durch die stei- ten im Jahr 2010 70 Prozent ihrer Tagesdistanz genden Spital- und Gesundheitskosten. mit dem Auto oder Motorrad zurück, 20 Prozent mit einem öffentlichen Verkehrsmittel. Auf den www.finanzverwaltung.tg.ch Langsamverkehr entfielen 7,5 Prozent der täglich zurückgelegten Strecke. www.ovt.tg.ch, www.tiefbauamt.tg.ch, www.statistik.tg.ch 14 |
Spitzenreiter Nachhaltig investiert 10,1 1’161’894’743 Gebäude pro 1’000 Einwohner sind im Thurgau Franken haben Bauherren im Kanton Thurgau in einem Minergie-Standard gebaut oder saniert. in den Jahren 2008 bis 2015 in die energie- Das ist mehr als das Doppelte des schweizeri- technische Sanierung ihrer Gebäude oder in die schen Durchschnitts (4,8). Der Thurgau liegt damit Nutzung von Abwärme oder von erneuerbaren im interkantonalen Vergleich mit Abstand an der Energien investiert. Insgesamt wurden 12’085 Spitze. Minergie-Gebäude weisen gegenüber den Projekte realisiert. 70 Prozent der Aufträge gingen gesetzlichen Energieanforderungen an die Gebäu- an Thurgauer Unternehmen, 29 Prozent an Un- dehülle bis zu 40 Prozent bessere Werte auf. ternehmen in anderen Kantonen und lediglich ein Prozent ins Ausland. www.minergie.ch Datenbank Abteilung Energie Ressourcen besser nutzen: Abfälle sind Wertstoffe 488 Kilo Siedlungsabfälle fielen im 2014 pro Ein wohnerin und Einwohner im Kanton Thurgau an. Davon wurden 111 Kilo als Wertstoffe separat gesammelt. Rund 30 Prozent des Abfalls im Keh- richtsack ist biogener Abfall, der verwertet werden könnte. Etwa 290 Kilo Nahrungsmittel pro Person landen in der Schweiz jedes Jahr im Abfall. Ein Vier-Personen-Haushalt in der Schweiz gibt somit jährlich rund 2’000 Franken für Nahrungsmittel aus, die in der Mülltonne enden. www.umwelt.tg.ch Richtlinien 2016 – 2020 | Zahlen und Fakten | 15
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Leitlinien Richtlinien 2016-2020 || 17 17
3 3. Leitlinien Der Kanton Thurgau weist gute Rahmenbedin- gungen aus, um die nächsten Jahre erfolgreich zu bewältigen: eine flexible und vielfältige Wirt- schaftsstruktur ohne grosse Klumpenrisiken, eine niedrige Zahl an Arbeitssuchenden, einen hohen Grad an Sicherheit, ein über die Landes- grenzen hinaus vernetztes Bildungs- und Gesund heitswesen, eine bürgernahe und effiziente Verwaltung, einen stabilen Staatshaushalt, eine hohe Lebensqualität mit einem breiten Kultur- und Freizeitangebot und eine intakte Landschaft. Dem Kanton Thurgau stellen sich aber auch Herausforderungen: das Bevölkerungswachstum, die Suche nach einem Ausgleich zwischen Nut- zung und Schonung der natürlichen Landschaft, die Ansiedlung zukunftsfähiger und wertschöp- fender Unternehmen und Unternehmensteile, der Erhalt von Arbeitsplätzen trotz schwieriger Wäh- rungssituation und die Bewältigung der demogra- Der Kanton Thurgau erfährt in der öffentlichen Wahrnehmung ausserhalb seiner Grenzen nur sporadisch die Aufmerksamkeit und die adäquate Beachtung für Leistungen und Errungenschaften seiner Bürgerinnen und Bürger und deren Insti- tutionen. Im verstärkten Wettbewerb unter den Standorten für Arbeit, Wohnen und das Verbringen der Freizeit ist dem Aspekt der Kommunikation und der realistischen Darstellung der Stärken und Chancen vermehrt Beachtung zu schenken. Der Regierungsrat ist der Auffassung, dass den Kanton spannende Gegensätzlichkeiten auszeich- nen. Den Thurgau und seine Bevölkerung zeich- nen folgende Eigenschaften aus: eigenständig und vernetzt traditionell und innovativ fischen Entwicklung. pragmatisch und visionär 18 |
Diese Thurgauer Eigenschaften erzeugen eine produktive Spannung und führen zu den folgenden Schwerpunkten: 1. Spielräume nutzen und erweitern 2. Chancen erkennen und Entwicklungen steuern 3. Ressourcen erhalten und entwickeln 4. Wissen und Können erschliessen und nutzen Diese vier Schwerpunkte setzen die Kompass- nadel der Regierungsrichtlinien, jeweils in der Ableitung Herausforderungen – Zielbestimmung – Massnahmen. Ziele und Massnahmen stehen frei- lich immer unter dem Vorbehalt sich verändernder Rahmenbedingungen und unter demjenigen der personellen und finanziellen Ressourcen. Dabei soll der Blick nicht allein auf die Weiterentwick- lung und Erschliessung neuer Aufgaben, sondern auch auf einen möglichen Verzicht und Reduktion bisheriger Leistungen gerichtet sein. Richtlinien 2016 – 2020 | Leitlinien | 19
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Schwerpunkte des Regierungsrates Schwerpunkt 1 Spielräume nutzen und erweitern Richtlinien 2016-2020 || 21 21
4 4. Schwerpunkte des Regierungsrates 4.1 Schwerpunkt 1: Spielräume nutzen und erweitern 4.1.1 Herausforderungen Die wirtschaftliche Vernetzung, insbesondere auch die Beziehungen der Schweiz zu EU- Ländern, beeinflussen Wirtschaftswachstum und Branchenstruktur im Kanton Thurgau unmittelbar. Zudem ist innerstaatlich eine Tendenz zu beobach- ten, dass die Kantone in ihrer Gestaltungsfreiheit beengt und in ihren bisherigen Kompetenzen beschnitten werden. Für den finanziellen Spiel- raum der Kantone kommt der Weiterentwicklung der NFA erhebliches Gewicht zu. In diesem Umfeld hat sich der Kanton Thurgau mit seinen schlanken, flexiblen Organisationsformen zu behaupten. Zusammenschluss Sicherheit 4.1.2 Ziel Der Regierungsrat strebt ein effizientes Verwal- tungshandeln mit bürgernahen Entscheiden an, unter Wahrung der Handlungskompetenz des Kantons und der Gemeinden sowie durch Koope- rationen mit Nachbarn im In- und Ausland. Der Regierungsrat identifiziert für die Festlegung von Massnahmen unter anderen folgende Themen felder: Zusammenarbeit internationale Alters interkantonale gesundheit Zusammenarbeit Staatsstrukturen Frühe Staats- haushalt Förderung Kooperation Sonder- funktion schulung Vorbild- Subsidiarität Bildungs- und Lebensmittel Wissenschafts- standort Föderalismus NFA kurze Wege 22 |
4.1.3 Massnahmen 4.1.3.3 Departement für Erziehung und Kultur 4.1.3.1 Staatskanzlei Der Kanton Der Kanton - unterstützt die Gemeinden beim Ausbau der - verstärkt die Umsetzung von grenzüberschrei- Frühen Förderung subsidiär. tenden Projekten. - überprüft die Rahmenbedingungen des Bei- - nutzt die Synergien, die sich aus dem gleichzei tragsgesetzes. tigen Vorsitz der IBK und der Parlamentarier- - verstärkt die kantonale Steuerung des sonder- konferenz Bodensee ergeben. pädagogischen Angebots in den Schulgemein- - pflegt und stärkt die interkantonale Zusammen- den. arbeit mit Bund und Kantonen. - überprüft und optimiert das Angebot der Son- derschulen. 4.1.3.2 Departement für Inneres und - unterstützt den Zusammenschluss von Schulge- Volkswirtschaft meinden, insbesondere die Bildung von Volks- Der Kanton schulgemeinden. - strebt optimale Rahmenbedingungen für die - setzt sich für die langfristige Sicherstellung des Wirtschaft an. prüfungsfreien Hochschulzugangs ein. - entwickelt seine arbeitsmarktlichen Massnah- - stärkt den grenzüberschreitenden Bildungs- und men abgestimmt auf die nationalen Programme Wissenschaftsstandort Konstanz-Kreuzlingen. und passt sie laufend der wirtschaftlichen Situa- - wirkt der zunehmenden Reglementierung im tion an. Bereich der Berufsbildung entgegen. - stärkt die landwirtschaftlichen Betriebe im - bereinigt das Kursangebot in der J+S-Kaderbil- Hinblick auf eine marktorientierte Produktion dung in Zusammenarbeit mit den Ostschweizer und unter Berücksichtigung der ökologischen Kantonen und den Sportverbänden. Vorgaben. - stärkt die Stellung der kantonalen Museen als - fördert die Vernetzung aller Akteure in der bedeutende Erlebnis-, Bildungs- und Erfah- Ernährungsbranche, von der Urproduktion bis rungsorte mit einer Museumsstrategie. zur Vermarktung. - verstärkt die Kooperation im Bodenseeraum und - fördert erneuerbare Energien und Energie der Ostschweiz im Bereich der Kulturvermittlung effizienz (abgestimmt auf die Bundesstrategie) und der Naturwissenschaften. zum Nutzen der Thurgauer Bevölkerung und Wirtschaft. Richtlinien 2016 – 2020 | Schwerpunkte des Regierungsrates | 23
4.1.3.4 Departement für Justiz und 4.1.3.6 Departement für Finanzen und Sicherheit Soziales Der Kanton Der Kanton - baut die interkantonale Zusammenarbeit im - richtet seine Finanzpolitik nach einem mittelfris- Bereich der Strafverfolgung (Bekämpfung tig ausgeglichenen Finanzhaushalt und einem Cyber-Kriminalität) aus. tiefen Wachstum seiner Ausgaben aus. - setzt die Anpassungen des Schweizerischen - überprüft die Grundlagen der Finanzkompeten- Strafgesetzbuches um und stellt die Mittel zur zen im Hinblick auf ein zeit- und sachgerechtes Verfügung. sowie vorausschauendes Handeln. - überprüft die Justizorganisation aufgrund der - setzt sich auf nationaler Ebene für eine wir- Erfahrungen mit den Schweizerischen Prozess- kungsvolle NFA ein, die den unterschiedlichen ordnungen seit 2011 und passt sie soweit Ressourcenpotenzialen angemessen Rechnung nötig an. trägt. - beteiligt sich an der Sicherheitsarchitektur - nutzt die Umsetzung der Unternehmenssteuer- Schweiz und nimmt Einsitz in den entsprechen- reform III für steuerlich attraktive Rahmenbedin- den Gremien. gungen, um Arbeitsplätze und Wirtschaftswachs- - stärkt die Ressourcen im Sicherheitsverbund tum zu fördern. Thurgau und auf interkantonaler Ebene mit - unterstützt einen massvollen Steuerwettbewerb. Leistungsvereinbarungen und Fusionen. - setzt seine IV-Stelle durch aktiven Einbezug der Arbeitgeber als Instrument für eine erfolgrei- 4.1.3.5 Departement für Bau und Umwelt che Eingliederung ein. Der Kanton - stellt durch seine Lebensmittel- und Chemika - erarbeitet eine kantonale Strategie im Umgang lienkontrolle den Täuschungs- und Gesundheits- mit Agglomerationsprogrammen. schutz der Bevölkerung sicher. - überprüft den Flächenbedarf und die optimale - wahrt in Zusammenarbeit mit den Behörden von Nutzung der Fläche in neu bezogenen, kantons- In- und Ausland die Interessen der Lebensmittel eigenen und zugemieteten Bauten institutionell. exportierenden Thurgauer Betriebe. - legt dem Grossen Rat einen Netzbeschluss für - sorgt durch aktive Teilnahme am Nationalen das ganze Kantonsstrassen- und -wegnetz vor. Inspektionswesen für wettbewerbsneutrale In - erarbeitet einen Aktionsplan für die Inwert spektionen der pharmazeutischen Unternehmen. setzung von Waldleistungen. - beteiligt sich an der Ethikkommission Ost- - erarbeitet die Grundlagen für den Entscheid, ob schweiz, um die klinische Forschung im Kanton künftig Bauvorhaben ausserhalb der Bauzonen zu fördern und den Patientenschutz zu garantie- einzig vom Kanton entschieden und vollzogen ren. werden. 24 |
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Schwerpunkte des Regierungsrates Schwerpunkt 2 Chancen erkennen und Entwicklungen steuern Richtlinien 2016-2020 || 27 27
4 4.2 Schwerpunkt 2: Chancen erkennen und Entwicklungen steuern 4.2.1 Herausforderungen Die demografischen Entwicklungen und Migrati- onsbewegungen verändern die Anforderungen an staatliche Leistungen und Infrastruktur. Der Druck auf soziale Einrichtungen und das Gesundheits- system steigt. Damit einher geht eine Verände- rung in der Bereitschaft zu sozialem Engagement und eine sich verbreiternde kulturelle Diversität. Widerstrebende Bedürfnisse von stetig steigender Mobilität und Offenhaltung technologischen Ent- wicklungsspielraums einerseits sowie Bewahrung von intaktem und sicherem Lebensumfeld und Sicherung des gesellschaftlichen Zusammenhalts andererseits verlangen nach ausgewogener Steu- erung. Der Kanton als Lebens- und Wirtschafts- Verkehr standort hat sich interkantonal und im internatio- nalen Verbund zu behaupten; dabei öffnen sich auch erfolgversprechende Nischen, die besetzt werden können. 4.2.2 Ziel Der Regierungsrat nutzt gesellschaftliche, poli tische und technologische Entwicklungen, welche die bisherigen Stärken nutzen und Schwächen eliminieren. Der Regierungsrat identifiziert für die Festlegung von Massnahmen unter anderen folgende Themen felder: Kunst und Kultur Familie und Forschung Erwerbstätigkeit Sozialhilfe Ernährungs Steuern sicherheit Digitalisierung KASAK Haftplätze soziale Raum entwicklung Sicherheit Arbeitsplätze Gesundheit Migration Demografie Begabtenförderung Gutes Bauen 28 |
4.2.3 Massnahmen - sichert die Qualität der landwirtschaftlichen Produktion durch Beratung und Kontrollen, unter 4.2.3.1 Staatskanzlei Nutzung von Synergien mit Labelkontrollen. Der Kanton - unterstützt Aktivitäten zur Absatzförderung regio - aktualisiert die kleinräumigen Bevölkerungs naler und einheimischer Nahrungsmittel, auch szenarien, überprüft die räumlichen Abgrenzun- unter Nutzung elektronischer Verkaufsplattfor- gen und die Methodik und entwickelt sie weiter. men. - stärkt und verbessert die statistischen Grund - schafft gute Rahmenbedingungen für ein ver- lagen für die Steuerung des Gesundheitswe- stärktes Angebot in den Bereichen der Para- sens. landwirtschaft. - sorgt für einen angemessenen und technisch - unterstützt die nationale Tiergesundheitsstrate- realisierbaren Datenschutz. gie mit den Schwerpunkten Früherkennung und - prüft die digitale Entwicklung auf ihre Anwend- Überwachung sowie die Antibiotikastrategie. barkeit in Verwaltungsabläufen. 4.2.3.3 Departement für Erziehung 4.2.3.2 Departement für Inneres und und Kultur Volkswirtschaft Der Kanton Der Kanton - fördert die Vereinbarkeit von Familie und Er- - erstellt gestützt auf den Bahnfahrplan 2019 werbstätigkeit. ein Konzept «Öffentlicher Regionalverkehr - erhöht die Tragfähigkeit der Schulen bezüglich 2019 – 2024». Förderung von Kindern und Jugendlichen mit - erarbeitet Grundlagen zum energieeffizienten besonderem Bedarf. motorisierten Individualverkehr und erstellt ein - nutzt das Potenzial ausserschulischer Bildung Konzept zur Erhöhung des Anteils der Elektro- und Betreuung durch die Vernetzung verschie- mobilität. dener Akteure. - stärkt den Wirtschaftsraum Thurgau mit zielge- - intensiviert die Begabungs- und Begabtenförde- richteter Promotion und durch Unterstützung rung durch konkrete Angebote. kantonal bedeutender Vorhaben der Standort- - schöpft das Potenzial im Bereich der Berufs- entwicklung. und gymnasialen Bildung aus und begegnet so - fördert die regionale Wertschöpfung mit den dem Fachkräftemangel. Instrumenten der Neuen Regionalpolitik (NRP) - stellt die finanziellen und personellen Ressour- und mit Projekten Regionaler Entwicklung cen der Berufsfachschulen im Hinblick auf den (PRE). technologischen Fortschritt sicher. - präsentiert sich als Ferien- und Erholungsdes- - entwickelt ein kantonales Sport- und Freizeitan- tination mit Leuchtturmprojekten und einem lagenkonzept (KASAK). passenden Angebot von Hotellerie und Gastro- - stärkt die Vermittlungs- und Bildungsangebote nomie. mit Blick auf die demografische Entwicklung - berät Stellensuchende frühzeitig und unterstützt und die zunehmende kulturelle Diversität. arbeitslose Personen mit arbeitsmarktlichen - fördert die Regionalträgerschaften der Kulturför- Massnahmen zur Erhaltung ihrer Arbeitsmarkt derung und Kulturpflege und ermöglicht den fähigkeit. niederschwelligen Zugang zu Kunst und Kultur - sensibilisiert die Unternehmen im Hinblick auf für alle. die Schaffung niederschwelliger Arbeitsplätze sowie die Wiedereingliederung älterer Arbeits- kräfte. Richtlinien 2016 – 2020 | Schwerpunkte des Regierungsrates | 29
4.2.3.4 Departement für Justiz und 4.2.3.5 Departement für Bau und Umwelt Sicherheit Der Kanton Der Kanton - erarbeitet einen dem neuen Bundesrecht - setzt die neue Bürgerrechtsgesetzgebung des entsprechenden kantonalen Richtplan, der den Bundes unter Straffung der Organisation sowie kantonalen Bedürfnissen Rechnung trägt. der Verfahren um. - erarbeitet ein Konzept für die Siedlungsentwick- - überprüft die Gefängnisstrukturen im Hinblick lung nach innen. auf die Wirtschaftlichkeit und die nationalen - erarbeitet einen Leitfaden für «Gutes Bauen». sowie internationalen Vorgaben. - erarbeitet das «Generelle Projekt» für die ge- - stellt sicher, dass ein ausreichendes Platzan samte Strecke der BTS sowie das Vorprojekt für gebot für den Wegweisungsvollzug gemäss der die OLS. Ausländer- und Asylgesetzgebung zur Verfü- - aktualisiert sein Gesamtverkehrskonzept. gung steht. - passt mindestens 25 Bushaltestellen an die - schafft optimierte regionale und kantonale Anforderungen betagter sowie geh- und sehbe- Bevölkerungsschutzstrukturen. hinderter Menschen an. - institutionalisiert die einheitliche Führung und Ausbildung der Partner im Sicherheitsverbund 4.2.3.6 Departement für Finanzen und Thurgau. Soziales - passt seine Feuerschutzgesetzgebung den Der Kanton aktuellen Verhältnissen an. - strebt durch massvolles Wachstum von Bevöl- - stellt die technischen Informations- und Kom- kerung und Wirtschaft zusätzliche Steuererträge munikationssysteme der Einsatzkräfte langfristig und eine moderate Steuerbelastung an. sicher. - unterstützt Massnahmen zur Sicherung der - setzt die revidierte Führerausbildung im Stras- finanziellen Stabilität der AHV. senverkehr (Opera3) um. - trägt mit einem auf die Eingliederung fokus- - überprüft seine Asylorganisation und die amts- sierten Vollzug zur finanziellen Sanierung und übergreifenden Ressourcen im Hinblick auf eine Entschuldung der IV bei. allfällige Neustrukturierung des Asylwesens. - unterstützt Revisionsvorschläge, welche die - unterstützt den Bund beim Ausbau von Standor- Minimierung des Risikos der Abhängigkeit von ten in seinem Zuständigkeitsbereich. Ergänzungsleistungen im Alter zum Ziel haben. - prüft auf kantonaler Ebene mit dem Pilotpro- jekt «Integrationsmassnahmen im EL-Bereich» Einsparungspotenzial. - fördert im Gesundheitswesen die integrierte Versorgung und Vorsorge unter Berücksichti gung des Bundesrechts und der nationalen Strategien. - nutzt die Planungsinstrumente und Konzepte zur Steuerung und Optimierung des Leistungs- angebots in den Spitälern und in der Altersbe- treuung. 30 |
- realisiert das stationäre und ambulante Platz angebot für Menschen mit Behinderung auf der Grundlage des Planungsberichts 2015 – 2020. - setzt sich als voraussichtlicher Standortkanton eines Ausreisezentrums für eine massvolle Belastung seiner Finanzen und Strukturen ein. - fördert für die zugewiesenen Personen aus dem Asylbereich einfache und wirkungsvolle Integra- tionsmassnahmen. - nutzt die Sozialhilfe als unterstützendes Instru- ment für die Integration in den Arbeitsmarkt und zur wirtschaftlichen Selbständigkeit. Richtlinien 2016 – 2020 | Schwerpunkte des Regierungsrates | 31
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Schwerpunkte des Regierungsrates Schwerpunkt 3 Ressourcen erhalten und entwickeln Richtlinien 2016-2020 || 33 33
4 4.3 Schwerpunkt 3: Ressourcen erhalten und entwickeln 4.3.1 Herausforderungen Wirtschaftswachstum und steigende Bevölke- rungszahlen erhöhen den Ressourcenverbrauch und verlangen innovative Gewinnungs- und Nut- zungsformen knapper Ressourcen. Der Druck auf die natürlichen Lebensgrundlagen steigt. Auch der Klimawandel wird sich auf die Ressourcen und das Landschaftsbild des Kantons auswirken. Der Kanton Thurgau verfügt über intakte Lebens- räume, sieht sich aber auch in die Dynamik naher Wirtschaftsräume eingebunden. Er steht im Widerstreit zwischen Öffnung des Raumes für Nutzungsentwicklungen und Erhaltung des Mobilität Energie Werterhaltung Nachhaltigkeit Raumes als Lebensgrundlage und Erholungs gebiet. 4.3.2 Ziel Der Regierungsrat richtet sein Handeln darauf aus, die natürlichen Lebensgrundlagen, die Kultur landschaft und gute Infrastrukturen zu erhalten und zu fördern. Der Regierungsrat identifiziert für die Festlegung von Massnahmen unter anderen folgende Themen- felder: kulturelles Erbe Berufsauftrag Schutzpläne Mittelschulstrategie Attraktivität Landesversorgung Infrastruktur MINT-Förderung Strassen Grundversorgung Bevölkerungs- schutz Lebens- grundlagen Natur Jagd und Fischerei Industrie 34 |
4.3.3 Massnahmen 4.3.3.3 Departement für Erziehung und Kultur 4.3.3.1 Staatskanzlei Der Kanton Der Kanton - fördert den Ausbau der offenen Kinder- und - wendet bei der Beschaffung im Büromaterial- Jugendarbeit. und Büromöbelbereich anerkannte ökologische - überprüft den Berufsauftrag für Lehrpersonen Standards an. unter Einbezug möglicher Arbeitszeitmodelle. - optimiert die Arbeitssituation für Schulleitungen 4.3.3.2 Departement für Inneres und und verbessert die Attraktivität des Berufes. Volkswirtschaft - erhält die Attraktivität und das Potenzial der Der Kanton PHTG mit einem Ergänzungsbau als Teil einer - erfasst die gut erschlossenen Industrie- und zweckmässigen Infrastruktur. Gewerbeflächen und stellt Instrumente zur - sorgt mit einer Mittelschulstrategie für ein regio- Suche nach geeigneten Liegenschaften zur nal abgestimmtes, mindestens gleichbleibendes Verfügung. Angebot. - fördert ein nachhaltiges Gleichgewicht zwischen - nutzt mit gezielter MINT-Förderung die Poten landwirtschaftlicher Nutzung und den Anliegen ziale und Ressourcen auf allen Bildungsstufen. von Ökologie, Gewässer- und Hochwasser- - sorgt für eine weitsichtige Infrastrukturplanung schutz. der Berufsfachschulen unter Berücksichtigung - verankert mit den neuen harmonisierten Mus- der demografischen und Arbeitsmarktentwick- tervorschriften der Kantone im Energiebereich lung. (MuKEn 2014) den aktuellen Stand der Technik. - stärkt die inner- und interkantonale Zusammen- - stärkt die Versorgungssicherheit auch unter arbeit im Bibliotheksbereich. Nutzung der eigenen Energieressourcen (Sonne, - schafft bedarfsgerechte und zeitgemässe Muse- Wind, Holz, biogene Reststoffe, Geothermie). umsinfrastrukturen. - unterstützt die Optimierung der Stromnetze und - fördert die Kulturangebote als Beitrag für die deren Steuerung im Hinblick auf die zukünftig hohe Lebensqualität. dezentralere Stromerzeugung (Smart Grid). - schützt, erforscht und erschliesst die histori- - erhöht die Rechtssicherheit im Grundstücks- schen Plätze, insbesondere des UNESCO- bereich durch den schrittweisen Ausbau des Welterbes der Pfahlbauten, zusammen mit den Katasters der öffentlich-rechtlichen Eigentums- Gemeinden. beschränkungen. - erhöht die Sensibilisierung für den schonenden Umgang mit Ressourcen und für den verantwor- tungsbewussten Konsum von Lebensmitteln. - unterstützt eine qualitativ hochstehende und tiergerechte Lebensmittelproduktion durch kon- sequente Kontrollen der Nutztierhaltungen. Richtlinien 2016 – 2020 | Schwerpunkte des Regierungsrates | 35
4.3.3.4 Departement für Justiz und - revitalisiert acht Kilometer Fliessgewässer. Sicherheit - erstellt einen Aktionsplan zur Reduktion der Der Kanton Ammoniakemission aus der Landwirtschaft. - schützt seine kritischen Infrastrukturen und - erstellt ein Konzept für den Einsatz von Recyc überprüft die Massnahmenplanung der wirt- lingmaterial im Hoch- und Tiefbau. schaftlichen Landesversorgung. - erarbeitet ein Thurrichtprojekt. - stellt die Führungsfähigkeit in ausserordent- - stellt sicher, dass für die sanierungspflichtigen lichen Lagen durch ein Kompetenzzentrum Wasserkraftwerke von Bund, Swissgrid und Bevölkerungsschutz sicher. Kanton geprüfte Sanierungskonzepte vorliegen. - passt die Vorsorgeplanung an die Risikoverän- - nutzt bei den staatseigenen Liegenschaften derungen an. bei finanzieller Tragbarkeit alternative Energien - passt seine Jagdgesetzgebung an das neue und achtet auf eine gute Energieeffizienz. Bundesrecht und die Bedürfnisse aus der Praxis an. 4.3.3.6 Departement für Finanzen und - revidiert die Fischereigesetzgebung im Hinblick Soziales auf eine Senkung des Mindestalters zum Bezug Der Kanton von Fischereipatenten. - motiviert bei angemieteten Objekten die Eigen- - führt die neuen Ausweisprodukte 2017 – 2019 tümer, alternative Energien einzusetzen und unter Wahrung der bisherigen Grundversorgung ist bereit, angemessen höhere Mietzinsen zu ein. bezahlen. - evaluiert den Standort für eine neue Jagd - geht sorgfältig mit seinem Kantonsvermögen um schiessanlage und stellt ihre Finanzierung sicher. und sichert sich die Kapitalmarktfähigkeit und den finanziellen Handlungsspielraum. 4.3.3.5 Departement für Bau und Umwelt - fördert mit dem Kompetenzbündel «Thurgau Der Kanton Gesundheit» die Wahrnehmung und Profilierung - erlässt Schutzanordnungen für alle Biotope von eines «gesunden Thurgaus» als Lebens- und nationaler Bedeutung. Arbeitsraum. - schafft ein weiteres Naturwaldreservat. - fördert die Umsetzung von Ideen für betriebliche - orientiert sich bei seinen kantonalen Hochbau- Verbesserungen durch ein flächendeckendes, ten zusätzlich zum gesetzlich vorgeschriebenen unbürokratisches Ideenmanagement auf Amts- Minergie/Minergie-P-Standard am Minergie- und Betriebsebene. Eco/Minergie-P-Eco-Standard. - stellt sicher, dass weniger als zehn Prozent der Kantonsstrassen in einem kritischen oder schlechten Zustand sind. - baut eine Kulturgüterschutzfachstelle auf und erstellt für die 50 wichtigsten Kulturgüter Notfallplanungen. 36 |
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Schwerpunkte des Regierungsrates Schwerpunkt 4 Wissen und Können erschliessen und nutzen Richtlinien 2016-2020 || 39 39
4 4.4 Schwerpunkt 4: Wissen und Können erschliessen und nutzen 4.4.1 Herausforderungen Nach wie vor stehen Aus- und Weiterbildung aller Bevölkerungsgruppen unter hoher Dynamik, gerade auch im Rahmen der sich verändernden Bevölkerungszusammensetzung. Informations- und Kommunikationstechnologie gewinnen als Schlüs- seltechnologien weiter und für alle an Bedeutung. Im Arbeitsmarkt verschärft sich die Konkurrenz um genügend und spezialisierte Arbeitskräfte, auch für den Kanton als Arbeitgeber. Gefahren- abwehr E-Voting Weiterbildung neue Technologietransfer 4.4.2 Ziel Der Regierungsrat eröffnet Jugendlichen und Erwachsenen den technischen und praktischen Zugang zu Wissensgesellschaft und Arbeitswelt. Der Regierungsrat identifiziert für die Festlegung von Massnahmen unter anderen folgende Themen- felder: Statistik Museen Wettbewerbsfähigkeit Medien E-Government IT lebenslanges Bildung und Forschung OGD Archivierung Lernen Geoinformationen Fachkräfte Lehrplan Volks- Integration Informatik schule Thurgau Anstellungs Wissenschaft Berufs bedingungen bildung Ausbildungsplätze 40 |
4.4.3 Massnahmen - prüft die geodatenbasierte Erfassung von land- wirtschaftlichen Flächen, Hang- und Steillagen 4.4.3.1 Staatskanzlei sowie Kulturen. Der Kanton - ermöglicht mit attraktiver Aus- und Weiterbil- - schafft die Voraussetzungen für die Erweiterung dung die Nachfolge auf den Landwirtschaftsbe- der rechtlichen Grundlagen für die öffentliche trieben und begleitet den Generationenwechsel Statistik. beratend. - ermöglicht, mit E-Government vermehrt Dienst- leistungen orts- und zeitunabhängig zu nutzen. 4.4.3.3 Departement für Erziehung - nutzt die technischen Möglichkeiten im Bereich und Kultur der Kommunikation. Der Kanton - bietet E-Voting für Auslandschweizer Stimm - unterstützt die Elternbildungsorganisationen bei berechtigte an und prüft die Ausweitung auf das der Bereitstellung von Angeboten und spricht Inlandelektorat. dabei insbesondere auch Migrantenfamilien an. - stellt der Öffentlichkeit schrittweise geeignete - führt den Lehrplan Volksschule Thurgau ein und Daten nach den Anforderungen von Open Go- begleitet die Schulgemeinden bei der Umset- vernment Data (OGD) zur Verfügung. zung bedarfsgerecht. - festigt und optimiert die ICT-Strukturen zwischen 4.4.3.2 Departement für Inneres und Schulgemeinden und Kanton. Volkswirtschaft - fördert die Clusterbildung im Wissens- und Der Kanton Hochschulraum Ostschweiz und Bodensee - offeriert einen Archivdienst für Gemeinden mit sowie den Wissens- und Technologietransfer. breitem Angebot bezüglich Aktenführung und - setzt die Anstrengungen zur Gewinnung von Archivierung im elektronischen Zeitalter. Fachkräften und zur Verminderung des Brain- - aktualisiert seine vom Staatsarchiv veröffent- Drains gezielt fort (Projekt «Talente für den lichte Archivdatenbank laufend und erschliesst Thurgau»). weitere Bestände aus Politik, Wirtschaft und - überprüft, ob bedürftige Jugendliche mit Stipen- Gesellschaft. dien und Darlehen noch besser erreicht werden - unterstützt die Bestrebungen des Bundes im können. Bereich E-Government und stellt die erforder- - entwickelt die Berufsfachschulen zu starken lichen IT-Sicherheitsinfrastrukturen zur Verfü- Kompetenzzentren mit klaren Profilen im gung. Bereich der beruflichen Grundbildung und der - stellt die Daten der kantonalen Energiestatistik Weiterbildung. in grafisch aufbereiteter und elektronisch abruf- - entwickelt Fördermodelle für Sporttalente in barer Form öffentlich zur Verfügung. Zusammenarbeit mit Vereinen, Schulen und - stellt seine Geodaten der Bevölkerung, der Betrieben weiter. Wirtschaft und den öffentlichen Verwaltungen in - baut das digitale Angebot im Bereich Thurgovi- zeitgemässer Qualität und Form zur Verfügung. ana (E-Thurgoviana) und im wissenschaftlichen - stärkt die Innovationskraft mit Angeboten in den Bereich aus. Bereichen Wissens- und Technologietransfer. - stärkt die kantonalen Museen und die Kantons- bibliothek als Orte der Wissensvermittlung und des lebenslangen Lernens. - erweitert die Kulturvermittlungsangebote (kklick.ch, thurgaukultur.ch) bedarfsgerecht. Richtlinien 2016 – 2020 | Schwerpunkte des Regierungsrates | 41
4.4.3.4 Departement für Justiz und 4.4.3.5 Departement für Bau und Umwelt Sicherheit Der Kanton Der Kanton - erarbeitet die Grundlagen für den Entscheid - unterstützt das Projekt der KKJPD zur Harmo über den Aufbau eines eigenen Verkehrs nisierung der Informatik im Bereich der Straf modells. justiz. - erschliesst das denkmalpflegerische Fotoarchiv - unterstützt das Projekt der KKJPD zur Harmo und die Kunstdenkmälerbände elektronisch und nisierung der Polizeiinformatik. stellt sie der Öffentlichkeit zur Verfügung. - erarbeitet ein zweites kantonales Integrations- programm (KIP 2) für die Periode 2018 – 2021 4.4.3.6 Departement für Finanzen und und schliesst eine neue Programmvereinbarung Soziales ab. Der Kanton - schützt und berät seine Mitarbeiterinnen und - konsolidiert seine gute Position auf dem sich Mitarbeiter und diejenigen der Gemeindebehör- verschärfenden Arbeitsmarkt durch weiterhin den bei bedrohlichen und gefährlichen Situa attraktive Anstellungsbedingungen. tionen (GABM). - stellt in seiner Verwaltung sowohl für Berufs- - führt ein systematisches Wissensmanagement lernende als auch für Praktikanten qualifizierte im Bereich Bevölkerungsschutz ein und fördert Ausbildungsplätze zur Verfügung. dessen Weiterentwicklung. - fördert die Entwicklungsmöglichkeiten für Fach- - erschliesst eine bürgernahe Kommunikation personen als Alternative zur Führungskarriere. mittels E-Police. - fördert weiterhin für sein Personal die Mobilität mit öffentlichen Verkehrsmitteln für Dienstreisen und den Arbeitsweg. - fördert mit dem Bildungslehrgang Pflege HF den Nachwuchs in den Pflegeberufen. - begegnet dem sich abzeichnenden Mangel an Hausärztinnen und Hausärzten mit dem Praxis assistenzprogramm und der Prüfung integrierter Versorgungsansätze. 42 |
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5 5. Anhang 5.1 Rückblick RRL 2012 – 2016 Legende zur Ampelbewertung: ● ● ● Massnahmen per Ende Legislatur umgesetzt Massnahmen per Ende Legislatur teilweise umgesetzt Massnahmen per Ende Legislatur nicht umgesetzt Schwerpunkte des Regierungsrates: 1. Stellung im Wettbewerb stärken Ziel: Der Regierungsrat stärkt die Stellung des Kantons Thurgau im Wettbewerb und ermöglicht mit optimalen Rahmenbedingungen eine qualitativ und quantitativ nachhaltige Entwicklung für Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt. Massnahmen zur Zielerreichung Status Bemerkungen Der Kanton fördert das Arbeitsplatzwachs- ● tum mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze in bestehenden Unternehmen und mit der Ansiedelung neuer Betriebe. Der Kanton fördert insbesondere die ● Ansiedelung von Wirtschaftszweigen, welche insbesondere ressourcenschonende, nach- haltige und innovative Produkte entwickeln. Der Kanton achtet auf einen KMU-freundli- ● chen Gesetzesvollzug. 46 |
Massnahmen zur Zielerreichung Status Bemerkungen Der Kanton bietet sich als attraktiver Arbeits- ● Das Sozialversicherungszentrum Thurgau markt für inländische und gut qualifizierte (SVZ TG) optimiert die Zusammenarbeit mit ausländische Arbeitskräfte an. Mit arbeits- den Arbeitgebern, um die Versicherungsneh- marktlichen Massnahmen beschleunigt er mer noch schneller in den ersten Arbeits- Wiedereingliederungsprozesse und hilft, markt zu integrieren. Im Übrigen erfüllen arbeitslose Personen arbeitsmarktfähig zu die regionalen Arbeitsvermittlungszentren halten, beziehungsweise zu qualifizieren. (RAV) in Zusammenarbeit mit der Abteilung Arbeitsmarktliche Massnahmen und der Arbeitslosenkasse diesen Auftrag fortlau- fend. Der Kanton sorgt mit einer leistungsfähi- ● Das «Generelle Projekt» der 1. Etappe der gen Verkehrsinfrastruktur für eine optimale BTS ist technisch fertig bearbeitet. Die Verbindung zwischen den Regionen und Projektübergabe an den Bund erfolgt nach zu den kantonalen und ausserkantonalen Inkraftsetzung des Bundes-Netzbeschlusses. Wirtschaftsräumen sowie für eine Entlastung Das generelle Projekt der 2. und 3. Etappe der Städte und Dörfer zur Verbesserung der der BTS und das Vorprojekt der OLS werden Lebensqualität. 2016 aufgenommen. Im KRP wurden die entsprechenden Grundlagen geschaffen. An verschiedenen Orten wurden Betriebs- und Gestaltungskonzepte ausgearbeitet, mit Frauenfeld wurde ein Mobilitätskonzept 2030 entwickelt, in Bischofszell wurde eine Machbarkeitsstudie zur Stadtentlastung er- arbeitet, in Sirnach wurde der Beitragskredit zur Spange Hofen genehmigt Der Kanton stärkt seine Stellung als ● attraktiver Bildungs-, Arbeits-, Lebens- und Erholungsraum durch ein breit gefächertes Bildungs-, Kultur und Sportangebot sowie durch familienfreundliche Angebote. Der Kanton bekämpft mittels einer vernetzten ● Zusammenarbeit zwischen Migrationsamt, Arbeitsinspektorat, Tripartiter Kommission, Kantonspolizei und Grenzwachtkorps Wettbe- werbsbeeinträchtigungen durch Dumping und Schwarzarbeit. Richtlinien 2016 – 2020 | Anhang | 47
Massnahmen zur Zielerreichung Status Bemerkungen Der Kanton sorgt durch eine systematische ● Auswertung der Kriminal- und Verkehrsun- fallstatistik und darauf basierenden gezielten Massnahmen für stabil tiefe Kriminalitätsra- ten und Unfallzahlen. Der Kanton stellt eine zukunftsgerichtete ● und wettbewerbsfähige Infrastruktur für das Gesundheits- und Bildungswesen bereit. Der Kanton etabliert die Ressourceneffizienz ● und die Nachhaltigkeit von Betrieben als zusätzliches Kriterium bei der Darstellung des Erfolgs der Thurgauer Wirtschaft. Der Kanton zeigt seine Präsenz in anderen ● Kantonen und im benachbarten Ausland weiterhin mit Auftritten an Veranstaltungen und Ausstellungen. Der visuelle Auftritt des Kantons als Konzern ● ist auf allen Kommunikationsebenen einheit- lich. 48 |
Schwerpunkte des Regierungsrates: 2. Thurgau entwickeln – Thurgau bleiben Ziel: Der Regierungsrat sorgt für die Erreichung der Zielsetzungen gemäss kantonalem Richtplan mit bestehenden und allfällig ergänzenden Steuerungsinstrumenten. Massnahmen zur Zielerreichung Status Bemerkungen Der Kanton setzt den Richtplan um, hinter- ● fragt Erweiterungen der Bauzonen kritisch und fördert innere Verdichtung und Sied- lungserneuerung. Der Kanton stärkt den ländlichen Raum im ● Thurgau, schafft gute strukturelle Vorausset- zungen für den Erhalt und die Bewirtschaf- tung des Kulturlandes durch die Landwirt- schaft und bedient die besiedelten Gebiete mit einer zukunftsgerichteten Erschliessung. Der Kanton verstärkt die grenzüberschrei- ● Massnahme grösstenteils umgesetzt. Im tende Kooperation in der Ostschweiz und in Bereich der Berufsbildung gibt es noch Aus- der Region Bodensee, insbesondere auch im baupotenzial (z. B. Projekt «XChange»). Bereich von Bildung und Forschung. Der Kanton fördert und unterstützt Mass ● nahmen zur Verbesserung der Zusammen arbeit zwischen den Kultur- und Tourismus- anbietern. Der Kanton erarbeitet ein Langsamver- ● Das Langsamverkehrskonzept wird Ende kehrskonzept und ein Güterverkehrskonzept. 2016 erarbeitet sein. ● Die Erarbeitung des Güterverkehrskonzepts wurde nicht ausgelöst, weil die Grundlagen des Bundes erst 2016 vorliegen werden. Richtlinien 2016 – 2020 | Anhang | 49
Massnahmen zur Zielerreichung Status Bemerkungen Der Kanton trifft Massnahmen zur Verbesse- ● Mit dem Langsamverkehrskonzept werden rung der Langsamverkehrsplanung und zur die Schwachstellen im Kanton erhoben. verstärkten Koordination von motorisiertem Die Behebung ist eine Aufgabe der nächsten Individualverkehr (MIV), öffentlichem Verkehr Legislatur. (ÖV) und Langsamverkehr (LV), was neben organisatorischen Anpassungen auch zusätz- liche Ressourcen benötigen wird. Der Kanton engagiert sich für die Durch- ● führung der nächsten Landesausstellung im Raum Bodensee-Ostschweiz (Expo Boden- see-Ostschweiz 2027). Der Kanton ergänzt die Grundlagen des ● Finanzausgleichs mit Anreizsystemen zur Förderung der Zielsetzungen des kantonalen Richtplans. Der Kanton erarbeitet ein Konzept zur Förde- ● rung und Steuerung des Baus von höheren Häusern und Hochhäusern. Der Kanton setzt sich für eine qualitative ● Entwicklung des ländlichen Raums ein. Der Kanton setzt sich für eine angemessene ● Der Kanton hat seine Position im Rahmen Verteilung der Lasten aus dem Betrieb des von Vernehmlassungen konsequent vertre- Flughafens Zürich ein. ten. Die nächsten Schritte sind abhängig von der Ratifizierung des Staatsvertrages mit Deutschland. 50 |
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