Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin

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wiener
klinische
wochenschrift
The Central European Journal of Medicine

133. Jahrgang 2021 · Supplement 5    Wien Klin Wochenschr (2021) 133 :S175–S191
                                     https://​doi.org/​10.1007/​s00508-​021-​01932-w
                                     © Springer-Verlag GmbH Austria, part of Springer
                                     Nature 2021

Abstracts

52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft
für Innere Medizin
HYBRID
23.–24. September 2021

Tagungspräsident
Univ.-Prof. Dr. Peter Fickert

Tagungssekretär
Priv.-Doz. Dr. Gernot Zollner
abstracts

           ALLGEMEINE INNERE MEDIZIN                                               P02
                                                                               Effektivität stationärer internistisch-
           P01                                                                 psychosomatischer Behandlung im Krankenhaus:
                                                                               Evaluation eines Behandlungskonzepts
       A biopsychosocial model of fear of ­COVID-19                            in Niederösterreich

       Patrick Nürnberger*1, Dirk von Lewinski3, Bernd                         Matthias Knefel*1, Sylvia Toro1, Maria Meier1, Wilhelm
       Rothenhaeusler1, Celine Braun1, Patrick Reinbacher3,                    Wlassits1, Johann Pidlich1
       Andreas Baranyi1                                                        1
                                                                                   Landesklinikum Baden, Baden bei Wien, Österreich
       1
        Department of Psychiatry and Psychotherapeutic Medicine.               2
                                                                                   Fakultät für Psychologie, Universität Wien, Wien, Österreich
       Medical University of Graz, Austria
                                                                                   Grundlagen: Die Behandlung von Patienten mit psycho-
       2
        Department of Internal Medicine Division of Cardiology.
                                                                               somatischen Beschwerden ist ein immer wichtiger werdender
       Medical University of Graz, Austria
                                                                               Bestandteil medizinischer Versorgung. Aufgrund der körper-
       3
        Department of Orthopaedics and Traumatology, Medical
                                                                               lichen Symptompräsentation und der häufigen Komorbidität
       University of Graz, Austria
                                                                               organischer Erkrankung und psychischer Beeinträchtigung
              Background: In the years 2020/2021 the world is suffering        scheint ein internistisches Behandlungssetting mit psycho-
          from a pandemic of a disease called C    ­ OVID-19, a respiratory    somatischem Schwerpunkt erfolgversprechend. Aktuelle
          infection caused by the S ­ ARS-COV2 virus that can cause severe     Behandlungsleitlinien bewegen sich weg von einer sequen-
          somatic complications and death. The struggle included not           tiellen Behandlung psychosomatischer Beschwerden hin zu
          only the health issues, but also caused a psychosocial crisis,       einer simultanen Behandlung, die von Beginn an organische
          with many lockdowns and the inability of having social con-          und psychologische Diagnostik- und Behandlungsoptionen
          tacts for many months. The aim of this study was to investigate      berücksichtigt. Die Station für Internistische Psychosomatik des
          biopsychosocial factors of fear of ­COVID-19, including trait        Landesklinikums Baden in Niederösterreich mit gastroentero-
          anxiety, state anxiety, severe health anxiety, physical symptoms     logischem Schwerpunkt bietet seit über 35 Jahren stationäre
          of anxiety, mental wellbeing and signs of depression, somatic        Behandlung für psychosomatische Beschwerden an. Das Sta-
          risk factors, financial losses and social support and to establish   tionskonzept entspricht dem Anspruch nach simultaner mul-
          a biopsychosocial model of fear of C ­ OVID-19.                      tiprofessioneller Diagnostik und Behandlung und kann daher
              Methods: 368 people were included in this study. All partic-     trotz seines langen Bestehens als innovativ in diesem Bereich
          ipants answered a battery of well-established and well validated     betrachtet werden. Die Wirksamkeit des Konzepts wurde bisher
          psychometric questionnaires including: ­     BAI, ­WHO-5, ­  STAI,   aber nicht systematisch überprüft. Ziel der vorliegenden Studie
       ­WI-IAS, ­SPQ, Social Support Survey and the Severity Measure           war es, die Wirksamkeit dieses psychosomatischen Behand-
          for Specific Phobia.                                                 lungssettings zu überprüfen.
              Results: The investigation showed that there were numer-             Methodik: Insgesamt wurden im Rahmen einer natura-
          ous differences between people of different levels of fear of        listischen Studie 184 Personen bei Aufnahme in die stationäre
        ­COVID-19 and their biopsychosocial factors. Especially female         Behandlung und bei Entlassung befragt. Der primäre Endpunkt
          participants showed higher levels of fear of O­ VID-19 in general.   war der Unterschied in der globalen Symptombelastung sowie
          Coming to a biopsychosocial model of fear of ­COVID-19 we            in den Bereichen Somatisierung, Ängstlichkeit und Depressivi-
       were able to detect severe health anxiety, gender and state and         tät, gemessen mit dem Brief Symptom Inventory (­BSI) zwischen
       trait anxiety as factors that can directly predict levels of fear of    Aufnahme und Entlassung. Sekundäre Endpunkte waren die
ÖGIM

         ­COVID-19.                                                            weiteren Symptomskalen des B     ­ SI, das Körperbild (­FKB-29) und
              Conclusions: The reasons for fear of ­COVID-19 are multi-        der subjektive Therapieerfolg (­BVB 2000). Die Persönlichkeits-
       factorial and include especially gender, severe health anxiety          struktur (­OPD-SF) und aversive Kindheitserfahrungen (­ACE-D)
       and state and trait anxiety. A biopsychosocial approach is ben-         wurden als Prädiktoren für den Therapieerfolg untersucht. Eine
       eficial in the explanation of fear of ­COVID-19 und can be used to      kleinere Stichprobe von 59 Personen nahm auch an einer Vier-
                                                            ­ OVID-19 at an
          identify those people who are affected by fear of C                  Monats-Katamnese teil.
       early stage and to offer a fast and adequate therapy.                       Ergebnisse: Die Aufnahme führte zu einer signifikanten
                                                                               Verbesserung in den primären Endpunkten, die als großer
                                                                               Effekt gewertet werden kann. Der Effekt zeigte sich in verschie-
                                                                               den großem Ausmaß ebenfalls in den sekundären Endpunk-
                                                                               ten. Die einzelfallbezogene Analyse von Veränderungen ergab
                                                                               für die globale Symptombelastung eine Remission bei einem
                                                                               Viertel der Patienten und bei ebenso vielen eine Response.
                                                                               Die zweite Hälfte der Patienten erreichte keine reliable Ver-
                                                                               änderung, wobei der Großteil davon (38,6 %) eine Tendenz in
                                                                               Richtung Verbesserung aufwies. Kein Patient verschlechterte
                                                                               sich reliabel. Personen mit geringer integrierter Struktur in
                                                                               den Bereichen Regulierung des Objektbezugs und emotionale
                                                                               Kommunikation nach innen zeigten geringeren Therapieerfolg.
                                                                               Die kleinere Vier-Monats-Katamnese gab erste Hinweise auf die
                                                                               zeitliche Stabilität der Effekte.
                                                                                   Schlussfolgerungen: Die stationäre Versorgung psychoso-
                                                                               matischer Patienten scheint in der evaluierten Station erfolg-
       Die mit Sternchen (*) markierten Autoren sind die korrespondie-         reich zu gelingen. Die Persönlichkeitsstruktur liefert einen
       renden Autoren.

       S176                                                                                                                          13
abstracts

Hinweis auf den zu erwartenden Therapieerfolg und sollte in        • keine aktuelle positive Testung auf Corona
der Behandlung berücksichtigt werden. Dieses Konzept könnte        • 1 war im Vorfeld positiv und später wieder negativ auf
ein Modell für die Integration von psychosomatischen Behand-         Corona getestet worden
lungsangeboten im Akutkrankenhaus in Österreich darstellen.
                                                                   Zur Kongresszeit betrug die Corona-7-Tage-Inzidenz in Öster-
                                                                   reich 17–21 Neuerkrankungen/100.000. Die Krankenstandin-
                                                                   zidenz in Österreich im Monat August 2019 betrug ca. 7 % der
    P03                                                            Versicherten. Offensichtlich profitierten die Ärztetage hinsicht-
                                                                   lich unspezifischer respiratorischer Infekte von den COVID19-
Infekte nach medizinischer Fortbildung                             Maßnahmen oder die reduzierte Quote beruht auf saisonalen
                                                                   Effekten (Lufttemperatur, Grippezeit).
                                                                       Schlussfolgerungen: Offensichtlich waren die Vorsichts-
Rainer Schöfl*1, Peter Niedermoser2, Simon Huber2,
                                                                   maßnahmen während der „Ärztetage Velden“ wirksam. Von
Edda Wiesbauer2, Carmen Zavarsky3, Natalie Ubl3,                   diesen Daten könnte Entscheidungshilfe gewonnen werden, ob
Manfred Dierich2                                                   Präsenz-Kongresse in Risikozeiten geplant werden sollen.
1
  Interne 4, Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern,
Linz, Österreich
2
  Österreichische Akademie der Ärzte, Wien, Österreich                 P04
3
  Medizinische Ausstellung- und Werbegesellschaft, Wien,
Österreich
                                                                   Comorbidities in rheumatoid arthritis at Klinikum
   Grundlagen: Es ist nicht bekannt, wie viele Infekte als Folge   Klagenfurt – reduced incidence through new
der Kontakte bei medizinischen Fortbildungsveranstaltungen         therapies?
auftreten.
   Methodik: Die Veranstalter von EndoLinz (Thema: Gastro-         Livia Huber*1, Miriam Hucke1, Marcel Konrad, Philip
intestinale Endoskopie) und Ärztetage Velden (Thema: Allge-        Willau, Markus Peck-Radosavljevic1
meinmedizin) wollten diesen Fragen nachgehen.
   Umfrage nach EndoLinz: Am 30. und 31.01.2020 fand im
                                                                   1
                                                                     Department of Internal Medicine and Gastroenterology
Linzer Power Tower „EndoLinz“ statt. Dabei kamen 220 Teil-         (­IMuG), Hepatology, Endocrinology, Rheumatology and
nehmer für insgesamt 12 Stunden an zwei Tagen in einem Saal        Nephrology including Centralized Emergency Department
und zu einem gemeinsamen Abendessen in einem Gasthaus              (­ZAE), Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, Klagenfurt,
zusammen. Die Teilnehmer wurden zwei Wochen später online          Austria
anonym mittels Survey Monkey befragt.                                  Background: Rheumatoid arthritis is the most common
   Umfrage nach Ärztetage Velden 2020: Vom 17. bis 22.08.2020      chronic, inflammatory autoimmune disease with a prevalence
fanden in Velden an mehreren Orten die „Ärztetage“ statt.          of 0,5–1,5 % in Austria. Diagnostic criteria are based on the
Dabei kamen 350 Teilnehmer für bis zu 6 Tage ohne Abendver-        physical appearance (Swollen-Joint-Count (­SJC) and Tender-
anstaltungen zusammen. Ein umfangreiches COVID19-Präven-           Joint-Count (­TJC)), laboratory markers (rheumatoid factor (­RF),
tionsprogramm mit limitierter Teilnehmerzahl, Sitzplatz-Tra-       anticitrullinated-peptide-antibodies (­ACPA)) and radiographic
cing, Abstandsregeln, verpflichtendem Mund-Nasen-Schutz            features. Due to the chronic inflammation, patients suffer from
und Händedesinfektion wurde implementiert. Die Teilnehmer          higher vulnerability for specific comorbidities. How and if these
wurden zwei Wochen später online anonym mittels Survey             comorbidities are changing with new treatments available and
Monkey befragt.                                                    possible gender-related differences was investigated here.
   Ergebnisse: Umfrage nach EndoLinz (30.–31.01.2020):                 Methods: This was a monocentric, retrospective data

                                                                                                                                         ÖGIM
   220 Teilnehmer wurden befragt, 99 Personen (45 %) ant-          analysis conducted at the Innere Medizin & Gastroenterologie
worteten. 21 (21 %) von 99 Personen, die geantwortet haben,        (­IMuG) at Klinikum Klagenfurt, which hosts also the largest
erkrankten in den zwei Wochen nach Ende des Meetings an            Rheumatology outpatient clinic in Carinthia. 605 patients with
einem (respiratorischen) Infekt, im Schnitt nach 6 Tagen:          rheumatoid arthritis were included, which received outpatient
• 6 von ihnen hatten Fieber                                        treatment between 2009–2019.
• 16 einen oberen                                                      Results: Our cohort shows the typical female predomi-
• 2 einen unteren und                                              nance (ration 4:1). There was a significant difference in ­CDAI
• 1 einen oberen und unteren Infekt der Atemwege                   and S ­ JC and different comorbidities (p ≤ 0,001). Highest ­CDAI
• 1 kam bereits mit Symptomen zum Kongress                         values were present in patients with internistic comorbidities,
Vier der 21 Erkrankten waren in dieser Saison gegen Grippe         depression or osteoporosis. Highest ­SJC values were present in
geimpft. C
         ­ OVID-19 war zu dieser Zeit in Österreich noch kein      patients with depression. There was no significant difference
Thema. Die Krankenstandinzidenz in Österreich im Monat Jän-        between gender and certain comorbidities. Different ­DMARD
ner 2019 betrug ca. 15 % der Versicherten.                         (Disease-modifying antirheumatic drug) therapies had no
   Umfrage nach Ärztetage Velden (17.–22.08.2020):                 influence on comorbidities or C ­ DAI. There was a significant dif-
   350 Teilnehmer wurden befragt, 206 Personen (59 %) ant-         ference in S ­ JC, depending on the D ­ MARD therapies received
worteten. 6 (2,9 %) von 206 Personen (55 % Frauen, medianes        (p = 0.021).
Alter 50–60), die geantwortet haben, waren im Schnitt 3–4 Tage         Conclusions: No reduction in the incidence of comorbidi-
am Kongress präsent und erkrankten in den zwei Wochen nach         ties due to new treatments in rheumatoid arthritis could be
Ende des Meetings an einem Infekt, im Schnitt nach 7,5 Tagen:      found in our cohort. Despite that, certain comorbidities (e. g.
• 2 von ihnen hatten Fieber                                        depression) showed significantly higher C  ­ DAI and S­ JC values.
• kein Infekt der oberen Atemwege                                  We conclude that patients with R   ­ A should be screened for R­A
• 1 einen Infekt der unteren Atemwege                              associated comorbidities.
• 1 einen Infekt des oberen Gastrointestinaltrakts
• 2 einen Infekt des unteren Gastrointestinaltrakts

13                                                                                                                              S177
abstracts

           ENDOKRINOLOGIE UND                                                 GASTROENTEROLOGIE UND
           STOFFWECHSEL                                                       HEPATOLOGIE

           P05                                                                P06
       ­ LP-1 Analoga als neues Wundermittel zur
       G                                                                  Von Willebrand factor for outcome prediction
       Gewichtsabnahme?                                                   within different clinical stages of advanced
                                                                          chronic liver disease
       Theresa Winkler*1, Magdalena Hoffmann1,2,3, Karin
       Amrein1                                                            Lorenz Balcar*1,2, Bernhard Scheiner1,2, Rafael
       1
        Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie,                    Paternostro1,2, Benedikt Simbrunner1,2, Lukas Hartl1,2,
       Universitätsklinik für Innere Medizin, Medizinische Universität    Mathias Jachs1,2, David Bauer1,2, Georg Semmler1,2,
       Graz, Graz, Österreich                                             Albert Friedrich Stättermayer1,2, Matthias Pinter1,
       2
        Research Unit für Safety in Health, c/​o Abteilung                Peter Quehenberger3, Michael Trauner1, Thomas
       für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie,          Reiberger1,2, Mattias Mandorfer1,2
       Universitätsklinik für Chirurgie, Medizinische Universität         1
                                                                            Division of Gastroenterology and Hepatology, Department
       Graz, Graz, Österreich                                             of Internal Medicine ­III, Medical University of Vienna, Vienna,
       3
        Stabsstelle für Qualitäts- und Risikomanagement, ­LKH-​Univ.      Austria
       Klinikum Graz, Graz, Österreich                                    2
                                                                            Hepatic Hemodynamic Lab, Medical University of Vienna,
          Grundlagen: Die steigende Prävalenz von Übergewicht             Vienna, Austria
       und Adipositas und das damit einhergehende erhöhte Risiko          3
                                                                            Department of Laboratory Medicine, Medical University of
       für verschiedene Erkrankungen ist ein großes Problem unserer       Vienna, Vienna, Austria
       Zeit. Neben der Lifestyle-Modifikation kann eine medikamen-
                                                                                Background: Although von Willebrand factor (­VWF) lev-
       töse Therapie eine effektive Methode zur Gewichtsreduktion
                                                                            els have been reported to predict hepatic decompensation and
       sein. ­GLP-1 Analoga sind seit langem in der Diabetologie und
                                                                            mortality, the specific prognostic value of ­VWF in distinct clini-
       seit kurzem auch für die Indikation der Gewichtsabnahme im
                                                                            cal stages (­CS) has not been systematically assessed.
       Einsatz. Sie fördern die Insulinsekretion, hemmen die Gluka-
                                                                                Methods: Therefore, we (i) compared changes in prognostic
       gon-Ausschüttung, verzögern die Magenentleerung und ver-
                                                                            biomarkers throughout the clinical spectrum of A      ­ CLD and (ii)
       ringern den Appetit. Deshalb bieten ­GLP-1 Analoga eine viel-
                                                                            established ­CS-​specific ­VWF cut-offs for risk prediction. Patients
       versprechende Möglichkeit zur Therapie von Übergewicht und
                                                                            undergoing H  ­ VPG-​measurement at the Vienna Hepatic Hemo-
       Adipositas.
                                                                            dynamic Lab with evidence of ­ACLD were considered. ­CS were
          Methodik: Darstellung von zwei Fallbeispielen im klini-
                                                                            defined as follows: Probable compensated A      ­ CLD (cACLD): L­ SM
       schen Alltag.
                                                                            ≥ 10 kPa & ­HVPG < 6 mmHg/0: cACLD & 6–9 mmHg/1: cACLD
          Ergebnisse: Eine 44-jährige Frau mit drei Kindern, ver-
                                                                           & H ­ VPG ≥ 10 mmHg/2: decompensated A          ­ CLD (dACLD) with
       mehrter Gewichtszunahme über die letzten zwei Jahre, keinen
                                                                           bleeding/3: dACLD with non-bleeding decompensation/4: ≥ 2
       Vorerkrankungen und einem sehr hohen Stresslevel (9/10)
                                                                           decompensations.
       wendet seit drei Monaten Liraglutid an. Bei einem Ausgangsge-
                                                                                Results: 923 patients were included. We observed a steady
       wicht von 88,5 kg (­BMI 31,4 kg/m²) kam es innerhalb der ersten
                                                                           step-wise increase of ­VWF with ­CS progression. In contrast,
ÖGIM

       zwei Monate zu einer Reduktion um 5,5 kg (6,2 %) mit gleichen
                                                                          ­HVPG levelled off in dACLD with only modest numerical dif-
       Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten wie vor der Thera-
                                                                           ferences between ­CS 2–4, whereas M     ­ ELD showed only minor
       pie. Die Patientin berichtet über Mundtrockenheit v. a. in der
                                                                           changes in early ­CS and C   ­ RP did not increase until C ­ S 3, i. e.,
       Nacht und dosisabhängige Übelkeit, weshalb sie nach initialer
                                                                           non-bleeding decompensation.
       Steigerung bis auf 1,8 mg nun wieder 1,2 mg pro Tag anwendet.
                                                                                cACLD patients with ­VWF levels above the stage-specific
          Eine 54-jährige Frau ohne Kinder mit stetiger Gewichtszu-
                                                                           75th percentile (≥ 342 %) had a more than four times increased
       nahme über viele Jahre, Hashimoto Thyreoiditis und sitzendem
                                                                           risk of decompensation/death (­HR: 4.17 (95 %­CI: 2.20–7.90),
       Job mit mittlerem Stresslevel (6/10) ist seit 1,5 Monaten unter
                                                                           p < 0.001). In dACLD patients, V  ­ WF levels above the 75th per-
       Therapie mit Liraglutid ohne Bewegungs-Adaption, aber mit
                                                                           centile (≥ 418 %) were associated with a 67 %-increased risk
       Einführung von gelegentlichen Fastentagen. Von 109 kg Start-
                                                                           (­HR: 1.67 (95 %­CI: 1.28–2.19), p < 0.001), while having values
       gewicht (­BMI 36,4 kg/m²) kam es zu einer Reduktion von 7 kg
                                                                           below the 25th percentile (< 268 %) nearly halved the risk (­HR:
       innerhalb des ersten Monats und danach zur Stabilisierung des
                                                                           0.57 (95 %­CI: 0.42–0.78), p < 0.001) of decompensation/death.
       Gewichtes auf 103 kg (−6 kg/−5,5 %). Sie berichtet über dosisab-
                                                                                Importantly, even in a fully adjusted model (age, etiology,
       hängige, schubweise Übelkeit bei 1,8 mg täglich, weshalb die
                                                                           ­HVPG, M  ­ ELD, albumin, and C   ­ RP), V ­ WF was independently
       Dosis nun auf 1,2 mg pro Tag gehalten wird.
                                                                           associated with hepatic decompensation/death in cACLD. In
          Schlussfolgerungen: Diese zwei Fälle zeigen, dass eine
                                                                           dACLD, ­VWF remained independently predictive after adjust-
       Anwendung von Liraglutid zu einer raschen Gewichtsabnahme
                                                                           ing for M­ ELD, but not when adjusting for additional variables.
       führen kann und damit eine wertvolle Unterstützung in der
                                                                                Conclusions: Among the investigated parameters, V      ­ WF was
       Behandlung des Übergewichtes bieten kann. Die zu Beginn
                                                                           the only prognostic indicator that steadily increased through-
       starke Gewichtsabnahme verlangsamt sich, weshalb oft eine
                                                                           out all ­CS of ­ACLD. Its prognostic implications are particularly
       Dosis-Steigerung nötig ist. Beobachtungen zum mittel- und
                                                                           pronounced in cACLD patients, in whom V         ­ WF ≥342 % identify
       langfristigen Erfolg fehlen noch weitgehend.
                                                                           those who are at a 4-fold increased risk of hepatic decompensa-
                                                                           tion/death. In dACLD, ­VWF cut-offs < 268 % and ≥ 418 % identify
                                                                           low- and high-risk populations. The proposed stage-dependent

       S178                                                                                                                          13
abstracts

­ WF cut-offs are easily applicable in clinical routine and may
V                                                                  15
                                                                     Department of Medical Oncology, Oncology Institute of
help to broaden the use of ­VWF—a highly versatile and readily     Southern Switzerland, Bellinzona, Switzerland; Faculty of
available biomarker—for risk stratification and treatment indi-    Biomedical Sciences, Università della Svizzera italiana (­USI),
vidualization.                                                     Lugano, Switzerland
                                                                   16
                                                                     Department of Surgery & Cancer, Imperial College London,
                                                                   Hammersmith Hospital, London, United Kingdom
    P07                                                            17
                                                                     Department of Translational Medicine, Università degli
                                                                   Studi del Piemonte Orientale, Novara, Italy
                                                                   18
                                                                     Medical Oncology and Hematology Unit, Humanitas Cancer
Predicting the outcome of patients with                            Center, Humanitas Clinical and Research Center-­IRCCS,
hepatocellular carcinoma treated with                              Milan, Italy
immunotherapy – the C ­ RAFITY score                               19
                                                                     Department of Biomedical Sciences, Humanitas University,
                                                                   Milan, Italy
Bernhard Scheiner*1, Katharina Pomej1, Martha                      20
                                                                     Department of Gastroenterology and Hepatology,
M. Kirstein2, Florian Hucke4, Fabian Finkelmeier5,                 University of Cologne, Cologne, Germany
Oliver Waidmann5, Kornelius Schulze6, Sandra                           Background: Immunotherapy with atezolizumab plus bev-
Koch7, Stephan Spahn8, Pompilia Radu9, Alexander                   acizumab represents the new standard of care in systemic front-
R. Siebenhüner10, Joachim C. Mertens12, Nuh                        line treatment of hepatocellular carcinoma (­HCC). Biomarkers
N. Rahbari13, Fabian Kütting20, Dirk-Thomas                        to predict treatment success are an unmet need.
Waldschmidt20, Matthias P. Ebert14, Andreas Teufel14,                  Methods: Patients with H    ­ CC treated with ­  PD-(L)1-based
Sara De Dosso15, David J. Pinato16, Tiziana Pressiani18,           immunotherapy between July 2015 and May 2020 in 6 European
Tobias Meischl1, Lorenz Balcar1, Christian Müller1,                centers (training set; n = 104) and between August 2015 and Feb-
Thomas Reiberger1, Michael Trauner1, Nicola                        ruary 2020 in 7 European centers (validation set; n = 73) were
Personeni18, Lorenza Rimassa18, Michael Bitzer8, Jörg              included. We investigated the prognostic value of baseline varia-
                                                                   bles by using a Cox regression model in the training set and devel-
Trojan5, Arndt Weinmann7, Henning Wege6, Jean-
                                                                   oped the ­CRAFITY (­CRP and ­AFP in ImmunoTherapY) score. The
François Dufour9, Markus Peck-Radosavljevic4, Arndt
                                                                   score was validated in the independent, external cohort.
Vogel2, Matthias Pinter1                                               Results: Baseline serum alpha-fetoprotein (­AFP) ≥ 200 ng/
1
 Division of Gastroenterology and Hepatology, Department           ml (­HR, 2.0; p = 0.009) and C-reactive protein (­CRP) ≥ 1 mg/
of Internal Medicine ­III, Medical University of Vienna, Vienna,   dl (­HR, 2.0; p = 0.016) were identified as independent nega-
Austria                                                            tive prognostic factors in multivariable analysis and were used
2
 Department of Gastroenterology, Hepatology and                    to develop the C  ­ RAFITY score. Patients who fulfilled none or
Endocrinology, Hannover Medical School, Hannover,                  only one criterion (0–1 point; C ­ RAFITY-low) had a significantly
Germany                                                            longer median overall survival (21.8 (95 %­CI, 13.4–30.2) months)
3
 Department of Medicine I, University Medical Center               than patients meeting both criteria (2 points; ­CRAFITY-​high;
Schleswig-Holstein, Lübeck, Germany                                5.3 (95 %­CI, 1.9–8.6) months; p < 0.001). Additionally, they had a
4
 Internal Medicine and Gastroenterology (­IMuG), Hepatology,       significantly better disease control rate (70 % vs. 32 %; p = 0.001).
Endocrinology, Rheumatology and Nephrology including               These results were confirmed in the independent validation set
Centralized Emergency Department (­ZAE), Klinikum                  and remained significant irrespective of Child-Pugh stage and
                                                                   treatment line.
Klagenfurt am Wörthersee, Klagenfurt, Austria
                                                                       Conclusions: The ­CRAFITY score identifies patients with
5
 Department of Gastroenterology, Hepatology and
                                                                   favorable disease control and survival. The score may help to
Endocrinology, University Hospital Frankfurt, Frankfurt/Main,

                                                                                                                                           ÖGIM
                                                                   guide treatment decisions and patient counseling.
Germany
6
 1. Department of Internal Medicine, Gastroenterology &
Hepatology, University Medical Center Hamburg-Eppendorf,
Hamburg, Germany
7
 Department of Internal Medicine I, University Medical
Center of the Johannes Gutenberg University Mainz, Mainz,
Germany
8
 Department Internal Medicine I, Eberhard-Karls University,
Tübingen, Germany
9
 University Clinic for Visceral Surgery and Medicine,
Inselspital, University of Bern, Bern, Switzerland
10
  Department of Medical Oncology and Hematology,
University Hospital Zurich and University Zurich, Zurich,
Switzerland
11
  Department of Medical Oncology and Hematology,
Cantonal Hospital Schaffhausen, Schaffhausen, Switzerland
12
  Department of Hepatology and Gastroenterology,
University Hospital Zurich and University Zurich, Zurich,
Switzerland
13
  Department of Surgery at University Hospital Mannheim,
Medical Faculty Mannheim, Heidelberg University,
Mannheim, Germany
14
  Department of Medicine ­II, Medical Faculty Mannheim,
Heidelberg University, Mannheim, Germany

13                                                                                                                                S179
abstracts

           P08                                                                     P09
       Corticosteroid therapy of flares in ulcerative colitis                  Alpha1-Antitrypsin deficiency and liver injury at
       is less effective in patients with prior biologic                       the Medical University of Graz
       therapy
                                                                               Matthias Leitner*1, Martin Wagner1, Jörg Jahnel2
       Andreas Blesl*1, Hans-Peter Gröchenig2, Gottfried                       1
                                                                                 Division of Gastroenterology and Hepatology, Medical
       Novacek3, Christian Primas3, Maximilian Kutschera3,                     University of Graz, Graz, Austria
       Constanze Illiasch4, Barbara Hennlich4, Pius Steiner5,                  2
                                                                                 Division of General Pediatrics, Medical University of Graz,
       Alexander Moschen6, Robert Koch7, Wolfgang                              Graz, Austria
       Tillinger8, Thomas Haas9, Gerhard Reicht10, Andreas
                                                                                    Background: A1AT deficiency is an inherited disease, which
       Mayer11, Othmar Ludwiczek12, Wolfgang Miehsler13,
                                                                               primarily leads to lung and liver diseases. Due to the low pen-
       Karin Steidl2, Lukas Binder1, Patrizia Kump1, Christoph
                                                                               etrance of liver disease, the variable natural course and limited
       Högenauer1                                                              specific treatment, many patients with A1AT related liver dis-
       1
        Medical University of Graz, Graz, Austria                              eases remain undiagnosed. The aim of this study is to determine
       2
        Barmherzige Brüder, St.Veit an der Glan, Austria                       the number of patients with A1AT deficiency and related liver
       3
        Medical University of Vienna, Vienna, Austria                          diseases at the Medical University of Graz and to summarize the
       4
        Krankenhaus Landstraße, Vienna, Austria                                natural course of liver disease of these patients.
       5
        Krankenhaus Wels-Grieskirchen, Wels-Grieskirchen, Austria                   Methods: In this retrospective study we collected data of
       6
        Kepler Universitätsklinikum, Linz, Austria                             patients with A1AT deficiency, who have been referred to the
       7
        Medical University of Innsbruck, Innsbruck, Austria                    Medical University of Graz over the last 16 years. We assessed
       8
        Franziskusspital, Vienna, Austria                                      the time point of diagnosis, natural course, severity and compli-
       9
        Darmpraxis, Salzburg, Austria                                          cations of liver diseases and related our findings to the molecu-
       10
         Barmherzige Brüder, Graz, Austria                                     lar phenotype.
       11
         Universitätsklinikum St.Pölten, St.Pölten, Austria                         Results: In total, 148 patients with A1AT deficiency and
                                                                               known phenotype were identified. 40 (27 %) showed the ­ZZ
       12
         Krankenhaus Hall, Hall, Austria
                                                                               phenotype, 93 (62.8 %) showed the M      ­ Z phenotype, 8 (5.4 %)
       13
         Barmherzige Brüder, Salzburg, Austria
                                                                               showed the S  ­ Z phenotype, 5 (3.4 %) showed the M ­ S phenotype
           Background: Corticosteroids are still widely used to treat          and 2 (1.4 %) showed the MMalton phenotype. 62.5 % of Z          ­Z
       flares of ulcerative colitis (­UC) but steroid-refractory U  ­ C has    phenotypes and 63.4 % of M   ­ Z phenotypes showed signs of liver
       been reported in 24–33 % of patients in historic cohorts. This          disease. In Z­ Z phenotypes with liver disease, 52 % showed only
       study aimed to assess factors influencing efficacy of corticoster-       biochemical signs of liver disease, 28 % had fibrosis or cirrho-
       oid therapy for active ­UC in the biologic era.                          sis, with 4 % showing H  ­ CC and 20 % requiring LTx. 28 % of Z ­Z
           Methods: Investigator-initiated, prospective, multi-center           phenotypes showed neonatal liver diseases. In ­MZ phenotypes
       study of the Austrian ­IBD study group. Patients with ­UC were           with liver disease, 88.1 % showed only biochemical signs of liver
       eligible if suffering from an acute flare (Lichtiger score ≥ 4) and      disease, 10.2 % had fibrosis or cirrhosis, with 1.7 % showing
       scheduled for treatment with systemic corticosteroids. Patient          ­HCC and 5.1 % requiring LTx. 1.7 % of M   ­ Z phenotypes showed
       characteristics and Lichtiger score were assessed at baseline            neonatal liver diseases. A few patients with only biochemical
       and after 28 days. Clinical response was defined as decrease             liver disease (7 from Z­ Z and 21 from M
                                                                                                                       ­ Z phenotypes) were fol-
       of Lichtiger score ≥ 50 % from baseline, clinical remission as           lowed up for an observation period of at least 10 years and did
ÖGIM

       Lichtiger score ≤ 3. Statistical analyses were done using Mann-          not show significant changes in mean A  ­ ST/­ALT values. Interest-
       Whitney U or Chi-square tests as appropriate.                            ingly, ­ZZ phenotypes showed significantly lower rates of liver
           Results: 98 ­UC patients (46 % females) were included in the         steatosis than M­ Z phenotypes (8 % vs. 27.1 %, p = 0.026).
       analysis. Median (­IQR) age was 44 (31, 57) years, 18 % of patients          Conclusions: Our study population showed a higher per-
       have been previously treated with biologics, 18 % with immu-             centage of advanced liver diseases than usually reported in
       nomodulators and 15 % had ongoing therapy with biologics                 population studies. This is likely biased by late referral to our
       at study inclusion. 11 % suffered from proctitis, 42 % from left-        tertiary hospital center when advanced liver disease already
       sided colitis, 47 % from pancolitis. Lichtiger Score at baseline         exists. Therefore, we conclude that patients with A1AT defi-
       was 11 (9, 13), 66 % had severe ­UC according to a Lichtiger score       ciency, especially pediatric patients, need to be consequently
       ≥ 10. The median initial steroid dose was 50 (40, 50) mg pred-           followed-up to detect any deterioration in their liver status
       nisolone. Therapy with corticosteroids led to a significant drop         early. Adult patients with constantly mild elevations of LFTs
       of the Lichtiger Score to 3 (1, 5) (p < 0.001) at day 28. 56 % of U
                                                                         ­ C    likely do not progress. An interesting and unexpected finding
       patients experienced remission, 18 % responded without remis-            was that patients with ­ZZ phenotype might potentially be pro-
       sion and 26 % had no response to steroid therapy. Patients with          tected from liver steatosis. This, however, needs to be deter-
       prior, but not with ongoing, biologic therapy had higher rates           mined in a larger setting.
       of non-response to corticosteroids than biologic naïve patients
       (60 % vs. 19 %, p = 0.001).
           Conclusions: Corticosteroids induce clinical remission in
       more than 50 % of patients with active U  ­ C. Biologic experienced
       patients have higher rates of treatment failure to corticosteroids.

       S180                                                                                                                           13
abstracts

                                                                      3
                                                                       Division of Gastroenterology and Hepatology, Department
    P10                                                               of Internal Medicine ­III, Medical University of Vienna, Vienna,
                                                                      Austria
Combination of ­TACE plus R
                          ­ FA in early and
                                                                           Background: In 2014 we analysed epidemiological trends
intermediate stage H
                   ­ CC patients                                       of hepatobiliary carcinomas (­HBC) in Austria from 1990–2009.
                                                                       Now we investigated the further trends from 2009–2018.
Florian Hucke*1, Anna Knaus2, Simona Bota1, Markus                         Methods: Patients diagnosed with hepatocellular carci-
Peck-Radosavljevic1                                                    noma (­HCC), intrahepatic cholangiocarcinoma (iCCC), extra-
                                                                       hepatic cholangiocarcinoma (eCCC), gallbladder carcinoma
1
  Internal Medicine and Gastroenterology (­IMuG), Hepatology,
                                                                       (­GBC) and ampullary carcinoma(­AC) were included. Data on
Endocrinology, Rheumatology and Nephrology including
                                                                       age-adjusted incidence rates were obtained from the Austrian
Centralized Emergency Department (­ZAE), Klinikum
                                                                       National Cancer Registry. Data on age-adjusted mortality rates
Klagenfurt am Wörthersee, Klagenfurt, Austria
                                                                       were obtained from the national death registry (Statistik Aus-
2
  Medical University of Vienna, Vienna, Austria                        tria).
3
  Division of Gastroenterology and Hepatology, Department                  Results: Between 2009 and 2018, 14.291 patients were
of Internal Medicine ­III, Medical University of Vienna, Vienna,       diagnosed with ­HBC (7930 ­HCC, 2064 iCCC, 1812 eCCC, 1543
Austria                                                               ­GBC, 612 ­AC). The median overall survival (­OS) of all patients
    Background: Locoregional therapies are recommended                 was 7.1 months (1/5 year O  ­ S: 40 %/8 %), with the best O­ S in
therapies for patients with unadvanced stage hepatocellular            patients with ­AC (25.1 months) and worst in patients with ­ICC
carcinoma. While radiofrequency ablation (­RFA) is used for            (4.9 months). Lymphnode or distant metastases were associ-
early stage, transarterial chemoembolization (­      TACE) is the      ated with poorer survival and most frequent in ­GBC and iCCC.
option for intermediate stage.                                         Overall survival significantly improved in ­HCC, ­ECC, ­GC, ­AC
    The aim of this study was to compare the efficacy and safety       compared to 1990–2009.
of combination of T   ­ ACE plus ­RFA with ­RFA or ­TACE alone in             ­ CC the incidence rates decreased in both men and
                                                                           In H
patients with early and intermediate stage H     ­ CC. In times of     women, the mortality rates slightly decreased in men and
therapy stage migration identifying patients who profit from           remained stable in women. In iCCC, incidences remained stable
locoregional therapies is crucial.                                     in both sexes, while mortality increased in men and decreased
    Methods: Patients treated with combination of ­TACE plus           in women. In eCCC, the age-adjusted incidence rates increased
RFA, patients treated with R
­                               ­ FA alone and patients treated        in men and decreased in women, the mortality rates increased
with ­TACE alone at Klinikum Klagenfurt were included in this          in men and remained stable women. In ­GBC the incidence and
analysis. Progression free survival (­PFS), overall survival (­OS),    mortality rates decreased in both sexes. In A­ C, the incidences
adverse events (AEs) as well as prognostic scoring systems were        decreased in women and remained stable in men, the mortality
analysed in the three groups of patients.                              rates decreased in both sexes.
    Results: 29 patients were treated with ­TACE/­RFA combina-             Conclucions: Age-adjusted incidence and mortality rates
tion, 15 with ­RFA and 34 with ­TACE alone. ­ORR rate was equal        decreased in H ­ CC, ­GBC and partly in A­ C. While incidences
in all groups. There was no statistical difference in, ­ORR, O  ­S     and mortality of eCCC/iCCC rather increased in men, those
(­RFA/­TACE vs. ­RFA vs. T­ ACE: 42 vs. 42 vs 26 months, p = 0.078)    remained stable or decreased in women. Overall survival
 and P­ FS:(15 vs. 26 vs. 16 months, p = 0.845). However, serious      improved in almost all entities compared to 1990–2009.
adverse events (­CTCAE grade 3) were significantly lower in
patients treated with combination therapy compared to T      ­ ACE
alone (10 vs. 30 %, p = 0.034), due to fewer needed interventions         P12
 in order to achieve objective response. In univariate analysis

                                                                                                                                           ÖGIM
­STATE score (15 vs. 52 months, p < 0.001) had a significant prog-
 nostic impact for patients with ­TACE/­RFA combination, ­HAP         Rechtsventrikuläre Funktion bei Patienten mit und
 score did not. Furthermore, ­STATE score predicted ­PFS (5 vs. 20    ohne zirrhotische Kardiomyopathie (­CCM),
 months, p = 0.006).                                                  diagnostiziert nach neuen multidisziplinären
    Conclusions: The combination of ­TACE plus ­RFA showed            Kriterien
the same outcome compared to ­RFA or T      ­ ACE alone. However,
safety was better compared to T   ­ ACE. ­STATE score can identify
                                                                      Dajana Bolf*1, Marcel Razpotnik1, Simona Bota1,
optimal patients who might be treated with this combination.
                                                                      Phillip Wimmer1, Michael Hackl1, Hannes Alber1,
                                                                      Markus Peck-Radosavljevic1

    P11                                                               Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, Klagenfurt am
                                                                      1

                                                                      Wörthersee, Österreich
Epidemiological trends of hepatobiliary                                  Grundlagen: Die kürzlich publizierten Kriterien des 2019
carcinomas in Austria 2009–2018 – an update                           Cirrhotic Cardiomyopathy Consortium (Izzy et al. Hepatology
                                                                      2020) berücksichtigen nur die linksventrikulär (­LV) Dysfunk-
                                                                      tion. Ziel unserer Studie war die R
                                                                                                        ­ V Veränderungen und damit
Florian Hucke*1, Matthias Pinter2, Simona Bota1,
                                                                      verbundene Faktoren bei Patienten mit und ohne ­CCM diag-
Markus Peck-Radosavljevic1                                            nostiziert nach neuen multidisziplinären Kriterien zu untersu-
1
  Internal Medicine and Gastroenterology (­IMuG), Hepatology,         chen.
Endocrinology, Rheumatology and Nephrology including                     Methodik: Konsekutive Patienten mit einer Leberzirrhose
Centralized Emergency Department (­ZAE), Klinikum                     ohne strukturelle Herzerkrankung, arterielle Hypertonie, Cor
Klagenfurt am Wörthersee, Klagenfurt, Austria                         pulmonale, ­ HCC außerhalb der Milan-Kriterien, T   ­ IPS oder
2
  Medical University of Vienna, Vienna, Austria                       Pfortaderthrombose wurden prospektiv eingeschlossen. Kon-
                                                                      ventionelle und Strain-Echokardiographie (Hersteller G. E.,

13                                                                                                                                S181
abstracts

        Tab. 1 I P12                                                                    3,3 % und S’ 1,6 % der Fälle. Es gab keinen signifikanten Unter-
                                                                                        schied in der ­RV-​Funktion zwischen Zirrhotiker mit und ohne
                              Ohne C­­ CM          C
                                                   ­­ CM
                                                                                        CCM (Tabelle). Zirrhotische Patienten mit R
                                                                                        ­                                                  ­V-​ Dysfunktion
                              (n = 104)            (n = 18)      p-Wert
                                                                                        waren signifikant älter (61 vs. 55,8 Jahre, p = 0,02), zeigten einen
        ­­ V-​​​Dysfunktion
        R                     27 (26 %)            3 (16.7 %)    0.58                   niedrigeren M ­ ELD-​Score (8,5 vs. 10, p = 0,004) und weniger
        (%)                                                                             QTc-Verlängerungen (36,7 % vs. 60 %, p = 0,04) im Vergleich zu
        T­­ APSE (mm)         25.1 ± 4.7           25.7 ± 5.0    0.63                   Patienten ohne ­RV-​Dysfunktion. ­RV-GLS zeigte eine schwache
        F­­ AC (%)            46 ± 8.5             46.1 ± 7.7    0.97                   Korrelation mit L­ V-GLS (Spearman rho = 0,220, p = 0,06).
                                                                                           Schlussfolgerungen: Bis zu einem Viertel der zirrhotischen
        S’ (cm/sec)           14.7 ± 4.8           13.1 ± 6.1    0.21                   Patienten zeigten eine ­RV-​Dysfunktion, und die meisten von
        R
        ­­ V-GLS (%)          –27.8 ± 9.6          –26.4 ± 8.1   0.72                   denen erfüllten nicht die neuen ­CCM-​Kriterien. Weitere klini-
        ­­ V-​​​Durchmesser
        R                     35.7 ± 5.2           38.2 ± 5.0    0.06                   sche Verfolgung dieser Patientengruppe ist notwendig, um das
        (mm)                                                                            Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse zu bestimmen.
        Größe des rechten     12.9 ± 4.5           14.4 ± 2.8    0.18
        Vorhofs (cm2)
        Vena cava inferior    15.8 ± 3.4           15 ± 3.4      0.39
                                                                                            P13
        (mm)
        ­­PASP (mmHg)         21.4 ± 10.8          25 ± 11.3     0.24                   Diagnostische Leistung der ­EUS-​gezielten
                                                                                        Probenentnahme in soliden pankreatischen
        ­­PVAT (msec)         138 ± 32.1           125 ± 27.3    0.14
                                                                                        Läsionen durchgeführt vom Endoskopisten in der
                                                                                        Ausbildung und beeinflussende Faktoren
       EchoPAC P      Software) wurde von zwei E
                  ­ C-​                                      zertifizierten
                                                      ­ ACVI-​
       Untersuchern durchgeführt. Die ­       RV-​
                                                 Funktion wurde nach                    Tudor-Sebastian Crisan*1, Marcel Razpotnik1, Simona
       aktuellen kardiologischen Leitlinien beurteilt (Lang et al. J Am
                                                                                        Bota1, Mathilde Kutilek2, Gerolf Essler1, Jutta Weber-
       Soc Echocardiogr. 2015). Die ­RV-​Dysfunktion wurde definiert
       als Vorhandensein von mindestens einer der folgenden Verän-
                                                                                        Eibel1, Andreas Maieron2, Markus Peck-Radosavljevic1
       derungen: trikuspidale anulare systolische Exkursion (­TAPSE)                    1
                                                                                         Abteilung für Innere Medizin – Gastroenterologie,
       < 17 mm, fraktionelle Flächenänderung (­FAC) des ­RV < 35 %,                     Hepatologie, Endokrinologie, Rheumatologie, Nephrologie
       mittels Gewebedoppler abgeleitete trikuspidale laterale systo-                   und Zentralnotfallaufnahme (­ZAE) mit Zentrale Endoskopie,
       lische Geschwindigkeitswelle (S’) < 9,5 cm/sec, globale longi-                   Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, Klagenfurt, Österreich
       tudinale Strain (­GLS) der freien R­ V-​Wand (drei Segmente) mit                 2
                                                                                         Abteilung für Innere Medizin 2, Universitätsklinikum Sankt
       absoluten Werten weniger negativ als −20 %. Die Leberzirrhose                    Pölten, Sankt Pölten, Österreich
       wurde histopathologisch oder als Kombination der klinischen
       Präsentation, nicht-invasiven Messungen der Lebersteifigkeit                         Grundlagen: Die Endosonographie (­EUS) ist mit einer lan-
       und Bildgebung diagnostiziert.                                                   gen Lernkurve verbunden. Sowohl technische als auch kogni-
            Ergebnisse: 122 von 371 untersuchten zirrhotischen Pa-                      tive Fähigkeiten des Untersuchers sind benötigt, um die not-
       tienten erfüllten die Einschlusskriterien (mittleres Alter                       wendige Kompetenz zu erreichen.
       57,1 ± 10,6 Jahre, 64,8 % Männer). Die häufigste Ätiologie war                       Ziel: Untersuchung der Faktoren mit dem Einfluss auf die
       Alkoholkonsum (71,3 %), und eine fortgeschrittene Zirrhose                       Genauigkeit und Sensitivität für die Mailignität im ­EUS Punk-
       (Child-Pugh C) lag in 25,4 % der Fälle vor. ­CCM wurde bei 18/122                tionen der soliden pankreatischen Läsionen, gewonnen von
       (14,8 %) der Patienten diagnostiziert (10,7 % mit systolischer,                  Endoskopisten in der Ausbildung.
       7,4 % mit diastolischer, 3,3 % mit beiden, systolischen und dias-                    Methodik: ­EUS-FNA/­ FNB von soliden pankreatischen
ÖGIM

        tolischen Dysfunktion). Insgesamt zeigten 30/122 (24,6 %) eine                  Läsionen wurden prospektiv in zwei österreichischen Zentren
       ­RV-​Dysfunktion: reduzierte F­ AC 11,5 %, R­ V-GLS 10,7 %, T­ APSE              eingeschlossen. Alle Untersuchungen wurden durch fünf Endo-

        Tab. 1 I P13
        Variablen                           Erfahrene                   Auszubildende (Acc)         Erfahrene                   Auszubildende (Se)
                                            (Acc)                                                   (Se)
        Punktion
        Transgastral                        83.3% (30/36)               73.9% (17/23)               73.9% (17/23)               68.4% (13/19)
        Transduodenal                       83.7% (77/92)               70% (35/50)                 80.9% (55/68)               65.8% (25/38)
        Tumorart
        Malign                              79.1% (72/91)               66.7% (38/57)               79.1% (72/91)               66.7% (38/57)
        Benign                              94.6% (35/37)               87.5% (14/16)               /                           /
        Tumorgröße (mm)
        < 20                                84.6% (11/13)               62.5% (5/8)                 81.8% (9/11)                60% (3/5)
        20–40                               74.6% (44/59)               69.5% (41/59)               70.6% (36/51)               64.6% (31/48)
        > 40                                94.4% (17/18)               100% (5/5)                  92.3% (12/13)               100% (4/4)
        Nadelart
        FNA                                 76% (38/50)                 70.5% (43/61)               69.2% (27/39)               66% (31/47)
        FNB                                 88.5% (69/78)               75% (9/12)                  86.5% (45/52)               70% (7/10)
        Nadelgröße
        19 G                                77.3% (41/53)               73% (46/63)                 70.7% (29/41)               70.6% (36/51)
        22 G                                88% (66/75)                 60% (6/10)                  86% (43/50)                 33.3% (2/6)

       S182                                                                                                                                    13
abstracts

 skopisten (drei davon in der Ausbildung) durchgeführt. Ein                Ergebnisse: Es wurden 928 ERCPs untersucht. Nach Exklu-
 erfahrener Endoskopist wurde als jemand mit zumindest 225             sion von 92 ambulant durchgeführten Untersuchungen bei
 durchgeführten ­EUS Untersuchungen, davon 50 Punktionen               welchen die Patienten nach erfolgter ­ERCP sofort ins Heimspi-
 (25 am Pankreas) definiert. Die Genauigkeit (Accuracy) präsen-        tal transferiert wurden, erfolgte die Analyse von insgesamt 836
 tiert das Verhältnis zwischen richtig positiven sowie negativen       ERPCs (davon 49,4 % männlich). 24,1 % der Patient hatten eine
 in allen Untersuchten Fällen, wobei die Sensitivität für die Mali-    Statintherapie in der Prämedikation. Hyperlipasämie wurde
 gnität den Anteil von richtig positiven in allen malignen Fällen      in 19,8 % der Patientenkohorte festgestelllt und war unabhän-
 darstellt. Die endgültige Diagnose wurde histopathologisch,           gig von einer bestehenden bzw. fehlenden Statintherapie ver-
 oder mit der Kombination von klinischen Verlaufskontrollen,           gleichbar hoch: 20,7 % vs. 19,5 %, p = 0,78.
 Tumormarkern sowie Bildgebung gestellt.                                   Eine Post-­ERCP Pankreatitis bestand in 4,1 % der Patienten-
     Ergebnisse: 201 E   ­US-FNA/­  FNB von soliden pankreati-         kohorte, unabhängig von bestehender oder fehlender Statinein-
 schen Läsionen (73,1 % maligne) von 179 Patienten (mittleres          nahme: 3,9 % vs. 4,2 %, p = 0,98. Die Inzidenz einer Hyperlipas-
 Alter 69 Jahre, 57,7 % Männer) wurden inkludiert. Die auszu-          ämie sowie post-­ERCP Pankreatitis war zwischen den Patienten
 bildende Endoskopisten hatten 73 von 201 Untersuchungen               unter Statintherapie und ohne Statintherapie unabhängig von
 (36,3 %) durchgeführt. Die Genauigkeit und die Sensitivität           einer ­NSAR Einnahme vergleichbar.
 für die Malignität steigt mit der Erfahrung des Endoskopisten             Schlussfolgerungen: Eine chronische Statineinnahme war
 (83,6 % vs. 71,2 %, p = 0,11, und 79,1 % vs. 66,7 %, p = 0,07). Die   unabhängig von einer ­NSAR-​Einnahme nicht mit einer Hyperli-
 erfahrene Endoskopisten haben ein besseres Ergebnis durch             pasämie und einer post-­ERCP Pankreatitis assoziiert.
 den transduodenalen Zugang erzielt (83,7 % vs. 70 %, p = 0,09).
 In der diagnostischen Genauigkeit der ­EUS-FNA/­FNB scheint
 die Tumorgroße eine wichtige Rolle zu haben, unabhängig von
 der Erfahrung des Endoskopisten. Allerdings wurde eine nied-
                                                                           P15
 rige Sensitivität (60 %) für kleinere Läsionen (< 20 mm) in der
 Gruppe nicht erfahrenen Endoskopisten beobachtet (60 %).              Bacterial spectrum and antibiotic resistance
 Außerdem haben sich die Auszubildende häufiger für eine grö-          in patients with spontaneous bacterial peritonitis
 ßere F ­ NA Nadel entschieden und erreichten eine niedrige Sen-       in southern Austria
 sitivität für Malignität, wenn die Probenentnahme mit einer 22G
 Nadel durchgeführt wurde (33,3 % vs. 86 %, p = 0,01) (Tabelle).
                                                                       Fabian Johannes Gesierich*1, Florian Hucke2, Simona
     Schlussfolgerungen: Während          der    Ausbildung       in
                                                                       Bota2, Markus Peck-Radosavljevic2
­EUS-FNA/­FNB wäre es angemessen, kleinere Läsionen über
 den transduodenalen Zugang nur durch etwas erfahrene Aus-             1
                                                                        Medical University of Vienna, Vienna, Austria
 zubildende zu punktieren. Die Art und die Größe der gewählten         2
                                                                        Internal Medicine and Gastroenterology (­IMuG), Hepatology,
 Punktionsnadel, könnte die Genauigkeit und die Sensitivität           Endocrinology, Rheumatology and Nephrology including
 der E­ US-​gezielten Punktion der soliden pankreatischen Läsio-       Centralized Emergency Department (­ZAE), Klinikum
 nen während der Ausbildung beeinflussen.                              Klagenfurt am Wörthersee, Klagenfurt, Austria
                                                                           Background: Patients with decompensated liver cirrhosis
                                                                       enter a state of multi organ and system dysfunction, drastically
    P14                                                                increasing the risk for bacterial infections, such as ­SBP. Accord-
                                                                       ing to recent epidemiologic studies, bacterial spectra and anti-
Der Effekt einer chronischen Statintherapie                            biotic resistances vary strongly between different countries. The
auf das Risiko einer post-­ERCP Pankreatitis                           aim of this retrospective data analysis was to investigate the
                                                                       local bacterial spectrum found in patients suffering from liver
mit bzw. ohne rektaler periprozeduraler N
                                        ­ SAR-​

                                                                                                                                              ÖGIM
                                                                       cirrhosis in southern Austria and thereby evaluate the effective-
Therapie                                                               ness of guideline proposed antibiotic treatments. Furthermore,
                                                                       we aimed to investigate prevalence, outcome and predictive
David Edlinger*1, Simona Bota1, Marcel Razpotnik1,                     factors for short-term mortality of ­SBP.
Gerolf Essler1, Jutta Weber-Eibel1, Markus Peck-                           Methods: 86 patients that underwent a total of 670 paracen-
Radosavljev1                                                           teses between 2016 and September 2019 at Klinikum Klagenfurt
                                                                       were included into the study. Ascitic fluid cultures were exam-
1
    Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, Klagenfurt, Österreich          ined for bacterial growth and antibiotic resistance profiles. Data
   Grundlagen: Bisher wurden kontroverse Daten zur Rolle               of 25 patients that experienced S  ­ BP episodes and 61 non-­SBP
der chronischen Therapie mit Statinen und Risikokoreduktion            patients was analyzed for potential predictive parameters for
der post-­ERCP-​Pankreatitis veröffentlicht.                           short term mortality and overall survival. Effectiveness of anti-
   Ziel: Den Effekt einer vorbestehenden Statineinnahme auf            biosis was evaluated in 27 cases of S ­ BP.
das Risiko einer post-­ERCP Pankreatitis mit oder ohne Ein-                Results: In the analyzed 7 positive ascitic fluid cultures
nahme von rektaken NSARs festzustellen.                                3 pathogens were of the gram-positive spectrum and 4 of the
   Methodik: Unsere retrospektive Studie beinhaltet alle von           gram-negative spectrum (Escherichia coli being the most fre-
01/2019 bis 10/2020 durchgeführten ERCPs im Klinikum Kla-              quent). 1 of the gram-positive isolates was classified as ­MDR
genfurt. Untersuchungen mit teils fehlenden Angaben wurden             (Vancomycin resistant enterococcus faecium). Recommended
exkludiert. Eine Hyperlipasämie wurde als Lipase-Erhöhung              first-line antibiotic agents (Piperacillin-Tazobactam or third
mit einem Anstieg ≥ des 3-fachen oberen Grenzwertes nach               generation cephalosporins) were effective against S   ­ BP in 2/3 of
durchgeführter E ­ RCP definiert. Eine Post-­ERCP Pankreatitis         cases. Patients with ­SBP had a significantly reduced time of sur-
wurde als abdomineller Schmerz mit Hyperlipasämie und/oder                               ­ RP ≥ 3.5 mg/dL could predict development of
                                                                       vival. A baseline C
charakteristischen radiologischen Zeichen einer Pankreatitis           ­SBP.
definiert. Die präinterventionelle Einnahme von Statinen bzw.              Conclusions: In our population gram-negative bacte-
­NSAR wurden aus Patientendaten ermittelt.                              ria remained responsible for the majority of ­SBP episodes, as
                                                                        opposed to other recent studies that saw a shift towards gram-

13                                                                                                                                   S183
abstracts

       positives. We could confirm the previously published increased
       overall mortality of ­SBP patients and identified initially elevated       INFEKTIOLOGIE UND
       ­CRP as a possible predictor of ­SBP. Further studies are required         TROPENMEDIZIN
        to monitor the ever-changing bacterial landscape.

                                                                                  P17
           P16
                                                                              Auftretende Produktprobleme bei Tests
       Schwere Diarrhoe mit Sprue-ähnlicher                                   zur Diagnostik von ­COVID-19 – Analyse
       Enteropathie und Zottenatrophie nach Einnahme                          der 2020–2021 vom BfArM veröffentlichten
       eines A
             ­ T-1-Rezeptor-Antagonisten über 11 Jahre                        Kundeninformationen
       Carolin Frost*, René R. Wenzel1                                        Rüdiger Siekmeier*1, Jürgen Hannig1, Tanja
       Tauernkliniken, Zell am See, Österreich
       1                                                                      Grammer2, Winfried März3
           Grundlagen: Das Auftreten einer sprue-ähnliche Enteropa-           1
                                                                                Drug Regulatory Affairs, Pharmazeutisches Institut,
       thie (­SLE) mit Diarrhoe, Stuhlveränderungen und Gewichtsver-          Universität Bonn, Bonn, Deutschland
       lust kann verschiedene Ursachen haben, tritt jedoch vor allem          2
                                                                                Medial Clinic V, Mannheim Medical Faculty, University of
       medikamenten-induziert auf. In den letzten Jahren wurden               Heidelberg, Mannheim, Deutschland
       über 80 Fälle publiziert, in denen sich eine ­SLE auch im Rah-         3
                                                                                Synlab Academy, Synlab Holding Deutschland GmbH,
       men der antihypertensiven Therapie mit Angiotensin-1-Re-               Mannheim, Deutschland
       zeptor-Antagonisten zeigte. Die Symptomatik kann mit einer
       Latenz von Monaten bis Jahren nach Beginn der Einnahme auf-                Grundlagen: Vermarktung und Marktüberwachung von
       treten und stellt damit besondere Anforderungen an die Diag-           In-vitro Diagnostika (­IVD) sind in Europa durch europäische
       nosestellung.                                                          Direktiven/Verordnungen (Direktive 97/79/­        EC, Verordnung
           Methodik: Im Folgenden berichten wir von einer Patientin,          (­EU) 2017/746 über In-vitro-Diagnostika) geregelt. Bei Vor-
       die sich in den Tauernkliniken mit einer schweren, persistieren-       kommnissen und korrektiven Maßnahmen (Field Safety Cor-
       den Diarrhoe vorstellte.                                               rective Action, F­ SCA) müssen Hersteller diese den zuständigen
           Ergebnisse: Im Rahmen mehrerer stationärer Aufenthalte             nationalen Behörden (Competent Authority (­         CA); Deutsch-
       berichtete die Patientin über wässrige Durchfälle mit intermit-        land: BfArM für die meisten I­VD, Österreich: B    ­ ASG) melden
       tierendem Erbrechen und abdominalen Schmerzen, die seit                und die Kunden über Kundeninformationen (Field Safety
       mehreren Wochen bestanden. Zusätzlich beklagte sie einen               Notice, F­ SN) informieren, die auch den Behörden zur Verfü-
       Leistungsabfall sowie einen Gewichtsverlust von 6 kg innerhalb         gung gestellt werden. Seit Pandemieausbruch führte ­COVID-19
       weniger Wochen. Mehrfach durchgeführte bakteriologische                bis zum 11.06.2021 zu 175 Millionen nachgewiesenen Infektio-
       Stuhluntersuchungen zeigten sich negativ. Histologisch wurde           nen und 3.8 Millionen Todesfällen. Beginnend 2020 wurde eine
       im Rahmen der Gastro- und Koloskopie eine floride Ileitis und          Vielzahl diagnostischer Tests zum Virusnachweis (­PCR, ­RT-PCR
       schwere chronische Duodenitis mit fokaler Zottenatrophie und           und vergleichbare Methoden, Antigentests (Labormethoden,
       Infiltration von CD3+ und CD8+ Lymphozyten nachgewie-                  Schnelltests (Lateral-Flow-Assays, ­LFA)) zum Gebrauch durch
       sen. Eine infektiöse bakterielle oder virale Ursache und eine          professionelle und Laienanwender in Nase-Rachenabstrichen
       Helicobacter-pylori-Besiedlung wurden im Verlauf mehrfach              und vergleichbaren Materialien) und Antikörpertests (­IgG, I­ gM
       ausgeschlossen. Eine lokale Steroid-Therapie mit Budenosid             und/oder I­gA in Serum/Plasma; Labormethoden, ­LFA) entwi-
                                                                              ckelt. Ziel der Studie war die Untersuchung von ­FSN/­FSCA zu
ÖGIM

       zeigte keinen Erfolg. Aufgrund des fehlenden Nachweises sero-
       logischer Transglutaminase-Antikörper wurde bei Verdacht               diesen ­IVD, die bis 30.04.2021 auf der Homepage des BfArM
       auf eine Sartan-induzierte S   ­ LE der AT1-Rezeptor-Antagonist        veröffentlicht wurden, in Hinblick auf Produktprobleme, damit
       Valsartan, den die Patientin seit 11 Jahren eingenommen hatte,         einhergehende Risiken und Art der F    ­ SCA.
       abgesetzt und durch einen Calciumantagonisten (Amlodipin)                  Methodik: Analysiert wurden vom BfArM 2020 bis
       ersetzt. Klinisch zeigte sich innerhalb von 5 Tagen die vollstän-      30.04.2021 auf der Homepage (http://www.bfarm.de/­DE/
       dige Regredienz der Symptome.                                          Medizinprodukte/riskinfo/kundeninfo/functions/kundeninfo-​
           Schlussfolgerungen: Bei Patienten mit persistierenden              node.html) publizierte F  ­ SCA und ­FSN.
       Zöliakie-ähnlichen Beschwerden, histologischem Nachweis                    Ergebnisse: Es fanden sich 26 F   ­ SCA zu ­IVD zur C
                                                                                                                                      ­ OVID-19
       einer Zottenatrophie und antihypertensiver Therapie mit einem          Diagnostik (5,9 % bzw. 17,9 % aller ­FSCA zu I­ VD 2020 bzw. 2021;
       Angiotensin-1-Rezeptor-Antagonisten sollte differentialdiag-           9,6 % aller F­ SCA zu ­IVD 2020/2021). Die 11 Meldungen 2020
       nostisch an eine Sartan-induzierte S ­ LE gedacht werden.              betrafen molekularbiologische ­    IVD zum Virusnachweis im
                                                                              Nasen-/Rachenabstrich (­PCR, ­RT-PCR, Multiplex-­PCR: 4, ­PCR-​
                                                                              Auswertesoftware: 2) und I­VD zur Antikörperbestimmung in
                                                                              Blut/Serum (­LFA: 2, ­ELISA: 1, Tests für Immunanalyzer (Groß-
                                                                              geräte): 1, Blot: 1). Die 15 Meldungen 2021 betrafen molekular-
                                                                              biologische ­IVD (­PCR, ­RT-PCR, Multiplex-­PCR: 3, P­ CR-​Auswer-
                                                                               tesoftware: 1, Einsätze für ­PCR-​Gerät: 1, Abnahmesystem für
                                                                               Speichelproben: 1), ­IVD zur Antikörperbestimmung (Kalibrator
                                                                              für Immunanalyzer (Großgeräte): 1) und I­ VD zur Virusantigen-
                                                                               bestimmung in Abstrichen/Speichel (­LFA: 5, Tests für Immu-
                                                                               nanalyzer (Großgeräte): 1, Point-of-Care Tests (mit Gerät): 2).
                                                                              ­FSCA (beide Jahre, multiple Entries) betrafen Tests/Reagenzien
                                                                              oder Kalibratoren (21), Auswertesoftware (3), Abnahmema-
                                                                              terialien (1), Geräteeinsätze (1) und Analyzer (1). Fehlerursa-

       S184                                                                                                                        13
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