Schmerzen European Oncology Nursing Society

 
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Schmerzen European Oncology Nursing Society
UMSETZUNG                      DER EVIDENZ IN DIE PRAXIS

A   D A   P   T   E   D   F   O   R      E   U   R   O   P   E   A   N     N   U   R   S   E   S   B   Y    E   O   N   S

                                                                 Schmerzen
                                      I m p rov i n g s y m p to m m a n a g e m e n t i n c a n c e r c a re
                                                                 t h ro u g h ev i d e n c e b a s e d p ra c t i c e
Schmerzen European Oncology Nursing Society
UMSETZUNG        DER EVIDENZ IN DIE PRAXIS

Willkommen bei Euro-PEP

Die European Oncology Nursing Society (Europäische Gesellschaft für
onkologische Gesundheits- und Krankenpflege) freut sich, Ihnen ihre
ersten Leitlinien unter dem Motto „Umsetzung von Evidenz in die Praxis“
(Putting Evidence into Practice/PEP) vorstellen zu können. Damit soll
die Versorgung von Krebspatienten in Europa verbessert werden.

Verbesserung der Versorgung von Patienten ist ein sich ständig entwickelnder Prozess.
Zwischen der verfügbaren Evidenz und dem, was tatsächlich in die Praxis umgesetzt wird,
besteht eine Lücke. Diese Wissenslücke hat Auswirkungen auf Patienten, die schlecht oder
unangemessen versorgt werden, was bei Krebspatienten negative Auswirkungen hat.
Ergebnisse klinischer Studien zeigen nicht nur, dass die Evidenz durch Pflegefachpersonen
nur unzureichend in die Praxis umsetzt wird, sondern auch, dass es mehrere Gründe gibt,
aus denen Gesundheits- und Krankenpfleger die neueste Evidenz nicht umsetzen.
Erstens sind die Studienergebnisse häufig schwer verständlich und überwältigend in ihrem
Umfang und zweitens herrscht häufig das Gefühl vor, kein ausreichendes Fachwissen zu
besitzen, um die Qualität der Evidenz kritisch zu beurteilen. Wir könnten die Situation für
die Patienten verbessern, wenn wir nur einen kleinen Teil unseres Wissens über die
Symptombehandlung in die Praxis umsetzen könnten.
Die Euro-PEP-Initiative wurde als Partnerschaft mit der Oncology Nursing Society
entwickelt und im Rahmen der European Action Against Cancer von der Europäischen
Kommission finanziert. Viele Personen sowohl in Europa als auch in den USA haben zur
Entwicklung und Begutachtung der vorliegenden Dokumente beigetragen. EONS möchte
sich für deren Einsatz und Anstrengungen bedanken.
Diese Dokumentation bietet Ihnen eine umfassende Zusammenfassung der Evidenz, eine
Synthese der Patientenbeurteilungen, eine Zusammenfassung der evidenzbasierten
Interventionen sowie Expertenmeinungen, die Ihnen bei der Interpretation der europäischen
Standards helfen sollen. Des Weiteren liegen auch Referenz- und Quellenmaterialien vor. Sie
können den Leitfaden an Ihre Bedürfnisse in der Praxis anpassen. In jedem Falle jedoch gibt
Ihnen PEP die Sicherheit, dass diese Themen im Jahr 2012 einer gründlichen Prüfung durch
einige der führenden Experten und Kliniker in diesem Fachbereich unterzogen wurden.
Im Namen des Gutachterteams sind wir überzeugt, dass Ihnen diese Informationen
zusammen mit Ihren Bemühungen und Ihrem Engagement in Ihrer Praxis helfen werden,
bessere patientenorientierte Ergebnisse auf Basis solider Evidenz zu erreichen.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!

Sara Faithfull,           Vorsitzende EPAAC Project
Anita Margulies,          Vorsitzende PEP
Schmerzen European Oncology Nursing Society
INHALT

Vorstellung der einzelnen Abschnitte                                                    page 5

Gebrauchsanweisung für diesen Leitfaden                                                 page 6

              Schnellübersicht                                                          page 8

              Expertenmeinung                                                         page 12

              Erfassungsinstrumente                                                   page 14

              Begriffserklärungen                                                     page 20

              References                                                              page 22

              Evidence tables                                 (See separate section)

Putting Evidence into Practice (PEP) resources (evidence syntheses and weight of evidence
categorization) are the work of the Oncology Nursing Society (ONS). Because translations from
English may not always be accurate or precise, ONS disclaims any responsibility for inaccuracies in
words or meaning that may occur as a result of the translation.

© European Oncology Nursing Society (2012). Authorized translation and adaptation of the English
edition © 2009-2011 and open-access web materials by the Oncology Nursing Society, USA. This
translation and adaptation is published and distributed by permission of the Oncology Nursing
Society, the owner of all rights to publish and distribute the same.

This publication arises from the European Partnership for Action Against Cancer Joint Action,
which has received funding from the European Union, in the framework of the Health Programme.

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Schmerzen European Oncology Nursing Society
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Introductions to:

Vorstellung der einzelnen
Abschnitte

      Die Kurzübersicht bietet eine kurze Zusammenfassung der ONS-PEP-Materialien. Eine
      Schnellübersicht

      vollständige Kopie dieser Informationen ist im Kursmaterial enthalten. ONS-PEP-
      Informationen für dieses Thema sowie eine Beschreibung der Evidenzkategorien
      können unter folgender Adresse eingesehen werden: http://www.ons.org.

      Expertenmeinung: Interventionen mit niedrigem Risiko, die (1) mit solider klinischer
      Expertenmeinung

      Praxis übereinstimmen, (2) von einem Experten in einer Peer-Review-Publikation
      vorgeschlagen wurden (Fachzeitschrift oder Kapitel in einem Fachbuch) und (3) für die
      eingeschränkte klinische Evidenz vorliegt. Ein Experte in diesem Sinne ist eine Person,
      die in dem betreffenden Fachbereich Arbeiten in einer Fachzeitschrift mit Peer-Review
      veröffentlicht hat.

      Allgemein ist es so, dass in der Regel kein einzelnes Instrument alle Aspekte eines
      Erfassungsinstrumente

      Symptoms erfasst. Die Wahl des eingesetzten Instruments hängt von dem Ziel der
      Messung sowie dem Ausmaß der Belastung für Arzt und Patienten ab.
      Die meisten Symptome sind Ausdruck subjektiver Wahrnehmung, daher ist eine
      Einschätzung durch den Patienten selbst die zuverlässigste Messmethode.

      Um pflegerelevante Ergebnisse bei den Patienten zu verbessern, ist es äußerst wichtig,
      Definitionen

      die Interventionen genau zu beschreiben.Die folgenden Definitionen wurden dem
      entsprechenden PEP-Dokument angepasst.

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Schmerzen

Gebrauchsanweisung für
diesen Leitfaden
● Lesen Sie sich bitte die „Euro-PEP“-Materialien   ● Evaluieren und dokumentieren Sie das
  durch und überlegen Sie, inwieweit diese auf        Ansprechen des Patienten auf die
  Ihre Praxis und Ihre Patientensituation             Interventionen. Bei entsprechender Indikation
  anwendbar sind.                                     ziehen Sie bitte auch andere Interventionen in
● Führen Sie eine eingehende                          Betracht, für die ein hohes Maß an Evidenz
  Patientenbeurteilung bezüglich der relevanten       vorliegt.
  klinischen Probleme durch. Beispiele für die      ● Informieren Sie die Patienten darüber, dass ihre
  Messinstrumente sind in den evidenzbasierten        Behandlung auf der besten erhältlichen
  Zusammenfassungen enthalten, die auf den            medizinischen Evidenz basiert.
  jeweiligen PEP-Themenseiten zu finden sind.       ● Die Tabelle „Gewichtung der Evidenz“
● Identifizieren Sie die Interventionen mit den       (Ampelfarben) gibt darüber Auskunft, wie die
  höchsten Evidenzkategorien und integrieren Sie      Evidenz gewichtet wurde.
  sie in den Pflegeplan. Wägen Sie dabei bitte
  Patientenpräferenzen, Lebensführung sowie            Angepasst für „Euro-PEP“-Materialien von
  Kosten und Verfügbarkeit der Interventionen          www.ons.org/Research/PEP
  gegeneinander ab.

                        Grün = LOS GEHT'S!

                             Die Evidenz unterstützt die Erwägung dieser Interventionen in der
                             Praxis.

                        Gelb = VORSICHT!

                             Es liegt nicht ausreichend Evidenz vor, um mit Sicherheit bestimmen
                             zu können, ob diese Interventionen wirksam sind oder nicht.

                        Rot = HALT!

                             Die Evidenz legt nahe, dass diese Interventionen entweder unwirksam
                             oder schädlich sind.

6
How to use this guide

Empfohlen für die Praxis

    Interventionen, deren Wirksamkeit durch starke Evidenz in Studien mit strengen
    Richtlinien, Meta-Analysen oder systematischen Reviews nachgewiesen wurde,
    und die verglichen mit ihrem Nutzen nur geringfügige Risiken erwarten lassen.

Wahrscheinlich wirksam

    Interventionen, deren Wirksamkeit in einer einzigen kontrollierten Studie mit
    strengen Richtlinien, nachgewiesen wurde, anhand von durchgängiger positiver
    Evidenz aus gut geplanten kontrollierten Studien mit kleinen Teilnehmerzahlen
    oder von Leitlinien, die aufgrund vorliegender Evidenz und mit der Unterstützung
    von Meinungsführern entworfen wurden.

Nutzen und Schaden ausgewogen

    Interventionen, bei denen Ärzte und Patienten die Vorteile und möglichen
    schädlichen Auswirkungen aufgrund individueller Umstände und Prioritäten
    abwägen sollten.

Wirksamkeit nicht nachgewiesen

    Interventionen, für die es zurzeit nur unzureichende oder widersprüchliche
    Daten gibt bzw. Daten minderer Qualität ohne eindeutige Nachweise von
    Nutzen oder Schaden.

Wirksamkeit unwahrscheinlich

    Interventionen, deren mangelnde Wirksamkeit durch negative Evidenz in einer
    einzigen kontrollierten Studie mit strengen Richtlinien nachgewiesen wurde, oder
    durch konstante negative Evidenz aus gut geplanten kontrollierten Studien mit kleiner
    Teilnehmerzahl nachgewiesen wurde oder von Leitlinien, die aufgrund vorliegender
    Evidenz und mit der Unterstützung von Meinungsführern entworfen wurden.

Nicht für die Praxis empfohlen

    Interventionen, deren mangelnde Wirksamkeit oder Schädlichkeit durch starke
    Evidenz in Studien mit strengen Richtlinien, Meta-Analysen oder systematischen
    Reviews nachgewiesen wurden oder Interventionen, deren Kosten, Belastungen
    oder Schädlichkeit den erwarteten Nutzen überwiegen.

                                                                                            7
Schmerzen

            Schmerzen
            Schnellübersicht
            Die Ätiologie wird als nozizeptiv, neuropathisch oder eine
            Definition:

            Mischung aus beidem klassifiziert. Krebsbedingte Schmerzen
            treten selten isoliert von anderen Symptomen auf. Individuen mit
            krebsbedingten Schmerzen können unter Erschöpfung,
            Schlafstörungen, Depressionen und Appetitverlust leiden (Gaston-
            Johannson et al., 1999; Miaskowski & Lee, 1999; Fitzgibbon &
            Loeser, 2010). Schmerzen, Erschöpfung und Depressionen wurden
            als Symptomcluster bei Krebspatienten identifiziert. Um als
            Cluster klassifiziert zu werden, müssen Symptome miteinander in
            Zusammenhang stehen und gleichzeitig auftreten. Dieser
            Symptomcluster kann durch einen gemeinsamen
            zugrundeliegenden pathophysiologischen Mechanismus, wie z. B.
            systematische Entzündung, verbunden sein (Fallon et al., 2010).

            Krebsbedingte Schmerzen sind stark subjektiv und jeder
            betroffene Patient empfindet sie anders. Es handelt sich um ein
            multidimensionales Phänomen mit insgesamt 6 Dimensionen –
            physiologisch, sensorisch, affektiv, kognitiv, verhaltensbezogen
            und soziokulturell (McGuire, 1995). Diese Dimensionen sind
            hilfreich als Rahmen für die Beurteilung, Versorgung und
            Erforschung von krebsbedingten Schmerzen. Um optimale
            Patientenoutcomes zu erreichen ist ein multimodaler Ansatz bei
            der Schmerzbehandlung unerlässlich.

            Die Prävalenz krebsbedingter Schmerzen wird auf 44-73 % der
            Incidence:

            Patienten mit Krebsbehandlung geschätzt, sowie auf 58-69 % der
            Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung (van den Beuken-van
            Everdingen et al., 2007). Schmerzen treten bei Patienten mit allen
            Krebstypen auf. Pa-tienten mit Kopf- und Halstumoren haben die
            höchste Schmerzprävalenz. Durchbruchschmerzen treten häufig
            bei Krebspatienten auf und haben eine Prävalenz zwischen 19-95
            % (Mercadante et al., 2002; Zeppetella & Ribeiro, 2003). Die große
            Variabilität der Prävalenz steht in Zusammenhang mit den
            verschiedenen Definitionen der Durchbruchschmerzen, die von
            Krebsforschern verwendet werden.

8
Empfohlen für die Praxis

    ● Postoperative Epiduralanästhetika
    AKUTE SCHMERZEN

    ● Intraspinal, epidural und intrathekal verabreichte
    REFRAKTÄRE UND THERAPIERESISTENTE SCHMERZEN

      Analgetika

    ● Opioide mit sofortiger Freisetzung in proportionalen Dosen
    DURCHBRUCHSCHMERZEN

      zur Grunddosis
    ● Orale und transmukosale Opioide
    ● Fentanyl Nasenspray (Fentanyl Nasenspray ist in der
      Schweiz nicht zugelassen)

    ● Acetaminophen (Acetaminophen ist in Deutschland
    CHRONISCHE SCHMERZEN

      unterdem Namen Paracetamol bekannt)
    ● Nicht steroidale Antirheumatika (NSAR)
    ● Opioide
    ● Opioiddarreichungsformen mit dauerhafter und
      langfristiger Freisetzung
    ● Transdermale Opioide
    ● Methadon
    ● Tramadol
    ● Oxycodon/Naloxon
    ● Blockade des Plexus coeliacus
    ● Knochenmodifizierende Stoffe
    ● Spezifische neuropathische Interventionen
      - Anästhetische Infusionen
      - Gabapentin-Kombination als Co-Analgetikum
      - Antikonvulsiva
    ● Psycho-edukative Interventionen

                                                                   9
Schmerzen

            Wahrscheinlich wirksam

               ● Tramadol mit kontinuierlicher Freisetzung
               AKUTE SCHMERZEN

               ● Lokale anästhetische Infusionen
               ● Perioperatives Gabapentin als Co-Analgetikum
               ● Hypnose

               ● Frühzeitige Verabreichung von Opioiden
               CHRONISCHE SCHMERZEN

               ● Cannabis-Mundspray (in vielen EU-Ländern nicht erhältlich)
               ● Musik und Musiktherapie

            Nutzen und Schaden ausgewogen

               Derzeit keine Empfehlungen

            Wirksamkeit nicht nachgewiesen

               ● Lidocainpflaster für schneidende Schmerzen
               AKUTE SCHMERZEN

               ● Perioperative Medikamentenregime
                 - Paracetamol, Dexamethason, Dextromethorphan,
                 Celecoxib & Gabapentin
                 - Dexamethason
                 - Morphin, Acetaminophen, Ketoprofen und Naproxen
                 - Pregabalin
               ● Fußreflexzonentherapie
               ● Akupunktur

               ● Intravenöses Lidocain
               REFRAKTÄRE UND THERAPIERESISTENTE SCHMERZEN

               ● Umstellung zwischen verschiedenen Opioiden
               ● DMSO (nicht in allen europäischen Ländern erhältlich oder
                  verwendet)
               ● Ketamin (nicht immer in allen europäischen Ländern
                  verfügbar)

               ● Intranasales Sufentanil (in meisten europäischen Ländern
               DURCHBRUCHSCHMERZEN

                 nicht erhältlich)

10
● Routinemäßiger Einsatz von Acetaminophen (Paracetamol)
    CHRONISCHE SCHMERZEN

    ● Antidepressiva:
    ● Institutionelle Initiativen
    ● Transkutane Elektrische Nervenstimulation (TENS)
    ● Massage
    ● Progressive Muskelentspannung (PMR) und
      Gesundheitsmeditation
    ● Therapeutic Touch (Therapeutische Berührung)
    ● Sport/Bewegung:
    ● Pflanzliche Hilfsmittel
    ● Akupunktur
    ● Emotionale Öffnung

Wirksamkeit unwahrscheinlich

    ● Calcitonin
    CHRONISCHE SCHMERZEN

Nicht für die Praxis empfohlen

    Zurzeit keine Empfehlungen

                                                               11
Schmerzen

            Expertenmeinung
            Interventionen mit niedrigem Risiko, die:
            ● gängiger klinischer Praxis entsprechen
            ● von Experten in peer-reviewed
               Veröffentlichungen (Fachzeitschrift oder
               Fachbuch) empfohlen werden und
            ● für die limitierte Evidenz vorliegt.

            Ein Experte ist eine Person, die in dem
            betreffenden Bereich einen Artikel in einer von
            Experten begutachteten Fachzeitschrift
            (peerreviewed) verfasst und veröffentlicht hat.

            Folgende Wirkstoffe sind zuvor als ungeeignet für die Behandlung
            von krebsbedingten Schmerzen identifiziert worden, basierend auf
            Expertenmeinungen (Aiello-Laws & Am¬eringer, 2009; Miaskowski et
            al., 2005).

            ● Meperidin (Pethidin)
            ● Propoxyphen (In Europa nicht erhältlich)
            ● Intramuskulärer Verabreichungsweg
            ● Phenothiazine
            ● Carbamazepin

12
13
Schmerzen

Erfassungsinstrumente

Klinische Beurteilungsinstrumente für Schmerzen

  Name des             Anzahl         Bereiche                         Klinische              Quellennachweis
  Instruments          der Punkte                                      Anwendung

  Kurzes               9              Experience of pain,              Multidimen-            http://www.mdander
  Schmerzin-                          location, intensity,             sional                 son.org/education-
  ventar (kurzes                      pain medications, pain           Easy for               andresearch/depart-
  Formular)                           relief, and interference         patients               ments-programs-and-
                                      with daily activity              to complete            labs/departments

  McGill-              18             Pain rating index,               Multidimen-            http://www.mapi-
  Schmerzfrageb                       sensory,                         sional                 trust.org/services/
  ogen (kurzes                        affective,                       Takes 2–5              questionnaire
  Formular)                           present pain,                    minutes                licensing/catalogue
                                      intensity,                       to complete            questionnaires/137-
                                      location                                                mpq-sf

  Numerische           1              Intensity                        Two-point or           http://pain
  Rangskala                           Also can be used to              33% decrease in        consortium.nih.
  (NRS)                               assess pain relief,              score is clinically    gov/pain_scales/
                                      frequency, duration,             meaningful.            NumericRating
                                      unpleasantness, or               Reference of           Scale.pdf
                                      distress                         Farrarr et al 4

  Visuelle             1              Intensity (also can be           May be more            www.cebp.nl/
  Analogskala                         used to assess pain              difficult to           vault_public/
  (VAS)                               relief, frequency,               understand and         filesystem/?ID=1478
                                      duration,                        complete than
                                      unpleasantness, or               other single-item
                                      distress)                        painratings.
                                                                       (Expert opinion)

From: Putting Evidence into Practice Oncology Nursing Society Ed. L. Eaton, J. Tipton, 2010

14
Tabelle 14-1. Leitfaden zur Beurteilung von Schmerzen

 Beurteilung                                                                 Ja             Nein

 Körperliche Symptome

 Auftreten, Lage, Qualität, Intensität, Dauer der Schmerzen

 Faktoren, die zu Verschlechterung oder Linderung führen

 Vorherige Schmerzbehandlung

 Nicht verbal: Krümmen/Winden, Stöhnen, Abwehrspannung,
 Grimassen schneiden, Unruhe

 Psycho-soziale Symptome

 Auswirkungen der Schmerzen auf andere Aspekte im Leben der Patienten

 Signifikante vergangene Schmerzerfahrungen und deren Auswirkungen
 auf den Patienten

 Bedeutung der Schmerzen für den Patienten und seine Familienangehörigen

 Typische Bewältigungsreaktionen auf Stress oder Schmerzen

 Wissen über Schmerzbehandlung

 Stimmungsänderungen im Zusammenhang mit Schmerzen
 (d. h. Depressionen, Angstzustände)

 Neurologische Symptome

 Durchführung entsprechender neurologischer Untersuchungen in Fällen
 von Kopf- und Nackenschmerzen oder Nacken- und Rückenschmerzen

 Risiken und förderliche Faktoren

 Tumorlage (d. h. Knochenkrebs, Läsionen im zentralen Nervensystem)

 Neuropathien, die sekundär zum Primärtumor oder Metastasen auftreten,
 abdominelle Tumore im Zusammenhang mit Viszeraltumoren,
 Obstruktion und/oder Aszites

 Krebsbehandlung

 Opmerking: Basierend auf Informationen aus Aiello-Laws, 2008; D’Arcy, 2007; Paice, 2004.

                                                                                                   15
Schmerzen

 Schaubild 14-1: Kurzes Schmerzinventar (kurzes Formular)

16
Schaubild 14-1: Kurzes Schmerzinventar (kurzes Formular)

                                                           17
Schmerzen

     Schaubild 14-2: Numerische Schmerzintensitätsskala

     Keine Schmerzen                  Mittelschwere Schmerzen                  Schlimmste Schmerzen

     Hinweis. Abdruck aus Pain Management: Evidence-Based Tools and Techniques for Nursing
     Professionals (p.37), by Y. D’Arcy, © 2007 HCPro, Inc., 200 Hoods Lane, Marblehead, MA 01945
     781/639-1872 www.hcpro.com. Nachdruck mit Genehmigung

     Bild 14-3. Visuelle Analogskala

     Keine Schmerzen                                                      Schmerzen sind so schlimm
                                                                            wie überhaupt vorstellbar

     Hinweis. Abdruck aus Pain Management: Evidence-Based Tools and Techniques for Nursing
     Professionals (p.37), by Y. D’Arcy, © 2007 HCPro, Inc., 200 Hoods Lane, Marblehead, MA 01945
     781/639-1872 www.hcpro.com. Nachdruck mit Genehmigung

18
19
Schmerzen

Schmerzen Begriffserklärungen
                                                     häufig mit klar definierbarer Ätiologie, die in der
Schmerzen, die plötzlich auftreten und in der        Regel mit dem Auftreten oder der Behandlung eines
Akute Schmerzen

Regel innerhalb eines kurzen Zeitraums wieder        Tumors in Zusammenhang stehen. Chronische
abklingen (d. h. Tage, Stunden oder Minuten).        Krebsschmerzen werden selten von Erregungszeichen
Treten infolge von Verletzungen des Körpers auf      des sympathischen Nervensystems begleitet.
und verschwinden im Allgemeinen, wenn die            (American Pain Society, 2005)
Verletzung verheilt. Oft, aber nicht immer mit
objektiven körperlichen Anzeichen des
autonomen Nervensystems assoziiert, wie z. B.        Schmerzen, die länger als 3 Monate anhalten
                                                     Chronische Schmerzen

Tachykardie, Hypertonie, Diaphorese, Mydriase        (Mersky & Bogduk, 1994). Als häufigster Grund für
und Blässe. (American Pain Society) Einige der       krebsbedingte chronische Schmerzen werden
häufigsten Arten akuter Schmerzen im                 Knochenmetastasen vermutet. (Miaskowski, 2010)
Zusammenhang mit Behandlungen sind
postoperative Schmerzen sowie
Mundschleimhautentzündungen.(Miaskowski et           Innerhalb des Rückenmarkskanals gelegen, auf oder
                                                     Epiduralraum

al., 2005).                                          außerhalb der Dura mater (der harten Membran, die
                                                     das Rückenmark umgibt). (American Pain Society)

Ein Medikament, das nicht primär als Analgetikum
Adjuvante Analgetika/Co-Analgetika

zum Einsatz kommt, das in Studien aber einen
unabhängigen oder zusätzlichen analgetischen         Mit gleichem analgetischem Effekt. Parenteral
                                                     Äquianalgetisch

Effekt gezeigt hat (wie z. B. Antidepressiva,        verabreichtes Morphinsulfat (10 mg) wird in der
Antikonvulsiva). (American Pain Society, 2005        Regel für Vergleiche mit opioiden Analgetika
                                                     herangezogen. (American Pain Society, 2005)

Ein vorübergehender Anstieg in der
Durchbruchschmerzen

Schmerzintensität ggü. Hintergrundschmerzen,         Tritt dann auf, wenn Schmerzen trotz aggressiver
                                                     Therapieresistente oder refraktäre Schmerzen

typischerweise mit schnellem Auftreten und starker   Maßnahmen nicht unter Kontrolle gebracht werden
Intensität und in der Regel selbstlimitierend mit    können. (Fitzgibbon & Loeser, 2010)
einer durchschnittlichen Dauer von 30 Minuten.
(Zepetella & Ribeiro, 2006) Es handelt sich um
vorübergehende Exazerbationen, die spontan           Der Bereich zwischen der Arachnoidea und der Pia
                                                     Intrathekalraum

auftreten oder durch vorhersehbare oder              mater, in dem der Liquor enthalten ist. Dieser
unvorhersehbare Auslöser verursacht werden,          subarachnoidale Raum ist auch als Bereich bekannt,
obwohl die Hintergrundschmerzen relativ stabil und   in dem Lumbalpunktionen durchgeführt werden
gut kontrolliert sind.                               (American Pain Society, 2005).

Akute, chronische oder intermittierende Schmerzen    Epidurale und Rückenmarksanalgetika (Taber’s, 2001)
Krebsschmerzen                                       Neuraxiale Analgetika

20
indem sie an die Opioidrezeptoren des
Schmerzen die aufgrund von Schäden am                  Nervensystems binden. Opioid ist ebenfalls dem
Neuropathische Schmerzen

peripheren oder zentralen Nervensystem entstehen.      Begriff Opiat vorzuziehen, da er alle Agonisten und
(Challapalli, Tremont-Lukats, McNicol, Lau, & Carr,    Antagonisten mit morphinähnlicher Wirkung
2005) Schmerzen, die sich durch Dysästhesien,          umfasst, sowie auch natürlich vorkommende und
Hyperästhesien, schießende oder stechende              synthetische Opioidpeptide. (American Pain Society,
Schmerzen auszeichnen und aufgrund von                 2005)
Nervenverletzungen oder Kompressionen entstehen.
(Ross, Goller, Hardy, Riley, Broadley, A’hern &
Williams, 2005)                                        Alle morphinähnlichen Stoffe, die im Körper
                                                       Opioidagonist

                                                       Wirkungen wie Schmerzlinderung, Sedierung,
                                                       Obstipation und Atemdepression hervorrufen.
Schmerzen, die aufgrund von Verletzungen der           (American Pain Society, 2005)
Nozizeptive Schmerzen

Körpergewebe entstehen. Die Verletzung kann ein
Schnitt, ein Hämatom, eine Knochenfraktur, eine
Quetschung, eine Verbrennung oder eine andere          Any morphine-like compound that produces
                                                       Opioid agonist

Verletzung sein, die zur Schädigung des Gewebes        bodily effects including pain relief, sedation,
führt. Diese Art von Schmerz ist in der Regel scharf   constipation, and respiratory depression.
oder pochend. Die meisten Schmerzen sind               (American Pain Society, 2005)
nozizeptive Schmerzen. Die Schmerzrezeptoren für
Gewebeverletzungen (Nozizeptoren) befinden sich
hauptsächlich in der Haut oder den inneren             Schmerzen sind eine unangenehme sensorische und
                                                       Schmerzen

Organen. (Pfizer, 2007, Fitzgibbon & Loeser, 2010)     emotionale Wahrnehmung, die mit tatsächlichem
                                                       oder potentiellem Gewebeschaden einhergeht oder
                                                       im Sinne eines solchen Schadens beschrieben wird.
Nichtsteroidale Antirheumatika. Aspirin-ähnliche       (Merskey & Bogduk, 1994)
NSAR

Medikamente, die Entzündungen hemmen (und
dadurch Schmerzen lindern), die von verletztem
Gewebe ausgehen.                                       Bietet Schmerzlinderung oder Linderung anderer
                                                       Palliativpflege

COX-2-selektive NSAR – Ein NSAR, das die COX-          Symptome, die den Patienten belasten, ohne dabei
2-Isoform der Cyclooxygenase hemmt, nicht jedoch       die zugrundeliegende Erkrankung zu heilen. (World
die COX-1-Form.                                        Health Organization 2012) Ziel ist, die
Nicht selektive NSAR – Ein NSAR, das sowohl die        Lebensqualität von lebensbedrohlich erkrankten
COX-1 als auch die COX-2-Isoform der                   Patienten und deren Angehörigen zu verbessern. Ein
Cyclooxygenase hemmt. (American Pain Society,          teambasierter Behandlungsansatz wird verwendet,
2005)                                                  um den Patienten von der Diagnose bis zum
                                                       Versterben zu begleiten. Korrekte
                                                       Schmerzbeurteilung und -behandlung sind für
Ein morphinähnliches Medikament, das                   wirksame Palliativpflege unerlässlich.
Opioid

Schmerzlinderung verschafft. Der Begriff Opioid ist
dem Begriff Betäubungsmittel vorzuziehen; er
bezieht sich auf natürliche, halbsynthetische und
synthetische Medikamente, die Schmerzen lindern,

                                                                                                         21
Schmerzen

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