Junges Wohnen: Neu Leopoldau
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QUARTIERSENTWICKLUNG Entgeltliche Einschaltung Auf dem Gelände des ehemaligen Gaswerks Leopoldau entstehen Wohnungen und Gewerbeflächen für junge Menschen. © Copter-tv_Robert Putz Junges Wohnen: Neu Leopoldau Ein ehemaliges Industriegelände wurde zu einem gemischt genutzten Quartier umgestaltet. Wie wohnen wir morgen? Die IBA_Wien freundlicher Raumgestaltung. Besonders Auf 70.000 m² entsteht überdies eine (Internationale Bauausstellung) liefert da- berücksichtigt werden dabei eine bauplatz- Gewerbefläche, darunter ein Werkstätten- rauf Antworten, die 2022 in der ganzen übergreifende Nutzung der Gemeinschafts- hof für Kleingewerbe. Das Areal wird ver- Stadt besichtigt werden können. So auch in räume – wie etwa ein zentraler Nachbar- kehrsberuhigt und mit innovativem Mobili- Neu Leopoldau. Auf dem Areal des ehema- schaftsraum im ehemaligen und revitali- tätskonzept ausgestattet. ligen Gaswerks entsteht auf 13,5 Hektar ein sierten Trafohäuschen –, um den Bewohne- Im weiteren Prozess unterstützt die gemischt genutztes Quartier unter Einbe- rinnen und Bewohnern mehr Angebot zur IBA_Wien die einzelnen Akteurinnen und ziehung des historischen Bestandes. Unter Verfügung stellen zu können. Akteure, das Besondere in ihren jeweiligen dem Motto „Junges Wohnen“ beauftragte Insgesamt werden 1255 Wohnungen Projekten hervorzuheben und sichtbar zu die IBA_Wien 2016 eine Forschungsarbeit, errichtet, darunter rund 1000 geförderte, machen. • die Lösungsvorschläge im Wohnbau für die 360 SMARTWohnungen sowie 46 Gemein- Zielgruppe junger Menschen aufzeigte. Der debauwohnungen NEU. Die ersten Wohn- Schwerpunkt der Arealsentwicklung liegt in projekte wurden bereits fertiggestellt und Informationen der Realisierung kinder- und jugend- besiedelt (Berichte in dieser Ausgabe). iba-wien.at Die IBA_Wien plant 2021 für Interessierte weitere (coronakonforme) Führungen vor Ort. © IBA_Wien J.Fetz (2) 31 355 2/ 2021
WOHNBAU ARCHITEKTUR © Alexander Schindler © Hertha Hurnaus © Bruno Klomfar Bauplatz D – Heimbau mit ss I plus architektur und Bauplatz F1 – EGW mit Studio VlayStreeruwitz Bauplatz H1 – Schwarzatal mit feld72 Architekten Carla Lo Landschaftsarchitektur und Yewo Landscapes und KSLA Landschaftsarchitektur verkehrsberuhigt, für die Fahrzeuge wer- Zusammenhang mit Themen des sozialen Projekt © Copter-tv Robert Putz den in den Randlagen Garagen errichtet. Wohnens erprobt, die Wien für die Anfor- Neu Leopoldau, 1210 Wien-Floridsdorf Neben den klassischen Entwürfen zu derungen der Zukunft fit machen sollen: Begrenzung: Thayagasse (S), Petritschgasse (O), den einzelnen Bauplätzen hatten die Bau- Leistbarkeit, Mobilität, gute Nachbarschaft Jürgenssenweg (W), Tauschekgasse (N) träger in der zweiten Stufe im Dialog quar- und gesundes Wohnen stehen im Mittel- Projektentwicklung tiersübergreifende Themen zu Architektur, punkt dieser Internationalen Bauausstel- Neu Leopoldau Entwicklungs GmbH, Wien Freiraum, Mobilität, sozialer Nachhaltigkeit lung, der „IBA_Wien 2022“. Neu Leopol- So wohnen Junge in Wien Gesellschafter: und Smart City zu erarbeiten. Dadurch soll- dau wurde der Status „IBA-Kandidat“ Wiener Netze GmbH (51 %) WSE Wiener Standortentwicklung GmbH (49 %) te gewährleistet werden, dass Neu Leopol- verliehen, was bedeutet, dass das innovati- dau als ein zusammenhängender Stadtteil ve Potenzial des Projekts gewürdigt wurde Projektdaten funktioniert. Mit dieser Art des Auswahlver- und das Projekt bis zur Umsetzungsreife Auf einem 13,5 Hektar großen Areal in Wien-Floridsdorf, auf dem einst das Gaswerk Leopoldau stand, fahrens, das auf dem Ergebnis des koope- durch die IBA_Wien begleitet wird. • Grundstücksfläche: 13,5 Hektar • Wohnungen: 1200, davon ca. 1070 unter dem entstehen seit Herbst 2017 unter dem Projekttitel „Neu Leopoldau“ insgesamt rund 1200 Wohnungen. rativen städtebaulichen Verfahrens aufsetz- Motto „Junges Wohnen“ von der Stadt Wien te, wurde der Rahmen für eine über die Alle Projekte gefördert, Einzelbauwerke hinausgehende koordinier- Begutachtet wurden die elf Projekte von ca. 360 SMART-Wohnungen Zu dem neuen Stadtteil gehören auch Nah- Stadtplanung, der Verkehrsplanung sowie 2015 bis 2016 wurde in Kooperation mit te Gesamtplanung geschaffen. Die zentrale einer hochkarätigen Jury unter dem Vorsitz versorgung und soziale Infrastruktur sowie der Landschaftsplanung, Architekten, dem dem wohnfonds_wien unter dem Motto Herausforderung der zweiten, dialogischen des damaligen Wiener Planungsdirektors 70.000 Quadratmeter Gewerbeflächen und Bundesdenkmalamt und politischen Ent- „Junges Wohnen“ ein zweistufiges, öffentli- Stufe des Verfahrens lag in der zügigen Kurt Puchinger, mit den beiden Geschäfts- Projektablauf Freiraum. Rund 1000 Wohneinheiten wer- scheidungsträgern nahmen auch Vertreter ches und dialogorientiertes Bauträgeraus- Konkretisierung von jenen in der ersten führern der Neu Leopoldau Entwicklungs • zweistufiger, dialogorientierter den unter dem Motto „Junges Wohnen“ der Anrainer am Planungsverfahren teil. wahlverfahren durchgeführt. Ausgelobt Stufe formulierten, bauplatzübergreifenden GmbH sowie der damaligen wohn- Bauträgerwettbewerb 12/2015 (1. Verfahrensstufe) von der Stadt Wien gefördert, etwa ein Das Ergebnis des Verfahrens war ein städte- wurden die Bauplätze G2, G3, D, F1, H1, L, Mehrwerten. fonds-Geschäftsführerin Michaela Trojan. 06/2016 (2. Verfahrensstufe) Drittel davon als besonders kostengünstige bauliches Konzept, das als Grundlage für M und P. In der 1. Verfahrensstufe war von Die Wettbewerbsdokumentation sämtlicher • Bauzeit: 2017–2021 SMART-Wohnungen. Darüber hinaus wird die neue Flächenwidmung diente. Das vor- allen Teilnehmern zusätzlich zum gewählten Internationale Bauausstellung Bauplätze ist in der Ausgabe 330 vom Feb- es in mehreren der 17 denkmalgeschützten handene Wege- und Straßennetz bildete Bauplatz verpflichtend auch ein Umset- Bis 2022 werden unter dem Motto „Neues ruar 2017 nachzulesen. Wir präsentieren in Wettbewerbsdokumentation Bestandsgebäude Ateliers und Werkstätten dabei die Basis für Einteilung und Erschlie- zungskonzept für die Bauplätze K, Q und S soziales Wohnen“ in ausgewählten Gebie- dieser Ausgabe sechs (siehe Bilder) und in ARCHITEKTURJOURNAL / für kleinteiliges Gewerbe und Kreative ßung. Das Areal Neu Leopoldau wurde in zu erstellen (Hauptnutzung: Sammelgara- ten der Stadterweiterung sowie der gebau- den nächsten Ausgaben die weiteren fertig- WETTBEWERBE geben. 23 Baufelder und drei Freifelder unterteilt. gen). Die Bearbeitung der Bauplätze M und ten Stadt neue Modelle und Verfahren im gestellten Projekte. • 1/2017 (330) Die Baufelder verfügen über unterschiedli- P umfasste auch die Erstellung eines Frei- Kooperativ geplant che Qualitäten und wurden sukzessive raumkonzepts für die jeweils angelagerte Bauplatz Q – EGW mit F+P Bauplatz L – ARWAG mit ArchiMedia Architektur, Bauplatz M – Familienwohnbau mit Im Wesentlichen wird das Areal im Süden entwickelt. Parkfläche. Das gesamte Areal ist SMAC und PlanSinn DTA Architektur und Paisagista Architekten und Yewo Landscapes durch die Thayagasse, im Osten durch die © MA 21 Stadtteilplanung und Flächennutzung Petritschgasse, im Westen durch den Jür- genssenweg und im Norden durch das im Eigentum der Wiener Netze GmbH verblei- © Neu Leopoldau Entwicklungs GmbH se Simmelgas bende Areal und die Tauschekgasse be- weg Jürgenssen grenzt. Verantwortlich für die städtebauli- che Entwicklung sind die Wien-Holding- Tauschekgass e Tochter WSE Wiener Standortentwicklung se eutra-Gas GmbH und die Wiener Netze GmbH, die sse Richard-N Petritschga für diesen Stadtteil eines der bisher größ- Lageplan ße Menzelstra © Daniel Hawelka © Daniel Hawelka ten kooperativen Planungsverfahren durch- © Irene Schanda e menad pro hka Marisc geführt haben. Der Startschuss für das ko- Das im kooperativen Planungsprozess betrachtete I Thaya gasse operative Planungsverfahren erfolgte im Areal Neu Leopoldau wurde in 23 Baufelder und Pfendl drei Freifelder unterteilt. ergass Herbst 2012. Neben Experten aus der e 48 49 355 2/ 2021
ARCHITEKTUR WETTBEWERBE REALISIERT Alle Fotos: © Alexander Schindler Grundriss Erdgeschoß Fünf Häuser LEO.part, Bauplatz D, Neu Leopoldau, Wien / ss I plus architektur Inmitten des Areals Neu Leopoldau liegt gesamtstädtebaulichen Konzeption ein ist die Sozialeinrichtung für obdachlose und der Bauplatz D. Dort macht die Marischka- ruhiges äußeres Erscheinungsbild aufweist. armutsgefährdete Menschen neunerhaus promenade einen Knick und führt als Je nach ihrer räumlichen Lage sind die Fas- mit 13 Wohneinheiten und einem dazuge- Fußgängerzone mit ihrer Lindenallee am saden unterschiedlich gestaltet. Die Bau- hörigen Gemeinschaftsraum untergebracht. Bauplatz vorbei. Hier errichtete der Wohn- körper an der Marischkapromenade mit Im südwestlichen Bereich des Bauplatzes bauträger Heimbau einen Wohnbau mit ihren eingeschnittenen Loggien wirken ru- liegen, zum Hof und zum Fußweg orien- 137 geförderten Wohnungen, davon 46 hig, während die vorgesetzten Balkone zum tiert, Gemeinschaftsräume. Der Innenhof ist SMART-Wohnungen und 91 Standardwoh- Hof und an den Fußwegen Lebendigkeit in Bereiche gegliedert, die auf die angren- nungen. Im Norden und Westen ist der ausstrahlen. Die Positionierung der fünf zenden Erdgeschoßnutzungen reagieren. Bauplatz von Fußwegen begrenzt. Die Häuser gewährleistet Durchblicke und Der Spielplatz liegt im Südwesten am Fuß- Architekten Cornelia Schindler und Rudolf Durchlässigkeit. weg und garantiert damit eine möglichst Szedenik konzipierten ein aus fünf Einzelge- Das Erdgeschoß ist dem Wohnen vorbe- ruhige Wohnsituation. Die Häuser 1 bis 4 bäuden bestehendes Projekt, das in seiner halten. Entlang der Marischkapromenade werden über mittig gelegene, natürlich è Grundriss Erdgeschoß Grundriss 3. Obergeschoß 50 51 355 2/ 2021
ARCHITEKTUR WETTBEWERBE REALISIERT Projekt Materialien LEO.part, Bauplatz D, Neu Leopoldau, Bauweise: Stahlbeton Marischkapromenade 9 und 11, 1210 Wien Innenwände: Stahlbeton, Gipskarton Bauherr Fassade: Wärmedämmverbundsystem Heimbau Gemeinnützige Bau-, Wohnungs- und Siedlungs- Fenster: Holz-Alu genossenschaft, Wien Portale: Aluminium heimbau.at Architektur Böden innen: Laminat, Linoleum, keramischer Belag, Feinsteinzeug ss I plus architektur ZT GmbH, Wien ss-plus.at Projektdaten Grundriss Dachgeschoß Landschaftsplanung • Grundstücksfläche: 6963 m2 Carla Lo Landschaftsarchitektur, Wien • Bebaute Fläche: 2722 m2 Statik/Bauphysik • Wohnnutzfläche: 10.013 m² dorr - schober & partner ZT GmbH, Wien • Bruttogeschoßfläche: 14.483 m² belichtete Stiegenhäuser erschlossen, die Neben dem bauplatzübergreifenden Freiraumqualitäten des Bauplatzes schärft. Haustechnik Projektablauf Hauptzugänge liegen an der Promenade Gemeinschaftsraum, der für das gesamte Die verbreiterte Gehsteigzone bietet einen Thermo Projekt GmbH, Wien • Wettbewerb 12/2015 (1. Stufe), und am westlich gelegenen Fußweg. Das Quartier Neu Leopoldau zur Verfügung nahtlosen Anschluss an die Promenade und Schnitt 06/2016 (2. Stufe) südlich gelegene Gebäude bildet als steht, und der Mobilitätsstation befinden dient gleichzeitig als Eingangszone für die Soziologie Längsriegel den Abschluss zur Promenade. sich im südlichen Haus auch die Gemein- kommerziellen Einrichtungen im Erdge- • Planungsbeginn 07/2016 wohnbund:consult eG, Wien Der Eingang erfolgt vom Hof und die Er- schaftsräume des Bauplatzes. Im dritten schoß. Dabei sind die gemeinschaftlichen Fotos • Baubeginn 01/2018 schließungszone ist, im Unterschied zu den Obergeschoß gibt es einen Gemeinschafts- Nutzungen zur Bauplatzmitte hin orientiert, Alexander Schindler • Fertigstellung 08/2019 anderen vier Häusern, nicht durchgesteckt. raum mit großer Dachterrasse. Lobend er- um hier eine privatere Situation für die Be- alexander-schindler.net Ein Großteil der vielfältig geschnittenen wähnt wurde von der Jury im Wettbewerb wohner zu schaffen. Direkt anschließende Wohnungen ist zweiseitig orientiert und die Bündelung der Freiraumnutzung im Zu- öffentliche Fußwege gewährleisten eine ∆ jede Wohnung verfügt über einen privaten sammenhang mit der Erdgeschoßnutzung rasche Verbindung ins Quartier und zu den Lageplan Freiraum. und den Gemeinschaftsräumen, die die benachbarten Bauplätzen. • 52 53 355 2/ 2021
ARCHITEKTUR WETTBEWERBE REALISIERT Die Traufhöhe des Trafogebäudes korrespondiert Gemeinschaftsterrasse und private Licht in die Räume mit derjenigen der Sockelgebäude. Terrassen im dritten Obergeschoß Grundriss Erdgeschoß 4 im Viertel – vernetzte Stadtlandschaft, Bauplatz F1, Neu Leopoldau, Wien / Studio VlayStreeruwitz Westlich des Wohnbaus von ss | plus archi- vier Salons im dritten Obergeschoß und zusätzlich zur Verfügung. Im ersten und tektur, begrenzt von einem Fußweg und darüber positionierte Punkthäuser. zweiten Obergeschoß sind die SMART- der Menzelstraße, liegt der Bauplatz F1 des Das Trafogebäude ist das Zentrum des Wohntypen untergebracht, die aufgrund in Fertigstellung befindlichen Wohnareals Quartiers, dessen Traufhöhe mit derjenigen ihrer Kompaktheit über eingeschnittene Neu Leopoldau. Vorgabe im 2016 entschie- der Sockelgebäude korrespondiert. Über Loggien verfügen. Das dritte Obergeschoß denen Bauträgerwettbewerb war auf die- diesen Sockeln befinden sich die oberen ist für Jungfamilien und Alleinerziehende sem Grundstück die Planung von 115 neu- Gebäudeelemente, die optisch durch ein geplant. Es hat kompakte Wohnungen und en Wohnungen sowie die Sanierung der zurückspringendes Geschoß von den dar- vier Gemeinschaftsräume mit direktem denkmalgeschützten Trafostation. Gemein- unter liegenden Elementen getrennt sind. Bezug zur Gemeinschaftsterrasse, die Woh- sam mit der gemeinnützigen Wohnungsge- Diese Höhenabstufung bringt Licht in die nungen verfügen über private Terrassen. sellschaft EGW gewann das Architekturbüro Zwischenräume. Am hauseigenen Deckgeschoß – dieses von Bernd Vlay (nunmehr Studio VlayStree- wurde von der Jury ebenso explizit hervor- ruwitz) mit dem Entwurf eines Hausclusters, Nach Zielgruppen geordnet gehoben wie die durchdachten, überwie- genannt „Offene Inseln“. Das Projekt mit Das Ensemble aus vier Häusern und den gend sehr gut belichteten und vielfältig vier versetzten Gebäuden antwortet auf die dazugehörenden Freiräumen ist geschoß- nutzbaren Wohngrundrisse – liegen ein von den städtebaulichen Rahmenbedin- weise nach Zielgruppen geordnet: Im Teesalon mit Gemeinschaftsdeck, ein Yoga- Alle Fotos: © Bruno Klomfar gungen vorgegebene hohe Dichte und Erdgeschoß wird in Wohngemeinschaften salon mit Sonnendeck, ein Waschsalon mit Kleinteiligkeit mit einer Differenzierung der gewohnt, mehrere Einheiten teilen sich Spieldeck und ein Werksalon mit Pflanz- Baukörper und Gebäudehöhen. Der Cluster Gemeinschaftsbereiche und Loggien öffnen deck. Im vierten bis sechsten Obergeschoß ist vertikal gegliedert, besitzt ein L-förmiges sich direkt in den grünen Außenraum. liegen flache Wohnungen mit Blick über die Erdgeschoß, ein verbindendes Deck mit Hausübergreifende Räume stehen Dächer. Sie öffnen sich über doppel- è 54 55 355 2/ 2021
ARCHITEKTUR WETTBEWERBE REALISIERT flügelige Fenster mit französischen Balko- nen. Die geringe Wohnungstiefe und die Aufteilung auf vier Baukörper ermöglicht viele Fassaden- und damit großzügige Be- lichtungsflächen und eine Mehrfachorien- Schnittansichten tierung der Wohnungen. Die Vielfalt des Wohnungsangebotes sowie die präzise Baukörperkonzeption waren von der Jury ebenfalls positiv beurteilt worden. • Projekt 4 im Viertel – vernetzte Stadtlandschaft, Bauplatz F1, Neu Leopoldau, Menzelstraße 6–8/Kishonweg, 1210 Wien Bauherr Erste gemeinnützige Wohnungsgesellschaft (EGW) Heimstätte Ges.m.b.H., Wien egw.at Architektur Studio VlayStreeruwitz, Wien vlst.at Landschaftsplanung YEWO Landscapes GmbH, Wien yewo.at Tragwerksplanung/Bauphysik/HT Mischek ZT GmbH, Wien, Wien Soziologie wohnbund:consult eG, Wien wohnbund.at Fotos Bruno Klomfar Fotografie, Wien klomfar.com Projektdaten • Grundstücksfläche: 5988 m2 • Bebaute Fläche: 2394 m2 • Wohnnutzfläche: 8100,38 m² • Bruttogeschoßfläche: 12.200 m² • 112 geförderte Wohnungen, davon 38 SMART-Wohnungen, 13 Plätze in 2 Wohngemeinschaften Grundriss Erdgeschoß und Lageplan Grundriss 1. + 2. Obergeschoß Projektablauf • Wettbewerb 12/2015 (1. Stufe), 06/2016 (2. Stufe) • Planungsbeginn 07/2016 • Baubeginn 07/2018 • Fertigstellung 03/2020 Materialien Bauweise: Stahlbeton Innenwände: Stahlbeton, Trockenbau Fassade: WDVS mit Dünnschichtdeckputz Schnitt Fenster: Kunststoff Böden: innen Holzparkett, Grundriss 3. Obergeschoß Schnittachsen Grundriss 4. – 6. Obergeschoß Loggien und Balkone: Betonplattenbelag 56 57 355 2/ 2021
ARCHITEKTUR WETTBEWERBE REALISIERT Alle Fotos: © Hertha Hurnaus Haus der Selbstverwirklichung Bauplatz H1, Neu Leopoldau, Wien / feld72 Architekten Im südwestlichen Eck des Areals Neu Leo- Balkone gliedern das Objekt zusätzlich Ein großzügiges, von oben belichtetes poldau liegt das „Haus der Selbstverwirkli- horizontal. Treppenhaus mit Luftraum bildet das Zent- chung“. Gemeinsam mit dem gemeinnützi- rum und Rückgrat des Hauses. Alle Woh- gen Wohnbauträger Schwarzatal planten Einfacher und ruhiger Charakter nungen sind dorthin mittels verglasten Ein- Grundriss Obergeschoß feld72 Architekten ein achtgeschoßiges Der Hauptzugang zum Grundstück befindet gangsportalen geöffnet. Licht gelangt von Grundriss Erdgeschoß Wohnhaus als Niedrigenergiegebäude mit sich in der Pfendlergasse mit im Außen- der Wohnung in das Treppenhaus und um- 65 geförderten Mietwohnungen. Der Bau- raum situiertem Fahrradbereich und Müll- gekehrt. Das Versetzen der Stiegenhäuser platz wird durch eine umlaufende Mauer platz. Die Sockelzone ist durchlässig und im Herzen des Gebäudes erlaubt Blickbe- und den Baumbestand definiert, darin sitzt der Weg von der Straße führt in ein großzü- ziehungen innerhalb des Hauses über zwei der monolithische Baukörper. Das Projekt giges Entree. Dieses öffnet sich auf der ge- bis drei Geschoße nach oben oder unten. bietet durch die zentrale Erschließung eine genüberliegenden Seite des Eingangs hin Im Erdgeschoß befinden sich neben sowohl horizontal als auch vertikal entwi- zu den Gemeinschaftsflächen im Freiraum, dem Gemeinschaftsraum und der Wasch- ckelte Erlebnislandschaft. Umlaufende zum Gemeinschaftsraum und zum Quartier. küche auch sechs Wohnungen mit è Lageplan Grundriss Dachgeschoß 58 59 355 2/ 2021
ARCHITEKTUR WETTBEWERBE REALISIERT Projekt Bauplatz H1, Neu Leopoldau, Pfendlergasse 35, 1210 Wien Bauherr SCHWARZATAL – Gemeinnützige Wohnungs- & Siedlungsanlagen GmbH Architektur feld72 Architekten ZT GmbH, Wien feld72.at Landschaftsplanung Simma Zimmermann Landschaftsarchitektinnen OG, Wien simzim.at Statik KPPK Ziviltechniker GmbH, Wien kppk.at Fotos Hertha Hurnaus, Wien hurnaus.com Materialien Bauweise: Stahlbeton PROGRESS Doppelwand und Green Code Thermowand progress.cc Innenwände: Trockenbau, Beton Fassade: Putzfassade Besenstrich / Zahntraufelstrich Klar erkennbar und akzentuiert Böden innen: Parkett, Fliesen Umlaufende Balkone gliedern das Boden außen: Kleinpflaster, Asphalt Gebäude horizontal. Projektdaten Privatterrassen. In den Obergeschoßen • Grundstücksfläche: 5219 m 2 Blickpunkt 21 – Leopold, Bauplatz L, Neu Leopoldau, Wien / verfügen die Wohnungen über gut nutz- ARGE ArchiMedia & SMAC Smart Architectural Concepts • Bebaute Fläche: 700 m² bare Freiräume (Balkone oder Terrassen). Im Keller befinden sich Fahrrad und groß- • Wohnnutzfläche: 3999 m² Bruttogeschoßfläche: 5352 m² zügig dimensionierte Einlagerungsräume. Drei klar definierte Baukörper bilden das sowie das Bepflanzungskonzept. Der Frei- Die Erschließung der Wohnbauten ist Einheitliche Fensterformate in versetzter Projektablauf von der Arwag Holding gemeinsam mit raum entspricht dem städtebaulichen Kon- klar organisiert und sorgt für eine wirksame Anordnung und die glatte Oberfläche der • Wettbewerb 12/2015 (1. Stufe), ArchiMedia Architektur und SMAC entwi- zept. Der alte Baumbestand wurde in das natürliche Belichtung der Gangflächen. Die Fassade geben dem Gebäude einen ein- 06/2016 ckelte Projekt „Blickpunkt 21 – Leopold“. Projekt integriert und nur die notwendigs- Hauseingänge sind klar erkennbar, akzentu- fachen und ruhigen Charakter. Das Dach- • Planungsbeginn 09/2016 Zwei der drei Gebäude sitzen direkt an der ten Flächen wurden versiegelt. iert durch einen gedeckten Vorbereich und geschoß mit Giebelflächen an allen vier Promenade und leiten mit abfallender Ge- große verglaste Portale. Oberlichten kom- Fassaden, in dem zweigeschoßige Maiso- • Baubeginn 12/2017 schoßanzahl zu einem denkmalgeschützten Rhythmische Abfolge biniert mit durchgehenden Lufträumen ver- nettewohnungen untergebracht sind, defi- • Fertigstellung 09/2019 Bestandsgebäude am Nachbargrundstück Die Fassaden der Häuser 18 und 20/1 an sorgen in Haus 18 und 20/1 alle Geschoße niert den oberen Gebäudeabschluss. über. Sie werden durch halböffentliche Frei- der Promenade sind klassisch proportio- des innen liegenden Stiegenhauses mit Die Anordnung der Studios nach dem räume voneinander getrennt. Die einzel- niert. Die im Wärmedämmverbundsystem natürlichem Licht. Die 118 geförderten Zwiebelringprinzip eröffnet durch deren nen, in Ost-West-Richtung orientierten Bau- vertieften Fensterrahmungen verleihen den Mietwohnungen, davon 41 SMART è transparente Gestaltung Kommunikation körper sind präzise in der Höhe abgestuft Fenstern großzügige Proportionen und ei- Lageplan und Interaktion für die Bewohner. Dieser platziert und in ihrer Ausformulierung sehr ne klare rhythmische Abfolge aus geschlos- „shared space“ verbindet die Nachbar- einfach gehalten. Sie bilden eine ruhige senen Fronten und offenen Zonen. Haus schaften und hält sie zusammen. Der Frei- Ergänzung zum ebenfalls ruhigen äußeren 20/2 verfügt an den gesamten Längsseiten raum steht mit der Bebauung und dem Erscheinungsbild der Bauten des gegen- über vorgelagerte Balkone. Das Balkon- übergeordneten Freiraumkonzept in Kom- überliegenden Projekts LEO.part am Bau- band mit unterschiedlichen Abständen der munikation. Gewürdigt wurden von der platz D. Der Bereich Wohnen entwickelt Geländersprossen und integrierten raum- Wettbewerbsjury die bauökologischen sich um den Vorplatz, der zum Verweilen hohen Sonnenschutzelementen verleiht Qualitäten sowie die wirtschaftliche und unter bestehenden Bäumen einlädt. Die dem Gebäude ein bewegtes Fassadenbild. ressourcenschonende konstruktive Verschränkung mit der Marischkapromena- Die Stabgeländer der Balkone dienen über- Optimierung. • Längsschnitt Querschnitt de erfolgt durch Mobiliar, Bodenbeläge dies zur Absturzsicherung. 60 61 355 2/ 2021
Alle Fotos: © Irene Schanda ARCHITEKTUR WETTBEWERBE REALISIERT Wohnungen, sind gut proportioniert und Gemeinschaftsflächen. Der Mittelgang hat 20/1 besitzen neben dem Eingangsbereich klar organisiert. Haus 20/2 verfügt über an unterschiedliche Breiten, Längen und Be- eine zur Marischkapromenade orientierte beiden Enden belichtete Mittelgänge, ein lichtungsflächen, somit entsteht in jedem Lobby, die als halböffentliche Erweiterung an der Außenwand positioniertes Stiegen- Geschoß ein anderes Raumgefühl. Im drit- des privaten Wohnraums dient. Auch die haus mit Kinderwagenabstellraum in jedem ten und vierten Geschoß befinden sich Ge- Fahrradabstellplätze im Kellergeschoß sind Geschoß und an der Fassade liegende meinschaftsflächen. Die Häuser 18 und natürlich belichtet. • Projekt Materialien Blickpunkt 21, Bauplatz L, Neu Leopoldau Bauweise: Stahlbeton Marischkapromenade 18, 20/1, 20/2 1210 Wien Grundriss Erdgeschoß Haus 20/2 Grundriss Erdgeschoß Haus 18 Innenwände: Stahlbeton, Gipskarton Bauherr Fassade: Wärmedämmverbundsystem ARWAG Holding AG, Wien arwag.at Fenster: Holz-Alu Architektur Portale: Aluminium ARGE SMAC Smart Architectural Concepts Böden innen: Laminat, Linoleum, smac3.eu keramischer Belag, Feinsteinzeug ArchiMedia ZT GmbH, Wien Projektdaten Grundriss Regelgeschoß Haus 20/2 Grundriss Regelgeschoß Haus 18 archimedia.at • Grundstücksfläche: 6991 m2 Landschaftsplanung PlanSinn Planung & Kommunikation GmbH, Wien • Bebaute Fläche: 2380,10 m2 plansinn.at • Wohnnutzfläche: 7996,11 m² Statik dorr - schober & partner ZT GmbH, Wien Projektablauf Ansicht West Haus 20/1 Haus 20/2 Haus 18 Bestandsgebäude • Wettbewerb 12/2015 (1. Stufe), Bauphysik 06/2016 (2. Stufe) Kern+Ingenieure Ziviltechniker GmbH, Wien • Planungsbeginn 09/2015 Fotos • Baubeginn 04/2019 Irene Schanda architekturfotos.at • Fertigstellung 11/2020 Ansicht Ost Haus 18 Ansicht Ost Haus 20/1 Ansicht Süd Haus 20/1 62 63 355 2/ 2021
ARCHITEKTUR WETTBEWERBE REALISIERT Bruder und Schwester Leo und Leonie, Bauplatz M, Neu Leopoldau, Wien / Duda, Testor. Architektur Leistbare Wohnungen für junge Menschen – derte Mietwohnungen errichtet, davon 27 Mietwohnungen. In beiden Baukörpern unter diesem Motto hat die gemeinnützige SMART-Wohnungen. Sechs Wohngemein- befindet sich jeweils im dritten Oberge- Familienwohnbau auf dem Bauplatz M in schaften für jeweils drei bis sechs Personen schoß ein Einschnitt, sodass eine zweige- Neu Leopoldau ihr Projekt mit einem ho- stehen auch zur Verfügung. schoßige Innenloggia mit Galerie entsteht. hen Anteil an kompakten Wohnungen aus- Das Erdgeschoß ist ganz im Stil der klas- Im sechsten Obergeschoß von Leonie gibt gestattet. Die Architekten Klaus Duda und sischen Moderne eingezogen und von es Raum für vier Wohngemeinschaften. Erik Testor haben zwei kubische, symmetri- schlanken Stützen eingefasst, wodurch eine Auch die Dachgeschoße sind eingezo- sche Baukörper – Leo und Leonie genannt klare Funktionstrennung zum Park erreicht gen. In einem der beiden – Leonie – befin- – entworfen, deren lebendiges Fassaden- wird. Das EG beherbergt eine Sommerkü- den sich zwei Wohngemeinschaftswohnun- spiel durch differenzierte Anordnung der che inklusive Liege- und Sanitärbereiche, gen mit Terrassen und Gründächern. Das Fenster entsteht. Die unterschiedlichen einen Spielraum mit Sanitärbereichen und Dachgeschoß des anderen Hauses ist für Fensterpositionen und Fenstertypen durch- Kaffeeküche sowie zwei Arbeitsräume und alle Bewohner beider Häuser zugänglich brechen diese Symmetrie und lassen erken- den Empfangsbereich für das Büro im ers- und hat eine Waschküche, einen Ruhebe- nen, welche Nutzung sich dahinter verbirgt ten Obergeschoß. Der Bürobereich von reich, Gemüse und Kräuterbeete sowie ei- – ob Küche oder Wohnraum. Balkone, Leo befindet sich im Erdgeschoß und ers- nen Gemeinschaftsraum mit Sitz- und Ess- Erker und Loggien beleben die Baukörper ten Obergeschoß, er kann sowohl als Zel- gelegenheiten und Sanitärbereichen. zusätzlich und machen sie zu einer rundum len- als auch als Großraumbüro fungieren. Es wurden auch zwei vom Gebäude un- © Daniel Hawelka (2) erlebbaren Plastik. An der Nordfassade be- Im Bauteil Leonie sind im ersten Oberge- abhängige Container, sogenannte Möglich- finden sich Gemeinschaftsloggien, die dif- schoß Gästezimmer untergebracht. Jedes keitsboxen, errichtet. Diese Pop-up-Spaces ferenzierte Blickbezüge im Innenraum er- der Regelgeschoße vom zweiten bis sechs- stellen eine räumliche Ergänzung dar. Sie möglichen. Insgesamt wurden 80 geför- ten Obergeschoß verfügt über acht sitzen an Schnittstellen im Freiraum des è 64 65 355 2/ 2021
ARCHITEKTUR WETTBEWERBE REALISIERT Grundriss Erdgeschoß Grundriss 1. Obergeschoß Grundriss 5. Obergeschoß © Daniel Hawelka Quartiers und sollen als Ort der Begeg- mit Stützen und Unterzügen, sowohl ober- beziehen sich auf die Architektur und sind Grundriss Dachgeschoß nung und der Mitwirkung im Quartier die- als auch unterirdisch, bis zu den Balkon- frei zugänglich. Der zentrale Raum zwischen nen. Ein Container ist als Bürobox und Loggiaplatten. Die Stiegenlaufplatten den zwei Baukörpern wird von Stauden- konzipiert. wurden aus Stahlbetonfertigteilen gefertigt. und Gräserpflanzungen sowie drei Gingko Die Wohnhausanlage ist im Niedrigenergie- bäumen geprägt. In den Aufenthaltszonen Stahlbeton und Bäume hausstandard errichtet und dementspre- sind Sitzgelegenheiten verteilt. Nach Süden Die Gebäude sind komplett in Stahlbeton- chend gedämmt. Der Sonnenschutz wird und zur Marischkapromenade bilden Stau- bauweise errichtet – von den tragenden mittels innen liegenden Sonnenschutz- den und Gräserpflanzungen einen grünen © Hertha Hurnaus (2) Wandscheiben und Decken in Kombination anlagen gewährleistet. Die Freiräume Übergang. • Fassade: Dämmplatten mit • Bruttogeschoßfläche: 8982,96 m² Projekt Landschaftsplanung Dünnschichtdeckputz Schnitt 3-3 Schnitt 2-2 Leo und Leonie, Bauplatz M, Simma Zimmermann • Außenanlagen: 1757,86 m2 Neu Leopoldau, Landschaftsarchitektinnen, Wien Böden innen: Parkett, Teppich, Fliesen, Mizzi-Günther-Weg 1, 1210 Wien simzim.at Feinsteinzeug • 80 geförderte Mietwohnungen, davon 27 SMART-Wohnungen Bauherr Statik Böden außen: Gartenplatte topasgrau, Familienwohnbau gemeinnützige Bau- Dr. Ronald Mischek ZT GmbH, Wien Belag aus Edelsplitten mit Binder und Siedlungsgesellschaft m.b.H., Projektablauf Wien Fotos Projektdaten • Wettbewerb 12/2015 (1. Stufe), familienwohnbau.at Daniel Hawelka, Hertha Hurnaus • Grundstücksfläche: 2335 m 2 06/2016 (2. Stufe) Architektur Materialien • Bebaute Fläche: 1133,52 m2 • Planungsbeginn 01/2016 Duda, Testor. Architektur ZT GmbH, Bauweise: Stahlbeton Wien • Wohnnutzfläche: 5012,54 m² • Baubeginn 10/2018 dudatestor.com Innenwände: Stahlbeton, Gipskarton Lageplan • Nutzfläche Büros: 233,31 m² • Fertigstellung 07/2020 Schnitt 1-1 66 67 355 2/ 2021
ARCHITEKTUR WETTBEWERBE REALISIERT Wohnbau und Garage (im Hintergrund) sind Falken und Schwalben durch einen halböffentlichen Binnenraum (Bilder rechte Seite unten) getrennt. Bauplatz Q, Neu Leopoldau, Wien / F + P Architekten Im Stadtentwicklungsareal Neu Leopoldau geschoßweise versetzt, jeder Wohnung den Balkonen im privaten Bereich, das An- sind drei Bauplätze für Sammelgaragen steht ein privater Pflanzbereich zur gebot von Urban Gardening am Garagen- reserviert. Auf einem davon – dem in der Verfügung. dach, der Waschsalon sowie das halböffent- Randzone des Areals gelegenen Bauplatz liche Grün in Form des Canyons. Q – findet sich ein Wohnbau mit einer Ga- Zweiseitig belüftbar rage gekoppelt. Dieses Projekt wurde im Das Projekt umfasst insgesamt 28 geförder- Canyon und Rankgerüst Bauträgerauswahlverfahren nicht ausgelobt, te Wohnungen, davon zehn nach den Krite- Dieser Canyon, ein farblich gestalteter Bin- es war in der ersten Verfahrensstufe aber rien des SMART-Wohnbauprogramms er- nenraum zwischen offenen Laubengängen ein Umsetzungskonzept dafür zu erstellen. richtet. Diese besonders kostengünstigen und Hochgarage, sorgt für gute Belichtung Die EGW Heimstätte hat hier einen in Rich- Einheiten sind über alle Geschoße und La- und Belüftung, aber auch für hohe Aufent- tung Quartiersmitte orientierten Wohnbau gen verteilt. Die Jury hatte die im Verfahren haltsqualität. Die Bepflanzung soll für eine mit einem im Norden vorgelagerten vorgelegten Wohnungsgrundrisse bemän- Verbesserung des Mikroklimas sorgen. Im Split-Level-Parkdeck kombiniert. Der von gelt, die aufgrund der geringen Baukörper- Erdgeschoß befindet sich ein Gemeinschafts Frank + Partner Architekten geplante Bau- tiefe von rund zehn Metern sehr schmal raum mit Waschsalon in direkter Verbin- körper der Wohnbebauung ist geprägt gerieten. Positiv beurteilt wurde die Tatsa- dung zum gemeinsam genutzten, zum Park durch das Bild der vorgelagerten Balkone, che, dass die Wohnungsgrundrisse zweisei- orientierten Garten mit Sandkiste, Grillplatz denen seitlich jeweils Pflanztröge mit Rank- tig belüftbar sind. Gefallen haben der Jury und Hochbeeten. Nebenräume wie Fahr- Alle Fotos: © Daniel Hawelka/danielhawelka.at gerüsten zugeordnet sind. Die Balkone sind außerdem die differenzierten Paravents bei rad- und Kinderwagenabstellräume sind im Untergeschoß untergebracht und barriere- frei durch eine flache Rampe erreichbar. Die vorgelagerten und mit farbigen Appli- kationen versehenen Rankgerüste verbin- den den Wohnbaukörper mit dem Bau- körper der Garage gestalterisch. Das halb offene Parkhaus dient als zentraler Hub Ansicht West zwischen dem übergeordneten Verkehr è 68 69 355 2/ 2021
ARCHITEKTUR WETTBEWERBE REALISIERT Projekt Materialien Bauplatz Q, Neu Leopoldau Tragkonstruktion: Stahlbeton Simmelgasse 2, 1210 Wien Innenwände: Trockenbau Bauherr EGW Heimstätte, Wien Fassade: Wohnhaus WDVS, Parkdeck egw.at Metallkassetten farbig pulverbeschichtet Architektur Böden innen: Parkett, Feinsteinzeug F+P Architekten, Wien fp-arch.at Boden außen: Beton, Asphalt Landschaftsplanung Projektdaten Yewo Landscapes, Wien • Grundstücksfläche: 3137 m2 yewo.at • Bebaute Fläche: Statik/Bauphysik/HT Wohnhaus 623 m2, Mischek ZT, Wien Parkdeck 1645 m2 Fotos • Wohnnutzfläche: 2040 m² Daniel Hawelka, Wien danielhawelka.at • Bruttogeschoßfläche Wohnhaus: 3763 m² Projektablauf • Wettbewerb 12/2015 (1. Stufe), 06/2016 (2. Stufe), Grundriss Erdgeschoß Qualitätssicherung 10/2016 • Planungsbeginn 01/2017 • Baubeginn 07/2018 • Fertigstellung 11/2019 Schnitt B Schnitt A Lageplan Grundriss 1. Obergeschoß Grundriss 3. Obergeschoß und der Mikromobilität im Quartier. Ein geringem Umfang zur Verfügung steht, gibt Gründach des Parkdecks und auf der neben der Garageneinfahrt situierter über- es bei diesem Projekt als Ausgleich eine Wohnhausfassade wurden Nisthöhlen für breiter Stellplatz steht für die Bewohner für Gemeinschaftsdachterrasse, eine Sommer- Turmfalken und Mehlschwalben eingerich- kleine Reparaturen zur Verfügung. Nach- küche, einen Grillplatz und Tröge auf den tet, die Begrünung der Fassaden ist vor- dem im Erdgeschoß Freiraum nur in privaten Balkonen und Terrassen. Auf dem gesehen. • 70 71 355 2/ 2021
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