Junges Wohnen: Neu Leopoldau

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Junges Wohnen: Neu Leopoldau
QUARTIERSENTWICKLUNG

                                                                                                                                                                                     Entgeltliche Einschaltung
                                                                                                         Auf dem Gelände des ehemaligen Gaswerks Leopoldau entstehen
                                                                                                                   Wohnungen und Gewerbeflächen für junge Menschen.
© Copter-tv_Robert Putz

                          Junges Wohnen: Neu Leopoldau
                          Ein ehemaliges Industriegelände wurde zu einem gemischt genutzten Quartier umgestaltet.

                          Wie wohnen wir morgen? Die IBA_Wien                 freundlicher Raumgestaltung. Besonders           Auf 70.000 m² entsteht überdies eine
                          (Internationale Bauausstellung) liefert da-         berücksichtigt werden dabei eine bauplatz-    Gewerbefläche, darunter ein Werkstätten-
                          rauf Antworten, die 2022 in der ganzen              übergreifende Nutzung der Gemeinschafts-      hof für Kleingewerbe. Das Areal wird ver-
                          Stadt besichtigt werden können. So auch in          räume – wie etwa ein zentraler Nachbar-       kehrsberuhigt und mit innovativem Mobili-
                          Neu Leopoldau. Auf dem Areal des ehema-             schaftsraum im ehemaligen und revitali-       tätskonzept ausgestattet.
                          ligen Gaswerks entsteht auf 13,5 Hektar ein         sierten Trafohäuschen –, um den Bewohne-         Im weiteren Prozess unterstützt die
                          gemischt genutztes Quartier unter Einbe-            rinnen und Bewohnern mehr Angebot zur         IBA_Wien die einzelnen Akteurinnen und
                          ziehung des historischen Bestandes. Unter           Verfügung stellen zu können.                  Akteure, das Besondere in ihren jeweiligen
                          dem Motto „Junges Wohnen“ beauftragte                   Insgesamt werden 1255 Wohnungen           Projekten hervorzuheben und sichtbar zu
                          die IBA_Wien 2016 eine Forschungsarbeit,            errichtet, darunter rund 1000 geförderte,     machen. •
                          die Lösungsvorschläge im Wohnbau für die            360 SMART­Wohnungen sowie 46 Gemein-
                          Zielgruppe junger Menschen aufzeigte. Der           debauwohnungen NEU. Die ersten Wohn-
                          Schwerpunkt der Arealsentwicklung liegt in          projekte wurden bereits fertiggestellt und    Informationen
                          der Realisierung kinder- und jugend-                besiedelt (Berichte in dieser Ausgabe).       iba-wien.at

                                Die IBA_Wien plant 2021 für Interessierte
                                weitere (coronakonforme) Führungen vor Ort.
© IBA_Wien J.Fetz (2)

                                                                                                  31                                                                   355 2/ 2021
Junges Wohnen: Neu Leopoldau
WOHNBAU
                                                                                                                           ARCHITEKTUR

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               © Alexander Schindler

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        © Hertha Hurnaus
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               © Bruno Klomfar
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Bauplatz D – Heimbau mit ss I plus architektur und                          Bauplatz F1 – EGW mit Studio VlayStreeruwitz                             Bauplatz H1 – Schwarzatal mit feld72 Architekten
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Carla Lo Landschaftsarchitektur                                             und Yewo Landscapes                                                      und KSLA Landschaftsarchitektur

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       verkehrsberuhigt, für die Fahrzeuge wer-                                   Zusammenhang mit Themen des sozialen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Projekt
© Copter-tv Robert Putz

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       den in den Randlagen Garagen errichtet.                                    Wohnens erprobt, die Wien für die Anfor-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Neu Leopoldau, 1210 Wien-Floridsdorf
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Neben den klassischen Entwürfen zu                                     derungen der Zukunft fit machen sollen:                                  Begrenzung: Thayagasse (S), Petritschgasse (O),
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       den einzelnen Bauplätzen hatten die Bau-                                   Leistbarkeit, Mobilität, gute Nachbarschaft                              Jürgenssenweg (W), Tauschekgasse (N)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       träger in der zweiten Stufe im Dialog quar-                                und gesundes Wohnen stehen im Mittel-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Projektentwicklung
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       tiersübergreifende Themen zu Architektur,                                  punkt dieser Internationalen Bauausstel-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Neu Leopoldau Entwicklungs GmbH, Wien
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Freiraum, Mobilität, sozialer Nachhaltigkeit                               lung, der „IBA_Wien 2022“. Neu Leopol-

                          So wohnen Junge in Wien
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Gesellschafter:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       und Smart City zu erarbeiten. Dadurch soll-                                dau wurde der Status „IBA-Kandidat“                                      Wiener Netze GmbH (51 %)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           WSE Wiener Standortentwicklung GmbH (49 %)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       te gewährleistet werden, dass Neu Leopol-                                  verliehen, was bedeutet, dass das innovati-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       dau als ein zusammenhängender Stadtteil                                    ve Potenzial des Projekts gewürdigt wurde
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Projektdaten
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       funktioniert. Mit dieser Art des Auswahlver-                               und das Projekt bis zur Umsetzungsreife
                          Auf einem 13,5 Hektar großen Areal in Wien-Floridsdorf, auf dem einst das Gaswerk Leopoldau stand,                                                                                                                                                                                                                                                           fahrens, das auf dem Ergebnis des koope-                                   durch die IBA_Wien begleitet wird.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           •    Grundstücksfläche: 13,5 Hektar
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           •    Wohnungen: 1200, davon ca. 1070 unter dem
                          entstehen seit Herbst 2017 unter dem Projekttitel „Neu Leopoldau“ insgesamt rund 1200 Wohnungen.                                                                                                                                                                                                                                                             rativen städtebaulichen Verfahrens aufsetz-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Motto „Junges Wohnen“ von der Stadt Wien
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       te, wurde der Rahmen für eine über die                                     Alle Projekte
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 gefördert,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Einzelbauwerke hinausgehende koordinier-                                   Begutachtet wurden die elf Projekte von
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 ca. 360 SMART-Wohnungen
                          Zu dem neuen Stadtteil gehören auch Nah-                                                    Stadtplanung, der Verkehrsplanung sowie           2015 bis 2016 wurde in Kooperation mit                                                                                                                                                                         te Gesamtplanung geschaffen. Die zentrale                                  einer hochkarätigen Jury unter dem Vorsitz
                          versorgung und soziale Infrastruktur sowie                                                  der Landschaftsplanung, Architekten, dem      dem wohnfonds_wien unter dem Motto                                                                                                                                                                                 Herausforderung der zweiten, dialogischen                                  des damaligen Wiener Planungsdirektors
                          70.000 Quadratmeter Gewerbeflächen und                                                      Bundesdenkmalamt und politischen Ent-        „Junges Wohnen“ ein zweistufiges, öffentli-                                                                                                                                                                         Stufe des Verfahrens lag in der zügigen                                    Kurt Puchinger, mit den beiden Geschäfts-                                Projektablauf
                          Freiraum. Rund 1000 Wohneinheiten wer-                                                      scheidungsträgern nahmen auch Vertreter       ches und dialogorientiertes Bauträgeraus-                                                                                                                                                                          Konkretisierung von jenen in der ersten                                    führern der Neu Leopoldau Entwicklungs                                   •   zweistufiger, dialogorientierter
                          den unter dem Motto „Junges Wohnen“                                                         der Anrainer am Planungsverfahren teil.       wahlverfahren durchgeführt. Ausgelobt                                                                                                                                                                              Stufe formulierten, bauplatzübergreifenden                                 GmbH sowie der damaligen wohn-                                               Bauträgerwettbewerb 12/2015 (1. Verfahrensstufe)
                          von der Stadt Wien gefördert, etwa ein                                                      Das Ergebnis des Verfahrens war ein städte- wurden die Bauplätze G2, G3, D, F1, H1, L,                                                                                                                                                                           Mehrwerten.                                                                fonds-Geschäftsführerin Michaela Trojan.                                     06/2016 (2. Verfahrensstufe)
                          Drittel davon als besonders kostengünstige                                                  bauliches Konzept, das als Grundlage für      M und P. In der 1. Verfahrensstufe war von                                                                                                                                                                                                                                                    Die Wettbewerbsdokumentation sämtlicher                                  •   Bauzeit: 2017–2021
                          SMART-Wohnungen. Darüber hinaus wird                                                        die neue Flächenwidmung diente. Das vor-      allen Teilnehmern zusätzlich zum gewählten                                                                                                                                                                         Internationale Bauausstellung                                              Bauplätze ist in der Ausgabe 330 vom Feb-
                          es in mehreren der 17 denkmalgeschützten                                                    handene Wege- und Straßennetz bildete         Bauplatz verpflichtend auch ein Umset-                                                                                                                                                                             Bis 2022 werden unter dem Motto „Neues                                     ruar 2017 nachzulesen. Wir präsentieren in                               Wettbewerbsdokumentation
                          Bestandsgebäude Ateliers und Werkstätten                                                    dabei die Basis für Einteilung und Erschlie-  zungskonzept für die Bauplätze K, Q und S                                                                                                                                                                          soziales Wohnen“ in ausgewählten Gebie-                                    dieser Ausgabe sechs (siehe Bilder) und in                               ARCHITEKTURJOURNAL /
                          für kleinteiliges Gewerbe und Kreative                                                      ßung. Das Areal Neu Leopoldau wurde in        zu erstellen (Hauptnutzung: Sammelgara-                                                                                                                                                                            ten der Stadterweiterung sowie der gebau-                                  den nächsten Ausgaben die weiteren fertig-                               WETTBEWERBE
                          geben.                                                                                      23 Baufelder und drei Freifelder unterteilt.  gen). Die Bearbeitung der Bauplätze M und                                                                                                                                                                          ten Stadt neue Modelle und Verfahren im                                    gestellten Projekte. •                                                   1/2017 (330)
                                                                                                                      Die Baufelder verfügen über unterschiedli-    P umfasste auch die Erstellung eines Frei-
                          Kooperativ geplant                                                                          che Qualitäten und wurden sukzessive          raumkonzepts für die jeweils angelagerte                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Bauplatz Q – EGW mit F+P
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Bauplatz L – ARWAG mit ArchiMedia Architektur,                             Bauplatz M – Familienwohnbau mit
                          Im Wesentlichen wird das Areal im Süden                                                     entwickelt.                                   Parkfläche. Das gesamte Areal ist                                                                                                                                                                                      SMAC und PlanSinn                                                          DTA Architektur und Paisagista                                            Architekten und Yewo Landscapes
                          durch die Thayagasse, im Osten durch die
                                                                        © MA 21 Stadtteilplanung und Flächennutzung

                          Petritschgasse, im Westen durch den Jür-
                          genssenweg und im Norden durch das im
                          Eigentum der Wiener Netze GmbH verblei-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          © Neu Leopoldau Entwicklungs GmbH
                                                                                                                                                                                                                                    se
                                                                                                                                                                                                                                Simmelgas

                          bende Areal und die Tauschekgasse be-
                                                                                                                                                                                                       weg
                                                                                                                                                                                            Jürgenssen

                          grenzt. Verantwortlich für die städtebauli-
                          che Entwicklung sind die Wien-Holding-                                                                                                                                                                                                                            Tauschekgass
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        e

                          Tochter WSE Wiener Standortentwicklung
                                                                                                                                                                                                                                                                                   se
                                                                                                                                                                                                                                                                                eutra-Gas

                          GmbH und die Wiener Netze GmbH, die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  sse
                                                                                                                                                                                                                                                                       Richard-N

                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Petritschga

                          für diesen Stadtteil eines der bisher größ-                                                                                           Lageplan
                                                                                                                                                                                                                        ße
                                                                                                                                                                                                             Menzelstra

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               © Daniel Hawelka

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     © Daniel Hawelka
                          ten kooperativen Planungsverfahren durch-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              © Irene Schanda

                                                                                                                                                                                                                                                      e
                                                                                                                                                                                                                                                 menad
                                                                                                                                                                                                                                            pro
                                                                                                                                                                                                                                       hka
                                                                                                                                                                                                                             Marisc

                          geführt haben. Der Startschuss für das ko-                                                     Das im kooperativen Planungsprozess betrachtete                                                                     I            Thaya
                                                                                                                                                                                                                                                               gasse

                          operative Planungsverfahren erfolgte im                                                         Areal Neu Leopoldau wurde in 23 Baufelder und
                                                                                                                                                                               Pfendl

                                                                                                                                                 drei Freifelder unterteilt.
                                                                                                                                                                                  ergass

                          Herbst 2012. Neben Experten aus der
                                                                                                                                                                                        e

                                                                                                                                              48                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         49                                                                                             355 2/ 2021
Junges Wohnen: Neu Leopoldau
ARCHITEKTUR                                                                                                  WETTBEWERBE REALISIERT
Alle Fotos: © Alexander Schindler

                                                                                                                                                                                                       Grundriss Erdgeschoß

                                    Fünf Häuser
                                    LEO.part, Bauplatz D, Neu Leopoldau, Wien / ss I plus architektur

                                    Inmitten des Areals Neu Leopoldau liegt        gesamtstädtebaulichen Konzeption ein          ist die Sozialeinrichtung für obdachlose und
                                    der Bauplatz D. Dort macht die Marischka-      ruhiges äußeres Erscheinungsbild aufweist.    armutsgefährdete Menschen neunerhaus
                                    promenade einen Knick und führt als            Je nach ihrer räumlichen Lage sind die Fas-   mit 13 Wohneinheiten und einem dazuge-
                                    Fußgängerzone mit ihrer Lindenallee am         saden unterschiedlich gestaltet. Die Bau-     hörigen Gemeinschaftsraum untergebracht.
                                    Bauplatz vorbei. Hier errichtete der Wohn-     körper an der Marischkapromenade mit          Im südwestlichen Bereich des Bauplatzes
                                    bauträger Heimbau einen Wohnbau mit            ihren eingeschnittenen Loggien wirken ru-     liegen, zum Hof und zum Fußweg orien-
                                    137 geförderten Wohnungen, davon 46            hig, während die vorgesetzten Balkone zum     tiert, Gemeinschaftsräume. Der Innenhof ist
                                    SMART-Wohnungen und 91 Standardwoh-            Hof und an den Fußwegen Lebendigkeit          in Bereiche gegliedert, die auf die angren-
                                    nungen. Im Norden und Westen ist der           ausstrahlen. Die Positionierung der fünf      zenden Erdgeschoßnutzungen reagieren.
                                    Bauplatz von Fußwegen begrenzt. Die            Häuser gewährleistet Durchblicke und          Der Spielplatz liegt im Südwesten am Fuß-
                                    Architekten Cornelia Schindler und Rudolf      Durchlässigkeit.                              weg und garantiert damit eine möglichst
                                    Szedenik konzipierten ein aus fünf Einzelge-      Das Erdgeschoß ist dem Wohnen vorbe-       ruhige Wohnsituation. Die Häuser 1 bis 4
                                    bäuden bestehendes Projekt, das in seiner      halten. Entlang der Marischkapromenade        werden über mittig gelegene, natürlich è       Grundriss Erdgeschoß                               Grundriss 3. Obergeschoß

                                                                                                       50                                                                                                                     51                              355 2/ 2021
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                                     Projekt                                 Materialien
                                     LEO.part, Bauplatz D, Neu Leopoldau,    Bauweise: Stahlbeton
                                     Marischkapromenade 9 und 11,
                                     1210 Wien                               Innenwände: Stahlbeton, Gipskarton

                                     Bauherr                                 Fassade: Wärmedämmverbundsystem
                                     Heimbau Gemeinnützige Bau-,
                                     Wohnungs- und Siedlungs-                Fenster: Holz-Alu
                                     genossenschaft, Wien
                                                                             Portale: Aluminium
                                     heimbau.at

                                     Architektur                             Böden innen: Laminat, Linoleum,
                                                                             keramischer Belag, Feinsteinzeug
                                     ss I plus architektur ZT GmbH, Wien
                                     ss-plus.at                              Projektdaten
Grundriss Dachgeschoß                Landschaftsplanung                      •    Grundstücksfläche: 6963 m2

                                     Carla Lo Landschaftsarchitektur, Wien   •    Bebaute Fläche: 2722 m2

                                     Statik/Bauphysik                        •    Wohnnutzfläche: 10.013 m²
                                     dorr - schober & partner ZT GmbH,
                                     Wien                                    •    Bruttogeschoßfläche: 14.483 m²
                                                                                                                   belichtete Stiegenhäuser erschlossen, die       Neben dem bauplatzübergreifenden         Freiraumqualitäten des Bauplatzes schärft.
                                     Haustechnik                             Projektablauf                         Hauptzugänge liegen an der Promenade         Gemeinschaftsraum, der für das gesamte      Die verbreiterte Gehsteigzone bietet einen
                                     Thermo Projekt GmbH, Wien               •    Wettbewerb 12/2015 (1. Stufe),   und am westlich gelegenen Fußweg. Das        Quartier Neu Leopoldau zur Verfügung        nahtlosen Anschluss an die Promenade und
Schnitt                                                                           06/2016 (2. Stufe)               südlich gelegene Gebäude bildet als          steht, und der Mobilitätsstation befinden   dient gleichzeitig als Eingangszone für die
                                     Soziologie                                                                    Längsriegel den Abschluss zur Promenade.     sich im südlichen Haus auch die Gemein-     kommerziellen Einrichtungen im Erdge-
                                                                             •    Planungsbeginn 07/2016
                                     wohnbund:consult eG, Wien
                                                                                                                   Der Eingang erfolgt vom Hof und die Er-      schaftsräume des Bauplatzes. Im dritten     schoß. Dabei sind die gemeinschaftlichen
                                     Fotos                                   •    Baubeginn 01/2018                schließungszone ist, im Unterschied zu den   Obergeschoß gibt es einen Gemeinschafts-    Nutzungen zur Bauplatzmitte hin orientiert,
                                     Alexander Schindler                     •    Fertigstellung 08/2019           anderen vier Häusern, nicht durchgesteckt.   raum mit großer Dachterrasse. Lobend er-    um hier eine privatere Situation für die Be-
                                     alexander-schindler.net                                                       Ein Großteil der vielfältig geschnittenen    wähnt wurde von der Jury im Wettbewerb      wohner zu schaffen. Direkt anschließende
                                                                                                                   Wohnungen ist zweiseitig orientiert und      die Bündelung der Freiraumnutzung im Zu-    öffentliche Fußwege gewährleisten eine
                    ∆                                                                                              jede Wohnung verfügt über einen privaten     sammenhang mit der Erdgeschoßnutzung        rasche Verbindung ins Quartier und zu den
                 Lageplan
                                                                                                                   Freiraum.                                    und den Gemeinschaftsräumen, die die        benachbarten Bauplätzen. •

                                52                                                                                                                                                 53                                                             355 2/ 2021
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                                                                                                                                             Die Traufhöhe des Trafogebäudes korrespondiert        Gemeinschaftsterrasse und private

Licht in die Räume
                                                                                                                                             mit derjenigen der Sockelgebäude.                     Terrassen im dritten Obergeschoß

                                                                                                                                                                    Grundriss Erdgeschoß

4 im Viertel – vernetzte Stadtlandschaft, Bauplatz F1, Neu Leopoldau, Wien / Studio VlayStreeruwitz

Westlich des Wohnbaus von ss | plus archi-        vier Salons im dritten Obergeschoß und       zusätzlich zur Verfügung. Im ersten und
tektur, begrenzt von einem Fußweg und             darüber positionierte Punkthäuser.           zweiten Obergeschoß sind die SMART-
der Menzelstraße, liegt der Bauplatz F1 des          Das Trafogebäude ist das Zentrum des      Wohntypen untergebracht, die aufgrund
in Fertigstellung befindlichen Wohnareals         Quartiers, dessen Traufhöhe mit derjenigen   ihrer Kompaktheit über eingeschnittene
Neu Leopoldau. Vorgabe im 2016 entschie-          der Sockelgebäude korrespondiert. Über       Loggien verfügen. Das dritte Obergeschoß
denen Bauträgerwettbewerb war auf die-            diesen Sockeln befinden sich die oberen      ist für Jungfamilien und Alleinerziehende
sem Grundstück die Planung von 115 neu-           Gebäudeelemente, die optisch durch ein       geplant. Es hat kompakte Wohnungen und
en Wohnungen sowie die Sanierung der              zurückspringendes Geschoß von den dar-       vier Gemeinschaftsräume mit direktem
denkmalgeschützten Trafostation. Gemein-          unter liegenden Elementen getrennt sind.     Bezug zur Gemeinschaftsterrasse, die Woh-
sam mit der gemeinnützigen Wohnungsge-            Diese Höhenabstufung bringt Licht in die     nungen verfügen über private Terrassen.
sellschaft EGW gewann das Architekturbüro         Zwischenräume.                               Am hauseigenen Deckgeschoß – dieses
von Bernd Vlay (nunmehr Studio VlayStree-                                                      wurde von der Jury ebenso explizit hervor-
ruwitz) mit dem Entwurf eines Hausclusters,       Nach Zielgruppen geordnet                    gehoben wie die durchdachten, überwie-
genannt „Offene Inseln“. Das Projekt mit          Das Ensemble aus vier Häusern und den        gend sehr gut belichteten und vielfältig
vier versetzten Gebäuden antwortet auf die        dazugehörenden Freiräumen ist geschoß-       nutzbaren Wohngrundrisse – liegen ein
von den städtebaulichen Rahmenbedin-              weise nach Zielgruppen geordnet: Im          Teesalon mit Gemeinschaftsdeck, ein Yoga-

                                                                                                                                                                                                                                                     Alle Fotos: © Bruno Klomfar
gungen vorgegebene hohe Dichte und                Erdgeschoß wird in Wohngemeinschaften        salon mit Sonnendeck, ein Waschsalon mit
Kleinteiligkeit mit einer Differenzierung der     gewohnt, mehrere Einheiten teilen sich       Spieldeck und ein Werksalon mit Pflanz-
Baukörper und Gebäudehöhen. Der Cluster           Gemeinschaftsbereiche und Loggien öffnen     deck. Im vierten bis sechsten Obergeschoß
ist vertikal gegliedert, besitzt ein L-förmiges   sich direkt in den grünen Außenraum.         liegen flache Wohnungen mit Blick über die
Erdgeschoß, ein verbindendes Deck mit             Hausübergreifende Räume stehen               Dächer. Sie öffnen sich über doppel-      è

                                                                      54                                                                                                                      55                                       355 2/ 2021
Junges Wohnen: Neu Leopoldau
ARCHITEKTUR                                        WETTBEWERBE REALISIERT

                                                                                                                flügelige Fenster mit französischen Balko-
                                                                                                                nen. Die geringe Wohnungstiefe und die
                                                                                                                Aufteilung auf vier Baukörper ermöglicht
                                                                                                                viele Fassaden- und damit großzügige Be-
                                                                                                                lichtungsflächen und eine Mehrfachorien-
                                                       Schnittansichten
                                                                                                                tierung der Wohnungen. Die Vielfalt des
                                                                                                                Wohnungsangebotes sowie die präzise
                                                                                                                Baukörperkonzeption waren von der Jury
                                                                                                                ebenfalls positiv beurteilt worden. •

                                                                                                                Projekt
                                                                                                                4 im Viertel – vernetzte Stadtlandschaft, Bauplatz F1,
                                                                                                                Neu Leopoldau, Menzelstraße 6–8/Kishonweg,
                                                                                                                1210 Wien

                                                                                                                Bauherr
                                                                                                                Erste gemeinnützige Wohnungsgesellschaft (EGW)
                                                                                                                Heimstätte Ges.m.b.H., Wien
                                                                                                                egw.at

                                                                                                                Architektur
                                                                                                                Studio VlayStreeruwitz, Wien
                                                                                                                vlst.at

                                                                                                                Landschaftsplanung
                                                                                                                YEWO Landscapes GmbH, Wien
                                                                                                                yewo.at

                                                                                                                Tragwerksplanung/Bauphysik/HT
                                                                                                                Mischek ZT GmbH, Wien, Wien

                                                                                                                Soziologie
                                                                                                                wohnbund:consult eG, Wien
                                                                                                                wohnbund.at

                                                                                                                Fotos
                                                                                                                Bruno Klomfar Fotografie, Wien
                                                                                                                klomfar.com

                                                                                                                Projektdaten
                                                                                                                •    Grundstücksfläche: 5988 m2

                                                                                                                •    Bebaute Fläche: 2394 m2

                                                                                                                •    Wohnnutzfläche: 8100,38 m²

                                                                                                                •    Bruttogeschoßfläche: 12.200 m²

                                                                                                                •    112 geförderte Wohnungen,
                                                                                                                     davon 38 SMART-Wohnungen,
                                                                                                                     13 Plätze in 2 Wohngemeinschaften

Grundriss Erdgeschoß und Lageplan                      Grundriss 1. + 2. Obergeschoß
                                                                                                                Projektablauf
                                                                                                                •    Wettbewerb 12/2015 (1. Stufe),
                                                                                                                     06/2016 (2. Stufe)

                                                                                                                •    Planungsbeginn 07/2016

                                                                                                                •    Baubeginn 07/2018

                                                                                                                •    Fertigstellung 03/2020

                                                                                                                Materialien
                                                                                                                Bauweise: Stahlbeton

                                                                                                                Innenwände: Stahlbeton, Trockenbau

                                                                                                                Fassade: WDVS mit Dünnschichtdeckputz

             Schnitt                                                                                            Fenster: Kunststoff

                                                                                                                Böden: innen Holzparkett,
Grundriss 3. Obergeschoß               Schnittachsen   Grundriss 4. – 6. Obergeschoß                            Loggien und Balkone: Betonplattenbelag

                                           56                                                    57                                                            355 2/ 2021
Junges Wohnen: Neu Leopoldau
ARCHITEKTUR                                                                                             WETTBEWERBE REALISIERT

                                                                                                                                                                                                                     Alle Fotos: © Hertha Hurnaus
Haus der Selbstverwirklichung
Bauplatz H1, Neu Leopoldau, Wien / feld72 Architekten

Im südwestlichen Eck des Areals Neu Leo-      Balkone gliedern das Objekt zusätzlich         Ein großzügiges, von oben belichtetes
poldau liegt das „Haus der Selbstverwirkli-   horizontal.                                    Treppenhaus mit Luftraum bildet das Zent-
chung“. Gemeinsam mit dem gemeinnützi-                                                       rum und Rückgrat des Hauses. Alle Woh-
gen Wohnbauträger Schwarzatal planten         Einfacher und ruhiger Charakter                nungen sind dorthin mittels verglasten Ein-                                              Grundriss Obergeschoß

feld72 Architekten ein achtgeschoßiges        Der Hauptzugang zum Grundstück befindet        gangsportalen geöffnet. Licht gelangt von     Grundriss Erdgeschoß
Wohnhaus als Niedrigenergiegebäude mit        sich in der Pfendlergasse mit im Außen-        der Wohnung in das Treppenhaus und um-
65 geförderten Mietwohnungen. Der Bau-        raum situiertem Fahrradbereich und Müll-       gekehrt. Das Versetzen der Stiegenhäuser
platz wird durch eine umlaufende Mauer        platz. Die Sockelzone ist durchlässig und      im Herzen des Gebäudes erlaubt Blickbe-
und den Baumbestand definiert, darin sitzt    der Weg von der Straße führt in ein großzü-    ziehungen innerhalb des Hauses über zwei
der monolithische Baukörper. Das Projekt      giges Entree. Dieses öffnet sich auf der ge-   bis drei Geschoße nach oben oder unten.
bietet durch die zentrale Erschließung eine   genüberliegenden Seite des Eingangs hin           Im Erdgeschoß befinden sich neben
sowohl horizontal als auch vertikal entwi-    zu den Gemeinschaftsflächen im Freiraum,       dem Gemeinschaftsraum und der Wasch-
ckelte Erlebnislandschaft. Umlaufende         zum Gemeinschaftsraum und zum Quartier.        küche auch sechs Wohnungen mit           è    Lageplan                                   Grundriss Dachgeschoß

                                                                   58                                                                                                       59                                355 2/ 2021
Junges Wohnen: Neu Leopoldau
ARCHITEKTUR                                                                                                               WETTBEWERBE REALISIERT

                                                                            Projekt
                                                                            Bauplatz H1, Neu Leopoldau,
                                                                            Pfendlergasse 35, 1210 Wien

                                                                            Bauherr
                                                                            SCHWARZATAL – Gemeinnützige
                                                                            Wohnungs- & Siedlungsanlagen GmbH

                                                                            Architektur
                                                                            feld72 Architekten ZT GmbH, Wien
                                                                            feld72.at

                                                                            Landschaftsplanung
                                                                            Simma Zimmermann
                                                                            Landschaftsarchitektinnen OG, Wien
                                                                            simzim.at

                                                                            Statik
                                                                            KPPK Ziviltechniker GmbH, Wien
                                                                            kppk.at

                                                                            Fotos
                                                                            Hertha Hurnaus, Wien
                                                                            hurnaus.com

                                                                            Materialien
                                                                            Bauweise: Stahlbeton

                                                                                PROGRESS Doppelwand und
                                                                                Green Code Thermowand
                                                                                progress.cc

                                                                            Innenwände: Trockenbau, Beton

                                                                            Fassade: Putzfassade Besenstrich /
                                                                            Zahntraufelstrich

                                                                                                                     Klar erkennbar und akzentuiert
                                                                            Böden innen: Parkett, Fliesen

         Umlaufende Balkone gliedern das                                    Boden außen: Kleinpflaster, Asphalt
         Gebäude horizontal.
                                                                            Projektdaten
Privatterrassen. In den Obergeschoßen                                       •       Grundstücksfläche: 5219 m   2
                                                                                                                     Blickpunkt 21 – Leopold, Bauplatz L, Neu Leopoldau, Wien /
verfügen die Wohnungen über gut nutz-                                                                                ARGE ArchiMedia & SMAC Smart Architectural Concepts
                                                                            •       Bebaute Fläche: 700 m²
bare Freiräume (Balkone oder Terrassen).
Im Keller befinden sich Fahrrad­ und groß-                                  •       Wohnnutzfläche: 3999 m²
                                                                                    Bruttogeschoßfläche: 5352 m²
zügig dimensionierte Einlagerungsräume.                                                                              Drei klar definierte Baukörper bilden das      sowie das Bepflanzungskonzept. Der Frei-         Die Erschließung der Wohnbauten ist
Einheitliche Fensterformate in versetzter                                   Projektablauf                            von der Arwag Holding gemeinsam mit            raum entspricht dem städtebaulichen Kon-     klar organisiert und sorgt für eine wirksame
Anordnung und die glatte Oberfläche der                                     •       Wettbewerb 12/2015 (1. Stufe),   ArchiMedia Architektur und SMAC entwi-         zept. Der alte Baumbestand wurde in das      natürliche Belichtung der Gangflächen. Die
Fassade geben dem Gebäude einen ein-                                                06/2016                          ckelte Projekt „Blickpunkt 21 – Leopold“.      Projekt integriert und nur die notwendigs-   Hauseingänge sind klar erkennbar, akzentu-
fachen und ruhigen Charakter. Das Dach-                                     •       Planungsbeginn 09/2016           Zwei der drei Gebäude sitzen direkt an der     ten Flächen wurden versiegelt.               iert durch einen gedeckten Vorbereich und
geschoß mit Giebelflächen an allen vier                                                                              Promenade und leiten mit abfallender Ge-                                                    große verglaste Portale. Oberlichten kom-
Fassaden, in dem zweigeschoßige Maiso-                                      •       Baubeginn 12/2017                schoßanzahl zu einem denkmalgeschützten        Rhythmische Abfolge                          biniert mit durchgehenden Lufträumen ver-
nettewohnungen untergebracht sind, defi-                                    •       Fertigstellung 09/2019           Bestandsgebäude am Nachbargrundstück           Die Fassaden der Häuser 18 und 20/1 an       sorgen in Haus 18 und 20/1 alle Geschoße
niert den oberen Gebäudeabschluss.                                                                                   über. Sie werden durch halböffentliche Frei-   der Promenade sind klassisch proportio-      des innen liegenden Stiegenhauses mit
   Die Anordnung der Studios nach dem                                                                                räume voneinander getrennt. Die einzel-        niert. Die im Wärmedämmverbundsystem         natürlichem Licht. Die 118 geförderten
Zwiebelringprinzip eröffnet durch deren                                                                              nen, in Ost-West-Richtung orientierten Bau-    vertieften Fensterrahmungen verleihen den    Mietwohnungen, davon 41 SMART­             è
transparente Gestaltung Kommunikation                                                                                körper sind präzise in der Höhe abgestuft      Fenstern großzügige Proportionen und ei-
                                                                                                                                                                                                                 Lageplan
und Interaktion für die Bewohner. Dieser                                                                             platziert und in ihrer Ausformulierung sehr    ne klare rhythmische Abfolge aus geschlos-
„shared space“ verbindet die Nachbar-                                                                                einfach gehalten. Sie bilden eine ruhige       senen Fronten und offenen Zonen. Haus
schaften und hält sie zusammen. Der Frei-                                                                            Ergänzung zum ebenfalls ruhigen äußeren        20/2 verfügt an den gesamten Längsseiten
raum steht mit der Bebauung und dem                                                                                  Erscheinungsbild der Bauten des gegen-         über vorgelagerte Balkone. Das Balkon-
übergeordneten Freiraumkonzept in Kom-                                                                               überliegenden Projekts LEO.part am Bau-        band mit unterschiedlichen Abständen der
munikation. Gewürdigt wurden von der                                                                                 platz D. Der Bereich Wohnen entwickelt         Geländersprossen und integrierten raum-
Wettbewerbsjury die bauökologischen                                                                                  sich um den Vorplatz, der zum Verweilen        hohen Sonnenschutzelementen verleiht
Qualitäten sowie die wirtschaftliche und                                                                             unter bestehenden Bäumen einlädt. Die          dem Gebäude ein bewegtes Fassadenbild.
ressourcenschonende konstruktive                                                                                     Verschränkung mit der Marischkapromena-        Die Stabgeländer der Balkone dienen über-
Optimierung. •                                             Längsschnitt   Querschnitt                                de erfolgt durch Mobiliar, Bodenbeläge         dies zur Absturzsicherung.

                                                 60                                                                                                                                     61                                                             355 2/ 2021
Junges Wohnen: Neu Leopoldau
Alle Fotos: © Irene Schanda                                                                 ARCHITEKTUR                                                                                                        WETTBEWERBE REALISIERT

                              Wohnungen, sind gut proportioniert und        Gemeinschaftsflächen. Der Mittelgang hat      20/1 besitzen neben dem Eingangsbereich
                              klar organisiert. Haus 20/2 verfügt über an   unterschiedliche Breiten, Längen und Be-      eine zur Marischkapromenade orientierte
                              beiden Enden belichtete Mittelgänge, ein      lichtungsflächen, somit entsteht in jedem     Lobby, die als halböffentliche Erweiterung
                              an der Außenwand positioniertes Stiegen-      Geschoß ein anderes Raumgefühl. Im drit-      des privaten Wohnraums dient. Auch die
                              haus mit Kinderwagenabstellraum in jedem      ten und vierten Geschoß befinden sich Ge-     Fahrradabstellplätze im Kellergeschoß sind
                              Geschoß und an der Fassade liegende           meinschaftsflächen. Die Häuser 18 und         natürlich belichtet. •

                                                                            Projekt                                       Materialien
                                                                            Blickpunkt 21, Bauplatz L, Neu Leopoldau      Bauweise: Stahlbeton
                                                                            Marischkapromenade 18, 20/1, 20/2 1210 Wien                                                Grundriss Erdgeschoß Haus 20/2                    Grundriss Erdgeschoß Haus 18
                                                                                                                          Innenwände: Stahlbeton, Gipskarton
                                                                            Bauherr
                                                                                                                          Fassade: Wärmedämmverbundsystem
                                                                            ARWAG Holding AG, Wien
                                                                            arwag.at
                                                                                                                          Fenster: Holz-Alu
                                                                            Architektur
                                                                                                                          Portale: Aluminium
                                                                            ARGE
                                                                            SMAC Smart Architectural Concepts             Böden innen: Laminat, Linoleum,
                                                                            smac3.eu                                      keramischer Belag, Feinsteinzeug
                                                                            ArchiMedia ZT GmbH, Wien
                                                                                                                          Projektdaten
                                                                                                                                                                       Grundriss Regelgeschoß Haus 20/2                  Grundriss Regelgeschoß Haus 18
                                                                            archimedia.at
                                                                                                                          •    Grundstücksfläche: 6991 m2
                                                                            Landschaftsplanung
                                                                            PlanSinn Planung & Kommunikation GmbH, Wien   •    Bebaute Fläche: 2380,10 m2
                                                                            plansinn.at
                                                                                                                          •    Wohnnutzfläche: 7996,11 m²
                                                                            Statik
                                                                            dorr - schober & partner ZT GmbH, Wien        Projektablauf
                                                                                                                                                                       Ansicht West Haus 20/1             Haus 20/2      Haus 18                          Bestandsgebäude
                                                                                                                          •    Wettbewerb 12/2015 (1. Stufe),
                                                                            Bauphysik                                          06/2016 (2. Stufe)
                                                                            Kern+Ingenieure Ziviltechniker GmbH, Wien
                                                                                                                          •    Planungsbeginn 09/2015
                                                                            Fotos
                                                                                                                          •    Baubeginn 04/2019
                                                                            Irene Schanda
                                                                            architekturfotos.at
                                                                                                                          •    Fertigstellung 11/2020                  Ansicht Ost Haus 18                               Ansicht Ost Haus 20/1                  Ansicht Süd Haus 20/1

                                                                                                   62                                                                                                                    63                                                             355 2/ 2021
Junges Wohnen: Neu Leopoldau
ARCHITEKTUR                                                                      WETTBEWERBE REALISIERT

Bruder und Schwester
Leo und Leonie, Bauplatz M, Neu Leopoldau, Wien / Duda, Testor. Architektur

Leistbare Wohnungen für junge Menschen –     derte Mietwohnungen errichtet, davon 27         Mietwohnungen. In beiden Baukörpern
unter diesem Motto hat die gemeinnützige     SMART-Wohnungen. Sechs Wohngemein-              befindet sich jeweils im dritten Oberge-
Familienwohnbau auf dem Bauplatz M in        schaften für jeweils drei bis sechs Personen    schoß ein Einschnitt, sodass eine zweige-
Neu Leopoldau ihr Projekt mit einem ho-      stehen auch zur Verfügung.                      schoßige Innenloggia mit Galerie entsteht.
hen Anteil an kompakten Wohnungen aus-           Das Erdgeschoß ist ganz im Stil der klas-   Im sechsten Obergeschoß von Leonie gibt
gestattet. Die Architekten Klaus Duda und    sischen Moderne eingezogen und von              es Raum für vier Wohngemeinschaften.
Erik Testor haben zwei kubische, symmetri-   schlanken Stützen eingefasst, wodurch eine          Auch die Dachgeschoße sind eingezo-
sche Baukörper – Leo und Leonie genannt      klare Funktionstrennung zum Park erreicht       gen. In einem der beiden – Leonie – befin-
– entworfen, deren lebendiges Fassaden-      wird. Das EG beherbergt eine Sommerkü-          den sich zwei Wohngemeinschaftswohnun-
spiel durch differenzierte Anordnung der     che inklusive Liege- und Sanitärbereiche,       gen mit Terrassen und Gründächern. Das
Fenster entsteht. Die unterschiedlichen      einen Spielraum mit Sanitärbereichen und        Dachgeschoß des anderen Hauses ist für
Fensterpositionen und Fenstertypen durch-    Kaffeeküche sowie zwei Arbeitsräume und         alle Bewohner beider Häuser zugänglich
brechen diese Symmetrie und lassen erken-    den Empfangsbereich für das Büro im ers-        und hat eine Waschküche, einen Ruhebe-
nen, welche Nutzung sich dahinter verbirgt   ten Obergeschoß. Der Bürobereich von            reich, Gemüse und Kräuterbeete sowie ei-
– ob Küche oder Wohnraum. Balkone,           Leo befindet sich im Erdgeschoß und ers-        nen Gemeinschaftsraum mit Sitz- und Ess-
Erker und Loggien beleben die Baukörper      ten Obergeschoß, er kann sowohl als Zel-        gelegenheiten und Sanitärbereichen.
zusätzlich und machen sie zu einer rundum    len- als auch als Großraumbüro fungieren.           Es wurden auch zwei vom Gebäude un-

                                                                                                                                                                                 © Daniel Hawelka (2)
erlebbaren Plastik. An der Nordfassade be-   Im Bauteil Leonie sind im ersten Oberge-        abhängige Container, sogenannte Möglich-
finden sich Gemeinschaftsloggien, die dif-   schoß Gästezimmer untergebracht. Jedes          keitsboxen, errichtet. Diese Pop-up-Spaces
ferenzierte Blickbezüge im Innenraum er-     der Regelgeschoße vom zweiten bis sechs-        stellen eine räumliche Ergänzung dar. Sie
möglichen. Insgesamt wurden 80 geför-        ten Obergeschoß verfügt über acht               sitzen an Schnittstellen im Freiraum des è

                                                                  64                                                                                65             355 2/ 2021
ARCHITEKTUR                                                                                            WETTBEWERBE REALISIERT

Grundriss Erdgeschoß

Grundriss 1. Obergeschoß

Grundriss 5. Obergeschoß

                                                                  © Daniel Hawelka
                                                                                         Quartiers und sollen als Ort der Begeg-           mit Stützen und Unterzügen, sowohl ober-                 beziehen sich auf die Architektur und sind
Grundriss Dachgeschoß
                                                                                         nung und der Mitwirkung im Quartier die-          als auch unterirdisch, bis zu den Balkon-                frei zugänglich. Der zentrale Raum zwischen
                                                                                         nen. Ein Container ist als Bürobox                und Loggiaplatten. Die Stiegenlaufplatten                den zwei Baukörpern wird von Stauden-
                                                                                         konzipiert.                                       wurden aus Stahlbetonfertigteilen gefertigt.             und Gräserpflanzungen sowie drei Gingko­
                                                                                                                                           Die Wohnhausanlage ist im Niedrigenergie-                bäumen geprägt. In den Aufenthaltszonen
                                                                                         Stahlbeton und Bäume                              hausstandard errichtet und dementspre-                   sind Sitzgelegenheiten verteilt. Nach Süden
                                                                                         Die Gebäude sind komplett in Stahlbeton-          chend gedämmt. Der Sonnenschutz wird                     und zur Marischkapromenade bilden Stau-
                                                                                         bauweise errichtet – von den tragenden            mittels innen liegenden Sonnenschutz-                    den­ und Gräserpflanzungen einen grünen
                                                                  © Hertha Hurnaus (2)

                                                                                         Wandscheiben und Decken in Kombination            anlagen gewährleistet. Die Freiräume                     Übergang. •

                                                                                                                                                                        Fassade: Dämmplatten mit                  •   Bruttogeschoßfläche: 8982,96 m²
                                                                                         Projekt                              Landschaftsplanung                        Dünnschichtdeckputz
Schnitt 3-3                Schnitt 2-2                                                   Leo und Leonie, Bauplatz M,          Simma Zimmermann                                                                    •   Außenanlagen: 1757,86 m2
                                                                                         Neu Leopoldau,                       Landschaftsarchitektinnen, Wien           Böden innen: Parkett, Teppich, Fliesen,
                                                                                         Mizzi-Günther-Weg 1, 1210 Wien       simzim.at                                 Feinsteinzeug                             •   80 geförderte Mietwohnungen,
                                                                                                                                                                                                                      davon 27 SMART-Wohnungen
                                                                                         Bauherr                              Statik                                    Böden außen: Gartenplatte topasgrau,
                                                                                         Familienwohnbau gemeinnützige Bau-   Dr. Ronald Mischek ZT GmbH, Wien          Belag aus Edelsplitten mit Binder
                                                                                         und Siedlungsgesellschaft m.b.H.,                                                                                        Projektablauf
                                                                                         Wien                                 Fotos                                     Projektdaten                              •   Wettbewerb 12/2015 (1. Stufe),
                                                                                         familienwohnbau.at                   Daniel Hawelka, Hertha Hurnaus            •    Grundstücksfläche: 2335 m   2            06/2016 (2. Stufe)

                                                                                         Architektur                          Materialien                               •    Bebaute Fläche: 1133,52 m2           •   Planungsbeginn 01/2016
                                                                                         Duda, Testor. Architektur ZT GmbH,   Bauweise: Stahlbeton
                                                                                         Wien                                                                           •    Wohnnutzfläche: 5012,54 m²           •   Baubeginn 10/2018
                                                                                         dudatestor.com                       Innenwände: Stahlbeton, Gipskarton
                                                       Lageplan                                                                                                         •    Nutzfläche Büros: 233,31 m²          •   Fertigstellung 07/2020
Schnitt 1-1

                                             66                                                                                                                    67                                                                          355 2/ 2021
ARCHITEKTUR                                                                           WETTBEWERBE REALISIERT

                                                                                                      Wohnbau und Garage (im Hintergrund) sind

Falken und Schwalben
                                                                                                      durch einen halböffentlichen Binnenraum
                                                                                                      (Bilder rechte Seite unten) getrennt.

Bauplatz Q, Neu Leopoldau, Wien / F + P Architekten

Im Stadtentwicklungsareal Neu Leopoldau        geschoßweise versetzt, jeder Wohnung            den Balkonen im privaten Bereich, das An-
sind drei Bauplätze für Sammelgaragen          steht ein privater Pflanzbereich zur            gebot von Urban Gardening am Garagen-
reserviert. Auf einem davon – dem in der       Verfügung.                                      dach, der Waschsalon sowie das halböffent-
Randzone des Areals gelegenen Bauplatz                                                         liche Grün in Form des Canyons.
Q – findet sich ein Wohnbau mit einer Ga-      Zweiseitig belüftbar
rage gekoppelt. Dieses Projekt wurde im        Das Projekt umfasst insgesamt 28 geförder-      Canyon und Rankgerüst
Bauträgerauswahlverfahren nicht ausgelobt,     te Wohnungen, davon zehn nach den Krite-        Dieser Canyon, ein farblich gestalteter Bin-
es war in der ersten Verfahrensstufe aber      rien des SMART-Wohnbauprogramms er-             nenraum zwischen offenen Laubengängen
ein Umsetzungskonzept dafür zu erstellen.      richtet. Diese besonders kostengünstigen        und Hochgarage, sorgt für gute Belichtung
Die EGW Heimstätte hat hier einen in Rich-     Einheiten sind über alle Geschoße und La-       und Belüftung, aber auch für hohe Aufent-
tung Quartiersmitte orientierten Wohnbau       gen verteilt. Die Jury hatte die im Verfahren   haltsqualität. Die Bepflanzung soll für eine
mit einem im Norden vorgelagerten              vorgelegten Wohnungsgrundrisse bemän-           Verbesserung des Mikroklimas sorgen. Im
Split-Level-Parkdeck kombiniert. Der von       gelt, die aufgrund der geringen Baukörper-      Erdgeschoß befindet sich ein Gemeinschafts­
Frank + Partner Architekten geplante Bau-      tiefe von rund zehn Metern sehr schmal          raum mit Waschsalon in direkter Verbin-
körper der Wohnbebauung ist geprägt            gerieten. Positiv beurteilt wurde die Tatsa-    dung zum gemeinsam genutzten, zum Park
durch das Bild der vorgelagerten Balkone,      che, dass die Wohnungsgrundrisse zweisei-       orientierten Garten mit Sandkiste, Grillplatz
denen seitlich jeweils Pflanztröge mit Rank-   tig belüftbar sind. Gefallen haben der Jury     und Hochbeeten. Nebenräume wie Fahr-

                                                                                                                                                                                        Alle Fotos: © Daniel Hawelka/danielhawelka.at
gerüsten zugeordnet sind. Die Balkone sind     außerdem die differenzierten Paravents bei      rad- und Kinderwagenabstellräume sind im
                                                                                               Untergeschoß untergebracht und barriere-
                                                                                               frei durch eine flache Rampe erreichbar.
                                                                                               Die vorgelagerten und mit farbigen Appli-
                                                                                               kationen versehenen Rankgerüste verbin-
                                                                                               den den Wohnbaukörper mit dem Bau-
                                                                                               körper der Garage gestalterisch. Das halb
                                                                                               offene Parkhaus dient als zentraler Hub
Ansicht West                                                                                   zwischen dem übergeordneten Verkehr è

                                                                    68                                                                                     69             355 2/ 2021
ARCHITEKTUR                                                                                  WETTBEWERBE REALISIERT

                                                                        Projekt                                   Materialien
                                                                        Bauplatz Q, Neu Leopoldau                 Tragkonstruktion: Stahlbeton
                                                                        Simmelgasse 2, 1210 Wien
                                                                                                                  Innenwände: Trockenbau
                                                                        Bauherr
                                                                        EGW Heimstätte, Wien                      Fassade: Wohnhaus WDVS, Parkdeck
                                                                        egw.at                                    Metallkassetten
                                                                                                                  farbig pulverbeschichtet
                                                                        Architektur
                                                                                                                  Böden innen: Parkett, Feinsteinzeug
                                                                        F+P Architekten, Wien
                                                                        fp-arch.at                                Boden außen: Beton, Asphalt

                                                                        Landschaftsplanung                        Projektdaten
                                                                        Yewo Landscapes, Wien                     •    Grundstücksfläche: 3137 m2
                                                                        yewo.at
                                                                                                                  •    Bebaute Fläche:
                                                                        Statik/Bauphysik/HT                            Wohnhaus 623 m2,
                                                                        Mischek ZT, Wien                               Parkdeck 1645 m2

                                                                        Fotos                                     •    Wohnnutzfläche: 2040 m²
                                                                        Daniel Hawelka, Wien
                                                                        danielhawelka.at                          •    Bruttogeschoßfläche Wohnhaus:
                                                                                                                       3763 m²

                                                                                                                  Projektablauf
                                                                                                                  •    Wettbewerb 12/2015 (1. Stufe),
                                                                                                                       06/2016 (2. Stufe),
Grundriss Erdgeschoß
                                                                                                                       Qualitätssicherung 10/2016

                                                                                                                  •    Planungsbeginn 01/2017

                                                                                                                  •    Baubeginn 07/2018

                                                                                                                  •    Fertigstellung 11/2019

Schnitt B

Schnitt A                                                                            Lageplan

Grundriss 1. Obergeschoß                                                             Grundriss 3. Obergeschoß

und der Mikromobilität im Quartier. Ein         geringem Umfang zur Verfügung steht, gibt              Gründach des Parkdecks und auf der
neben der Garageneinfahrt situierter über-      es bei diesem Projekt als Ausgleich eine               Wohnhausfassade wurden Nisthöhlen für
breiter Stellplatz steht für die Bewohner für   Gemeinschaftsdachterrasse, eine Sommer-                Turmfalken und Mehlschwalben eingerich-
kleine Reparaturen zur Verfügung. Nach-         küche, einen Grillplatz und Tröge auf den              tet, die Begrünung der Fassaden ist vor-
dem im Erdgeschoß Freiraum nur in               privaten Balkonen und Terrassen. Auf dem               gesehen. •

                                                                   70                                                                                             71             355 2/ 2021
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