Kämpferinnen gegen den Hunger - "Unsere Hilfe wirkt" Caritas Expertin im Interview - Caritas Österreich

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Kämpferinnen gegen den Hunger - "Unsere Hilfe wirkt" Caritas Expertin im Interview - Caritas Österreich
August 2018
P.b.b., Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1170 Wien, Nr. 309, August 2018, (02Z032455M), Foto: J. Weismann

                                                                                                                                              Caritas­Expertin im Interview
                                                                                                                                             „Unsere Hilfe wirkt“
                                                                                                                                              Kenia und Ukraine
                                                                                                                                              So haben Sie geholfen

                                                                                                                Mütter, Bäuerinnen, Helferinnen

                                                                                                                Kämpferinnen
                                                                                                                gegen den Hunger
Kämpferinnen gegen den Hunger - "Unsere Hilfe wirkt" Caritas Expertin im Interview - Caritas Österreich
Hilfe>Hunger

„Zu sehen, wie
unsere Hilfe wirkt,
gibt mir Kraft“
Interview. Caritas-Helferin Helene Unterguggenberger
über hungernde Kinder, verzweifelte Mütter und warum wir
den Hunger endlich besiegen können.

  Heute leiden noch immer mehr               Gemeinsam mit den Menschen vor           lien Zuflucht gefunden hatten. Überall
  als 800 Millionen Menschen an              Ort an Lösungen im Kampf gegen den       Kinder mit rot verfärbten Haaren und
  ­Hunger. Ist der Kampf gegen den           Hunger zu arbeiten und so den ärms-      Wasserbäuchen. Ich erinnere mich
   Hunger aussichtslos?                      ten Familien wirksam helfen zu können,   an eine junge Frau mit einem eben-
   Keinesfalls, denn es gibt deutliche       das treibt mich an.                      falls stark unterernährten Kind im
   Verbesserungen. Das sehen wir auch                                                 Arm, die nicht mehr weiter wusste.
   in unseren Hilfsprojekten. Als ich vor                                             Als Mutter hat mir dieser Anblick das
   22 Jahren in der Auslandshilfe begon-
                                               „Als Mutter hat mir                    Herz ­gebrochen. Aber wenige Monate
   nen habe, hatten wir noch in Ländern      dieser Anblick das Herz                  später, bei meinem nächsten Besuch,
   gearbeitet, in denen wir jetzt nicht            gebrochen.“                        hatte sich die Situation für die Familien
   mehr helfen müssen. In Südafrika oder                                              deutlich gebessert. Die Kinder bekom-
   in vielen Ländern Lateinamerikas hat                                               men jetzt jeden Tag einen nahrhaften
   sich die Situation enorm ­verbessert.     Du sprichst oft mit Menschen             Brei aus Mais und Soja. Immer wenn
   Heute können wir unsere Hilfe auf         in Hungerregionen. Welche                ich sehe, wie unsere Hilfe wirkt, gibt
   weniger Länder konzentrieren. Dort        Begegnungen haben                        mir das Kraft.
   sind die Menschen aber ­leider nach       dich besonders beeindruckt?
   wie vor auf Unterstützung ­ange­wiesen.   Es sind die Begegnungen mit den
Die ­Arbeit der Hilfsorganisationen          betroffenen Menschen und den             Kleinbäuerinnen schließen sich
­bewahrt viele Kinder, Frauen und            Helferinnen und Helfern, die mich        zusammen und versorgen ihre Familien.
 ­Männer vor dem Hunger.                     immer wieder tief beeindrucken. Wenn
                                             KollegInnen zum Beispiel in Burkina
Was motiviert dich, weiterhin für            Faso stundenlang zu Fuß oder mit
eine Welt ohne Hunger zu arbeiten?           dem Fahrrad durch die Hitze der
Ich bin in meinem Job sehr oft mit           Savanne unterwegs sind, um Klein-
­extremer Not konfrontiert. Trotzdem         bäuerInnen zu erklären, wie sie in der
 mache ich diese Arbeit auch nach            Dürre ihre Ernteerträge verbessern
 mehr als zwei Jahrzehnten noch sehr         können. Dieser unermüdliche Einsatz
                                                                                                                            Foto: Caritas

 gerne. Was mich motiviert ist zu se-        ist bemerkenswert. Im Vorjahr habe
 hen, dass wir etwas gegen diese Not         ich ein Flüchtlingslager im ­Südsudan
 tun können, dass unsere Hilfe wirkt.        besucht, in dem mehr als 1.000 Fami-

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Kämpferinnen gegen den Hunger - "Unsere Hilfe wirkt" Caritas Expertin im Interview - Caritas Österreich
Helene Unterguggenberger,
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                                                                       im Südsudan, arbeitet seit
                                                                       22 Jahren in der Caritas-
                                                                       Auslandshilfe und ist Expertin
                                                                       für Ernährungssicherheit.

                                                       Foto: Caritas

                                          50
                                                                                             und Burkina Faso. Dazu kommen die
                                                                                             DR Kongo und Äthiopien. In diesen
                                                                                             ­Ländern sind oft mehr als die Hälfte
                                                                                              der Menschen – vor allem Kinder –
                                                                                              ­unterernährt. Wir leisten sowohl
                                                                                               kurzfristige als auch langfristige Hilfe –
                                                                                               neben Afrika auch in Asien, z. B. in
                                                                                               Nepal, Bangladesch, Pakistan und
Apropos Mütter, welche                                                                         Indien.
Rolle spielen Frauen im Kampf                    Caritas Hunger­
gegen den Hunger?                                hilfe-Projekte                              Was kann jede/r Einzelne
In Entwicklungsländern sind Frauen                                                           von uns tun, um den weltweiten
                                                 weltweit sichern
hauptverantwortlich für die ­Versorgung                                                      Hunger zu beenden?
der Familie. Frauen kümmern sich
                                                 die Versorgung                              Jede und jeder Einzelne kann zum
um die K­ inder, pflegen die Alten,              von Kindern,                                ­Beispiel durch ein bewussteres Leben
holen ­Wasser und arbeiten auf dem               Frauen und                                   einen Beitrag leisten. Der Klima­wandel,
Feld. Deswegen sind es die Frauen,               Männern.                                     unter dem Kleinbäuerinnen und Klein-
die im Kampf gegen den Hunger                                                                 bauern in Entwicklungs­ländern beson-
die entscheidenden Akteurinnen                                                                ders leiden, wird hauptsächlich von

                                          200
sind. Deshalb ­arbeiten wir auch in                                                           den reichen Ländern verursacht. Alles
den meisten unserer 50 Projekte zur                                                           hängt zusammen: unsere Entschei-
Ernährungs­sicherung besonders mit                                                            dungen, welche Produkte wir kaufen,
Frauen zusammen. Wir unterstützen                                                             haben Auswirkungen auf andere. Wir
                                          Millionen Menschen
Frauengruppen, landwirtschaftliche                                                            können alle mithelfen, den weltweiten
                                          weniger hungern heute, als
­Kooperativen und Sparvereine. Zudem                                                          Hunger bis 2030 zu beenden. Wenn
                                          noch Anfang der 1990er-Jahre.
 bieten wir Alphabetisierungskurse. Wir                                                       es darum geht, den Klimawandel zu
 wissen, wenn wir Frauen ausbilden                                                            stoppen, Handelsbeziehungen fair zu
 und fördern, kommt das direkt der                                                            gestalten oder Entwicklungshilfe aus-

                                              2030
 gesamten Familie zugute.                                                                     zuweiten, ist jedes Land in die Pflicht
                                                                                              zu nehmen. Eine Welt ohne Hunger
Wo sind Caritas Helferinnen und                                                               darf keine Vision bleiben, dafür werde
Helfer aktuell im Einsatz?                                                                    ich mich weiterhin einsetzen.
Helferinnen und Helfer der Caritas
sind dort tätig, wo die Menschen am           Die Vereinten
stärksten von Hunger betroffen sind.          Nationen
In Ost­afrika sind das die ­Länder Süd-       wollen den weltweiten
sudan, Uganda und Kenia, im West-             Hunger bis zum Jahr                            Mehr zur Caritas-Hungerhilfe:
sahel ­helfen wir im Senegal, in Mali         2030 besiegen.                                   www.caritas.at/hunger

             August 2018                                                                                                                3
Kämpferinnen gegen den Hunger - "Unsere Hilfe wirkt" Caritas Expertin im Interview - Caritas Österreich
Kämpferinnen
gegen den Hunger
Reportage. Sie arbeiten auf Feldern, ernähren Kinder
und helfen in Not. Weltweit sind Frauen die wichtigsten
Akteure im Kampf gegen Unterernährung – nirgendwo
wird das deutlicher als in Burundi.

E    ntschlossen packt Schwester
     ­Beatrice den Arm noch fester,
zieht die Schlinge noch enger. Ein
                                                     Auf einer Fläche nur etwas größer als
                                                     Niederösterreich und Wien zusammen
                                                     leben elf Millionen Menschen, fast alle
                                                                                                 Mit Gottes Hilfe tun wir,
                                                                                                 was in unserer Macht steht
                                                                                                 Schwester Beatrice, eine zierliche
rascher Ruck, das Plastik drückt                     als Selbstversorger. Doch die Felder        Frau mit kräftigem Händedruck und
Striemen in die Haut. Die kleinen Fin-               sind nicht produktiv genug, um die          lautem Lachen, kennt das Gesicht des
ger krallen sich in den Hals der Mutter.             Menschen zu versorgen. Auch im              Hungers. Die abgemagerten Körper,
Mit einem fingerbreiten Plastikband                  Zentrum des Landes, in der Provinz          die ausgebleichten Haare, die ver-
vermisst die Schwester den Oberarm                   Gitega, hungern Kinder zwischen             zweifelten Blicke der Mütter. Hier im
des Klein­kindes. Das Band zeigt eine                grünen Feldern. Wie in den meisten          Caritas-Zentrum untersucht sie Kinder,
Skala mit einem grünen, einem gelben                 Entwicklungsländern sind es auch in         die mit fünf Jahren gerade so groß
und ­einem roten Bereich. Jetzt zeigt                Burundi Frauen, die den Kampf gegen         sind, wie ein gesundes Dreijähriges.
die Skala rot. „Ihre Tochter braucht                 den Hunger aufnehmen. Als Mütter,           Zweimal pro Woche können Mütter mit
dringend kräftigende Nahrung“, sagt                  Krankenschwestern oder Kleinbäuerin-        ihren Kindern kommen, um sich satt zu
Schwester ­Beatrice zur Mutter. Ihre                 nen bestimmen sie das Schicksal des         essen. Dazu verteilen die Schwestern
­Kollegin notiert: Oberarm­umfang:                   kleinen Landes.                             Milchpulver und schulen die Mütter in
 103 mm. Das zwölf Monate alte                                                                   Ernährungsfragen. „Mit Gottes Hilfe tun
 ­Mädchen wiegt nur 4,3 kg. ­Schwester               Ihre kleine Tochter im Tragetuch            wir, was in unserer Macht steht“, sagt
Beatrice weiß, gesunde Kinder ­wiegen                auf den Rücken gebunden, mar-               Schwester Beartrice.
in diesem Alter doppelt so viel. ­Unter              schiert ­Nadia Niyongabo über aus­
den Namen des Kindes schreibt                        gewaschene Wege. Nach einer                 Nach der Untersuchung werden Nadia
sie: malnutrition: trés sévère, sehr                 knappen Stunde ist sie an ihrem Ziel        Niyongabo und die anderen Mütter
schwere Unterernährung.                              angekommen. Auf dem Anwesen                 zur Lebensmittelausgabe geschickt.
                                                     mit mehreren Gebäuden aus roten             In einer der Baracken schöpft eine
Kinder hungern                                       Lehmziegeln sitzen rund 80 Frauen           Ordensschwester nahrhaften Brei aus
zwischen grünen Feldern                              in bunten Wickelkleidern mit ihren          Sorghum, Soja, Mais und Zucker in
In Schwester Beatrices Heimatland                    ­Kindern im Schatten einer Plastik-         Plastikbecher. Nadia Niyongabo füttert
Burundi leidet jedes zweite Kind unter                plane. Eine Ordensschwester hat            ihre Tochter, nimmt selbst immer wieder
den Folgen von Unter- und Mangeler-                   gerade mit ihrem Vortrag begonnen.         einen Löffel. Die junge Frau ist nie zur
nährung. Das Land im Herzen Afrikas                   Nadia sieht die T
                                                                      ­ afel mit den Bildern     Schule gegangen. Sie k­ ümmert sich
ist einer der ärmsten Staaten der Welt.               von Lebensmitteln nicht zum ersten         um Kinder, den Haushalt und arbeitet
                                                      Mal. Die 21-­Jährige weiß bereits,         auf dem Feld. Doch die Anbaufläche
                                                      ­welche Nährstoffe ihre Tochter braucht,   ist winzig und der Boden ausgelaugt,
                                                       um gesund aufwachsen zu können.           die Ernte reicht nicht aus. „Meist essen
                                                       Frau N
                                                            ­ iyongabo ist erneut hierher­       wir nur eine Mahlzeit am Tag – Reis,
                                                     gekommen, weil sie noch immer               Bohnen oder Bananen. In der Trocken­
                                                     Hilfe braucht.                              zeit fällt auch diese oft aus.“ Frau
                                                                                                 Niyongabo ist abgemagert und kann
                                  Foto: Caritas

                                                                                                 ihre Kleine nicht stillen. Die Mehrheit
                                                  Die Schwestern dokumentieren den               der Burundier ernährt sich vor allem
                                                  Ernährungszustand der Kinder.                  von Reis, Mais oder Maniok. Es fehlt

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Kämpferinnen gegen den Hunger - "Unsere Hilfe wirkt" Caritas Expertin im Interview - Caritas Österreich
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                                                                                                                                                Foto: Jungwirth
                                          Schwester Beatrice
                                          sorgt im Ernährungs-
                                          zentrum in Gitega für
                                          unterernährte Kinder
                                          und Mütter.
                      Foto: J. Weismann

                                                                         Foto: Caritas
                                                                                         Liebe Spenderin,
                                                                                         lieber Spender!

                                                                                         Es ist unvorstellbar: In Afrika ist jedes dritte
                                                                                         Kind chronisch unterernährt! Diese Kinder
an Obst, Gemüse und an Fleisch                                                           sind zu klein für ihr Alter, ihre Organe
und Fisch, die reich an Proteinen und                                                    wachsen nicht ausreichend, sie bleiben
lebenswichtigen Spurenelementen                                                          körperlich und geistig unterentwickelt.
sind. Die Folge: Mangelernährung mit                                                     Harmlose Durchfallerkrankungen können
dramatischen Auswirkungen auf die                                                        für sie lebensbedrohlich werden.
Entwicklung der Kinder.
                                                                                         Ich bin der Meinung, dass es untragbar
Angst vor der Trockenzeit                                                                ist zuzusehen, wie noch immer Millionen
Nadia Niyongabo hofft, dass sie bis                                                      Kinder an Hunger und Unterernährung
zur Trockenzeit wenigstens ein paar                                                      leiden. Gemeinsam müssen wir das
Maniokwurzeln beiseite legen kann.                                                       verhindern und Solidarität mit den
Sie wird alles tun, damit ihre Tochter                                                   Betroffenen zeigen. Als Caritas haben
wieder zu Kräften kommt. „Das Band                                                       wir uns diesen Sommer das Ziel gesetzt,
soll nur bald wieder grün zeigen“, sagt                                                  gemeinsam mit Ihrer Hilfe 150.000 Kinder
die junge Mutter. Sie wird dann noch                                                     vor den Langzeitfolgen von Hunger und
weniger essen und den Brei für ihre                                                      Unterernährung zu bewahren.
Tochter noch weiter verdünnen. Nach-
dem der Becher ausgelöffelt ist, packt                                                   Ganz konkret helfen wir als Caritas
sie Milchpulver in ihren Beutel und                                                      Steiermark im Südsudan und Burundi mit
verabschiedet sich. In wenigen Tagen                                                     Ernährungszentren und Waisenhäusern,
wird sie sich wieder auf den langen                                                      in denen Babys und Kinder mit Essen und
Weg machen.                                                                              dringend notwendigen Medikamenten
                                                                                         versorgt werden. KleinbäuerInnen
Klimawandel, Bevölkerungswachstum                                                        unterstützen wir mit Saatgut, Geräten und
und politische Unruhen drohen, das                                                       Schulungen, damit sie sich zukünftig selbst
Leben in Burundi weiter zu erschweren.                                                   versorgen können. Wegsehen ist sicherlich
Es sind Frauen wie Schwester Beatrice                                                    keine Option, Hilfe ist größer als Hunger!
und Nadia Niyongabo, die Tag für
Tag darum kämpfen, ihren Kindern,                                                        Vielen Dank für Ihre Solidarität!
Familien und Nachbarn eine bessere
Zukunft zu bieten. „Wir werden da
sein“, sagt Schwester Beatrice, wäh-
rend sie die letzten Mütter mit einem                    Multimedia­
Päckchen Milchpulver in die Nach-                        Reportage aus
mittagshitze verabschiedet. „Egal, wie                   Burundi:
lange die Trockenperiode dauert, wir                       tiny.cc/                      Herbert Beiglböck
werden euch nicht im Stich lassen.“                      burundihunger                   Caritasdirektor

             August 2018                                                                                                                    5
Kämpferinnen gegen den Hunger - "Unsere Hilfe wirkt" Caritas Expertin im Interview - Caritas Österreich
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Kämpferinnen gegen den Hunger - "Unsere Hilfe wirkt" Caritas Expertin im Interview - Caritas Österreich
Schicksal
                                       in Frauenhand
                                       Wie eine Feldherrin blickt die
                                       51-jährige Stephanie Ndekatubane
                                       über ihre Plantage. „Das alles ist mein
                                       Land, das sind meine Felder. Von diesem
                                       großen Baum bis hinunter zum Fluss.
                                       Mein Obst und Gemüse wächst sehr
                                       gut!“, sagt sie stolz, während sie die
                                       schwere rote Erde harkt.

                                       Stephanie ging nicht zur Schule, auch
                                       sie hatte nur ein kleines Stück Land.
                                       Vor zwei Jahren hat sie an einer Schulung
                                       der Caritas teilgenommen und gelernt,
                                       wie sie ihren Ernteertrag steigern kann.
                                       Sie wurde Mitglied in einem Sparverein
                                       und konnte Tiere und Felder kaufen.

                                       „Weitere Kurse habe ich dann selbst
                                       bezahlt. Heute habe ich 20 Schweine,
                                       mache eigenen Dünger und kann durch
                                       den Verkauf der Produkte meine neun
                                       Kinder zur Schule und auf die Universität
                                       schicken“, erzählt die Kleinbäuerin.
                                       „Für mich war es immer am wichtigsten,
                                       dass meine Kinder zur Schule gehen.
                                       Und dass ich weiß, wie ich mit den
                                       vorhandenen Mitteln meine Familie

¢ 25
                                       ernähren kann.“

                                       Seit einigen Monaten gibt Stephanie
                                       deshalb ihr Wissen an andere Klein-
                                       bäuerinnen weiter. Und damit sie in
                                       der Trockenzeit Wasser aus dem Fluss

unterstützen eine                      auf die Felder pumpen kann, will sie
                                       jetzt einen Kredit für eine Motorpumpe
Kleinbäuerin mit                       aufnehmen. „Wir Frauen müssen uns
                                       zusammentun und unser Schicksal
Saatgut, Werkzeug                      selbst in die Hand nehmen.“

und Schulungen.
                    Foto: J.Weismann

August 2018                                                                     7
Kämpferinnen gegen den Hunger - "Unsere Hilfe wirkt" Caritas Expertin im Interview - Caritas Österreich
Auch Feste werden im
Waisenheim gefeiert.

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             Burundi – Heimat
             für ­Waisenkinder
             Unterkunft, Essen und eine Ausbildung in den
             Waisenhäusern. Der kleine afrikanische Staat Burundi
             zählt zu den ärmsten Ländern der Welt, rund drei
             Viertel der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze,
             knapp 50 Prozent sind unter 15 Jahre alt. Aufgrund des
             Bürgerkriegs und der starken Fluchtbewegung im Land
             wachsen laut Kinderhilfswerk UNICEF rund 700.000 Kinder
             in Burundi als Waisen auf. In den drei Waisenhäusern des
             Ordens „Neue Hoffnung durch Versöhnung“ werden Kinder
             ohne Eltern aufgenommen und liebevoll versorgt. Häufig
             sind sie bei ihrer Ankunft stark unterernährt und werden
             von den Ordensschwestern aufgepäppelt. Die Schwestern
             tun ihr Möglichstes, die notwendige Zuwendung zu geben,
             die sie in den ersten Lebensjahren dringend brauchen.
             Alle Kinder der Waisenhäuser besuchen den Kindergarten
             oder eine Schule und haben damit eine Perspektive für
             eine bessere Zukunft. Viele der ehemaligen Waisenkinder
             haben bereits eine Ausbildung abgeschlossen, oder
             studieren sogar an der Universität.

             30 Euro: Einen Monat Unterkunft und Verpflegung
             für ein Waisenkind

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Kämpferinnen gegen den Hunger - "Unsere Hilfe wirkt" Caritas Expertin im Interview - Caritas Österreich
sos
                                                  Hier lesen Sie aktuelle Hilferufe aus unseren Projekten.
                                  Mit Ihrer Spende helfen Sie uns, diese und andere Menschen in Not zu
                                unterstützen und ihnen langfristig eine hoffnungsvolle Zukunft zu geben.
                                                              Weitere Infos: e.hartl@caritas-steiermark.at

In Sicherheit
und ohne
Hunger aufzu­
wachsen, ist in
Burundi keine
Selbstver­
ständlichkeit.

                                                    Südsudan – Nahrung
                                                    für die Kleinsten
                                                    550 Babys und Kleinkinder erhalten dreimal
                                                    wöchentlich eine nahrhafte Mahlzeit. Die
                                                    Ernährungssituation im Südsudan spitzt sich zu. Seit fünf
                                                    Jahren tobt ein blutiger Bürgerkrieg und die Menschen
                                                    mussten aus ihren Dörfern fliehen oder können aufgrund
                                                    der schlechten Sicherheitslage ihre Felder meist nicht
                                                    bestellen. Speziell zwischen Mai und Juli, wenn die
                                                    Vorräte aufgebraucht sind, aber noch keine neue Ernte
                                                    eingebracht wurde, ist die Ernährungssituation im
                                                    Südsudan prekär. In zwei Ernährungszentren in Juba
                                                    erhalten 550 unterernährte Babys und Kleinkinder
                                                    dreimal wöchentlich nahrhaftes Essen wie Linsen,
                                                    Bohnen, Reis, Eier und Gemüse. Damit kann den
                                                    schlimmsten Mangelerkrankungen vorgebeugt werden
                                                    und die Kinder können sich psychisch und physisch
                                                    gesund entwickeln. Der Ernährungsplan wird von einer
                                                    Ernährungsberaterin zusammengestellt. Sie überwacht
                                                    auch die Gewichtszunahme und Entwicklung der
                                                    Babys und Kleinkinder und informiert die Mütter über
                                                    Kindergesundheit, Stillen und Zusatznahrung, über
                                                    ausgewogene Ernährung und Hygiene.

                                                    15 Euro: Ein Monat lang nahrhaftes Essen und
                                                    medizinische Versorgung für ein Kind
                                    Foto: Caritas

                                                    Sich einmal richtig satt zu essen tut
                                                    gut und macht sichtlich Freude.

                  August 2018                                                                                   9
Kämpferinnen gegen den Hunger - "Unsere Hilfe wirkt" Caritas Expertin im Interview - Caritas Österreich
So haben
Sie geholfen …

     Ziegen-Ziehung
     in Budgabo
     Kenia. Ziegen und Schafe                  vor dem Nichts. Denn die Tiere geben
     sichern das Überleben von                 nicht nur Milch und Fleisch, sie sind
     30 Familien im Dorf Budgabo.              auch wichtig für den Transport“,
                                               so Thurn-­Valsassina. Neben der
     Welches Tier man bekommt,
                                               ­dringenden Nahrungsmittelhilfe wäh-
     bestimmt das Los.                          rend der Dürre unterstützt die Caritas
                                                die Menschen nun dabei, wieder auf
                                                eigenen Beinen zu stehen. Im kleinen
                                                Dorf B­ udgabo erhielten etwa 30 Fami-
     „Marsabit ist fast nicht mehr              lien, deren Vieh in der Dürre verendete,
     ­wiederzuerkennen. Es hat endlich          insgesamt 300 Schafe und Ziegen.
      wieder richtig geregnet. Die Wüste
      ist ergrünt!“, schickt Caritas Helfer    Ziegen als Lebensgrundlage
      ­Raphael Thurn-Valsassina kürzlich       „Für die Verteilung werden die Tiere
       eine freudige Nachricht aus Kenia.      zuerst nummeriert. Dann ziehen die
       Vor wenigen Monaten hatte die Region    Frauen und Männer Nummern und
       im Norden des Landes noch ganz          bekommen das entsprechende Tier
       anders ­ausgesehen: Nach Monaten        überreicht. Mit einem Fingerabdruck
       ohne Regen waren ganze Land­            wird schließlich die Übergabe bestä-
       striche ausge­trocknet. Ziegen und      tigt. So ist eine faire Verteilung der
       sogar Kamele verendeten zwischen        Tiere sichergestellt“, erklärt der Caritas
       ver­dorrten ­Büschen. Ohne Vieh und     Helfer. „Dank des Regens gibt es
       ohne die Möglichkeit, Felder anzule-    nun Futter für die neuen Ziegen und
       gen, waren die Menschen dem Hunger      Schafe, die Menschen haben wieder
       aus­geliefert. „Die Menschen ­standen   eine Lebensgrundlage.“

                                                                                                     Kinder helfen
                                                                                                     dabei, die
                                                                                                     Ziegen vor der
                                                                                                     Verteilung an die
                                                                                                     Familien zu
                                                                                                     nummerieren.
                    Foto: Caritas

                                                                                     Foto: Caritas

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Das Arbeiten mit
                                                                                                         Ton hilft, innere
                                                                                                         Blockaden zu lösen
                                                                                                         und Selbstheilungs­
                                                                                                         kräfte zu aktivieren.

                                                                                                                                      Foto: J. Weismann
                                                                                         Foto: Caritas
Geborgenheit
zwischen den Fronten
Ukraine. Mehr als vier Millionen Menschen leiden unter den Kämpfen
in der Ostukraine. Mit Ihrer Unterstützung leisten Caritas HelferInnen
unter schwierigen Umständen lebensrettende Nothilfe und unterstützen
traumatisierte Kinder dabei, ihre Erlebnisse zu verarbeiten.

Besonders Kinder leiden unter den                                                zone. „Hier können die Kinder ihre
­Folgen des Krieges im Osten der                                                 Erlebnisse erzählen und gemeinsam
 Ukraine. Viele mussten ihr Zuhause                                              mit den Betreuerinnen verarbeiten“,
 verlassen, wurden Zeugen von                                                    berichtet Caritas Helferin Gudrun
 Gräueltaten, haben Angstzustände                                                ­Gusel. „Dank der Hilfe der Patinnen
 und leben bei eisigen Temperaturen                                               und Paten aus Österreich können wir
 in Flüchtlingslagern und Notunter-                                               auch weiterhin für die Kinder sorgen.“
 künften. In je fünf Kinderzentren und
 Kindergärten sowie 16 Schulen in den
 vom Konflikt am stärksten betroffenen
 Orten, ­erhalten rund 3.000 Kinder in
                                                            Foto: J. Weismann

 sogenannten „Child safe Spaces“
 psychosoziale Betreuung – so auch im
 Kindergarten „Krasnaja Schapotschka“
                                                                                Spielend können
 („Rotkäppchen“) in der Kleinstadt                                              die Kinder ihre
 Krasnogorivka mitten in der Puffer-                                            Sorgen vergessen.

            August 2018                                                                                                          11
Foto: Caritas
Für den guten Zweck zu laufen, machte für über 1.200 steirische SchülerInnen Sinn.

Wunderbar gelaufen                                                                                                     Ein herzliches
Steirische SchülerInnen laufen für Menschen in Not                                                                     Danke
Die Strecke von Graz nach Peking ist 7.586 km lang. Diese Strecke und noch mehr
haben über 1.200 Schüler und Schülerinnen aus 18 Schulen in der ganzen Steiermark                                      Chiala Africa Festival
im heurigen Schuljahr im Rahmen des „LaufWunders“ zurückgelegt. Und das ganze                                          Wir danken dem Chiala
nicht nur aus Spaß. Neben dem sportlichen war das übergeordnete Ziel des jeweiligen                                    Africa Festival für die
LaufWunders, so viele Runden wie möglich zurückzulegen, denn für jede gelaufene                                        feine Zusammenarbeit
Runde zahlten Sponsoren einen im Vorhinein vereinbarten Betrag. Konkret helfen die                                     bei unserer Hunger­
SchülerInnen mit ihrem sportlichen Engagement im Jahr 2018 drei Caritasprojekten.                                      kampagne.
Im Südsudan werden unsere Babyfeedingcenter unterstützt, in der Steiermark die
Lerncafés und die Familienhilfe. Ein großes DANKE an alle LäuferInnen, SponsorInnen,                                   LaStrada
LehrerInnen, an die Firma SPAR für das Obst, an SAX Eis für die süße Abkühlung und                                     unterstützt auch dieses
natürlich an die Kleine Zeitung – ihr wart Spitze!                                                                     Jahr wieder unsere Aktion
                                                                                                                       gegen Hunger, Danke!

                                                                                                                       Zotter Schokolade
                                                                                                                       Langjährige süße Unter­
                                                                                                                       stützung bekommen wir
                                                                                                                       von Zotter Schokolade.

                                                                                                                       Weingut Polz
                                                                                                                       Auch in diesem Jahr gibt
                                         Foto: Caritas

                                                                                                       Foto: Caritas

                                                                                                                       es wieder einen Caritas-
                                                                                                                       Wein vom Weingut Polz.
                                                                                                                       Prost und Danke!
Eine treue Partnerschaft ermöglicht                      Einen ganzen Tag lang Berufsluft schnuppern
immer wieder neue Produktlinien.                         konnten SchülerInnen bei IKEA.

wöd.klasse Partnerschaft                                 Hilfe beim Einzug in
Die Partnerschaft mit der                                die eigenen vier Wände
Steiermärkischen Sparkasse und                           Möbelhaus IKEA unter­stützt mit Möbeln
dem tag.werk ist rekordverdächtig.                       und Einrichtungsgegenständen.
Die Kooperation der S   ­ teiermärkischen                „Auch in der Steiermark gibt es viele Men-
­Sparkasse mit dem tag.werk ist ein                      schen, die Unterstützung in Notsituationen
 wichtiger ­Bestandteil des Projekts. Auf                benötigen. Mit unserem lokalen Engage-
 nieder­schwellige Art und Weise können                  ment können wir hier bewusst ein Zeichen
 Jugendliche zwischen 15 und 25 Jah-                     für nachbarschaftliche Hilfe setzen“, so
 ren im tag.werk kurzfristig Geld verdie-                Tanja Buratti, Einrichtungshauschefin von
 nen. Für die Steiermärkische Sparkasse                  IKEA Graz. Neben dem Engagement für
 ist es eine wichtige Investition in die                 Menschen auf dem Weg in ein selbst­
 ­Zukunft jungen Menschen dabei zu                       ständiges Leben ist IKEA auch ein zuver-
  helfen am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen,                  lässiger Partner beim ­youngHeroesDay
  daher geht die treue Partnerschaft                     in dessen Rahmen SchülerInnen in die
  weiterhin in die Verlängerung.                         ­verschiedenen Abteilungen des Möbel-
                                                          hauses reinschnuppern können.

12
danke

                                                                                                            The Coca-Cola
                                                                                                            ­Foundation
                                                                                                            Schutz, Integration und Bildung
                                                                                                            für Schutzsuchende
                                                                                                            Das erfolgreiche PIER Programm –
                                                                                                            Protection, Integration and Education for
                                                                                                            Refugees – wird dank der Unterstützung
                                                                                                            der The Coca-Cola Foundation auch 2018
                                                                                                            fortgeführt. Die umfassenden Integrations-
                                                                                                            und Bildungsangebote in Griechenland,
                                                                                                            Italien und Österreich unterstützten bereits
                                                                                                            im ersten Jahr knapp 17.000 Menschen bei
                                                                                                            ihren Integrationsbemühungen. Im Fokus
                                                                                                            der Unterstützung stehen auch bei PIER II
                                                                                                            Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.
                                                                                                            Österreichweit werden neun Lerncafés
                                                                                            Foto: Caritas
                                                                                                            finanziert um Kinder und Jugendliche auf
                                                                                                            ihrem Bildungsweg zu unterstützen. Nähere
                                                                                                            Information: www.pier-program.com
                                               Foto: GettyImages

                                                                                                                                                                        Foto: Caritas
                                                                                                                 Foto: Hofer

5.000 Babypakete unterstützen                                      Hofer hilft mit Textilien aus                               Im direkten Gespräch mit Beratern
Mütter in Österreich.                                              Restbeständen.                                              finden Menschen Hilfe.

Procter & Gamble und BIPA                                          HOFER KG                                                    Deichmann
Gemeinsam für Mütter                                               Kleidung für                                                Zehn Jahre Caritas & Deichmann
und Jungfamilien in Not                                            Menschen in Not                                             In insgesamt 36 Sozialberatungs­
P&G und BIPA haben eine gemeinsame                                 Seit zwei Jahren spendet                                    stellen in ganz Österreich hilft die
Initiative ins Leben gerufen. Im Mittelpunkt                       Hofer laufend textile Restwaren                             Caritas Menschen in Not bei ihrem
stand die Unterstützung von Müttern                                aus allen österreichweiten                                  Weg aus der Krise. Bereits seit 2008
und Familien, die aus unterschiedlichen                            Filialen. So sind alleine im Jahr                           werden die Sozial­beratungsstellen
Gründen mit Schwierigkeiten zu kämpfen                             2017 rund 18.000 kg Textilien                               dabei vom Schuhhandels­unter­
haben. Zu diesem Zweck stellte P&G                                 zusammengekommen, die                                       nehmen unterstützt und der Erfolg
den gesamten Juni lang seine Pampers-                              unter anderem direkt als                                    kann sich sehen lassen: Dank der
Produkte in den Dienst der guten Sache.                            Sachspenden notleidenden                                    Spende des Unter­­nehmens war es
Für jede bei BIPA gekaufte Packung                                 Menschen in Österreich zu                                   in den vergangenen zehn Jahren
Pampers Windeln oder Feuchttücher                                  Gute kommen oder in den                                     möglich, mehr als 1.300 Menschen
spendet P&G 50 Cent an die Caritas.                                Carla-Läden verkauft werden,                                finanzielle Überbrückungshilfe zu
Das gemeinsame Ziel lautete dabei                                  um wiederum Hilfsprojekte                                   gewähren und sie kostenlos zu
mindestens 5.000 Babypakete im Wert                                im In- wie im Ausland zu                                    beraten. Herzlichen Dank für Ihr
von rund 100.000 Euro zu spenden.                                  finanzieren.                                                Engagement!

             August 2018                                                                                                                                           13
Worte des
                                      Caritas Bischofs
                                                           Für Menschen ohne
Foto: Caritas

                                                           Zuhause bis auf den Gipfel
                                                           Wanderung. Durch den Neusiedlersee und auf
                                                           den Großglockner – Heimo, Katrin und Alina
                                                           marschieren vier Wochen lang für obdachlose
                                                           Menschen durch Österreich.

                Alarmglocken                               Heimo Neumaier will nicht länger                  den Neusiedlersee, bis auf den
                gegen den Hunger                           tatenlos zusehen. „Es kann nicht                  Gipfel des Großglockners wollen
                                                           sein, dass in einem der reichsten                 die drei Wanderer auf die Situ-
                Warum läuten die Glocken heute so          Länder der Welt Menschen auf                      ation obdachloser Menschen in
                lange? Was ist passiert? Wenn Sie          der Straße schlafen müssen“,                      Österreich aufmerksam machen
                sich am 27. Juli wundern, warum die        sagt der 23-Jährige. Die tägli-                   und Spenden sammeln.
                Kirchen­glocken in Ihrem Ort minuten-      chen Begegnungen mit obdach-
                lang läuten, dann ist das gut so. Denn     losen Menschen, in der Arbeit                     Durch den See
                dann haben Sie die Alarmglocken            in der Männernotschlafstelle in                   und auf den Gipfel
                gehört.                                    Graz oder im Winternotquartier,                   Zum Start am 13. September
                                                           haben ihn geprägt. Seither wird                   werden Heimo, Katrin und Alina
                Am 27. Juli, um 15 Uhr werden in           er nicht müde, sich für Menschen                  in den Neusiedlersee waten. Dort
                ganz Österreich die Kirchenglocken         einzusetzen, die in Österreich                    befindet sich der tiefste Punkt
                 läuten. Fünf Minuten lang soll das        auf der Straße leben. Im Septem-                  Österreichs mit 114 Metern über
                Geläut daran erinnern, dass jeden Tag      ber will er den nächsten Schritt                  dem Meeresspiegel. „Drei Kilo-
                ­Millionen Mütter und Väter weltweit       setzen – oder eigentlich ein paar                 meter durch einen See zu gehen
                darum kämpfen müssen, dass ihre            Tausend Schritte.                                 ist eine ganz neue Erfahrung für
                Kinder nicht hungrig einschlafen                                                             uns. Wind und Wetter werden
                 müssen, dass weltweit 815 Millionen       Vier Wochen, 800 Kilometer                        hier eine entscheidende Rolle
                 Menschen an chronischem Hunger            800 Kilometer und 27.300 Hö-                      spielen“, so Heimo Neumaier.
                 leiden, dass alle 10 Sekunden ein         henmeter in vier Wochen – so                      Nach einem Zwischenstopp
                Kind an den Folgen von Hunger stirbt.      sieht Heimos Plan aus. Gemein-                    in Wien wandern die Drei über
                                                           sam mit Katrin Goriupp und                        ­Pilgerwege und Bergrouten
                Das Läuten der Kirchenglocken soll         Alina Schreib will er sich dieser                  durch die Steiermark, Kärnten
                uns vor allem daran erinnern, dass         Herausforderung stellen. Mit dem                   und Tirol, bis zum höchsten
                wir dieses Sterben verhindern können.      Marsch von Apetlon, dem tiefsten                   Punkt des Landes, dem Groß-
                Kein Mensch müsste heute Hunger            Punkt Österreichs, quer durch                      glockner mit 3.798 Metern Höhe.
                leiden. Es wird weltweit genug Nah-
                rung für alle produziert. Doch es fehlt                                                      Mitfiebern, mithelfen, mitgehen
                an der gerechten Verteilung. Seien wir                                                       Heimo, Katrin und Alina
                solidarisch mit unseren Schwestern                                                           ­werden jeden Tag auf den Social
                und Brüdern in den Hungerregionen                                                             ­Media-Seiten der Caritas von
                der Welt!                                                                                      unterwegs berichten. Gleich­
                                                                                                               zeitig hoffen sie auf Begleitung
                Die Glocken in den Kirchen des                                                                 bei ihrer Wanderung. „Jede und
                Landes sollen uns alle daran ­erinnern,                                                        jeder kann uns unterstützen und
                dass Hunger kein Naturgesetz ist.                                                              uns ein Wegstück begleiten.
                Dass wir den Hunger gemeinsam                                                                  Wir freuen uns über jeden Mit­
                besiegen können. Jeder und jede von                                                            wanderer!“
                uns kann einen Beitrag leisten – durch
                nach­haltigen Konsum, durch frei­willige                                                     Infos unter:
                Hilfe oder ganz einfach indem wir                                                               www.caritas.at/heimogeht
                anderen erzählen, warum die Kirchen-
                                                                                         Foto: H. Neumaier

                glocken gerade fünf Minuten Alarm
                geläutet haben.
                                                                                                             Bergfex Heimo Neumaier
                Ihr                                                                                          will jetzt auch auf den
                Bischof Benno Elbs                                                                           Großglockner.

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engagement

                                                                                             Für Fragen zu Ihrer

                                                                          Foto: Caritas
                                                                                             ­Spende wenden Sie
                                                                                              sich bitte an:
Mehr als 100.000 Schülerinnen und Schüler laufen für Menschen in Not.                        Caritas Wien
                                                                                             SpenderInnenbetreuung
                                                                                             meinespende@caritas-wien.at

Im Laufschritt
                                                                                             Caritas St. Pölten
                                                                                             Elisabeth Hunger
                                                                                             Tel. 02742/844 - 455

die Welt retten
                                                                                             info@stpoelten.caritas.at
                                                                                             Caritas Linz
                                                                                             SpenderInnenberatung
                                                                                             Tel. 0732/76 10 - 2040
                                                                                             spenden@caritas-linz.at
Jugendaktion. Warum Laufen gegen Hunger hilft und                                            Caritas Salzburg
wie tausende Kinder und Jugendliche in ganz Österreich                                       Abteilung für Kommunikation &
laufend Wunder wirken.                                                                       ­Fundraising
                                                                                              Tel. 0662/84 93 73 -109
                                                                                              kommunikation@caritas-salzburg.at
„Ich finde Laufen eigentlich nicht        ­ enschen unter Armut und Hunger
                                          M                                                   Caritas Innsbruck
so toll, aber ein gutes Gefühl, wenn      leiden. Und noch wichtiger: Die                     Barbara Haueis-Tinzl
ich weiß, dass es für einen guten         Schülerinnen und Schüler lernen,                    Tel. 0512/72 70 30
Zweck ist“, sagt Anna. Gemeinsam          wie Menschen in Not konkret                         b.haueis-tinzl.caritas@dibk.at
mit ihren KlassenkameradInnen der         ­geholfen werden kann.                              Caritas Vorarlberg
2A des Bischöflichen ­Gymnasiums                                                              Claudio Tedeschi
in Graz ging die Zwölfjährige bei         Elf Jahre LaufWunder                                Tel. 05522/200 -1034
der diesjährigen Auflage des              Seit 2007 können Kinder und                         kontakt@caritas.at
­youngCaritas LaufWunders an den          ­Jugendliche im Rahmen des Lauf-                    Caritas Kärnten
 Start. Gemeinsam mit tausenden            Wunders der youngCaritas zeigen,                   Caritas Kärnten Spendenverwaltung
 Kindern und Jugendlichen in ganz          dass ihnen Armut und Ungerech-                     Tel. 0463/555 60 -70
 Österreich hat sie so ein starkes         tigkeit nicht egal ist und dass sie                g.pirker@caritas-kaernten
 Zeichen gegen Armut in Österreich         sich für ihre Mitmenschen einsetzen                Caritas Steiermark
 und in der Welt gesetzt.                  wollen. Seit Beginn der Aktion vor                 Anna-Lisa Bauer
                                           elf Jahren haben mehr als 100.000                  Tel. 0316/80 15-259
Gemeinsam etwas bewegen                    SchülerInnen aus über 700 Schulen                  a.bauer@caritas-steiermark.at
Damit der Lauf zum Wunder wird,            teilgenommen. Am 22. Mai 2019                      Caritas Burgenland
haben Anna und ihre FreundInnen            wird das 12. österreichweite Lauf-                 Ulrike Kempf
SponsorInnen – meist die Eltern,           Wunder stattfinden. Auch im kom-                   Tel. 02682/736 00 - 311
Onkeln, Tanten oder Nachbar-               menden Jahr werden wieder mehr                     office@caritas-burgenland.at
Innen – gesucht, die für jeden             als 20.000 LäuferInnen gemeinsam
­gelaufenen Kilometer oder jede            für die gute Sache laufen – und
 Runde am Sportplatz einen Betrag          auch Anna wird dann wieder ihre
 ihrer Wahl für ein Hilfsprojekt der       Laufschuhe schnüren.                           Impressum: Chefredaktion: Stefan Schauhuber.
 Caritas spenden.                                                                         Spin-Team: Anna-Lisa Bauer, Alexandra Blattnig,
                                                                                          Susanne Edler, Sophie Gruber, Ulrike Kempf,
                                                                                          Bernadette Mayr, Petra Riediger-Ettlinger, Bettina
Workshops an Schulen                                                                      Riha-Fink, Selina Schall, Florian Thonhauser,
                                                                                          Svjetlana Varmaz, Julia Widlhofer, Martina Wolchowe.
Bevor Anna und ihre MitläuferIn-                                                          Redaktions­anschrift: Albrechtskreith­gasse 19 – 21,
nen die Laufschuhe schnürten,                                                             1160 Wien, Tel. 01/488 31- 400, Fax 01/488 31- 9400,
                                                                                          stefan.schauhuber@caritas-austria.at. Layout und
haben sie in einem Workshop der           Jetzt für das ­LaufWunder                       ­Produktion: Egger & Lerch Corporate Publishing,
                                                                                           www.egger-lerch.at, 1030 Wien. Druck:
youngCaritas erfahren, ­warum             2019 anmelden!                                   NÖ Presse­haus, 3100 St. Pölten. Besuchen
heute nach wie vor Millionen                www.youngcaritas.at                            Sie unsere Homepage: www.caritas.at

              August 2018                                                                                                                 15
Eine Ziege
schenkt Chancen.
Eine sinnvolle Geschenkidee
Mit einer Ziege erhalten Frauen in den ärmsten Regionen der Welt die           Mehrfa
                                                                                      c
                                                                                Freude h
Möglichkeit, ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften, ihre Felder zu düngen
                                                                                           © Jork Weismann

und damit zum Aufschwung des ganzen Dorfes beizutragen. Und Sie haben
für 41 Euro ein sinnvolles und nachhaltiges Geschenk für Ihre Lieben!         schenk
                                                                                     en
www.schenkenmitsinn.at
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