KFW-KOMMUNALPANEL 2019 - DR. STEPHAN BRAND UND DR. JOHANNES STEINBRECHER KFW RESEARCH FRANKFURT AM MAIN, JUNI 2019 - PRÄSENTATION
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KfW-Kommunalpanel 2019 Dr. Stephan Brand und Dr. Johannes Steinbrecher KfW Research Frankfurt am Main, Juni 2019
Aktuell gute kommunale Finanzlage verschafft Atempause Aber geringeres Steuereinnahmen- und Wirtschaftswachstum erwartet 15 − Positive ökonomische Rahmenbedingungen ermöglichen Kommunen auch 2018 in der Summe 10,7 Finanzierungsüberschüsse zu verbuchen 10 9,8 − Gute Finanzlage begünstigt weiteren Anstieg kommunaler Investitionsausgaben − Abbau kommunaler Schulden setzt sich fort 5,4 5 − Aber: Konjunkturprognosen lassen schwächeres In Mrd. EUR 3,2 Wirtschaftswachstum erwarten und Steuerschätzung 0,9 1,4 prognostiziert geringere Steuermehreinnahmen 0,4 0 − Zudem: weiterhin große regionale Unterschiede 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 zwischen Kommunen bei der Finanzlage -2,1 -5 -7,5 -10 -8,8 Kommunaler Finanzierungssaldo Kern- und Extrahaushalte, ohne Stadtstaaten Quelle: Statistisches Bundesamt 2
Mehrzahl der Kommunen mit auskömmlicher Finanzlage Weiterhin signifikanter Anteil von Kommunen mit Finanzproblemen − Wie in den letzten Jahren bewertet rund ein Drittel der Kommunen die Finanzlage als „gut“ oder sogar „sehr gut“ (36 %) − Relative Mehrheit (47 %) sieht eigene Finanzlage immerhin als „ausreichend“ oder „befriedigend“ − Leicht sinkender Anteil von Kommunen beklagt weiterhin „mangelhafte“ Finanzlage (17 %) 17 % 16 % 31 % 31 % 5% − Durchschnittlich 21 % der Kommunen konnten ihren Haushalt nicht ausgleichen und wirtschaften unter Haushaltssicherung − Kommunen in Haushaltssicherung bewerten Finanzlage deutlich stärker als „mangelhaft“ (49 %), als Kommunen ohne Haushaltssicherung (8 %) 0% 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Finanzlage … mangelhaft ausreichend befriedigend gut sehr gut Quelle: KfW-Kommunalpanel 2019 3
Geplante Investitionen steigen, aber verzögerte Umsetzung Rund ein Drittel der geplanten Investitionen können noch nicht ausgezahlt werden 40 − Kämmereien gehen in der Planung für 2018 von 35,8 34,7 steigenden Investitionen aus (34,7 Mrd. EUR), was 35 sich auch 2019 fortsetzen sollte (35,8 Mrd. EUR) 4,8 5,2 − Jedoch: voraussichtlich nur rund zwei Drittel der 30 2,6 2,5 geplanten Investitionen werden tatsächlich realisiert 25 22,6 − Investitionsprojekte verzögern sich z. B. aufgrund 2,5 2,8 hoher Auslastung am Bau oder durch 2,8 Kapazitätsengpässe in der Verwaltung 20 1,6 − Steigende Investitionsausgaben auch durch in Mrd. EUR 7,3 8,8 15 1,6 Preissteigerungen am Bau getrieben, ohne dass 2,4 5,1 2,1 entsprechend mehr Infrastruktur erstellt wird 10 2,8 2,6 − Trotzdem: geplante oder begonnene Projekte in 1,6 2,1 Kommunen lassen hoffen, dass Investitionsrückstand 5 8,8 8,8 abgebaut werden kann 5,9 0 geplante Investitionen vorauss. verausgabte geplante Investitionen 2018 (laut Investitionen 2018 2019 Haushaltsplan) Straßen und Verkehrsinfrastruktur Öffentliche Verwaltungsgebäude Wasserver- und -entsorgung Schulen Kinderbetreuung Kultur Sportstätten, Bäder Informationsinfrastruktur Brand- und Katastrophenschutz Sonstige Quelle: KfW-Kommunalpanel 2019 4
Kommunaler Investitionsrückstand bei 138,4 Mrd. EUR Das wahrgenommene Investitionsdefizit bleibt aber auf hohem Niveau − Befragte Kämmereien sehen größte Investitionsdefizite nach wie vor bei Schulen, Straßen und Gebäuden − Prominente Themen (z. B. Wohnen) mit großen prozentualen Veränderungen, aber (noch) relativ geringen absoluten Größenordnungen − Unterschiedliche Bedeutung der Investitionsbereiche stark von Einwohnergröße oder Region und Aufgabenorganisation in der Kommune abhängig Quelle: KfW-Kommunalpanel 2019 5
Kommunen melden gute Finanzierungsbedingungen Kommunale Investitionsfinanzierung basiert auf vier stabilen Säulen − Kommunen finanzieren größten Teil (41 %) ihrer Investitionen über Allgemeine Deckungsmittel 4% (Steuereinnahmen und Schlüsselzuweisungen) 18 % − Investitionszuweisungen aus KFA (11 %) sowie Fördermittel von Ländern, Bund und EU (27 %) sind 41 % weitere wichtige Teile des Instrumentenmixes − Anteil der Kreditfinanzierung (18 %) hat sich geringfügig erhöht und Konditionen werden von den meisten Kommunen als gut bewertet 27 % − Zukünftig wird größere Bedeutung des Kommunalkredits sowie zweckgebundener Fördermittel erwartet 11 % Allgemeine Deckungsmittel Investitionszuweisungen Fördermittel Kommunalkredite Sonstige Quelle: KfW-Kommunalpanel 2019 6
Positive Erwartungen zum Abbau des Investitionsrückstands Kämmereien sehen in einzelnen Investitionsbereichen unterschiedliche Dynamik Straßen und Verkehrsinfrastruktur 33 % 28 % 40 % − Relative Mehrheit (42 %) zeigt sich insgesamt verhalten optimistisch, dass Investitionsrückstand in 21 % den nächsten Jahren weiter reduziert wird Schulen 49 % 30 % − Größte Fortschritte werden von 51 % bei Kitas bzw. 49 % bei Schulen erwartet 19 % Kinderbetreuung 51 % 30 % − Bei Straßen gehen hingegen 40 % von einem weiter wachsenden Investitionsrückstand aus − Angaben zu prominenten Themen der öffentlichen Öffentliche Verwaltungsgebäude 33 % 48 % 23 % Debatte wie z. B. Wohnen regional so unterschiedlich, dass sich kein eindeutiges Bild zeigt Wohnungwirtschaft 30 % 38 % 32 % Gesamtinvestitionsrückstand 42 % 34 % 25 % Investitions- wird etwas oder deutlich abgebaut rückstand ... bleibt ähnlich groß wächst etwas oder deutlich Quelle: KfW-Kommunalpanel 2019 7
Zwiespältige Erwartungen zur Finanzlage Kommunen gehen von sinkenden finanziellen Handlungsspielräumen aus 1,0 − Bewertung aktueller Finanzlage ist positiv und bleibt auf dem hohen Niveau des Vorjahres − Erwartungen für die nächsten Jahre gehen tendenziell zurück und decken sich mit den verhaltenen 0,5 Prognosen zum Steuer- und Wirtschaftswachstum − Wendepunkt möglich: Erste deutliche Änderung bei den Erwartungen seit 2010 0,0 − Eingetrübte Aussicht verdeutlicht, dass ein Abbau des Investitionsrückstands weitere Anstrengungen erforderlich machen wird -0,5 -1,0 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Aktuelle Finanzsituation Entwicklung der Finanzsituation im Folgejahr Quelle: KfW-Kommunalpanel 2019 8
Informationen zum KfW-Kommunalpanel Eine der größten regelmäßigen Kommunalbefragungen in Deutschland − Das KfW-Kommunalpanel basiert auf einer jährlichen Befragung der Kämmereien von kreisfreien Städten, Landkreisen und kreisangehörigen Gemeinden − Umfrage und Auswertung werden seit 2009 vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) durchgeführt − Schwerpunkte der Befragung liegen auf Finanzlage, Finanzierung und Investitionstätigkeit, insbesondere Investitionsrückstand der Kommunen − Werte basieren auf mehrfach gewichteter und für Kommunen mit mehr als 2.000 Einwohnern bundesweit repräsentativer Hochrechnung − Beratung durch wissenschaftlichen Beirat (Prof. Dr. Martin Junkernheinrich, TU Kaiserslautern und Prof. Dr. Thomas Lenk, Uni Leipzig) sowie Vertretern aus der kommunalen Praxis − Kommunale Spitzenverbände, Deutscher Städtetag, Deutscher Landkreistag und Deutscher Städte- und Gemeindebund unterstützen die Studie Mehr Informationen: www.kfw.de/kommunalpanel 9
Ansprechpartner KfW Bankengruppe Dr. Stephan Brand Dr. Johannes Steinbrecher Abteilung Volkswirtschaft Senior Ökonom Senior Ökonom Palmengartenstraße 5–9 Tel. +49 69 7431-6257 Tel. +49 69 7431-2306 60325 Frankfurt am Main Fax +49 69 7431-3503 Fax +49 69 7431-3503 www.kfw.de/research stephan.brand@kfw.de johannes.steinbrecher@kfw.de Medienanfragen: KfW Bankengruppe Wolfram Schweickhardt Pressestelle Stellv. Pressesprecher Palmengartenstraße 5–9 60325 Frankfurt am Main Tel. +49 69 7431-1778 www.kfw.de/presse Fax +49 69 7431-3266 wolfram.schweickhardt@kfw.de 10
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