Kinder, Medien und COVID-19 - WIE KINDER IN 42 LÄNDERN MIT DEM LOCKDOWN IN DER CORONAKRISE 2020 UMGEHEN - BR
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FORSCHUNG Kinder, Medien und COVID-19 WIE KINDER IN 42 LÄNDERN MIT DEM LOCKDOWN IN DER CORONAKRISE 2020 UMGEHEN Maya Götz, Caroline Mendel1 In einer internationalen Studie das Jugend- und Bildungsfernsehen schwankte je nach Land zwischen n=50 wurden Kinder in 42 Ländern dazu (IZI) in Kooperation mit der Stiftung und n=698. In Deutschland nahmen befragt, wie sie die Coronakrise er- PRIX JEUNESSE und in Zusammenarbeit 100 Kinder an der Befragung teil.3 leben, wie sie Medien zurzeit nutzen mit über 50 Wissenschaftler*innen und Die Stichprobe und insbesondere die und welches Wissen sie über das Produzent*innen weltweit. Im Folgen- Teilstichproben können keinen Anspruch Coronavirus haben. den eine Zusammenfassung einiger auf Repräsentativität erheben. Schon Ergebnisse. durch die notwendigen Medien (Home- Die COVID-19-Pandemie führte in computer mit Internetanschluss) und vielen Ländern zu radikalen Ände- die benötigte Lesekompetenz werden rungen im Alltagsleben von Kindern. METHODE Teile der Bevölkerung in den jeweiligen Schulen und Kindertagesstätten Ländern ausgeschlossen und Kinder aus wurden geschlossen, Veranstaltungen Die Befragung fand mittels eines bildungsorientierten Milieus bevorzugt. abgesagt, Ausgangssperren verhängt Online-Fragebogens für Kinder im und Grenzen geschlossen. Was sonst Alter von 9 bis 13 Jahren statt. den Alltag von Kindern bestimmt und Die Feldzeit der Datenerhebung lag ERGEBNISSE strukturiert, wie Schulbesuch, Freizeit- zwischen dem 31. März und dem unternehmungen oder das Treffen mit 26. April 2020 und umfasste damit in Die Situation von Kindern Freund*innen, war plötzlich nicht mehr den meisten Ländern die Hochphase unter Lockdown-Bedingungen möglich. Wie erleben Kinder weltweit der Lockdown-Maßnahmen. diese Situation, was wissen sie zum Die endgültige Gesamtstichprobe »Ich bin schon lange nicht mehr draußen gewesen und es ist ein komisches Gefühl, Thema COVID-19 und welche Rolle umfasste 4.322 Kinder (n=1.968 Jungen rund um die Uhr eingesperrt zu sein.« (Jun- spielen die Medien in ihrer Situation? und n=2.306 Mädchen, 29 machten ge, Chile, 11 Jahre) Erste Studienergebnisse zeigen, dass der keine Angabe und 19 gaben sich als di- Medienkonsum deutlich anstieg (Dubit, vers an) in 42 Ländern (siehe auch Seite 2020) und viele Kinder Gefühle wie 10 in dieser Ausgabe)2 und mit einer Welche Veränderungen gab es? Langeweile und Isolation erlebten (Save relativ ausgeglichenen Altersverteilung the Children, 2020). Dabei sind Kinder, (d. h. zwischen 18 % und 21 % pro Die meisten der teilnehmenden Kinder deren Schulen geschlossen und direkte Alterskohorte). Die Anzahl der Kinder berichteten, dass sie zum Zeitpunkt der Kontakte mit Freund*innen einge- Studie nicht mehr die Schule be- schränkt sind, einerseits weltweit suchten. 6 von 10 Kindern (59 %) sehr ähnlich betroffen, und doch gaben an, sie hätten Online- sind die Herausforderungen sehr Unterricht. Von denen, die dies unterschiedlich, wie Fallstudien aus nicht hatten, berichteten einige, einer World-Vision-Studie (2020) dass ihnen der Internetzugang zeigen konnten. Wo Ähnlichkeiten fehle, wie in Kuba, oder dass die- und Unterschiede liegen, wie Kin- ser teuer sei, wie in Südafrika und © steklo/123rf der weltweit mit diesen Anforde- der Demokratischen Republik rungen umgingen, welche Bewäl- Kongo. In wieder anderen Fällen tigungsstrategien sie entwickelten Abb. 1: Kinder in 42 Ländern (9-13 Jahre) wurden befragt, wie wurde kein Online-Unterricht und wie sie in diesem Kontext sie die Coronakrise erleben, was sie über COVID-19 wissen angeboten. Die meisten Kinder Medien nutzten, untersuchte das und welche Rolle die Medien in dieser Situation spielen gaben an, dass sie zu Hause Internationale Zentralinstitut für bleiben müssten und keine 4 33/2020/1
FORSCHUNG glieds, wie z. B. »Vater« oder »Mutter«, wobei »Vater« weitaus häufiger als »Mutter« genannt wurde. Ein 12-Jähri- ger aus Österreich schrieb zum Beispiel: »Mein Vater trinkt viel und ist jetzt nicht mehr mit seinen Freunden unterwegs, son- dern daheim.« Eine weitere emotional schwierige Herausforderung sind Auseinander- setzungen mit Geschwistern. Gefühle Abb. 2: Die häufigsten Ängste der Kinder in Bezug auf das Coronavirus (n=4.200) »Ich bin besorgt.« (Mädchen, Chile, 10 Jahre) Die besondere Situation geht mit hohen emotionalen Anforderungen einher (sie- Freund*innen besuchen dürften – außer 10 Kindern (63 %) berichteten, dass die he auch vom Orde in dieser Ausgabe). in Kuba und Taiwan, wo dies nur auf Umstände, unter denen sie lebten, ihre Mehr als ein Drittel der Kinder (35 %) wenige Kinder zutraf. Die Hälfte der Situation nochmals verschärften. Über nahmen ihre Eltern als »sehr besorgt« Kinder (49 %) berichtete, dass ihre Eltern ein Viertel dieser Kinder gab an, sie sei- über die Situation wahr. Die höchsten nicht mehr zur Arbeit gingen. Nur wenige en Einzelkind ohne Geschwister zum Anteile waren in diesem Zusammenhang gaben an, sich selbst krank zu fühlen oder Spielen. Dies war in unserer Stichprobe in Brasilien (75 %) und Ägypten (68 %) dass Freund*innen sich so fühlten. besonders häufig bei den 9-Jährigen der zu verzeichnen, die niedrigsten dagegen Wenn sie frei beschreiben konnten, Fall, von denen sich mehr als ein Drittel in Dänemark (9 %) und Österreich (9 %). was sich verändert hat, antworteten (35 %) als Einzelkind bezeichnete. Dies korrespondiert mit den Ergebnissen Kinder häufig, dass sie sich langweilten Mehr als eines von 5 Kindern erlebte sein einer Untersuchung zum Stressniveau bei und ihre Freund*innen vermissten. Sie Zuhause als »sehr laut« und »sehr klein« Erwachsenen in verschiedenen Ländern, beschrieben aber auch Gefühle von und gab an, dass es mit einer Person zu- in der Dänemark sich unter den Ländern Stress, Angst, Sorge und Frustration. sammenwohnte, die einer Risikogruppe mit dem nach Selbstauskunft niedrigsten Ein Kind, das sich als nicht-binär/divers angehört. Im Durchschnitt gab knapp Stressniveau unter Erwachsenen befindet bezeichnet, schrieb zum Beispiel zur jedes fünfte Kind weltweit (19 %) an, (Travaglino et al., 2020). In Deutschland Frage, was sich in seinem/ihrem Leben seine Eltern hätten Schwierigkeiten, nahm jedes fünfte befragte Kind (20 %) durch die Coronakrise verändert hat: Lebensmittel zu kaufen. Die meisten in unserer Studie seine Eltern als »sehr »Ich habe Probleme mit Angstgefühlen und Schwierigkeiten, in der Krise Lebens- besorgt« wahr. keine Freund*innen sind da, die einem helfen mittel zu kaufen, zeigten sich – bedingt Wir baten die Teilnehmer*innen, auf könnten.« (Vereinigtes Königreich, 12 Jahre) durch das US-Embargo – in Kuba (78 %), einer 6-stufigen Skala anzugeben, Einige Kinder fühlten sich gestresst, die niedrigsten in Japan, Polen und im wie beunruhigt sie persönlich waren. weil sie so viele Dinge zu tun hätten, Iran, wo kein Kind dies als Problem angab. Mehr als die Hälfte der Kinder (52 %) und andere, dass sie dem Stress zu Der zweitniedrigste Wert zeigt sich in bezeichnete sich als zumindest ein biss- Hause nicht entkommen könnten: Deutschland mit 2 %. chen beunruhigt, während die andere »Dass ich von daheim nicht flüchten kann, Manche Kinder erwähnten bei der Hälfte (48 %) angab, überhaupt nicht wenn alles zu viel wird.« (Junge, Österreich, Beschreibung der besonderen Heraus- beunruhigt zu sein. Eines von 5 Kin- 12 Jahre) forderungen, die sie erlebten, dass ihre dern (20 %) bezeichnete sich als »sehr Familie in einer schwierigen finanziellen beunruhigt«. Manche Kinder stehen vor be- Lage sei. Ein Beispiel: »Das Gehalt meiner Dabei fielen deutliche Unterschiede sonderen Herausforderungen Mutter wurde gekürzt, weil die Firma, zwischen den Weltregionen auf: in der sie arbeitet, weniger Einnahmen Während in Subsahara-Afrika 4 von »Wir sind eine große Familie und im Moment hat.« (Mädchen, Taiwan, 13 Jahre) 10 Kindern nach eigener Einschätzung sind alle zu Hause, da ist es schwierig, einen Einige Kinder bezeichneten ihre Familie »sehr beunruhigt« waren, traf dies nur Platz zu finden, wo man von niemandem selbst als »besondere Herausforde- auf eines von 10 Kindern in Nordame- gestört wird.« (Junge, Russland, 10 Jahre) rung« und antworteten auf unsere rika (8 %), Ozeanien (9 %) und Europa Die Lebensumstände von Kindern diesbezügliche Frage lediglich mit der (10 %) zu. Der höchste Anteil fand sich sind verschieden und mehr als 6 von Nennung der Rolle des Familienmit- in Tansania (73 %).4 33/2020/1 5
FORSCHUNG Die häufigsten Ängste Bereichen sehr dicht am weltweiten »Eine meiner Schwestern hat Asthma, meine Durchschnitt. Sie haben Angst, dass ein WELCHE MEDIEN WERDEN Oma hatte zwei Lebertransplantationen und Familienmitglied erkrankt (88 %), dass WÄHREND DES LOCKDOWN ist sehr empfindlich und ich habe Angst um sie ihre Großeltern für lange Zeit nicht MEHR GENUTZT? meine Schwester.« (Mädchen, Vereinigtes besuchen können (81 %) und Urlaubs- Königreich, 10 Jahre) pläne gecancelt werden müssen (76 %). Wie erste Studien zeigen (siehe auch Dies sind alles Ängste, die zumindest vom Orde in dieser Ausgabe), nahm Die größten Ängste der befragten berechtigt sind. Wo sie weniger Angst die Mediennutzung während des Lock- Kinder bezogen sich darauf, dass ein haben als Kinder in anderen Ländern der down deutlich zu. Wir baten unsere Familienmitglied krank werden würde Welt, ist, dass ihre Haustiere krank wer- Studienteilnehmenden, 3 Medien aus und dass sie ihre Großeltern und andere den könnten (weltweiter Durchschnitt einer Liste mit 21 Optionen auszuwäh- Verwandte über lange Zeit nicht würden 38 % vs. Deutschland 21 %), dass sie len, die sie im Zuge der Coronakrise besuchen können. Diese Ängste finden niemals wieder zur Schule gehen kön- verstärkt nutzten. Weltweit gab fast sich in unserer Stichprobe weltweit in nen (weltweiter Durchschnitt 55 % vs. die Hälfte der Kinder (47 %) an, Fern- sehr ähnlichem Ausmaß (Abb. 2). Deutschland 29 %) oder dass sie sehr viel sehen nun deutlich mehr zu nutzen. 6 von 10 Kindern gaben an, sie seien Schulstoff verpassen (weltweiter Durch- Besonders hoch war der Anteil in den besorgt, selbst krank zu werden. Dieser schnitt 62 % vs. Deutschland 46 %). Der Weltregionen Subsahara-Afrika (79 %) Prozentsatz variiert zwischen den Län- deutlichste Unterschied liegt bei der und arabisch/persischer Raum (61 %). dern erheblich und liegt am höchsten in Angst, selbst krank zu werden (weltwei- Im Ländervergleich fand sich der höchs- Japan (93 %) und Taiwan (86 %) und am ter Durchschnitt 60 % vs. Deutschland te Anteil in Kuba (91 %) und Tansania niedrigsten in Neuseeland (31 %), Öster- 38 %). All dies sind Ängste, die als we- (90 %), wo Fernsehen u. a. aus Mangel reich (35 %) und Deutschland (38 %). niger angemessen eingeschätzt werden an kostengünstigen Internetverbindun- Dies liegt vermutlich unter anderem können. Insofern lässt sich hier sagen: gen die erste Wahl für Kinder war. an der Dauer, mit der ein Land mit der Die befragten Kinder in Deutschland Bei den in Deutschland befragten Coronakrise lebt, und der Berichterstat- schätzten die Gefahren im weltweiten Kindern zeigte sich im Vergleich eine tung. In Japan waren mehrere Kinder Vergleich angemessener ein als Kinder extreme Bandbreite von Medien, die schwer erkrankt, worüber in Zeitungen aus anderen Ländern. vermehrt genutzt wurden. Das Handy ausführlich berichtet steht an erster Stelle wurde. Weniger Kin- (34 %), gefolgt von Tablet der hatten die Sorge, (30 %), YouTube (27 %), ihr Haustier könnte Musik (25 %), Büchern krank werden. (25 %) und WhatsApp Kinder, die mit (21 %), erst dann folgt besonderen He- das Fernsehen (19 %). rausforderungen Es sind dabei vor allem zure chtkommen die befragten Jungen, die müssen, die bei- das Handy mehr nutzen spielsweise mit (40 %), während bei den mehreren Personen Mädchen WhatsApp in beengten und ganz vorne steht (33 %). lauten Verhältnissen zusammenwohnen, beschrieben sich als DIE FUNKTIONEN beunruhigter als VON MEDIEN IN Kinder, die für sich ZEITEN DES LOCK- keine besonderen DOWN Herausforderungen in der Wohn- oder Die Kinder nannten Familiensituation 3 Hauptgründe, wes- wahrnahmen. wegen sie sich während Die in Deutschland des Lockdown Medien befragten Kinder Abb. 3: Funktionen von Medien befragter Kinder in Deutschland vs. weltweit zuwandten (Abb. 3): liegen in vielen als Mittel gegen Lan- 6 33/2020/1
FORSCHUNG geweile, um sich mit Freund*innen zu Stress produzierenden Momenten des unterhalten und gemeinsamen Inte Mediums zu finden. WISSEN ÜBER COVID-19 ressen nachzugehen und um Material für die Schule zu recherchieren. 7 von Medien als Informationsquelle Wo trat das Virus zuerst in 10 Kindern gaben an, sich mithilfe von Erscheinung? über das Coronavirus Medien Informationen zu beschaffen und sich ein Bild von aktuellen Ereignis- Knapp 8 von 10 Kindern (78 %) hatten Wir stellten den Kindern verschiedene sen zu machen, und 6 von 10 Kindern das Gefühl, im Internet alle notwendi- Fragen zu ihrem Wissen über Corona/ nannten als Grund, sich vom aktuellen gen Informationen über das Corona COVID-19. Die meisten Kinder (95 %) Geschehen abzulenken (Eskapismus). virus zu finden. Bei den in Deutschland gaben an, sie wüssten, in welchem Weniger Kinder nutzten Medien, um befragten Kindern liegt der Anteil nicht Land das Virus zuerst auftrat, und einen Tagesplan zu erstellen oder sich ganz so hoch (63 %). Gerade angesichts die meisten davon (97 %) nannten Freiraum abseits der Familie zu schaffen. der vielen unrichtigen Informationen, richtigerweise China. In Kuba gaben die sich im Netz finden, ist dies als nicht 5 Kinder die USA an, was vermutlich Medien zur Emotionsregulation unproblematisch einzuschätzen. mit dem US-Embargo gegen Kuba Mehr als 6 von 10 Kindern (65 %) äußer- zusammenhängt. Für Kinder könnte Medien übernahmen eine Funktion ten, dass sie gern aus den Kindermedien der Eindruck entstehen, die USA seien bei der Regulation von Emotionen. Die mehr über das Coronavirus erfahren der Aggressor und schuld an allen Hälfte der Kinder gab an, Medien zu würden. Am höchsten lag der Anteil bei Facetten ihrer derzeitig schwierigen nutzen, wenn sie sich traurig fühlten. den in Tansania (92 %) und der Domini- Lebenslage. Die meisten der befragten Fast 6 von 10 nutzten Medien, wenn sie kanischen Republik (89 %) befragten Kin- Kinder in Deutschland (95 %) meinten, sich einsam fühlten, und mehr als ein dern. Bei den in Deutschland Befragten sie wüssten, wo das Virus das erste Drittel bei Gefühlen von Angst. 8 von würden 77 % der Kinder gerne mehr über Mal aufgetreten ist, und liegen zum 10 Kindern berichteten, dass es sie beru- Corona im Kinderfernsehen erfahren. allergrößten Teil damit richtig (99 %). hige, mit Freund*innen und Verwandten Nahezu die Hälfte der Kinder in unse- über soziale Medien (z. B. Instagram, rer Studie gab an, von (Erwachsenen-) Gefährdete Gruppen WhatsApp) zu kommunizieren. Außer- Nachrichten über das Coronavirus dem half Fernsehen oder das Ansehen genug zu haben, und dass sie darüber In Bezug auf das Wissen über die durch von YouTube-Videos den Kindern nach nichts mehr sehen, hören oder lesen COVID-19 am stärksten gefährdeten eigener Einschätzung, Stress abzubauen. wollten. Ebenso viele gaben an, dass Gruppen wussten 9 von 10 Kindern Studien zufolge können Medien eine Nachrichten über das Coronavirus ih- (92 %), dass Erwachsene ab 60 Jahren große Rolle in der Identitätsarbeit von nen Angst machten. 4 von 10 Kindern als Risikogruppe gelten. Etwas weniger Kindern spielen (Götz, 2014), sie können gingen Nachrichten über COVID-19 da- Kinder, jedoch immer noch die Mehr- jedoch auch zu negativen Auswirkungen her gezielt aus dem Weg. Kinder suchen heit (76 %), wusste, dass Menschen wie emotionalem Stress beitragen (z. B. und wünschen sich Informationen zur mit Lungenerkrankungen gefährdet Abi-Jaoude et al., 2020; Hoge et al., 2017),Situation und Problemlage. Diese Infor- sind. Allerdings wusste etwas weniger dies insbesondere bei zu langer Nutzung mationen sollten jedoch verständlich als die Hälfte der Kinder, dass Perso- (z. B. MacDool et al., 2016). Aus der Sicht und nicht beängstigend sein. nen mit Diabetes stärker als andere von Kindern sind diese gefährdet sind. Effekte jedoch schwer Ein relativ gro- zu erkennen. Für sie ßer Prozentsatz sind Medien Informati- der Kinder onsträger, ermöglichen (17 %) war der Fernunterricht und Ansicht, Babys bieten eine Möglich- seien in diesem keit, mit Freund*innen Zusammen- trotz Lockdown in Kon- hang besonders takt zu bleiben. Hier ist gefährdet, und dringend Medienkom- 12 % sahen petenz gefragt, um Erwachsene im eine Balance zwischen Alter von 40 bis den hilfreichen und Abb. 4: Richtige Antworten zu Fake News – Kinder in Deutschland vs. weltweit 59 Jahren als Ri- den bei den Kindern sikogruppe an. 33/2020/1 7
FORSCHUNG Ärmel be- 7 von 10 Kindern wussten, dass es decken« mehrere Arten des Coronavirus gibt (21 %), »mit und nur dieses spezielle Virus neu ist. den Händen Insgesamt konnten viele Kinder Fake nicht in das News als solche identifizieren. Von Gesicht fas- den befragten Kindern erkannten sen« (18 %), 1.444 Kinder alle Fake-News-Items kor- »Menschen- rekt (34 %). Weitere 1.421 Kinder gaben Abb. 5: Anteil »sehr beunruhigter« Kinder im Verhältnis zu ihrem Wissen mengen eine falsche Antwort (34 %). 18 % (748 meiden« Kinder) gaben 2 falsche Antworten (18 %) und und eine Minderheit beantwortete Hauptsymptome »nicht in die Nähe von kranken 3, 4 oder alle Fake-News-Items falsch Menschen gehen« (15 %). (3=292; 4=148; alle=147). Die meisten Kinder konnten die Symp Die konkreten Tätigkeiten »Hände Bei den in Deutschland befragten tome von COVID-19 richtig nennen. waschen« und »zu Hause bleiben«, Kindern liegt der Anteil der Kinder, 9 von 10 setzten einen Haken bei die auch in allen Schulungsmaßnah- welche die abgefragten Fake News rich- der Antwort »Husten« und etwa 8 men und Medien oft genannt werden, tig identifizieren konnten, besonders von 10 nannten »Fieber« (83 %) und haben sich bei fast allen Kindern be- hoch (Abb. 4). »Atemschwierigkeiten« (79 %) als sonders gut memoriert. auffällige Symptome. Hier gab es kaum Wissen und Ängste Altersunterschiede hinsichtlich des Fake News und Gerüchte Wissens zu den häufigen Symptomen Werden die Daten zum Wissen in »Husten« und »Fieber«, allerdings war In unserem Fragebogen präsentierten Bezug zu den Ängsten der Kinder das Symptom »Atemschwierigkeiten« wir den Kindern 5 Aussagen – 4 Gerüch- gesetzt, zeigt sich eine deutliche den 9-Jährigen etwas weniger (72 %) te und eine Tatsache – und fragten sie, Tendenz: Die Kinder, die nach ihrer und den 13-Jährigen besser bekannt ob die betreffenden Aussagen richtig Selbstbeschreibung »sehr beunruhigt« (82 %). Die Hauptsymptome waren also oder falsch seien. Viele der Kinder konn- waren, verfügten eher über geringeres weitestgehend bekannt. ten die Fake News identifizieren. 87 % Faktenwissen. Der Anteil von Kindern, Mehr als eines von 5 Kindern (23 %) wussten, dass Ibuprofen kein Heilmittel die »sehr beunruhigt« sind, ist unter hielt »Niesen« für ein Hauptsymptom gegen COVID-19 ist, und viele (84 %) denen, die alle Fragen richtig beant- von COVID-19. Besonders hoch ist der antworteten richtig, dass Knoblauch worteten, hingegen nur 15 %, und 35 % Anteil in Neuseeland (36 %), wo »Nie- eine Infektion nicht verhindern könne. unter denen, die keine Frage richtig be- sen« auf den offiziellen Informations- Hierbei zeigen sich jedoch deutliche antworteten (Abb. 5). Die signifikante seiten des Gesundheitsministeriums als internationale Unterschiede. Von den Tendenz: Kinder, die mehr wissen, sind Symptom genannt wird. Kindern in der Türkei beispielsweise weniger häufig stark beunruhigt. wussten 30 % dies nicht. Berichte, wo- Dieselben Tendenzen fanden wir Wie man sich selbst und andere nach Knoblauch gegen das Coronavirus in Bezug auf das Wissen der Kinder schütze, waren über Wochen durch die über Fake News. Je mehr Gerüchten schützt Presse gegangen (Pembecioğlu et al., die Kinder Glauben schenkten, umso Zur Frage »Wie schütze ich mich 2020). Auch hinsichtlich des Gerüchts, mehr gaben sie an, »sehr beunruhigt« selbst und andere vor einer Infektion dass es helfe, sich am ganzen Körper mit zu sein. Diese Korrelation bedeutet mit dem Coronavirus?« boten wir Alkohol oder Chlor zu besprühen, um nicht automatisch eine Kausalität den Kindern 14 Antwortmöglichkei- Viren abzutöten, die schon im Körper und andere Faktoren können hier be- ten an, von denen 8 richtig waren. sind, wussten 8 von 10 Kindern, dass dies deutsam sein. Dennoch lässt sich aus Wir baten die Teilnehmer*innen, nicht stimmt. In einer ähnlichen Grö- diesem Muster die Hypothese ableiten, 3 Antworten auszuwählen. Die häu- ßenordnung liegt auch das Wissen, dass dass Kinder, die gut informiert sind figsten Antworten waren »oft und das Coronavirus durch eine ausländische und über Wissen verfügen, weniger gründlich Hände waschen« (90 %) Regierung als Waffe erschaffen wurde »stark beunruhigt« sind. Entsprechend und »zu Hause bleiben« (70 %), mit – eine Vorstellung, die einem Thriller verwundert es auch nicht, dass die in deutlichem Abstand gefolgt von gleicht und ein ständiges Bedrohungs- Deutschland befragten Kinder, die im »Abstand halten« (38 %), »beim szenario hervorruft. Von den in der weltweiten Vergleich gut informiert Husten und Niesen Mund und Nase Türkei befragten Kindern sieht nahezu sind, weniger unangemessene Ängste mit einem Taschentuch oder dem jedes zweite (43 %) dies als Realität an. haben. 8 33/2020/1
FORSCHUNG telpunkt stellen und gezielt Unterstüt- FAZIT: DIE NOTWENDIGKEIT zung anbieten, damit Heranwachsende LITERATUR VON QUALITÄTSMEDIEN diese Zeit meistern können. Abi-Jaoude, Elia, Naylor, Karline Treurnicht & Pignatiello, Antonio (2020). Smartphones, social media use and youth mental health. Canadian Medical Association Journal Krisen finden statt, und wie diese Pan- (CMAJ), 192(6), 136-141. Verfügbar unter: https://www. demie zeigt, können sie Kinder welt- cmaj.ca/content/cmaj/192/6/E136.full. pdf [18.5.20] weit in eine Situation bringen, die sie ANMERKUNGEN Dubit (2020). Kids and media in the time of corona. Un- veröffentlichter Bericht, 24. April 2020. London: Dubit. so vorher noch nicht kannten. Medien Götz, Maya (2014). TV-Hero(in)es of boys and girls. Recep- spielen insbesondere in dieser Zeit eine 1 In Zusammenarbeit mit Dafna Lemish, Nancy Jen- tion studies of favorite characters. Frankfurt: Peter Lang. nings, Rebecca Hains, Fatima Abdul, Meryl Alper, wichtige Rolle, denn durch sie kommen Hania Asgari, Hadiza Babayaro, Catherine Blaya, Hoge, Elizabeth, Bickham, David & Cantor, Joanne Kinder an Schulstoff und können mit Dina Borzekowski, Sandra Cadavid, Anne-Linda Ca- (2017). Digital media, anxiety, and depression in merini, Beth Carmona, Cynthia Carter, Mussa Cha- children. Pediatrics, 140(2), 76-80. Verfügbar unter: Freund*innen kommunizieren und le, Mareike Düssel, Aldana Duhalde, Andria Gayed, https://pediatrics.aappublications.org/content/140/ nicht zuletzt ihre Langeweile vertrei- Patricia Núñez Gómez, Macarena García González, Supplement_2/S76 [18.5.20] Yuval Gozansky, Eileen Sanabria Herrera, Kirsten ben. Medien werden gerade in dieser Huang, Liselot Hudders, Yisra Al-Haj Hussein, Hayuki Liang, Leilei et al. (2020). The effect of COVID-19 on youth mental health. Psychiatric Quarterly, 21. April Zeit aber auch gezielt zur Emotions- Ishikawa, Ruchi Kher Jaggi, Colleen Russo Johnson, 2020. Verfügbar unter: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/ Andreas Klempin, Jennifer Kotler, Cheryl Kotwal, kontrolle eingesetzt. Umso wichtiger Geoff Lealand, Sun Sun Lim, Thomas Enemark Lund- pubmed/32319041 [18.5.20] ist es, dass den Kindern gerade unter tofte, Mónica Maruri, Giovanna Mascheroni, Markus MacDool, Emily, Powell, Philip, Roberts, Jennifer & Tay- Mendel, Máire Messenger-Davis, Joél Mulongo, Diana lor, Karl (2016). Social media use and children’s well- diesen besonderen Bedingungen al- Nastasia, Sorin Nastasia, Christina Ortner, Grace Tor- being. Bonn: Institute of Labor Economics (IZA). Ver- tersgerechte Medien zur Verfügung res Panganiban, Nilüfer Pembecioğlu, Martina Peštaj, fügbar unter: http://ftp.iza.org/dp10412.pdf [18.5.20] Adrianna Ruggiero, Ulises Soto Ruiz, Isolde Stanczak, Ohikere, Onize (2020). Tanzania’s troubling response stehen, die achtsam mit ihren Sorgen Jeanette Steemers, Fadi Taher, Sandra Téllez, Moses to COVID-19 International. The country’s leadership und Nöten, ihren Anliegen und Iden- Tholley, Ekatarina Yakusheva, Andrew Zi Han Yee faces criticism for its reaction to the pandemic. World. Verfügbar unter: https://world.wng.org/content/ titätsthemen umgehen. 2 Ägypten, Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, tanzania_ s _ troubling _ response _ to_ covid_19 Chile, Dänemark, Demokratische Republik Kongo, Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Deutschland, Dominikanische Republik, Ecuador, [18.5.20] viele Kinder Informationen zur Situati- Frankreich, Indien, Iran, Israel, Italien, Japan, Kana- Pembecioğlu, Nilüfer, Uğur, Gündüz & Aydoğdu, Akin da, Kolumbien, Kuba, Libanon, Malaysia, Mexiko, (2020). Medya ve Bilgi Kirliliği. Bölüm 8, 1-36. on in den Medien suchen. Das Internet Neuseeland, Nigeria, Österreich, Philippinen, Polen, Russland, Schweiz, Singapur, Slowenien, Spanien, Save the Children (Hrsg.) (2020). Corona in Deutschland: ist dabei für sie eine Quelle, sie erhoffen Südafrika, Syrien, Taiwan, Tansania, Thailand, Tsche- Was Kindern und Eltern Sorgen macht. 16.04.2020. sich aber auch verstehbare und nicht chische Republik, Türkei, USA, Vereinigtes Königreich Verfügbar unter: https://www.savethechildren.de/ news/ corona-in-deutschland-was-kindern-und-eltern- beängstigende Erklärungen aus dem 3 Ausgehend von einer qualitativen Explorativstudie sorgen-macht [18.5.20] mit n=20 Kindern entwickelte ein internationales Fernsehen. Konnten sie sich dann Team einen Online-Fragebogen (SoSci-Survey) mit Travaglino, Giovanni, Lieberoth, Andreas & Coll Martín, angemessenes Faktenwissen aneignen 19 geschlossenen und offenen Fragen. Dieser wurde Tao (2020). How is the COVID-19 Pandemic affecting in 26 Sprachen übersetzt und online gestellt und Europeans’ lives? A report of the COVIDiSTRESS global und haben sie genügend Medienkom- in 53 Ländern gezielt beworben. Rekrutiert wurde survey. Bericht zur Datensammlung 30.3.-20.4.2020. petenz, um Fake News zu identifizieren, nach dem Schneeballsystem, es wurden pädago- World Vision (Hrsg.) (2020). Children’s voices in times gische Institutionen angesprochen und in einigen sind sie weniger »stark beunruhigt«. Ländern wurde die Erhebung über die sozialen Me- of COVID-19. Continued child activism in the face of personal challenges. World Vision International. Ver- Die in Deutschland befragten Kinder dien beworben. Die mehrfach pre-getestete Dauer fügbar unter: https://www.worldvision.de/sites/world- des Ausfüllens lag bei 15 Minuten. Hinzu kam die erweisen sich im weltweiten Vergleich Einverständniserklärung von Eltern und Kindern. Die vision.de/files/pdf/WV_report_childrens_voices_ in%20 times_of_COVID-19%20Final.pdf [18.5.20] als gut informiert und haben weniger nach der Erhebung errechnete Ausfüllzeit inklusive Einverständniserklärung der Eltern und Kinder lag unangemessene Ängste. Einer der bei 18:40 Min. Insgesamt begannen 9.563 Kinder den DIE AUTORINNEN Hintergründe ist dabei, dass ihnen Online-Fragebogen und 4.267 Kinder beendeten ihn. Hinzu kamen 55 Kinder in Kuba, die ihre Antwor- altersgerechte Informationen wie die ten in ein PDF-Dokument eintrugen, da die meisten Nachrichtensendung logo! zur Verfü- Haushalte in Kuba keinen Internetzugang haben. Für das endgültige Sample wurden nur Länder mit gung stehen. In Ländern wie Malaysia einer Stichprobengröße von mindestens n=50 Kin- oder Tansania, wo dies nicht der Fall ist, dern berücksichtigt. Es wurde ein automatisierter Qualitätstest der Daten durchgeführt, woraufhin die stehen Kinder unter einem sehr viel hö- Daten eines Landes (Sierra Leone) wegen mangelnder Datenqualität aus dem Sample genommen wurden. heren emotionalen Druck. In Ländern In der Auswertung wurden die Daten statistisch nach mit einem hohen Anteil an Fake News Geschlecht und Land gewichtet und in Rücksprache mit lokalen Partner*innen in Weltregionen gruppiert. im öffentlichen Diskurs müssen Kin- 4 Hintergrund hierfür könnten u. a. widersprüchliche der bedrohliche Gerüchte verarbeiten Maßnahmen in Tansania sein. Beispielsweise wurden Maya Götz, Dr. phil., ist Leiterin des IZI und leiden dadurch unter besonders Schulen geschlossen und der internationale Flugver- und des PRIX JEUNESSE INTERNATIO- kehr ausgesetzt, gleichzeitig gingen Erwachsene aber starker emotionaler Belastung. Gerade wie gewohnt zur Arbeit und nutzten dabei überfüllte NAL, München. der internationale Vergleich zeigt noch öffentliche Verkehrsmittel; auch Gottesdienste und Caroline Mendel, M.A. Soziologie, Psy- Beerdigungen fanden weiterhin statt. Die Regierung einmal die Wichtigkeit von Medien, Tansanias bezweifelte offiziell die Wirksamkeit von chologie und Ethnologie, ist freie Mitar- die sich auf die besondere Situation Schutzkleidung und gab bekannt, Gebete seien wirksa- beiterin am IZI, München. mer als das Tragen von Schutzmasken (Ohikere, 2020). einstellen, das Kindeswohl in den Mit- 33/2020/1 9
FORSCHUNG Kinder, Medien und COVID-19 TEILNEHMENDE LÄNDER UND WISSENSCHAFTLER*INNEN Ägypten Argentinien Australien Belgien Brasilien Fadi Taher Aldana Duhalde Andria Gayed Prof. Dr. Liselot Hudders Beth Carmona Chile Dänemark Demokratische Deutschland Deutschland Prof. Dr. Macarena Prof. Dr. Thomas Republik Kongo Dr. Maya Götz Caroline Mendel García González Enemark Lundtofte Joél Mulongo Dominikanische Ecuador Frankreich Indien Iran Republik Mónica Maruri Prof. Dr. Catherine Blaya Prof. Dr. Ruchi Jaggi Hania Asgari Sandra Cadavid Italien Italien Israel Italien Italien Prof. Dr. Giovanna Dr. Yuval Gozansky Davide Cino Prof. Dr. Nicoletta Vittadini Prof. Dr. Piermarco Aroldi Mascheroni Japan Kanada Kanada Kanada Kolumbien Hayuki Ishikawa Adrianna Ruggiero Kim Wilson Dr. Colleen Russo Johnson Sandra Téllez Kuba Malaysia Mexiko Neuseeland Nigeria Eileen Sanabria Herrera Fatima Abdul Kareem Ulises Soto Ruiz Prof. Dr. Geoff Lealand Hadiza Babayaro Nigeria Österreich Philippinen Polen Russland Prof. Dr. Dina Prof. Dr. Christina Ortner Grace Torres Isolde Stanczak Ekaterina Yakusheva Borzekowski Schweiz Schweiz Schweiz Singapur Singapur (deutschsprachig) (französischsprachig) (italienischsprachig) Dr. Andrew Zi Han Yee Prof. Dr. Sun Sun Lim Mareike Düssel Prof. Dr. Catherine Blaya Dr. Anne-Linda Camerini Slowenien Spanien Slowenien Südafrika Syrien, Libanon Prof. Dr. Patricia Martina Peštaj Dunja Karlovšek Cheryl Kotwal Yisra Al-Haj Hussein Núñez Gómez Tansania Türkei Taiwan Thailand Tschechische Republik Prof. Dr. Dina Prof. Dr. Nilüfer Dr. Kirsten Huang Andreas Klempin Jan Sedlák Borzekowski Pembecioğlu USA USA USA USA USA Prof. Dr. Dafna Lemish Dr. Diana Nastasia Prof. Dr. Meryl Alper Prof. Dr. Nancy Jennings Prof. Dr. Rebecca Hains Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich USA Vereinigtes Königreich Prof. Dr. Jeanette Prof. Emerita Dr. Máire Prof. Dr. Sorin Nastasia Prof. Dr. Cynthia Carter Steemers Messenger Davies 10 33/2020/1
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