GESCHÄFTSBERICHTANALYSE - BORUSSIA DORTMUND GMBH & CO. KGAA

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Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg

                             Geschäftsberichtanalyse
                                               der
                               Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA

                                        Stand: 18. Mai 2008

Adam Glodek

Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Alexandra Kees

                                                      Studienarbeit zur Erlangung eines

                                                      Leistungsnachweises im 2. Semester

  © Prof. Dr. Hartmut Pohl                                                                Stand: 12. April 2001
Geschäftsberichtanalyse der
                                               Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA
  Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg

Inhaltsverzeichnis

    Eidesstattliche Erklärung                                                                     3
    Abbildungsverzeichnis                                                                         4
    Abkürzungsverzeichnis                                                                         4
    1. Einleitung                                                                                 5
          1.1 Zielsetzung                                                                         5
          1.2 Unternehmensprofil                                                                  5
          1.3 Vorgehensweise                                                                      5

    2. Stand der Forschung                                                                        6
          2.1 Ziel der Geschäftsberichtanalyse                                                    6
          2.2 Artikel zur Geschäftsberichtanalyse                                                 8
          2.3 Abgrenzung der Arbeit                                                               8

    3. Auswahl von Methoden zur Geschäftsberichtanalyse                                           9
          3.1 Kennzahlen für die Vermögensstruktur                                                9
              3.1.1 Anlagenintensität                                                             9
              3.1.2 Umlaufintensität                                                              9
              3.1.3 Eigen- und Fremdkapitalquote                                                  9
          3.2 Kennzahlen für die Liquidität                                                       10
              3.2.1 Deckungsgrade A&B                                                             10
              3.2.2 Liquidität 1. & 2. Grades                                                     10
          3.3 Kennzahlen für die Rentabilität                                                     10
              3.3.1 Eigenkapitalrentabilität                                                      10
              3.3.2 Gesamtkapitalrentabilität                                                     11
              3.3.3 Umsatzrentabilität                                                            11
          3.4 ROI-Analyse                                                                         11

    4. Anwendung der ausgewählten Methoden                                                        13
          4.1 Kennzahlen für die Vermögensstruktur                                                13
              4.1.1 Anlagenintensität                                                             13
              4.1.2 Umlaufintensität                                                              13
              4.1.3 Eigen- und Fremdkapitalquote                                                  14
          4.2 Kennzahlen für die Liquidität                                                       14
              4.2.1 Deckungsgrade A&B                                                             14
              4.2.2 Liquidität 1. & 2. Grades                                                     15
          4.3 Kennzahlen für die Rentabilität                                                     16
              4.3.1 Eigenkapitalrentabilität                                                      16
              4.3.2 Gesamtkapitalrentabilität                                                     17
              4.3.3 Umsatzrentabilität                                                            17
          4.4 ROI-Analyse                                                                         18

    5. Zusammenfassung                                                                            19
    6. Literaturverzeichnis                                                                       20
    7. Anhang                                                                                     21

  © Prof. Dr. Hartmut Pohl                                                Stand: 12. April 2001       S. 2 von 22
Geschäftsberichtanalyse der
                                              Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA
  Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg

Eidesstattliche Erklärung

Hiermit versichere ich, dass ich die Hausarbeit selbstständig verfasst und keine anderen als die
angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe, alle Ausführungen, die anderen Schriften wört-
lich oder sinngemäß entnommen wurden, kenntlich gemacht sind und die Arbeit in gleicher oder
ähnlicher Fassung noch nicht Bestandteil einer Studien- oder Prüfungsleistung war.

             Unterschrift des Verfassers

  © Prof. Dr. Hartmut Pohl                                                Stand: 12. April 2001   S. 3 von 22
Geschäftsberichtanalyse der
                                                       Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA
  Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg

Abbildungsverzeichnis

     Abbildung                                             Seite
     Abbildung 1: Ziele der Bilanzpolitik                  7

     Abbildung 2: ROI-Hierarchiebaum                       12

Abkürzungsverzeichnis

BA                      Bilanzanalyse

GAAP                    Generally Accepted Accounting Principles

KGaA                    Kommanditgesellschaft auf Aktien

ROI                     Return on Investment

  © Prof. Dr. Hartmut Pohl                                                        Stand: 12. April 2001   S. 4 von 22
Geschäftsberichtanalyse der
                                                Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA
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 1.       Einleitung

        1.1 Zielsetzung

        Kernpunkt der Arbeit ist die Bilanzanalyse der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA. Ver-
        schiedene Aspekte des Geschäftsberichtes sollen unter Zunahme der entsprechenden
        Kennzahlen analysiert werden. Dazu wird das Thema der Bilanzanalyse abgegrenzt und
        nur die für diese Arbeit relevanten Aspekte betrachtet und analysiert. Dadurch soll vor allem
        ein Einblick gewährt werden in die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage des Unterneh-
        mens. Mit diesen gewonnen Erkenntnissen ist man in der Lage, Kritik am Unternehmen und
        seiner Wirtschaftspolitik zu üben.

        1.2 Unternehmensprofil

        Die Borussia Dortmund GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien hat ihren Hauptsitz
        in 44137 Dortmund, Rheinlanddamm 207-209. Sie zählt laut eigenen Aussagen zu den
        marktstärksten internationalen Fußballclubs. Haupteinnahmequelle ist der professionelle
        Vereinsfußball. Dazu zählt nicht nur das Fußballspiel an sich, sondern auch wirtschaftliche
        Aspekte wie der Verkauf von Fernsehrechten, Eintrittskarten oder Fan Artikel Verkauf. Für
        diese angesprochenen Teilbereiche findet auch verstärkt eine Kooperation mit anderen Un-
        ternehmen statt. So ist die Borussia Dortmund GmbH beispielsweise stark an der „goool.de
        Sportswear GmbH“ beteiligt, verantwortlich für den Verkauf von Fanartikeln und ähnlichem.
        Weiterhin ist sie zu 100% an der BVB Stadion GmbH beteiligt.
        Die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA wurde im Jahre 2000 gegründet, als der Ball-
        spielverein Borussia 09 e.V. sich entschied, den bis dahin steuerpflichtigen wirtschaftlichen
        Geschäftsbetrieb in eine GmbH & Co. KGaA zu überführen. Dabei stand im Vordergrund,
        dass die Nähe zwischen Verein und Gesellschaft stets erhalten bleibt.

        Die Geschäftsführung besteht einmal aus dem Vorsitzenden, Herr Hans-Joachim Watzke.
        2005 war er alleiniger Geschäftsführer der Borussia Dortmund Geschäftsführungs-GmbH,
        2006 wurde er in seine aktuelle Position berufen. Thomas Treß fungiert als zweiter Ge-
        schäftsführer. Hauptsächlich befasst es sich mit den „Finanzen“ und der „Organisation“ der
        Borussia Dortmund GmbH & Co. Vor seiner Einberufung zum 2. Geschäftsführer hat Herr
        Treß als Wirtschaftsprüfer bei der Sanierung des Unternehmens Borussia Dortmund gehol-
        fen.

        Organisatorisch ist das Unternehmen in 2 Schichten aufgeteilt. Dabei stehen die 2 Ge-
        schäftsführer an erster Position. Unter Ihnen sind die 4 Fachbereiche „Kommunikation“,
        „Sport“, „Finanzen“ und „Organisation“ jeweils mit einer verantwortlichen Person belegt, die
        innerhalb des Fachbereiches alle Aufgaben übernimmt, bspw. Ist Herr J.Schneck in dem
        Fachbereich „Kommunikation“ für die Fanbetreuung und Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

        1.3 Vorgehensweise

        Als erstes soll die Arbeit einen Überblick darüber verschaffen, welche Grundprinzipien die
        Bilanzanalyse beinhaltet, welche Ziele sie hat und welche Arten es gibt. Also eine Einfüh-
        rung in die Bilanzanalyse, die alle wichtigen Begriffe und Definitionen beinhaltet, um das
        Thema transparent zu machen. Dabei wird auch die Abgrenzung der Arbeit erläutert hin-
        sichtlich des Oberbegriffes „Bilanzanalyse“. Diese Arbeit umfasst nur einige der möglichen

© Prof. Dr. Hartmut Pohl                                                      Stand: 12. April 2001   S. 5 von 22
Geschäftsberichtanalyse der
                                                  Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA
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        Methoden zu Kennzahlenanalysen, deshalb wird differenziert zwischen dem Thema allge-
        mein und dem für diese Arbeit hier notwendigem Inhalt.

        Der nächste Schritt umfasst dann in Kapitel 3 die Vorstellung der hier verwendeten Metho-
        den. In jeweils einem Unterkapitel werden die wichtigsten Eigenschaften und Anwendungs-
        grundsätze vorgestellt sowie die jeweilige Formel und dafür notwendigen Kennzahlen.

        Kapitel 4 umfasst die Anwendung der in Kapitel 3 vorgestellten Methoden. Mit Hilfe der
        Kennzahlen werden die für diese Ausarbeitung notwendigen Zahlen berechnet. Im zweiten
        Schritt findet die Interpretation der Ergebnisse statt.
        Zum Schluss werden in der Zusammenfassung noch mal die wichtigsten Punkte und Er-
        gebnisse der Arbeit zusammengefasst, um noch mal einen Grundüberblick zu gewährleis-
        ten und alle erbrachten Leistungen zusammen zu fassen.

 2. Stand der Forschung

        2.1 Ziel der Geschäftsberichtanalyse

        Die Geschäftsberichtanalyse dient dazu, ein Unternehmen und seine Finanzpolitik mit Hilfe
        von Kennzahlen zu untersuchen. Die gebräuchlichsten Mittel dafür sind die Bilanzanalyse
        und Bilanzkritik. Als Ergebnis der beiden Mittel tritt letztendlich die Bilanzpolitik in Erschei-
        nen.
        Die Bilanzanalyse: Der Geschäftsbericht setzt sich aus vielen Teilen zusammen. Für die Bi-
        lanzanalyse sind aber nur Tabellen und Berichte mit aufgeführten Kennzahlen relevant.
        Diese werden zerteilt und einzeln analysiert. Da im Geschäftsbericht jeweils immer die ak-
        tuellen Zahlen und die Zahlen des Vorjahres stehen, ist es möglich, diese zu vergleichen
        und Rückschlüsse zu ziehen, ob das Geschäftsjahr erfolgreich war oder nicht. Die Bilanz
        an sich gibt also eine zeitpunktbezogene Analyse an (Analyse und Auswertung der aktuel-
        len Daten). Mit Hilfe der Gewinn- und Verlustrechnung können wir weitergehen und eine
        zeitraumbezogene Analyse gestalten.
        Die Bilanzkritik: Nachdem mit Hilfe der Bilanzanalyse Werte ermittelt wurden, müssen diese
        auch interpretiert werden. Zu diesem Zweck steht uns die Bilanzkritik zur Verfügung. Die
        Ergebnisse werden kritisch bewertet und in Zusammenhang mit älteren Ergebnissen in Be-
        zug gebracht. Dadurch ist es möglich, das neue Geschäftsjahr besser zu planen und Berei-
        chen, die verglichen mit dem Vorjahr einen schlechteren Abschluss gefunden haben, mehr
        Aufmerksamkeit zu widmen.
        Die Bilanzpolitik: Sobald mit der Bilanzanalyse Ergebnisse gewonnen und mit der Bilanzkri-
        tik bewertet und interpretiert wurden, folgt nun der aktive Teil. Es gilt, die neuen Ansichten
        in einen neuen Geschäftsplan umzusetzen, um den zukünftigen Standpunkt des Unter-
        nehmens weiter zu verbessern und auszubauen.

        Allgemein lassen sich die Ziele der Bilanzanalyse wie folgt veranschaulichen:

© Prof. Dr. Hartmut Pohl                                                         Stand: 12. April 2001   S. 6 von 22
Geschäftsberichtanalyse der
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        Abbildung 1: Ziele der Bilanzpolitik (Quelle: [Vollmuth 2007 S. 14])

        Es kann die Aussage getroffen werden, dass die Bilanzpolitik dazu dient, gesetzlich zuläs-
        sige Maßnahmen zu treffen um zukünftige Ziele des Unternehmens realisieren zu können.
        Diese Ziele sind dann beispielsweise eine höhere Gewinnausschüttung oder eine Reduzie-
        rung der Steuerleistungen.

        In der Zielsetzung wurde schon einmal angesprochen, dass die Bilanzanalyse einen Ein-
        blick in die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage gibt. In diesem Kapitel wird jetzt näher
        darauf eingegangen. Als erstes werden die 3 Begrifflichkeiten betrachtet:

        • Vermögenslage: Die Vermögenslage eines Unternehmens ist einmal festgelegt durch
             die Vermögenswerte, die das Unternehmen besitzt (Anlage, Umlauf). Weiterhin haben
             auch die Schulden Auswirkungen auf die aktuelle Vermögenslage des Unternehmens.
             Letztendlich fließt auch noch das Eigenkapital mit ein.

        • Finanzlage: Beim Thema Finanzlage spricht man auch sehr gerne von dem Begriff „Li-
             quidität“. Liquidität steht allgemein für die Fähigkeit eines Unternehmens, seinen finan-
             ziellen Verpflichtungen nachzukommen.

        • Ertragslage: Im Zusammenhang mit der Ertragslage wird auch von die „Rentabilität“ ei-
             nes Unternehmens genannt. Es enthält Aussagen über die Ertragkraft eines Unterneh-
             mens, womit es möglich wird, Ausblicke in die Zukunft zu machen, ob das Unternehmen
             zukünftig ebenfalls Gewinne dieser Art erzielen wird.

        Als Nächstes wird auf die Arten von Bilanzanalysen eingegangen. Dabei gibt es grundsätz-
        lich 2 Formen, die interne und externe Bilanzanalyse.
        Die interne BA richtet sich, wie der Name schon vermuten lässt, an das Unternehmen
        selbst, wie z.B. die Geschäftsleitung. Diese kann dann aufgrund der Analyse betriebliche
        Entscheidungen treffen für die zukünftige Richtung des Unternehmens, angefangen bei der
        Produktion bis hin zum Marketing.

© Prof. Dr. Hartmut Pohl                                                        Stand: 12. April 2001   S. 7 von 22
Geschäftsberichtanalyse der
                                                Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA
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        Die externe BA richtet sich an externe Interessenten. Dazu zählen vor allem Banken (für
        die Beurteilung von Kreditwürdigkeit) und Aktionäre des Unternehmens.

        2.2 Artikel zur Geschäftsberichtanalyse

        Passend zu dem Thema der Geschäftsberichtanalyse wurde dem Anhang ein Artikel aus
        Focus online angefügt. Der Artikel wurde am 21.6.2001 von Focus Redakteur Frank Mert-
        gen verfasst und trägt den Titel: „Heiße Luft - Unternehmen überspielen oft Ertragsproble-
        me. Wie Anleger die tatsächlichen Gewinne ermitteln und Verluste vermeiden“. Hauptthe-
        ma ist hierbei, dass Unternehmen oft problembelastete Kennzahlen im Jahresabschluss
        nicht anführen oder sich nur mit positiven Kennzahlen schmücken und die negativen unter-
        spielen. Als erstes Beispiel werden die Stuttgarter Software-Schreiber angeführt, die zur
        Überspielung von negativen Zahlen einfach eine eigene Kennzahl eingeführt haben: „Ver-
        luste ohne Kosten der Mitarbeiterbeteiligung“ [vgl. Mertgen 2001] Interessenten, die sich
        mit Kennzahlen nicht auskannten, konnten auf diese Art und Weise irregeleitet werden.
        Deshalb ist es wichtig, dass alle Interessenten selber mit Kennzahlen umgehen können, vor
        allem stehen die Kennzahlen zu Rentabilität und Liquidität im Vordergrund (die auch in die-
        ser Arbeit angewendet werden). Denn selbst Weltkonzerne wie die Deutsche Telekom oder
        Siemens suchen sich Kennzahlen raus, die sie ins rechte Licht rücken. Auch externe Bi-
        lanzmethoden wie die amerikanische GAAP werden benutzt, wenn als Ergebnis ein höhe-
        rer Jahresüberschuss rauskommt. Abschließend werden noch 4 grundsätzliche Kennzahlen
        genannt, mit denen man direkt das Ergebnis des Abschlusses feststellen kann.

        2.3 Abgrenzung der Arbeit

        In der hier angefertigten Arbeit soll einen Überblick darüber verschafft werden, was ein Jah-
        resabschluss ist und seine Methoden zur Analyse auf ein konkretes Beispiel anwenden. Al-
        lerdings ist das Thema der Jahresabschlussanalyse ein sehr großes Thema, welches in
        seiner Komplexität den Rahmen dieser wissenschaftlichen Arbeit sprechen würde. Von da-
        her muss diese Arbeit eine Abgrenzung zum Thema haben.

        Die erste Abgrenzung macht sich schon im Jahresabschluss bemerkbar. Die Regel für ei-
        nen analysefähigen Bericht setzt die Kennzahlen von 3 Jahren voraus. Unser Bezug ba-
        siert auf den Zahlen der letzten 2 Jahre. Somit ist unsere Bilanzkritik schon in ihrer Aussa-
        gemöglichkeit für die zukünftige Bilanzpolitik eingeschränkt.

        Der zweite Punkt bezieht sich auch auf die Bilanzkritik. Um eine professionelle Bilanzkritik
        zu schreiben, muss man viel Erfahrung mitbringen und das nötige Fingerspitzengefühl ha-
        ben. Nur so kann man erfolgreich Schlüsse für ein noch besseres nächstes Geschäftsjahr
        ziehen. Im Rahmen des Studienganges „Bachelor in Computer Science“ wird aber nur ein
        kurzer Einblick in das Thema gewährt, weshalb nur aus Büchern und Veranstaltungsmate-
        rialien erarbeitetes Wissen mit einfließen kann in die Bilanzkritik.

        Der letzte Abgrenzungspunkt bezieht sich direkt auf die Methoden der Bilanzanalyse. Diese
        Arbeit benutzt zur Bilanzanalyse die geläufigsten Methoden, die als „Standard“ angesehen
        werden. Zusätzlich dazu wird die ROI Analyse kurz vorgestellt. Anhand der Zeichnung in
        dem Unterkapitel ist ersichtlich, dass mit dem System sehr viele Kennzahlen erfasst wer-
        den, die aber den Umfang der Arbeit überschreiten würden, weshalb nur ein kleiner Bereich
        der ROI Analyse angeführt wird.

© Prof. Dr. Hartmut Pohl                                                      Stand: 12. April 2001   S. 8 von 22
Geschäftsberichtanalyse der
                                                    Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA
Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg

  3. Auswahl von Methoden zur Geschäftsberichtanalyse

        3.1 Kennzahlen für die Vermögensstruktur

                3.1.1 Anlagenintensität

                Die Anlagenintensität gibt Auskunft darüber, wie hoch der Anteil des Anlagevermögens
                gegenüber dem Gesamtvermögen ist. Anlagen haben die Eigenschaft, erhebliche Kos-
                ten wie z.B. Instandhaltungs- oder Zinskosten zu verursachen und deshalb sorgt ein
                erhöhter Anteil an Anlagen dafür, dass das Unternehmen sich schlechter an Konjunk-
                turschwankungen oder rapide Wirtschaftsänderungen anpassen kann. Wiederum ein
                geringerer Anteil an Anlagen sorgt dafür, dass das Unternehmen sich elastischer an
                geänderte Marktverhältnisse anpassen kann. Allgemein wird in diesem Zusammen-
                hang von der Flexibilität eines Unternehmens gesprochen.

                Zugrunde liegende Formel:                         Anlagevermögen
                                            Anlagenintensität =                  x 100
                                                                  Gesamtvermögen

                3.1.2 Umlaufintensität

                Die Umlaufintensität gibt den Anteil am Gesamtkapitals an, der in kurzfristigen Vermö-
                gensgegenständen gebunden ist. Somit ist die Kennzahl auch ein Indikator für die Fle-
                xibilität eines Unternehmens.

                                                                    Umlaufvermögen
                                               Umlaufintensität=                   x 100
                Zugrunde liegende Formel:                           Gesamtvermögen

                3.1.3 Eigen- und Fremdkapitalquote

                Die Eigen- und Fremdkapitalquote gibt Auskunft über die finanzielle Unabhängigkeit
                eines Unternehmens. Das bedeutet, es beinhaltet nicht mögliche Zahlungsverpflich-
                tungen oder Rückzahlungsforderungen. Vielmehr besitzt das Eigenkapital für Investo-
                ren Interesse, da es im Falle eines Insolvenzverfahrens oder eines Kurseinsturzes eine
                zusätzliche Sicherheit bietet. Je höher die Eigenkapitalquote ist, desto höher ist die
                Bonität des Unternehmens.

                Die Fremdkapitalquote gibt analog zum Eigenkapital den Anteil an Fremdkapital ge-
                genüber dem Gesamtkapital an.

                                                                  Eigenkapital
                                            Eigenkapitalquote=                  x 100
                                                                  Gesamtkapital
                Zugrunde liegende Formel:
                                                                   Fremdkapital
                                            Fremdkapitalquote=                   x 100
                                                                   Gesamtkapital

© Prof. Dr. Hartmut Pohl                                                          Stand: 12. April 2001   S. 9 von 22
Geschäftsberichtanalyse der
                                                       Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA
Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg

           3.2 Kennzahlen für die Liquidität

                3.2.1 Deckungsgrade A & B

                Deckungsgrade geben an, ob ein Unternehmen die Finanzierungsregeln einhält. Die
                Deckungsgrade sind vor allem für Kreditgeber maßgeblich. In der Praxis hat sich be-
                wiesen, dass zumindest ein Deckungsgrad von 30% gegeben sein sollte. Sollte bei
                beiden Fällen ein Deckungsgrad von 100% und mehr erreicht werden, spricht man von
                der „Goldenen Finanzierungsregel“. Das Anlagevermögen wird komplett über das Ei-
                genkapital finanziert.

                                                                           Eigenkapital
                                                    Deckungsgrad A=                      x 100
                                                                          Anlagevermögen
                Zugrunde liegende Formel:
                                                                 Eigenkapitallangfristige FK
                                            Deckungsgrad B=                                   x 100
                                                                       Anlagevermögen

                3.2.2 Liquidität 1. & 2. Grades

                Die Liquiditätsgrade geben den Anteil der „flüssigen Mittel“ an, sprich wie viel Prozent
                der Kosten durch beispielsweise Bargeld in der Kasse oder Wertpapiere abgedeckt
                werden können. Dies ist vor allem notwendig, falls es kurzfristig zu größeren Ausgaben
                kommen sollte.

                Für die Liquidität 1.Grades liegt die Praxisnorm bei 0,2, beim 2. Grad ist sie 1 aufgrund
                der einfließenden kurzfristigen Forderungen.

                                                                                  Flüssige Mittel
                                                  Liquidität 1.Grades =
                Zugrunde liegende Formel:
                                                                          kurzfristige Verbindlichkeiten

                                                                           Umlaufvermögen−Vorräte
                                                  Liquidität 2.Grades =
                                                                          kurzfristige Verbindlichkeiten

           3.3 Kennzahlen für die Rentabilität

                3.3.1 Eigenkapitalrentabilität

                Die Eigenkapitalrentabilität gibt Auskunft über die Verzinsung des Eigenkapitaleinsat-
                zes. Dabei sollte die Eigenkapitalrentabilität über dem regulären Zins für normale Kapi-
                talanlagen liegen.
                                                                             Jahresüberschuss
                Zugrunde liegende Formel:         Eigenkapitalrentabilität =                  x 100
                                                                               Eigenkapital

© Prof. Dr. Hartmut Pohl                                                               Stand: 12. April 2001   S. 10 von 22
Geschäftsberichtanalyse der
                                                      Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA
Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg

                3.3.2 Gesamtkapitalrentabilität

                Mit der Gesamtkapitalrentabilität trifft man Aussagen darüber, ob ein Einsatz des
                Fremdkapitals rentabel war oder nicht. Die Rentabilität sollte demnach über dem nor-
                malen Marktzins für Fremdkapital liegen.

                Zugrunde liegende Formel:

                                               Jahresüberschuß Fremdkapitalzinsen
                  Gesamtkapitalrentabilität=                                       x 100
                                                          Gesamtkapital

                3.3.3 Umsatzrentabilität

                Die Umsatzrentabilität ist ein Maßstab für die Ertragskraft eines Unternehmens. Sie
                gibt den tatsächlichen Gewinn an, sprich wie viel Prozent vom Umsatz reiner Gewinn
                sind.
                                                                         Jahresüberschuss
                Zugrunde liegende Formel:          Umsatzrentabilität=                    x 100
                                                                           Umsatzerlöse

        3.4 ROI-Analyse

        Im letzten Unterpunkt wird ein Einblick gewährt in die ROI Analyse, die Abkürzung steht für
        „Return on Investment“. Es wird sehr gerne für die Bilanzanalyse verwendet, weil es die
        wichtigsten Kennzahlen der BA miteinander verknüpft und somit Zusammenhänge und
        Querverbindungen der einzelnen Kennzahlen deutlich macht. Somit ist es auch ideal ge-
        eignet, um die Grundlage für ein Kennzahlensystem zu bilden. Die Formel des ROI ist fast
        identisch mit der der Gesamtkapitalrentabilität. Als Faktor kommt lediglich noch der Umsatz
        hinzu.

                                                   GewinnFremdkapitalzinsen           Umsatz
        Zugrunde liegende Formel:          ROI =                             x 100 x
                                                           Umsatz                    Gesamtkapital

        Durch die Erweiterung der Formel fließt zusätzlich zu der Gesamtkapitalrentabilität noch die
        Umsatzrentabilität und die Kapitalumschlagshäufigkeit ein. Die Verknüpfung der Kennzah-
        len hat also dazu geführt, dass wir eine Auskunft über die Beziehung zwischen Gewinn,
        Umsatz und Gesamtkapital erhalten. Somit ist es auch weiterhin möglich, einen besseren
        Einblick in die Ertragslage des Unternehmens zu erhalten als mit den davor einzeln analy-
        sierten Kennzahlen.

        Dank dem ROI können Unternehmensführungen schneller erkennen, wo Fehler bei der
        Planung oder Kalkulation aufgetreten sind. Auch Finanzmanager legen diese Formal
        zugrunde, da Sie die 2 wesentlichen Aspekte Umsatzrentabilität und Kapitalumschlagshäu-
        figkeit verknüpft.

        Der nachfolgend abgebildete Hierarchierahmen des ROI gibt einen Ausblick darüber, wel-
        che Verknüpfungen möglich sind und wie weit die Einsatzmöglichkeiten des ROI liegen.
        Diese Arbeit allerdings grenzt den ROI nur auf die erste Ebene ab.

© Prof. Dr. Hartmut Pohl                                                            Stand: 12. April 2001   S. 11 von 22
Geschäftsberichtanalyse der
                                                  Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA
Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg

        Abbildung 2: ROI-Hierarchiebaum (Quelle: [Vollmuth 2007 S. 42])

        Ein Nachteil der ROI Analyse ist aber, dass in die Berechnung keine Größe einfließt, die
        den Umfang eines Projektes beschreibt, so dass hinsichtlich dieses Faktors keine Differen-
        zierung stattfindet.

© Prof. Dr. Hartmut Pohl                                                     Stand: 12. April 2001   S. 12 von 22
Geschäftsberichtanalyse der
                                                    Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA
Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg

  4. Anwendung der ausgewählten Methoden

        4.1 Kennzahlen für Vermögensstruktur

                4.1.1 Anlagenintensität

                       Zahlen aus dem Geschäftsbericht

                               Anlagevermögen                   Gesamtvermögen
                               (zusammengesetzt aus Immateriel- (zusammengesetzt aus
                               le Vermögensgegenstände, Sach- der Aktiva Seite)
                               anlagen und Finanzanlagen)

                       2005:   112.523.700,00 €                 151.304.200,00 €

                       2006:   116.068.245,90 €                 181.034.586,87 €

                2006: Anlagenintensität = 64,11 %

                2005: Anlagenintensität = 74,37 %

                Die Anlagenintensität ist verglichen zum Vorjahr um 10,26% gesunken. Durch den ge-
                ringeren Anlagenanteil am Gesamtvermögen ist das Unternehmen flexibler geworden
                und kann effizienter auf beispielsweise Konjunkturschwankungen reagieren.

                4.1.2 Umlaufintensität

                       Zahlen aus dem Geschäftsbericht

                               Umlaufvermögen              Gesamtvermögen
                               (zusammengesetzt aus Vor-   (zusammengesetzt aus der
                               räten, Forderungen und      Aktiva Seite)
                               Wertpapieren)

                       2005:   37.500.300,00 €             151.304.200,00 €

                       2006:   64.355.837,07 €             181.034.586,87 €

                2006: Umlaufintensität = 35,54%

                2005: Umlaufintensität = 24,79%

                Die Umlaufintensität ist um 10,75 % gestiegen. Dieser positive Wert kann unter ande-
                rem durch eine zurückgegangene Investitionsmaßnahme oder einen Absatzrückgang
                begründet werden. Für eine tiefer gehende Analyse bräuchte man noch weitere Kenn-
                zahlen.

© Prof. Dr. Hartmut Pohl                                                       Stand: 12. April 2001   S. 13 von 22
Geschäftsberichtanalyse der
                                                          Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA
Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg

                4.1.3 Eigen- und Fremdkapitalquote

                       Zahlen aus dem Geschäftsbericht

                                   Eigenkapital      Fremdkapital             Gesamtkapital
                                   (Passiva Seite)   (zusammengesetzt aus     (zusammengesetzt aus
                                                     Rückstellungen, Verbind- der Passiva Seite)
                                                     lichkeiten und den Rech-
                                                     nungsabgrenzungsposten)

                       2005: 27.538.400,00 €         123.765.800,00 €           151.304.200,00 €

                       2006: 52.875.425,28 €         128.159.161,60 €           181.034.586,87 €

                           2006:                                 2005:

                           Eigenkapitalquote = 29,21 %           Eigenkapitalquote = 18,20 %

                           Fremdkapitalquote = 70,79 %           Fremdkapitalquote = 81,79 %

                Die Eigenkapitalquote ist um 11,01 % gestiegen.
                Die Fremdkapitalquote ist um 11,00 % gesunken.

                Das Unternehmen hat es geschafft, den Anteil am Fremdkapital zu vermindern (durch
                beispielsweise abgezahlte Kredite) und gleichzeitig das Eigenkapital zu vermehren.
                Somit hat das Unternehmen eine höhere Bonität und Unabhängigkeit von externen
                Geldgebern erreicht.

        4.2 Kennzahlen für die Rentabilität

                4.2.1 Deckungsgrade A & B

                       Zahlen aus dem Geschäftsbericht

                                   Eigenkapital      Fremdkapital               Anlagevermögen
                                   (Passiva Seite)   (zusammengesetzt aus       (zusammengesetzt
                                                     Rückstellungen, Verbind-   aus Immaterielle Ver-
                                                     lichkeiten und den Rech-   mögensgegenstände,
                                                     nungsabgrenzungsposten)    Sachanlagen und Fi-
                                                                                nanzanlagen)

                       2005: 27.538.400,00 € 123.765.800,00 €                   112.523.700,00 €

                       2006: 52.875.425,28 € 128.159.161,60 €                   116.068.245,90 €

© Prof. Dr. Hartmut Pohl                                                               Stand: 12. April 2001   S. 14 von 22
Geschäftsberichtanalyse der
                                                      Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA
Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg

                2006:

                Deckungsgrad A = 45,56 %

                Deckungsgrad B = 155,97 %

                2005:

                Deckungsgrad A = 24,47 %

                Deckungsgrad B = 134,46 %

                Der Deckungsgrad A ist um 21,09 % , der Deckungsgrad B um 21,51 % gestiegen.
                Beim Deckungsgrad B findet man die „Goldene Finanzierungsregel“ vor, das Anlage-
                vermögen ist komplett durch Eigenkapital oder langfristiges Fremdkapital finanziert.
                Der Deckungsgrad A gibt uns hierbei an, dass das Anlagevermögen fast zur Hälfte
                durch das Eigenkapital abgedeckt ist.

                4.2.2 Liquidität 1. & 2. Grades

                    Zahlen aus dem Geschäftsbericht

                           Flüssige Mittel         kurzfristige Verbindlichkeiten       Umlaufvermögen
                           (Kassenbestand,         (zusammengesetzt aus Verbind-        – Vorräte
                           Guthaben bei Kredit-    lichkeiten aus Lieferungen und       (Aktiva Seite)
                           instituten der Aktiva   Leistungen, sonstige Verbind-
                           Seite)                  lichkeiten, 50% Rückstellungen)

                    2005: 2.992.800,00 €           63.479.350,00 €                      36.887.300,00 €

                    2006: 39.551.503,95 €          35.183.070,46 €                      64.302.245,03 €

                2006:

                Liquidität 1.Grades = 1,12

                Liquidität 2. Grades = 1,83

                2005:

                Liquidität 1.Grades = 0,05

                Liquidität 2. Grades = 0,58

© Prof. Dr. Hartmut Pohl                                                             Stand: 12. April 2001   S. 15 von 22
Geschäftsberichtanalyse der
                                                         Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA
Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg

                Die Regelzahl für die Liquidität 1. Grades ist 0,2, im Vorjahr war diese Bedingung nicht
                erfüllt und das Unternehmen konnte seine kurzfristigen Zahlungsforderungen nicht mit
                den liquiden Mitteln abdecken. 2006 liegt die Liquidität bei 1,12, also weit über dem ge-
                forderten Wert, so dass die Borussia Dortmund GmbH alle Zahlungsforderungen ohne
                größere Probleme mit den liquiden Mitteln abdecken kann.

                Für die Liquidität 2. Grades gilt die Regelzahl 1. 2005 lag die Zahl bei 0,58, also wurde
                ein Teil der kurzfristigen Verbindlichkeiten nicht abgedeckt durch kurzfristig zur Verfü-
                gung stehende Vermögenswerte. Ein Jahr später liegt der Wert fast bei 2 so dass die-
                ser „Liquiditätsengpass“ nicht mehr vorhanden ist.

        4.3 Kennzahlen für die Rentabilität

                4.3.1 Eigenkapitalrentabilität

                       Zahlen aus dem Geschäftsbericht

                               Jahresüberschuss    Eigenkapital
                               (GuV)               (Passiva Seite)

                       2005:   -78.680.600,00      27.538.400,00 €

                       2006:   -3.912.982,60       52.875.425,28 €

                2006:

                Eigenkapitalrentabilität = -7,40 %

                2005:

                Eigenkapitalrentabilität = -285,71 %

                Weil es in der GuV einen Jahresfehlbetrag gab anstelle eines Überschusses, ergibt
                sich für die Eigenkapitalrentabilität ein negativer Wert. Somit ist das für alle potenziel-
                len Anleger eine Warnung, Anlagen zu kaufen. Sollte es beispielsweise zu einer Insol-
                venz kommen, ist durch das fehlende Eigenkapital die Gefahr groß, dass man große
                Verluste einfährt.

© Prof. Dr. Hartmut Pohl                                                            Stand: 12. April 2001   S. 16 von 22
Geschäftsberichtanalyse der
                                                       Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA
Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg

                4.3.2 Gesamtkapitalrentabilität

                       Zahlen aus dem Geschäftsbericht

                               Jahresüberschuss Fremdkapitalzinsen     Gesamtkapital
                               (GuV)            (aus GuV, Zinsen       (ergibt sich aus Eigen-
                                                und ähnliche Auf-      kapital + Fremdkapital)
                                                wendungen)

                       2005: -78.680.600,00 €      6.710.100,00 €      151.304.200,00 €

                       2006: -3.912.982,60 €       4.310.139,15 €      181.034.586,90 €

                2006:

                Gesamtkapitalrentabilität = 0,22 %

                2005:

                Gesamtkapitalrentabilität = -47,57 %

                Die Gesamtkapitalrentabilität ist von einem negativen Wert auf einen positiven Wert
                gesprungen. Vergleicht man ihn mit der Eigenkapitalrentabilität, so sieht man, dass in
                die Gleichung vor allem das starke Fremdkapital einfließt. Sprich der Anteil an Krediten
                und Obligationen fließt höher in die Unternehmensfinanzierung ein als die eigenen Mit-
                tel und Investoren. Von daher sagt auch die Gesamtkapitalrentabilität aus, dass man
                nicht in Wertpapiere der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA investieren sollte.

                4.3.3 Umsatzrentabilität

                       Zahlen aus dem Geschäftsbericht

                                Jahresüberschuss Umsatzerlöse
                                (GuV)            (GuV)

                       2005:    -78.680.600,00 €    73.947.400,00 €

                       2006:    -3.912.982,60 €     83.255.581,53 €

                2006:

                Umsatzrentabilität = -4,70 %

© Prof. Dr. Hartmut Pohl                                                          Stand: 12. April 2001   S. 17 von 22
Geschäftsberichtanalyse der
                                                        Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA
  Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg

                  2005:

                  Umsatzrentabilität = -106,40 %

                  Für 2005 ist die Umsatzrentabilität negativ. Einfach ausgedrückt hat das Unternehmen
                  somit an jedem verdienten 1€ insgesamt 1,06€ Verlust gemacht. Im Jahre 2006 ist der
                  Umsatz immer noch negativ. Diesmal beträgt der Verlust pro 1€ ca. 5 Cent. Die Pro-
                  duktivität ist dementsprechend sehr gering und mit erhöhten Unkosten verbunden. Die-
                  ser Punkt deutet auf eine schlechte Wirtschaftlichkeit hin und muss in der zukünftigen
                  Bilanzpolitik auf jeden Fall berücksichtigt werden.

          4.4 ROI-Analyse

               Zahlen aus dem Geschäftsbericht

                             Jahresüberschuss +   Umsatzerlöse    Gesamtkapital
                             Fremdkapitalzinsen   (GuV)           (ergibt sich aus Eigenka-
                             (aus GuV, Zinsen                     pital + Fremdkapital)
                             und ähnliche Auf-
                             wendungen)

               2005: -71.970.500,00 €             73.947.400,00 € 151.304.200,00 €

               2006: 397.156,55 €                 83.255.581,53 € 181.034.586,90 €

          2005: ROI = -47,57 %

          2006: ROI = 0,22 %

          Die Kennzahl war in der Vergangenheit wieder negativ (wiederum aufgrund des Jahres-
          fehlbetrages) und hat 2006 einen positiven Prozentsatz. Bei der mit dieser Formel verwand-
          ten Umsatzrentabilität waren beide Werte negativ, dass Unternehmen hat also bei allen
          Einnahmen einen direkten Verlust gehabt. Vergleicht man die Formeln, dann fällt auf, dass
          wieder stark das Fremdkapital in die Formel einfließt, einmal in den Fremdkapitalzinsen und
          außerdem überwiegend im Gesamtkapital. Von daher wertet das Fremdkapital den ROI
          gegenüber der Umsatzrentabilität auf. Durch die Kombination von mehreren Kennzahlen
          wurde also wieder bewiesen, dass vor allem das Fremdkapital Einfluss auf die Wirtschaft-
          lichkeit des Unternehmens hat und die negativen Zahlen nach oben treibt. Das Unterneh-
          men ist also größtenteils abhängig von seinen Krediten und aufgenommenen Obligationen.

Die graphische Auswertung der kompletten Bilanzanalyse wurde dem Anhang beigefügt!

  © Prof. Dr. Hartmut Pohl                                                           Stand: 12. April 2001   S. 18 von 22
Geschäftsberichtanalyse der
                                               Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA
Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg

  5 Zusammenfassung

  Ziel der Arbeit war eine kennzahlenbasierte Bilanzanalyse der Borussia Dortmund GmbH &
  Co. KGaA. Durch eine Einführung in das Thema und Vorstellung der Methoden sollten Grund-
  züge der Bilanzanalyse erläutert werden. Die anschließende Analyse sollte aufzeigen, wie die
  Finanz-, Vermögens- und Ertragslage des Unternehmens zum Zeitpunkt des Jahresabschlus-
  ses und im Jahre 2005 war.
  Diese Zielsetzung wurde im Verlauf der Arbeit erfüllt. Am Anfang der Arbeit wurde das Unter-
  nehmen und die geplante Vorgehensweise kurz erläutert. Im nächsten Schritt fand die Einfüh-
  rung in die Thematik der Geschäftsberichtanalyse statt. Es wurde herausgestellt, dass es 3
  grundlegende Faktoren gibt:
  - die Bilanzanalyse, die die aufgeführten Tabellen und Berichte des Jahresabschlusses ver-
    wendet zur Analyse und zum Vergleich mit den Vorjahreszahlen. Somit erhält man einen
    Überblick, wie das Unternehmen gewirtschaftet hat
  - die Bilanzkritik, die die Ergebnisse der Bilanzanalyse kritisch begutachtet und herausstellt,
    in welchen Bereichen für das neue Geschäftsjahr eine Umstrukturierung der bisherigen Un-
    ternehmensplanung notwendig ist
  - die Bilanzpolitik, die den aktiven Part bildet, sprich die Erkenntnisse der Bilanzanalyse und
    Bilanzkritik umzusetzen in eine neue Unternehmensstrategie
  Außerdem gibt es 2 mögliche Adressaten der Bilanzanalyse, unterteilt in interne und externe
  Bilanzanalyse:
  -      die interne Bilanzanalyse richtet sich an die interne Unternehmensstruktur, wie den Vor-
         stand oder die Geschäftsleitung um das neue Geschäftsjahr planen zu können
  -      die externe Bilanzanalyse hingegen richtet sich an externe Interessenten, vor allem an
         Banken oder Investoren

  Nächster Punkt war die Vorstellung der Methoden. Hierzu wurde unterteilt in Vermögensstruk-
  tur (Auskunft über Anlagen, Umlauf und die Eigen- und Fremdkapitalquoten), Liquidität (Anteil
  an flüssigen Geldmitteln, bspw. für kurzfristige Verbindlichkeiten) und Rentabilität (rentabel für
  Aktienanleger, Gewinn am Verkauf).
  Zum Schluss kam dann die eigentliche Analyse mit Kennzahlen an die Reihe.
  Hinsichtlich der Vermögensstruktur hat sich herausgestellt, dass sie sich verbessert hat. Die
  Anlagenanteile sind gesunken und auch das Fremdkapital ist gesunken, während gleichzeitig
  das Eigenkapital gestiegen ist. Trotzdem ist die Fremdkapitalquote immer noch relativ hoch.
  Bei der Liquidität gibt es soweit auch eine positive Tendenz. Die Deckungsgrade zeigen auf,
  dass mit Hilfe des Eigenkapitals oder langfristiges Fremdkapital alle Anlagevermögen abge-
  deckt sind. Allerdings betrachtet man nur den Deckungsgrad A so stellt man fest dass aktuell
  nur knapp die Hälfte des Anlagevermögens durch das Eigenkapital abgedeckt ist. Das lässt
  die Schlussfolgerung zu, dass das Fremdkapital einen höheren Anteil an der Anlagendeckung
  aufweist. Im vergangenen Jahr gab es einen „Liquiditätsengpass“, sprich kurzfristige Forde-
  rungen und Verbindlichkeiten konnten nicht mit den liquiden Mitteln abgedeckt werden. Im
  Jahr 2006 ist dieser Engpass nicht mehr vorhanden und es stehen genügend liquide Mittel zur
  Verfügung.
  Die Rentabilität fällt dafür sehr negativ aus. Die Eigenkapitalrentabilität beträgt bei beiden Jah-
  ren unter 0%, was vor allem für Anleger ein sehr hohes Risiko birgt sollte sich die Tendenz
  verschlechtern oder eine Insolvenz eintreten. Die Gesamtkapitalrentabilität fällt im Vorjahr ne-
© Prof. Dr. Hartmut Pohl                                                      Stand: 12. April 2001   S. 19 von 22
Geschäftsberichtanalyse der
                                             Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA
Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg

  gativ und zum aktuellen Zeitpunkt positiv aus. Vergleicht man die Formel mit der der Eigenka-
  pitalrentabilität, so stellt man fest, dass auch hier das Fremdkapital einen hohen Einfluss auf
  den errechneten Wert hat. Die Umsatzrentabilität erweist sich ebenso als negativ, was darauf
  hindeutet, dass das Unternehmen bei jedem Umsatz einen Verlust einfährt. Beim Thema Ren-
  tabilität ist dringend eine Umstrukturierung notwendig, weil man sonst auf Dauer komplett auf
  externe Geldgeber angewiesen sein wird.
  Der ROI ist eine Erweiterung der Umsatzrentabilität hinsichtlich der Fremdkapitalzinsen und
  dem Gesamtkapital. Es kann also wieder die Schlussfolgerung gezogen werden, dass das
  Fremdkapital den ROI aufwertet so dass er 2006 einen positiven Wert erlangt.
  Die Zusammenfassung der Kritik zeigt auf, dass ein Nachforschungsbedarf besteht hinsicht-
  lich dem Fremdkapital. Anscheinend ist das Unternehmen bei vielen Faktoren auf da Fremd-
  kapital angewiesen, um eine Liquidität und Rentabilität zu gewährleisten. Dabei sollte ein Un-
  ternehmen eher darauf bauen, sich durch Eigenkapital zu finanzieren weil Fremdkapital mit
  erheblichen Kosten durch Zinsen etc. verbunden ist.
  Ein Ansatzpunkt dafür ist Seite 78 des Geschäftsberichtes (als Anlage beigefügt). Auf dieser
  Seite wird erläutert, dass die Hauptversammlung beschlossen hat, eine fremdkapitalbezogene
  Kapitalerhöhung zu tätigen. Außerdem musste das Unternehmen aufgrund der Kapitalerhö-
  hung, welche in das Handelsregister eingetragen wurde, neue Aktienanteile zur Verfügung
  stellen für die Anleger. Diese 2 Faktoren sind eine begründbare Tatsache dafür, dass der
  Fremdkapitalanteil so hoch ist und die errechneten Werte eine allgemeine Steigerung erfahren
  haben. Für eine tiefer gehende Analyse wäre es notwendig, sich mehr mit der Unternehmens-
  politik auseinander zu setzen.

  6 Literaturverzeichnis

             Vollmuth, H. J.    : Bilanzen richtig lesen, besser verstehen, optimal gestal-
                                ten, 8.Auflage, Planegg/München 2007
             Schöne, W.         : Bilanzierung in Fallbeispielen – Grundlagen zu Han-
                                dels- und Steuerbilanz, Nördlingen 1998
             Schierenbeck,      : Gründzüge der Betriebswirtschaftslehre, 16. Auflage,
             H.                 München 2003
             Mertgen, F.        : Heiße Luft – Unternehmen überspielen oft Ertragsprob-
                                leme. Wie Anleger die tatsächlichen Gewinne ermitteln
                                und Verluste vermeiden,
                                http://www.focus.de/finanzen/news/geschaeftsberichte-
                                heisse-luft_aid_244017.html. München 2001
             Wikipedia          : Rentabilität,
                                http://de.wikipedia.org/wiki/Rentabilit%C3%A4t. San
                                Francisco 2008
             Wikipedia          : Eigenkapitalquote,
                                http://de.wikipedia.org/wiki/Eigenkapitalquote. San Fran-
                                cisco 2008

© Prof. Dr. Hartmut Pohl                                                   Stand: 12. April 2001   S. 20 von 22
Geschäftsberichtanalyse der
                                                    Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA
Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg

  7 Anhang

                                        Ergebnisse der Bilanzanalyse

                       180
                       160
                       140
      Prozentsatz

                       120
                       100
                           80
                           60
                           40
                           20
                           0
                                         te

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                    Fr

                                                       Methode

                                                      2005    2006

                                      Ergebnisse der Bilanzanalyse

                    300

                    200

                    100
      Prozentsatz

                       0
                                                                ät
                                                               ät

                                                              ät
                                                            ilit
                                                           ilit
                              t1

                                            t2

                                                          ilit

                                                                                       I
                                                         ab

                                                                                      O
                                                         ab

                    -100
                                                        ab
                           itä

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                    -300
                                          ge

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                    -400
                                                      Methode

                                                     2005    2006

© Prof. Dr. Hartmut Pohl                                                       Stand: 12. April 2001   S. 21 von 22
Geschäftsberichtanalyse der
                                         Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA
  Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg

Der Geschäftsbericht konnte leider nicht eingefügt werden, da die entsprechende PDF ge-
schützt ist und sich weder die Einzelseiten in ein PDF wandeln lassen noch ein Schnapp-
schuss machen lässt. Deshalb hier der Internet- Verweis: http://www.borussia-
aktie.de/pdf/gb/BVB-GB-2006.pdf

Die relevanten Seiten sind 70-72 und die Seite 78. Im Ausdruck sind sie dem Anhang an-
gefügt.

  © Prof. Dr. Hartmut Pohl                                          Stand: 12. April 2001   S. 22 von 22
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