GESCHÄFTSBERICHTANALYSE - BORUSSIA DORTMUND GMBH & CO. KGAA
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Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg Geschäftsberichtanalyse der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Stand: 18. Mai 2008 Adam Glodek Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Alexandra Kees Studienarbeit zur Erlangung eines Leistungsnachweises im 2. Semester © Prof. Dr. Hartmut Pohl Stand: 12. April 2001
Geschäftsberichtanalyse der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg Inhaltsverzeichnis Eidesstattliche Erklärung 3 Abbildungsverzeichnis 4 Abkürzungsverzeichnis 4 1. Einleitung 5 1.1 Zielsetzung 5 1.2 Unternehmensprofil 5 1.3 Vorgehensweise 5 2. Stand der Forschung 6 2.1 Ziel der Geschäftsberichtanalyse 6 2.2 Artikel zur Geschäftsberichtanalyse 8 2.3 Abgrenzung der Arbeit 8 3. Auswahl von Methoden zur Geschäftsberichtanalyse 9 3.1 Kennzahlen für die Vermögensstruktur 9 3.1.1 Anlagenintensität 9 3.1.2 Umlaufintensität 9 3.1.3 Eigen- und Fremdkapitalquote 9 3.2 Kennzahlen für die Liquidität 10 3.2.1 Deckungsgrade A&B 10 3.2.2 Liquidität 1. & 2. Grades 10 3.3 Kennzahlen für die Rentabilität 10 3.3.1 Eigenkapitalrentabilität 10 3.3.2 Gesamtkapitalrentabilität 11 3.3.3 Umsatzrentabilität 11 3.4 ROI-Analyse 11 4. Anwendung der ausgewählten Methoden 13 4.1 Kennzahlen für die Vermögensstruktur 13 4.1.1 Anlagenintensität 13 4.1.2 Umlaufintensität 13 4.1.3 Eigen- und Fremdkapitalquote 14 4.2 Kennzahlen für die Liquidität 14 4.2.1 Deckungsgrade A&B 14 4.2.2 Liquidität 1. & 2. Grades 15 4.3 Kennzahlen für die Rentabilität 16 4.3.1 Eigenkapitalrentabilität 16 4.3.2 Gesamtkapitalrentabilität 17 4.3.3 Umsatzrentabilität 17 4.4 ROI-Analyse 18 5. Zusammenfassung 19 6. Literaturverzeichnis 20 7. Anhang 21 © Prof. Dr. Hartmut Pohl Stand: 12. April 2001 S. 2 von 22
Geschäftsberichtanalyse der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg Eidesstattliche Erklärung Hiermit versichere ich, dass ich die Hausarbeit selbstständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe, alle Ausführungen, die anderen Schriften wört- lich oder sinngemäß entnommen wurden, kenntlich gemacht sind und die Arbeit in gleicher oder ähnlicher Fassung noch nicht Bestandteil einer Studien- oder Prüfungsleistung war. Unterschrift des Verfassers © Prof. Dr. Hartmut Pohl Stand: 12. April 2001 S. 3 von 22
Geschäftsberichtanalyse der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg Abbildungsverzeichnis Abbildung Seite Abbildung 1: Ziele der Bilanzpolitik 7 Abbildung 2: ROI-Hierarchiebaum 12 Abkürzungsverzeichnis BA Bilanzanalyse GAAP Generally Accepted Accounting Principles KGaA Kommanditgesellschaft auf Aktien ROI Return on Investment © Prof. Dr. Hartmut Pohl Stand: 12. April 2001 S. 4 von 22
Geschäftsberichtanalyse der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg 1. Einleitung 1.1 Zielsetzung Kernpunkt der Arbeit ist die Bilanzanalyse der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA. Ver- schiedene Aspekte des Geschäftsberichtes sollen unter Zunahme der entsprechenden Kennzahlen analysiert werden. Dazu wird das Thema der Bilanzanalyse abgegrenzt und nur die für diese Arbeit relevanten Aspekte betrachtet und analysiert. Dadurch soll vor allem ein Einblick gewährt werden in die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage des Unterneh- mens. Mit diesen gewonnen Erkenntnissen ist man in der Lage, Kritik am Unternehmen und seiner Wirtschaftspolitik zu üben. 1.2 Unternehmensprofil Die Borussia Dortmund GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien hat ihren Hauptsitz in 44137 Dortmund, Rheinlanddamm 207-209. Sie zählt laut eigenen Aussagen zu den marktstärksten internationalen Fußballclubs. Haupteinnahmequelle ist der professionelle Vereinsfußball. Dazu zählt nicht nur das Fußballspiel an sich, sondern auch wirtschaftliche Aspekte wie der Verkauf von Fernsehrechten, Eintrittskarten oder Fan Artikel Verkauf. Für diese angesprochenen Teilbereiche findet auch verstärkt eine Kooperation mit anderen Un- ternehmen statt. So ist die Borussia Dortmund GmbH beispielsweise stark an der „goool.de Sportswear GmbH“ beteiligt, verantwortlich für den Verkauf von Fanartikeln und ähnlichem. Weiterhin ist sie zu 100% an der BVB Stadion GmbH beteiligt. Die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA wurde im Jahre 2000 gegründet, als der Ball- spielverein Borussia 09 e.V. sich entschied, den bis dahin steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb in eine GmbH & Co. KGaA zu überführen. Dabei stand im Vordergrund, dass die Nähe zwischen Verein und Gesellschaft stets erhalten bleibt. Die Geschäftsführung besteht einmal aus dem Vorsitzenden, Herr Hans-Joachim Watzke. 2005 war er alleiniger Geschäftsführer der Borussia Dortmund Geschäftsführungs-GmbH, 2006 wurde er in seine aktuelle Position berufen. Thomas Treß fungiert als zweiter Ge- schäftsführer. Hauptsächlich befasst es sich mit den „Finanzen“ und der „Organisation“ der Borussia Dortmund GmbH & Co. Vor seiner Einberufung zum 2. Geschäftsführer hat Herr Treß als Wirtschaftsprüfer bei der Sanierung des Unternehmens Borussia Dortmund gehol- fen. Organisatorisch ist das Unternehmen in 2 Schichten aufgeteilt. Dabei stehen die 2 Ge- schäftsführer an erster Position. Unter Ihnen sind die 4 Fachbereiche „Kommunikation“, „Sport“, „Finanzen“ und „Organisation“ jeweils mit einer verantwortlichen Person belegt, die innerhalb des Fachbereiches alle Aufgaben übernimmt, bspw. Ist Herr J.Schneck in dem Fachbereich „Kommunikation“ für die Fanbetreuung und Öffentlichkeitsarbeit zuständig. 1.3 Vorgehensweise Als erstes soll die Arbeit einen Überblick darüber verschaffen, welche Grundprinzipien die Bilanzanalyse beinhaltet, welche Ziele sie hat und welche Arten es gibt. Also eine Einfüh- rung in die Bilanzanalyse, die alle wichtigen Begriffe und Definitionen beinhaltet, um das Thema transparent zu machen. Dabei wird auch die Abgrenzung der Arbeit erläutert hin- sichtlich des Oberbegriffes „Bilanzanalyse“. Diese Arbeit umfasst nur einige der möglichen © Prof. Dr. Hartmut Pohl Stand: 12. April 2001 S. 5 von 22
Geschäftsberichtanalyse der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg Methoden zu Kennzahlenanalysen, deshalb wird differenziert zwischen dem Thema allge- mein und dem für diese Arbeit hier notwendigem Inhalt. Der nächste Schritt umfasst dann in Kapitel 3 die Vorstellung der hier verwendeten Metho- den. In jeweils einem Unterkapitel werden die wichtigsten Eigenschaften und Anwendungs- grundsätze vorgestellt sowie die jeweilige Formel und dafür notwendigen Kennzahlen. Kapitel 4 umfasst die Anwendung der in Kapitel 3 vorgestellten Methoden. Mit Hilfe der Kennzahlen werden die für diese Ausarbeitung notwendigen Zahlen berechnet. Im zweiten Schritt findet die Interpretation der Ergebnisse statt. Zum Schluss werden in der Zusammenfassung noch mal die wichtigsten Punkte und Er- gebnisse der Arbeit zusammengefasst, um noch mal einen Grundüberblick zu gewährleis- ten und alle erbrachten Leistungen zusammen zu fassen. 2. Stand der Forschung 2.1 Ziel der Geschäftsberichtanalyse Die Geschäftsberichtanalyse dient dazu, ein Unternehmen und seine Finanzpolitik mit Hilfe von Kennzahlen zu untersuchen. Die gebräuchlichsten Mittel dafür sind die Bilanzanalyse und Bilanzkritik. Als Ergebnis der beiden Mittel tritt letztendlich die Bilanzpolitik in Erschei- nen. Die Bilanzanalyse: Der Geschäftsbericht setzt sich aus vielen Teilen zusammen. Für die Bi- lanzanalyse sind aber nur Tabellen und Berichte mit aufgeführten Kennzahlen relevant. Diese werden zerteilt und einzeln analysiert. Da im Geschäftsbericht jeweils immer die ak- tuellen Zahlen und die Zahlen des Vorjahres stehen, ist es möglich, diese zu vergleichen und Rückschlüsse zu ziehen, ob das Geschäftsjahr erfolgreich war oder nicht. Die Bilanz an sich gibt also eine zeitpunktbezogene Analyse an (Analyse und Auswertung der aktuel- len Daten). Mit Hilfe der Gewinn- und Verlustrechnung können wir weitergehen und eine zeitraumbezogene Analyse gestalten. Die Bilanzkritik: Nachdem mit Hilfe der Bilanzanalyse Werte ermittelt wurden, müssen diese auch interpretiert werden. Zu diesem Zweck steht uns die Bilanzkritik zur Verfügung. Die Ergebnisse werden kritisch bewertet und in Zusammenhang mit älteren Ergebnissen in Be- zug gebracht. Dadurch ist es möglich, das neue Geschäftsjahr besser zu planen und Berei- chen, die verglichen mit dem Vorjahr einen schlechteren Abschluss gefunden haben, mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Die Bilanzpolitik: Sobald mit der Bilanzanalyse Ergebnisse gewonnen und mit der Bilanzkri- tik bewertet und interpretiert wurden, folgt nun der aktive Teil. Es gilt, die neuen Ansichten in einen neuen Geschäftsplan umzusetzen, um den zukünftigen Standpunkt des Unter- nehmens weiter zu verbessern und auszubauen. Allgemein lassen sich die Ziele der Bilanzanalyse wie folgt veranschaulichen: © Prof. Dr. Hartmut Pohl Stand: 12. April 2001 S. 6 von 22
Geschäftsberichtanalyse der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg Abbildung 1: Ziele der Bilanzpolitik (Quelle: [Vollmuth 2007 S. 14]) Es kann die Aussage getroffen werden, dass die Bilanzpolitik dazu dient, gesetzlich zuläs- sige Maßnahmen zu treffen um zukünftige Ziele des Unternehmens realisieren zu können. Diese Ziele sind dann beispielsweise eine höhere Gewinnausschüttung oder eine Reduzie- rung der Steuerleistungen. In der Zielsetzung wurde schon einmal angesprochen, dass die Bilanzanalyse einen Ein- blick in die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage gibt. In diesem Kapitel wird jetzt näher darauf eingegangen. Als erstes werden die 3 Begrifflichkeiten betrachtet: • Vermögenslage: Die Vermögenslage eines Unternehmens ist einmal festgelegt durch die Vermögenswerte, die das Unternehmen besitzt (Anlage, Umlauf). Weiterhin haben auch die Schulden Auswirkungen auf die aktuelle Vermögenslage des Unternehmens. Letztendlich fließt auch noch das Eigenkapital mit ein. • Finanzlage: Beim Thema Finanzlage spricht man auch sehr gerne von dem Begriff „Li- quidität“. Liquidität steht allgemein für die Fähigkeit eines Unternehmens, seinen finan- ziellen Verpflichtungen nachzukommen. • Ertragslage: Im Zusammenhang mit der Ertragslage wird auch von die „Rentabilität“ ei- nes Unternehmens genannt. Es enthält Aussagen über die Ertragkraft eines Unterneh- mens, womit es möglich wird, Ausblicke in die Zukunft zu machen, ob das Unternehmen zukünftig ebenfalls Gewinne dieser Art erzielen wird. Als Nächstes wird auf die Arten von Bilanzanalysen eingegangen. Dabei gibt es grundsätz- lich 2 Formen, die interne und externe Bilanzanalyse. Die interne BA richtet sich, wie der Name schon vermuten lässt, an das Unternehmen selbst, wie z.B. die Geschäftsleitung. Diese kann dann aufgrund der Analyse betriebliche Entscheidungen treffen für die zukünftige Richtung des Unternehmens, angefangen bei der Produktion bis hin zum Marketing. © Prof. Dr. Hartmut Pohl Stand: 12. April 2001 S. 7 von 22
Geschäftsberichtanalyse der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg Die externe BA richtet sich an externe Interessenten. Dazu zählen vor allem Banken (für die Beurteilung von Kreditwürdigkeit) und Aktionäre des Unternehmens. 2.2 Artikel zur Geschäftsberichtanalyse Passend zu dem Thema der Geschäftsberichtanalyse wurde dem Anhang ein Artikel aus Focus online angefügt. Der Artikel wurde am 21.6.2001 von Focus Redakteur Frank Mert- gen verfasst und trägt den Titel: „Heiße Luft - Unternehmen überspielen oft Ertragsproble- me. Wie Anleger die tatsächlichen Gewinne ermitteln und Verluste vermeiden“. Hauptthe- ma ist hierbei, dass Unternehmen oft problembelastete Kennzahlen im Jahresabschluss nicht anführen oder sich nur mit positiven Kennzahlen schmücken und die negativen unter- spielen. Als erstes Beispiel werden die Stuttgarter Software-Schreiber angeführt, die zur Überspielung von negativen Zahlen einfach eine eigene Kennzahl eingeführt haben: „Ver- luste ohne Kosten der Mitarbeiterbeteiligung“ [vgl. Mertgen 2001] Interessenten, die sich mit Kennzahlen nicht auskannten, konnten auf diese Art und Weise irregeleitet werden. Deshalb ist es wichtig, dass alle Interessenten selber mit Kennzahlen umgehen können, vor allem stehen die Kennzahlen zu Rentabilität und Liquidität im Vordergrund (die auch in die- ser Arbeit angewendet werden). Denn selbst Weltkonzerne wie die Deutsche Telekom oder Siemens suchen sich Kennzahlen raus, die sie ins rechte Licht rücken. Auch externe Bi- lanzmethoden wie die amerikanische GAAP werden benutzt, wenn als Ergebnis ein höhe- rer Jahresüberschuss rauskommt. Abschließend werden noch 4 grundsätzliche Kennzahlen genannt, mit denen man direkt das Ergebnis des Abschlusses feststellen kann. 2.3 Abgrenzung der Arbeit In der hier angefertigten Arbeit soll einen Überblick darüber verschafft werden, was ein Jah- resabschluss ist und seine Methoden zur Analyse auf ein konkretes Beispiel anwenden. Al- lerdings ist das Thema der Jahresabschlussanalyse ein sehr großes Thema, welches in seiner Komplexität den Rahmen dieser wissenschaftlichen Arbeit sprechen würde. Von da- her muss diese Arbeit eine Abgrenzung zum Thema haben. Die erste Abgrenzung macht sich schon im Jahresabschluss bemerkbar. Die Regel für ei- nen analysefähigen Bericht setzt die Kennzahlen von 3 Jahren voraus. Unser Bezug ba- siert auf den Zahlen der letzten 2 Jahre. Somit ist unsere Bilanzkritik schon in ihrer Aussa- gemöglichkeit für die zukünftige Bilanzpolitik eingeschränkt. Der zweite Punkt bezieht sich auch auf die Bilanzkritik. Um eine professionelle Bilanzkritik zu schreiben, muss man viel Erfahrung mitbringen und das nötige Fingerspitzengefühl ha- ben. Nur so kann man erfolgreich Schlüsse für ein noch besseres nächstes Geschäftsjahr ziehen. Im Rahmen des Studienganges „Bachelor in Computer Science“ wird aber nur ein kurzer Einblick in das Thema gewährt, weshalb nur aus Büchern und Veranstaltungsmate- rialien erarbeitetes Wissen mit einfließen kann in die Bilanzkritik. Der letzte Abgrenzungspunkt bezieht sich direkt auf die Methoden der Bilanzanalyse. Diese Arbeit benutzt zur Bilanzanalyse die geläufigsten Methoden, die als „Standard“ angesehen werden. Zusätzlich dazu wird die ROI Analyse kurz vorgestellt. Anhand der Zeichnung in dem Unterkapitel ist ersichtlich, dass mit dem System sehr viele Kennzahlen erfasst wer- den, die aber den Umfang der Arbeit überschreiten würden, weshalb nur ein kleiner Bereich der ROI Analyse angeführt wird. © Prof. Dr. Hartmut Pohl Stand: 12. April 2001 S. 8 von 22
Geschäftsberichtanalyse der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg 3. Auswahl von Methoden zur Geschäftsberichtanalyse 3.1 Kennzahlen für die Vermögensstruktur 3.1.1 Anlagenintensität Die Anlagenintensität gibt Auskunft darüber, wie hoch der Anteil des Anlagevermögens gegenüber dem Gesamtvermögen ist. Anlagen haben die Eigenschaft, erhebliche Kos- ten wie z.B. Instandhaltungs- oder Zinskosten zu verursachen und deshalb sorgt ein erhöhter Anteil an Anlagen dafür, dass das Unternehmen sich schlechter an Konjunk- turschwankungen oder rapide Wirtschaftsänderungen anpassen kann. Wiederum ein geringerer Anteil an Anlagen sorgt dafür, dass das Unternehmen sich elastischer an geänderte Marktverhältnisse anpassen kann. Allgemein wird in diesem Zusammen- hang von der Flexibilität eines Unternehmens gesprochen. Zugrunde liegende Formel: Anlagevermögen Anlagenintensität = x 100 Gesamtvermögen 3.1.2 Umlaufintensität Die Umlaufintensität gibt den Anteil am Gesamtkapitals an, der in kurzfristigen Vermö- gensgegenständen gebunden ist. Somit ist die Kennzahl auch ein Indikator für die Fle- xibilität eines Unternehmens. Umlaufvermögen Umlaufintensität= x 100 Zugrunde liegende Formel: Gesamtvermögen 3.1.3 Eigen- und Fremdkapitalquote Die Eigen- und Fremdkapitalquote gibt Auskunft über die finanzielle Unabhängigkeit eines Unternehmens. Das bedeutet, es beinhaltet nicht mögliche Zahlungsverpflich- tungen oder Rückzahlungsforderungen. Vielmehr besitzt das Eigenkapital für Investo- ren Interesse, da es im Falle eines Insolvenzverfahrens oder eines Kurseinsturzes eine zusätzliche Sicherheit bietet. Je höher die Eigenkapitalquote ist, desto höher ist die Bonität des Unternehmens. Die Fremdkapitalquote gibt analog zum Eigenkapital den Anteil an Fremdkapital ge- genüber dem Gesamtkapital an. Eigenkapital Eigenkapitalquote= x 100 Gesamtkapital Zugrunde liegende Formel: Fremdkapital Fremdkapitalquote= x 100 Gesamtkapital © Prof. Dr. Hartmut Pohl Stand: 12. April 2001 S. 9 von 22
Geschäftsberichtanalyse der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg 3.2 Kennzahlen für die Liquidität 3.2.1 Deckungsgrade A & B Deckungsgrade geben an, ob ein Unternehmen die Finanzierungsregeln einhält. Die Deckungsgrade sind vor allem für Kreditgeber maßgeblich. In der Praxis hat sich be- wiesen, dass zumindest ein Deckungsgrad von 30% gegeben sein sollte. Sollte bei beiden Fällen ein Deckungsgrad von 100% und mehr erreicht werden, spricht man von der „Goldenen Finanzierungsregel“. Das Anlagevermögen wird komplett über das Ei- genkapital finanziert. Eigenkapital Deckungsgrad A= x 100 Anlagevermögen Zugrunde liegende Formel: Eigenkapitallangfristige FK Deckungsgrad B= x 100 Anlagevermögen 3.2.2 Liquidität 1. & 2. Grades Die Liquiditätsgrade geben den Anteil der „flüssigen Mittel“ an, sprich wie viel Prozent der Kosten durch beispielsweise Bargeld in der Kasse oder Wertpapiere abgedeckt werden können. Dies ist vor allem notwendig, falls es kurzfristig zu größeren Ausgaben kommen sollte. Für die Liquidität 1.Grades liegt die Praxisnorm bei 0,2, beim 2. Grad ist sie 1 aufgrund der einfließenden kurzfristigen Forderungen. Flüssige Mittel Liquidität 1.Grades = Zugrunde liegende Formel: kurzfristige Verbindlichkeiten Umlaufvermögen−Vorräte Liquidität 2.Grades = kurzfristige Verbindlichkeiten 3.3 Kennzahlen für die Rentabilität 3.3.1 Eigenkapitalrentabilität Die Eigenkapitalrentabilität gibt Auskunft über die Verzinsung des Eigenkapitaleinsat- zes. Dabei sollte die Eigenkapitalrentabilität über dem regulären Zins für normale Kapi- talanlagen liegen. Jahresüberschuss Zugrunde liegende Formel: Eigenkapitalrentabilität = x 100 Eigenkapital © Prof. Dr. Hartmut Pohl Stand: 12. April 2001 S. 10 von 22
Geschäftsberichtanalyse der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg 3.3.2 Gesamtkapitalrentabilität Mit der Gesamtkapitalrentabilität trifft man Aussagen darüber, ob ein Einsatz des Fremdkapitals rentabel war oder nicht. Die Rentabilität sollte demnach über dem nor- malen Marktzins für Fremdkapital liegen. Zugrunde liegende Formel: Jahresüberschuß Fremdkapitalzinsen Gesamtkapitalrentabilität= x 100 Gesamtkapital 3.3.3 Umsatzrentabilität Die Umsatzrentabilität ist ein Maßstab für die Ertragskraft eines Unternehmens. Sie gibt den tatsächlichen Gewinn an, sprich wie viel Prozent vom Umsatz reiner Gewinn sind. Jahresüberschuss Zugrunde liegende Formel: Umsatzrentabilität= x 100 Umsatzerlöse 3.4 ROI-Analyse Im letzten Unterpunkt wird ein Einblick gewährt in die ROI Analyse, die Abkürzung steht für „Return on Investment“. Es wird sehr gerne für die Bilanzanalyse verwendet, weil es die wichtigsten Kennzahlen der BA miteinander verknüpft und somit Zusammenhänge und Querverbindungen der einzelnen Kennzahlen deutlich macht. Somit ist es auch ideal ge- eignet, um die Grundlage für ein Kennzahlensystem zu bilden. Die Formel des ROI ist fast identisch mit der der Gesamtkapitalrentabilität. Als Faktor kommt lediglich noch der Umsatz hinzu. GewinnFremdkapitalzinsen Umsatz Zugrunde liegende Formel: ROI = x 100 x Umsatz Gesamtkapital Durch die Erweiterung der Formel fließt zusätzlich zu der Gesamtkapitalrentabilität noch die Umsatzrentabilität und die Kapitalumschlagshäufigkeit ein. Die Verknüpfung der Kennzah- len hat also dazu geführt, dass wir eine Auskunft über die Beziehung zwischen Gewinn, Umsatz und Gesamtkapital erhalten. Somit ist es auch weiterhin möglich, einen besseren Einblick in die Ertragslage des Unternehmens zu erhalten als mit den davor einzeln analy- sierten Kennzahlen. Dank dem ROI können Unternehmensführungen schneller erkennen, wo Fehler bei der Planung oder Kalkulation aufgetreten sind. Auch Finanzmanager legen diese Formal zugrunde, da Sie die 2 wesentlichen Aspekte Umsatzrentabilität und Kapitalumschlagshäu- figkeit verknüpft. Der nachfolgend abgebildete Hierarchierahmen des ROI gibt einen Ausblick darüber, wel- che Verknüpfungen möglich sind und wie weit die Einsatzmöglichkeiten des ROI liegen. Diese Arbeit allerdings grenzt den ROI nur auf die erste Ebene ab. © Prof. Dr. Hartmut Pohl Stand: 12. April 2001 S. 11 von 22
Geschäftsberichtanalyse der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg Abbildung 2: ROI-Hierarchiebaum (Quelle: [Vollmuth 2007 S. 42]) Ein Nachteil der ROI Analyse ist aber, dass in die Berechnung keine Größe einfließt, die den Umfang eines Projektes beschreibt, so dass hinsichtlich dieses Faktors keine Differen- zierung stattfindet. © Prof. Dr. Hartmut Pohl Stand: 12. April 2001 S. 12 von 22
Geschäftsberichtanalyse der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg 4. Anwendung der ausgewählten Methoden 4.1 Kennzahlen für Vermögensstruktur 4.1.1 Anlagenintensität Zahlen aus dem Geschäftsbericht Anlagevermögen Gesamtvermögen (zusammengesetzt aus Immateriel- (zusammengesetzt aus le Vermögensgegenstände, Sach- der Aktiva Seite) anlagen und Finanzanlagen) 2005: 112.523.700,00 € 151.304.200,00 € 2006: 116.068.245,90 € 181.034.586,87 € 2006: Anlagenintensität = 64,11 % 2005: Anlagenintensität = 74,37 % Die Anlagenintensität ist verglichen zum Vorjahr um 10,26% gesunken. Durch den ge- ringeren Anlagenanteil am Gesamtvermögen ist das Unternehmen flexibler geworden und kann effizienter auf beispielsweise Konjunkturschwankungen reagieren. 4.1.2 Umlaufintensität Zahlen aus dem Geschäftsbericht Umlaufvermögen Gesamtvermögen (zusammengesetzt aus Vor- (zusammengesetzt aus der räten, Forderungen und Aktiva Seite) Wertpapieren) 2005: 37.500.300,00 € 151.304.200,00 € 2006: 64.355.837,07 € 181.034.586,87 € 2006: Umlaufintensität = 35,54% 2005: Umlaufintensität = 24,79% Die Umlaufintensität ist um 10,75 % gestiegen. Dieser positive Wert kann unter ande- rem durch eine zurückgegangene Investitionsmaßnahme oder einen Absatzrückgang begründet werden. Für eine tiefer gehende Analyse bräuchte man noch weitere Kenn- zahlen. © Prof. Dr. Hartmut Pohl Stand: 12. April 2001 S. 13 von 22
Geschäftsberichtanalyse der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg 4.1.3 Eigen- und Fremdkapitalquote Zahlen aus dem Geschäftsbericht Eigenkapital Fremdkapital Gesamtkapital (Passiva Seite) (zusammengesetzt aus (zusammengesetzt aus Rückstellungen, Verbind- der Passiva Seite) lichkeiten und den Rech- nungsabgrenzungsposten) 2005: 27.538.400,00 € 123.765.800,00 € 151.304.200,00 € 2006: 52.875.425,28 € 128.159.161,60 € 181.034.586,87 € 2006: 2005: Eigenkapitalquote = 29,21 % Eigenkapitalquote = 18,20 % Fremdkapitalquote = 70,79 % Fremdkapitalquote = 81,79 % Die Eigenkapitalquote ist um 11,01 % gestiegen. Die Fremdkapitalquote ist um 11,00 % gesunken. Das Unternehmen hat es geschafft, den Anteil am Fremdkapital zu vermindern (durch beispielsweise abgezahlte Kredite) und gleichzeitig das Eigenkapital zu vermehren. Somit hat das Unternehmen eine höhere Bonität und Unabhängigkeit von externen Geldgebern erreicht. 4.2 Kennzahlen für die Rentabilität 4.2.1 Deckungsgrade A & B Zahlen aus dem Geschäftsbericht Eigenkapital Fremdkapital Anlagevermögen (Passiva Seite) (zusammengesetzt aus (zusammengesetzt Rückstellungen, Verbind- aus Immaterielle Ver- lichkeiten und den Rech- mögensgegenstände, nungsabgrenzungsposten) Sachanlagen und Fi- nanzanlagen) 2005: 27.538.400,00 € 123.765.800,00 € 112.523.700,00 € 2006: 52.875.425,28 € 128.159.161,60 € 116.068.245,90 € © Prof. Dr. Hartmut Pohl Stand: 12. April 2001 S. 14 von 22
Geschäftsberichtanalyse der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg 2006: Deckungsgrad A = 45,56 % Deckungsgrad B = 155,97 % 2005: Deckungsgrad A = 24,47 % Deckungsgrad B = 134,46 % Der Deckungsgrad A ist um 21,09 % , der Deckungsgrad B um 21,51 % gestiegen. Beim Deckungsgrad B findet man die „Goldene Finanzierungsregel“ vor, das Anlage- vermögen ist komplett durch Eigenkapital oder langfristiges Fremdkapital finanziert. Der Deckungsgrad A gibt uns hierbei an, dass das Anlagevermögen fast zur Hälfte durch das Eigenkapital abgedeckt ist. 4.2.2 Liquidität 1. & 2. Grades Zahlen aus dem Geschäftsbericht Flüssige Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten Umlaufvermögen (Kassenbestand, (zusammengesetzt aus Verbind- – Vorräte Guthaben bei Kredit- lichkeiten aus Lieferungen und (Aktiva Seite) instituten der Aktiva Leistungen, sonstige Verbind- Seite) lichkeiten, 50% Rückstellungen) 2005: 2.992.800,00 € 63.479.350,00 € 36.887.300,00 € 2006: 39.551.503,95 € 35.183.070,46 € 64.302.245,03 € 2006: Liquidität 1.Grades = 1,12 Liquidität 2. Grades = 1,83 2005: Liquidität 1.Grades = 0,05 Liquidität 2. Grades = 0,58 © Prof. Dr. Hartmut Pohl Stand: 12. April 2001 S. 15 von 22
Geschäftsberichtanalyse der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg Die Regelzahl für die Liquidität 1. Grades ist 0,2, im Vorjahr war diese Bedingung nicht erfüllt und das Unternehmen konnte seine kurzfristigen Zahlungsforderungen nicht mit den liquiden Mitteln abdecken. 2006 liegt die Liquidität bei 1,12, also weit über dem ge- forderten Wert, so dass die Borussia Dortmund GmbH alle Zahlungsforderungen ohne größere Probleme mit den liquiden Mitteln abdecken kann. Für die Liquidität 2. Grades gilt die Regelzahl 1. 2005 lag die Zahl bei 0,58, also wurde ein Teil der kurzfristigen Verbindlichkeiten nicht abgedeckt durch kurzfristig zur Verfü- gung stehende Vermögenswerte. Ein Jahr später liegt der Wert fast bei 2 so dass die- ser „Liquiditätsengpass“ nicht mehr vorhanden ist. 4.3 Kennzahlen für die Rentabilität 4.3.1 Eigenkapitalrentabilität Zahlen aus dem Geschäftsbericht Jahresüberschuss Eigenkapital (GuV) (Passiva Seite) 2005: -78.680.600,00 27.538.400,00 € 2006: -3.912.982,60 52.875.425,28 € 2006: Eigenkapitalrentabilität = -7,40 % 2005: Eigenkapitalrentabilität = -285,71 % Weil es in der GuV einen Jahresfehlbetrag gab anstelle eines Überschusses, ergibt sich für die Eigenkapitalrentabilität ein negativer Wert. Somit ist das für alle potenziel- len Anleger eine Warnung, Anlagen zu kaufen. Sollte es beispielsweise zu einer Insol- venz kommen, ist durch das fehlende Eigenkapital die Gefahr groß, dass man große Verluste einfährt. © Prof. Dr. Hartmut Pohl Stand: 12. April 2001 S. 16 von 22
Geschäftsberichtanalyse der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg 4.3.2 Gesamtkapitalrentabilität Zahlen aus dem Geschäftsbericht Jahresüberschuss Fremdkapitalzinsen Gesamtkapital (GuV) (aus GuV, Zinsen (ergibt sich aus Eigen- und ähnliche Auf- kapital + Fremdkapital) wendungen) 2005: -78.680.600,00 € 6.710.100,00 € 151.304.200,00 € 2006: -3.912.982,60 € 4.310.139,15 € 181.034.586,90 € 2006: Gesamtkapitalrentabilität = 0,22 % 2005: Gesamtkapitalrentabilität = -47,57 % Die Gesamtkapitalrentabilität ist von einem negativen Wert auf einen positiven Wert gesprungen. Vergleicht man ihn mit der Eigenkapitalrentabilität, so sieht man, dass in die Gleichung vor allem das starke Fremdkapital einfließt. Sprich der Anteil an Krediten und Obligationen fließt höher in die Unternehmensfinanzierung ein als die eigenen Mit- tel und Investoren. Von daher sagt auch die Gesamtkapitalrentabilität aus, dass man nicht in Wertpapiere der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA investieren sollte. 4.3.3 Umsatzrentabilität Zahlen aus dem Geschäftsbericht Jahresüberschuss Umsatzerlöse (GuV) (GuV) 2005: -78.680.600,00 € 73.947.400,00 € 2006: -3.912.982,60 € 83.255.581,53 € 2006: Umsatzrentabilität = -4,70 % © Prof. Dr. Hartmut Pohl Stand: 12. April 2001 S. 17 von 22
Geschäftsberichtanalyse der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg 2005: Umsatzrentabilität = -106,40 % Für 2005 ist die Umsatzrentabilität negativ. Einfach ausgedrückt hat das Unternehmen somit an jedem verdienten 1€ insgesamt 1,06€ Verlust gemacht. Im Jahre 2006 ist der Umsatz immer noch negativ. Diesmal beträgt der Verlust pro 1€ ca. 5 Cent. Die Pro- duktivität ist dementsprechend sehr gering und mit erhöhten Unkosten verbunden. Die- ser Punkt deutet auf eine schlechte Wirtschaftlichkeit hin und muss in der zukünftigen Bilanzpolitik auf jeden Fall berücksichtigt werden. 4.4 ROI-Analyse Zahlen aus dem Geschäftsbericht Jahresüberschuss + Umsatzerlöse Gesamtkapital Fremdkapitalzinsen (GuV) (ergibt sich aus Eigenka- (aus GuV, Zinsen pital + Fremdkapital) und ähnliche Auf- wendungen) 2005: -71.970.500,00 € 73.947.400,00 € 151.304.200,00 € 2006: 397.156,55 € 83.255.581,53 € 181.034.586,90 € 2005: ROI = -47,57 % 2006: ROI = 0,22 % Die Kennzahl war in der Vergangenheit wieder negativ (wiederum aufgrund des Jahres- fehlbetrages) und hat 2006 einen positiven Prozentsatz. Bei der mit dieser Formel verwand- ten Umsatzrentabilität waren beide Werte negativ, dass Unternehmen hat also bei allen Einnahmen einen direkten Verlust gehabt. Vergleicht man die Formeln, dann fällt auf, dass wieder stark das Fremdkapital in die Formel einfließt, einmal in den Fremdkapitalzinsen und außerdem überwiegend im Gesamtkapital. Von daher wertet das Fremdkapital den ROI gegenüber der Umsatzrentabilität auf. Durch die Kombination von mehreren Kennzahlen wurde also wieder bewiesen, dass vor allem das Fremdkapital Einfluss auf die Wirtschaft- lichkeit des Unternehmens hat und die negativen Zahlen nach oben treibt. Das Unterneh- men ist also größtenteils abhängig von seinen Krediten und aufgenommenen Obligationen. Die graphische Auswertung der kompletten Bilanzanalyse wurde dem Anhang beigefügt! © Prof. Dr. Hartmut Pohl Stand: 12. April 2001 S. 18 von 22
Geschäftsberichtanalyse der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg 5 Zusammenfassung Ziel der Arbeit war eine kennzahlenbasierte Bilanzanalyse der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA. Durch eine Einführung in das Thema und Vorstellung der Methoden sollten Grund- züge der Bilanzanalyse erläutert werden. Die anschließende Analyse sollte aufzeigen, wie die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage des Unternehmens zum Zeitpunkt des Jahresabschlus- ses und im Jahre 2005 war. Diese Zielsetzung wurde im Verlauf der Arbeit erfüllt. Am Anfang der Arbeit wurde das Unter- nehmen und die geplante Vorgehensweise kurz erläutert. Im nächsten Schritt fand die Einfüh- rung in die Thematik der Geschäftsberichtanalyse statt. Es wurde herausgestellt, dass es 3 grundlegende Faktoren gibt: - die Bilanzanalyse, die die aufgeführten Tabellen und Berichte des Jahresabschlusses ver- wendet zur Analyse und zum Vergleich mit den Vorjahreszahlen. Somit erhält man einen Überblick, wie das Unternehmen gewirtschaftet hat - die Bilanzkritik, die die Ergebnisse der Bilanzanalyse kritisch begutachtet und herausstellt, in welchen Bereichen für das neue Geschäftsjahr eine Umstrukturierung der bisherigen Un- ternehmensplanung notwendig ist - die Bilanzpolitik, die den aktiven Part bildet, sprich die Erkenntnisse der Bilanzanalyse und Bilanzkritik umzusetzen in eine neue Unternehmensstrategie Außerdem gibt es 2 mögliche Adressaten der Bilanzanalyse, unterteilt in interne und externe Bilanzanalyse: - die interne Bilanzanalyse richtet sich an die interne Unternehmensstruktur, wie den Vor- stand oder die Geschäftsleitung um das neue Geschäftsjahr planen zu können - die externe Bilanzanalyse hingegen richtet sich an externe Interessenten, vor allem an Banken oder Investoren Nächster Punkt war die Vorstellung der Methoden. Hierzu wurde unterteilt in Vermögensstruk- tur (Auskunft über Anlagen, Umlauf und die Eigen- und Fremdkapitalquoten), Liquidität (Anteil an flüssigen Geldmitteln, bspw. für kurzfristige Verbindlichkeiten) und Rentabilität (rentabel für Aktienanleger, Gewinn am Verkauf). Zum Schluss kam dann die eigentliche Analyse mit Kennzahlen an die Reihe. Hinsichtlich der Vermögensstruktur hat sich herausgestellt, dass sie sich verbessert hat. Die Anlagenanteile sind gesunken und auch das Fremdkapital ist gesunken, während gleichzeitig das Eigenkapital gestiegen ist. Trotzdem ist die Fremdkapitalquote immer noch relativ hoch. Bei der Liquidität gibt es soweit auch eine positive Tendenz. Die Deckungsgrade zeigen auf, dass mit Hilfe des Eigenkapitals oder langfristiges Fremdkapital alle Anlagevermögen abge- deckt sind. Allerdings betrachtet man nur den Deckungsgrad A so stellt man fest dass aktuell nur knapp die Hälfte des Anlagevermögens durch das Eigenkapital abgedeckt ist. Das lässt die Schlussfolgerung zu, dass das Fremdkapital einen höheren Anteil an der Anlagendeckung aufweist. Im vergangenen Jahr gab es einen „Liquiditätsengpass“, sprich kurzfristige Forde- rungen und Verbindlichkeiten konnten nicht mit den liquiden Mitteln abgedeckt werden. Im Jahr 2006 ist dieser Engpass nicht mehr vorhanden und es stehen genügend liquide Mittel zur Verfügung. Die Rentabilität fällt dafür sehr negativ aus. Die Eigenkapitalrentabilität beträgt bei beiden Jah- ren unter 0%, was vor allem für Anleger ein sehr hohes Risiko birgt sollte sich die Tendenz verschlechtern oder eine Insolvenz eintreten. Die Gesamtkapitalrentabilität fällt im Vorjahr ne- © Prof. Dr. Hartmut Pohl Stand: 12. April 2001 S. 19 von 22
Geschäftsberichtanalyse der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg gativ und zum aktuellen Zeitpunkt positiv aus. Vergleicht man die Formel mit der der Eigenka- pitalrentabilität, so stellt man fest, dass auch hier das Fremdkapital einen hohen Einfluss auf den errechneten Wert hat. Die Umsatzrentabilität erweist sich ebenso als negativ, was darauf hindeutet, dass das Unternehmen bei jedem Umsatz einen Verlust einfährt. Beim Thema Ren- tabilität ist dringend eine Umstrukturierung notwendig, weil man sonst auf Dauer komplett auf externe Geldgeber angewiesen sein wird. Der ROI ist eine Erweiterung der Umsatzrentabilität hinsichtlich der Fremdkapitalzinsen und dem Gesamtkapital. Es kann also wieder die Schlussfolgerung gezogen werden, dass das Fremdkapital den ROI aufwertet so dass er 2006 einen positiven Wert erlangt. Die Zusammenfassung der Kritik zeigt auf, dass ein Nachforschungsbedarf besteht hinsicht- lich dem Fremdkapital. Anscheinend ist das Unternehmen bei vielen Faktoren auf da Fremd- kapital angewiesen, um eine Liquidität und Rentabilität zu gewährleisten. Dabei sollte ein Un- ternehmen eher darauf bauen, sich durch Eigenkapital zu finanzieren weil Fremdkapital mit erheblichen Kosten durch Zinsen etc. verbunden ist. Ein Ansatzpunkt dafür ist Seite 78 des Geschäftsberichtes (als Anlage beigefügt). Auf dieser Seite wird erläutert, dass die Hauptversammlung beschlossen hat, eine fremdkapitalbezogene Kapitalerhöhung zu tätigen. Außerdem musste das Unternehmen aufgrund der Kapitalerhö- hung, welche in das Handelsregister eingetragen wurde, neue Aktienanteile zur Verfügung stellen für die Anleger. Diese 2 Faktoren sind eine begründbare Tatsache dafür, dass der Fremdkapitalanteil so hoch ist und die errechneten Werte eine allgemeine Steigerung erfahren haben. Für eine tiefer gehende Analyse wäre es notwendig, sich mehr mit der Unternehmens- politik auseinander zu setzen. 6 Literaturverzeichnis Vollmuth, H. J. : Bilanzen richtig lesen, besser verstehen, optimal gestal- ten, 8.Auflage, Planegg/München 2007 Schöne, W. : Bilanzierung in Fallbeispielen – Grundlagen zu Han- dels- und Steuerbilanz, Nördlingen 1998 Schierenbeck, : Gründzüge der Betriebswirtschaftslehre, 16. Auflage, H. München 2003 Mertgen, F. : Heiße Luft – Unternehmen überspielen oft Ertragsprob- leme. Wie Anleger die tatsächlichen Gewinne ermitteln und Verluste vermeiden, http://www.focus.de/finanzen/news/geschaeftsberichte- heisse-luft_aid_244017.html. München 2001 Wikipedia : Rentabilität, http://de.wikipedia.org/wiki/Rentabilit%C3%A4t. San Francisco 2008 Wikipedia : Eigenkapitalquote, http://de.wikipedia.org/wiki/Eigenkapitalquote. San Fran- cisco 2008 © Prof. Dr. Hartmut Pohl Stand: 12. April 2001 S. 20 von 22
Geschäftsberichtanalyse der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg 7 Anhang Ergebnisse der Bilanzanalyse 180 160 140 Prozentsatz 120 100 80 60 40 20 0 te te t A B t tä itä uo uo d d si ns ra ra lq en lq te sg sg ita ita nt in ng ng ap ap ni uf ge ku ku dk nk la m la ec ec em ge U An D D Ei Fr Methode 2005 2006 Ergebnisse der Bilanzanalyse 300 200 100 Prozentsatz 0 ät ät ät ilit ilit t1 t2 ilit I ab O ab -100 ab itä itä R nt nt id id nt lre lre re qu qu ita ita -200 tz Li Li sa ap ap m tk nk U am -300 ge es Ei G -400 Methode 2005 2006 © Prof. Dr. Hartmut Pohl Stand: 12. April 2001 S. 21 von 22
Geschäftsberichtanalyse der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg Der Geschäftsbericht konnte leider nicht eingefügt werden, da die entsprechende PDF ge- schützt ist und sich weder die Einzelseiten in ein PDF wandeln lassen noch ein Schnapp- schuss machen lässt. Deshalb hier der Internet- Verweis: http://www.borussia- aktie.de/pdf/gb/BVB-GB-2006.pdf Die relevanten Seiten sind 70-72 und die Seite 78. Im Ausdruck sind sie dem Anhang an- gefügt. © Prof. Dr. Hartmut Pohl Stand: 12. April 2001 S. 22 von 22
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