Kindliches und Spielerisches als Motor der Kunst - KUNSTFORUM International Bd. 276 Aug.-Sep. 2021 - Nicole Gnesa
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Spiel! Spiel am Tollsten! KINDLICHES UND SPIELERISCHES IM WANDEL DER KUNST von Larissa Kikol 01 Florentijn Hofman, Rubber Duck, seit 2007 an verschiedenen Orten, Foto und Courtesy: Studio Florentijn Hofman 43
Die zeitgenössische Kunstwelt wird immer häufiger Die Inszenierung von Kindheit und von spiele- so bespielt, dass sie als optimierte Kindheitsphan- rischer Freude in der zeitgenössischen Kunst gleicht tasie oder sogar als utopisches Kinderzimmer den einer Utopie, einem Totalkunstwerk, einer optimier- Erwachsenen in ihre Arme nimmt. Das innere Kind ten Ästhetik. Ja, in vielen Fällen ist die Kunstwelt des Kunstkritikers, Museumsdirektors, Sammlers, sogar die bessere Kindheit. Und das, was Kinder Galeristen, Künstlers und Besuchers muss sich nicht noch nicht dürfen und können, darf und kann der mehr verstecken, im Gegenteil, jeder darf es rauslas- Künstler umso mehr. sen, jeder darf spielen! Der Kunsthistoriker und Leiter des Kupferstich- kabinetts der Öffentlichen Kunstsammlung Basel EIN RÜCKBLICK Dieter Koepplin fragte einst: „Welcher Künstler reak- IN DIE AVANTGARDE tiviert Kindliches nicht immer wieder von neuem?“¹ Die Psychologin Alison Gopnik gab Forschern den Zu Anfang des 20. Jahrhunderts wollten die expressi- Rat: „Wildes Herumprobieren bewährt sich umso onistischen Brücke-Künstler „die Erscheinungswelt besser, je weniger man über ein Problem weiß. Kin- ganz ursprünglich, wie zum ersten Male oder wie- der und Wissenschaftler werden dadurch schneller der wie mit Kinderaugen sehen“7. Die Vorstellung klug als mit durchdachten Experimenten.“ einer Ursprünglichkeit, die sich unbeeinflusst von der modernen Zivilisation, der menschlichen Kul- turgeschichte und der Technisierung entfaltete, ver- Das Kindliche und Spielerische sprach die Wiederentdeckung einer dem Menschen stellt letzten Endes nichts zu Grunde liegenden Kreativität. Um der Idee eines weniger als einen Abstraktions- Urstadiums der Kreativität näherzukommen, sollten vor allem primitive Ressourcen zur Inspiration und prozess dar … Formfindung genutzt werden. Daher etablierte sich der Begriff des Primitivismus im Wortschatz der Kul- Estelle Blaschke und Kito Nedo schrieben im Katalog turschaffenden. Zu diesen primitiven Ressourcen Kids der Contemporary Fine Art Galerie: „Heute wol- zählten nicht nur die Stammes- und Volkskunst af- len Erwachsene sein wie Kinder […]. Alle wollen (und rikanischer und präkolumbischer Kulturen, sondern sollen) nur noch spielen. Die ganze Welt ist Kind.“² auch die Zeichnungen von Kindern.8 Auch unab- Der 2013 für den Turner Prize nominierte Künstler Da- hängig von den Brücke-Künstlern verstanden große vid Shrigley behauptete, dass seine Werke noch so aus- Teile der Avantgarde-Bewegungen das Kindliche im sähen, als hätte er sie mit 13 oder 14 Jahren gemalt und Primitivismus als Opposition zur gesellschaftlichen dass es bei ihm nicht um Entwicklung gehe.³ Als der Norm, als kreative Alternative zu Problemen und Autor Rüdiger Sünner an Joseph Beuys zurückdachte, Schwächen, die in der westlichen Zivilisation ausge- schrieb er auf: „Kinder flüstern mir zu, dass ich meine macht wurden, und als eine mögliche Verkörperung Wunde zeigen darf“4. Laut ertönen daneben die Rufe des wilden Anderen. In diesem Anderen suchten die von Jonathan Meese: „KUNST IST TOTALES MÄR- erwachsenen Künstler Hilfe zur Selbsthilfe, für ein CHEN – KUNST IST EWIGER KINDERGEBURTS- besseres Leben und für ihre künstlerische Entwick- TAG (immer, immer, immer, wie Krümelmonster).“5 lung. Kreativität, Ideenfindung, Antrieb und letzten Schließlich fasst André Butzer kühn zusammen: „Ein Endes auch Unterscheidbarkeit von anderen Küns- Ende der Kindheit gibt es nicht.“6 ten, zum Beispiel der akademischen. Gestalterische Das, was diese Spielclubs und Spielenden antrei- Produktionen von Kindern nährten die imaginäre ben, sind keine pädagogischen Missionen und keine Vorstellung von einer Ursprünglichkeit, die vor al- konzeptuellen Spieltheorien. Es geht weder in erster lem das subjektive Gefühl und die subjektive Wahr- Linie um Schillers Spielbegriff, noch um eine reale nehmung der Außenwelt in einer uneingeschränk- Kindheit oder um reale Kinder. Eine philosophische, ten Weise, ohne die Einflüsse des bürgerlichen, konzeptuelle Annäherung zum Spielerischen hätte erwachsenen Alltags, wiedergeben sollte. Natürlich zwar den Vorteil, intellektuelle Beruhigung auszu- ist der Primitivismus ein Ideenkonstrukt, das heißt senden. Denn obwohl oft behauptet wird, dass die eine außerordentlich problematische, westliche Er- Trennung von High und Low längst durchbrochen findung. Schon alleine die Gleichstellung von den wurde, ist es trotzdem ein stets typischer Charakter- Einwohnern Afrikas mit Kindern zeigt den diskri- zug der Kunstwelt, dass das Geistige als High prä- minierenden Kern dieser Anschauung. sentiert wird. Mutig ist daher der Schritt, das Spie- Zeitgleich befasste sich auch die Psychologie lerische nicht im intellektuellen High, sondern im verstärkt mit der Erlebniswahrnehmung von Kin- Kindlichen Low anzusiedeln. Natürlich ist auch das dern und dem Lebensabschnitt der Kindheit. 1905 wiederum nur Schein, eben eine Strategie, denn die wendete sich Siegmund Freud in seinen Drei Ab- kindliche Ästhetik und die kindlich, spielerische handlungen zur Sexualtherapie der infantilen Am- Haltung ist ein bewusst entwickelter Stil der Künst- nesie zu. Freuds Therapieansätze zielten auf eine ler, den sie konsequent „erwachsen“ ausbauen. Aufarbeitung der vergessenen Kindheitserlebnisse 44 KUNST = SPIEL!
02 Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely, Fontaine Stravinsky – Cher Igor, Bonjour!, 1983, Entwurf für eine Graphik (ed. 150 / 19), Filzstift, Bleistift, Collage auf weißem Papier, Museum Tinguely, Basel, © 2021 VG Bildkunst ab, denen er starke Gefühlsausbrüche zuschrieb, die zu lassen, sondern den Geist aufzulockern und ihn machtvoll genug seien, den Erwachsenen bis in sein flexibler zu machen, ähnlich wie es Sportler beim spätes Leben hineinzubeeinflussen.9 Einige Jahre Dehnen der Muskeln vor dem eigentlichen Training später, 1908, ging Freud noch weiter, indem er die beabsichtigen. Skurrile und neue Ideen sollten so dichterische Betätigung mit der kindlichen Tätigkeit entwickelt werden, die Grenze zwischen Spiel und verglich: „Die liebste und intensivste Beschäftigung Kunst wird zu einer Grauzone.¹³ des Kindes ist das Spiel. Vielleicht dürfen wir sagen: Die Avantgardisten hängten der Menschheits- jedes spielende Kind benimmt sich wie ein Dichter, geschichte eine Kindheit an, welche in den Höhlen indem es sich eine eigene Welt erschafft, oder, rich- stattgefunden habe und sich im Mittelalter oder tiger gesagt, die Dinge seiner Welt in eine neue, ihm in fremden Kulturen immer noch aufspüren lasse. gefällige versetzt.“¹0 Ausgehend von der Annahme, Kinder verkörperten diese Entwicklungsetappe, dass Kindheitserinnerungen eine wichtige Rolle bei sie lebten generell in einer prähistorischen Zeit – der erwachsenen, künstlerischen Tätigkeit spielen¹¹, so der primitivistische Gedanke.¹4 Der Wilde und entwickelte Freud eine „produktionsästhetische das Reaktivieren der Kindlichkeit im Erwachsenen Theorie“¹². Diese Perspektive lässt sich durchaus sollten die Gesellschaft heilen, wiederbeleben und als wichtiger Teilaspekt und Inspirationsquelle des aus ihren Fesseln befreien.¹5 Der Kunsthistoriker Kunstbestrebens der Avantgarde ausmachen. So da- Roberto Ohrt sprach von der Idee, die Quelle und tierte beispielsweise Paul Klee seinen Werkkatalog den Ausgangspunkt der Avantgardebewegung der so weit zurück, nämlich in seine Kindheit, dass seine modernen Kunst in ein kollektives Kinderzimmer Kinderzeichnungen gleichsam zu seinem Lebens- zu legen: Ein zum Spiel einladender Baukasten aus werk dazu zählen. bunten, verschieden geformten Bauklötzen tauchte Auch die Surrealisten setzten sich mit dem Unter- schon am Ende des 19. Jahrhunderts in den euro- bewusstsein und der kindlichen Gestik auseinander. päischen Kinderstuben auf. Diese Kinder seien es, Unter dem Begriff recherches experimentales versteht die später in der Moderne Grundelemente in Form, man surrealistische Spiele, die zu den damaligen Farbe und Fläche zerlegen und malerisch durch Kreativitätstechniken gehörten. Sie dienten in ers- Striche, Kanten, Ecken und Rundungen spielerisch ter Linie nicht dazu, fertige Kunstwerke entstehen wieder zusammenfügen.¹6 45 Larissa Kikol – Spiel! Spiel am Tollsten!
BEWUSSTER „RÜCKSCHRITT“ UND Strich die Inschrift und das Auswischen, die Kindheit „NICHT-KÖNNEN“ IN DER NACHKRIEGSZEIT und die Kultur, das Abschweifen und die Erfindung verbindet.“²³ Durch den unterschiedlichen Gebrauch Nach dem zweiten Weltkrieg prägte Jean Dubuffet diverser Zeichen- und Malwerkzeuge, so wie bei der die Idee der Art brut, um „die Belastungen des Men- Vermischung von Begrifflichkeiten aus der Kultur- schen durch Krieg und Krankheit, Alkohol, Bosheit geschichte, entsteht der Eindruck einer vermehrten und Desinteresse, Liebe und Lieblosigkeit, Erfolg und Autorenschaft, welche die Kritzelspuren und Flecken Mißerfolg, Zweifel und Ratlosigkeit“¹7 zu behandeln. als Platzhalter ihrer Anwesenheit hinterließen.²4 Die- Die kindliche Formsprache wurde mit politischen se Autorenschaft scheint aus Laien, Graffitisprayern, und gesellschaftlichen Botschaften verbunden. Eine Kindern und Künstlern zu bestehen. neue Dramatik zog in die kindlich anmutende Ästhe- Die konzeptuelle Hintergrundebene, die seit tik ein, die weniger die Magie der kindlichen Inspira- den 50er Jahren verstärkt mit kindlich anmutenden tion visualisierte, sondern zunehmend mit Gegensät- Zeichen- und Malproduktionen kombiniert und zen der inhaltlichen Gewalt und formalen Unschuld zur Opposition gesetzt wurde, begleitet auch den operierte. Dubuffet präsentierte sumpfige, verkrustete Schweizer Künstler Jean Tinguely. Neben der Arbeit Erdoberflächen, düstere Landschaften und zerfurchte an seinen automatischen Zeichenmaschinen, mit de- Gesichter neben humorvollen Alltagsszenen, denen nen er das Publikum spielen ließ, schrieb der Künst- gleichfalls ein Lächeln der Unschuld und ein Augen- ler auch viele handschriftliche Briefe an Freunde aus zwinkern der Ironie innewohnten.¹8 Das Hässliche der Kunstwelt und an Museumsdirektoren in einer und das Ärmliche, oft in kindlicher Gestaltungsform, verspielt, pubertär wirkenden Gestaltungssprache. wurden zur Kunst erhoben.¹9 Die Blätter wurden mit Kugelschreibern, Farbstif- Im November 1948 entstand in Paris die Cobra- ten, Aufklebebildchen, Ausschnitten aus Zeitschrif- Gruppe, gegründet von den Künstlern Asger Jorn, ten und flüssiger Farbe gestaltet. Ästhetisch ähneln Christian Dotremont, Joseph Noiret, Karel Appel, sie dem Charakter von Telefon- und Toilettenkritze- Corneille und Constant. Sie beriefen sich öffentlich leien. In einem Brief an den Freund und Leiter der auf Kinderzeichnungen als Inspirationsquelle, stellten Kunstsammlung Basel, Franz Mayer, klebte Tinguely diese neben ihren eigenen Werken aus oder publizier- eine tote Mücke auf und taufte sie mit dem Namen ten sie. Die Cobra-Sprache konstruiert sich, ähnlich Leo. Manchmal gab der Künstler den Briefen auch wie Aspekte der frühen Avantgarde, aus dem An- kleinere Spielzeuge bei.²5 Im Sinne dieser Ästhetik spruch an eine Unmittelbarkeit, Ursprünglichkeit, an fungiert das zerknitterte Blatt als Spielwiese phantas- eine kraftvolle Expressivität und Poesie, thematisiert tischer Pläne und Mindmaps, die er ebenfalls zusam- aber auch menschliche Ängste und Aggressionen.²0 men mit Niki de Saint Phalle kreierte, zum Beispiel Doch anstatt die Kindheit zu romantisieren und zu für Projektvorschläge und zur Ideenvermittlung [02]. transformieren, wurde die kindliche Bildsprache als Andy Warhol [03] richtete sich mit einigen Arbei- direktes Kommunikationsmittel eingesetzt. Im Ge- ten direkt an die Kinder. In einer Ausstellung bei gensatz zu Dubuffets Tendenz, erdige, gedeckte und Bruno Bischofberger im Jahr 1983 fertigte er extra oft mit Schwarz und Grau gebrochene Farben zu ver- für diese Zielgruppe kleinformatige Leinwände an, wenden, strahlten die Bilder der Cobra-Vereinigung in die er tiefer hängte – genau auf ihre Augenhöhe. Die leuchtenden, bunt gemischten Farbkonstellationen. Größeren konnten Jahre zuvor in seiner kinetischen Die Ferne der Kindlichkeit, die zunächst im Ver- Rauminstallation Silver Clouds ihren kindlichen gangenen oder im Exotischen lag, rückte folglich Gefühlen nachgehen, wenn sie mit den glänzenden näher, in eine kleinere Ferne des bloßen Anderen, Schwebekissen spielten. das sich nebenan im Nicht-Kulturellen-Milieu, also Ein anderer Wegbereiter ist Jean-Michel Bas- bei den Outsidern befand. Dafür brauchte man quiat. Er schrieb, zeichnete, skizzierte und klecker- nur die genormte, gebildete Mitte der Gesellschaft te auf die Leinwände. So entstanden miteinander zu verlassen. Die Nachkriegszeit verursachte einen agierende Gebilde aus Flugzeugen, Autos, Köpfen, wahren Aufschwung an kindlicher Ästhetik in der Körperhüllen samt Gedärmen, Muskeln und Seh- Kunst. Art Brut und Cobra waren der Versuch, nach nen, Kronen, Boxkämpfern sowie Zitaten aus den dem Krieg nicht so weiterzumachen wie bisher. Es populären Medien und der Straßenszenografie. Der brauchte neue Bildsprachen und dafür gingen die Darstellungsmodus ähnelt den kindlichen Form- Künstler erstmal wieder einen Schritt zurück, näm- vereinfachungen, den launischen Schwankungen lich in die Kindlichkeit. und der manchmal sich abbildenden emotionalen Ein weiterer Hauptprotagonist in der Kunstge- Gereiztheit in Kinderzeichnungen. schichte des Kindlichen ist Cy Twombly. Roland In der Taschen-Monographie Basquiat von Leon- Barthes beschreibt dessen Zeichensprache als ein hard Emmerling wird der Schlagzeuger, Freund „graphisches Jucken“²¹ welches vorgibt, stellenweise und das ehemalige Bandmitglied des Künstlers, von der linken, untrainierten Hand abzustammen.²² zitiert. Seine Äußerung über ihre Musik wird auch Die Bildwelt kann als utopische Gleichzeitigkeit ver- auf die ästhetische Erscheinung von Basquiats Wer- standen werden, da „sie in einem unnachahmlichen ken und deren Zeitgeist bezogen²6: „Wir waren alle 46 KUNST = SPIEL!
03 Andy Warhol, Nachbau einer Ausstellungs- szenografie für Kinder bei Bruno Bischofberger, Welcher Künstler reaktiviert 1983. Ausstellungsansicht: ANDY WARHOL Kindliches nicht immer wieder EXHIBITS a glittering alternative, 25. September 2020 – 31. Januar 2021, mumok – Museum von Neuem? moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Foto: — Dieter Koepplin Klaus Pichler, © mumok 47 Larissa Kikol – Spiel! Spiel am Tollsten!
04 vom Konzept kontrollierter Naivität überzeugt. Es Altem und Gewohntem. Die stetigen Umbruchpha- war Nicht-Können als Konzept. Wir machten dieses sen boten den Künstlern die Gelegenheit, die Rolle rohe, falsche Ding, das irgendwie funktioniert.“²7 des Heilers, politischen Akteurs, kulturellen Wegfüh- In der Schweiz verabredeten sich zwei andere rers, Rebellen und schelmischen Individuums einzu- zum Spielen: Peter Fischli und David Weiss. Sie nehmen. Dabei war die Projektionsfläche ‚Kindheit‘ erschlossen sich eine bildhauerische, installative Ar- ein beliebtes Werkzeug, welches gerade in „schwieri- beitswelt, die vom Streich, vom Witz und vom kind- gen“ Zeiten immer wieder reaktiviert wurde. Schon lichen Staunen angetrieben wurde. In dem Film Der in der Romantikbewegung des 19. Jahrhunderts geringste Widerstand von 1981 verkleideten sie sich als schwärmten Dichter und Künstler für die kindlichen Plüschratte und Pandabär, die auf naive Weise in Los Erinnerungen und Träume, mit denen sie sich vor ei- Angeles mit der Kunst viel Geld verdienen wollten ner kalten, zu rationalisierten Welt schützen wollten. (mehr dazu: In den Spielzonen der Kindheit – Paolo Als sich Heinrich Heine ebenfalls im Spannungsfeld Bianchi, in diesem Kunstforum International Band). zwischen politisch-sozialem Utilitarismus und der In ihrem späteren Gesamtwerk perfektionierten Autonomie der Kunst wiederfand, erschien ihm die Fischli und Weiss das zwecklose Spiel als Arbeitsan- Poesie schließlich doch als ein heiliges Spielzeug.²8 satz und schufen wie kaum zwei andere eine Gegen- Das Kindliche und Spielerische stellt letzten wartsästhetik der Absurdität. [04] Endes nichts weniger als einen Abstraktionsprozess Ende der 1980er Jahre ging Jeff Koons [05] noch dar, und zwar epochenunabhängig, der es erlaubte einen Schritt weiter. Er suchte erst gar nicht mehr Krisen zu konfrontieren, sowie Veränderungen und das künstlerische Zutun im Sinne einer individu- neue Impulssetzungen auszulösen. ellen Übersetzungsleistung von Kindlichem, son- dern zeigte in seiner Serie Banality Spielzeuge und Kitschfiguren. Unverblümt stand das Gefühl im Vor- KINDLICHES IN DER GEGENWART dergrund, eben das banale Gefühl: Die Freude und das Berührt-Sein, die diese Objekte bei Erwachse- Aktuell treten wieder andere Assoziationen und Mo- nen und Kindern hervorrufen. Dieses Gefühl galt es tivationen, das Kindliche und Spielerische zu bele- nicht nur zu akzeptieren, sondern auch ikonenhaft ben, in den Vordergrund. Der Kunstwissenschaftler zu symbolisieren und zu vermarkten. Banality wird Michael Glasmeiers kommt zu dem Fazit: „Im Ver- zum Anstoß für vielzählige Diskurse, Theorien und lauf des 20. Jahrhunderts seien die Spielregeln in der Kunstmarktanalysen, die bis heute aktuell bleiben. Kunst immer absoluter umgesetzt worden.“²9 Genau Zwei Weltkriege, die Nachkriegszeit, die Konzept- diese Ansicht teilt der vorliegende Themenband. Das kunst, und eine neue Coolness der 80er Jahre und Kindliche ist heute weder etwas Fernes im Sinne von Kunstmarktentwicklungen verlangten immer wieder fernen Kulturen, noch wird es bei den Outsidern oder nach Umdenken, Bewältigung sowie Loslösung von in der Ferne des menschlichen Unterbewusstseins 48 KUNST = SPIEL!
05 04 Peter Fischli / David Weiss, Ohne Titel 05 Jeff Koons, Serpents, 1988, © Jeff Koons (Ratte und Bär, schlafend), 2008 / 09, 2 Stoffpuppen, 06 Rose Wylie, Ausstellungsansicht, 2 Atemmaschinen, Ed. 1 / 3 + 1 AP, H je ca. 90 cm, Lolita’s House, David Zwirner Gallery, London, Je 10 kg, FISCW3541, © Peter Fischli / David Weiss, 2018 © Courtesy: David Zwirner Gallery Courtesy: die Künstler und Galerie Eva Presen- huber, Zürich / New York, Foto: Stefan Altenburger Photography, Zürich 06 49 Larissa Kikol – Spiel! Spiel am Tollsten!
07 07 Armen Eloyan, Pet (01), 08 Philip Grözinger, PAC, 09 Raymond Pettibon, Aus- 2019, Öl auf Leinwand, 2020, Öl und Acryl auf Leinwand, stellungsansicht: Raymond Pettibon 180 × 230 cm, Courtesy: Galerie 80 × 100 cm, © Foto: Marcus Neue Arbeiten, 2014, Contemporary Nicola von Senger, Zürich Schneider, Courtesy: der Künstler Fine Arts Galerie, Berlin, und Galerie Nicole Gnesa © Foto: Privates Archiv der Autorin 08 50 KUNST = SPIEL!
09 ausgemacht. Es ist längst mitten in die Gesellschaft KUNST IST TOTALES gerückt, es ist längst zum fröhlichen „Totalspiel“ in der Kunstwelt avanciert. Das Kindliche wird ausge- MÄRCHEN – KUNST IST lebt, auch ohne, dass Kritik oder der Wunsch nach EWIGER KINDER- Erlösung darin als Erklärungen mitschwingen. Wir GEBURTSTAG (immer, immer, leben nicht nur in einer verspielten Gesellschaft, sondern erleben auch eine verspielte Kunst, deren immer, wie Krümelmonster). Spieler genau dann eine anzuerkennende Reife auf- — Jonathan Meese weisen, wenn sie alle Hemmungen abwerfen. So auch bei Rose Wylie [06]. Mit ihren 86 Jahren desorientierten, trotzdem lustigen Protagonisten, die malt sie wie eine junge Wilde, nein, eigentlich wie ein dem Betrachter im White Cube die Erlaubnis geben, freches Kind, dem alle Entwicklungsstufen egal sind. sich nicht von seiner besten Seite zeigen zu müssen. Dem späten Erfolg in ihrem höheren Alter verdankt Raymond Pettibon [09] wiederum sucht konkret sie gerade ihrer Kindlichkeit und Verspieltheit, die sie die Aura des verspielt Kindlichen. Als Dubuffet es auf großen Formaten selbstbewusst auslebt. In ihrer noch streng vermied, dass seine Werke in unmittel- Bildsprache steckt Leichtigkeit, eine kindliche Groß- barer Nähe zu Arbeiten von Outsidern ausgestellt zügigkeit an Körperformen und schiefen Konturen, und gesehen wurden, kümmert diese Nachbarschaft sowie Spaß an einer Komposition, die immer leicht Pettibon heute nicht mehr. 2014 präsentierte er wäh- danebenzuliegen scheint. Dies ist das Spannungsver- rend der Ausstellung Raymond Pettibon Neue Arbei- hältnis, das sie erfolgreich zu ihrem Alter aufbaute, ten in der Contemporary Fine Arts Galerie in Berlin und was als Reizfaktor gepaart mit einer zeitgenössi- eine bunte Reihe an gerahmten und ungerahmten schen Ästhetik auf dem Kunstmarkt belohnt wurde. Papierarbeiten. Dabei vermischte er seine eigenen Die Monster von Armen Eloyan [07] sind hinge- Zeichnungen mit einer bedeutenden Menge klar zu gen schwerer, aber trotzdem expressionistisch ge- erkennender Kinderzeichnungen. Die multiple Au- halten. Oft tauchen sie im Dunkeln auf, ihre Augen torenschaft brachte multiple Erzählstränge und Zei- wirken alkoholisiert und psychologisch auffällig. Ihr chensprachen durcheinander. Der Kunstbetrachter Fell ist zottelig und stets ein bisschen dreckig. Um im White Cube kam nicht umhin, auch die Kinder- Leichtigkeit geht es weniger, um kindliche Unschuld zeichnungen in den luxuriösen Räumlichkeiten der erst recht nicht. Spaß macht es trotzdem. Spaß am Galerie zu rezipieren. Schließlich standen ja auch Heruntergekommen-Sein, am Erwachen nach ei- alle Papiere unter der Auszeichnung ‚Neue Arbeiten ner harten Nacht, am serienhaften Malen dieser von Raymond Pettibon‘. 51 Larissa Kikol – Spiel! Spiel am Tollsten!
Philip Grözinger malt [08] hingegen Pac-Man- der Kings inszeniert „the good guy Boris“ sich als spie- Bilder. Mögliche intellektuelle, philosophische lenden Jungen, der sich nicht einordnen lassen möch- Spielansätze, oder solche die pädagogisch für ein te. Stattdessen lässt er Spielzeugfanpuppen von sich an gutes Gewissen sorgen könnten, werden von ihm anfertigen, nur, um auf der nächsten Mauer wieder die lächelnd ignoriert. „Man frisst sich durch. Ist das eigenen Graffitiklischees anzugreifen. jetzt ein gutes Fressen oder ein schlechtes Fressen? Eine große Spielwelt bauten sich zusammen Jona- Keine Ahnung, aber ich finds lustig“³0, kommentiert than Meese und Tal R [10] auf. In das Staatliche Kunst- er sein Gemälde. Schillers Spieltheorie oder Freuds museum in Kopenhagen stellten sie einen neuen Unterbewusstsein sind hier obsolet. Und das, was Ausstellungsraum hinein, nämlich eine rosafarbene Kinder nicht zu viel vor dem Bildschirm spielen sol- Burg. In diese kritzelten sie auf den Boden, hingen len, kann der erwachsene Künstler halten wie er will. ihre Bilder auf und stellten ihre Skulpturen hinein. Sie Noch mehr Freiheit nimmt sich der Künstler erschufen sich ein großes Kinderzimmer zum Kunst- Boris. [11, 12] Auch er will spielen, und zwar genau dort, spielen, so als würden utopische Kinderzeichnungen wo er es möchte. Vor einiger Zeit fiel diese Wahl auf ei- Wirklichkeit werden. In diesem Sinne wurden beide nen Zug. Auf ihn malte er das klassische Drei-Gewinnt- Künstler im Katalogtext als „Spielkameraden“ bezeich- Spiel, das Schüler oft in ihre Schreibhefte oder auf ihre net. Es hieß: „Keinem der Anwesenden konnte entge- Tische kritzeln. Da es leicht aufzuzeichnen ist, trägt das hen, dass sie, vermutlich inspiriert durch ihr Konzept, Spiel bereits die Veranlagung in sich, ortsungebunden, sich zurückentwickelten und in die Rolle von zwei schnell und vandalisch angefertigt zu werden. Dass kleinen Jungs schlüpften, die mit ihrer Burg spielen.“³¹ dies nun überlebensgroß und als strafbarer Akt pas- Ein Künstler, der Städte für seine Einwohner siert, ist letzten Endes nur die konsequente Weiterent- wieder ein Stück weit in eine Märchenlandschaft wicklung des Schülerspiels. Boris Graffitis greifen das verwandeln möchte, ist Florentijn Hofman [01, 13]. Spielerische immer wieder neu auf, so auch sein Slogan Seine überlebensgroßen Tiere sorgen dafür, dass „Toys are better people“. Als Toys werden in der Szene plötzlich nichts mehr stimmt: Die Größenverhält- die Anfänger bezeichnet, am anderen Ende stehen die nisse und die Wesensmerkmale der Stadtlandschaft. Kings. Das ironische Spiel mit den ernsten, hierarchi- Bei ihm wird Wasser in einem Hafen zur Badewan- schen Strukturen in der Graffitikultur ist ein wieder- ne und ein Fluss zum Safari-Land. Rubber Duck hieß kehrender Topos bei ihm. In seinem Künstlerumfeld die große gelbe Ente, die friedlich in den Häfen 10 52 KUNST = SPIEL!
11 dieser Welt passierte, um den Bewohnern, gerade den Erwachsenen, ein Stück Kindheit zurückzu- bringen, wie es der Künstler erklärte. Zudem ver- öffentlicht er Statements zu jedem seiner Projekte: „The friendly, floating Rubber Duck has healing properties. (…) The rubber duck is soft, friendly and suitable for all ages.“³² Hofmans Ansatz ist es, aufwendig zu organisierende Land-Art-Projekte als kindlich, spielerische Erfindungen zu vermitteln, die vor allem emotional rezipiert werden sollen. Ein kindliches Phänomen in der Kunst ist jedoch bis heute vorhanden, nämlich die kindliche, spie- lerische Ausdrucksform für düstere, grausame The- men wie beispielsweise Kriege. Der Rückgriff in der Nachkriegszeit auf diese visuelle Sprachform bleibt bis heute ein künstlerischer Ansatz. Auffällig während der Recherche zu diesem Band war die Diskrepanz zwischen männlichen und 12 weiblichen Positionen, nicht bei ästhetischen, stilis- tischen Ansätzen, aber auf dem Feld der Selbstin- szenierung als extrovertiertes, radikal exzentrisches 10 Jonathan Meese und Tal R, Mor, (Mutter), Spielkind. Daraus folgt die Annahme, dass Künstle- Ausstellungsansicht, Staatliches Kunstmuseum rinnen, die ähnlich wie Jonathan Meese oder Geli- Kopenhagen, 09. Oktober 2005 – 08. Januar tin auftreten würden, mit anderen Vorurteilen und 2006, © VG Bild-Kunst, Bonn, 2021, Foto: Jochen Problemen zu kämpfen hätten. Man stelle sich eine Littkemann, Courtesy: Bureau Jonathan Meese erwachsene Frau vor, die mit Kuscheltier im Arm, 11 Good Guy Boris, Tic Tac Toe, 2016, nach ihrem Papi ruft, mit diesem zusammenwohnt © der Künstler und Papi überall mithin nimmt. Sicherlich kämen 12 Good Guy Boris, Toys are better People, unheimliche Assoziationen auf. 2018, © der Künstler 53 Larissa Kikol – Spiel! Spiel am Tollsten!
13 Florentijn Hofman, Hippopothames, London, 2014, Foto: Steven Stills, Courtesy: Studio Florentijn Hofman Von der einstigen unmündigen, mütterlichen Emotionen hervor. In diesem Kontext wird die und verkindlichten Weiblichkeit mussten Frauen Kindheit ebenfalls nicht mehr als sakrales Vakuum sich in langatmigen Emanzipationskämpfen befrei- von Kreativität und Reinheit verstanden, sondern en. Vielleicht ist die (berechtigte oder unberechtig- auch mal zur Zielscheibe von makabren Witzen, te) Angst, wieder dahin zurückzufallen zu Zeit noch wie etwa bei David Shrigley [14] und seiner Fotogra- zu groß. Zu hoffen ist aber, dass sich in der Zukunft fie eines Kindes, welches eine Tafel hochhält: „I have unter die radikalen Spielgruppen und Kind-Künstler swallowed a piece of lego“. mehr Frauen mischen werden. Im Status quo lassen sich bisher andere, bedeu- tende Unterschiede zum 20. Jahrhundert ausma- ANMERKUNGEN chen. Dabei stechen die Faktoren Konsequenz und 1 Koepplin, Dieter, Andy Warhols Zeichnungen nach Spaß besonders hervor. Das Kindliche wird nicht der Photonatur, in: The Andy Warhol Museum, Pittsburgh / mehr nur auf kleinen Papierzeichnungen, in einer Kunstmuseum Basel (Hrsg.), Andy Warhol – Zeichnungen (Neben-)Zeile von Manifesten oder als ästhetische 1942 – 1987, Schirmer / Mosel Verlag GmbH, München, Referenz im Bild angestimmt. Es multipliziert sich 1998, S. 17 2 Blaschke, Estelle / Nedo, Kito, Kids – The Right zu Events zum Mitspielen, wie bei der Tournee der to Children, in: Contemporary Fine Arts (Hrsg.), Kids, Hüpfburg von Jeremy Deller, zu luxuriösen Archi- Snoeck Verlagsgesellschaft mhH, Köln, 2012, S. 14 tekturprojekten wie von Li Xiang, zur Erfindung 3 Shrigley, David, in: Mono.Kultur 09 – David Shrigley: von immer mehr Spielzeugkunstwerken und zu Crooked Penmanship, Monokultur Berlin, Ausgabe bildnerischen Stilen, die statt Referenz-Anleihen in 2006 / 2007, S. 11 4 Sünner, Rüdiger, Zeige deine Wunde – Kunst und ihrer Selbst-Radikalität überzeugen. Von Spaß war Spiritualität bei Joseph Beuys, Europa Verlag GmbH & im letzten Jahrhundert ebenfalls kaum die Rede. Co. KG, Berlin, München,Wien, 2015, S. 125 Von Freude hingegen schon, denn die kann eine 5 Meese, Jonathan, Ausgewählte Schriften zur Diktatur nachhaltigere, poetischere Empfindung sein, eben der Kunst, Suhrkamp Verlag, Berlin, 2012, S. 474 „High-Culture“. Spaß jedoch unterstreicht das mo- 6 Butzer, Andre, in: Winkler, Thomas, (Hrsg.) Meise, Nummer 7, Verlag Heckler und Koch, Berlin, 2010, S. 157 menthafte Hochgefühl, oft gepaart mit Witz und Iro- 7 Hess, Walter, Dokumente zum Verständnis der nie, und ist selbstbewusst ‚Low‘. Beim Spaß ruft eine modernen Malerei, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, gewisse Zwecklosigkeit stärkere, befriedigendere Hamburg, 1956 S. 34 54 KUNST = SPIEL!
8 Vgl. Lange, Barbara, Vom Expressionismus bis Heute, Band 8, aus: Geschichte der bildenden Kunst in Deutschland, Prestel Verlag, München, 2006, S. 204 9 Vgl. Matthews, Gareth B., Die Philosophie der Kindheit, Quadriga Verlag, Weinheim, Berlin, 1995, S. 132 10 Freud, Sigmund, Der Dichter und das Phantasieren – Schriften zur Kunst und Kultur, Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart, 2010, S. 101 11 Vgl. ebd., S. 345 12 Ebd., S. 345 13 Vgl. Absatz mit: Reckwitz, Andreas, Die Erfindung der Kreativität, 3. Aufl., Suhrkamp Verlag, Berlin, 2013, S. 101f 14 Vgl. Schultz, Joachim, Wild, Irre & Rein – Wörterbuch zum Primitivismus, Anabas-Verlag Günter Kämpf KG, Gießen, 1995, S. 36 15 Vgl. ebd., S. 112f 16 Vgl. Ohrt, Roberto, Dreizehn Würfel, in: Kunsthalle Nürnberg (Hrsg.), André Butzer – Viele Tote im Heimatland: Fanta, Sprite, H-Milch, Micky und Donald!, Kerber Verlag, Bielefeld, 2009, S. 21 14 David Shrigley, Ohne Titel, Scan aus Publikation: 17 Presler, Gerd, L’art Brut – Kunst zwischen Genialität David Shrigley, Äh… Was machst du da eigentlich? und Wahnsinn, DuMont Buchverlag, Köln, 1981, S. 31 The Essential David Shrigley, Eichborn AG, Frankfurt 18 Vgl. Kotrouzinis, Chrysanthi / Lange, Christiane, am Main, 2010 Jean Dubuffet – Ein Leben im Laufschritt, Hirmer Verlag, München, 2009, S. 72 19 Vgl. Eimert, Dorothea, Kunst und Architektur in der ersten LARISSA KIKOL Hälfte des 20. Jahrhunderts, Band 1, Parkstone International, New York, 2010, S. 243 20 Vgl. Stokvis, Willemijn, Cobra; eine internationale Bewegung in der Kunst nach dem 2. Weltkrieg, Georg Westermann Verlag GmbH, Braunschweig, 1989, S. 82 21 Barthes, Roland, Cy Twombly, Merve Verlag GmbH, Berlin, 1983, S. 14 22 Vgl. ebd., S. 14f 23 Ebd., S. 20 24 Vgl. Göricke, Jutta, Cy Twombly – Spurensuche, Verlag Silke Schreiber, München, 1995, S. 38 25 Vgl. Stahlhut, Heinz, in: Museum Jean Tinguely, Basel, * 1986 ist freie Kunstkritikerin und Kunstwissenschaftlerin. Jeannot an Franz, Benteli Verlag, Bern,2003, S. 20f Sie schreibt unter anderem für Die Zeit, art das Kunstmagazin, 26 Vgl. Emmerling, Leonhard, Jean-Michel Basquiat Kunstzeitung, mare die Zeitschrift der Meere, Spiegel Online, 1960 – 1988, Benedikt Taschen Verlag GmbH & Co. Kg, Monopol Online und für KUNSTFORUM International. Hier Köln, 2003, S. 14 brachte sie die Themenbände Politik, Ethik, Kunst (2018), 27 Holman, Michael, in: ebd., S. 14 Graffiti Now (2019) und Gegenwartsbefreiung Malerei (2020) 28 Vgl. Rüdiger Safranski, Romantik – Eine deutsche Affaire, heraus. 2016 gewann sie den internationalen Wettbewerb Fischer Taschenbuch, Frankfurt Am Main, 6. Aufl., 2015, S. 255 Talents des C / O Amerikahauses für Kunstkritik. 2019 lud 29 Glasmeier, Michael, Unter der Maske des Künstlers, in: sie das Goethe Institut Marseille zu einer Kuratorenresidenz Bätzner / Kunstmuseum Liechtenstein, Kunst und Spiel seit ein. Ihr Ausstellungsprojekt Local Heroes wurde 2020 in das Dada – Faites vos jeux!, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern-Ruit, offizielle Parallelprogramm der Manifesta 13 Marseille auf- 2005, S. 129 genommen. Sie lehrt und hält Vorträge in Deutschland und 30 Grözinger, Philip, im Gespräch mit der Autorin, 2020 Frankreich an Kunsthochschulen und Universitäten. Kikol 31 Vgl. Knudsen, Vibeke Vibolt, Spielkameraden – Jonathan studierte Bühnenbild und Dramaturgie in Berlin Weißensee Meese und Tal R, in: Deichtorhallen Hamburg (Hrsg.), und promovierte an der Staatlichen Hochschule für Ge- Jonathan Meese – Mama Johnny, Verlag der Buchhandlung staltung Karlsruhe in Kunstwissenschaft. Ihre Doktorarbeit König, Köln, 2007, S. 280 Tollste Kunst erschien 2017 im transcript Verlag. Sie lebt und 32 Werkbeschreibung im Pressebereich der Homepage, arbeitet in Marseille und Köln. https://www.florentijnhofman.nl 55 Larissa Kikol – Spiel! Spiel am Tollsten!
Sie können auch lesen