"Ich lebe überall auf der Welt, und das ist möglich, weil das Internet meine Bühne ist."1 - RafaËl Rozendaal

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RafaËl Rozendaal

Rafaël Rozendaal; Foto: Phillipe Gerlach

„Ich lebe überall auf der Welt, und das ist möglich, weil das
Internet meine Bühne ist.“1

                                                                1
Endloses Eigenleben

   ANNE T T E DO M S Sein Werk besteht aus einer               wird frei von inhaltlichen Einschränkungen oder wirt-
   riesigen Menge an Domain-Namen. Jede Website ist ein        schaftlichen Zwängen produziert. Rafaël Rozendaal ist
   einzelnes Kunstwerk und zugleich Titel der Arbeit. Jede     wie viele seiner Net.art-Kollegen Autodidakt, trotz ab-
   Arbeit zeigt die verdichtete Version einer Idee im virtu-   solvierter Kunstschule. Bis heute wird an den Kunst-
   ellen Raum. Die Themen reichen von lavaspuckenden           akademien nur selten das notwendige Handwerk oder
   Vulkanen, klingenden Planeten, von Küssen, über Geld,       gar die Geschichte der Netzkunst gelehrt. Die meisten
   Blut und Popcorn bis hin zu virtuellen Zeitreisen. Er       Künstler kommen aus anderen Berufsfeldern. Doch die
   selbst nennt sich „URL-Fetischist“.2 Auf seinen Lippen      junge Internetgeneration nähert sich der Materie nicht
   steht das Wort „Internet“ tätowiert.3 Rafaël Rozendaal      nur mit großer Selbstverständlichkeit, sondern auch
   ist ein holländisch-brasilianischer Künstler, geboren       mit neuen Selbstvermarktungsstrategien, die inzwi-
   1980 in Amsterdam. Sein Vater ist der holländische Ma-      schen auch von der traditionellen Kunstwelt wahrge-
   ler Arie Rozendaal. Seine Mutter Heloisa Castelo Branco
   ist Mode-Journalistin mit abgeschlossenem Architektur-                         „
   studium. Rozendaal wächst demnach in einem künstle-              Die Interaktion von Publikum,
   rischen Umfeld mit Pinsel und Farben auf, stellt sich je-
   doch bereits in Kindesjahren die Frage, warum er ein
                                                                      Werk und Künstler ist ein
   einmal gemaltes Bild verkaufen und dadurch dessen             bestimmendes Element innerhalb der
   Verfügbarkeit reduzieren sollte. Schon früh beginnt er              neuen Gattung Net.art.
   mit dem unlimitierten Kopieren von Bildern, die er sei-
   nem Onkel verkauft.4
                                                                                  “

                                                               nommen werden. Was treibt einen Künstler zum Erstel-
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                                                               len von Webseiten? Für Rafaël Rozendaal ist es das er-
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                                                               füllende Gefühl der Vollendung, der absoluten
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                                                               Selbstkontrolle und der totalen Unabhängigkeit von den
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                                                               sonst üblichen Hierarchien.11 „Es ist so einfach, eine
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                                                               Website zu entwickeln und sie mit dem Rest der Welt zu
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                                       e

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                                                               teilen“, sagt er. „Das Internet bietet jedem Nutzer die
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                                                               gleichen Möglichkeiten, etwas zu tun und gesehen zu
                                                               werden. Es gibt keine Institution dazwischen und man
   Als Rafaël Rozendaal die Welt des Internets entdeckt,       ist direkt mit dem Betrachter vernetzt.“12 Die Interakti-
   spürt er sofort eine starke Anziehungskraft. 2001 ent-      on von Publikum, Werk und Künstler ist ein bestim-
   steht sein erstes Werk http://whitetrash.nl, ein Selbst-    mendes Element innerhalb der neuen Gattung Net.art.
   porträt vor gelbem Hintergrund, das durch Anklicken         Sie bietet auch umgekehrt dem Betrachter an, Kunst
   den Schnurrbart, die Brille und die Frisur verändert.5      selbst und zeitlich unbegrenzt rezipieren zu können.
   Dem folgt eine Ausstellungseinladung6 nach Los Angeles      Und keiner weiß, was passiert, wenn die Seite zum er-
   in die Galerie des griechischen Künstlers Miltos Manetas    sten Mal geöffnet wird.
   (*1964), auch Begründer der Neen-Bewegung.7 Die Neen        Die Anfangsphase des Net.art-Künstlers Rafaël Rozen-
   Art versteht sich als „the first post-internet art move-    daal ist geprägt von einem experimentierfreudigen,
   ment“8. Der Slogan „Neen“ ist phonetisch an das Wort        spielerischen und zugleich humorvollen Umgang mit dem
   „Screen“ angelehnt und bedeutet gleichzeitig im Altgrie-    Medium Internet. Seine Ideen beginnen als Zeichnungen,
   chischen „genau jetzt“. Die Neen Art ereignet sich stets    die sich digital gefiltert zu minimalistischen Flash-Web-
   gegenwärtig, global im Internet und experimentiert mit      sites verändern und mit dem Betrachter durch dessen
   neuesten Technologien. Manetas holt Rafaël Rozendaal        gewohnten Umgang mit der Maus (Click, Drag & Drop)
   ins Boot der Neen Artists. Die Karriere beginnt. Fortan     interagieren. Oft sind es stilistisch einfache und inhalt-
   nutzt der Künstler das Internet als Leinwand für seine      lich amüsante Animationen mit subtilen Untertönen.
   bunten und teils interaktiven Kunstwerke und erkennt        http://www.misternicehands.com/ (Abb. 21), eine frühe
   zugleich das Potenzial des Internets als größte Ausstel-    Arbeit aus dem Jahr 2001, zeigt zwei riesige weiße Hän-
   lungsplattform, als Studio, als Treffpunkt und zugleich     de vor rotem Hintergrund. Die eine streckt provozierend
   als Lager für seine Kunstwerke. „Die Menschen geben         ihren Zeigefinger aus der geballten Faust heraus. Die
   sehr viel Geld für Häuser mit einer guten Aussicht aus,     andere steht zum Ziehen des Zeigefingers bereit. Der
   aber sie verbringen mehr Zeit damit, auf den Bildschirm     Maus-Klick auf eine der beiden Hände verursacht ein
   zu schauen“9, stellt Rozendaal fest und kreiert ein Werk    peinlich berührendes Geräusch. Die Arbeit wird noch im
   nach dem anderen. Seine Webseiten ziehen heute jähr-        Entstehungsjahr in der von Miltos Maneta kuratierten
   lich über 40 Millionen Besucher an.10                       Einzelausstellung im Electronic Orphanage13 in Los An-
   Die Net.art ist ein Bereich der Digitalen Kunst. Sie exi-   geles auf eine große Wand projiziert und Rafaël Rozen-
   stiert seit der Entstehung des World Wide Web 1994 und      daal gleichzeitig als Neen Artist gefeiert. Sie zieht ein

2	rafaËl rozendaal
7
                                                                              I AM VERY VERY SORRY .COM, 2002
                                                                                           Website
                                                                                    Courtesy des Künstlers

großes Publikum an. Die Reaktionen auf diese Seite sind     deren Spiegelung festlegen. Wie in allen seinen Arbeiten
bis heute sehr unterschiedlich. Sie wird im Netz vielfach   geht es dem Künstler auch hier um die Erforschung des
diskutiert und immer wieder verlinkt.14 Humor ist ein       Browser-Fensters als Bildraum, Welt oder Landschaft,
sehr dehnbarer Begriff und bedeutet für Rozendaal           die weiter schauen lässt als der Blick durch ein reales
Selbstschutz sowie die Möglichkeit, die eigene Meinung      Fenster. Formal sieht er seine Arbeiten mit der Malerei
zu maskieren. Was den Inhalt seiner Seiten betrifft, so     verwandt, nur dass sich seine Bilder bewegen und ein
geht es ihm vor allem um die Schaffung von ästhetisch       endloses Eigenleben in der öffentlichen Domain begin-
aufgebauten Räumen, die Neugierde auslösen und das          nen können.16
menschliche Leben wiedergeben.15
www.iamveryverysorry.com/ (2002, Abb. 7) besteht zu-
                                                                                   In is
                                                                                 M

nächst aus einem schwarzen Hintergrund, auf dem der
                                                                                     te te
                                                                                     e

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untereinander aufgebaute Schriftsatz
                                                                                         k er
                                                                                           ti
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VERY
VERY
SORRY                                                       Mit wachem Blick und viel Humor bewegt sich Rozendaal
                                                            durch die Welt des binären Codes. Die Website http://
steht. Direkt darunter wird der Satz zur Hälfte gespie-     www.papertoilet.com/ (2006, Abb. 13) vereint Ästhetik
gelt. Dann fallen virtuelle Wassertropfen von oben aus      mit Nonsens. Sie zeigt eine interaktiv entrollbare Klopa-
dem Nichts die schwarze Bildschirmoberfläche entlang.       pierrolle. Die Idee erscheint einfach. Aber der Weg dahin,
Ihr hörbarer Aufprall im schwarzen digitalen Meer ver-      dass sich die Rolle wirklich fühlbar verkleinert, bis sie
ursacht große wie auch kleine Kreise, die sich ausweiten    sich schließlich ins Nichts verliert – sofern der User sie
und gleichzeitig einen Raum innerhalb der Schrift und       nicht im Umkehrprozess wieder aufrollen lässt –, ist ein

                                                                                                                         3
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                                                 NEKRO MISANTROP .COM, 2010
                                                           Website
                                                     Courtesy des Künstlers

   lange durchdachter Prozess, den der Künstler zusam-          http://www.biglongnow.com/ (2006, Abb. 15) ist eine Ar-
   men mit seinem Programmierer Reinier Feijen entwi-           beit, die zunächst aus einer aus schwarzen Linien gebil-
   ckelt hat. Die größte Schwierigkeit für Rafaël Rozendaal     deten gewöhnlichen Tür auf weißem Bildschirmunter-
   ist es, die perfekte Form für eine Idee zu finden. Der er-   grund besteht. Ein integrierter Ding-Dong-Klingelton
   ste Schritt sind Zeichnungen, die der Künstler von der       animiert zum Bewegen der Maus, die durch Klicken und
   Rolle erstellt. Danach folgen komplizierte und zeitinten-    Ziehen das Öffnen und Schließen weiterer Türen hinter
   sive Codierungen. Das Ergebnis ist ein interaktives Mei-     der Ursprungstür bewirkt. Die Geschwindigkeit dieses
   sterwerk.                                                    Vorganges ist selbst bestimmbar und verursacht einen
                                                                realistisch nachempfundenen Sound, der sich wie ein
                      „                                         Maschinengewehr entlädt, sobald man die Kontrolle
         Ästhetik bedeutet für ihn, die                         beim Bewegen der Türen verliert. Das Endbild ergibt eine
         Wahrnehmung zu intensivieren.                          Säule aus gleichmäßig im Abstand geöffneten Türen. Die
                                                                Option auf Rückführung zum Anfangsbild besteht auch
                      “
                                                                hier.
   Rafaël Rozendaal spiegelt wider, was die Informations-       In der Arbeit http://www.jellotime.com/ (2007, Abb. 14)
   gesellschaft in Zeiten der digitalen Bilderflut tangiert.    präsentiert Rozendaal dem User einen roten Wackelpud-
   Er sieht den Computer nicht nur als Werkzeug, sondern        ding in Form eines Gugelhupfs auf hellblauem Teller. Ge-
   als einen Ort, der parallel mit der materiellen Welt exi-    übte Internetnutzer bewegen sofort ihre Maus über das
   stiert – unzugänglich, aber unendlich. Der Bildschirm ist    ästhetische Objekt und lassen den Pudding fühl- und
   für ihn ein Fenster, das neue Möglichkeiten schafft, um      hörbar hin und her wie rauf und runter bewegen, bis er
   die Außenwelt darzustellen und den Betrachter in die         wieder in vollkommener Stille erstarrt. Wie hinter allen
   virtuelle Welt zu ziehen. Ihm ist es wichtig, dass seine     Seiten Rozendaals stehen im Quellcode der Seite der
   Arbeiten verstanden werden. Um dieses Ziel zu errei-         Name des Künstlers, der Titel und das Entstehungsjahr
   chen, nutzt er automatisierte Wahrnehmungsmuster, die        geschrieben. Er bedeutet die Signatur des Künstlers. Un-
   dazu führen, dass der Rezipient in der Regel sofort weiß,    ter diesen Zeilen wird der Sammler bzw. Käufer der Do-
   wie er mit der jeweiligen Seite interagieren kann.           main genannt, zudem der Programmierer und der Sound-

4	rafaËl rozendaal
9
                                          MOVE NOW THINK LATER .COM, 2012
                                                      Website
                                                Courtesy des Künstlers

Entwickler. http://www.jellotime.com/ ist eine der er-      Weitere Herausforderungen dieser neuen Art des Sam-
sten Seiten, die der Künstler vermarket hat.                melns sind Fragen in Bezug auf die häusliche Präsen-
                                                            tation von Werken wie denen von Rafaël Rozendaal.
                                                            Läuft die Arbeit im Computer oder wird sie auf die Wand
                                                            projiziert? Die Rezeption von Net.art ist für viele Kunst-
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                                                            rungen für ein flexibles Grundgerüst innerhalb der Ver-
                                rt ns

                                                            tragsbildung mit Rechten und Pflichten des Künstlers
                                                            und Sammlers müssen erst noch verallgemeinert wer-
                                                            den.
Rozendaal vergleicht die für alle Welt sichtbare Nennung    Doch der progressive Künstler Rafaël Rozendaal arbei-
der Sammlung mit der Gravurplatte eines Stifters an ei-     tet offensiv mit Marketingstrategien und hat im Sinne
ner öffentlichen Skulptur, was idealerweise nicht nur       der künstlerischen Selbstvermarktung bereits einen fer-
den Bekanntheitsgrad des Künstlers, sondern auch den        tigen Kaufvertrag für die Interessenten seiner Domains
des Sammlers und Stifters erhöht. Dem traditionellen        online gestellt.18 Die URL ist Titel und zugleich Ort der
Kunstmarkt mag das Sammeln von Domains noch fremd           jeweiligen Arbeit. Domainnamen sind einzigartig und
erscheinen, handelt es sich doch um einen Bewusst-          können weder gefälscht noch kopiert werden. Sie sind
seinswandel vom gewöhnlich zweidimensionalen Bild zu        das Echtheits-Zertifikat des Kunstwerkes. Im Vertrag
einem virtuellen Werk, das andere Nutzungsmöglich-          versichert der Künstler, eine DVD mit Online-Dateien für
keiten aufweist. Der Sammler hat nicht nur die Möglich-     die Nutzung der Seite zur Verfügung zu stellen, zudem
keit, die gekaufte Seite mit dem Rest der Welt zu teilen,   Dateien für eventuelle Ausstellungen, die problemlos
sondern sie auch sein Eigentum zu nennen. Der Sharing-      selbst auf allen möglichen Rechnern laufen können.
Gedanke ist dabei ein selbstverständlicher wie auch         Auch Quell-Dateien für zukünftige Restaurationen und
fester Bestandteil von Netzkunstarbeiten und zugleich       Referenzbilder für Zwecke, denen der Künstler schrift-
Spiegel der aktuellen Kultur.                               lich zugestimmt hat, befinden sich mit im Kaufpaket. Die

                                                                                                                         5
10                                                          11
                     FLAMING LOG .COM, 2010                                   FROM THE DARK PAST .COM, 2009
                             Website                                                     Website
                       Courtesy des Künstlers                                      Courtesy des Künstlers

   IP-Adresse verspricht der Künstler innerhalb von 30 Ta-      Viele der Werke von Rafaël Rozendaal erinnern an die
   gen zu transferieren. Der Sammler verpflichtet sich im       Kunst des Minimalismus. Immer wieder wendet er die
   Gegenzug, den Domainnamen jährlich zu aktualisieren,         Technik des Found Footage an, die man aus Fotografie
   so dass die Seite immer online und damit der Öffentlich-     und Film kennt. Und auch von der Konzeptkunst ist er
   keit zugänglich bleiben kann. Alle weiteren Angaben, be-     sichtlich fasziniert. In einer Hommage an Marcel Du-
   zogen auf Rechte und Regelungen bei möglichen Ausstel-       champ (1887–1986) entsteht die Seite http://www.
   lungen, sind bereits aus Verträgen der Videokunst be-        leduchamp.com/ (2008, Abb. 16). Sie zeigt das erste Rea-
   kannt. Doch wird an dieser Stelle deutlich, wie die          dymade des Künstlers. Roue de Bicyclette aus dem Jahr
   Entstehung von Kunstwerken im Zuge der Digitalisie-          1913 besteht aus einem hölzernen, weiß lackierten Kü-
   rung nicht nur den Kunstmarkt, sondern auch die Rezep-       chenhocker, auf dessen Sitzfläche die umgedrehte me-
   tion von Kunstwerken verändert hat und weiterhin ver-        tallene, schwarz lackierte Vorderrad-Gabelscheide mit
   ändern wird.                                                 dem Speichenrad eines Fahrrades montiert ist. Gekonnt
   Die Themen des Künstlers Rozendaal sind vielfältig und       zeichnet Rozendaal Roue de Bicyclette mit Schatten-
   datenorientiert. Den In- und Output von Informationen        wurf nach und bringt durch die Möglichkeit der Interak-
   versucht er im Gleichgewicht zu halten, doch liegt der       tion die ursprüngliche Kinetik des Objektes im virtuellen
   Fokus in der Kreation von Daten, die er auf der anderen      Raum ins Spiel.
   Seite natürlich auch konsumiert.19 Den größten Input für
   neue Ideen erfährt der Künstler nicht etwa durch die
   vielen Orte und Begegnungen auf seinen Reisen durch
                                                                                       G
                                                                                        e
                                                                                           o

   die Welt,20 sondern durch zwischenzeitliche Langeweile,
                                                                                      T

                                                                                       m de
                                                                                        e

                                                                                          e
                                                                                          n

   die ihm den Kopf frei für neue Ideen macht.21 Als Persön-
                                                                                            tr ze
                                                                                              is n

   lichkeiten, die ihn inspirieren, nennt er Chuck Jones, Dan
                                                                                               n

                                                                                                 ch
                                                                                                    e

                       „
      Rozendaal spielt mit automatisierten                      Ab 2009 zeichnet sich bei Rafaël Rozendaal ein verstärk-
           Wahrnehmungsmustern                                  tes Interesse an der Raumwahrnehmung und den Gestal-
          des menschlichen Gehirns.                             tungsmöglichkeiten des Raumes im Browser-Fenster ab.
                                                                http://www.fromthedarkpast.com/ (2009, Abb. 11) ist
                       “                                        eine rein auf Geometrie basierende Seite mit einer ber-
                                                                gigen Landschaft aus schwarz-weißen und grauen Drei-
   Flavin, David Hockney, David Lynch, Ed Ruscha, Fra An-       eckskörpern, über die der Betrachter endlos gleiten
   gelico, Giacomo Balla, Gustave Courbet, James Turrell,       kann. Die Seite wird begleitet von einem penetrant klin-
   Jan van Eyck, Jeff Koons, Jeremy Bailey, Joan Miró, Jo-      genden elektronischen Sound, der sich im Loop verliert.
   hannes Vermeer, Kasimir Malewitsch, Keita Takahashi,         Die Bewegung mit dem Cursor beleuchtet die Landschaft
   Malcom McLaren, Marcel Duchamp, Max Fleischer, Mil-          mit einem Scheinwerferlicht, verändert das Bild in sei-
   tos Manetas, Nicola Tosic, Nocturno Culto, Piet Mondri-      ner Helligkeit oder Dunkelheit und verschiebt die Drei-
   an, René Magritte, Robert Crumb, Roy Lichtenstein, Sal-      ecke zu völlig neuen Bergformationen. Anders als beim
   vador Dalí, Sam Peckinpah, Sergio Leone, Shigeru Miya-       Film oder der Animationskunst verneint Rozendaal auch
   moto & Gunpei Yokoi, Ub Iwerks, Trey Parker & Matt           in dieser Arbeit die Notwendigkeit einer Narration. Im
   Stone, Vincent van Gogh, Walt Disney, Andy Warhol,           Vordergrund stehen einfache Visuals, die sich per Hand-
   Werner Herzog.                                               arbeit verändern lassen. Insgesamt betrachtet, unter-

6	rafaËl rozendaal
12                                                              13
              GOODBYE FAREWELL .COM, 2011                                    PAPER TOILET .COM, 2006
                       Website                                                         Website
                 Courtesy des Künstlers                                 Courtesy Collection Sébastien de Ganay

sucht sein Werk Formen in ihrem Ursprungsstadium. Äs-      programmierten Kreis in den Grundfarben Türkis und
thetik bedeutet für ihn, die Wahrnehmung zu intensivie-    Rosa, der auf einem ebenso türkis- und rosafarbenen
ren.22                                                     Untergrund schwebt und sich teilweise im Nichts auf-
2009 entsteht die Arbeit http://www.onmylevel.com/ mit     löst. Ein interaktiver, diametraler Schatten, der sich
einem sich ins endlose rollenden weißen Treppenaus-        über die gesamte Bildoberfläche legt, sorgt für den Rich-
schnitt auf schwarzem Grund. 2010 provoziert er das        tungswechsel der beiden Farben und führt zum voll-
menschliche Auge mit nervös schwarz-weiß flim-             kommenen Verschwinden des Kreises, sobald er die per-
mernden Dreiecken: http://www.nekromisantrop.com/          fekte horizontale Position einnimmt. Assoziationen zu
(Abb. 8). Zwischendurch entstehen auch nicht auf Inter-    Mond- und Sonnenfinsternis-Erlebnissen liegen nicht
aktion ausgerichtete, aber dennoch bewegte Online-Ar-      weit entfernt.
beiten wie http://www.goodbyefarewell.com/ (2011, Abb.
12). Hier ist der Hintergrund schwarz. Ein mittig in der
oberen Bildhälfte liegender weißer Kreis scheint eine
                                                                                  R fah
                                                                                   E

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ebenso weiße, bewegte Masse zu reflektieren, die an ih-
                                                                                       m un
                                                                                        li

rem stets geradlinigen Anfangspunkt einen Horizont
                                                                                          r

                                                                                           ch en

suggeriert. Die Assoziation gilt einer untergehenden
                                                                                             e
                                                                                              g

Sonne am Meereshorizont, auch wenn keines von beiden
tatsächlich dargestellt wird. Rozendaal spielt auch hier
mit automatisierten Wahrnehmungsmustern des
menschlichen Gehirns, unterstreicht dieses System          Neben der Net.art arbeitet der Künstler auch an raum-
durch die bewusste rhetorische Anwendung eines Pleo-       bezogenen Arbeiten und interaktiven Installationen mit
nasmus im Titel der Arbeit. Die Natur des Internets wird   oszillierendem Licht und Reflexionen, die seine Online-
in Frage gestellt.                                         Werke geschickt in räumliche Erfahrungen transformie-
Im Laufe der Jahre werden die Arbeiten des Künstlers       ren. 2009 realisiert er Really Really Big (Abb. 22) im
immer      abstrakter.   http://www.burningmytime.com/     NP3, einer Plattform für experimentelle zeitgenössische
(2011, Abb. 20) stellt eine graue Bildschirmoberfläche     Kunst in der niederländischen Stadt Groningen. Es han-
dar, die in der Mitte durch einen weißen Streifen hori-    delt sich um eine ortsspezifische Installation, in der Ro-
zontal durchbrochen wird. Plötzlich und begleitet von      zendaal den Boden mit Spiegeln auslegt, um seine an die
dem Sound eines schnell fahrenden PKW rasen bunte          Wand projizierten Online-Arbeiten räumlich erfahrbar
Quadrate in unregelmäßigen Abständen von links nach        zu machen. Broken Self, eine Aussstellung in der Spen-
rechts und umgekehrt durchs Bild. Form, Farbe, Sound       cer Brownstone Gallery in New York City 2010 basiert
und Bewegung sind die Stilelemente der Seite, und ob-      auf der gleichnamigen Internetseite http://www.bro-
wohl sie abstrakt bleiben, assoziiert der Betrachter au-   kenself.com/ (2007, Abb. 23). Sie offenbart, wie fragil
tomatisch das Bild von vorbeifahrenden Autos. Auch die     auch ein Browser-Fenster sein kann, wenn es einen
Arbeit http://www.innerdoubts.com/ (2012, Abb. 5) bleibt   Schlag abbekommt. Ein einziger Mausklick verursacht
ganz der Geometrie gewidmet. Mäanderartige, farbige        einen Scheibenbruch, der den gesamten Bildschirm in
Strukturen bewegen sich durch den virtuellen Raum und      unzählige Scherben auflöst. Übertragen in den realen
führen durch Mausklick nicht nur zu einem gut ausse-       Raum, wird der Bildschirm auf eine rohe Betonwand ge-
henden Richtungswechsel, sondern auch zu einer bild-       malt und durch ein Stroboskop mit Lichtblitzen befeuert.
und strukturverändernden Oberflächenbeschaffenheit.        Die Besucher sind aufgefordert, einen Haufen an Fla-
Noch einen Schritt weiter geht das Werk http://www.        schen gegen den gemalten Bildschirm zu feuern. Die
almostcalm.com/ (2010, Abb. 6). Es zeigt einen perfekt     Lichtblitze erzeugen dabei eine Abfolge von statischen

                                                                                                                        7
14
                           JELLO TIME .COM, 2007
                                    Website
                     Courtesy Collection Sébastien de Ganay

                                       15
                        BIG LONG NOW .COM, 2006
                                    Website
                     Courtesy Collection Sébastien de Ganay

8	rafaËl rozendaal
16
                                               LE DUCHAMP .COM, 2008
                                                       Website
                                                 Courtesy des Künstlers

Bildern. Der kollektive Scherbenhaufen bleibt auf dem       musikalisch als auch visuell bereichern und auf eine völ-
Boden liegen und hinterlässt den glänzenden Rest der        lig neue Art und Weise erfahrbar machen.
kreativen Zerstörung.                                       Seoul Square in Seoul, Korea, ist mit 80 x 100 Metern der
Auch Perfect Vacuum (2010), eine Installation in der        weltweit größte LED-Bildschirm. Am 24. Mai 2012 be-
Galeri Pictura in Lund, Schweden, bedeutet die phy-         kommt Rafaël Rozendaal die Gelegenheit, einige seiner
sische Manifestation einer Online-Arbeit: http://www.       Webseiten über diesen LED-Bildschirm zu zeigen. Die
hybridmoment.com/. Sie gestaltet sich durch einen zen-      Aktion wurde von Lauren Cornell und dem Neuen Muse-
tralen Punkt, von dem aus sich eine Explosion von Far-      um kuratiert. Die Veranstaltung wurde von Calvin
ben bis zur Unerträglichkeit ergießt. Deren Projektion      Klein produziert. Gezeigt wurden die Arbeiten
im Raum wird durch viele hintereinander angeord-            http://www.muchbetterthanthis.com/ (Abb. 4), http://
nete, in Größe und Höhe variierende Spiegel ergänzt.        www.fallingfalling.com/,     http://www.likethisforever.
Bewegtes Licht und Sound ziehen den Betrachter im-          com/ und http://www.towardsandbeyond.com/. http://
mer tiefer in die audio-visuelle Illusion der Farben hi-    www.muchbetterthanthis.com/ wird zum größten Kuss,
nein. Die Internetseite wie auch die Installation spra-     den die Welt je gesehen hat (Abb. 25).
chen ein breites Publikum an, was dazu führte, dass
man die Arbeit inzwischen auch als App auf sein Smart-
                                                                                In en

phone laden und per Touchscreen bedienen kann.
                                                                                  te tr
                                                                                  z

                                                                                    ra al

Auch in seiner Ausstellung in and out 2012 im Kunst-
                                                                                      k es
                                                                                       ti

raum TETEM im niederländischen Enschede visualisiert
                                                                                          vi Th

Rafaël Rozendaal seine digitalen Dimensionen als inter-
                                                                                            tä e
                                                                                              t ma

aktives Gesamtkunstwerk aus Ton, Licht und Reflexi-
                                                                                                al

onen (Abb. 18). Die gewölbte Ausstellungshalle wird mit
                                                                                                   s

zerbrochenen Spiegeln und Projektionen besetzt. Com-
putermäuse laden den Besucher ganz automatisch zum          2010 gründet Rafaël Rozendaal BYOB (Bring your own
Interagieren ein. Das Resultat sind Licht- und Sound-       Beamer) und schafft gleichzeitig ein neues Format inner-
Manipulationen, die den Raum immer wieder neu sowohl        halb der Ausstellung digitaler Kunst. BYOB beinhaltet

                                                                                                                        9
17
                                                 WITHOUT HESITATION, 2012
                                                         Tokio, Japan
                                                    Courtesy des Künstlers

   eine Reihe von kuratierten One-Night-Ausstellungen,         einem reden kann, dass sich diese Box mit Farbe, Sound
   für die sich jeder mediale Künstler mit einem Beamer        und Bewegung bearbeiten lässt und dass sich jeder ko-
   bewerben kann. BYOB ist ein Projekt, das sich aus der       stenlos zu jeder Zeit interaktiv Bilder darin anschauen
   simplen Idee heraus entwickelt hat, Freunde mit Projek-     kann, wäre er begeistert gewesen“, sagt er.25
   toren einzuladen, um ihre bewegten Bilder vor Ort zu
   projizieren und in Kommunikation mit Gleichgesinnten                            annette doms
                                                                                   geb. 1973; Studium der Kunstgeschichte, Archäologie und All-
   zu teilen. Die von Rozendaal gegründete Veranstaltung
                                                                                   gemeine Psychologie in München; 2003 Promotion zur Situation
   hat sich inzwischen verselbstständigt und findet überall                        und Rezeption moderner Malerei in der Nachkriegszeit; seit
   auf der Welt statt. Für Rozendaal bedeutet der Erfolg von                       2000 freie Kuratorin; seit 2007 selbstständig als Kunstberaterin
                                                                                   mit den Schwerpunkten zeitgenössische Kunst, Neue Medien
   BYOB ein Modell dafür, was Computing in der Zukunft
                                                                                   und Computerkunst; seit 2010 Vorstand des Nachwuchsför-
   sein kann: die vollständige Umgebung von Computern                              derpreises ARTGRANT; seit 2013 Direktorin der Medien-
   und bewegten Bildern und die Möglichkeit, das Internet                          kunstmesse UNPAINTED; Ausstellungen und Publikationen
                                                               zur zeitgenössischen Kunst, u.a. zu LAb[au], MetaDeSIGN Book (2011), für das
   auch außerhalb der Maschine, sprich physisch erleben        Goethe-Institut und das Kunstmuseum Reutlingen.
   zu können.23
   Rafaël Rozendaals Domains zeigen, dass selbst mit mi-
   nimalen Programmierkenntnissen Net.art von Weltruhm
   entstehen kann. Dem Hype um seine Kunst begegnet er
   mit dem bescheidenen Argument, dass er auch nichts
   anderes täte als Künstler, die vor ihm Bilder mit Farben
   und Formen geschaffen haben – nur mit dem kleinen Un-
   terschied, dass er mit den ihm zur Verfügung stehenden
   neuen Technologien arbeitet.24 Und von diesen ist er
   überzeugt. „Ich glaube, wenn Leonardo da Vinci gewusst
   hätte, dass es einmal eine magische Box gibt, die mit

10	rafaËl rozendaal
A n m e r ku n g e n                                                        15 http://www.newrafael.com/richard-brereton-interviews-rafael-
                                                                                             rozendaal-for-elephant-magazine/
              1	Zitat Rafaël Rozendaal, in: „Turning The Internet Into An Art
                                                                                          16 http://www.newrafael.com/miltos-manetas-interviews-rafael-
                 Gallery“, The Creators Project „Meet Rafaël Rozendaal“,
                                                                                             rozendaal-for-purple-magazine/
                 http://www.youtube.com/watch?v=q2PlTV-RvnE, veröffentlicht
                                                                                          17	Zitat Rafaël Rozendaal, in: „Turning The Internet Into An Art
                 am 21. 05. 2012
                                                                                             Gallery“, The Creators Project „Meet Rafaël Rozendaal“,
              2	Andrea Goffo im Interview mit Rafaël Rozendaal, Vogue Web-
                                                                                             http://www.youtube.com/watch?v=q2PlTV-RvnE, veröffentlicht
                 site, http://www.vogue.it/en/uomo-vogue/people/2011/03/
                                                                                             am 21. 05. 2012
                 rafa%C3%ABl-rozendaal
                                                                                          18 http://www.artwebsitesalescontract.com/
              3  Bildnachweis: http://www.newrafael.com/tag/selfportrait/
                                                                                          19	Zitat Rafaël Rozendaal, in: „Turning The Internet Into An Art
              4  Rafaël Rozendaal, in: „Turning The Internet Into An Art Gal-
                                                                                             Gallery“, The Creators Project „Meet Rafaël Rozendaal“,
                 lery“, The Creators Project „Meet Rafaël Rozendaal“, http://
                                                                                             http://www.youtube.com/watch?v=q2PlTV-RvnE, veröffentlicht
                 www.youtube.com/watch?v=q2PlTV-RvnE, veröffentlicht am
                                                                                             am 21. 05. 2012
                 21. 05. 2012
                                                                                          20	Orte, an denen er sich länger als ein halbes Jahr aufhielt, waren
              5  http://whitetrash.nl/
                                                                                             Amsterdam, Rio, Los Angeles, Paris, Tokio, Portland und Berlin
              6  Rafaël Rozendaal im Porträt mit Vice: http://www.vice.com/
                                                                                          21 http://www.newrafael.com/richard-brereton-interviews-rafael-
                 en_uk/art-talk/rafael-rozendaal
                                                                                             rozendaal-for-elephant-magazine/
              7  http://afterneen.com/
                                                                                          22 http://www.newrafael.com/richard-brereton-interviews-rafael-
              8  ebd.
                                                                                             rozendaal-for-elephant-magazine/
              9	Originalzitat: „People spend a lot of money on a house with a
                                                                                          23 http://www.vice.com/en_uk/art-talk/rafael-rozendaal
                 view, but they spend more time looking at a screen“, auf http://
                                                                                          24	Zitat: Node Festival, Frankfurt, 2013.
                 lunch-bytes.com/artists-experts/rozendaal-rafael/
                                                                                          25 Turning The Internet Into An Art Gallery, in: The Creators
              10 http://www.newrafael.com/thank-you-2012/
                                                                                             Project „Meet Rafael Rozendaal“, http://www.youtube.com/
              11 http://www.newrafael.com/richard-brereton-interviews-rafael-
                                                                                             watch?v=q2PlTV-RvnE, veröffentlicht am 21. 05. 2012
                 rozendaal-for-elephant-magazine/
              12 Yugo Nakamura im Interview mit Rafael Rozendaal, Website
                 Louis Vuitton Digital Discoveries: http://www.louisvuitton-
                                                                                          F o t o n ac h w e i s
                 digitaldiscoveries.com/#/en_GB/website/website-url-24
              13 http://www.electronicorphanage.com/                                      Abb. 4      Marc Kniphorst
              14 Bsp.: http://www.t-online.de/digital/digitalleben/id_18734662/
                 tid_embedded/sid_40870164/si_22/-.html / Der Kommentar
                 unter dem Screenshot der Seite entspricht einem Gedicht mit
                 dem Hinweis: Eine Website für Freunde des Lautstarken und
                 natürlich für Familienfeste ohne Opa: „Der Weihnachtsbaum
                 steht öd und leer, / die Kinder schauen blöd einher. Da lässt
                 der Opa einen krachen, / die Kinder fangen an zu lachen /
                 so kann man auch mit kleinen Sachen / andern eine Freude
                 machen.“

Erscheint viermal jährlich mit insgesamt                Gründungsherausgeber                           Prepress / Druck
28 Künstlermonografien auf über 500 Text-               Dr. Detlef Bluemler                            G. Peschke Druck GmbH, München
und Bild-Seiten und kostet im Jahresabonnement          Prof. Lothar Romain †
einschl. Sammelordner und Schuber  148,–,
                                                        Chefredaktion                                  Die Publikation und alle in ihr enthaltenen
im Ausland  158,–, frei Haus.
                                                        Heinrich Ackermann                             Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich
www.kunsthandel-verlag.de
                                                                                                       geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich
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                                                                                                       vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf
                                                        Christoph Hellerung
                                                                                                       der vorherigen Zustimmung des Verlages. Dies gilt
Postanschrift für Verlag und Redaktion                  Manfred Möller
                                                                                                       insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen,
Der Kunsthandel Verlag GmbH
                                                        Layout / Produktion                            Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspei-
Ein Unternehmen der SPIEGEL-Gruppe
                                                        Michael Müller                                 cherung und Verarbeitung in elektronischen Syste-
Dornhofstraße 100
                                                                                                       men.
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                                                                                                                                                                 11
RafaËl Rozendaal

   B i o gr a f i e                Au s s t e llu n g e n                                  2009   „The Last Session“, Amsterdam
                                                                                                  „AFK sculpture park (away from keyboard)“,
   1980 Geboren in Amsterdam       2013   „Being in the wired world“, Kawasaki City               Berlin
   Lebt und arbeitet in New York          Museum, Japan                                           „Afficha Festival“, Moskau
                                          „Cold Void“, KK Outlet, Los Angeles                     „Biennale di Venezia, Padiglione Internet“,
                                          „6 websites“, Salon94 Bowery, New York                  Venedig
                                          „Book Machine“, Centre Pompidou, Paris                  „The New Easy“, Art News, Berlin
                                          „Node Festival“, Kunstverein Frankfurt                  „Really Really Big“, NP3, Groningen
                                          „#FutureMyth“, 319 Scholes, New York                    „Are you sure you are you?“, Spencer Brown-
                                          „Brand Innovations“, Carroll/Fletcher, London           stone Gallery, New York
                                          „Notes on a new nature“, Art et Amicitae,               „101 art fair project room“, Tokio
                                          Amsterdam                                               „Straylight Cavern“, Cell Project Space, Lon-
                                   2012   „Mythology Online“, Science Museum, Moskau              don
                                          „Without Hesitation“, Tokio                             „The Real Thing“, MU art foundation, Eindho-
                                          „Everything Always Everywhere“, Steve Turner            ven
                                          Contemporary, Los Angeles                        2008   „Love Delirium“, Kunstraum Niederöster-
                                          „Bright Lights After Armageddon“, New York              reich, Wien
                                          „AND Festival“, UK                                      „FILE“, São Paolo
                                          „Seoul Square“, Seoul                                   „Rhizome commissions“, New Museum, New
                                          „BYOB MOCA LA“, MOCA Geffen, Los                        York
                                          Angeles                                                 „Point of no Return“, Rubicon Gallery, Dublin
                                          „Richteriana“, Postmasters Gallery, New York            „The Long Cigarette“, 11, Amsterdam
                                          „Dotcom“, Centre d’Art Bastille, Grenoble               „Webcra.sh“, Pictura, Dordrecht
                                          „Nova“, Museu da Imagem e do Som de São          2007   „Flaming Log“, Carmelitas Gallery, Barcelona
                                          Paulo                                                   (solo)
                                          „Everything Dies“, Kunstverein Arnsberg                 „Dazed & Confused vs. Andy Warhol“, Baltic
                                          „In and Out“, Tetem, Enschede, Niederlande              Mill, England
                                          „DLD Conference“, München                               „Piece by Piece“, Galeria dels Angels, Barcelo-
                                   2011   „BYOB: Games“, Postmasters Gallery, New                 na
                                          York                                                    „Existential Computing“, Hayward Gallery,
                                          „New Information“, Nordin Gallery, Stock-               London
                                          holm                                                    „Much Better Than This“, Horsecross, Perth
                                          „In Motion“, With Project Space, New York        2006   „Neen Evening“, Amsterdam
                                          „Extimacy“, CACT, Lugano                                „Unlike the Rest“, Liquid Room, Tokio
                                          „BYOB Tokyo“, Tokio                                     „Neen Demo“, Benaki Museum, Athen
                                          „The Shift“, W139, Amsterdam                            „RAI art fair“, GMVZ, Amsterdam
                                          „To Walk The Night“, Gloria Maria Gallery,              „SMCS op 11“, Amsterdam
                                          Mailand                                                 „Superneen“, Galleria Pack, Mailand
                                          „File Festival“, Rio de Janeiro                         „ARCO“ mit der Galeria Dels Angels, Madrid
                                          „Rhizome at the Armory“, New York                       „Inside Out“, fondsbkvb, Amsterdam
                                          „BYOB Paris“, Paris                              2005   „Loop of Neen“, Loop Festival, Barcelona
                                          „BYOB London“, London                                   „Bienal de Valencia“, Valencia
                                          „Rojo Nova Festival“, Rio de Janeiro                    „Sonar Festival“, Barcelona
                                          „DLD Conference“, München                               „Neen Season“, Sketch, London
                                   2010   „Speedshow/PeepShow“, Hongkong                          „It Will Never be the Same“, le Magasin, Gre-
                                          „Bal Jaune Ricard“, Paris                               noble
                                          „BYOB Athens“, Kunsthalle Athen                  2004   „Neen Porn“, Galeria dels Angels, Barcelona
                                          „Thank You Very Much“, Future Gallery, Berlin           „It Will Never be the Same“, quarantine,
                                          „Perfect Vacuum“, Galeri Pictura, Lund,                 Amsterdam
                                          Schweden                                                „New Masters of Universe“, Moca Taipei,
                                          „Speedshow“, Amsterdam                                  Taiwan
                                          „Happy is a place“, Mexico City                         „New Rafael“, M+R Gallery, London
                                          „Taipei Art Fair with TSCA“, Taiwan                     „I am Very Very Sorry“, gallery mvz, Amster-
                                          „BYOB“, Berlin                                          dam
                                          „Yes For Sure“, NIMk, Amsterdam                  2002   „Afterneen“, casco, Utrecht
                                          „Binary Code View“, The Agency, London                  „Neen World“, vilette numerique, Paris
                                          „Broken Self“, Spencer Brownstone Gallery,              „WhitneyBiennial.com“, New York
                                          New York                                                „White Trash“, electronic orphanage, Los
                                          „Volta Art Fair“, New York                              Angeles
                                          „Kunsthalle Athena“, Athen                       2001   „Biennale.net“, deitch projects, New York
                                          „Multiplex“, München                                    „Tirana Biennale“, Tirana
                                          „Preferiría (si) Hacerlo“, Bogotá
                                          „Texture Maps“, Nest, Den Haag
                                          „Circa art fair“, Preteen gallery, Puerto Rico
                                          „Better Brain: Projected Manifestations of
                                          Futurity“, Future Gallery, Berlin
                                          „Don’t worry, be happy!“, Mama, Rotterdam
                                          „I’m good“, TSCA, Tokio

12	rafaËl rozendaal
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