Klimabündnis-Ausweis 2018 Wieselburg an der Erlauf
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Umgesetzte Maßnahmen Wieselburg an der Erlauf 1) Gemeindeteam für Energie und Klimaschutz Wir haben in unserer Gemeinde eine Ansprechperson für Energie und Klimaschutz (z.B. Klimabündnis-Gemeindebeauftragte, e5-TeamleiterIn). Es gibt in unserer Gemeinde Arbeitsgruppen, die sich mit Energie und Klimaschutz beschäftigen. Energieteam Energie- oder Umweltausschuss Sonstiges: Wir haben in unserer Gemeinde AbsolventInnen von klimarelevanten Aus- und Weiterbildungen (z.B. KommunaleR KlimaschutzbeauftragteR). Wir haben die Ansprechperson für Energie und Klimaschutz mit einem Budget ausgestattet. Wir setzen im Energie und Klimaschutz auf BürgerInnenbeteiligungsprozesse (z.B. Lokale Agenda 21, Gemeinde 21). 2) Öffentlichkeitsarbeit & Bewusstseinsbildung Wir präsentieren uns als aktive Gemeinde im Energie- und Klimaschutzbereich. Wir informieren über Energie- und Klimaschutz in unserer Gemeindezeitung. Wir informieren über Energie und Klimaschutz auf unserer Gemeindehomepage. Wir arbeiten im Energie und Klimaschutz mit lokalen Medien zusammen. Wir nehmen an Energie- und Klimaschutz-Aktionstagen und Kampagnen teil. Wir organisieren Energie- und Klimaschutz-Veranstaltungen wie Filmvorführungen, Vorträge und Diskussionen. 3a) Energie – Erhebung, Planung und Beratung Wir haben eineN EnergiebeauftragteN bestellt. Wir bieten BürgerInnen Information und Beratung für Energiesparmaßnahmen und Erneuerbare Energien. Aktionen zum Stromsparen (Wettbewerb, Ausleihe Strommessgeräte) Wir haben in unserer Gemeinde AbsolventInnen von energierelevanten Aus- und Weiterbildungen. Ausbildung EnergiebeauftragteR Wir haben innerhalb der letzten 10 Jahre eine CO2-Grobbilanz bzw. eine Klimabilanz erstellt. Wir erheben regelmäßig die Energiedaten der Gemeindeobjekte. Kommunale Energiebuchhaltung Separate Erfassung vom Stromverbrauch der Straßenbeleuchtung Energieausweise für gemeindeeigene Gebäude Jährlicher kommunaler Energiebericht und Präsentation vor Gemeinderat Wir haben innerhalb der letzten 10 Jahre ein Energieleitbild / Energiekonzept erstellt bzw. arbeiten daran. 3b) Energiesparen/Energieeffizienz Wir informieren und motivieren GemeindemitarbeiterInnen bzgl. Energiesparen. Wir bieten BürgerInnen Förderungen für Energiesparmaßnahmen (Wärmedämmung, Passivhäuser, …). Wir haben unsere öffentliche Beleuchtung nach energieeffizienten Kriterien umgestellt. Wir optimieren den Gebäudebestand der Gemeinde durch umfassende thermische Sanierung und andere bauliche Maßnahmen. Wir halten uns bei Neubauten durch die Gemeinde an Passiv- oder Niedrigstenergiehausstandards. 2
3c) Erneuerbare Energie Wir bieten BürgerInnen Förderungen für Erneuerbare Energien (Solar, Photovoltaik, Biomasse,…). Wir beziehen Ökostrom nach UZ-Richtlinie 46. Wir haben gemeindeeigene Gebäude mit thermischen Solaranlagen ausgestattet. Wir verfügen in gemeindeeigenen Gebäuden über Photovoltaikanlage/n. Wir nutzen für die Heizung gemeindeeigener Gebäude Biomasse und/oder -Nahwärme. Wir unterstützen in unserer Gemeinde aktiv die Errichtung von Ökostromanlagen oder errichten diese selbst (Kleinwasserkraft, Wind, Biomasse, Biogas, Photovoltaik). Wir nutzen BürgerInnenbeteiligungsmodelle für Energieprojekte (z.B. Photovoltaik- und Windkraftanlagen). 4) Mobilität Wir haben eineN MobilitätsbeauftragteN bestellt. Wir setzen bewusstseinsbildende Maßnahmen zur Attraktivierung der klimafreundlichen Mobilität (z.B. Europ. Mobilitätswoche). Wir als Gemeinde bieten Dienstfahrräder und/oder geben bei Dienstfahrten klimafreundlichen Verkehrsarten den Vorzug. Wir haben innerhalb der letzten 10 Jahre ein Mobilitätsleitbild / Mobilitätskonzept erstellt - bzw. arbeiten daran. Wir haben ein eigenes Budget für die Umsetzung des Mobilitätsleitbildes / Mobilitätskonzepts. Wir haben in unserer Gemeinde AbsolventInnen eines Mobilitätslehrgangs (z.B. KommunaleR MobilitätsbeauftragteR). Wir achten bei Raumplanung, Ortsentwicklung und Nahversorgung auf die gute Erreichbarkeit mit klimafreundlchen Verkehrsmitteln. Wir fördern aktiv den Radverkehr (z.B. Radverkehrsanlagen, Radständer, Bike+Ride, Leihräder). Radabstellanlagen bei zentralen Orten (z.B. überdachte Radständer, Bike&Ride) Schaffung und Ausbau attraktiver Radverbindungen Radkampagnen und Bewusstseinsbildung Wir fördern aktiv das zu Fuß gehen (z.B. attraktive Gehwege, Querungshilfen). Wir verbessern das Angebot im öffentlichen Verkehr z.B. mit Anrufsammeltaxi, Schnuppertickets oder Gemeindebussen. Wir nutzen/fördern E-Mobilität. Wir nutzen/fördern Carsharing. 5) Bodenschutz & Raumplanung Wir haben in unserer Gemeinde AbsolventInnen eines bodenrelevanten Lehrgangs (z.B. KommunaleR BodenschutzbeauftragteR, Wasserwartkurs). Wir sind als Gemeinde dem Bodenbündnis beigetreten. Wir unterstützen als Gemeinde Biolandwirtschaft in der Region. Wir setzen Maßnahmen und Projekte zum Grundwasserschutz um. Wir fördern die Innenentwicklung der Gemeinde und erhöhen die EinwohnerInnendichte im bestehenden Siedlungsgebiet. Wir nutzen das Instrument der Bebauungsplanung zur Realisierung einer flächensparenden Siedlungsentwicklung. Wir kooperieren bei der Standortwahl für Betriebsgebiete mit anderen Gemeinden. Wir ermöglichen eine maximale Versickerung von Regenwasser an Ort und Stelle. 6) Öffentliche Beschaffung 3
Wir haben einen Gemeinderatsbeschluss zur nachhaltigen Beschaffung (biologisch/regional/fair) gefasst. Wir geben fair gehandelten Produkten den Vorzug bzw. sind FAIRTRADE-Gemeinde. Wir geben regionalen, saisonalen und biologischen Produkten den Vorzug. Wir achten beim Kauf von IT auf Energieeffizienzklassen und faire Arbeitsbedingungen. Wir verwenden umweltfreundliche Reinigungsmittel. Wir berücksichtigen bei unseren Kaufentscheidungen die Wiederverwertbarkeit, Langlebigkeit, Reparaturfreundlichkeit. Wir achten bei der Durchführung von Gemeindeveranstaltungen auf nachhaltige Kriterien. 7) Klimagerechtigkeit Wir vermeiden seltener-werdende, energieintensive und sozial bedenkliche Rohstoffe wie zB Aluminium (Umstellung der Getränkeautomaten, teilen statt besitzen). Wir steigern bei unserer Altstoffsammlung unsere Recycling-Quoten. 8) Klimawandelanpassung Wir haben uns über Klimawandelanpassung informiert und setzen in diesem Bereich bewusstseinbildende Maßnahmen. Wir haben eine verantwortliche Person bzw. ein Team. Wir nutzen themenspezifische Handbücher, Online-Tools bzw. Datenbanken. Wir haben uns mit den Folgen des Klimawandels und möglichen Lösungen in unserer Gemeinde auseinander gesetzt. Wir haben bereits Maßnahmen zur Klimawandelanpassung ergriffen. 4
Best-Practice Wieselburg an der Erlauf Projekt "Microgrid" Hinter dem Projekt "Microgrid" versteckt sich ein neues Leuchtturmprojekt der Stadtgemeinde Wieselburg. Dahinter verbirgt sich eine "Energie-Kooperation" zwischen der Stadtgemeinde Wieselburg und dem Technologie- und Forschungszentrum Wieselburg Land, vertreten durch Ecoplus. Die Stadtgemeinde Wieselburg liefert PV-Strom und erhält im Gegenzug die notwendige Wärmelieferung. Projektinhalt und Ziel Das Energie-Kooperationsprojekt, das mit der Fertigstellung des neuen Feuerwehrgebäudes der FF Wieselburg Stadt und Land im November 2019 startet, sieht vor, dass der auf dem Dach des FF-Gebäudes gewonnene Photovoltaik-Sonnenstrom (74 kWp mit Stromspeicher) direkt an das Technologie- und Forschungszentrum als Mieter und Verbraucher geschickt und dort eingespeist wird. Im Gegenzug liefert das Heizungssystem des Technologie- und Forschungszentrums Wieselburg-Land (Hackgut) die benötigte Wärme von bis zu 100 MWh für die Beheizung des FF-Gebäudes. Diesbezüglich wurden eigene Lieferverträge mit langer Bindung (über 10 Jahre) abgeschlossen. Ablauf des Projekts Im Zuge der Besprechungen für den Neubau des Feuerwehrhauses wurde vom Technologie- und Forschungszentrum Wieselburg als unmittelbarer Anrainer die Idee ins Spiel gebracht, im Energiebereich das Forschungsprojekt "Microgrid" in Kooperation mit der Stadtgemeinde Wieselburg ins Leben zu rufen. Die Wieselburger Agentur EEC hat in der Folge mit Ecoplus in Absprache mit der Stadtgemeinde dsa Projekt ins Leben gerufen, ausgearbeitet und zur Beschlussfassung vorbereitet. Die Vorlaufzeit betrug ca. 6 Monate. Meilensteine waren die Findung einer Möglichkeit, den Strom mittels Direktleitung vom FF- Haus an das TFZ zu liefern (über eigenen Zählpunkt im Trafo). Nur der Überschuss-Strom wird ins EVN-Netz eingespeist. Mit der Unterzeichnung der Lieferverträge im Dezember 2018 wurde das Projekt finalisiert und ab der Inbetriebnahme des Feuerwehr-Gebäudes im Herbst 2020 gestartet. Projektbeteiligung und -finanzierung Das Projekt wurde von der Stadtgemeinde Wieselburg initiiert und im gemeinsamen Diskurs mit dem Energieberatungsbüro EEC und Ecoplus umgesetzt. Das Projekt selbst kostet neben der Errichtung der PV-Anlage mit 74 kWp plus dem entsprechenden Stromspeicher sowie der Herstellung der Wärmeleitung vom Neubau des FF-Hauses bis zur Grundgrenze des TFZ Wieselburg ca. EUR 150.000,00. Förderungen wurden zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht lukriert. Über das Energie-Beratungsbüro EEC werden entsprechende Förderansuchen in die Wege geleitet. CO₂-Einsparung in Tonnen TFZ Wieselburg Land spart 12 Tonne CO2 gegenüber dem herkömmlichen Strommix Projekterfolge Mit dem Abschluss der Lieferverträge bei der Gemeinderatssitzung am 12. Dezember 2018 wurde das erste Projektziel erreicht. Durch die Unterzeichnung wurde die Kooperation zwischen der Stadtgemeinde Wieselburg und dem Technologie- und Forschungszentrum Wieselburg Land betreffend dem wechselseitigen Austausch von PV-Strom bzw. Wärme aus erneuerbaren Rohstoffen endgültig besiegelt. Darüber wurde entsprechend auch in den lokalen Medien bzw. in den Wieselburger Stadtnachrichten berichtet. Aufgrund der Aktualität dfes Projekts konnte noch an keinem Wettbewerb teilgenommen werden. 5
Nachhaltige/langfristige Perspektiven und Anregungen Microgrid Wieselburg ist ein tolles Beispiel dafür , wie in Energiebereich Synergien zwischen zwei Gebäudestrukturen optimal genutzt werden können. Die Kooperation zwischen dem "Wirtschaftsbetrieb TFZ Wieselburg" und der öffentlichen Einrichtung "FF-Haus Wieselburg Stadt und Land" ist ein Vorzeigeprojekt, wie Energieüberschuss gewinnbringend für die einzelnen Beteiligten aber auch für die Umwelt- und Ressourcenschonung aufgeteilt werden kann. Probleme hat es lediglich mit dem Energiegesetz ElWOG 2010 gegeben, welches jedoch durch den Pachtvertrag zwischen dem TFZ Wieselburg-Land und der Stadtgemeinde Wieselburg betreffend der PV-Anlage und der Stromlieferung zu 100 Prozent gelöst wurde. Das Projekt wurde der Bevölkerung über mediale Berichterstattung in allen Facetten vorgestellt und wurde nach ersten Rückmeldungen sehr gut aufgenommen. Motivationsfaktoren - wie entstand die Inspiration zum Projekt? Das Projekt ist in dieser Form das erste seiner Art und ein Leichtturmprojekt im Energiesektor. Die Inspiration entstand aufgrund von Gesprächen im Zuge des Neubaus des FF-Hauses mit Ecoplus und dem Energieberatungsbüro EEC. 6
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