Komet ISON - Gefahr aus dem All?

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Komet ISON - Gefahr aus dem All?
Quarks & Co | Komet ISON – Gefahr aus dem All? | 03.12.2013
http.//www.quarks.de

                                    Komet ISON – Gefahr aus dem All?

                                    Es war sein erster und letzter Besuch in unserem Sonnensystem: Der Komet
                                    ISON, der zu großen Teilen aus Eis bestand, hat den Vorbeiflug an der glühend
                                    heißen Sonne nicht überlebt. Aber er hat die Welt in Atem gehalten. Quarks & Co
                                    berichtet über ISON’S abenteuerliche Reise und gibt Einblicke in die
                                    geheimnisvolle Erscheinung der Kometen und ihrer nahen Verwandten, der
                                    Asteroiden. Woraus bestehen Kometen und wo kommen sie her? Wie gefährlich
                                    sind Asteroiden und hat tatsächlich ein einziger Asteroid die Dinosaurier
                                    ausgelöscht?

                                    Gefahr aus dem All

                                    Das Glück am Himmel
Redaktion:
Lorenz S. Beckhardt
                                    ISON’S Schicksal
Autoren:
                                    Besuch auf einem Kometen
Ulrich Grünewald,
Gabriele Rose,
                                    Unglücksbote oder Weihnachtsstern?
Sonja Kolonka

                                    Das Ende der Saurier
Assistenz:
Angelika Kindler
                                    Einschläge auf der Erde

                                                                                                                Seite 1
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Quarks & Co | Komet ISON – Gefahr aus dem All? | 03.12.2013
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                                    Gefahr aus dem All
                                    Wenn Asteroiden das Leben auslöschen

                                    Hunderttausende Asteroiden rasen zwischen Mars und Jupiter um die Sonne.
                                    Normalerweise bleiben sie in diesem sogenannten Asteroidengürtel, doch durch
                                    den Einfluss von Jupiter können sie aus ihrer Umlaufbahn geschleudert werden
                                    und sich auf den Weg zur Erde machen. Bei einem Aufprall richten sie gewaltige
                                    Schäden an: Selbst kleine Asteroiden mit einem Durchmesser von 150 Metern
                                    verwüsten alles in einem Umkreis von 100 Kilometern. Die einzige Chance, sich
                                    vor einem Asteroiden auf Kollisionskurs zu schützen, ist, ihn rechtzeitig
                                    aufzuspüren und abzuwehren. Was tun gegen die Gefahr aus dem All? Quarks
                                    verrät Ihnen, welche Ideen Luft- und Raumfahrtexperten für den Notfall haben.

                                    Filmautor: Ulrich Grünewald

                                    Linktipps:

                                    Weltraumlagezentrum der ESA
                                    http://www.esa.int/SPECIALS/SSA/index.html
                                    Hier laufen die europäischen Informationen zur Asteroidensuche und zur
                                    Gefahreneinschätzung zusammen (engl.)

                                                                                                                Seite 2
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                                    Asteroidenabwehr beim DLR
                                    http://www.dlr.de/dlr/de/desktopdefault.aspx/tabid-10081/151_read-2640/
                                    Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt analysiert in dem Projekt
                                    NEOShield, wie man einen Asteroid abwehren könnte

                                    NEOs - Erdnahe Objekte im Fokus der ESA
                                    http://www.esa.int/SPECIALS/NEO/index.html
                                    Ausführliche Informationen zu sogenannten NEOs, Near Earth Objects – also
                                    Asteroiden, die der Erde gefährlich nahe kommen (engl.)

                                    Simulierte Folgen eines Asteroideneinschlages
                                    http://www.purdue.edu/impactearth
                                    Das Programm der Purdure University, mit der die Folgen eines Einschlages
                                    abgeschätzt werden können. Eine wunderbare Möglichkeit, ein wenig mit der
                                    Größe und Geschwindigkeit eines Asteroiden herumzuspielen (engl.)

                                    Minor Planet Center
                                    http://www.minorplanetcenter.net/
                                    Hier werden die Informationen über Asteroiden und Kometen gesammelt und hier
                                    bekommt jedes Objekt seinen offiziellen Namen (engl.)

                                    Weltraum-Mission Deep Impact
                                    http://www.nasa.gov/mission_pages/deepimpact/main/index.html#main-content
                                    Informationen der NASA zur Mission, ein Geschoss auf einen Kometen
                                    einschlagen zu lassen. (Englisch)

                                                                                                              Seite 3
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                                    Das Glück am Himmel
                                    Zu Besuch in Rangas Sternwarte

                                    Die Vorfreude war groß und er hatte Glück: Ranga Yogeshwar konnte mit seinem
                                    Teleskop den Kometen ISON aufspüren. In einer langen, kalten Nacht sah er die
                                    letzten Bilder des Beinah-Weihnachtssterns. Ranga Yogeshwar erzählt in einem
                                    sehr persönlichen Film von den Schwierigkeiten und Freuden der
                                    Himmelsbeobachtung.

                                    Filmautor: Ulrich Grünewald

                                    Linktipp:

                                    Komet ISON
                                    http://www.komet-ison.de/
                                    Aktuelle Informationen und Hintergründe zum Kometen ISON von
                                    Amateurastronomen.

                                                                                                            Seite 4
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                                    ISON´S Schicksal
                                    Herkunft, Weg und Entwicklung der Kometen

                                    Der Herkunftsort der meisten Kometen liegt mehr als ein Lichtjahr entfernt. An
                                    einem dunklen und eisigen Ort, der sogenannten Oortschen Wolke, drehen
                                    Milliarden von Kometen ihre Bahnen. Auch ISON kam hierher. Er hatte einen
                                    Durchmesser von einigen Kilometern und bestand hauptsächlich aus gefrorenem
                                    Wasser und Kohlendioxid, vermischt mit ein wenig Staub. Was passierte, als er in
                                    unser Sonnensystem eintrat und sich der glühend heißen Sonne näherte? Wie
                                    haben die Wissenschaftler seinen Zerfall erlebt? Konnten sie mit ihren Teleskopen
                                    in das Innerste des Kometen blicken und daraus Rückschlüsse über Kometen
                                    allgemein und über die Zeit aus der Entstehung unseres Planetensystems zu
                                    ziehen?

                                    Erfahren Sie im Quarks-Film mehr über ISON und die anderen geheimnisvollen
                                    Kometen.

                                    Filmautor: Ulrich Grünewald

                                                                                                               Seite 5
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                                    Linktipps:

                                    Komet ISON
                                    http://www.komet-ison.de/
                                    Aktuelle Informationen und Hintergründe zum Kometen ISON von
                                    Amateurastronomen.

                                    ISON bei der NASA
                                    http://www.nasa.gov/ison/
                                    Bilder und Berichte zum Kometen ISON (Englisch)

                                    Aktuelle Sonnenbilder von SOHO
                                    http://soho.esac.esa.int/hotshots/index.html/
                                    Die Weltraumsonde SOHO (Solar and Heliospheric Observatory) blickt mit
                                    verschiedenen Instrumenten Richtung Sonne. Sie hat unter anderem den nahen
                                    Vorbeiflug von ISON an der Sonne beobachtet. (Englisch)

                                                                                                             Seite 6
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                                    Besuch auf einem Kometen
                                    Die Rosetta-Mission soll viele Fragen klären

                                    Haben Kometen tatsächlich einst das Leben auf die Erde gebracht? Um das und
                                    anderes über Kometen herauszufinden, startete die europäische
                                    Weltraumorganisation ESA die Sonde Rosetta in Richtung des Kometen
                                    Churjumow-Gerasimenko. Maßgeblich beteiligt an dieser Mission sind deutsche
                                    Forscher vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung und vom
                                    Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. 2014 soll die Sonde Rosetta ihr Ziel
                                    erreichen und das Landemodul Philae absetzen.

                                    Quarks & Co erklärt, was sich Wissenschaftler vom ersten Besuch auf einem
                                    Kometen versprechen.

                                    Filmautor: Ulrich Grünewald

                                    Linktipps:

                                    Die Rosetta-Mission – Europa auf Kometenjagd
                                    http://www.esa.int/ger/ESA_in_your_country/Germany/Rosetta_Europa_auf_Kome
                                    tenjagd_Web_Special
                                    Ausführlicher Überblick und Informationen zur Rosetta-Mission von der
                                    Europäischen Weltraumagentur ESA.

                                                                                                             Seite 7
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                                    Rosetta am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt
                                    http://www.dlr.de/pf/desktopdefault.aspx/tabid-1371/admin-1/
                                    Informationen zum Ziel und Ablauf der Rosetta-Mission und den geplanten
                                    Experimenten.

                                    Rosetta am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung
                                    http://www.mps.mpg.de/de/projekte/rosetta/
                                    Darstellung der Experimente an Bord der Rosetta-Sonde und der Landeeinheit
                                    Philae, die teilweise vom MPI für Sonnensystemforschung entwickelt wurden.

                                    Weltraum-Mission Stardust
                                    http://stardust.jpl.nasa.gov/home/index.html
                                    Informationen der NASA zur Mission, ein wenig Kometenstaub auf die Erde zu
                                    holen. (Englisch)

                                                                                                              Seite 8
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                                    Unglücksbote oder Weihnachtsstern?
                                    Die Entzauberung des Halleyschen Kometen

                                    Immer wieder kommt er zu uns. Doch lange war er kein gern gesehener Gast
                                    gewesen: der Halleysche Komet. Die Menschen im Mittelalter machten ihn
                                    verantwortlich für Erdbeben, Hungersnot und die Pest. Lange Zeit war der Komet
                                    ein böses Omen. Aber der schlechte Ruf wandelte sich im Laufe der Jahrhunderte
                                    zum guten bis zu der Frage, ob der Halleysche Komet nicht sogar der
                                    „Weihnachtsstern“ gewesen sein könnte. Auch die Wissenschaftler interessierten
                                    sich zunehmend für den Kometen. Im 16. Jahrhundert widerlegte der dänische
                                    Astronom Tycho Brahe den Irrglauben, der Halleysche Komet sei eine Wetter-
                                    erscheinung. Gut hundert Jahre später entzauberte Issac Newton den Kometen
                                    noch weiter, indem er mithilfe des Gravitationsgesetzes seine Bahnen für den
                                    Menschen berechenbar machte. Tauchen Sie ein in die bewegte Geschichte des
                                    Halleyschen Kometen – mit Quarks & Co!

                                    Filmautor: Ulrich Grünewald

                                    Linktipp:

                                    Minor Planet Center
                                    http://www.minorplanetcenter.net/
                                    Hier werden die Informationen über Asteroiden und Kometen gesammelt und hier
                                    bekommt jedes Objekt seinen offiziellen Namen. (Englisch)

                                                                                                              Seite 9
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                                       Das Ende der Saurier
                                       Ein Asteroideneinschlag löschte 70 Prozent allen Lebens aus

                                       Vor 65 Millionen Jahren kam es zu einem gewaltigen Massenaussterben auf der
                                       Erde. Auch die Dinosaurier zählen zu den Arten, die am Ende der Kreidezeit
                                       ausstarben. Seit Jahrhunderten gab es ein Rätselraten um die Ursache: Die
                                       unterschiedlichsten Theorien wurden aufgestellt. Als Gründe wurden unter
                                       anderem Vulkanausbrüche, Strahlung aus dem All und Asteroideneinschläge
                                       diskutiert. Heute favorisieren die Wissenschaftler einen Asteroideneinschlag als
                                       Erklärung. 1980 wurde diese Theorie von dem Nobelpreisträger und Physiker Luis
                                       Alvarez und seinem Sohn, dem Geologen Walter Alvarez, vertreten. Zunächst
                                       heftig umstritten, wurde die Theorie erst akzeptiert, als zu Beginn der 1990er-
Durch Magnetfeldmessungen wird
der Chicxulub-Krater tief im Gestein
                                       Jahre im Golf von Mexiko bei Yukatan der langgesuchte Krater entdeckt wurde,
erkennbar.                             der den Einschlag eines Himmelskörpers belegte: der Chicxulub-Krater. Er ist
© - ICDP (International Continental
Scientific Drilling Program),          nach einem kleinen Fischerdorf in der Nähe benannt und liegt mehr als einen
GeoForschungsZentrum Potsdam
                                       Kilometer unter der Erdoberfläche. Sein Durchmesser: gut 180 Kilometer.

                                       Die Entstehung des Chicxulub-Kraters
                                       Im Jahr 2002 begann ein wissenschaftliches Bohrprojekt im Chicxulub-Krater.
                                       Ergebnis: Das Gestein im Krater ist eindeutig durch einen Einschlag entstanden.
                                       Aber was für ein Himmelskörper hat einen solchen Krater verursacht?
                                       Wissenschaftler gehen von einem etwa zehn Kilometer großen Asteroiden aus. Er
                                       durchschlug mühelos die Erd-Atmosphäre und stürzte mit mehr als 90.000 km/h
                                       (25 km/s) in den nur wenige Meter tiefen Golf vor Mexiko. Bei Temperaturen von
                                       einigen 10.000 Grad Celsius bohrte er sich ins Erdgestein, bis er in zehn Kilometer

                                                                                                                  Seite 10
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                                      Tiefe zum Stillstand kam. Dort explodierte der Asteroid und erzeugte einen 90
                                      Kilometer breiten und 35 Kilometer tiefen Krater. Der Krater kollabierte sofort und
                                      erweiterte sich zu einem flachen, aber 180 Kilometer breiten Krater. Mit dem
                                      Aufschlag wurde Gestein mehr als 1000 Kilometer weit geschleudert – alles Leben
                                      im Umkreis war schlagartig ausgelöscht.
Der Asteroideneinschlag löste einen
Mega-Tsunami aus.
                                      Fossile Zeugen des Asteroideneinschlags
                                      Auch für die weiterreichenden Folgen des Einschlags gibt es Beweise: Eine
                                      Arbeitsgruppe des Paläontologen Wolfgang Kiessling vom Museum für
                                      Naturkunde in Berlin untersucht das Aussterben von Muscheln und Schnecken im
                                      Süden Argentiniens – mehr als 8000 Kilometer vom Chicxulub-Impakt entfernt.
                                      Dort fanden sie in einer 65 Millionen Jahre alten Gesteinsschicht alle Anzeichen
                                      eines Tsunamis. Als Folge des Einschlags im Golf von Mexiko muss eine gut 100
                                      Meter hohe Flutwelle um die Erde gerast sein. Die fossilen Funde in Patagonien
                                      zeigen zudem einen drastischen Rückgang des Lebens im Wasser und ein
                                      gewaltiges Artensterben am Ende der Kreidezeit. Überlebt haben vor allem
                                      kleinere Arten und solche, die nicht auf Meeresplankton als Nahrung angewiesen
                                      waren. Der Zugang zur Nahrung hat demnach bei der Frage nach Überleben oder
Forscher erkennen in den fossilen
Funden ehemaliger Meeres-             Aussterben vor 65 Millionen Jahren eine entscheidende Rolle gespielt.
bewohner die Folgen des
Einschlags.
                                      Der Fund außerirdischen Materials
                                      Bereits 1980 legte Luis Alvarez für seine Theorie des Asteroideneinschlags
                                      Beweise vor: In der Erdschicht, welche die Gesteine der Kreidezeit von jenen
                                      jüngerer Erdzeitalter trennt, finden sich ungewöhnlich große Mengen des
                                      chemischen Elements Iridium. Das Metall Iridium kommt auf der Erde höchst
                                      selten vor. Die Arbeitsgruppe um Alvarez nahm daher an, dass die ungewöhnlich
Für Monate verdunkelte sich die
Sonne: Eine Wolke aus verdampftem
                                      hohe Konzentration außerirdischen Ursprungs sein muss. Weltweit wurde Iridium
und geschmolzenem Gestein
                                      in 65 Millionen Jahre alten Gesteinsschichten, die die Kreide-Tertiär-Grenze
breitete sich nach dem Einschlag
aus.                                  markieren, nachgewiesen. Durch den Einschlag des Asteroiden wurde das Iridium
                                      demnach weltweit verteilt – aber wie ist das möglich? Wissenschaftler gehen
                                      davon aus, dass eine Glutwolke aus geschmolzenem und verdampftem Gestein,
                                      Wasserdampf und Staub in eine Höhe von mehr als 200 Kilometer schoss, als der
                                      Asteroid sich in den Meeresboden vor Yukatan bohrte und dabei explodierte. Die
                                      Glutwolke verteilte sich um den ganzen Erdball.

                                      Der Einschlag, der die Umwelt völlig veränderte
                                      Aber nicht der Mega-Tsunami und auch nicht die Glutwolke allein können das
                                      Massenaussterben erklären. Das eigentliche Unheil lag in dem Gestein, auf das
                                      der Asteroid aufschlug: Es bestand aus Karbonaten und Kalziumsulfaten. Als der

                                                                                                                  Seite 11
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                                    Asteroid darin einschlug, löste er eine todbringende Kettenreaktion aus: Es
                                    entwichen massenhaft Kohlenstoffdioxid und Schwefeldioxid in die Atmosphäre.

                                    Bildunterschrift: Der Einschlag löste eine Umweltkatastrophe aus: In nur wenigen
                                    Minuten wurden Milliarden Tonnen Kohlenstoffdioxid und Schwefeldioxid in die
                                    Atmosphäre geschleudert.

                                    Die Ozonschicht wurde wahrscheinlich zu einem großen Teil zerstört. Durch den
                                    Staub in der Atmosphäre herrschte über Monate völlige Dunkelheit auf der Erde.
                                    Dies hatte gravierende Folgen – sowohl kurz- als auch langfristig: Zunächst wurde
                                    es durch das fehlende Sonnenlicht schlagartig kalt und die Pflanzen konnten in
                                    der Dunkelheit keine Photosynthese mehr betreiben. Danach wirkte das
Der Einschlag löste eine
Umweltkatastrophe aus: In nur       Treibhausgas Kohlenstoffdioxid: Das Klima wurde über Jahrhunderte wärmer.
wenigen Minuten wurden Milliarden
Tonnen Kohlenstoffdioxid und
                                    Diese lang andauernde Nahrungs- und Klimakatastrophe überlebten nur wenige.
Schwefeldioxid in die Atmosphäre
                                    Ob an Land oder im Meer – mehr als zwei Drittel aller Tierarten starben aus –
geschleudert.
                                    darunter auch die Dinosaurier.

                                    Autorin: Gabriele Rose

                                    Stichworte:

                                    Kreidezeit
                                    Die Kreide oder Kreidezeit ist die Bezeichnung für ein erdgeschichtliches Zeitalter.
                                    Auf der geologischen Zeitskala der Erde liegt die Kreidezeit am Ende des
                                    sogenannten Erdmittelalters. Sie begann vor etwa 135 Millionen Jahren nach der
                                    Jurazeit und endete vor etwa 65 Millionen Jahren. Danach beginnt die sogenannte
                                    Erdneuzeit mit dem Paläogen, ehemals Tertiär genannt.

                                    Impakt
                                    Als Impakt bezeichnet man in der Astronomie oder Geologie den Einschlag eines
                                    Himmelskörpers auf die Oberfläche eines meist sehr viel größeren Körpers.

                                    Kreide-Tertiär-Grenze
                                    Die Kreide-Tertiär-Grenze bezeichnet den erdgeschichtlichen Übergang von der
                                    Kreide- zur Tertiärzeit und damit vom Erdmittelalter zur Erdneuzeit. Teile dieser
                                    Grenzschicht sammelte 1978 der US-amerikanische Geologe Walter Alvarez in
                                    den italienischen Apenninen und bestimmte das Alter dieser Proben auf etwa 65

                                                                                                                Seite 12
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                                    Millionen Jahre. Diese nur sehr dünne kalkarme Tonschicht liegt zwischen zwei
                                    kalkreichen Schichten und zeigt einen unterschiedlichen Fossilbestand, welcher
                                    auf ein Massenaussterben hindeutet. Typisch für die Kreide-Tertiär-Grenze ist
                                    zudem die hohe Konzentration des chemischen Elements Iridium, das auf einen
                                    Meteoriteneinschlag schließen lässt.

                                    Linktipps:

                                    Seite des "International Continental Scientific Drilling Program"
                                    http://www.icdp-online.org/contenido/icdp/front_content.php?idcat=716
                                    Im Jahre 2002 wurde über der Einschlagstelle des Chicxulub-Kraters in Mexiko
                                    mit einem Tiefbohrprogramm begonnen, an dem sich mehrere Länder beteiligten.
                                    Die Bohrung reichte bis zu 2000 Meter tief – direkt in das Chicxulub-Kratergestein.
                                    Das Ziel des Forschungsprogramms war es, mehr über die Kraterbildung zu
                                    erfahren. Das internationale Bohrprogramm wird in Deutschland durch das
                                    GeoForschungsZentrum in Potsdam betreut.

                                    Museum für Naturkunde in Berlin
                                    http://www.museum.hu-berlin.de/min/forsch/forsch.html
                                    Übersichtsseite über die Impaktforschung des Museums für Naturkunde in Berlin.

                                    Paläontologische Gesellschaft
                                    http://www.palaeontologische-
                                    gesellschaft.de/palges/forschung/forschung.html?/palges/forschung/kiessling/inde
                                    x.html
                                    Seite der paläontologischen Gesellschaft mit dem Bericht über das
                                    Forschungsprojekt in Patagonien zur Kreide-Tertiär-Grenze

                                    Homepage des geologischen Spezialmuseums in Nördlingen
                                    http://www.rieskratermuseum.de/
                                    Dessen zentrales Thema: die Entstehung von Einschlagkratern allgemein und
                                    besonders des Nördlinger Rieses. In dem Museum ist auch ein Ausstellungsraum
                                    dem Chicxulub-Krater gewidmet.

                                                                                                              Seite 13
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                                    Einschläge auf der Erde
                                    Wie gefährlich sind Asteroiden, Kometen und Meteoriten?

                                    Asteroiden, Kometen und Meteoriten sind kosmische Trümmerstücke, die bei der
                                    Entstehung der Planeten unseres Sonnensystems übrig geblieben sind oder von
                                    diesen losgesprengt wurden. Sie durchqueren in weiten Bahnen unser
                                    Sonnensystem und kreuzen gelegentlich auch die Erdbahn. Die Gefahr, dass ein
                                    größeres kosmisches Trümmerstück die Erde trifft, ist durchaus real – das zeigt
                                    ein Blick in die „jüngere“ Vergangenheit der Erdgeschichte. Je nach Größe und
                                    Geschwindigkeit können uns die Trümmerstücke dabei durchaus gefährlich
                                    werden.

                                    Filmautorin: Sonja Kolonko

                                    Linktipps:

                                    Weltraumlagezentrum der ESA
                                    http://www.esa.int/SPECIALS/SSA/index.html
                                    Hier laufen die europäischen Informationen zur Asteroidensuche und zur
                                    Gefahreneinschätzung zusammen. (Englisch)

                                                                                                              Seite 14
Quarks & Co | Komet ISON – Gefahr aus dem All? | 03.12.2013
http.//www.quarks.de

                                    Asteroidenabwehr beim DLR
                                    http://www.dlr.de/dlr/de/desktopdefault.aspx/tabid-10081/151_read-2640/
                                    Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt analysiert in dem Projekt
                                    NEOShield, wie man einen Asteroid abwehren könnte.

                                    NEOs - Erdnahe Objekte im Fokus der ESA
                                    http://www.esa.int/SPECIALS/NEO/index.html
                                    Ausführliche Informationen zu sogenannten NEOs (Near Earth Objects),
                                    Asteroiden, die der Erde gefährlich nahe kommen.

                                    Folgen eines Asteroideneinschlages
                                    http://www.purdue.edu/impactearth
                                    Das Programm der Purdure University, mit der die Folgen eines Einschlages
                                    abgeschätzt werden können. Eine wunderbare Möglichkeit, ein wenig mit der
                                    Größe und Geschwindigkeit eines Asteroiden herumzuspielen. (Englisch)

                                                                                                             Seite 15
Quarks & Co | Komet ISON – Gefahr aus dem All? | 03.12.2013
http.//www.quarks.de

                                    Impressum:

                                    Herausgeber:
                                    Westdeutscher Rundfunk Köln

                                    Verantwortlich:
                                    Quarks & Co
                                    Claudia Heiss

                                    Redaktion:
                                    Lorenz S. Beckhardt

                                    Gestaltung:
                                    Designbureau Kremer & Mahler, Köln

                                    Bildrechte:
                                    Alle: © WDR

                                    © WDR 2013

                                                                         Seite 16
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