KONTUREN 39 2019 November

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KONTUREN 39 2019 November
KONTUREN 39
                             November
                              2019

              STUDIENTAGE

              THEMENTAGE
       DIALOGISCHE KULTUR
                VERNISSAGE
NEUE REIHE IM MENON VERLAG
             FINANZIERUNG
KONTUREN 39 2019 November
STUDIENTAGE
Sa., 7. Dezember 2019 | Karl-Martin Dietz | 10:00 – 17:30 Uhr | Heidelberg
Sokrates und seine Gegenspieler damals und heute.
Wie eine geistige Auseinandersetzung neue Aktualität gewinnt.

                               Gibt es eine „Wirklichkeit“ außerhalb des menschlichen Be-
                               wusstseins? Gegenspieler des Sokrates, die Sophisten, haben
                               bestritten, dass es auf diese Frage eine eindeutige Antwort gibt.
                               Andere haben diese Frage sogar verneint. Obwohl Sokrates,
                               Platon und schließlich auch Aristoteles sich heftig gegen diese
                               Auffassung wandten, ist sie nie ganz verschwunden. Heute ist
                               sie wieder weit verbreitet, quer durch alle Wissenschaften („ra-
                               dikaler Konstruktivismus“): Was uns als „Welt“ erscheine, sei
                               nur Projektion unserer Gehirnprozesse oder Ergebnis unserer
                               Sozialisierung. Ein originäres, unvermitteltes Verhältnis zur
Wirklichkeit sei dem Menschen nicht möglich.
Der Studientag thematisiert die Denkweise der Sophistik (im Gegensatz zu Sokrates), die dazu
analoge Haltung des „radikalen Konstruktivismus“ und die Frage: Was würde heute ein „Sokra-
tes“ dazu sagen?
                                                        Anmeldeschluss: 30. November 2019

Sa., 1. Februar 2020 | Paula Kühne Rendtorff, Angelika Sandtmann
10:00 – 17:30 Uhr | Heidelberg Technokratischer Totalitarismus.
Konsequenzen aus Günther Anders' Kulturkritik.

                                 Die Technik ist Subjekt der Geschichte geworden. Mit dieser
                                 provokanten These hat der Philosoph Günther Anders bereits
                                 in den 1950er Jahren wesentliche Herausforderungen für den
                                 Menschen in einer zunehmend technisch bestimmten Welt
                                 benannt. Er hat damit erstaunlich weitsichtig und scharfsinnig
                                 Tendenzen aufgespürt, die sich zivilisatorisch erst später im
                                 Zuge der Digitalisierung stärker manifestiert haben. Seine um-
                                 fangreichen Analysen über die „Antiquiertheit des Menschen“
                                 werfen ein Licht auf die paradoxe Situation, dass der Mensch
                                 dabei ist, sich selbst überflüssig zu machen. Häufig unbeachtet
                                 bleibt aber, dass Anders nicht bei bloßen Analysen stehenge-
blieben ist: In ihnen ist zugleich etwas angelegt, das dem technokratischen Totalitarismus ent-
gegenwirkt. Was meint Anders zum Beispiel, wenn er von moralischen Streckübungen spricht?
Welche Konsequenzen ergeben sich heute aus seiner Kulturkritik? Während am Vormittag
Anders´ wesentliche Anliegen erläutert und seine These an ausgewählten Beispielen untersucht
werden, steht am Nachmittag das gemeinsame Arbeiten an kurzen Textpassagen und weiteren
Übfeldern im Vordergrund. Der Frage nach den Konsequenzen aus seiner Kulturkritik soll
abschließend nachgegangen werden.
                                                             Anmeldeschluss: 20. Januar 2020
KONTUREN 39 2019 November
Die Beschäftigung mit Günther Anders wird nach dem Studientag fortgesetzt. Erstes Treffen für alle Inte-
ressierten: 3. März 2020, 19 Uhr im Hardenberg Institut. Anmeldeschluss: 26. Februar 2020

Sa., 15. Februar 2020 | Bernd Rosslenbroich | 10:00 – 17:30 Uhr | Heidelberg
Biologie der Freiheit. Ein neuer Blick auf die treibenden
Kräfte in der Evolution.

                               Es gibt ein Dilemma in der Wissenschaft bezüglich des
                               Verständnisses der Evolution des Menschen und seiner
                               Stellung in der Natur. Einerseits wird angenommen, dass der
                               Mensch durch seine biologische Ausstattung determiniert sei,
                               andererseits spielen Autonomie und Freiheitsfähigkeit eine
                               zentrale Rolle in der Entwicklung moderner Gesellschaften und
                               des Individuums. Beim Studientag wird aufgezeigt, dass dieses
                               Dilemma aufgelöst werden kann durch eine neue Betrachtung
                               der beobachtbaren biologischen Phänomene und der
                               treibenden Kräfte in der Evolution. Dies wirft ein neues Licht
sowohl auf das Verständnis des Menschen als auch auf die Tierwelt.

                                                                Anmeldeschluss: 3. Februar 2020

                                                                               Weiterer Studientag:
                                                           Sa., 7. März 2020 | Andre Bartoniczek
                                                         Die Physiognomie des Bösen.
                                            Der Nationalsozialismus und die geistige
                                                        Dimension seiner Entstehung.

Für einen Mittagsimbiss und Getränke während der Pausen ist gesorgt.

Teilnahmebeitrag: Höhe nach eigener Einschätzung
Anmeldung: online im Veranstaltungsbereich von hardenberginstitut.de
Ansprechperson: Hannah Kurzenberger | h.kurzenberger@hardenberginstitut.de

Tel.: +49 6221 28486 | Fax: -21640
KONTUREN 39 2019 November
THEMENTAGE DIALOGISCHE KULTUR
Sa., 11. Januar 2020 | Karl-Martin Dietz | 10:30 – 16:00 | Heidelberg
Führen in der VUKA-Welt jenseits der Kollektivierungsfalle

                               Die sogenannte „VUKA-Welt“ konfrontiert uns mit Unruhe,
                               Mangel an Berechenbarkeit, Komplexität und Mehrdeutigkeit.
                               Die Dynamik stetigen Wandels reißt alles Beharrende mit sich
                               fort. Damit zurechtzukommen, gilt heute als eine der größten
                               Anforderungen an einen bewusst und verantwortungsvoll han-
                               delnden Menschen. Hierarchische Führung ist dem kaum noch
                               gewachsen. Jeder Einzelne muss selbst zusehen, wie und woran
                               er sich orientiert. Selbstführung wird mehr und mehr zum Ge-
                               bot der Stunde. Was jedoch bedeutet „Selbstführung“? Und wo
                               bleibt dann die „Gemeinschaft“? Der Thementag wird anhand
der Dialogischen Kultur zur Sprache bringen, wie weit Selbstführung gehen kann und wie sich
in der Konsequenz die sozialen Verhältnisse in der Zusammenarbeit ändern. Gemeinschaft
entsteht hier durch bewusstes Gestalten der Einzelnen, nicht durch deren Kollektivierung. Es
soll verständlich werden können, in welcher Hinsicht Dialogische Führung als Selbstführung in
der schnelllebigen, schwankenden, unbegreiflichen und davonjagenden Wirtschaftswelt als
geeigneter Lösungsansatz erscheint.
                                                        Anmeldeschluss: 30. Dezember 2020

Sa., 28. März 2020 | Angelika Sandtmann | 10:30 – 16:00 | Heidelberg
Entscheiden und Verantworten

                               Entscheidungsprozesse in Form von Machtbeschluss oder de-
                               mokratischer Abstimmung dienen selten der Sache und führen
                               häufig zu Unzufriedenheit bei Beteiligten und Betroffenen. In
                               der Dialogischen Kultur werden hingegen verantwortliche Ent-
                               scheidungen angeregt, die in sachlicher Hinsicht möglichst
                               viele Potentiale einbeziehen und außerdem von möglichst vie-
                               len Menschen mitgetragen werden. Jede Organisation arbeitet
                               die für sie genau passenden Formen des Entscheidens heraus.

                                                             Anmeldeschluss: 16. März 2020

                                          Kostenbeitrag: € 190,00 (Studierende frei)
                                          Getränke und Verpflegung in den Pausen sind inbegriffen.

              Weiterer Thementag:         Anmeldung: online im Veranstaltungsbereich von
  Sa., 9. Mai 2020 | Angelika S. Dietz    hardenberginstitut.de
Kreativität und Innovation                Ansprechperson: Hannah Kurzenberger
                                          h.kurzenberger@hardenberginstitut.de

                                          Tel.: +49 6221 28486 | Fax: -21640
KONTUREN 39 2019 November
NEUAUSGABE
In wenigen Tagen erscheint die Neuausgabe des „geheimen Dialog-Bestsellers“ „Eigenständig
im Sinne des Ganzen“. Die neue Schrift bleibt dem ursprünglichen Grundanliegen treu, eine
kurze Einführung in die Intentionen der Dialogischen Kultur mit Schwerpunkt auf der Unter-
nehmenskultur zu liefern. Sonst hat sich aber einiges verändert: Als Co-Autorin hat Karl-Martin
Dietz Angelika Sandtmann gewonnen und gemeinsam mit ihr auch eine oft vernachlässigte
Herausforderung aufgegriffen und häufige Missverständnisse angesprochen, um so das Anlie-
gen des Dialogischen noch deutlicher hervortreten zu lassen. Näheres dann bei Erscheinung!

AUSSTELLUNG | VERNISSAGE

                                                    Ausstellung

                                                    „dialogische komposition“

                                                    vom 9. - 13. Dezember 2019* in Heidel-
                                                    berg

                                                    Der Maler, Bildhauer und Entwerfer Ro-
                                                    land Stalling stellt eine Auswahl seiner
                                                    Werke zum Thema „Dialog“ in vier Kom-
                                                    positionen im Hardenberg Institut aus.
                                                    Wir laden auch herzlich ein zur Vernissage
                                                    am So., 8. Dezember um 11:00 Uhr.

                                                    *Die Ausstellung kann an Werktagen
                                                    zwischen 9:00 und 16:30 Uhr besichtigt
                                                    werden. Hauptstraße 59, 69117 Hei-
                                                    delberg, Klingel: Hardenberg Institut
KONTUREN 39 2019 November
FINANZIERUNGSAUFRUF
Im laufenden Jahr konnten wir unsere geistesgeschichtlichen Forschungsvorhaben sowie For-
schungen zur Dialogischen Kultur weiter betreiben: U.a. das Sokrates-Buch von Karl-Martin
Dietz (Sokrates: Ich-Hier-Jetzt) in der Reihe DIALOG PERSPEKTIVEN ist im Frühjahr erschienen,
fortgesetzt im Herbst durch den Aufsatz „Sokratische Wurzeln der Dialogischen Kultur“. Unse-
re neue Homepage mit integrierter Möglichkeit, E-Publikationen zu vertreiben, und einem grö-
ßeren Komfort für Online-Lesen wird in den nächsten Tagen fertig. Über die zum heutigen
Stand geplanten Veranstaltungen konnten Sie sich ja bereits weiter oben ausführlich informie-
ren.

Für unsere Vorhaben im kommenden Jahr sind wir weiterhin auf Zuwendungen unserer
Freunde angewiesen. Unter anderem wollen wir
   • ausgewählte Titel als Audiobücher aufbereiten
   • im Januar die THEMENTAGE DIALOGISCHE KULTUR eröffnen, die sich an Praxisinteres-
      sierte aus Wirtschaft, Kultur und Bildung richten und zentrale Aspekte, Fragen und
      Phänomene des Dialogischen thematisieren.
   • in unseren STUDIENTAGEN Interessierten die Möglichkeiten geben, mit verschiedenen
      Fachleuten sich in eine gegenwartsrelevante Fragestellung zu vertiefen.
   • den Aufbau eines Forschungsnetzwerkes zu zentralen Fragen des gesellschaftlichen
      Wandels initiieren mit der Kernfrage wie eine Transformation gelingen kann, die aus
      dem kreativen Potential eines verwandelten Denkens entsteht.
   • Die Modernisierung der Institutsräumlichkeiten (samt ihrer internen medialen Struktu-
      ren) in Angriff nehmen.

Eine Spendenbescheinigung für den Steuerabzug geht Ihnen unaufgefordert in den ersten Wo-
chen nach der Jahreswende zu.
       FRIEDRICH VON HARDENBERG INSTITUT e.V.
       Volksbank Kurpfalz eG
       BIC GENODE61HD3
       IBAN DE73 6729 0100 0060 5725 18
Kontakt

Sie möchten KONTUREN künftig per Mail erhalten? Gerne können Sie sich selbst
in den Verteiler eintragen: www.hardenberginstitut.de/Service

Friedrich von Hardenberg Institut für Kulturwissenschaften
Hauptstraße 59 | 69117 Heidelberg | Tel.: +49 6221-28485 | Fax: -21640
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MENON Verlag und Buchhandlung | Tel.: +49 6221-21350 | Fax: -21640
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