KONZEPTION Integrative Kindertagesstätte "Fliederhof I" - INDEPENDENT LIVING Stiftung
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INDEPENDENT LIVING Stiftung INDEPENDENT LIVING Stiftung Betriebsteil Kindertagesstätten Sachsen - Anhalt KONZEPTION Integrative Kindertagesstätte “Fliederhof I”
Träger: INDEPENDENT LIVING Stiftung Betriebsteil Kindertagesstätten Sachsen – Anhalt Ferchlander Weg 1 39128 Magdeburg Adresse und Kontaktdaten: Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Gerhart – Hauptmann – Straße 46 b 39108 Magdeburg Logo: Dirk Kluttig "Malerei & Airbrush" Dorfstrasse 73 02748 Bernstadt / OT Dittersbach Tel.: 0163 - 27 88 123 dirk-kluttig@t-online.de Danksagung An dieser Stelle möchten wir uns recht herzlich bei Herrn Dirk Kluttig für das Erstel- lungen unseres Kita-Logos bedanken. INDEPENDENT LIVING Stiftung Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Stand April 2021
Inhaltsverzeichnis: 1. Vorwort ............................................................................................................... - 1 - 2. Rahmenbedingungen ......................................................................................... - 2 - 2.1 Gesetze und Grundlagen .............................................................................. - 3 - 2.2 Aufgaben und Ziele unserer Kindertagesstätte ............................................. - 3 - 2.3 Aussagen zum Träger ................................................................................... - 4 - 2.4 Lage .............................................................................................................. - 6 - 3. Unser Bild vom Kind ........................................................................................... - 9 - 3.1 Rechte der Kinder ......................................................................................... - 9 - 3.2. Demokratie und Partizipation ..................................................................... - 10 - 3.3 Kinderrat und Stammgruppen ..................................................................... - 10 - 4. Das pädagogische Profil ................................................................................... - 11 - 4.1 Unser pädagogischer Ansatz - Offene Arbeit .............................................. - 11 - 4.2 Integration und Inklusion ............................................................................. - 12 - 4.3. Gestaltung von Übergängen ...................................................................... - 13 - 4.3.1 Die sensible Phase – Eingewöhnung für die Jüngsten im Nest ............... - 13 - 4.3.2 Übergang Nest – Stammgruppen............................................................. - 14 - 4.3.3 Übergang Stammgruppe - Schule ............................................................ - 14 - 4.4 Die Dokumentation des Lernens in der Kindertagesstätte – unsere Portfolioarbeit .................................................................................................... - 15 - 4.5 Unser Raumkonzept ................................................................................... - 17 - 4.5.1 Der Kindergartenbereich und deren Funktionsräume .............................. - 17 - 4.5.2 Die Kinderkrippe und deren Bereiche ...................................................... - 24 - 5. Das pädagogische Team .................................................................................. - 28 - 6. Mitwirkung der Eltern ........................................................................................ - 28 - 6. Kinderschutz ..................................................................................................... - 29 - 7. Vernetzung und Kooperation ............................................................................ - 30 - 8. Visionen ............................................................................................................ - 32 - 9. Impressum ........................................................................................................ - 32 - 10. Quellenverzeichnis ......................................................................................... - 35 - INDEPENDENT LIVING Stiftung Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Stand April 2021
1. Vorwort Liebe Eltern und Familienangehörige, liebe Leserinnen und Leser, die Mitarbeiter*innen der integrativen Kindertagesstätte freuen sich, Ihnen unsere Konzeption zu präsentieren. Wir arbeiten nach dem „offe- nen Ansatz“ und unsere pädagogischen sowie organisatorischen Aufgaben orientie- ren sich nach den Bedürfnissen der Kinder und Familien. Den Kindern, Eltern, Fami- lienangehörigen sowie den Pädagogen*innen wünschen wir weiterhin eine vertrau- ensvolle Erziehungspartnerschaft. Viel Spaß beim Lesen… 1 INDEPENDENT LIVING Stiftung Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Stand Mai2020
2. Rahmenbedingungen Geschäftsführung: Frau Beate Vogler beate.vogler@independentliving.de Frau Evelyn Matthias – Weber evelyn.matthias-weber@independentliving.de Geschäftsstelle: Ferchlander Weg 1 39128 Magdeburg Leiterin: Gina Rogge gina.rogge@independentliving.de stellv. Leiterin Anna Heine anna.heine@independentliving.de Telefon: 0391 / 72609960 Fax: 0391 / 72609961 Mobil: 0171 / 4344434 Website: www.independentliving.de Öffnungszeiten: 6:00 Uhr bis 18:00 Uhr keine Schließzeiten, außer an Teamfortbildungen und gesetzlichen Feiertagen Anschrift: Gerhart – Hauptmann – Straße 46 b 39108 Magdeburg 2 INDEPENDENT LIVING Stiftung Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Stand Mai2020
2.1 Gesetze und Grundlagen Unsere Arbeit richtet sich nach den gesetzlichen Grundlagen des Kinderfördergeset- zes des Landes Sachsen-Anhalt, Sozialgesetzbuch VIII und XII sowie dem Infektions- schutzgesetz. Das Bildungsprogramm des Landes Sachsen-Anhalt „Bildung elementar – Bildung von Anfang an“ ist Richtlinie für unsere tägliche pädagogische Arbeit. 2.2 Aufgaben und Ziele unserer Kindertagesstätte Der gesetzliche Auftrag umfasst die Bildung, die Erziehung und die Betreuung, wel- che die Grundlage für die pädagogische Arbeit mit unseren Kindern ist. Das Ministe- rium für Soziales und Integration beschreibt im Bildungsprogramm das die Bildung ein Ziel von Kindertagesbetreuungen ist. Dieser ist ein aktiver, sozialer und sinnlicher Prozess, der die Aneignung von der Welt ermöglicht. Unter der Bildung werden die Förderung der Eigenständigkeit und die Selbstbestimmung der Kinder verstanden, bei der eine gedankliche Auseinandersetzung mit der Lebenswelt entsteht. Die Kin- dertagesstätte gibt den Kindern Zeit und Raum, um Bildungsprozesse zu steuern. Das heißt dass die Fachkräfte unterstützen bei der Bildung und bieten die Welt so an, dass sich Entdeckungs- und Forschungsmöglichkeiten ergeben. Deren Sinne werden angeregt sich Bildungsthemen zu widmen und in täglichen Situation z. B. beim Brin- gen und Abholen, beim Essen und Trinken, beim Schlafen und Aufstehen sowie beim Spielen und während des gesamten Tagesablaufes zu ermöglichen. Bildung findet unabhängig vom dem Geschlecht, dem Alter sowie der ethischen Herkunft statt. (vgl.: Ministerium für Soziales und Integration, 2013, S. 34) Laut des Ministeriums für Soziales und Integration ist die Erziehung ein weiteres Ziel für Kindertagesbetreuungen. Der Mensch besitzt von der Geburt an die Instinkte des Denkens, des Lernens und des Sprechens. Diesbezüglich findet ein lebenslanger Lern- und Entwicklungsprozess statt, welcher Herausforderungen birgt. Die Kinder brauchen in Bezug auf die emotionalen, seelischen, körperlichen, sozialen und indivi- duellen Anforderungen Unterstützung. In diesem Kontext bedarf es die Hilfe von Er- 3 INDEPENDENT LIVING Stiftung Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Stand Mai2020
wachsenen, welche diese unterstützen können. Die Erziehung ist dabei soziales Han- deln, welches bewusst und überlegt geschieht. Daher findet diese im zwischen- menschlichen Kontakt mit den Kindern statt mit Axiom von Maria Montessori: „Hilf mir es selbst zu tun“. Die Kinder werden gefördert, einzigartige und unverwechselba- re Persönlichkeiten zu werden. Der*die Erzieher*in bietet dafür den Raum zur Teil- habe sowie der Entwicklung von Autonomie und Mündigkeit. Dabei entwickeln Kinder die eigenen Kräfte und Funktionen in Bezug auf die Sach-, Selbst- und Sozialkompe- tenz. Die Kinder lernen sich selbst zu finden, Grenzen auszutesten, Enttäuschungen zu ertragen sowie eine angemessene Frustrationstoleranz zu entwickeln. Dazu gehört auch das Wissen über sachliche, soziale, sittliche und geistige Wertbezüge zu entwi- ckeln. Der*die Erzieher*in setzen den demokratischen Erziehungsstil gegenüber den Kindern um, d. h. sie stehen auf einer Stufe mit den Kindern. Des Weiteren heißt erziehen, das Aushandeln von Regeln, bei welchen die Kinder rational mitwirken. (vgl. Ministerium für Soziales und Integration, 2013, S. 34) 2.3 Aussagen zum Träger INDEPENDENT LIVING Stiftung Sitz: Große Müllroser Str. 51a, 15232 Frankfurt (Oder) Tel.: (0335) 387 10-80, Fax: (0335) 387 10-81 Vorstand: Andreas Spohn, Stefan Voss, Anett Bannicke Internet: www.independentliving.de Betriebsteil INDEPENDENT LIVING Stiftung – Betriebsteil Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Die INDEPENDENT LIVING Stiftung – Betriebsteil Kindertagesstätten Sachsen –Anhalt ist der Träger der Einrichtung „Fliederhof I“. In Magdeburg bietet unser Träger der- 4 INDEPENDENT LIVING Stiftung Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Stand Mai2020
zeit Bildungs- und Betreuungsplätze für Kinder im Alter von 0 Jahren bis zum Schul- eintritt in 7 Kindertagesstätten an. Die INDEPENDENT LIVING Stiftung hat Standorte in den Bundesländern Branden- burg, Berlin, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Unter dem Dach der INDEPENDENT LI- VING Stiftung bündeln wir eine Vielzahl innovativer, hochwertiger und verlässlicher Bildungs- und Betreuungsangebote. Mit regionalem Bezug unterstützen wir Städte und Gemeinden flexibel und transparent bei der Lösung kommunaler Aufgaben. Die INDEPENDENT LIVING Stiftung entwickelte sich aus der langjährigen Zusam- menarbeit gemeinnütziger Vereine und Gesellschaften und sichert deren wichtigste Zielstellung: Die Schaffung günstiger Entwicklungsbedingungen für Kinder und Ju- gendliche. INDEPENDENT LIVING („Selbstbestimmtes Leben“) leitet uns als Prinzip in unserer pädagogischen Arbeit und in allen anderen Bereichen unseres Handelns. Wir schaffen und sichern Rahmenbedingungen, die „Selbstbestimmtes Leben“ unterstützen. In unserer Grundhaltung gehen wir davon aus, dass jeder Mensch sein Leben selbst bestimmt. In den Einrichtungen und Projekten der INDEPENDENT LIVING Stiftung sind Menschen an allen Entscheidungen, die ihre Angelegenheiten betreffen, betei- ligt. Ziel des Trägers ist es, eine qualitativ hochwertige, flexible und bedarfsgerechte Kin- derbetreuung anzubieten. Unsere Kindertageseinrichtungen sind Orte, an denen alle Kinder gleiche Entwicklungschancen erhalten, indem die eigenverantwortliche und selbständige Lebensführung unterstützt und begleitet wird. Die Zukunft der Kinder wird interkulturell, intermedial und international sein. In der aktiven Auseinandersetzung unserer Kinder mit ihrer Umwelt, mit anderen Kindern, beim Entdecken, Erforschen, Ideen entwickeln und verwerfen, unterstützen wir die Selbstbildungsprozesse, regen die Entstehung von Selbstständigkeit, Selbsttätigkeit, Verantwortungsbereitschaft, Gemeinschaftsfähigkeit und Toleranz an. Wir ermuntern die Kinder zu eigenem und gemeinschaftlichen Tun. Die Herausbildung von geistigen und körperlichen Fähigkeiten/ Fertigkeiten zum Erwerb von Wissen und dessen An- 5 INDEPENDENT LIVING Stiftung Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Stand Mai2020
wendung stehen im Vordergrund. Daher ist die Förderung eines jeden Kindes als Grundsatz aller Bildungs- und Erziehungsprozesse anzusehen. Hierbei berücksichti- gen wir die Interessen jedes Kindes, seine Stärken und Bedürfnisse. In unseren Ein- richtungen beziehen wir über Erziehungspartnerschaften die Eltern bzw. Familien der Mädchen und Jungen in die Entwicklungsprozesse und den Einrichtungsalltag ein. Unsere Pädagogen*innen sind während dieses Prozesses Begleiter*innen, Part- ner*innen und Helfende. Sie wenden dabei die neuesten Erkenntnisse aus der Päda- gogik, Psychologie und frühkindlichen Bildung an. 2.4 Lage Mitten in Stadtfeld liegt die Kita zwischen Altbaumehrfamilienhäusern und angren- zend an den Glacis Park. Das Haus gilt aktuell als Übergangseinrichtung, voraussicht- lich bis Mai 2021. Parallel wird die alte Einrichtung in Neu Olvenstedt energetisch saniert. Verkehrstechnisch ist es mit dem Auto gut zu erreichen über die B71 und mit der Straßenbahn Linie 1 und 6 (Haltestelle Gerhart-Hauptmann-Straße). (Quelle: openstreetmaps) 6 INDEPENDENT LIVING Stiftung Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Stand Mai2020
2.5 Personal Jede pädagogische Fachkraft hat einen liebevollen Blick für die unterschiedlichen Fä- higkeiten und die vielfältigen Talente der Kinder. Nur so werden alle erwachenden Kompetenzen nutzbar. Als pädagogische Fachkraft verstehen wir uns als: Vorbild Ansprechpartner*in und Vertrauenspersonen für unsere Kinder sowie Eltern und Mitarbeiter*innen Begleiter*in und Unterstützer*in bei der Bewältigung von Entwicklungsaufga- ben der uns anvertrauten Kinder 7 INDEPENDENT LIVING Stiftung Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Stand Mai2020
Das Team – internes Genogramm Monique Langner Teamleiterin Kindergarten, Erzieherin Bereich gelb - Heike Schnabel (Heilpädagogin, Erzieherin) - Silvia Herdam (Erzieherin) - Carolin Hunger (Erzieherin) - Vildan Berber (B.A. Grundschule, päd. Fachkraft) - Florian Laßmann (Heilerziehungspfleger) Bereich rot - Andrea Laaß ( Heilpädagogin, Erzieherin) - Silvia Warnecke (Erzieherin, Sicherheits- und Brandschutzbe- auftragte) - Mareen Finzelberg (Erzieherin) Einrichtungsleiterin - Anna Neumann (Heilerziehungspflegerin) - Nadin Schiffner (Erzieherin, Hygienebeauftragte) Gina Rogge Erzieherin Karoline Drefs (Heilerziehungspflegerin, päd. Fachkraft) Kinderkrippe Anna Heine, stellvertr. Einrichtungsleiterin, Teamleiterin Kinderkrippe, Bildungswissen- schaften B. A. Grüner Bereich Nest - Janina Rataiczak (Erzieherin) - Melinda Stutz (Heilerziehungspflegerin, päd. Fachkraft) - Manuela Olbrich (Kinderpflegerin) - Jenny Richter (Kinderpflegerin) - Carolin Wetzel (Erzieherin) Grüner Bereich Hügelhüpfer - Sarah Flemke (Erzieherin) - Marie-Christin Münch (B.A. Bildungswissenschaften, päd. Fachkraft) - Viviane Mersteiner (Sozialassistentin) - Vivian Kube (Kinderpflegerin) - Robert Rudolph (Diplom Sozialarbeiter, Kinderschutzbeauf- tragter) - Madeleine Kischke (Heilerziehungspflegerin, päd. Fachkraft) 8 INDEPENDENT LIVING Stiftung Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Stand Mai2020
3. Unser Bild vom Kind Alle Kinder werden als Forscher*innen geboren und stehen im Mittelpunkt unserer pädagogischen Arbeit. Sie bringen eine Vielzahl von Fähigkeiten mit, die sie in ihren Ideen und Fantasien erweitern und ausleben. Unseren Kindern begegnen wir mit Achtsamkeit, Respekt und Wertschätzung, um eine verlässliche und vertrauensvolle Bindung einzugehen. In ihren individuellen frühkindlichen Selbstbildungsprozessen begleiten und unterstützen wir sie, denn sie sind die Akteure ihrer Entwicklung. Dabei bestimmt jedes Kind sein eigenes Entwicklungstempo. 3.1 Rechte der Kinder Im Jahr 1989 wurden Kinderrechte weltweit in der UN Kinderrechtskonvention zu- sammengetragen. Seit 1992 wurden diese in Deutschland ratifiziert. Die Hauptprinzipien darin lauten: das Recht auf Gleichbehandlung das Kindeswohl hat Vorrang das Recht auf Leben und persönliche Entwicklung die Achtung vor der Meinung und den Willen des Kindes Als Einrichtung des Trägers INDEPENDENT LIVING Stiftung – Betriebsteil Kinderta- gesstätten Sachsen – Anhalt, legen wir besonderen Wert auf die Einhaltung der Kin- derrechte. Das äußert sich auf vielfältige Weise, zum Beispiel durch die Aufstellung des Kinderrats, eines demokratischen Erziehungsstils und der aktiven Partizipation der Kinder an der Gestaltung des Alltags in unserer Kindertagesstätte. 9 INDEPENDENT LIVING Stiftung Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Stand Mai2020
3.2. Demokratie und Partizipation Die pädagogische Ausrichtung in Form von Demokratie und Partizipation ist ein prä- gendes Merkmal unserer Kindertagesstätte. Darunter verstehen wir die Teilhabe des Kindes am täglichen Geschehen in der Kindertagesstätte. Die Kinder sind die Akteure ihrer Entwicklung und gestalten ihren Tagesablauf individuell. Durch die Beteiligung der Kinder an Entscheidungen, fördern wir deren soziale Kompetenzen sowie das Selbstbewusstsein, zum Beispiel bei der Teilnahme in Entscheidungsgremien, die verbindlich festgeschrieben und umgesetzt werden. Die Übernahme von Aufgaben fördert die Entwicklung von Eigeninitiativen und stärkt das Verantwortungsbewusst- sein. 3.3 Kinderrat und Stammgruppen In unserer Einrichtung legen wir besonderen Wert auf die Umsetzung der Kinder- rechte, nach dem Vorbild der UN Kinderrechtskonvention. Diese werden in der Gestaltung des Tagesablaufes, in den regelmäßigen Treffen des Kinderrats und der Stammgruppentreffen deutlich. In diesen Gremien ermöglichen wir den Kindern Fragen zu stellen, Sorgen und Kritik auszusprechen und ihre Ideen mit anderen zu teilen. Als sicherer Rahmen und Rückzugsort ermöglichen wir den Kindern das tägliche Stammtreffen mit dem*r Bezugserzieher*in. In unserer Kindertagesstätte haben wir insgesamt 4 Bereiche. Es handelt sich dabei um den grünen Krippenbereich mit ins- gesamt 2 Stammgruppen und um den Kindergartenbereich gelb und rot mit jeweils zwei Stammgruppen. In allen Bereichen treffen sich die Stammgruppen, welche täg- lich von 08.30 Uhr bis maximal 9.30 Uhr. Das ermöglicht allen Kindern und Pädago- gen*innen einen regen Austausch über individuelle Interessen, Wünsche und bietet einen Rahmen um persönlichen Anliegen, die für die Kinder von aktueller besonderer Bedeutung sind, zu äußern. Ebenfalls bieten die Stammgruppentreffen die Möglich- keit, den Kontakt zu der*dem Stammerzieher*in aufrechtzuerhalten. Einmal in der 10 INDEPENDENT LIVING Stiftung Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Stand Mai2020
Woche treffen sich alle Kinder aus den Bereichen welche Lust haben zu einem gro- ßen Stammgruppentreffen im Bewegungsraum. Alle 14 Tage Donnerstags tagt der Kinderrat, in dem Raum und Zeit ist, gemeinsam über Dinge zu sprechen, welche die Kinder bewegen und um gemeinsame Entschei- dungen für die gesamte Kindertagesstätte zu treffen. Im Kinderrat befinden sich Ver- treter*innen aus jeder Stammgruppe (Kinder – Direktstimme) und ein*e Vertreter*in aus dem Nest (Mitarbeiter*in – indirekte Stimme). Zur Beteiligung sowie für die Meinungsäußerung und dadurch auch als Gelegenheit zur Weiterentwicklung und Verbesserung unserer Arbeit, wird jeden Freitag eine fes- te Kindersprechzeit, bei der Einrichtungsleitung angeboten. In dieser Zeit haben alle Kinder der Einrichtung die Möglichkeit, ihre Anliegen direkt bei der Einrichtungslei- tung geltend zu machen und es werden gemeinsame Lösungen gesucht. Dieser kon- struktive Umgang vermittelt den Kindern ein Gefühl von Respekt und Wertschätzung, sowie die Möglichkeit, die eigene Meinung angstfrei äußern zu können. Bei der Ent- wicklung des Selbstbewusstseins und der sich damit entwickelnden Fähigkeit zur Meinungsäußerung, nehmen wir unsere Rolle als Begleiter*in ernst. 4. Das pädagogische Profil Die Grundlage unserer pädagogischen Arbeit ist das Bildungsprogramm für Sachsen – Anhalt: „Bildung elementar – Bildung von Anfang an“. Seit 2004 gilt es als verbind- liches Arbeitsinstrument für die Pädagogen*innen in Kindertagesstätten. 4.1 Unser pädagogischer Ansatz - Offene Arbeit Die Öffnung beginnt im Kopf -offene Arbeit orientiert sich an den Kindern, an dem, was sie zeigen und einfordern. Diesen vielfältigen Bedürfnissen und Wünschen ge- recht zu werden verlangt nicht nur diese wahrzunehmen, sondern die Bedingungen dafür zu schaffen, dass sie in ihrer ganzen Vielfalt und Unterschiedlichkeit tatsächlich zum Zuge kommen. 11 INDEPENDENT LIVING Stiftung Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Stand Mai2020
Mit der offenen Arbeit wachsen wir, sammeln Erfahrungen, gewinnen Erkenntnisse, ziehen Schlüsse und handeln entsprechend der Situationen. Wir sind offen für neue Blickwinkel und Perspektiven. Ein prägnantes Merkmal unserer pädagogischen Arbeit liegt darin, Bildungsgelegenheiten zu erkennen und alle Kinder in ihrer Persönlichkeit zu unterstützen und zu begleiten. Unsere offene Arbeit strukturiert sich an den baulichen und räumlichen Bedingungen. Jeder Bereich wird gemeinsam mit den Kindern und pädagogischen Fachkräften in seiner Individualität gestaltet. Um die bestmöglichen Entscheidungen für unsere Kinder zu treffen, unterstützen uns der Kinderrat und die einzelnen Stammgruppen. 4.2 Integration und Inklusion In unserer Kindertagesstätte bekommen alle Kinder die gleichen Chancen zur Ent- wicklung einer eigenverantwortlichen und selbstständigen Persönlichkeit. Vielfalt zu erleben, bietet die Möglichkeiten von verschiedenen Fähigkeiten zu lernen. Somit werden Bildungsprozesse und Weiterentwicklung angeregt. Gemeinsam gestalten wir Lernräume und Bildungsoasen, in denen alle ihren Interessen, Ideen und Fantasien Ausdruck verleihen können. Integration heißt für uns, dass jedes uns anvertraute Kind einzigartig ist. Deshalb ist es uns wichtig, die Kinder in ihrer Individualität wahrzunehmen und zu achten. Wir nehmen sie so wie sie sind und setzen an ihren Interessen, Bedürfnissen sowie Stär- ken an. Die Entwicklung des Kindes sehen wir als einen ganzheitlichen Prozess und aktivieren die eigenen Ressourcen des Kindes. Sie sind voller Leben, keines gleicht dem anderen, jedes hat seine eigene Geschichte, seine eigene Erfahrungen, Vorstel- lungen und Bedürfnisse. Das Leben und Spielen in einer integrativen Kindertagesstätte wirkt sich auf alle Kin- der anregend und förderlich aus. Durch die vielfältigen Begegnungsmöglichkeiten von Kindern mit unterschiedlichen Voraussetzungen werden Erfahrungen weiter ver- 12 INDEPENDENT LIVING Stiftung Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Stand Mai2020
mittelt und Kompetenzen geschult. Die Kinder entfalten mit Unterstützung der päda- gogischen Fachkraft ihre kreativen Fähigkeiten, ihre Motorik und ihre Sinneswahr- nehmung. Sie entwickeln Kontakt- und Sprachvermögen, die Fähigkeit zu selbständi- gem Handeln und dem Erwerb von Kompetenzen im sozialen Verhalten. In unserer Kindertagesstätte lernen Kinder miteinander und voneinander. Die Ge- meinschaft bietet den Kindern Raum für gemeinsames Entwickeln, Konstruieren und Erleben von Vielfältigkeit. Zu den Fallberatungen werden alle Fachkräfte, die Verantwortung für die Entwick- lung des Kindes übernommen haben, eingeladen. So entsteht ein ganzheitliches Bild, das sich aus den verschiedenen Entwicklungsbereichen zusammensetzt. 4.3. Gestaltung von Übergängen 4.3.1 Die sensible Phase – Eingewöhnung für die Jüngsten im Nest Eltern sind die besten Experten*innen für ihre Kinder. Bis zum Übergang in unsere Kindertagesstätte haben die Eltern vorrangig die Entwicklung und Bildung ihrer Kin- der mit allen faszinierenden und facettenreichen Erlebnissen begleitet, gefördert und gefordert. Damit sie als Eltern ihr wertvollstes Gut in unsere Bildungseinrichtung geben, ist der Aufbau einer vertrauensvollen Basis sehr wichtig. Denn mit diesem ersten Schritt be- ginnt ihr Kind, eine sichere Bindung zu den Bezugserzieher*innen aufzubauen. Unsere Eingewöhnung gestalten wir in Anlehnung an das Eingewöhnungsmodell nach Infans (Berliner Modell). Während der Eingewöhnungszeit erhalten Eltern erste Eindrücke über die zukünfti- gen Bezugspädagogen*innen, die Räumlichkeiten und unsere pädagogische Arbeit. Damit Ihr Kind einen gleitenden Übergang in unsere Kindertagesstätte erlebt, wün- schen wir uns Ihre Unterstützung in dieser sensiblen Phase. So erleben Sie, wie sich Ihr Kind Stück für Stück sicher in seiner neuen Umgebung bewegt und wie Ihr Kind Vertrauen und Kontakt zu anderen Jungen und Mädchen aufbaut. 13 INDEPENDENT LIVING Stiftung Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Stand Mai2020
Die Eingewöhnung ist erst dann abgeschlossen, wenn Ihr Kind den*die Bezugserzie- her*in akzeptiert und sich von ihr*ihm in außergewöhnlichen Situationen trösten lässt. 4.3.2 Übergang Nest – Stammgruppen Der Übergang der Nestkinder in die einzelnen Stammgruppen der Kindertagesstätte ist ein sehr bedeutsamer und sensibler Abschnitt. Der*Die Bezugserzieher*in ermuntert die Kinder, sich mit dem Thema „Kindergarten- alltag“ auseinander zu setzen. Hierzu nutzt der*die Bezugserzieher*in der Nestkinder vielfältige Bilderbücher und lädt sie zum Besuchen der Kinder in den offenen Bereich ein. In Ruhe schauen sich der*die Bezugserzieher*in und die Kinder die neuen Räumlichkeiten sowie den veränderten Tagesablauf an und knüpfen dadurch erste Kontakte. In dieser sensiblen Phase unterstützen der*die Bezugserzieher*innen die Entwicklung und die Festigung des Selbstvertrauens und der Selbstsicherheit. Die individuelle und intensive Zusammenarbeit während des Übergangs mit den El- tern ist uns sehr wichtig. Im Entwicklungs- und Übergangsgespräch erfahren Sie den genauen Übergangsverlauf und der*die Bezugserzieher*in des jeweiligen Bereiches stellt sich Ihnen persönlich vor. Jede Eingewöhnung verläuft individuell auf jedes Kind mit seinen Bedürfnissen und wird abgestimmt. Somit können die Eltern ihre Fragen und Wünsche gezielt äußern und dem Übergang mit Ruhe entgegen sehen. Die Übergangsphase wird individuell vom Kind bestimmt. Jedes Kind bekommt Zeit, die es braucht, um bei uns anzukommen. 4.3.3 Übergang Stammgruppe - Schule Die Vorfreude unserer Kindergartenkinder auf die Schule spiegelt sich alljährlich wie- der. Unsere Erfahrungen zeigen, dass die Eltern diesem Schuleintritt mit Freude, aber auch mit Wehmut gegenüber treten. Daher ist es für uns als Bezugserzieher*innen 14 INDEPENDENT LIVING Stiftung Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Stand Mai2020
sehr wichtig, die Kinder von Anfang an individuell zum Schuleintritt zu begleiten. Den Kindern und den Eltern möchten wir einen fließenden und unbeschwerten Übergang ermöglichen. Um die Begeisterung am Experimentieren und Lernen zu bewahren, sowie den Übergang zu erleichtern, kooperieren wir mit der Grundschule. Die zukünf- tigen Erstklässler*innen wählen im letzten Kindergartenjahr interne Projekte zur Wis- senserweiterung und zur Festigung ihrer Kompetenzen aus. Um die Kinder persönlich kennen zu lernen, besucht der*die Grundschullehrer*in die zukünftigen Schü- ler*innen individuell. Zwischen den Bezugserziehern*innen und der Grundschullehre- rin findet ein Austausch über den Entwicklungsstand statt. 4.4 Die Dokumentation des Lernens in der Kindertagesstätte – unsere Portfolioarbeit Wenn Ihr Kind die ersten Tage zu uns in Einrichtung kommt, geben Sie einen stabi- len Ringordner und eingehefteten Folien mit. Diesen können Sie gemeinsam mit Ih- rem Kind vorher bemalen, bekleben und dekorieren, auf diese Weise wird er unver- wechselbar. Sehr gern können Sie für Ihr Kind zum Beispiel einen Brief schreiben und diesen als ersten Eintrag einheften. Denn es gibt kaum etwas Schöneres, als in der Zukunft noch einmal Gedanken und Gefühle aus dieser Zeit zu lesen und sich zurück zu erinnern. Vielleicht möchten Sie auch ein Foto der Familie einkleben? Wir möchten Sie ermun- tern kreativ zu werden, Ihr Kind wird es Ihnen einmal danken. Schauen Sie immer wieder hinein, um zu sehen, wie sich dieser Ordner mit Leben füllt. Für jedes Jahr, welches Ihr Kind unsere Kindertagesstätte besucht, werden von den Pädagogen*innen mindestens sechs Lerngeschichten geschrieben. Darin werden entscheidende Entwicklungsschritte, einschneidende Erlebnisse, Kindermund und magische Momente festgehalten. So stellen wir zum Beispiel immer wieder fest, dass während der Projektarbeit neue Interessen erwachen und einzelne Kinder von die- sem Thema nicht mehr abweichen. Diese Interessen aufzugreifen, zu fotografieren, von den Kindern gestalterisch festzuhalten, Weiterentwicklungen und Wissenszu- 15 INDEPENDENT LIVING Stiftung Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Stand Mai2020
wachs zu dokumentieren und dann gemeinsam mit Ihrem Kind diese in das Portfolio zu heften – das ist es, was uns dazu motiviert, die Geschichten immer zeitnah und in einer guten und kindergerechten Art zu schreiben. Denn aus Erfahrung wissen wir, wie gern Kinder ihr Leben auf Fotos, kleinen Bildfol- gen und in Geschichten betrachten und Dinge hinterfragen. Den zu erkennenden Stolz in den Kinderaugen, gibt uns die Bestätigung, dass das Verfassen der Lerngeschichten für Ihren Nachwuchs sehr wichtig ist. Ebenso wichtig ist das gemeinsame Finden von Fotos und Themen, die den Kindern eine Dokumen- tation in ihrem Portfolio wert ist. Für Sie und für uns ist es das Entscheidende, wir sehen in einigen Monaten eine kon- tinuierliche Weiterentwicklung. Aus diesem Grund werden wir gemeinsam mit Ihnen bei den Elterngesprächen das Portfolio durchblättern und uns an den Fortschritten erfreuen. Um die Qualität der Lerngeschichten stetig zu verbessern, nehmen zwei Erzie- her*innen an der Arbeitsgemeinschaft „Portfolio – Beobachtung und Dokumentation“ teil. Bei den Lerngeschichten ist es uns besonders wichtig, einen liebevollen Blick auf das Kind zu werfen und die Geschichten mit Herz für Ihr Kind zu schreiben. Denn jedes Kind verdient es, beachtet zu werden. Weitere Informationen finden Sie in: Sibylle Hass (2016):Das Lernen Feiern. Lerngeschichten aus Neuseeland. Weimar. Verlag das Netz 16 INDEPENDENT LIVING Stiftung Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Stand Mai2020
4.5 Unser Raumkonzept Unsere Kindertagesstätte ist aufgeteilt in einen Kinderkrippen- und in einen Kinder- gartenbereich. Diese sind farblich sortiert. Die Kinderkrippe befindet sich im grünen Bereich und der Kindergarten im gelben und roten Bereich. Innerhalb der Kindergar- tenbereiche sind die Räume für die Kinder in Form von Funktionsräumen gestaltet. 4.5.1 Der Kindergartenbereich und deren Funktionsräume Jeder Funktionsraum ist für eine ganz bestimmte Anzahl an Kindern ausgelegt. Um überfüllte Räume zu vermeiden bzw. den Betreuungsschlüssel zu gewährleisten, be- finden sich an den Türrahmen der jeweiligen Funktionsräume Ordnungs- und Leitsys- teme, an denen die Kinder sehen können, ob der Raum noch bespielt werden darf oder ob der Raum schon belegt ist. Dafür pinnen die Kinder magnetische Fotos von sich an die aufgematen Raumplätze, um zu signalisieren, dass sie sich in dem Raum befinden. Die Bibliothek In der Bibliothek finden die Kinder verschiedene kindgerechte Bilder- und gerechte Sachbücher. Sie können sich in gemütlichen Kuschelecken zurückziehen und somit zur Ruhe kommen. Neben den Bilderbüchern können die Kinder hier ihre Portfolios anschauen und diese gebenfalls zusammen mit den Pädagogen*innen gestalten. In der Bibliothek haben die Kinder die Möglichkeit sich in kleineren Gruppen zusammen- zufinden und z. B. aus Literatur und Kindergartenalltag kleine Dialoge zu führen, wel- che sie mit Handpuppen veranschaulichen können. Der Bauraum Den Kindern stehen in diesem Raum verschiedene Spielutensilien zum Bauen, zum Bodenpuzzel und für fantasievolle Spiele zur Verfügung. Dabei begegnen den Kindern unterschiedliche Materialien, Formen, Größen und Farben. Für Konstruktionsspiele können zum Beispiel verschiedene Holzbauklötze, große Steckbausteine, Lego-und Duplobausteine, Schaumgummiziegel oder Magnetbauteile verwendet werden. Au- 17 INDEPENDENT LIVING Stiftung Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Stand Mai2020
ßerdem gibt es Teile von Holzschienen, die zu Zugstrecken zusammengesteckt wer- den können, sowie ein großes Zahlenpuzzle, welches aus Schaumgummi besteht. Die Bau- und Konstruktionsspielzeuge des Bauraumes dienen der Förderung von Kreativität und Konzentration, der Fein- und Grobmotorik, sowie dem Erkennen von Gesetzmäßigkeiten. Die Kinder erfahren die Möglichkeiten und Grenzen von Materia- lien und werden mit verschiedenen geometrischen Formen und Körpern konfrontiert. Das Erschaffen von Bauwerken stärkt die Selbstwirksamkeitserfahrung und Selbstver- trauen der Kinder. Gemeinsame Spiele bzw. das Teilen der vorhandenen Spielzeuge, wie zum Beispiel Tiere, Zäune und Fahrzeuge, fördern zudem die Sozialkompetenz der Kinder. Unser Fantasie-Raum Damit der Raum bestmäglich für die Wahrnehmungs- und Fantasiespiele genutzt werden kann, ist dieser in mehrere kleine bereiche aufgeteilt. Der hintere Raumbereich dient zum Verkleiden, dem Spiel mit Puppen in unserem handgefertigtem Puppenhaus oder auch einem fantastischen Spiel in selbstkonstru- ierten „Butzen“. Im vorderen Bereich befindet sich eine Flachstrecke mit mehreren offenen Fächern. In diesen werden verschiedene Utensilien für das Rollenspiel auf- bewahrt. Der neben dem Sofa stehende Spiegel wird gern genutzt, um ein Kostüm zu bewundern, sich bei Tanzbewegungen zu beobachten oder auch verschiedene Vergleiche zwioschen den Kostümen anzustellen.Im Raum befindet sich außerdem eine kleine Sitz- und Entspannungsecke in der Verkleidungsecke. Hier können die Kinder sich nicht nur ausruhen, sondern auch verschiedene Rollenspiele erproben und spielen. Der Fantasie-Raum ist somit ein zentraler Treffpunkt für soziale Kontakte in der Kin- dertagesstätte. Spieleraum In diesem Raum gibt es eine Auswahl von Spielen für jedes Alter. Für die Kinder bie- tet der Raum eine gute Gelegenheit, die Wahrnehmung, Konzentration, Gedächtnis, 18 INDEPENDENT LIVING Stiftung Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Stand Mai2020
logisches und strategisches Denkvermögen, Fantasie, Kreativität und das soziale Mit- einander spielerisch zu entwickeln. Als größte Herausforderung für die Kinder stellt sich das Verlieren-Können heraus. Zudem müssen die Kinder erlernen, Regeln zu ak- zeptieren und anwenden. Gleichzeitig erfahren die Kinder, dass diese Regeln für das harmonische Zusammenspielen für alle gelten. Im gemeinsamen Spiel können soziale Kontakte geknüpft und ausgebaut werden. Den Computer nutzen sowohl die Erzie- her*innen mit ihren Bezugskindern zur aktuellen Auswahl von Bildmaterialien oder Texten als auch die Kinder zur individuellen Lernspielauswahl und zum Bekanntma- chen mit der Technik. Der Kreativraum Kreativität bezeichnet sowohl einen Denkprozess als auch dessen Umsetzung von der Idee zu einem sichtbaren Ergebnis. Hierzu bedarf es kreative Fähigkeiten, die sich auch in die Welt der persönlichen Alltagsbewältigung einbeziehen lassen. Im Kreativraum sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Hier haben die Kinder die Möglichkeit, Kunst und Kreativität in besonderer Weise auszuleben. Ein vielfältiges Angebot an verschiedenen Materialien lädt zum kreativen Gestalten ein. Neben För- derung der Fein- und Grobmotorik, wird die Wahrnehmung und Vorstellungskraft der Kinder gefördert. Das Erlebnis etwas Tolles geschaffen oder etwas Schönes gemalt zu haben, stärkt zudem das Selbstbewusstsein. Auch hier sollen die Kinder lernen, sich gegenseitig zu unterstützen und die Materialen mit den anderen Kindern r zu teilen . Durch das gegenseitige Helfen bei verschiedenen Techniken und das Ab- wechseln der Utensilien wird die Teamfähigkeit und ihre Sozialkompetenz entwickelt. Verschiedene pädagogisch geleitete Aktivitäten geben den Kindern Anreiz und zeigen Möglichkeiten auf, was alles machbar ist. Die Kinder können aber auch selber ent- scheiden, mit welchen Materialien und Themen sie sich ausprobieren wollen. Vor al- lem an nassen und sehr kalten Tagen wird der Raum gern von den Kindern genutzt. 19 INDEPENDENT LIVING Stiftung Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Stand Mai2020
Der Musikraum „Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an.“ - E.T.A. Hoffmann Durch Musik werden verschiedene Fähigkeiten, wie die Motorik, Sprachentwicklung und Kreativität gefördert. Mithilfe von der Musik wird die Entwicklung auf verschie- dene Ebenen unterstützt: beispielsweise die Sprachentwicklung durch die verschie- denen Lieder und Stimmbildungsgeschichten. Erlebnisse mit Klang und Akustik füh- ren zu den ersten Kontakten mit den Naturwissenschaften. Zudem steigert das ge- meinsame Musizieren die soziale Kompetenz der Kinder. Beim Tanzen zur oder von Musik wird die motorische Koordination und die gegenseitige Rücksichtnahme ge- schult. In unserem Musikraum erfahren die Kinder eine Vielzahl von musikalischen Angebo- ten. Die Kinder finden eine große Anzahl an Musikinstrumenten, die zum Kennenler- nen und Experimentieren auffordern. Hier finden sich die Kinder aus den unter- schiedlichen Bereichen zusammen, verweilen oder lauschen einfach nur den Klängen. Sie erfahren für sich, ein Gefühl für sanfte Klange zu entwickeln und individuelle Kraft und Rhythmus zu dosieren. Jedes einzelne Kind kann in diesem Raum mit verschiedenen Rhythmus- und Melo- dieinstrumente experimentieren. Sie lernen verschiedene Klänge und Töne kennen, die sie selbst erzeugen können. Auch das Hören und Singen von verschieden spra- chigen Liedern oder Lieder aus anderen Nationen gehört bei uns dazu, denn in jeder Nation wird auf unterschiedlichste Weise Musik gehört und gemacht. Die Musik för- dert und verbindet die Kinder untereinander. Das gemeinsame Musizieren fördert die Selbstwahrnehmung im Kontakt mit anderen und steigert die soziale Kompetenz, zu- dem beinhaltet es erste Erfahrungen mit Zahlen und Strukturen, zum Beispiel der Grundschlag oder verschiedene Takte. Unser Musikraum bringt Freude, denn Freude ist die Vorrausetzung zum Lernen. 20 INDEPENDENT LIVING Stiftung Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Stand Mai2020
Unser Sinnesraum Durch die helle Wandfarbe und die vielen Fenster schafft der Raum eine wohlfühlen- de Atmosphäre. Die Kinder können sich in dem Sinnesraum mit den Körpersinnen auseinanderzuset- zen. Er richtet sich an die Kinder, welche Entspannung suchen. Durch das Anspre- chen vieler Sinne bietet der Raum ganzheitliches Lernen. Durch die Tastpfäde, Licht- vorhängen, Leuchtkübel, Tücher und Massageplatten nehmen die Kinder ihren Kör- per auf die eigene Art und Weise wahr. Das Highlight in diesem Raum ist das große Bällebad, welches mit bunten Bällen gefüllt ist. In diesem tauchen die Kinder ein, wühlen sich durch oder nutzen es zur Entspannung. Zur zusätzlichen Entspannung laden die großen und kleinen Kuschelecken und –elemente in dem Raum ein. Der Forscherraum Dieser Raum ist ein Funktionsraum, um die Neugierde der Kinder zu wecken, sowie zum Handtieren und Experimentieren einzuladen. Hier haben kleine Forscher*innen individuellen Spielraum zu Erprobungen und zum Sammeln von Materialerfahrungen. Der Forscherraum dient als Treffpunkt zum An- eignen, Diskutieren und Erforschen. Die vorhandenen Materialien ermöglichen lang- fristige Beobachtungen und hilft die Frage nach dem „Warum“ zu beantworten. Das Zentrum des Raumes bildet der Forscherturm. In diesem sind drei ausklappbare Tische integriert. Dieser dient den kleinen Forschern*innen als Spielraum zur Entde- cken und zum Experimentieren. Diverse Fächer und Schubladen enthalten interes- sante Gefäße und Materialien zum Anfassen und Ausprobieren. Der Raum ist weiter- hin mit einem Leuchttisch ausgestattet. Die Kinder haben hier die Möglichkeiten, mit transparenten Bausteinen in verschiedenen Farben und Formen, Kunstwerke entste- hen zu lassen. Mit transparenten Tüchern verbunden oder kombiniert kann hier noch eine spezielle Note errungen werden. Der Raum bietet den Kindern auch die Mög- lichkeit ihre Fantasie auf dem Gebiet der Naturwissenschaft, Mathematik und Technik ausleben zu können. Denn die Materialien können dabei sehr vielseitig eingesetzt 21 INDEPENDENT LIVING Stiftung Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Stand Mai2020
werden. Eine Sandwanne steht den Kindern jederzeit zur Verfügung, in der die ver- schiedenen Sinne der Kinder angeregt werden können. In diesem Raum finden überwiegend die Treffen zum Thema „Haus der kleinen For- scher“ statt. Der Bewegungsraum Jedes Kind hat einen natürlichen Bewegungsdrang, wie zum Beispiel das Rennen, Laufen, Kriechen, Klettern, Balancieren, Schaukeln und vieles mehr. Für die Entwick- lung brauchen Kinder vielfältige Bewegungsanreize. Dabei ist Bewegung ein elemen- tares Bedürfnis und für jedes Kind von großer Bedeutung. Im Bewegungsraum erhal- ten die Kinder die Möglichkeit sich in verschiedenen Bewegungsformen auszuprobie- ren und diese kennenzulernen. Dabei lernen sie ihre koordinativen und konditionellen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu schulen. Durch verschiedene Bewegungsaktivitäten werden unterschiedliche Kompetenzen gefördert, wie zum Beispiel: Selbstwertgefühl Zusammengehörigkeitsgefühl/ Teamgeist Sozial Verhalten (z.B. Regulieren der Gefühle, Umgang miteinander …) Wahrnehmung (z.B. taktile -, visuelle -, haptische Wahrnehmung …) Kommunikation Regelverständnis und vieles mehr Das bieten die ausgebildeten Pädagogen*innen durch verschiedene Nutzungsmög- lichkeiten des Raumes an, wie zum Beispiel durch: Bewegungsparcours Staffelspiele Mannschaftsspiele Wettspiele 22 INDEPENDENT LIVING Stiftung Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Stand Mai2020
Wahrnehmungsparcours freies Spiel und vieles mehr Damit bietet die Einrichtung diversen sportlichen Ausgleich für jedes einzelne Kind. Das Kindergarten-Bistro Das Kindergarten-Bistro bedindet sich im roten Bereich des Kindergarten und ist je- doch für alle Kindergartenkinder geöffnet. Das Frühstück erstreckt sich von 07.00 Uhr bis 08.30 Uhr, das Mittagessen beginnt 11.00 Uhr bis 13.00 Uhr und das Vesper circa 14.00 Uhr bis 15.00 Uhr. Dabei können die Kinder des Kindergartenbereichs selbst entscheiden, was und wie viel sie essen wollen. Denn auf zwei extra stehen- den Tischen in der Mitte der Räume können die Kinder selbständig die Mahlzeit wäh- len. Hier können die Kinder an der Selbständigkeit arbeiten. Dieser Vorgang ist sehr wichtig, damit die Kinder lernen das persönliche Essverhalten kennenzulernen und eigenständig Entscheidungen zu treffen. Den Kindern steht zudem täglich frisches Obst zum Verzehr zur Verfügun, wo sie sich jederzeit selbstbedienen können. Zusätzlich gibt es in diesem Bereich eine Getränkestation. Hinter dem Empfang steht ein Tisch mit Tassen und einem Tee- sowie Wasserbehälter. Im Bistro stehen den Kindern Milch, Wasser und Tee zur Verfügung. Hier erfolgt die Versorgung mit Ge- tränken für Zwischendurch und zu den Mahlzeiten. In der Umsetzung bedeutet Essen und Trinken: Befriedigung der Grundbedürfnisse Hunger und Durst Erleben von Gemeinschaft Sozialer und soziokultureller Austausch Kennenlernen und Erlernen von Tischmanieren Kennenlernen und Erlernen von gesellschaftlichen Umgangsformen Aktivitäten, welche mit Lebensmitteln zu tun haben, können auch hier im Bistro durchgeführt werden. 23 INDEPENDENT LIVING Stiftung Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Stand Mai2020
4.5.2 Die Kinderkrippe und deren Bereiche Das Nest Der Nestbereich der Kinderkrippe besteht aus einem Garderobenbereich, aus vier pädagogisch wertvoll konzipierten Räumen, sowie einer Sanitäranlage. Der Garderobenbereich bietet genügend Platz zum An- und Ausziehen. Zum Aufbe- wahren der Jacken, Schuhe und Rucksäcke der Kinder findet sich eine große lange Bank, welche auf Kinderhöhe errichtet ist und ein darüber befestigtes Regal mit je- weils zwei Fächern. Hierbei ist der Platz des jeweiligen Kindes mit einem Foto verse- hen. Zudem ist auch eine Wickelkommode im Flurbereich vorhanden und dient zum An-und Auskleiden der jüngeren Kinder. Alle Räume des Nestbereiches wurden alters- und entwicklungsgerecht gestaltet. Der große lichtdurchflutete Spiel- und Bewegungsraum ist auf alle körperlichen und emotionalen Bedürfnisse der Kleinkinder im Alter von 0,5 – 2 Jahren abgestimmt. Dieser Raum bietet eine große Schaumstoffmatte auf der ein Kletterturm mit Rutsche und Schaukel für die Kinder bereit steht. Desweiteren befindet sich eine weitere Mat- te, auf der sich eine Kletterbrücke befindet. Mitten im Raum steht für die Kinder ein Tunnel mit Zelt zum hindurchkriechen und verstecken. Um die Motorik der Kinder noch weiter zu fördern stehen ihnen viele kleinere und größere Bewegungs-und Hin- derniselemente zur Verfügung. Die Kinder haben auch die Möglichkeit auf einem Holzpferd zu schaukeln. Zur Mittagsruhe dient dieser Raum für einige Kinder als Schlafraum. Der angrenzende Raum dient auch als weiteren Bewegungsraum, Ruheraum/ Schlaf- raum und Rückzugsort für die Kleinen. Ein Säuglingsbett bietet den kleinsten Nest- kindern ausreichend Schutz und Geborgenheit beim Ruhen und Schlafen. Jedes Bett wird liebevoll und individuell mit persönlichen Wohlfühl-Gegenständen wie z. B. Schnuffeltuch, Spieluhr, Kuscheldecke etc. ausgestattet. Die anderen Kinder ruhen und schlafen auf ihren eigenen Schlafmatten, die während der Mittagszeit auf die Räume aufgeteilt werden. Desweiteren bietet der Raum eine große Schaumstoffburg mit schiefer Ebene und mit einem Bällebad drum herum. Zur Aufbewahrung von Bäl- 24 INDEPENDENT LIVING Stiftung Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Stand Mai2020
len, Tüchern, Musikinstrumente, Reifen u.v.m. dient ein Kallaxregal mit bunten Papp- kisten, auf diese können die Kinder stets selbst zugreifen. Ebenso steht den Kindern hier ein Wipptier zum gemeinsamen oder alleinigen schaukeln zur Verfügung. Der Speiseraum verfügt über mehrere Tische mit jeweils vier bis sechs Stühlen und zwei Neststühlen mit einem integrierten Gurt und abnehmbaren Tisch, sowie zwei Hochstühlen mit integriertem Gurt und Tisch. In dieser Räumlichkeit nehmen die Nestkinder gegen 7:00 Uhr hier das Frühstück, gegen 09:00 Uhr eine Zwischenmahl- zeit, gegen 11:00 Uhr das Mittagessen und gegen 14:00 Uhr das Vesper zu sich. Des Weiteren können die Nestkinder die Räumlichkeit auch als. Kreativraum nutzen. Der vierte Raum der Nestkinder bietet verschiedene Funktionsecken, in denen die Kinder sich individuell ausleben können. Es befindet sich ein Fahrzeugteppich auf der sich die Jungen und Mädchen mit Autos, Tieren, Bausteinen etc. zurückziehen kön- nen. Dafür steht ein Schrank mit gekennzeichneten Fächern zur Verstauung der ver- schiedenen Spielgegenstände bereit. Zudem befindet sich eine Puppenküche mitten im Raum als Raumteiler für Bau und Fantasieecke, in der die Kinder ihre Backkünste fantasievoll ausleben können. Puppenwagen und Puppenbettchen dienen zum fanta- sievollen Nachahmen von Alltagssituationen. Ebenfalls bieten die Sitzgelegenheiten die Möglichkeit sich mit Büchern, Gesellschaftsspielen und Puzzles zu beschäftigen. Hierfür stehen eine Schrankkombination mit verschiedenen Spielen und Steckpuzzles zur Verfügung. Bei der Beschäftigung mit Gesellschaftsspielen spielt das Interagieren mit den anderen Kindern eine wichtige Rolle. Für Gesellschaftsspiele braucht man naturgemäß Gesellschaft und das bedeutet, dass die Kinder spielerisch die Regeln des sozialen Miteinanders einüben. So dienen Gesellschaftsspiele dem taktischen Überlegungen und der Konzentration auf eine Sache. Die Spiele sind dabei nach den verschiedenen Altersklassen sortiert. Somit kann das Kind in diesem Moment selbst entscheiden, welche Art von Spiel bzw. welche Schwierigkeitsstufe dieses haben soll. Dabei fördert das Puzzeln nicht nur Geduld und Konzentration, sondern auch die Au- gen-Hand-Koordination, Taktik, Geschick und vorausschauendes Vorgehen. Alle 25 INDEPENDENT LIVING Stiftung Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Stand Mai2020
Räumlichkeiten sind so konzipiert, dass sie für jedes Kind eine ansprechende Lern- umgebung bieten und dass sie somit ohne Gefahr ins freie Spiel gehen können. Die Hügelhüpfer Der Bereich der Hügelhüpfer erstreckt sich über drei verschieden eingerichtete Räu- me sowie über eine Garderobe und eine Sanitäranlagen. Der Garderobenbereich bietet jedem einzelnen Kind ein Fach mit zugehörigem Bank- platz, um dort die Jacke, Schuhe und weitere persönliche Sachen aufzubewahren. Außerdem befindet sich ein Schrank für Gummistiefel und eine Wickelmöglichkeit in der Garderobe. Ebenfalls dient die Garderobe auch als Informations- und An- schauungsbereich für die Kinder und Eltern. Der Spielraum bietet den Kindern im Alter von zwei - drei Jahre facettenreiche Mög- lichkeiten, um ihren eigenen Bedürfnissen und Wünschen nachzukommen. Unteran- derem sind kleine Ecken und Nischen durch Möbel geschaffen worden. Die Kuschel-/ Snoozelzone bietet den Kindern eineruhige und gemütliche Umgebung, in der sie sich erholen und ausruhen können oder sich aufmerksam mit einem Buch allein oder mit Freunden auseinander setzten können. Ebenso ist in diesem Raum eine Puppenküche mit einzelnen Küchenutensilien und Plastikgeschirr, welche zu Rollenspielen einlädt. Des Weiteren ist eine Nische zum gemeinsamen oder alleinigen Bauen im Raum vor- handen und zuzüglich noch ein Fahrzeugteppich, welcher die kreative Vorstellungen unterstützt. Durch verschiedenartige Bausteine, Häuser, Fahrzuege sowie Tieren sind der kindlichen Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ein rund Teppich gibt den Kindern die Möglichkeit sich zusammen zu setzten, sich auszutauschen und gemeinsame Spiele zu vollführen. Angrenzend an diesen Raum befindet sich ein kleiner Bewegungsraum. Zwei großzü- gige Matte, sowie einige viele unterschiedliche Schaumstoffelemente, geben den Kin- 26 INDEPENDENT LIVING Stiftung Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Stand Mai2020
dern die Gelegenheit zu klettern, zu krabbeln und sich zu verstecken. Beide Räume werden unter Mittag zudem als Ruheräume genutzt. Der dritte Spielraum bietet mit seinen Sitzgelegenheiten in unterschiedlichen Arten und in verschiedenen Formen einen Platz zum Speisen und zum kreativen Ausleben. Diese können die Kinder individuell nutzen, zum Beispiel zum Malen, Bastel und Spie- len. Zudem befindet sich in diesem Raum eine Spielecke. Hier finden die Kinder Schienen und Züge sowie einen kniehohen Spieltisch mit Straßen und Häußern. Ein Teppich untermalt den Bereich. Auch gibt es einen kuschligen Rückzugsort zum enstpannen und Bücher lesen. Der Sanitärbereich In unserer Kindertagesstätte gibt es insgesamt sieben Sanitärbereiche. Diese sind mit WC und Waschbecken ausgestattet. Die Waschbecken dienen dazu, dass die Kinder zur eigenständigen Sauberkeit ermutigt werden. Damit die Kinder sich visuell wahrnehmen können, sind in diesem Bereich direkt über dem Waschbecken in kindgerechter Höhe Spiegel angebracht. Auch eine Handtuchleiste mit einem individuellem Bild jedes einzelnen Kindes, er- möglicht den Kindern, das alleinige abtrocknen z. B. der Hände und des Gesichtes. Zudem finden sie dort auch ihre eigenen Zahnbürsten und Becher. Die Sanitäranlage verfügt über zwei größere und eine kleinere Toilette auf Höhe der Kinder, die selbstständig von den Kindern benutzt werden können. Im Krippenbereich befinden sich zudem noch Schränke mit vielen Schubfächern, indem Windeln, Feuchtücher und Wechselsachen für jedes einzelne Kinde gelagert werden. Auch hier ist jedes der Schubfächer mit dem Bild des jeweiligen Kindes versehen. Des Weiteren gibt es in der Kindertagesstätte eine behindertengerechte Toilette. 27 INDEPENDENT LIVING Stiftung Kindertagesstätten Sachsen-Anhalt Integrative Kindertagesstätte „Fliederhof I“ Stand Mai2020
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