Krankenhaus: Camedi-Vertrag schon aufgelöst?

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Krankenhaus: Camedi-Vertrag schon aufgelöst?
Krankenhaus: Camedi-Vertrag schon
aufgelöst?

SCHRAMBERG (him) – Hat die Stadt den Kaufvertrag per Eilentscheidung des Oberbürgermeisters
bereits aufgelöst, wie der „Schwarzwälder Bote“ am Freitag berichtet? Fachbereichsleiter Uwe
Weisser erklärt dazu auf Nachfrage, Oberbürgermeister Thomas Herzog werde in der
Gemeinderatssitzung am 28. Januar öffentlich dazu Stellung nehmen. Weiter wolle er das nicht
kommentieren, er dementierte es aber auch nicht.

Die Zeitung hatte ohne Angabe von Quellen berichtet, der OB habe mit Rückendeckung des
Ältestenrates gehandelt und in einer Eilentscheidung den Kaufvertag gekündigt. Weisser bestätigt,
dass die Gemeindeordnung dies zulasse. Im Paragraf 43 der Gemeindeordnung heißt es, der
Oberbürgermeister könne in dringenden Angelegenheiten des Gemeinderats, deren Erledigung auch
nicht bis zu einer ohne Frist und formlos einberufenen Gemeinderatssitzung aufgeschoben werden
kann, anstelle des Gemeinderats entscheiden. Die Zeitung mutmaßt, die Eilentscheidung sei erfolgt
„aus Sorge, durch einen Formfehler doch noch an den Vertrag gebunden zu sein.“

Oberbürgermeister Thomas Herzog hatte in seiner Neujahrsansprache in Tennenbronn berichtet,
dass die Stadt mit der Camedi Real Estate einen Kaufpreis von „mehr als drei Millionen Euro“ für

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die Krankenhausimmobilien vereinbart habe, dieser Betrag sei aber bisher nicht bezahlt worden.
Fachbereichsleiter Uwe Weisser betont, dass man von „jedem Vertrag zurücktreten kann, wenn die
andere Seite die vertraglichen Verpflichtungen nicht einhält.“

OB Herzog ist wegen einer familiären Verpflichtung derzeit nicht in Schramberg.

Dunningen: Unbekannter versucht, Kind in
sein Auto zu zerren

Schlimme Meldung aus Dunningen bei Rottweil: Dort hat ein Unbekannter laut Polizei versucht,
einen zwölfjährigen Jungen in sein Auto zu zerren. Der Bub konnte sich losreißen. Nun fahndet die
Polizei nach dem Fahrer eines grünen Peugeot oder eines ähnlichen Wagens.

Am Mittwochabend gegen 17.20 Uhr hat ein unbekannter Mann einen zwölfjährigen Jungen auf dem
Weg zum Ministranten-Unterricht in der Freudenstädter Straße in Dunningen angesprochen und
versucht, den Jungen in sein Auto zu ziehen. Das berichtete die Polizei am Donnerstag. Nach den

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bisherigen Ermittlungen wollte der Mann, dass der Zwölfjährige in dessen grünen Pkw – vermutlich
ein Peugeot (näheres ist nicht bekannt) – einsteigt.

Der Unbekannte griff laut Polizei nach dem Jungen. Der konnte sich losreißen und davonlaufen.

Nach Angaben des Zwölfjährigen trug der unbekannte Mann einen Mantel mit Kapuze, welche tief in
das Gesicht gezogen war. Zum Kennzeichen des Autos liegen keine Hinweise vor.

Personen, die Angaben zu dem Vorfall oder dem Unbekannten beziehungsweise dessen Fahrzeug
machen können, werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Schramberg (07422 2701-0) in
Verbindung zu setzen.

In Rottweil: Die wahrscheinlich längste
Fußgänger-Hängebrücke der Welt

Mit einer rund 950 Meter langen Hängebrücke soll der Testturm von ThyssenKrupp mit der
historischen Innenstadt von Rottweil verbunden werden. Am Donnerstag haben Oberbürgermeister
Ralf Broß, der private Investor Günter Eberhardt und der zuständige Projektentwickler Martin
Kathrein die Öffentlichkeit im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz über Details informiert.

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Die Brücke dient der Anbindung des neuen Rottweiler Wahrzeichens an die Innenstadt mit ihren
historischen Schätzen und Sehenswürdigkeiten und soll so dafür sorgen, dass die Besucher des
Testturms auf direktem Weg vom Turm zu den weiteren Attraktionen der ältesten Stadt Baden-
Württembergs gelangen können. Die Stadtverwaltung Rottweil informierte bereits am
Mittwochabend den Gemeinderat darüber in nichtöffentlicher Sitzung.

„Das Projekt schlägt im wahrsten Sinne des Wortes die Brücke zur Stadt“, so OB Ralf Broß. Die
Brücke zwischen dem Standort des Testturms im Industrie- und Gewerbegebiet Berner Feld und der
Innenstadt wird künftig Menschen zu einem Spaziergang zwischen Zukunft und Historie einladen.
„Stellen Sie sich vor, Sie betreten die Brücke an der Stadtmauer, unter Ihnen der Verlauf des
idyllischen Neckars. Über Ihnen thront Ihr Ziel, der Turm. Sie lassen sich im Panoramaaufzug am
Turm auf die Plattform beamen, genießen den herrlichen Rundumblick und kehren über die
Hängebrücke in die Stadt zurück und in derselben ein. Das sind doch tolle Aussichten!“ Die Stadt
erhofft sich von der Brücke eine zusätzliche Attraktivität für die Bürger, für Besucher, Touristen und
Ausflügler und soll auch der Innenstadt mit ihren Museen, Cafés, Hotels und Geschäften zusätzliche
Impulse geben.

Projektbeschreibung Hängebrücke Rottweil:

„Die Brücke stellt eine direkte Verbindung zwischen dem Stadtzentrum und der neuen
Aussichtsplattform (Thyssen-Krupp Aufzugs-Testturm) her und soll als Hängebrücke ausgeführt
werden, welche eine uneingeschränkte, ganzjährige Begehung ermöglicht“, so Projektentwickler
Martin Kathrein von der KTS Innovations GmbH aus Österreich.

Der Startpunkt in der historischen Innenstadt befindet sich im Bereich des Bockshofs. Die geplante
Trasse führt parallel zur Eisenbahnstrecke auf den Hangrücken an der Duttenhoferstraße, wo sich
auch die Mittelstation der Brücke befindet. Die Mittelstation dient als zusätzlicher Aus- bzw.
Einstieg in die Brückenanlage. Ab der Mittelstation ist die Überspannung des Neckartales
angedacht. Das Ziel der Brücke ist das Berner Feld nahe dem Testturm.

Die Gesamtlänge dieser Brücke beträgt 950 Meter. „Durch die immense Länge ist es notwendig
mehrere Spannfelder einzuplanen. Der Boden der Brückenanlage wird aus Gitterrosten bestehen.
Dieser wird maximal 40 Meter über dem Gelände verlaufen“, erklärt Kathrein. Eine Beleuchtung der
Brücke ist geplant, sodass diese auch bei nächtlichen Verhältnissen begangen werden kann. Weiter
ist auch eine Videoüberwachung der gesamten Brückenanlage angedacht.

Finanziert wird die Brücke von der Eberhardt Bewehrungsbau GmbH. Inhaber Günter Eberhardt ist
in der Stadt kein Unbekannter: Seine Firma zeichnet für die Stahlarbeiten beim Rohbau des
Testturms verantwortlich. Auch bei weiteren Projekten wir dem Neubau der Kreissparkasse oder des
Landratsamtes war seine Firma beteiligt. Überregional war Eberhardt aber beispielsweise auch
beim Bau des Tiergartentunnels in Berlin oder beim Bau der Thermen in Meersburg und Überlingen
aktiv. „Wir wollen eine Brücke in der Natur nicht gegen die Natur verwirklichen und die Menschen
in die Natur führen. Die Stadt erschließt sich so das Neckartal auf eine besondere Art und Weise“,
erklärt Eberhardt seine Vision. Eberhardt sieht sich weniger als klassischer Investor, sondern als

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Ideenverwirklicher für herausfordernde Projekte: „Mich reizt die Aufgabe, gerade schwierige und
gewagte Projekte durch gut überlegtes Handeln zu realisieren und dabei immer wieder neue
Maßstäben zu setzen.“

Broß, Kathrein und Eberhardt sind sich sicher: „Die geplante Brückenanlage wird ein
Alleinstellungsmerkmal für die gesamte Region und im Zusammenspiel mit Turm und historischer
Innenstadt entscheidend dazu beitragen, Rottweil als Tourismusdestination mit Magnetwirkung zu
positionieren.“

Bekommt Rottweil die längste Hängebrücke
der Welt für Fußgänger?

Die Stadt Rottweil hat schon den höchsten Turm des Landes Baden-Württemberg, die höchste
Aussichtsplattform Deutschlands zugleich. Sie steht offenbar im Begriff, Ort der längsten
Fußgängerbrücke der Welt zu sein. Jedenfalls will die Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Investor
ab 11 Uhr in einer Pressekonferenz Details präsentieren. NRWZ.de berichtet live.

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Dass die beiden Dinge zusammenhängen, Turm und Brücke, das ist schon klar. Denn die Brücke soll
die Innenstadt mit dem Aufzugtestturm von ThyssenKrupp über den Neckar hinweg verbinden. Und
auch das ist schon durchgesickert: Der Investor, namentlich noch unbekannt, kommt aus den Reihen
der Turmbauer. Es muss sich um jemanden handeln, der einen Faible hat für Stadt und Turm
gleichermaßen und der beide zusammen rücken will.

Es ist ein ganzes Investorenteam, das seit gestern in der Stadt ist, hier genächtigt hat. Die
Rottweiler Stadträte kennen die Leute schon – vermutlich Geldgeber, Projektleiter, Architekt,
Statiker -, sie haben sich gestern Abend nicht-öffentlich vorgestellt und ihr Vorhaben präsentiert.

Mehr als 900 Meter lang würde die Hängebrücke über das Neckartal hinweg – und wäre als
Fußgängerbrücke damit die längste der Welt, mehr als doppelt so lang wie der bisherige
Rekordhalter aus Österreich. Wenn das per definitionem gilt: Die Rottweiler Variante wird auf drei
Stützpfeilern stehen, sonst hinge sie zu sehr durch. Dennoch: Wieder ein technisches Meisterwerk,
das da in Rottweil errichtet wird?

Wende im Besen-Streit – der„Hezelkessel“

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öffnet

Entgegen den bisherigen Planungen wird es nun doch eine Besenwirtschaft hinter dem Schwarzen
Tor geben – den „Hezelkessel“. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs aller Besen-Betreiber mit der
Stadtverwaltung. Die hat zahlreiche Auflagen gestellt. Am Ende steht ein Kompromiss. Die
„Hezelkessel“-Wirte erklärten sich unter diesen Umständen bereit, die provisorische Kneipe wieder
zu öffnen.

Zwar ist die Genehmigung offiziell noch nicht erteilt, aber sie dürfte nur noch Formsache sein. Die
Auflagen der Stadt im einzelnen:

      Ende der Musikzeiten: Sonntag auf Montag 2 Uhr, restliche Fasnetstage 4 Uhr. Von Dienstag
      auf Mittwoch werden zwei Besen (Hezelkessel und Kapellenhof) nicht öffnen.
      Ordner an den Eingängen (Jugendschutz, Vermeiden von Überfüllung).
      Alkoholische Getränke dürfen 25 Volumenprozent nicht übersteigen.
      Fenster und Türen geschlossen halten (Lärmschutz).
      Die Veranstalter haben signalisiert, dass sie „auf ein verträgliches Miteinander mit der
      Nachbarschaft achten und diesen Spielraum nicht über Gebühr ausnutzen werden“. Bei
      offensichtlicher massiver Überschreitung dieser Vereinbarung werden Polizei und
      Ordnungsamt eingreifen.
      Kein offenes Licht (zum Beispiel Kerzen).
      Rauchverbot in den Räumen.
      Keine Gasöfen zur Beheizung (Sauerstoffarmut).
      Ausreichend Feuerlöscher.
      Freihalten von Flucht- und Rettungswegen.
      Begrenzung der Personenzahl (zwei stehende Personen pro qm).
      Brandschutzordnung sichtbar aushängen.

Ordnungsamtsleiter Jörg Alisch zum möglichen Einschreiten während des Betriebs: „Wir hoffen
jedoch, dass dies nicht erforderlich ist.“ In Absprache mit den Betreibern werde es Kontrollen von
Polizei, Vollzugsdienst und Feuerwehr geben, um die Einhaltung der Auflagen sicherzustellen.

Auf den Spuren von Inspector Columbo, oder:

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In Sachen Gefängnis hätte die Stadt Rottweil
da noch einen Vorschlag …

In Stuttgart im Ministerium und in Konstanz im Amt Vermögen und Bau wollen sie die Planung für
das neue Rottweiler Gefängnis voran treiben. Die Behörden stehen kurz vor dem
Architektenwettbewerb für den Bau für 400 Insassen. Und dann das.

Da kommen einzelne Stadträte in Rottweil auf die Idee, die Planungsgrundlage, das Baugelände zu
verschieben. Pardon: Nur zu erweitern, versteht sich. Und mit dieser begrifflichen Prämisse findet
die Idee auch noch eine Mehrheit im Gemeinderat. Sehr zur Verwunderung der Behörden, die
eigentlich loslegen wollten. Allerdings: Den Mut, das Land gegen seinen Willen in ein erweiteres
Baugebiet zu drängen, hatte die Mehrheit der Stadträte dann doch nicht.

Bemühen wir mal einen Vergleich. Erinnern Sie sich an Inspector Columbo? Der war eigentlich
schon am Gehen, als er sich dann immer nochmal gebeugt umdrehte und verschmitzt-nachdenklich
erklärte, er habe da noch eine Frage. Das entnervte seine Gegenüber gänzlich – und dies zu tun lief
auch der Rottweiler Gemeinderat am Mittwoch Gefahr.

Im Falle Rottweils geht es um den künftigen Standort des Gefängnisses, und man sollte meinen, dass

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nach dem Bürgerentscheid alles klar ist: Es kommt auf das Esch. Doch das verärgert Villingendorfer
und Dietinger, weil diese nicht mitentscheiden durften (und den Standort rundheraus abgelehnt
hätten, weil er nach ihrer Wahrnehmung vor ihren Haustüren liegt). Und es verärgert die Vertreter
von Naturschutzbund und damit verzahnt auch von der Bürgerinitiative »Neckarburg ohne
Gefängnis«. Diese befürworten nun die Idee der Freien Wähler im Gemeinderat, den Knast vom Esch
in Richtung eines Waldstückes an der B27 zu verschieben. Lieber möglichst tief in einen Wald zu
verstecken, als das Gefängnis auf den freien Acker zu bauen, so das Motto.

Den Tatverdächtigen in den Columbo-Episoden entgleisen die Gesichtszüge, wenn der Herr
Inspector noch eine Frage hat, wo doch alles gesagt scheint. So werden dann auch die Beamten in
Stuttgart erstaunt aus der Wäsche geschaut haben, als die Rottweiler ihnen vergangene Woche ihre
neue Idee präsentiert haben. Diesen einen Vorschlag noch. »Da kam wenig Freude auf«, erinnert
sich Bauamtsleiter Lothar Huber. Die Stuttgarter seien »sehr überrascht« gewesen, und das sei
zurückhaltend ausgedrückt.

Am gestrigen Mittwochabend nun stand der Gemeinderat kurz davor, mit seinem letzten Vorschlag
noch die gerade sehr guten Beziehungen zum Partner im Gefängnisprojekt, zum Land zu verärgern.
Vehement hatte sich dieses dafür ausgesprochen, am bisherigen Plan festzuhalten. Mehrseitig kam
eine Stellungnahme aus dem Amt Vermögen und Bau in Konstanz, das eine Verlängerung der
Planungszeit für das Gefängnis von rund einem Jahr voraussagte. Und weitere Kosten. Und aus dem
Justizministerium kam die Bitte, den Zeitplan einzuhalten.

Kosten? Egal. »Eine Befriedung mit Villingendorf und Dietingen kostet eben Geld«, erklärte der
Freie Wähler Karl-Heinz Weiss. »Die Kosten sind mir egal«, sagte sein Fraktionskollege Dr. Peter
Schellenberg. Auch ihm ging es um die Sache: Vor allem um eine bessere Verkehrsanbindung. Statt
eine 500 Meter lange Zufahrt von der B14 zum Esch zu bauen, könne die Justizvollzugsanstalt direkt
an die B27 angebunden werden, argumentierte er. Ganz wie ein Columbo: Dessen Fragen hatten
auch Gewicht, brachten oft die entscheidende Wende.

Um es kurz zu machen: Eigentlich waren nur die Grünen dagegen, das Planungsgebiet zu erweitern
– und damit den Bau zu verschieben, denn entgegen allen Beteuerungen von einer Erweiterung ging
es Weiss, Schellenberg und Co. ja um eine örtliche Verschiebung. Oberbürgermeister Ralf Broß war
nicht dafür, eine zeitliche Verschiebung von einem Jahr einzugehen. Dann würde der Zeitplan
zusammenbrechen.

Wie üblich aber argumentierte Broß schlicht sachlich, ohne vor eventuellen Folgen eines neuen
Beschlusses im Gemeinderat zu warnen. Etwa davor, einen Partner zu verärgern (verunsichert ist er
schon), etwa davor auch, welche politischen Verhältnisse nach der Landtagswahl herrschen. Ein
bereits gestarteter Architektenwettbewerb wäre ein anderer Projektstand als laufende neue
Baugrund-, Flora- und Faunauntersuchungen des Landes.

Dann aber verließ die Stadträte offenkundig der Mut. Sie hatten sich zu einer Beratung zurück
gezogen, diskutierten in den Fraktionen nochmals, sicherlich auch über Folgen eines Beschlusses,
gegen den das Land und seine Behörden sich sträuben.

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Und so stand am Ende keine Verhaftung, wie in jeder Folge von »Columbo«. Sondern eine ganz
wachsweich-höfliche Note an das Land, die dieses zu nichts zwingt, die ihm nichts abverlangt, die
beachtet oder ignoriert werden kann. Sie lautet:

»Die Stadt Rottweil bietet dem Land das städtische Grundstück südlich des bisherigen
Planungsgebiets an, um das Planungsgebiet bis zur B27 erweitern zu können. Für den Fall, dass sich
das Land auf das ursprüngliche Planungsgebiet beschränken will, akzeptiert das die Stadt Rottweil.«

Das heißt, dass das Land das Gefängnis zur B27 hin bauen kann. Aber nicht muss, wenn es nicht
will. Es kann sich auch auf den vorgesehenen Standort Esch beschränken und den Wald zur
Bundesstraße hin unberührt lassen. Es muss ihn nicht mal untersuchen, es muss das laufende
Verfahren nicht unterbrechen.

Ach so: Die Unterlagen zum Architektenwettbewerb, die hätten die Stadträte auch noch gerne
gesehen. Bitte.

Nach einem Auffahrunfall: Laster schleift
Golf 150 Meter weit mit

Dass ein Golf an einer Ampel auf das Heck seines Lasters geprallt war, hatte ein Brummifahrer am
Montag in Bad Dürrheim nicht bemerkt. Mehr noch: Nachdem der Golf sich unter dem Lkw verkeilt
hatte, wurde er von diesem auch noch 150 Meter weit mitgeschleift – zum Schrecken der 25-
jährigen Golf-Fahrerin. Erst ein entgegenkommender Fahrer konnte den Brummi-Lenker auf seine
zusätzliche Last aufmerksam machen. Verletzt wurde niemand.

Ein unbemerkter Auffahrunfall hat am Montag gegen 11 Uhr dazu geführt, dass ein VW Golf
zusammen mit seiner 25-jährigen Fahrerin einige Meter von einem Lastwagen mitgeschleift wurde,
meldete die Polizei am Mittwoch. Die 25-Jährige war hinter dem Lastwagen unterwegs und wollte
bremsen, als dieser an einer roten Ampel anhalten musste. Dabei
rutschte die junge Golf-Fahrerin mit ihrem Wagen auf der winterglatten Fahrbahn in das Heck des
mittlerweile vor ihr stehenden Lasters.

Dessen Fahrer bemerkte davon nichts und fuhr bei „Grün“ los. Bei dem Auffahrunfall hatte sich der
Golf im Unterfahrschutz des Lastwagens verkeilt und wurde vom anfahrenden Lkw etwa 150 Meter
mitgeschleppt.

Erst ein entgegenkommender Fahrzeuglenker machte den Lastwagenfahrer mit Lichthupe auf die

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Situation aufmerksam, so dass dieser rechts ran fuhr und anhielt. Glücklicherweise wurde die Golf-
Fahrerin nicht verletzt und konnte aus ihrem demolierten Wagen befreit werden.

Rottweiler Waldgefängnis? Das Land lehnt
diese Idee nicht ab, warnt aber vor
Verzögerungen

Soll der künftige Gefängnisstandort von der Hochfläche Esch aus um ein paar hundert Meter
Richtung B27 verschoben werden? Soll das Gefängnis in den Wald an der Bundesstraße gebaut
werden, also weg kommen von der Hochfläche Esch? Das Land unterstützt diese Idee ganz
grundsätzlich, warnt aber vor Verzögerungen und Kosten. Und bittet darum, den Zeitplan
einzuhalten.

Das Land verschließe sich „selbstverständlich nicht“ einer Diskussion über eine Erweiterung des
Plangebiets für das bei Rottweil entstehende Gefängnis. So steht es in einer Mitteilung des
Justizministeriums, die am Mittwoch veröffentlicht worden ist. Sollte der Gemeinderat von Rottweil

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heute Abend einen entsprechenden Vorschlag beschließen, wolle das Land auch die notwendige
Prüfung des Vorhabens gemeinsam mit der Stadt Rottweil angehen.

„Klar ist aber auch: Jede Erweiterung des bisherigen Plangebiets würde zwingend ergänzende
geologische und faunistische Untersuchungen erforderlich machen“, erklärte dazu ein Sprecher des
Justizministeriums. Damit verbunden sei eine zeitliche Verzögerung des Projekts um mindestens ein
Jahr.

Der ursprünglich für diesen März vorgesehene Beginn des Architekturwettbewerbs müsste nach
Angaben des Ministeriums in der Konsequenz auf unabsehbare Zeit verschoben werden. Das Land
sei jedoch auch nach den Vorgaben des Rechnungshofes gehalten, nun zeitnah die weiteren
konkreten Schritte zum Bau der neuen, modernen Haftanstalt in die Wege zu leiten. „Wir haben
daher ein großes Interesse daran, dass der mit der Stadt Rottweil ausgearbeitete ursprüngliche
Zeitplan eingehalten wird“, heißt es in der Mitteilung des Ministeriums.

Nichtöffentlich hatte sich der Rottweiler Gemeinderat mehrheitlich bereits dafür ausgesprochen, das
Waldstück neben der Bundesstraße 27 in die Planungen für die JVA einzubeziehen. Die Freien
Wähler hatten diesen Vorschlag gemacht.

Das Gefängnis, das im Betrieb 400 Haftplätze aufweisen soll, würde damit in einen bestehenden
Wald hinein gebaut. Das habe Vor- und Nachteile, ist in Rottweil zu hören. So rücke der Bau
beispielsweise ab von seinem exponierten Standort Esch, zugleich aber würde ein
zusammenhängende Waldfläche geopfert werden müssen.

Rottweiler PRoFI-Frauen: „Wir wollen nicht
von Rockern beschützt werden“

Die Diskussion um die Initiative von Rockerclubs, sich als Bürgerwehr zum Schutz von Frauen
gegenüber gewaltsamen Übergriffen auf der Straße zu engagieren, ebbt nicht ab. Nun haben sich
Rottweiler Frauen zu Wort gemeldet. Die in der „Politischen Rottweiler Frauen-Initiative“ (PRoFI)
Engagierten sagen: „Wir wollen nicht von diesen Männern beschützt werden.“

In einem gestern versandten Schreiben halten die Rottweiler PRoFI-Frauen fest: Die Vorgänge in
der Silvesternacht in Köln, mit bandenmäßigem Raub in Verbindung mit sexueller Belästigung,
Nötigung und sogar zwei Vergewaltigungen, hätten auch sie empört. „Solche Taten, in diesem
Ausmaß, zur gleichen Zeit wurden hier noch nie an Frauen verübt“, heißt es in der Stellungnahme.
Und: „Diese kriminellen Täter müssen bestraft werden.“

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Wegen dieser Vorfälle hat bekanntlich der Motorradclub Red Devils im Kreis Rottweil – die
PRoFI nennen ihn eine „Rockerbande“ – angekündigt, mehr Präsenz zeigen zu wollen, um Frauen zu
schützen. „Diese Ankündigung ist rassistisch“, werten das die Rottweiler PRoFI-Frauen. „Die Red
Devils unterstellen, dass alle Männer die nicht mitteleuropäisch aussehen eine Gefahr für Frauen
sind. Wir wollen nicht von diesen Rockern beschützt werden.“

Rocker seien laut PRoFI bisher nicht dafür bekannt gewesen, Frauen sonderlich zu respektieren,
sondern eher dafür, von der Polizei für ihre Übergriffe Platzverweise erteilt zu bekommen. Es gehe
um „Rockerbanden, die schon Anklagen wegen sexueller Nötigung hatten und auch mit
Zwangsprostitution in Verbindung gebracht werden.“

Die vielen Taten zur gleichen Zeit in der Silvesternacht bedeuteten zwar eine neue Dimension, so
PRoFI weiter, zu den „vielen Taten der letzten Jahrzehnte haben wir aber in den vergangenen Jahren
keine Reaktionen bekommen.“ Die Inititiative wehre sich „gegen diese rassistische Vereinnahmung.“
Sie schreibt: „Wenn wir jetzt diese Debatte führen, dann für alle und weiterführend. Mit einer
Änderung des Sexualstrafrechtes und mehr Schutz für alle Frauen.“

Die PRoFI habe in ihrer letzten Sitzung beschlossen, den Aufruf „Gegen sexualisierte Gewalt und
Rassismus. Immer. Überall. #ausnahmslos“ mit zu unterzeichnen. Obwohl Frauen sich schon seit
Jahren gegen jede Form des Sexismus wehrten, sei er in den Köpfen vieler Männer und leider auch
einiger Frauen fest verankert, schreiben die PRoFI-Frauen. Die Titelbilder des Magazins Focus und
des Süddeutsche Magazins nach der Silvesternacht zeigten dies.

Die PRoFI machen noch eine „Anmerkung zum Schluss.“ Die Polizeidirektion Rottweil arbeite schon
immer mit dem Rottweiler Verein Frauen helfen Frauen zusammen, der Beratungsstelle für Frauen
und Mädchen in Notsituationen und schwierigen Lebenslagen. „Einen besseren Schutz können wir
Frauen uns hier nicht vorstellen.“

OB Broß über „Mr. Testturm“ Alexander
Keller: „Wir sind ihm zu großem Dank
verpflichtet“

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Quelle: NRWZ.de - veröffentlicht am 28. November 2021 von . Erschienen unter https://www.nrwz.de/themen/top-news
Am Vormittag berichtete NRWZ.de, dass Alexander Keller nicht mehr Europachef von ThyssenKrupp
Elevator ist. Für Rottweil ist er „Mr. Testturm“, der Mann, der das Groß- und zukunftsweisende
Projekt entscheidend voran getrieben hat. So sieht es auch Rottweils Oberbürgermeister Ralf Broß,
den die NRWZ um eine Stellungnahme gebeten hat. Sie fällt durchaus emotional aus.

„Ich bedauere es sehr“, schreibt Broß in der offenbar von ihm selbst verfassten Stellungnahme,
„dass Alexander Keller nicht mehr als Europachef für ThyssenKrupp tätig ist. Mit Alexander Keller
haben ich und meine Mitarbeiter sehr eng und vertrauensvoll zusammengearbeitet.“

Er, Broß, könne „nur unterstreichen, was ich bereits beim Bürgerempfang zu Alexander Keller
gesagt habe: Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet, denn ohne seinen leidenschaftlichen Einsatz
für den Turm hier in Rottweil aber sicherlich auch in der Konzernzentrale in Essen, würde es unser
neues Wahrzeichen wahrscheinlich nicht geben.“

Broß schildert Alexander Keller als jemanden, der in der Rottweiler Bürgerschaft als
Unternehmerpersönlichkeit hoch angesehen sei. Zudem sei Keller als Epfendorfer in der Region
verwurzelt. Damit verbunden, so Broß weiter, seien „großer Respekt und Anerkennung für das, was
Alexander Keller für sein Unternehmen hier in Rottweil, aber auch in Neuhausen und in der Welt
bewirkt hat.“

Broß schließt: „Wir müssen die Entscheidung, die dem Wechsel vorausgegangen ist,

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Quelle: NRWZ.de - veröffentlicht am 28. November 2021 von . Erschienen unter https://www.nrwz.de/themen/top-news
selbstverständlich respektieren und wollen auch mit dem Nachfolger Oliver Tietze in gleicher Weise
vertrauensvoll zusammenarbeiten.“

Am Morgen hatte die NRWZ erfahren, dass Keller „sich nach sehr erfolgreichen Jahren an der Spitze
des Europageschäfts neuen Herausforderungen widmen“ wolle, wie es ein Unternehmenssprecher
ausdrückte.

Kellers Position als Chief Executive Officer (CEO) hat Dr. Oliver Tietze zum 1. Januar übernommen,
teilte der ThyssenKrupp-Sprecher weiter mit. „Oliver Tietze arbeitet seit gut zehn Jahren in
verschiedenen Positionen und Geschäftsbereichen des Konzerns“, so der TK-Mann.

Der in Rottweil als Verhandlungspartner sehr geschätzte Keller werde aber weiterhin das Thema
Testturm betreuen.

Lesermeinung: „Hinter dem ach so
heroischen Angebot der Rocker steckt
Ausländerfeindlichkeit“

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Quelle: NRWZ.de - veröffentlicht am 28. November 2021 von . Erschienen unter https://www.nrwz.de/themen/top-news
Zum Beitrag „Polizei im Stress“, der sich mit der Frage befasst, ob die Polizei die Bürger
Deutschlands nicht mehr schützen kann, ob Rocker ihr helfen sollen und ob es Sinn macht, die
Nationalität der Täter in Presseberichten zu nennen, ist uns folgender Leserbrief zugeschickt
worden:

Zu diesem Artikel möchte ich zwei Dinge anmerken. Erstens: Mit ihrer bisherigen Praxis der
Berichterstattung, nämlich dass die Nationalität eines Verdächtigen nur dann genannt wird, wenn
sie unmittelbar mit der Sache zu tun hat, hält sich die Polizei exakt an die Vorgaben des
Pressekodex. Der Pressekodex enthält 16 Ziffern, die Maßstäbe hinsichtlich der Berichterstattung
und des journalistischen Verhaltens festlegen.

Mit ihnen wird die Wahrung der Berufsethik sichergestellt. Ausgearbeitet wurde er vom Deutschen
Presserat, einer Institution, die von Verleger- und Journalistenverbänden getragen wird und die
1956 zur Selbstverpflichtung gegründet wurde, um einem Bundespressegesetz zuvorzukommen.

In der Richtlinie Ziffer 12 heit es: „Niemand darf wegen seines Geschlechts, einer Behinderung oder
seiner Zugehörigkeit zu einer ethnischen, religiösen, sozialen oder nationalen Gruppe diskriminiert
werden. In der Berichterstattung über Straftaten wird die Zugehörigkeit der Verdächtigen oder
Täter zu religiösen, ethnischen oder anderen Minderheiten nur dann erwähnt, wenn für das
Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründbarer Sachbezug besteht.“

Davon abzuweichen, halte ich für äußerst bedenklich, und wenn man es tun wollte, dann müsste die
Nationalität selbstverständlich in sämtlichen Fällen genannt werden, auch dann, wenn der
Verdächtige Deutscher ist. Würde man die Nationalität nur bei Ausländern nennen, wäre das
glasklarer Rassismus und gezieltes Schüren von Ausländerfeindlichkeit.

Zweitens: Dass sich nach den widerwärtigen Verbrechen offenbar überwiegend nordafrikanischer
Männer in der Silvesternacht in Köln und anderswo nun ausgerechnet Rocker als selbsternannte
Hüter von Recht und Ordnung aufzuspielen versuchen, ist bundesweit zu beaobachten, nun also
auch im Raum Rottweil.

Es wirkt lächerlich und makaber, wenn gerade diejenigen Gruppierungen, die bisher vor allem durch
Gewalt und Verbrechen aufgefallen sind, neben Waffen- und Drogenhandel nicht zuletzt durch
Gewalt und Verbrechen gegen Frauen in Form von Menschenhandel und Zuhälterei, nun plötzlich zu
Feministen und Kämpfer für Frauenrechte werden.

Der einzige Grund dafür ist, dass es jetzt gegen Ausländer und Asylbewerber geht, und hinter
diesem ach so heroischen Angebot steckt nichts anderes als Ausländerfeindlichkeit und die
Ablehnung von Polizei und Gesetz.

Es ist eben cool, ein harter Outlaw zu sein, von solch infantilem Quatsch lebte der Rocker-Mythos
schon immer. Aber der Einsatz der Rocker für Frauenrechte ist mindestens so verlogen wie die
Empörung des rechtslastigen Nachrichtenmagazins Focus über den arabischen Sexismus, das dazu
mit einem sexistischen Titelbild aufmacht.

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Quelle: NRWZ.de - veröffentlicht am 28. November 2021 von . Erschienen unter https://www.nrwz.de/themen/top-news
Thomas „Loisl“ Mink, Freier Journalist, Lörrach

Alexander Keller ist nicht mehr Europachef
von ThyssenKrupp Elevator

Die Nachricht wird in Rottweil, dem Standort des Aufzugtestturms der Firma ThyssenKrupp
Elevator, überraschen: Alexander Keller ist nicht mehr Europachef des Unternehmens. Das
bestätigte ein ThyssenKrupp-Sprecher der NRWZ am Dienstag auf Nachfrage. Keller, der in
Epfendorf im Kreis Rottweil wohnt, ist der Mann, der das Turmprojekt von Beginn an begleitet hat
und erster Ansprechpartner für die Stadtverwaltung auf Unternehmensseite war.

Noch am Sonntag sah man einen lächelnden und plaudernden Alexander Keller beim
Neujahrsempfang der Stadt Rottweil in der Stadthalle. Doch schon da kamen Gerüchte auf: Der
Mann sei nicht mehr Europachef von ThyssenKrupp Elevator, der Aufzusparte des Konzerns. Am
Dienstag dann die Bestätigung durch einen Unternehmenssprecher auf Nachfrage der NRWZ: „Herr
Alexander Keller wird sich nach sehr erfolgreichen Jahren an der Spitze des Europageschäfts neuen

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Quelle: NRWZ.de - veröffentlicht am 28. November 2021 von . Erschienen unter https://www.nrwz.de/themen/top-news
Herausforderungen widmen.“

Kellers Position als Chief Executive Officer (CEO) hat Dr. Oliver Tietze zum 1. Januar übernommen,
teilt der ThyssenKrupp-Sprecher weiter mit. „Oliver Tietze arbeitet seit gut zehn Jahren in
verschiedenen Positionen und Geschäftsbereichen des Konzerns“, so der TK-Mann weiter.

Der in Rottweil als Verhandlungspartner sehr geschätzte Keller werde aber weiterhin das Thema
Testturm betreuen. „Unser Engagement in Rottweil, die Bedeutung des Testturms für den Konzern
ist und bleibt unverändert“, so der Unternehmenssprecher.

Weitere Informationen sind von ThyssenKrupp zu dieser Personalie nicht zu bekommen.

Beim Neujahrsempfang würdigte OB Ralf Broß seinen Projektpartner Keller: Lieber Herr Keller, ich
möchte mich bei dieser Gelegenheit bei Ihnen als Europachef von ThyssenKrupp Elevator
… bedanken.“ Und: „Durch Ihren direkten Kontakt in die Vorstandsebene sind viele Entscheidungen
schneller gefallen. Ohne Ihren leidenschaftlichen Einsatz für den Turm hier in Rottweil aber
sicherlich auch in Essen, würde es unser neues Wahrzeichen wahrscheinlich nicht geben.“

Dr. Oliver Tietze. Foto: pm

Über „den Neuen“ gibt ThyssenKrupp wie folgt Auskunft: „Dr. Oliver Tietze, Jahrgang 1972, ist seit
Oktober 2011 Vorsitzender der Geschäftsführung und somit hauptverantwortlich für die
Geschäftsaktivitäten der ThyssenKrupp Schulte GmbH. Dr. Tietze ist seit 2005 im ThyssenKrupp
Konzern und hat eine Reihe unterschiedlicher Führungsfunktionen bei ThyssenKrupp Steel
wahrgenommen, zuletzt als Geschäftsführer von ThyssenKrupp Tailored Blanks, zuständig für
Vertrieb, Produktion und Personal für 13 Standorte weltweit. Vor seinem Eintritt in den Konzern war
er sechs Jahre Berater bei McKinsey.“

ThyssenKrupp hat weitere Veränderungen vorgenommen. Aus der bisherigen ThyssenKrupp

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Elevator (CENE) GmbH mit Sitz in Essen wurde bereits im Oktober 2015 die ThyssenKrupp Elevator
Europe Africa GmbH, laut Handelsregisterauszug ein Unternehmen, das sich mit der industriellen
Entwicklung, Produktion, Verkauf, Montage und Wartung von Aufzügen und Fahrtreppen sowie
anderen Fördermitteln für Personen und Lasten befassen.

Wenige Tage später ist Evelyn Müller, bislang Geschäftsführerin neben Keller, durch den neuen
Geschäftsführer Robert Schutt ersetzt worden.

… und das Netz diskutiert über Suizide

Tausende interessiert die Nachricht an sich: Rottweil könnte eine Fußgängerbrücke bekommen vom
ThyssenKrupp-Aufzugtestturm zur Innenstadt. Viele haben sofort eine Meinung dazu, einige finden
das Projekt spannend, andere aber lachen symbolisch Tränen über den Ideengeber und die Idee,
halten sie für Satire und einen „Fall für Mario Barth“. Und viele kommen gleich mit dem Knüppel:
Die dann längste Fußgängerhängebrücke der Welt, die werde wohl nur zu Selbsttötungen

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animieren.

Zunächst zu den Fakten: Es gibt offenkundig einen privaten Investor, der den Hängebrückenbau
stemmen soll. Die Stadtverwaltung Rottweil will am Mittwochabend den Gemeinderat darüber in
nichtöffentlicher Sitzung informieren, hieß es am Montagabend. Die Brücke diene der Anbindung
„des neuen Rottweiler Wahrzeichens“ – des ThyssenKrupp-Aufzugtestturms – „an die Innenstadt mit
ihren historischen Schätzen und Sehenswürdigkeiten und soll so dafür sorgen, dass die Besucher
des Teststurms auf direktem Weg vom Turm zu den weiteren Attraktionen der ältesten Stadt Baden-
Württembergs gelangen können“, so der städtische Pressesprecher, Tobias Hermann in einer am
Abend verschickten Erklärung.

Am Donnerstag wollen Oberbürgermeister Ralf Broß, der private Investor und der zuständige
Projektentwickler die Öffentlichkeit im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz über Details
informieren. Dann wird die NRWZ weitere Details berichten.

Nun zu den Reaktionen: In der Stadthalle haben die Bürger die Nachricht von der möglichen
Brücke erstaunt bis wohlwollend aufgenommen. Es gab Applaus als eine erste, spontane Reaktion.

Online geht das anders. Man braucht nur einen Daumen, Profis machen’s mit beiden. Nichts ist
auf diese Weise schneller getippt als die eigene Meinung ins Smartphone, das eh immer zur Hand
ist. Wie von selbst schaltet der dahinter stehende Geist dann auf Ironie, Sarkasmus, Aggression oder
alles zusammen um, in der Vorstellung, besonders zu sein und vielleicht sogar besonders witzig.

Im Falle der Nachricht, dass Rottweil eine Hängebrücke bekommen könnte, die von der
Innenstadt zum ThyssenKrupp-Aufzugtestturm führt, läuft das so: Die NRWZ verbreitet die
News auch über Facebook, und gleich fragt ein Leser: „Das Fangnetz dazu auch schon geplant?“
Eine andere schreibt: „Und wieviele springen dann dort runter. So ein Blödsinn und Geld-
Verschwendung.“ Oder, ein Kommentar mit Sarkasmus, im O-Ton: „Find ich ne super idee dann wird
die hochbrücke entlastet!“ Dazu muss man wissen, dass die Rottweiler Hochbrücke jüngst
Fangnetze erhalten hat, um Selbsttötungen dort zu verhindern.

Eine Kommentatorin meint knapp: „Selbstmord lässt grüßen.“ Drei Worte, ein
Totschlagargument, keine Erklärung.

Ausführlicher wird ein Kommentator auf der Seite „Rottweiler Testturm ‚Tower of Light'“. Er
schreibt als Antwort auf einen anderen Hinweis auf Suizide: „Mmmmhh … Nun hat man zuerst die
B14-Brücke oberhalb vom St.Vinzenz mit Gittern versehen, nun letztes Jahr die Hochbrücke. Dann
gab es den Suizid an der Neckarbrücke der Nordumgehung.
Rottweil hat leider eine traurige Tradition, was Suizide angeht. Da schreit eine Hängebrücke
förmlich nach weiteren Opfern.“

Was dabei völlig aus dem Blickfeld gerät: Rottweil hat bald die höchste Aussichtsplattform
Deutschlands und den höchsten Turm Baden-Württembergs. Um den mit der Innenstadt zu
verbinden, ist nicht weniger als die längste Fußgänger-Hängerücke der Welt im Gespräch. Ein

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weiterer moderner Superlativ in einer Kleinstadt, die bislang von ihrer Tradition und Geschichte
lebte. Weitere positive Nachrichten.

Und vielleicht kann man hier mal dem Oberbürgermeister einfach zutrauen, weit genug zu
denken. OB Broß hat sich lange Zeit mit der Suizidprävention an der Hochbrücke befassen müssen.
Er hat akzeptieren müssen, dass es ihr zum Trotz einen weiteren Toten an diesem Bauwerk gegeben
hat.

Broß gilt nicht als euphorisch. Er wird bei einem Mammutprojekt wie dem der dann
längsten Fußgängerbrücke der Welt auch unschöne mögliche Begleiterscheinungen mit
bedenken. Darauf werden wir uns im Moment verlassen können – zumal sicherlich noch nicht mal
ein Bauplan besteht, Architekten und Statiker beteiligt sein werden und noch einige Zeit ins Land
gehen wird, bis diese Brücke hängt.

Info: Hilfe für Suizidgefährdete bietet die Telefonseelsorge unter Tel. 0800/111 0 111 und 0800/111
0 222.

Wer ist Helmuth Penz, der neue Camedi-
Gesellschafter?

SCHRAMBERG (him) –Als Oberbürgermeister Thomas Herzog in seiner Neujahrsrede am Sonntag
über die Camedi sprach, war es Mucksmäuschen still in der Festhalle. Erstmals hat Herzog den
vereinbarten Kaufpreis genannt, den die Camedi Real Estate für die Krankenhausimmobilie zu
zahlen bereit war: mehr als drei Millionen Euro.

Das ist viel Geld, wenn man bedenkt, dass die Stadt lediglich einen symbolischen Euro gezahlt hat

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und obendrein vom Kreis 750.000 Euro und von Helios weitere 400.000 Euro bekommen hat.

Da der Camedi-Investor Peter Zuellig aus einer der reichsten Schweizer Unternehmerfamilien
stammt und selbst unter anderem ein großes Handelsunternehmen für Pharmaprodukte in
Südostasien die Parazelsus Orient Ltd. mit einem Jahresumsatz von 300 Millionen US-Dollar besitzt,
schienen die Pläne realistisch. Ein asiatisches Internet-Magazin – “Undercurrent News” – berichtet
am 2. September 2015 über einen Firmenankauf von Peter Zuellig und schreibt über diesen: “A
member of the Swiss family who built up Zuellig Group into a $13 billion turnover conglomerate,
Peter Zuellig took control of the family’s aqua and animal feed business, Cold Coin Group, last year.”
Zu Deutsch: Peter Zuellig, Mitglied der Schweizer Familie Zuellig, hat die Zuellig Gruppe zu einem
13-Milliarden-US-Dollar Konzern umgebaut, und letztes Jahr das Geschäft mit Fisch- und Tierfutter
übernommen.

Die Annahme, dass dieser Investor das Schramberger Krankenhaus-Projekt finanziell stemmen
könnte, war also durchaus berechtigt. Doch Zuellig war offenbar zu optimistisch bei diesem Projekt,
er wollte unbedingt weitere Finanziers gewinnen, die auch vom Hotelgeschäft etwas verstehen. Im
Interview mit der NRWZ erklärte er im Juni 2013: „Ich gehe davon aus, dass es absolut machbar ist,
aber es ist kein Selbstläufer. Wir wollen sicherstellen, dass das Konzept stimmt. Außerdem will ich
sicher sein, dass die Mitfinanziers die gleiche Geduld aufbringen werden wie ich.“

Da die Stadtverwaltung und der Gemeinderat aber den Kaufvertrag und die mehr als drei Millionen
Euro Verkaufserlös einerseits und andererseits ein schlüssiges Konzept für den Krankenhaus-
Komplex sahen, haben sie Zuellig immer wieder weitere Fristen zur Vertragserfüllung eingeräumt.

Zuletzt nach einem Besuch im Schramberger Gemeinderat im vergangenen Juli. Da hatte Zuellig
noch einmal dem Gremium erklärt: „Die Camedi Real Estate GmbH will das Projekt des Wellness-
Ressorts in Schramberg nach wie vor umsetzen!“ Zuellig habe den Rat überzeugen können,
weiterhin am Projekt festzuhalten und auf die Verantwortlichen der Camedi zu vertrauen, hieß es
damals in einer städtischen Pressemitteilung nach der nicht-öffentlichen Sitzung. Der Gemeinderat
trage die weitere Verzögerung des Projektstarts grundsätzlich mit. „Allerdings wurden auch deutlich
kritische Töne hinsichtlich der viel zu langen Vorbereitungszeit laut. Der Gemeinderat pocht auf die
Einhaltung der von Camedi eingegangenen vertraglichen Verpflichtungen“, schrieb die Stadt. Dies
hat Zuellig bis Jahresende aber nicht getan.

Er hat zwar einen weiteren Investor gefunden, aber nicht für sein Wellness-Ressort. Dazu berichtete
OB Herzog in seiner Neujahrsansprache: „Ende des letzten Jahres wurden wir allerdings von der
Nachricht überrascht, dass bei der Camedi Real Estate ein weiterer Gesellschafter eingestiegen sei
und sich die Planungen der Gruppe verändert hätten. Entgegen der bisher geäußerten Zusagen, soll
ein Teil des Invests für das Hotelprojekts durch eine Zwischennutzung der Immobilien für die
Unterbringung von Flüchtlingen finanziert und das Projekt erst danach realisiert werden.“

Dieser neue Investor ist seit dem 12. Januar öffentlich bekannt: Helmuth Penz, Berlin. Laut
Handelsregister ist Karl Vogler aus Hergiswil seit 12. Januar 16 nämlich nicht mehr Geschäftsführer.
An seiner Stelle wurde als Geschäftsführer Helmuth Penz aus Berlin bestellt. Dieser sei

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„einzelvertretungsberechtigt mit der Befugnis, im Namen der Gesellschaft mit sich im eigenen
Namen oder als Vertreter eines Dritten Rechtsgeschäfte abzuschließen“, heißt es im
Handelsregister. Penz hat drei Viertel des Eigenkapitals übernommen.

Beim Namen Penz läuteten bei etlichen Kommunalpolitikern die Alarmglocken. Penz ist nämlich
unter anderem auch Geschäftsführer der „PeWoBe Professionelle Wohn- und Betreuungs-
Gesellschaft“ in Berlin, die in der Hauptstadt und in Brandenburg seit 1989 „Einrichtungen zur
Unterbringung und Betreuung von Kriegsflüchtlingen, Aussiedlern und Asylbewerbern“ betreibt. Im
Auftrag der Länder Berlin und Brandenburg habe die PeWoBe „eine Vielzahl von Projekten
umgesetzt“, heißt es auf ihrer Homepage.

Im Zusammenhang mit Schwierigkeiten in einigen seiner Flüchtlingsheime in Berlin ist Penz in die
Kritik geraten. Die Oppositionsparteien Grüne, Piraten und Linke im Berliner Abgeordnetenhaus
warfen seiner Firma „Profitgier zu Lasten der Steuerzahler“ vor. Der Berliner Flüchtlingsrat hat
seiner Firma vorgeworfen, in ihrem Heim in der Neuköllner Lahnstraße freiwilligen Helfern
untersagt zu haben, Flüchtlingen Deutschkurse anzubieten. Die Berliner Taz nennt ihn „eine dubiose
Figur aus dem Westberliner Bau- und Sozialbusiness-Sumpf“.

Auch Vetterleswirtschaft zählt zu den Berlin-typischen Vorhaltungen gegen den Immobilien-Krösus,
der zahlreiche andere Firmen in Berlin besitzt. Penz sei mit dem Unternehmer und Architekten
Dietrich Garski „verbandelt“, so die Berliner Morgenpost. Garski habe Anfang der 80er-Jahre einen
Berliner Bauskandal ausgelöst, „über den der damalige Senat des Sozialdemokraten Dietrich Stobbe
gestürzt war.“

Penz sieht das selbstverständlich alles ganz anders. Die PeWoBe mache nur zehn Prozent seines
Firmenimperiums aus, so Penz zum Berliner Tagesspiegel. In einem anderen Interview wies Penz die
Vorwürfe zurück: „Wir sind seit 25 Jahren als zuverlässiger Partner der Länder Berlin, Brandenburg
und Sachsen-Anhalt tätig und sind hohen Standards verpflichtet.“ Auch sei sein Unternehmen als
das einzige der Branche nach ISO zertifiziert, sagte er dem Wirtschaftsmagazin „Berlin Boxx“.

Ob Penz in Schramberg mit dem Krankenhaus ähnliches wie in Berlin plant, ließ OB Thomas Herzog
in Tennenbronn zunächst offen. In seiner Rede sagte er zwar, Gespräche über eine Vermietung mit
dem Regierungspräsidium Freiburg seien bestätigt worden. Näher ging er aber nicht darauf ein.

Aus dem Freiburger Regierungspräsidium kam allerdings ein klares Wort: „Das ist für uns absolut
kein Thema“, so der Pressesprecher des Regierungspräsidiums Matthias Henrich am Montag zur
NRWZ. Er fügt ein kleines Wörtchen an: „Derzeit, aber nur weil man nie ‚nie‘ sagen soll.“ Das
Schramberger Krankenhaus „ist für unsere Zwecke ungeeignet“ und stünde auf einer möglichen
Liste „ganz, ganz nachrangig.“

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Nur ein Fake? Online wird vor Gaunern
gewarnt, die sich als Rauchmelder-
Kontrolleure ausgeben

Rauchmelder in Wohnungen können Leben retten. Deshalb sind sie mittlerweile in jeder Wohnung
Pflicht. Soweit, so gut, würden nicht neuerdings auch Gauner versuchen, daraus Kapital zu
schlagen. Ein bundesweites Phänomen, doch sie sollen jetzt auch in Rottweil und Umgebung
auftreten. Die Polizei warnt grundsätzlich vor Fremden. Konkrete Fälle von Einschleichdiebstahl
sind aus der Region aber noch nicht bekannt, vor vier Tagen hat die Polizei in Bremen einen
beschrieben. Die Polizei in Aalen nennt die Geschichte eine astreine Falschmeldung, sie verbreitet
sich vor allem über den Nachrichtendienst WhatsApp und das soziale Netzwerk Facebook. Schlimm
aber sei der Fake nicht.

Hat es bei Ihnen gerade geklingelt? Stehen zwei Leute vor der Türe, die Ihre Rauchmelder
kontrollieren wollen? Dann wird es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Gauner handeln, die nur
vordergründig an die Rauchmelder in Ihrer Wohnung wollen. Tatsächlich haben sie es auf Schmuck
und Bargeld abgesehen. Entsprechende Fälle ereignen sich in diesen Tagen im ganzen
Bundesgebiet. Jetzt auch in der Region Rottweil? Ein Onlinedienst namens „Blaulichtreport Rottweil

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und Umgebung“ berichtet dies. Er nennt Gosheim und Heiligenzimmern als die Tatorte.

Die Polizei warnt ohnehin ganz allgemein: Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung.
Überprüfen Sie bei Ihrer Hausverwaltung, ob tatsächlich eine Überprüfung veranlasst
wurde. Hausverwaltungen kündigen Arbeiten im Haus zudem vorher an.

Teils spielen bei diesen möglichen Gaunereien auch Nachrichten über den Dienst WhatsApp eine
Rolle. Die Polizei in Tuttlingen hat gegenüber der NRWZ bestätigt, dass sie auch in diese Richtung
recherchiert.

So sollen bundesweit in sozialen Netzwerken, per SMS oder WhatsApp Nachrichten
verschickt werden, in denen von angeblich verdächtigen Personen berichtet wird, die an
Haus- und Wohnungstüren klingeln. Diese Leute sollen sich als Feuerwehrleute ausgeben und
behaupten, die Rauchmelder im Gebäude überprüfen zu müssen.

Auf WhatsApp geht die Nachricht gerade durch die ganze Region. Sie lautet:

      … es sind Leute unterwegs , die sich von Haus zu Haus durcharbeiten und kontrollieren
      wollen , ob die jetzt seit Januar gesetzlich vorgeschriebenen Rauchmelder vorhanden
      sind…nicht rein lassen und Polizei rufen…eine organisierte Verbrecher Bande !!!!!!“

Bei der Polizei in Tuttlingen sind ebenfalls bereits einige Anrufe von besorgten Bürgern
eingegangen, die über derartige Vorfälle berichteten – allerdings vom Hörensagen, heißt
es. Anzeigen über echte Vorfälle oder Straftaten in diesem Zusammenhang gibt es noch keine
in der Region.

Die Einschleichdiebe kündigen sich auf diese Weise wohl an. So berichtet die Polizei in
Stade: Derzeit häufen sich bei der Polizei die Meldungen von aufmerksamen besorgten Bürgerinnen
und Bürgern, die auf ihrem Smartphone Ankündigungen erhalten, dass bei ihnen
Rauchmelderüberprüfungen durchgeführt werden sollen und das dazu demnächst Personen an der
Haustür melden würden.

Die Polizei Stade geht davon aus, dass dies als Vorbereitungshandlung für mutmaßliche
Einschleichdiebe zu werten ist, die auf diese Art und Weise in Häuser und Wohnungen
gelangen wollen, um dann dort im unbeobachteten Moment Bargeld und Wertsachen zu
entwenden.

Anders sieht es die Polizei in Aalen im Ostalbkreis. Sie nennt das ganze eine „Wunderbare
Fake-Meldung“, schreibt: Zumindest zum jetzigen Stand handelt es sich aus polizeilicher
Sicht noch um eine astreine Falschmeldung.

Aus allen Kanälen tropfe die Warnung vor Betrügern, die sich als Feuerwehrleute ausgeben, von
Haus zu Haus gehen und vorgeben, Rauchmelder überprüfen zu wollen. Der Polizei wurde noch kein

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solcher Vorfall konkret gemeldet, dennoch sind sich alle Verbreiter der Nachricht einig: das kann
doch nur geschehen, um das Haus auszuspionieren um dort einzubrechen. Über die meisten der
verfügbaren Internetmedien wird diese Meldung gesteuert und geteilt. Die „Tatorte“ sind
gleichzeitig nicht gerade in Überall, aber doch immerhin in Fastüberall. Und noch immer ist bei der
Polizei kein solcher Fall angezeigt.

Die Liste derer, die die Warnung weitergeben, lese sich wie das Who-is-Who renommierter
Bevölkerungsgruppen, schreibt die Aalener Polizei. Jeder „teilt“, wie das heute heißt, jeder warnt,
aber keiner weiß, wo tatsächlich etwas passiert ist. Auch die polizeilichen Nachforschungen nach
dem Urheber der Warnung blieben bislang ohne jeden Erfolg. Viele können noch den direkten
Kontakt benennen, aber irgendwann verliert sich die Spur, wie sich das für einen Fake gehört, im
Sande; oder um im Bilde zu bleiben, auch im Rauch.

Nun handelt es sich bei diesem Fake nicht um einen ganz schlimmen Inhalt, da haben wir in den
letzten Tagen, Wochen und Monaten viel leidvollere Erfahrungen gemacht. Und Menschen auf diese
Art und Weise daran zu erinnern, dass sie niemanden ins Haus lassen sollen, den sie nicht kennen,
ist ja im Ergebnis wenigstens nicht ganz verkehrt. Deshalb an dieser Stelle noch einmal ganz
deutlich: es gibt keine Überprüfungen, ob die vorgeschriebenen Rauchmelder installiert sind oder
nicht.

„Aber die Rauchmelder leisten beste Dienste, also: wo sie noch fehlen, bitte einbauen“, so das
Polizeipräsidium Aalen. Und weiter: „Und tauchen dann doch mal die hier so viel zitierten falschen
Überprüfer auf ist eine Verständigung der Polizei auch in der heutigen Zeit noch immer
zielführender als eine Textmeldung zu versenden, die man auch wieder nur von irgendwoher
bekommen hat. Auch wenn der Absender noch so vertrauenswürdig ist, denn auch dessen Vertrauen
könnte missbraucht worden sein.“

Die Bremer Polizei allerdings berichtete vor vier Tagen von einem konkreten Fall: Am
Dienstagmittag klingelten zwei Männer an der Wohnungstür einer 79 Jahre alten Bremerin. Sie
gaben vor, die in der Wohnung installierten Rauchmelder überprüfen zu müssen. In dem Glauben,
dass dieses so seine Richtigkeit habe, ließ die Dame die Täter in ihre Wohnung. Während einer sie in
ein Gespräch verwickelte, gab der andere vor, die Rauchmelder zu kontrollieren. Als die Diebe sich
verabschiedet hatten, musste die 79-Jährige den Verlust eines Goldrings und von Bargeld feststellen.
Der Ring ist schlangenförmig und mit einem roten Stein versehen. Vor dem Ankauf des Ringes wird
eindringlich gewarnt!

Wichtig: Eine Kontrolle der installierten Rauchmelder etwa durch Feuerwehrleute gibt es
nicht – trotz der Rauchmelderpflicht.

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