KREISGRÄBEN - LEBEN IN DER JUNGSTEINZEIT - Medienbegleitheft zur DVD 14165
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Inhaltsverzeichnis 1. „Kreisgräben – Leben in der Jungsteinzeit“ .............................................................. 4 2. Begleitmaterial zum Thema (Jung)Steinzeit in Österreich ........................................ 6 3. Kreisgräben in Österreich ............................................................................................ 7 4. Lösungen zu „Kreisgräben in Österreich“ ................................................................. 9 5. Das Leben in den Siedlungen der Kreisgräben .........................................................11 6. Lösung zu „Das Leben in den Siedlungen der Kreisgräben“ ...................................12 7. Kunst und ihre Bedeutung für die Menschen – von der Steinzeit bis heute ...........13 7.1. Musik – die Klänge der Steinzeit ....................................................................................13 7.2. Kunstwerke aus Stein – erklärt von einem modernen Bildhauer ....................................14 7.3. Lösungen zu „Musik – die Klänge der Steinzeit“ ............................................................15 7.4. Lösungen zu „Kunstwerke aus Stein – erklärt von einem modernen Bildhauer“ .............15 8. Hintergrundinformationen zur Experimentellen Archäologie ..................................16 8.1. Experimentelle Archäologie an der Universität Wien .....................................................16 8.2. Archäologische Freilichtmuseen ....................................................................................17 9. Kontaktdaten der im Film erwähnten Kreisgrabenanlagen, Freilichtmuseen und Sehenswürdigkeiten ................................................................19
1. „Kreisgräben – Leben in der Jungsteinzeit“ Film und Filmsequenzen Die DVD „Kreisgräben – Leben in der Jungsteinzeit“ informiert über die jungsteinzeitlichen Kreisgrabenanlagen, die in Österreich vor allem in Niederösterreich, im Weinviertel gefunden wurden, und gibt einen Einblick in die Lebensweise ihrer ErbauerInnen. Dabei werden neben Erkenntnissen über Nahrungsversorgung und Handwerk auch Überlegungen zur Bedeutung von Kunst und Musik für die Menschen der Jungsteinzeit vorgestellt. Als historische Metho- den werden neben traditionellen Ausgrabungen auch die Arbeit mit Luftbildaufnahmen und archäologische Prospektion (Arbeit mit Bodenscannern) sowie experimentelle Archäologie gezeigt. Die Unterteilung in Filmsequenzen und das zur Verfügung stehende Begleitmaterial erleich- tern den Einsatz der DVD im Unterricht. Abhängig von Altersstufe, Vorwissen der SchülerIn- nen und dem vorhandenen Zeitbudget kann mit dem Gesamtfilm von ungefähr 40 Minuten und einer Vielzahl an Arbeitsaufträgen oder nur mit Teilen der Dokumentation, eventuell unterstützt durch Hintergrundtexte auf der DVD, gearbeitet werden. Inhalt der einzelnen Filmsequenzen 1. Siedlungsgebiete mit Kreisgräben (~ 7 Min.) Im ersten Teil der Dokumentation wird gezeigt, in welchen Regionen des deutschsprachigen Raums Hinweise auf Kreisgrabenanlagen gefunden wurden. Es handelt sich dabei um fruchtbare, für den Ackerbau gut geeignete Gegenden mit Lößböden. Die Kreisgräben wurden im Flachland, in der Nähe von Wasserquellen errichtet und waren wohl von keiner strategischen Bedeutung, dienten also nicht zur Verteidigung. Gezeigt werden das Schmida- tal in Niederösterreich und Goseck in Sachsen-Anhalt, wo auch ArchäologInnen bei der Arbeit zu sehen sind. 2. Bau, Handwerk und Kunst (~ 10 Min.) Am Beginn der zweiten Filmsequenz wird die Besonderheit der Bodenstruktur des Weinvier- tels erklärt, die aufgrund ihrer Schichtung gut für die Anlage von Kellern und die Verwendung des Aushubs als Baumaterial geeignet ist. Als Werkstoffe, etwa zur Herstellung von Werkzeugen, wurden hauptsächlich Holz und Stein verwendet. Der Film zeigt, welche Gebrauchs- und Kultgegenstände mit Hilfe welcher Werkzeuge hergestellt werden konnten. Der Bau einer Kreisgrabenanlage war von einer Gemeinschaft mit über hundert Mitgliedern in wenigen Jahren zu bewerkstelligen, berücksichtigt man eine sinnvolle Aufteilung der Arbeitsschritte (Rodung, Bearbeitung der Baumstämme, Grabung...) im Jahreskreis. -4-
3. Ernährung und Wohnen (~ 9 Min.) Der dritte Teil der Dokumentation gibt einen Einblick in die Lebensverhältnisse der Menschen der Kreisgräben. Gezeigt werden Aufnahmen aus den Museumsdörfern Stillfried / Niederösterreich und Mitterkirchen / Oberösterreich, erklärt werden der Aufbau einer jung- steinzeitlichen Siedlung und die Lebensgrundlagen ihrer BewohnerInnen, die in Ackerbau und Viehzucht bestanden. 4. Erforschung und Bedeutung der Kreisgräben (~ 15 Min.) Im letzten Teil des Films werden die Methoden, die bislang zur Erforschung der Kreisgraben- anlagen (in Österreich seit den 1980ern) eingesetzt wurden vorgestellt und verschiedene Theorien zur Nutzung und Bedeutung der Bauwerke präsentiert. Ein Zusammenhang mit (religiösen) Kulthandlungen scheint mittlerweile gesichert, außerdem können identitäts- stiftende Motive, astronomische Berechnungen und die Funktion als Bestattungsort eine Rolle spielen. -5-
2. Begleitmaterial zum Thema (Jung)Steinzeit in Österreich Die für den Einsatz im Unterricht ausgearbeiteten Materialien der DVD „Kreisgräben – Leben in der Jungsteinzeit“ umfassen verschiedene Arbeitsaufträge, Arbeitsblätter, weiterführende Texte und Hintergrundinformationen zu den im Film angesprochenen Themen. Zum Teil können sie auch ohne Zeigen einer Filmsequenz verwendet werden, so kann zwischen unterschiedlichen didaktischen Methoden gewählt und abgewechselt werden. Je nach Vorbereitung und Anspruch an die Qualität der Ergebnisse können die Aufgaben sowohl in der Unterstufe als auch in der Oberstufe eingesetzt werden. Übersicht über das zur Verfügung stehende Material Zu Film- Für Alters- sequenz... stufe... Kreisgräben in Österreich Aufgabe 1: Fragen zum Film beantworten 2 Sek. I / II Aufgabe 2: Skizze einer Kreisgrabenanlage und 1, 2, 4 Sek. I / II Siedlung zeichnen Aufgabe 3: Überlegungen zur Bedeutung der 1, 2, 4 Sek. I / II Kreisgräben anstellen Lösungen zu den Aufgaben Das Leben in den Siedlungen der Kreisgräben Aufgabe 1: Lückentext ausfüllen 3 Sek. I / II Lösung Kunst und ihre Bedeutung für die Menschen – von der Steinzeit bis heute Musik – die Klänge der Steinzeit Aufgabe 1: Fragen zum Film / zu Bildern beantworten 2 Sek. I / II Aufgabe 2: Begriff „experimentelle Archäologie“ 2 Sek. I / II erklären Kunstwerke aus Stein – erklärt von einem modernen Bildhauer Aufgabe 1: Darstellungen von Kunstwerken 2 Sek. I / II Bezeichnung zuordnen Aufgabe 2: Darstellungen von Kunstwerken 2 Sek. I / II interpretieren Aufgabe 3: Überlegungen zur Aussage eines 2 Sek. I / II Kunstwerks Aufgabe 4: Überlegungen zu Bedeutung, Zweck von 2 Sek. I / II Kunst Lösungen zu den Aufgaben Hintergrundinformationen zur Experimentellen Archäologie -6-
3. Kreisgräben in Österreich Nicht nur in Stonehenge, auch im Raum des heutigen Österreich wurden vor tausenden Jahren in der Jungsteinzeit kreisförmige Anlagen errichtet, die eine besondere – wahrschein- lich religiöse – Bedeutung für die Menschen damals haben mussten. Da die Bauwerke meistens aus Holz bestanden, sind sie heute nicht mehr erhalten, doch ArchäologInnen haben im Weinviertel in Niederösterreich viele Hinweise auf Kreisgräben gefunden. Aufgabe 1 Beantworte die Fragen zum Film! Die Bilder können dir dabei helfen! 1. Wie ist der Boden im Weinviertel beschaffen? Welche Vorteile hat er für die dort lebenden Menschen? 2. Aus welchem Material wurden die meisten Werkzeuge hergestellt? Wie funktionierte die Herstellung? Welche Gegenstände wurden noch erzeugt? 3. Wie gelang den Menschen die Errichtung der Kreisgrabenanlagen? -7-
Aufgabe 2 Zeichne eine Skizze eines Kreisgrabens (Ansicht von oben)! Versuche anschließend, folgende Teile einer jungsteinzeitlichen Siedlung passend in der Umgebung einzuzeichnen: Fluss Wald Felder Viehweide Langhäuser Aufgabe 3 Welche Bedeutung hatten die Kreisgräben? Diese Frage konnten die HistorikerInnen (GeschichtswissenschaftlerInnen) bis heute nicht vollkommen klären, aber es gibt einige Theorien dazu. Vielleicht dienten die Kreisgräben als... ... Versammlungsorte für wichtige Entscheidungen der Gemeinschaft (wie Rathäuser)? ... Veranstaltungsorte für Feiern? ... religiöse Stätten (wie Tempel, Kirchen)? ... Forschungseinrichtungen (z.B. für astronomische Beobachtungen)? ... Verteidigungsanlagen? ... Lagerhallen? ... Opferstätten? ... Begräbnisstätten (wie Friedhöfe)? ...? Überlegt euch zu zweit, welchen Zweck die Kreisgrabenanlagen der Jungsteinzeit wohl hatten. Wählt einen oder mehrere Vorschläge aus der Liste oder stellt eine neue Theorie auf und begründet eure Wahl mit Argumenten! Nach einer Vorbereitungszeit werden die Ideen in der Klasse vorgestellt! -8-
4. Lösungen zu „Kreisgräben in Österreich“ Aufgabe 1 1. Der Boden besteht aus mehreren Schichten. Oberste: Erde-Humus-Schicht, dann Lehm und Löß, zuletzt Schotter und Kalkstein. Der Boden eignet sich gut, um Hohlräume wie Keller, Erdwohnungen zu schaffen. Den Aushub (das entnommene Material) kann man wieder zum Bauen verwenden. Rechts im Bild sieht man, wie Räume in das Erdreich hineingebaut wurden und eine Kellergasse heute. Löß ist auch sehr fruchtbar und gut für Ackerbau geeignet. 2. Holz und Stein als bevorzugte Werkstoffe. Im Bild sieht man einen Steinbohrer. Mit Hilfe von Wasser und Sand konnten Löcher in den Stein geschliffen werden. Mit Fasern oder Sehnen wurden Holzschäfte oder -stiele für Äxte, Hämmer oder Pfeile befestigt. Auch Musikinstrumente und Kunstgegenstände wurden produziert. 3. Zuerst musste eine Fläche gerodet werden, Bäume mussten gefällt werden. Diese wurden bearbeitet und als Pfähle für die Anlage verwendet. Das geschah vermutlich im Winter, weil die Bäume zu dieser Zeit einfacher zu fällen und zu transportieren waren. Der Boden wurde wahrscheinlich nach der Aussaat im Frühjahr aufgegraben, dann hatten die Menschen dafür Zeit und der Boden war leichter zu bearbeiten als im heißen und trocke- nen Sommer. Beispiel für eine kleine Kreisgrabenanlage (Durchmesser 40 Meter): 150 bis 200 Personen konnten die Anlage innerhalb von zwei Jahren errichten. Aufgabe 2 (Beispiel einer Rekonstruktion von Arch Pro) Rund um die Siedlungen lag dichter Wald, Viehweiden (hier nicht speziell gekennzeichnet) waren vermutlich noch abgegrenzt. -9-
Aufgabe 3 (Lösung – Informationen aus dem Film, mehr Ideen sind möglich!) Offensichtlich bestand der Zweck darin, einen besonderen Raum abzutrennen (innen und außen – heilig und profan), daher wird eine religiöse, kultische, vielleicht auch eine identitäts- stiftende Bedeutung (wir – die anderen) angenommen. Zusätzlich gibt es bei mehreren Anlagen einen Zusammenhang mit astronomischen Beobachtungen, beispielsweise die Ausrichtung der Tore nach bestimmten Ereignissen wie der Wintersonnenwende (vgl. auch Stonehenge). Es handelt sich um Termine, die für die Ackerbaugesellschaft sehr wichtig waren. Knochenfunde weisen auf die Nutzung mancher Kreisgrabenanlagen als Opfer- und / oder Begräbnisstätten hin. Eine strategische Bedeutung (Verteidigung o.ä.) kann aufgrund der Lage der Bauten (nicht an geschützten, gut zu verteidigenden Stellen) eher ausgeschlossen werden. -10-
5. Das Leben in den Siedlungen der Kreisgräben Die Kreisgräben entstanden in der Jungsteinzeit (in Mitteleuropa ca. 6000 - 2200 v. Chr.). In dieser Epoche gingen die Menschen auch im Raum des heutigen Österreich langsam zur Sesshaftigkeit über. Während in der Altsteinzeit große Familienverbände (Sippen) als umher- ziehende Nomaden vom Sammeln und Jagen gelebt hatten, bildeten sich nun Dorfgemein- schaften, in denen die Menschen hauptsächlich von der Landwirtschaft also von Ackerbau und Viehzucht lebten. Aufgabe Trage die fehlenden Wörter im Lückentext mit Hilfe des Films und / oder der Liste mit Lösungswörtern ein! So lebten die Menschen in den Kreisgraben-Siedlungen Der Beginn der Kreisgräben in einigen österreichischen Gebieten (z.B. Weinviertel) fällt in die Zeit der _______________________________, also ins 3. Jahrtausend v. Chr. Zu dieser Zeit breitete sich auch die Landwirtschaft als neue Form der Lebensgrundlage der Menschen in diesen Räumen aus. Für den Bau von Siedlungen gut geeignet waren Stellen in der Nähe von ______________________, die als Orientierung inmitten der großen Wälder dienten, die sich in Mitteleuropa ausbreiteten. Außerdem waren flache Gegenden mit fruchtbaren ______________________________für die Landwirtschaft von Vorteil. Eine Siedlung bestand aus mehreren ____________________________, in denen eine oder mehrere Großfamilien lebten. Für die Gebäude und Felder, auf denen Getreide angebaut wurde, mussten Waldflächen gerodet werden. Die Siedlungen, die in einigen Kilometern Abstand zueinander lagen, bildeten also _____________________ inmitten der dichten Wälder. Von großer Bedeutung für die jungsteinzeitlichen Bauern und Bäuerinnen war die Viehzucht. ___________________ wurden wegen ihres Fleisches und ihrer Milch gehalten, wobei die Verarbeitung der Milch (Milchwirtschaft) erst mit der Zeit wichtiger wurde, von den ___________________ nutzte man die Wolle. Es wurden aber auch weiterhin __________________ gejagt und Essbares aus der Natur gesammelt. Auch ________________ lebten in den Dörfern, wahrscheinlich als Wachhunde und Jagdgefährten. Gelagert wurden die Nahrungsmittel in Keramikgefäßen und Speichergruben, zur Verarbeitung dienten unter anderem Mahlsteine, offene Feuerstellen und Backöfen. Die Menschen waren allerdings nicht nur mit der Produktion von Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen beschäftigt, man hat auch Kunstgegenstände wie kleine Figuren und Schmuck und sogar _________________________ gefunden. Lösungswörter: Flüssen Hunde Inseln Langhäusern Lößböden Musikinstrumente Rinder Schafen Schnurbandkeramik Wildtiere -11-
6. Lösung zu „Das Leben in den Siedlungen der Kreisgräben“ So lebten die Menschen in den Kreisgraben-Siedlungen Der Beginn der Kreisgräben in einigen österreichischen Gebieten (z.B. Weinviertel) fällt in die Zeit der Schnurbandkeramik, also ins 3. Jahrtausend vor Christus. Zu dieser Zeit brei- tete sich auch die Landwirtschaft als neue Form der Lebensgrundlage der Menschen in diesen Räumen aus. Für den Bau von Siedlungen gut geeignet waren Stellen in der Nähe von Flüssen, die als Orientierung inmitten der großen Wälder dienten, die sich in Mitteleuropa ausbreiteten. Außerdem waren flache Gegenden mit fruchtbaren Lößböden für die Landwirtschaft von Vorteil. Eine Siedlung bestand aus mehreren Langhäusern, in denen eine oder mehrere Großfamilien lebten. Für die Gebäude und Felder, auf denen Getreide angebaut wurde, mussten Waldflächen gerodet werden. Die Siedlungen, die in einigen Kilometern Abstand zueinander lagen, bildeten also Inseln inmitten der dichten Wälder. Von großer Bedeutung für die jungsteinzeitlichen Bauern und Bäuerinnen war die Viehzucht. Rinder wurden wegen ihres Fleisches und ihrer Milch gehalten, wobei die Verarbeitung der Milch (Milchwirtschaft) erst mit der Zeit wichtiger wurde, von den Schafen nutzte man die Wolle. Natürlich wurden aber auch weiterhin Wildtiere gejagt und Essbares aus der Natur gesammelt. Auch Hunde lebten in den Dörfern, wahrscheinlich als Wachhunde und Jagdgefährten. Gelagert wurden die Nahrungsmittel in Keramikgefäßen und Speichergruben, zur Verarbei- tung dienten unter anderem Mahlsteine, offene Feuerstellen und Backöfen. Die Menschen waren allerdings nicht nur mit der Produktion von Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen beschäftigt, man hat auch Kunstgegenstände wie kleine Figuren und Schmuck und sogar Musikinstrumente gefunden. -12-
7. Kunst und ihre Bedeutung für die Menschen – von der Steinzeit bis heute Funde aus der Steinzeit weisen darauf hin, dass sich die Menschen schon sehr früh mit Kunsthandwerk und Musik beschäftigt haben. So hat man zum Beispiel kleine Steinfiguren wie die Venus von Willendorf oder Instrumente entdeckt, die bereits aus der Altsteinzeit stammen. 7.1. Musik – die Klänge der Steinzeit In der Dokumentation wird gezeigt, wie die Musikarchäologin Beate Maria Pomberger gemeinsam mit ihren Mitarbeitern versucht, herauszufinden, wie die Musik in der Steinzeit geklungen haben könnte. Aufgabe 1 Beantworte die folgenden Fragen mit Hilfe des Films und / oder der Bilder! Aus welchen Materialien bestanden die steinzeitlichen Instrumente? Mit welcher Art von aktuellen Musikinstrumenten kann man die gezeigten Instrumente vergleichen? Wo und zu welchen Anlässen wurde in der Steinzeit vermutlich musiziert? Aufgabe 2 Versuche, ausgehend vom Film und den gezeigten Tätigkeiten von Beate Maria Pomberger und ihrem Team, den Begriff „experimentelle Archäologie“ zu erklären! -13-
7.2. Kunstwerke aus Stein – erklärt von einem modernen Bildhauer Der Bildhauer Oskar Höfinger zeigt in der Dokumentation eine seiner Arbeiten: Eine Bronzeplatte, die als Vorlage für ein großes Steinrelief dient. Dargestellt sind Beispiele für berühmte Kunstwerke der Menschheitsgeschichte. Aufgabe 1 Ordne den ersten vier Darstellungen am Relief die passenden Bezeichnungen zu: Fanny vom Galgenberg Höhlenmalerei Venus vom Bisamberg Venus von Willendorf Aufgabe 2 Überlegt zu zweit, um welche Art von Kunstwerken es sich bei den letzten vier Darstellungen handeln könnte! Anschließend werden die Ideen in der Klasse vorgestellt. Aufgabe 3 Sammelt in der Klasse Ideen, was der Bildhauer Oskar Höfinger wohl mit seinem Kunstwerk aussagen möchte! Oskar Höfinger liest in der Dokumentation folgendes Zitat über die Arbeit mit Stein vor: Die Frage, warum wir heute einen Stein bearbeiten, ist nicht so leicht zu beantworten. Die Auseinandersetzung mit dem Stein bringt eine andere Zeit mit sich. Wer keine Zeit hat, sollte gar nicht an den Stein herangehen. Der Stein fordert durch sein eigenes Alter ein anderes Zeitmaß. Aufgabe 4 Versucht zu zweit, folgende Fragen zu beantworten: Warum stellen Menschen in mühsamer Arbeit Kunstgegenstände her? Was könnten in der Steinzeit die Gründe gewesen sein, was heute? Gibt es Unterschiede? -14-
7.3. Lösungen zu „Musik – die Klänge der Steinzeit“ Aufgabe 1 Stein, Holz, Knochen Maultrommel, Flöte, Trommel... (weitere Ideen sind möglich) mögliche Theorien: bei Festen, Versammlungen, Ritualen, im Kreisgraben... (weitere Ideen sind möglich) Aufgabe 2 Versuch, durch Experimente Erkenntnisse über die technischen Möglichkeiten der Menschen in der Vergangenheit zu gewinnen. Für genauere Informationen siehe Kap. 8. „Hintergrundinformationen zur experimentellen Archäologie“! 7.4. Lösungen zu „Kunstwerke aus Stein – erklärt von einem modernen Bildhauer“ Aufgabe 1 Fanny vom Galgenberg Venus von Willendorf Höhlenmalerei Venus vom Bisamberg Aufgabe 2 Eine ägyptische Darstellung ist zu erkennen. Das letzte Bild soll eine Skulptur des Bildhauers Oskar Höfinger darstellen -15-
8. Hintergrundinformationen zur Experimentellen Archäologie1 8.1. Experimentelle Archäologie an der Universität Wien Forschungsleistungen: Archäologische Experimente zu speziellen Forschungsfragen Rekonstruktion von archäologischen Schaustücken Konzeption und Planung von Ausstellungsprojekten Errichtung von archäologischen Freilichtmuseen Die Experimentelle Archäologie ist in hohem Maße geeignet, unsere Vorstellungen von den technischen Möglichkeiten unserer Vorfahren auf eine lebensnahe Basis zu stellen, unsere Erklärungen und Interpretationen von Grabungs- befunden zu überprüfen. Das Experiment setzt dort an, wo die herkömmlichen Metho- den der Archäologie nicht mehr greifen und versucht, Hand- werkspraktiken, technische Einrichtungen, und Arbeitsvor- gänge zu erproben, zu erklären und so letztlich zu rekon- struieren. In den letzten Jahren wurden von MitarbeiterInnen der inter- disziplinären Forschungsplattform für Archäologische Wissen- schaften (VIAS – Vienna Institute for Archaeological Science) zahlreiche archäologische Experimente zu Themenbereichen wie prähistorische Architektur, Holztechnologie, Keramikher- stellung, textile Techniken, Knochen- und Geweihschnitzerei, sowie zu Leder-, Fell- und Steinbearbeitung durchgeführt. Viele dieser experimentellen Arbeiten erfolgten im Zuge von Auftragsforschungen bei der Errichtung von archäologischen Freilichtmuseen oder im Zuge der experimentellen Erzeugung von Schaustücken für Ausstellungen und Präsentationen. Die interdisziplinäre Forschungsplattform für Archäologie „VIAS“ steht für archäologische Experimente für Ausstellungen und archäologische Freilichtprojekte als Partner zur Ver- fügung. 1 Quelle: http://vias.univie.ac.at/experimental-archaeology/ Letzter Zugriff: 16.05.2014 -16-
Die Vorgangsweise bei archäologischen Experimenten orientiert sich vor allem an den Naturwissenschaften, wobei für jedes Experiment eine ausformulierte Forschungsfrage als Ausgangspunkt dienen sollte, die sich meist aus der Interpretation einer aktuellen Ausgrabung, aus einem historischen Text oder einer bildlichen Darstellung ergibt. Bei der Dokumentation setzt man auf moderne Technik, Messinstrumente, Videoaufnahmen genauso wie auf Photo- graphien und schriftliche Aufzeichnungen. Die so gewonne- nen Ergebnisse werden analysiert und mit dem bisherigen Forschungsstand verglichen, der so entweder bestätigt wird oder bei neuen Erkenntnissen entsprechend korrigiert werden muss. 8.2. Archäologische Freilichtmuseen „Archäologische Parks werden das Geschichtsbild unserer Kinder und Enkel vermutlich nachhaltiger prägen, als all unsere spezialwissenschaftlichen Traktate zusammen- genommen.“ (W. Gauer) Seit einigen Jahren beschäftigt sich VIAS auch mit der Planung, Konzeption und Errichtung von Archäologischen Freilichtanlagen. Der Aufbau von prähistorischen Architektur- modellen in den Anlagen erfolgt unter Einsatz von Methoden der Experimentellen Archäo- logie. Dadurch können hochwertige archäolo- gische Rekonstruktionen nach dem neusten Stand der Forschung gewährleistet werden. Unter dem Begriff „Archäologisches Freilichtmuseum“ versteht man Anlagen, die den BesucherInnen nachgebaute Rekonstruktionen und von prähistorischen Architekturmodellen zeigen. Dabei handelt es sich zumeist um Gebäude, um technische Anlagen oder um landwirtschaftliche Komplexe, wie Schaugärten, Wiesen oder Ackerflächen. -17-
Bei der Errichtung der Anlagen können neue Erkenntnisse zur prähistorischen Architektur, sowie zu den verschiedenen Handwerkstraditionen und Handwerkstechniken gewonnen werden. Die Dokumentation der Aufbauarbeiten in Originaltechniken wird oft im Zuge der Bespielung der fertig gestellten Frei- lichtmuseen zur Veranschaulichung gezeigt. Die Projektpartner und Auftraggeber von VIAS sind dabei zumeist Gemeinden, die ihrerseits durch die Darstellung von prähistorischen Lebenswirklichkeiten touristische Anlagen im Sinne des Bildungsauftrags einrichten wollen. -18-
9. Kontaktdaten der im Film erwähnten Kreisgraben- anlagen, Freilichtmuseen und Sehenswürdigkeiten Freilichtmuseum Mitterkirchen, OÖ Lehen 12, 4343 Mitterkirchen Tel.: +43 7269/6611 E-Mail: freilichtmuseum@mitterkirchen.at http://www.keltendorf-mitterkirchen.at/site/ Steinzeitdorf und Kreisgräben in Heldenberg, NÖ Tel.: +43(0) 2956/81240 E-Mail: office@www.derheldenberg.at http://www.derheldenberg.at/attraktionen/kreisgarten/ Kreisgräben im Schmidatal, NÖ Landschaftspark Schmidatal bzw. Verein „Im Zeichen des Kreises“ Tel.: +43(0) 2956/81240 E-Mail: info@schmidatal.at http://www.schmidatal.at/cms/index.php?option=com_content&view=article&id=105&Itemid= 63 Kreisgraben Puch, NÖ Unterort 4, 2014 Puch Mobil: +43 (0)680 1435443 E-Mail: stadtgemeinde@hollabrunn.gv.at http://www.weinviertel.at/de/default.asp?tt=WEINV_R53&oid=34348 -19-
Kreisgraben Immendorf, NÖ Untere Harlande, 2041 Wullersdorf Tel.: +43 (0)2951 8433 E-Mail: gemeinde@wullersdorf.at http://www.weinviertel.at/de/default.asp?tt=WEINV_R53&oid=34347 Kreisgrabenanlage Goseck, Sachsen-Anhalt, Deutschland Burgstrasse 53 / Schloss, 06667 Goseck Tel.: +49 (03443) 8 20 60 45 http://www.sonnenobservatorium-goseck.info/home.html Skulpturenpark Lindabrunn, NÖ http://kidivity.at/activity/skulpturenpark-lindabrunn/ Urgeschichtlicher Wanderweg Stillfried-Grub, NÖ http://www.stillfried-grub.at/stillfried-grub_at/Zentrum.html Eiszeitwanderweg „Fanny vom Galgenberg“, NÖ http://www.stratzing.at/content/3/080/Eiszeitwanderweg+Fanny.html Ruine Staatz, NÖ http://staatzerberg.wordpress.com/ -20-
Medieninhaber und Herausgeber: BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG UND FRAUEN Medienservice 1014 Wien, Minoritenplatz 5 Tel.: +43 1 53 120-4829, FAX +43 1 53 120-4848 E-Mail: medienservice@bmbf.gv.at Ausgearbeitet von: Martina Kienberger Download unter: http://www.bmbf.gv.at/schulen/service/mes/specials.xml Bestellungen: AMEDIA Servicebüro 1140 Wien, Sturzgasse 1a Tel.: +43 1 982 13 22, Fax +43 1 982 13 22-311 E-Mail: office@amedia.co.at Verlags- und Herstellungsort: Wien
Sie können auch lesen