ABE Shinzo, Premierminister von Japan Pressekonferenz (7. April 2020)
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ABE Shinzo, Premierminister von Japan Pressekonferenz (7. April 2020) Zunächst möchte ich im Namen der gesamten japanischen Bevölkerung allen Ärzten, Krankenpflegefachkräften, Krankenpflegehilfskräften und Krankenhausmitarbeitern im ganzen Land sowie den Gesundheitsämtern, Experten und klinischen Labortechnikern, die an den Cluster- Gegenmaßnahmen beteiligt sind, meinen aufrichtigen Dank aussprechen. Ich möchte Ihnen meinen tiefen Respekt dafür zollen, dass Sie im Kampf gegen das neuartige Coronavirus an vorderster Front stehen und sich mit großem Verantwortungsbewusstsein aufopfernd dafür einsetzen, auch jetzt, in diesem Augenblick, so viele Leben wie möglich zu retten. Im Kampf gegen dieses grausame Virus, das bereits mehr als 60.000 Menschen auf der ganzen Welt getötet hat, ist die Existenz von medizinischem Fachpersonal mit fundierten Kenntnissen und einem starken Pflichtbewusstsein eine Ermutigung für uns alle. Dafür danke ich Ihnen wirklich sehr. Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um all diejenigen zu unterstützen, die sich dieser schwierigen Situation, die das Risiko einer Ansteckung birgt, ohne Angst und mit vollem Einsatz stellen. Wir werden alle Möglichkeiten nutzen, um das medizinische Personal vor Ort zu schützen. Wir erhöhen die inländische Produktion von medizinischen Versorgungsgütern, die für die Infektionsprävention unerlässlich sind. Wir werden das Versorgungssystem weiter stärken und haben dabei auch andere Industriezweige, wie zum Beispiel die Elektrogerätehersteller, um Hilfe gebeten. Um die Belastung der medizinischen Einrichtungen zu verringern, werden wir Erkrankte, die leichte oder keine Symptomen haben, in Unterkünften statt in medizinischen Institutionen unterbringen und behandeln lassen. Mit Unterstützung von Hotelketten haben wir bereits 10.000 Zimmer in der Kanto-Region und 3.000 Zimmer in der Kansai-Region gesichert. Zudem baut die Nippon Foundation derzeit eine temporäre Einrichtung. Indem wir diese Einrichtungen nutzen und die medizinische Versorgung auf die Behandlung von Patienten mit schweren Symptomen verlagern, werden wir die Funktionsfähigkeit der Krankenhäuser sicherstellen. Doch trotz solcher Bemühungen steigt die Zahl der Infizierten rapide an, insbesondere in Ballungsgebieten wie Tokyo und Osaka, und die Zahl der Krankenhausbetten steht kurz davor, an ihr Limit zu stoßen. Auch die physische und psychische Belastung der medizinischen Fachkräfte nimmt zu, und die medizinische Betreuung vor Ort befindet sich in einer kritischen Situation. Obwohl sich die Epidemie derzeit noch nicht rasant und nicht im ganzen Land ausbreitet, sind wir zu dem Schluss gekommen, dass die Zeit knapp wird, da es Gebiete gibt, in denen das Gesundheitssystem bereits extrem strapaziert ist. Nach unserem Urteil besteht die Gefahr, dass diese Situation enorme Auswirkungen auf das Leben der Menschen und die Wirtschaft unseres Landes haben wird. Heute ist Herr Dr. Omi bei dieser Pressekonferenz anwesend, und nachdem wir gerade auch die Zustimmung des Beratungsausschusses erhalten haben, rufe ich nun den Notstand gemäß Artikel 32 des Gesetzes über Sondermaßnahmen aus.
Die davon betroffenen Gebiete sind die Präfekturen Tokyo, Kanagawa, Chiba und Saitama in der Region Kanto, die Präfekturen Osaka und Hyogo in der Region Kansai sowie die Präfektur Fukuoka in Kyushu. In Tokyo, wo es die meisten Infizierten gibt, beabsichtigt die Regierung, bis Ende dieses Monats Anlagen, die mit den Olympischen Spielen in Verbindung stehen, so umzurüsten, dass dort bis zu 800 Menschen mit leichten Symptomen aufgenommen werden können. In Verbindung mit der Notstandserklärung halten wir es auch für möglich, bei Bedarf das medizinische Personal der Selbstverteidigungsstreitkräfte und anderer Organisationen zu mobilisieren, um diese Anlagen als temporäre medizinische Einrichtungen gemäß Artikel 48 des Gesetzes über Sondermaßnahmen zu nutzen. Das Wichtigste, um die Belastung des Gesundheitswesens zu verringern, ist es, die Zahl der Infizierten nicht weiter ansteigen zu lassen. Und dazu sind Verhaltensänderungen, also, dass die Menschen ihre Verhaltensweisen ändern, wichtiger als alles andere. Die Befugnisse im Rahmen des Gesetzes über Sondermaßnahmen sind ausschließlich den Gouverneuren der Präfekturen vorbehalten, aber die Regierung ist der Ansicht, dass sie die Bevölkerung in den vier Präfekturen in der Region Kanto, den Präfekturen Osaka und Hyogo sowie der Präfektur Fukuoka gemäß Artikel 45, Absatz 1 des Gesetzes über Sondermaßnahmen auffordern sollte, nicht leichtfertig auszugehen, sondern nur dann, wenn es zur Sicherung des Lebensunterhalts notwendig ist. Die Lage ist bedenklich. In Tokyo hat die Gesamtzahl der Infizierten 1.000 überschritten. Die Zahl der Erkrankten steigt derzeit mit einer Rate, bei der sich die Zahl der Infizierten innerhalb von fünf Tagen verdoppelt, und wenn diese Ausbreitungsgeschwindigkeit andauert, wird die Zahl der Infizierten in zwei Wochen 10.000 und in einem Monat 80.000 übersteigen. Nach Einschätzung von Experten könnte der Anstieg der Zahl der Infizierten jedoch nach zwei Wochen seinen Höhepunkt erreichen und dann allmählich zurückgehen, wenn wir uns alle nach Kräften darum bemühen, menschliche Kontakte um mindestens 70 Prozent und möglichst um bis zu 80 Prozent zu reduzieren. Auf diese Weise können wir nicht nur einen explosionsartigen Anstieg der Infektionszahlen vermeiden, sondern auch die Möglichkeit zur Eindämmung durch Cluster-Maßnahmen schaffen. Einschließlich einer Frist zur Bewertung der Wirksamkeit bitten wir Sie, für einen begrenzten Zeitraum von einem Monat bis zum 6. Mai, dem Ende der Goldenen Woche, darauf zu verzichten, auszugehen, damit eine Reduzierung um 70 bis 80 Prozent erreicht werden kann. Um es noch einmal zu sagen: Die Voraussetzung, um innerhalb eines Monats aus dieser Notlage herauszukommen, besteht darin, menschliche Kontakte um 70 bis 80 Prozent zu reduzieren. Das ist keine leichte Aufgabe. Wir haben schon bisher um die Einführung von Telearbeit usw. gebeten, und ich möchte darum bitten, dass sämtliche Büroarbeit grundsätzlich zu Hause erledigt wird, mit Ausnahme von Tätigkeiten, die für das Funktionieren der Gesellschaft notwendig sind. Auch für den Fall, dass es absolut notwendig ist, dass Mitarbeiter sich zum Arbeitsplatz begeben, möchten wir alle Arbeitgeber dazu aufrufen, geeignete Maßnahmen zu treffen, beispielsweise die Zahl der Mitarbeiter vor Ort um mindestens 70 Prozent zu reduzieren, indem sie in rotierenden Teams an sich wechselnden Arbeitstagen arbeiten, gestaffelte Arbeitszeiten einzuführen oder für genug Abstand zwischen den Mitarbeitern zu sorgen. Wenn Sie ein Restaurant oder ein anderes Geschäft
betreiben, ergreifen Sie bitte geeignete Maßnahmen, indem Sie beispielsweise für eine gründliche Belüftung sorgen und sicherstellen, dass die Kunden voneinander Abstand halten. Da die Schulen für längere Zeit geschlossen bleiben, werden wir mit den Gemeinden zusammenarbeiten, um den Aufbau einer Umgebung für Online- und anderweitige Lernformen zu beschleunigen. Wir haben beschlossen, das Verbot von medizinischen Dienstleistungen per Telefon und Internet, einschließlich der Erstuntersuchungen, aufzuheben. Wir hoffen, dass Menschen, die sich über das Infektionsrisiko in Arztpraxen und Krankenhäusern Sorgen machen, diese Dienste nutzen werden, so dass sie nicht mehr auf medizinische Betreuungen verzichten müssen. Außerdem möchten wir noch einmal darauf hinweisen, dass Sie sich beim Einkaufen von Dingen des täglichen Bedarfs usw. so verhalten sollten, dass Sie die folgenden drei Bedingungen vermeiden: geschlossene Räume, überfüllte Räume und engen Kontakt. Wie bisher ist es kein Problem, draußen spazieren oder joggen zu gehen. Andererseits sollten Sie es unterlassen, Bars, Nachtclubs, Karaoke-Boxen und Livemusik-Lokale zu besuchen, in denen sich die drei Bedingungen in stärkerem Ausmaß überschneiden. Wir bitten Sie, Versammlungen und Veranstaltungen zu vermeiden, und nicht nur auf Trinkabende, sondern auch auf gemeinsame Mahlzeiten mit vielen Teilnehmern, die nicht zur unmittelbaren Familie gehören, zu verzichten. Das Beängstigende an dieser Infektion ist, dass viele der infizierten Personen überhaupt keine Symptome wie zum Beispiel Fieber haben und sie sich dadurch verbreitet, dass solche Infizierte unbeabsichtigt und unbemerkt die Menschen um sie herum anstecken. Ich möchte, dass Sie alle, insbesondere die jungen Leute, sich bewusst sind, dass Sie möglicherweise bereits infiziert sein könnten. Wenn Sie hinausgehen, vermeiden Sie bitte Menschenmengen, halten Sie Abstand zu anderen Menschen und tragen Sie eine Maske, um Tröpfcheninfektionen zu vermeiden. So können Sie das Leben anderer schützen. Und umgekehrt wird dadurch auch Ihr eigenes Leben geschützt. Deshalb bitten wir um die Kooperation der gesamten Bevölkerung. Da es sich bei den Maßnahmen um Notstandsmaßnahmen handelt, ist es unvermeidlich, dass sie erhebliche Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Aktivitäten haben werden. Viele kleine und mittlere Unternehmen sowie Kleinunternehmer hatten bereits, und haben immer noch, große Schwierigkeiten, ihre Geschäftstätigkeit fortzuführen. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass die japanische Wirtschaft, wie auch die Weltwirtschaft, mit der größten Krise der Nachkriegszeit konfrontiert ist. Ausgehend von diesem starken Krisenbewusstsein sind wir dazu entschlossen, Arbeitsplätze und Lebensgrundlagen um jeden Preis zu schützen. Zu diesem Zweck haben wir beschlossen, eine der weltweit größten Wirtschaftsmaßnahmen mit einer Größenordnung von 108 Billionen Yen oder 20 Prozent des BIP umzusetzen. Für Familien in Schwierigkeiten sowie für kleine und mittlere Unternehmen bzw. Kleinunternehmer werden wir Barleistungen in Höhe von insgesamt mehr als 6 Billionen Yen bereitstellen. Dabei werden wir 300.000 Yen pro Haushalt und zusätzlich zusammen mit der nächsten Kindergeldzahlung 10.000 Yen pro Kind ausbezahlen, wodurch wir auch kinderreichen Familien helfen werden, über die Runden zu kommen.
Das Rückgrat der japanischen Wirtschaft sind die kleinen und mittleren Unternehmen sowie die Kleinunternehmer. Sie alle, die jetzt hart arbeiten und die Zähne zusammenbeißen, selbst inmitten dieser wirklich schwierigen Zeit, sind das Fundament der Stärke Japans. Ihre Stimmen haben uns erreicht. Ihre Bemühungen dürfen nicht vergeblich sein, und in diesem Sinne haben wir erstmals in der Geschichte überhaupt ein Geldleistungssystem für Unternehmen geschaffen. Zwei Millionen Yen werden an kleine und mittlere Unternehmen und eine Million Yen an Einzelunternehmer ausgezahlt, deren Umsatz deutlich zurückgegangen ist. Auch wird es eine Erleichterung oder Befreiung von der Grundsteuer geben. Zusätzlich zur Entrichtung der Verbrauchssteuer und anderer Steuern wird die Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen um ein Jahr aufgeschoben. Natürlich wird es keine Überfälligkeitsgebühren geben. Durch diesen Zahlungsaufschub in Höhe von 26 Billionen Yen ermöglichen wir es, dass Liquiditätsreserven für die Fortführung des Geschäftsbetriebs verwendet werden können. Private Regionalbanken, Kreditbanken und Kreditgenossenschaften werden ebenfalls in der Lage sein, faktisch zinslose und unbesicherte Kredite mit bis zu fünf Jahren Aufschub der Kapitalrückzahlung zu gewähren. Darüber hinaus sind wir entschlossen, mit den Menschen in Japan zusammenzuarbeiten, um die größte Krise der Nachkriegszeit zu überwinden, indem wir alle denkbaren politischen Maßnahmen mobilisieren, wie zum Beispiel die Anhebung der Subventionsrate der Beschäftigungsanpassungssubventionen auf ihr bisher höchstes Niveau. Diese Erklärung des Notstands ist keineswegs die Art von Stadtabriegelung oder Lockdown, die wir im Ausland sehen. Das möchte ich sehr deutlich sagen. Die öffentlichen Verkehrsmittel, einschließlich der Züge und Busse, werden auch weiterhin verkehren. Die Experten sind der Meinung, dass es so etwas wie Straßensperren nicht geben wird, und dass auch überhaupt keine Notwendigkeit dafür besteht. In einigen Teilen der Welt sind viele Menschen nach Stadtabriegelungen aus den Städten geflohen, was zu Chaos und zur Infektionsausbreitung geführt hat. Wovor wir uns jetzt am meisten fürchten sollten, ist die Angst selbst. Wie Sie sich vielleicht erinnern, hat ein Gerücht in den sozialen Medien zu einer Knappheit von Toilettenpapier in den Geschäften geführt. Wie Sie alle fühle auch ich eine große Unsicherheit über dieses Virus, weil es ein unsichtbarer Feind ist. Eigentlich, so glaube ich, sind die sozialen Medien in einer solchen Situation ein Instrument, um die Bindungen zwischen den Menschen zu stärken und soziale Solidarität zu schaffen, und sie können viel dazu beitragen, Ängste in der Gesellschaft zu mindern. Aber sie lösen auch Paniken aus, wenn man aus Angst Fehlinformationen verbreitet. Wenn es so kommt, könnte das unserer Wirtschaft, Gesellschaft und unserem Leben mehr Schaden zufügen als die eigentliche Gefährdung durch das Virus an sich. Nach Ansicht der Experten ist die Ansteckungsgefahr in Tokyo und Osaka in der gegenwärtigen Situation nicht hoch, solange die Menschen darauf verzichten, ohne Notwendigkeit und Dringlichkeit auszugehen, und ihr normales Leben weiterführen. Die Situation ist ganz anders als in den Städten im Ausland, in denen eine Abriegelung durchgeführt wurde. Deshalb möchte ich Sie bitten, davon
Abstand zu nehmen, sich beispielsweise in Regionen außerhalb der Ballungsgebiete zu begeben. In solchen Gebieten gibt es viele ältere Menschen, für die ein hohes Risiko besteht, dass die Infektion einen schweren Verlauf nimmt. Wir bitten Sie darum, ihr Infektionsrisiko nicht zu erhöhen. Natürlich wird alles, was für ein Funktionieren der Gesellschaft wichtig ist, aufrechterhalten. In Zusammenarbeit mit den Lokalregierungen werden Dienstleistungen, die das tägliche Leben unterstützen, wie Strom, Gas, Telekommunikation, Finanzen, Müllabfuhr und Abfallverbrennung, wie gewohnt weiter durchgeführt. Wir bitten alle, die in Altenpflegeeinrichtungen oder Kindertagesstätten arbeiten, denjenigen, die solche Dienste benötigen, auch weiterhin behilflich zu sein. Alle, die mit der Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln und anderen Dingen des täglichen Bedarfs zu tun haben, alle, die im Bereich der Logistik tätig sind, und alle, die im Einzelhandel arbeiten, werden ihre Geschäfte auch weiterhin fortführen. Deshalb bitte ich Sie alle inständig darum, besonnen und auf Grundlage korrekter Informationen zu handeln. Unser Leben hat sich in den letzten zwei Monaten drastisch verändert. Live-Auftritte, auf die man sich gefreut hat, wurden abgesagt, Trinkabende mit Freunden sind ausgefallen, man kann nicht hingehen, wo man hin möchte, man kann sich nicht mehr mit Leuten treffen, der gewohnte Tagesablauf ist nicht mehr möglich. Aber durch Ihr Handeln werden mit Sicherheit viele Leben gerettet. Deshalb möchten wir uns bei jedem einzelnen von Ihnen von Herzen für Ihre Kooperation bedanken. Offen gesagt, die Regierung und die Lokalregierungen allein können diese Notlage nicht überwinden, das ist eine unbestreitbare Tatsache. Werden wir einen explosionsartigen Anstieg der Infektionsfälle abwenden und möglichst viele Schwerstkranke vor dem Tod retten können? Werden Sie sich und geliebte Angehörige schützen können? Es hängt alles davon ab, wie Sie sich verhalten. Deshalb möchte ich nochmals um Ihre Mithilfe bitten. Selbst inmitten großer Unsicherheit, ohne jegliche Gewissheit über die Zukunft, gibt es aber durchaus Anlass zur Hoffnung. Dank dem vereinten Wissen von Unternehmen und Forschern aus ganz Japan und dem Rest der Welt macht die Entwicklung von Impfstoffen und therapeutischen Arzneimitteln Fortschritte. Avigan, ein Medikament, das für die Behandlung neuartiger Influenza- Stämme zugelassen ist und dessen Nebenwirkungen bekannt sind, wurde bereits in mehr als 120 Fällen verabreicht und soll Berichten zufolge die Symptome wirksam verbessern. Im Rahmen von Beobachtungsstudien beabsichtigen wir, die Anwendung so weit wie möglich auf alle Patienten auszudehnen, die dies wünschen. Dazu werden wir die derzeitige Vorratsmenge an Avigan auf die für zwei Millionen Menschen benötigte Menge verdreifachen. Unternehmen in verschiedenen Teilen des Landes haben ihre Unterstützung für die Herstellung der Rohstoffe bekundet, die zur Steigerung der Produktion im Inland benötigt werden. Die Automobilhersteller helfen uns dabei, die Produktion von Beatmungsgeräten zu erhöhen. Die Fluggesellschaften, die eine Reihe von Stornierungen hatten, haben angeboten, beim Nähen der für die medizinische Versorgung vor Ort benötigten Kittel zu helfen. Es gibt Menschen, die
versuchen, handgemachte Masken für die Kinder zu beschaffen, für die wieder die Schule beginnt. Es gibt Lkw-Fahrer, die Tag und Nacht arbeiten, um die Supermärkte mit dem Lebensnotwendigen zu füllen, und die auch jetzt, in diesem Augenblick, dabei sind, die Warenverteilung sicherzustellen. Einige von Ihnen haben mit dem Crowdfunding begonnen, um das medizinische Personal vor Ort im Rahmen Ihrer Möglichkeiten zu unterstützen. Der Krankenpflegeverband, Japanese Nursing Association, ruft die mehr als 50.000 Krankenpflegerinnen und -pfleger, die derzeit nicht aktiv sind, zur Mithilfe auf. Ich möchte mich diesem Aufruf anschließen. Angesichts dieser nationalen Krise bitte ich Sie um Ihre Hilfe im Kampf gegen das Virus. Tatsächlich gibt es Menschen, die bereits dem Aufruf des Krankenpflegeverbands gefolgt sind und angeboten haben, in den medizinischen Dienst zurückzukehren, um Leben zu retten und Leben zu schützen. Im ganzen Land gibt es Menschen, die sich dafür einsetzen, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um diese Krise zu bewältigen, und zwar in allen Bereichen. Genau das ist es, was mir Hoffnung gibt. Vor neun Jahren wurden wir von dem großen Erdbeben in Ost-Japan heimgesucht. Unzählige Menschen verloren ihr unersetzliches Leben, wurden verletzt oder erlitten den Verlust von geliebten Menschen. Was uns während der damaligen schwierigen Tage Hoffnung gab, waren die Bande zwischen den Menschen und die gegenseitige Hilfsbereitschaft, die aus ganz Japan kam. Jetzt sehen wir uns erneut mit großen Schwierigkeiten konfrontiert. Wenn wir jedoch alle zusammenarbeiten, können wir wieder Hoffnung schöpfen und voranschreiten. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir das Virus bezwingen und die Herausforderungen dieser Notlage meistern können. Damit möchte ich meine Bemerkungen abschließen.
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