Wenn Armut blind macht - Schweizerisches Rotes Kreuz
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Wenn Armut blind macht Wie das Schweizerische Rote Kreuz in Afrika und Asien Armutsblindheit heilt und verhindert Alle zehn Sekunden erblindet weltweit ein Erwachsener, jede Minute ein Kind. Schweizerisches Rotes Kreuz
© Fotos: SRK, Beatrix Spring; SRK, Monika Christofori-Khadka; SRK, Capsar Martig; SRK, Fabian Biasio; SRK, Kamal Barral; Hilde Eberhard, Uster
Rund 40 Millionen Menschen Das Augenlicht zu verlieren ist ein schweres Schicksal. Zu wissen: Jeder Schritt in sind weltweit blind unbekannter Umgebung birgt Gefahren, jeder nicht sorgsam abgelegte Gegen- stand muss mühsam ertastet werden – das ist für sehende Menschen kaum vorstellbar. Für Millionen von Menschen ist diese Vorstellung jedoch Realität. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass weltweit rund 40 Milli- onen Menschen blind und 246 Millionen stark sehbehindert sind. Fakten zur Armutsblindheit •• Weltweit sind rund 40 Millionen Menschen blind und 246 Millionen stark sehbehindert. •• Die häufigste Ursache für Armutsblindheit ist der graue Star (Katarakt). •• 80 Prozent aller Blinden verlieren ihr Augenlicht an heilbaren Krankheiten. •• «Vision2020 – das Recht auf Sehen», die weltweite Initiative der WHO, will bis im Jahr 2020 die verhütbare Blindheit bekämpfen. Das SRK wirkt an der Umsetzung dieses Zieles mit. 90 Prozent der blinden Menschen leben in den ärmsten Ländern der Welt, die meisten davon in Afrika und Asien. In vielen dieser Regionen gibt es kaum Ärzte und Medikamente, die Menschen leben unter schlechten hygienischen Bedingun- gen, sind mangelernährt und besonders anfällig für Krankheiten. Das führt dazu, dass 80 Prozent aller blinden Menschen ihr Augenlicht wegen Krankheiten verlie- ren, die eigentlich verhütbar und heilbar sind. Blindheit betrifft viele: Diese Enkelin aus Ghana muss sich um ihren blinden Grossvater kümmern, statt zur Schule gehen zu können. Diese traurigen Tatsachen haben die WHO im Jahr 1999 dazu bewogen, die Initia- tive «Vision 2020 – Das Recht auf Sehen» ins Leben zu rufen. Bis im Jahr 2020 soll die Armutsblindheit drastisch reduziert werden. Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) setzt sich in all seinen Einsatzländern aktiv dafür ein. 3
Die Ursachen der Häufigste Ursache für den Verlust des Augenlichts in Entwicklungsländern ist der Armutsblindheit graue Star (Katarakt). 51% aller Erblindungen gehen auf diese Krankheit zurück. Tendenziell sind Erblindungen aufgrund von Infektionskrankheiten leicht rück- gängig, solche aufgrund chronischer Krankheiten wie Diabetes nehmen auch in Entwicklungsländern stark zu. 51% Katarakt 21% andere Gründe, wie z.B. Unfälle 8% Glaukom 5% Altersbedingte Makuladegeneration 4% Hornhauttrübung 4% Kinderblindheit 3% Trachom 3% unkorrigierte Sehschwächen 1% Diabetische Retinopathie Quelle: Global Data On Visual Impairment, WHO 2010 Sehbehinderungen und Blindheit sind für die Menschen in den Ländern des Südens eine besonders schwere Bürde. Rehabilitation oder Hilfsmittel für den Alltag gibt es kaum. Blinde Menschen können nicht mehr ihre Familien ernähren und sind auf permanente Hilfe angewiesen. Es sind Kinder – meist Mädchen – die ihre blinden Verwandten begleiten und die Arbeit der Erwachsenen verrichten müssen. Das Augenlicht zu verlieren ist für den betroffenen Menschen ein schweres Schicksal. In armen Ländern gehen damit Vernachlässigung und noch grössere Armut einher. Die Erblindung einer Person hat Auswirkungen auf das Leben einer ganzen Familie. 4
Blindheit kostet Kinderleben Weltweit sind gemäss WHO rund 1,4 Millionen Kinder unter 15 Jahren blind – und jedes Jahr kommen tausende weitere dazu. Studien zeigen, dass mehr als die Hälfte aller blinden Kinder im ersten oder zweiten Jahr nach der Erblindung stirbt. Die Gründe für die Erblindungen sind vielfältig: Masern, Vitamin-A-Mangel oder Augenkrankheiten bei Frühgeburten sind einige der Ursachen. Einige Kinder lei- den von Geburt an am grauen Star. Aus Unwissen, Armut oder aus Aberglaube wird ihnen vielfach nicht geholfen. Der 10-jährige Ameyaw aus Ghana kurz vor der Operation des grauen Stars im Augencamp des Roten Kreuzes. Sew Erena und Nidiera litten beide seit Geburt am grauen Star. Choco, ein Rotkreuzhelfer in der Northern Region in Ghana, hatte sie im Sommer 2008 entdeckt und ihre Eltern überzeugen können, die Mädchen operieren zu lassen. «Ich bin glücklich, dass meine Kinder nun sehen können», sagte ihr Vater nach dem Eingriff. Choco überprüfte die Genesung ihrer Augen regelmässig. Die Mädchen entwickelten sich gut und sind heute zwar scheue, aber selbständige junge Frauen. Fünf Jahre später: Die Schwestern mit Die einst blinden dem Augenarzt Schwestern Dr. Wanye, der sie Sew Erena und damals operiert Nidiera. hatte. 5
Altgold für Weltweit hoffen Millionen von blinden oder sehbehinderten Kindern und Erwach- senen auf Hilfe. Mit dem einzigartigen Projekt «Augenlicht schenken»des SRK ist es möglich, diesen Menschen zu helfen: Augenlicht Das Prinzip von «Augenlicht schenken» ist einfach und beruht auf der Idee des Wiederverwertens: Zahngold und Schmuck, der entweder defekt ist oder nicht mehr getragen wird, können dem SRK gespendet werden. Schöne Schmuckstücke werden weiterverkauft, die restlichen zusammen mit dem Zahngold eingeschmol- zen. Die verschiedenen Edelmetalle werden zum bestmöglichen Preis verkauft. Mit dem Erlös aus den Edelmetallen werden die augenmedizinischen Hilfsprojekte des SRK realisiert. Auf www.redcross-gold.ch werden die schönsten Schmuckstücke aus der Samm- lung online zum Kauf angeboten. Alle möglichen Schmuckstücke können gespendet werden – auch aus Silber, Platin oder Weissgold. Kostengünstig, effizient und Für die Behandlung des grauen Stars, der häufigsten Ursache von Armutsblind- von grossem Mehrwert heit, gibt es kein Heilmittel. Bei fortgeschrittener Erkrankung hilft nur die Opera- tion. Dabei wird die trübe Augenlinse entfernt und eine Kunstlinse eingesetzt. Diese Operation kostet in den SRK-Einsatzländern pro Auge 50 Franken – und ein Blinder kann danach wieder sehen! Für die betroffenen Menschen ist diese Hei- lung ein Wunder, das ihnen ein neues Leben schenkt. Zahngold und Schmuck können dem SRK in eigens dafür produzierten Kuverts zugeschickt werden. Alle Zuschriften mit leserlichem Absender werden mit einem informativen Dankesbrief bestätigt und verdankt. Beachten Sie dabei bitte folgendes: •• Bitte vermerken Sie den Absender mit Kugelschreiber und nicht mit einem Stempel •• Füllen Sie das Kuvert nicht zu fest, es könnte zerreissen •• Falls Sie grössere Schmuckstücke schicken möchten, verpacken Sie diese bitte in eine kleine Schachtel 6
So arbeitet Gemeinsam mit den lokalen Rotkreuz-Gesellschaften baut das SRK in seinen Einsatzländern Nepal, Kirgistan, Ghana, Mali und Togo qualitative, regionale augenmedizinische Dienste auf. Ziel ist die Prävention und Heilung von Augen- das SRK krankheiten. Eine Expertengruppe aus mehreren Schweizer Augenärzten berät das SRK in allen augenmedizinischen Fragen. gegen die • Die Aus- und Weiterbildung von einheimischen Fachpersonen und Freiwilligen bildet das Fundament der Rotkreuzhilfe gegen die Armutsblindheit. Armutsblind- • Gut ausgebildete Freiwillige und Gesundheitsarbeiter klären in Dörfern über die Ursachen und Behandlungen von Augenkrankheiten auf. heit • In Schulen werden Kinder und Jugendliche präventiv an den Augen untersucht und wenn nötig behandelt. • In ganz abgelegenen Regionen werden mobile Augencamps organisiert. In diesen Camps und in kleinen Distrikt-Spitälern operieren und behandeln Augenärzte und Augenpfleger so viele Patienten wie möglich. • Gesundheitsposten und Augenkliniken werden gebaut und mit medizinischen Geräten und Materialien ausgerüstet. Gemeinsam mit dem jeweiligen Roten Kreuz und abgestimmt auf die jeweilige nationale Gesundheitspolitik schafft das SRK so qualitative augenmedizinische Dienstleistungen. Eine Augenpflegerin des Roten Kreuzes kontrolliert die Augen eines Schülers in Ghana. 7
Afrika: In der Northern Region Ghanas leben die Menschen völlig isoliert und auf sich Sehtests unter gestellt in extremer Armut. Augenkrankheiten wie Bindehautentzündungen oder grauer Star sind weit verbreitet. Viele Kinder sterben an den Folgen von Mangeler- sengender Sonne nährung, an Durchfall oder an vermeidbaren Krankheiten wie Masern oder Teta- nus. Mali Togo Ghana Seit 1991 arbeitet das SRK mit dem Ghanaischen Roten Kreuz in zehn Distrikten der Northern Region. Im Programm «Action Against Childhood Blindness» fokus- siert das SRK auf Kinder zwischen 0–15 Jahren. Gemeinsam mit dem lokalen Roten Kreuz und dem Gesundheitsministerium bildet das SRK in den Dörfern Lehrperso- nen aus, um sie für Augenleiden zu sensibilisieren. Regelmässig kommt ein Augen- pfleger vorbei und untersucht an einem Tag hunderte von Kindern. So können Augenleiden frühzeitig erkannt und behandelt werden. Kinder mit Sehschwächen erhalten Brillen und werden sensibilisiert dafür, wie wichtig das Tragen der Brille zum Beispiel in der Schule ist. Regelmässige Sehtests in Schulen verhindern, dass Augenkrankheiten zu spät erkannt werden. 8
In den abgeschiedenen Dörfern leisten die Freiwilligen des Roten Kreuzes wich- tige Aufklärungsarbeit. Sie organisieren Treffen, an denen sie die Dorfbewohner über Augenkrankheiten, Fehlsichtigkeit und Hygiene informieren. Männer, Frauen und Kinder werden ermutigt, ihre Augen testen zu lassen. Der diplomierte Augen- pfleger stellt eine erste Diagnose, die anschliessend durch den Augenarzt über- prüft wird. Danach folgt die Behandlung oder Operation. Das SRK fördert die Ausbildung von Ärzten und Augenpflegern, denn qualifizier- tes Personal gibt es kaum: Für die 1,8 Millionen Menschen im Einsatzgebiet des SRK steht nur ein Augenarzt zur Verfügung. Dieser operiert und arbeitet unter extrem anstrengenden Bedingungen. Der Augenarzt während einer Operation des grauen Stars. Ein vergleichbares augenmedizinisches Programm führt das SRK seit 2003 in Togo. In dem westafrikanischen Kleinstaat arbeitet das SRK gemeinsam mit dem Roten Kreuz von Togo und dem Gesundheitsministerium in der Région Centrale und im Distrikt Bassar der Kara Region. Ziel ist der Aufbau von qualitativen augenmedizi- nischen Dienstleistungen für die ärmste Bevölkerung. Die Schwerpunkte liegen in der Operation des grauen Stars und in der Behandlung und Früherkennung von Sehschwächen bei Schulkindern. In der Region Timbuktu im Norden Malis hat das SRK nach der Ernährungskrise von 2005 erst Nothilfe und dann Wiederaufbau geleistet. Seit 2009 ist das SRK daran, die Gesundheitssituation zu verbessern und die regionale, augenmedizini- sche Versorgung aufzubauen. Wegen kriegerischer Konflikte musste das Pro- gramm im April 2012 eingestellt und die Mitarbeitenden evakuiert werden. Erst im Verlauf des Jahres 2013 konnte der Augenarzt seine Arbeit wieder aufnehmen. Das Regionalspital in Timbuktu war glücklicherweise von Plünderungen verschont geblieben, so dass alle Geräte und Instrumente noch funktionstüchtig waren. Das SRK liefert seither regelmässig Medikamente und Verbrauchsmaterial. 9
Asien: Auf dem asiatischen Kontinent engagiert sich das SRK seit vielen Jahren in der Mid- Operationen am Fusse west-Region Nepals. In dieser abgeschiedenen Gegend führen die selbstversor- genden Bauernfamilien auf bis zu 4500 Metern über Meer ein unglaublich hartes des Himalaya und entbehrungsreiches Leben. Medizinische Versorgung gibt es kaum. Kirgistan Nepal Ein Schwerpunkt der Arbeit ist die Prävention von Augenkrankheiten bei Kindern. Dafür werden an den Schulen alle Schülerinnen und Schüler regelmässig unter- sucht und wenn nötig behandelt. Diese so genannten «Screenings» sind sehr erfolgreich: Jährlich durchlaufen über 20 000 Kinder und Jugendliche den Sehtest inkl. Augenkontrolle. So können Krankheiten frühzeitig erkannt und mit Medika- menten behandelt werden. Wer an einer Sehschwäche leidet, erhält eine ange- passte Brille. Viele Jugendliche engagieren sich als Rotkreuzfreiwillige und helfen beispielsweise bei den Augencamps mit oder halten vor Gleichaltrigen Vorträge über Hygiene oder Ernährung. Das SRK engagiert sich auch in der Midwest-Region in Nepal gegen die weit ver- breitete Armutsblindheit. Viele der Bauernfamilien führen in völlig abgelegenen Regionen auf bis zu 4500 Metern über Meer ein unglaublich hartes und entbeh- rungsreiches Leben. Medizinische Versorgung gibt es kaum. Eine junge Freiwillige führt nach der Ankunft der Patientinnen und Patienten im Augencamp einen Sehtest durch. 10
Zwischen 15–20 Mal pro Jahr reist das Augenteam ausserdem in die abgelegensten Gegenden der Region und führt mobile Augencamps durch. In einer provisorischen Augenstation behandeln die Ärzte und Augenpfleger die zu Fuss angereisten Men- schen und führen so viele Operationen und Behandlungen wie möglich durch. Zudem bildet das SRK einheimische Ärzte, Opthalmologie-Assistenten und Freiwil- lige aus und schult sie regelmässig. Dabei werden auch die traditionellen Heiler einbezogen, damit sie Patienten mit Augenleiden rechtzeitig an eine Augenstatio- nen oder ein Augenspital überweisen. In Shurket unterstützt das SRK den Bau einer Augenklinik. Damit werden jährlich rund 80 000 Menschen Zugang zu augenmedizinischer Versorgung erhalten. Die Mitarbeiter des Nepalesischen Roten Kreuzes tragen alle Materialien und Instrumente für die Augencamps in schweren Kisten in die Dörfer. 11
Augenkrankheiten sind weit verbreitet, doch viele Hirtenfamilien können sich die Reise ins Spital und eine Behandlung nicht leisten Ein weiteres Einsatzland ist Kirgistan, das zu den ärmsten Ländern Zentralasiens gehört. Dort engagiert sich das SRK seit mehreren Jahren gegen die Mangelernäh- rung von Kleinkindern und für eine bessere Gesundheitsversorgung. Viele der mit- tellosen Menschen leiden an Augenkrankheiten, doch sie können sich teure Behandlungen in den privaten Spitälern nicht leisten. Die öffentlichen Spitäler ver- fügen oft nur über eine veraltete Infrastruktur. So auch das Nationale Spital in Bish- kek, der Hauptstadt Kirgistans. Weil sich besonders die Augenabteilung in einem schlechten Zustand befindet, stattet das SRK sie mit neuen Geräten und Instru- menten aus. Begleitend dazu werden Ärzte und Pflegepersonal augenmedizinisch aus- und weitergebildet, zum Beispiel in den Bereichen Chirurgie, Diagnose und Hygiene. Hari Ram Tharu lebte in einem kleinen Dorf im Südwesten Nepals. Einfach und hart war das Leben der kleinen Familie, aber Hari Ram Tharu war ein stolzer Mann. Bis seine Augen schlechter und schlechter wurden und sich die Fehler bei der Arbeit häuften. Er verletzte sich immer häufiger mit den Werkzeugen. So konnte er nicht mehr arbeiten. Er begann sich zurückzuziehen. Die Menschen im Dorf mieden ihn. Dass seine Frau nun Geld verdienen musste, brach seinen Stolz. Als das Rote Kreuz ins Dorf kam, schöpfte er Hoff- nung. Die Diagnose lautete: Fortgeschrittener grauer Star auf beiden Augen. Bald darauf wurde Hari Ram Tharu im Augenspital in Nepalgunj ope- riert, die Kosten übernahm das Rote Kreuz. Heute kann Hari Ram Tharu sein Handwerk wieder Hari Ram Tharu kann seit der Operation wieder ausüben und seine Familie ernähren. arbeiten und die Familie ernähren. 12
Augen- Katarakt (grauer Star): Der graue Star wird durch die Trübung der Augenlinse hervorgerufen wird. Die Betroffenen nehmen ihre Umwelt wie durch ein verkratz- tes Milchglas wahr. Ursachen für den grauen Star gibt es verschiedene. Am häufigs- krankheiten ten kommt er im Alter vor, bei Diabetes oder auch als Komplikation bei Masern. Menschen, die lange ungeschützt starken Sonnenstrahlen ausgesetzt sind, erkran- kurz erklärt ken häufiger. In Entwicklungsländern sind Frauen besonders betroffen. Sie sind mangelernährt, durch häufige Schwangerschaften ausgezehrt und haben schlech- ten Zugang zu medizinischer Versorgung. Glaukom (grüner Star) ist eine Augenkrankheit, bei der es zu einer allmählich fortschreitenden Einschränkung des Gesichtsfeldes kommt. Ohne Behandlung führt die Krankheit zum Verlust des Augenlichts. Das Glaukom wird medikamentös oder chirurgisch behandelt. Als präventive Massnahme sollte regelmässig der Augeninnendruck gemessen werden. Die altersbedingte Makuladegeneration ist eine Erkrankung der Netzhaut, die zum Erblinden führen kann. Risikofaktoren sind intensive Lichtbelastung, Vitamin- mangel, hoher Blutdruck und Rauchen. Kinderblindheit wird in erster Linie durch Mangelernährung (Vitamin-A-Man- gel), Masern oder Bindehautentzündung hervorgerufen. Vitamin-A-Mangel erweicht und trübt die Hornhaut und führt zu unheilbarer Blindheit. Masern kön- nen diesen Prozess beschleunigen. Hornhauttrübungen entstehen durch Einlagerungen oder degenerativen Verän- derungen der Hornhaut. Sie könnten die Sicht erheblich beeinträchtigen. Behand- lungen gibt es verschiedene. Trachom ist eine der ältesten Infektionskrankheiten der Erde. Die Übertragung erfolgt über infiziertes Augensekret auf andere Personen. Nach wiederholten Infektionen dreht sich das Augenlid gegen innen und verkratzt mit den Wimpern die Augenoberfläche, bis sie undurchsichtig wird. Die Krankheit kann im Frühsta- dium mit antibiotischer Augensalbe geheilt werden. Unbehandelt führt Trachom zu unheilbarer Blindheit. Diabetische Retinopathie: Darunter versteht man eine durch Zuckerkrankheit bedingte chronische Erkrankung der Netzhaut. Sie beeinträchtigt das Sehvermö- gen und kann zum Erblinden führen. Die Flussblindheit wird von einer Stechmücke übertragen, die an Fliessgewässern brütet. Winzige Larven geraten in die Blutbahn, werden zu Fadenwürmern und gelangen mit der Zeit ins Auge, wo sie den Sehnerv zerstören. In Massenkampag- nen wird ein- bis zweimal jährlich das Medikament Mectizan verabreicht. Dank den Zahngold- und Schmuckspenden aus dem Projekt Augenlicht schenken kann das SRK in Afrika und Asien Blindheit verhüten und Augenkrankheiten heilen. 13
Augenlicht bedeutet Leben: Eine junge Nepalesin in einem Augencamp des Roten Kreuzes. Schenken Sie Augenlicht. So können Sie helfen, Menschen vor dem Schicksal der Blindheit Es warten noch Millionen zu bewahren: Kinder und Erwachsene • Spenden Sie für die Rotkreuzhilfe gegen die Armutsblindheit: auf Hilfe. Mit 50 Franken kann ein am grauen Star erblindetes Auge operiert und wieder sehend gemacht werden. • Schicken Sie uns ausgedienten Schmuck und Zahngold gut verpackt und mit Absender versehen: Wir holen den höchstmöglichen Erlös daraus heraus und finanzieren damit die Augenprojekte in Afrika und Asien. • Kaufen Sie auf der Internetseite www.redcross-gold.ch die schönsten Schmuckstücke der Sammlung sicher und einfach online. Schweizerisches Rotes Kreuz Augenlicht schenken Rainmattstrasse 10, 3001 Bern Telefon +41 31 387 71 11 altgold@redcross.ch www.redcross-gold.ch Postkonto: 30-4200-3 Vermerk: «Augenlicht schenken» IBAN: CH43 0900 0000 3000 4200 3 Sponsoren & Partner: April 2014
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