Lager waren schon frü- her Bewährungsproben - Kirche ...
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13/2019 7. Juli bis 27. Juli OBWALDEN (Bild: df ) Lager waren schon frü- Sarnen Seite 8/9 Schwendi Seite 10 her Bewährungsproben Kägiswil Seite 11 Alpnach Seite 12/13 Damals trug die Jungwacht auf dem Weg ins Lager und bei feier- lichen Anlässen ihre Kluft. Diese bestand für die Kinder aus dem Sachseln Seite 14/15 grünen Hemd, dem Jungwachtgürtel und oft einer kurzen brau- Flüeli • Melchtal Seite 16/17 nen Manchesterhose. Im Gürtel liessen sich Zündhölzer und die Reibfläche einer Streichholzschachtel wunderbar wasserdicht Kerns • St. Niklausen Seite 18/19 verstecken. Das grüne Hemd führte gelegentlich zur spöttischen Giswil Seite 20/21 Bezeichnung «Weihwasserfrösche». (Bild: zvg) Lungern • Bürglen Seite 22/23
2 Thema Lagererinnerungen Vom Notkocher und der weichen Welle Unzählige Kinder verbringen in den und die Pfadfinder ans Schlusslicht … meinten Worte gelang hingegen nicht nächsten Wochen einen Teil ihrer oder umgekehrt. Damit liessen sich immer. Aber die Eltern schickten uns Ferien im Jungwacht-, Blauring-, Prügel und Ärger weitgehend vermei- eh noch ab und zu zur Beichte. Da Pfadfinder- oder Pfarreilager. Für den. Trotzdem kam es vor, dass ganz liessen sich kleinere Fehltritte wieder viele von ihnen bedeuten zwei Wo- kecke Rotzlöffel beim Durchstreifen ausbügeln. Bis heute sind diese La- chen fort von zu Hause eine Bewäh- des Zugs von einer fremden Schar in gergottesdienste für mich unvergess- rungsprobe. Das war schon in den Geiselhaft genommen wurden. Und lich: Einfache, klare, unkomplizierte frühen Siebzigerjahren so. Donato dies führte logischerweise wieder zu Theologie, aber mit viel Tiefgang. Und Fisch erinnert sich. neuen Abreibungen. wir sangen aus voller Kehle. «Die Erde ist schön, es liebt sie der Herr.» Damals war eine Drohne noch ein ge- Ein Schlachtruf wie jener der Es war die Zeit der Negro-Spirituals. flügeltes Insekt. Das Telefon hatte eine Alpnacher Jungwacht Just damals hatte Abbé Bessire in Zü- Wählscheibe, eine fünfstellige Num- Die Jungwacht war auf Reisen klar im rich ein Heft mit zeitgemässen Lie- mer und war mit einem Kabel in Va- Vorteil. Ihre Clairongarde hörte man dern veröffentlicht. «Danke, für die- ters Büro festgebunden. Ich über- nämlich schon von weitem in der sen guten Morgen, danke, für jeden spielte mit dem Mikrophon Musik Bahnhofshalle. Diesen Vorteil wusste neuen Tag.» Leiter «Wubi» – kein vom Radio auf den Kassettenrekorder. sie gerne auszuspielen. Was die Pfad- Mensch kannte seinen richtigen Na- CDs waren noch nicht erfunden. Kein finder dann mit ihren Schlachtrufen men – begleitete mit der Gitarre. normaler Knabe besass damals ein quittierten. Nicht nur die Pfadi, auch Einer hatte eine Trommel dabei. Und ferngesteuertes Auto. Und Funkgeräte wir Jungwächtler hatten unser eigenes wir brüsteten uns vor anderen mit der gab es nur bei der Polizei. Für Unter- «Zigi-Zagi». Spätestens am dritten Tag Jungwacht-Band. Das war zwar nicht haltung am Samstagabend sorgte kannte jeder den Text auswendig und grad Pepe Lienhard, aber die Klänge Mäni Weber mit «Wer gwünnt?». Und schrie, bis die Stimmbänder versag- kamen Roy Orbisons «Pretty Wo- in modernen Pfarreien lag auf den Kir- ten. Bis heute hält die Jungwacht Alp- man» schon ziemlich nahe. chenbänken das Liederbuch «67 Neg- nach meines Wissens eine eigene ro-Spirituals» auf. Doch dazu später. Schlachtruf-Tradition hoch. Der Ba- Vor dem Ämtli gedrückt sistext umfasst gemäss Liederbüch- Für die Gottesdienstfeier brauchte es Alarm am Lötschberg lein 20 Zeilen. Und jedes Jahr im Lager einen Altar. Und da Pfarrhelfer Soh- Die Bundesbahnen hatten damals kommt eine neue Strophe hinzu. Dies mer diesen nicht im Rucksack mitneh- alle Hände voll zu tun. Denn oft fuh- führt zur eigenartigen Situation, dass men konnte, halfen wir ihm beim ren am gleichen Tag 600 Kinderscha- kaum noch ein Leiter tatsächlich das Bauen. Das war eine beliebte Sams- ren mit dem Zug ins Lager. Bestätigt vollständige Zigi-Zagi kennt. Sollten tagsarbeit. Denn damit konnte man hat es mir nie jemand. Aber es muss dann am Besuchssonntag ein paar sich weitgehend vor dem Schuheput- so etwas wie einen internen Alarm Ehemalige mithelfen, dauert das zen und anderen Ämtli drücken. Es bei den SBB gegeben haben. Dann ganze Rekordgebrüll inzwischen galt als edles Werk, beim Altarbau mit- nämlich, wenn sich für den gleichen mehr als drei Minuten. zuhelfen. Pfarrhelfer Sohmer verteilte Zug Jungwacht- und Pfadfinderscha- dabei grosszügig Minörli (Schokola- ren anmeldeten. Diese vertrugen ein- Sonntag hiess Gottesdiensttag destängel). Und schon bald erklang ander in der Regel wie Hund und Früher oder später wurde es im Lager die Strophe «Alle Wege dieser Erde Katz. Oft kam es schon in den ersten Sonntag. Pfarrhelfer Sohmer – wir führen mich zum Himmel hin …». Fast Minuten der Fahrt am Lötschberg nannten ihn nur «dä P» – verbrachte alle. Die weniger frommen führten oder Albula zu Keilereien. Die SBB die ganzen 14 Tage mit uns. Was die- ohne Umwege in die nächste Keilerei. wandte ein einfaches Rezept an: Sie ser Präses damals im Lagergottes- Aber ganz offiziell war prügeln «out», trennte vorsorglich die Streithähne dienst über echte Kameradschaft pre- diskutieren war damals «in»; diskutie- und setzte die Jungwacht in den ers- digte, liess wohl keine Knabenseele ren über alles und jedes. Dies forderte ten Wagen hinter der Lokomotive kalt. Die Umsetzung seiner gut ge- der Zeitgeist der frühen Siebziger-
Thema 3 jahre. Die damals so verspottete «wei- che Welle» konnte sich an der Basis nur langsam durchsetzen. Was später in der Realität auch nichts anderes be- deutete als rumhängen und nichts tun, und die Leiter rauchten vor den Kindern. Heute undenkbar. Von we- gen «gute alte Zeit». Empörung auf höchster Ebene Ich war stolzer Besitzer eines «Jung- wächters». Darum beneideten mich alle Gleichaltrigen. Denn dieses Büchlein war vergriffen und man konnte es nicht mehr kaufen. Der Jungwächter war so etwas wie eine Abfahrt ins Jungwachtlager. In diesem Moment schluckt der eine oder andere Technikbibel für die tägliche Jung- Knirps leer. Aber wer würde sich sein Heimweh schon eingestehen? (Bild: zvg) wachtarbeit. Darin fanden sich das Morsealphabet, ein Abschnitt über Es war nichts anderes als sexuelle Die Not mit dem Notkocher das Kochen auf dem Feuer und die Aufklärung, das grosse Thema der Wir lernten den Mastwurf am Baum, Arbeit mit Karte und Kompass. Und frühen Siebzigerjahre. Ein Skandal den Maurerknoten und den Spanner. ganz viel mehr. Zum Beispiel das in der katholischen Kirche! Es gab Und mehrmals wöchentlich standen Jungwachtgesetz: «Der Jungwächter Ohrfeigen auf höchster Ebene. Die ist ein Christusträger und Marienrit- Bischofskonferenz zeigte sich ent- Worterklärungen ter. Der Jungwächter steht treu zum setzt und verlangte, dass anstössige Priester und zur Kirche. Der Jung- Textstellen überklebt und ergänzt Lalei: Lagerleiter wächter ehrt seine Eltern und liebt wurden. So passierte es auch, denn Präses: Kirchlicher Begleiter, seine Heimat …» Etwas weiter hinten die Büchlein waren schon gedruckt. besonders wichtig im Lager. zehn Lebensregeln. «Kein Selbstmit- Weniger aus Einsicht der Autoren, Schlachtrufe: Lautes männliches leid. Wenn es dir schlecht geht, denke sondern damit das Geld weiterhin in Gehabe, um das eigene Territo- an die Blinden, die unheilbar Kran- die Jugendverbände floss. Aber nie- rium zu markieren, Identität zu ken, die Verschollenen, die Gefange- mand wollte wirklich die neuen stiften und allenfalls bei Aussen- nen in bolschewistischen Kerkern. Jungwachtbüchlein kaufen. Obwohl stehenden Angst zu erzeugen. Denke an die Entbehrungen vieler wir natürlich schon längst wussten, Spanner: Seilspanner, Fuhrmanns- Missionare. Dann wird dir dein Leid dass nicht der Storch die kleinen knoten in der Anwendung. klein erscheinen.» Klar, dass selbst uns Kinder bringt. Aber das Thema be- «Jungwächter»: Handbuch des diese Sprache verstaubt vorkam. Aber rührte damals die Jungs irgendwie Schweizerischen Jungwachtbun- die Alternativen waren eben nicht unangenehm und passte wohl bes- des aus dem Jahr 1957. besser. Sie hiessen «Mops» und ser zu den Verfassern von Mops und Notriemen: Umgangssprachlich «Kniff»; rot und blau eingefasste Kniff als zu den Halbwüchsigen. So für Lunchpaket. Büchlein in zeitgemässer Grafik, die bin ich heute stolzer Besitzer dreier Nielen: Ranken von Waldreben, sich mehrheitlich mit der Raumfahrt, schriftlicher Zeitzeugnisse. Gottsei- die sich im getrockneten Zustand mit dem Fernsehkonsum, mit Um- dank beschäftigen sich «Kennen zum Rauchen verwenden liessen. weltschutz und Ärger zu Hause be- und können» und «Jupiter – Lager- Chi-Rho: Ehrenzeichen der schäftigten. Eher am Rande mit Ge- technik im Taschenformat» nur Jungwacht. Es setzt sich aus den ländezeichen, Knoten und Zeltbau. noch mit den wirklich fachspezifi- zwei griechischen Buchstaben Aber das Problem waren die Seiten 38 schen Themen. Ansonsten würden Chi und Rho zusammen und bis 41 im «Kniff». Diese standen unter sich spätere Generationen fragen, ob kürzt das Wort Christus ab. dem Titel «Du wirst erwachsen». Und denn 2019 im Zeltlager der Klima- Clairon: Trompete ohne Ventile, sie zeigten einen nackten Jungen und wandel für Kinder das wichtigste Markenzeichen der Jungwacht. ein nacktes Mädchen in der Pubertät. Thema war.
4 Thema im Lager Wanderungen auf dem Pro- gramm. Klug überlegt vom «Lalei», Gottesdienste im Sommerlager dass es auf dem Höhenweg zwischen Wie oft schon? Fünfzig Mal? Unter der Hannigalp und Saas Fee kein freiem Himmel, im Esszelt, in der Brennholz gibt. So wurden Notkocher Bergkapelle. Ganz viele schöne Erin- verteilt: Kleine Dosen gefüllt mit Spiri- nerungen überfallen mich, wenn ich tuspaste und einem lottrigen Blechauf- an Lagergottesdienste denke. Vor al- satz. Die Streichhölzer waren sowieso lem jene an die Kinder. Einige von immer im Jungwachtgurt wasserdicht ihnen wirkten nicht sehr motiviert, versorgt. Trotzdem brachte niemand andere waren zu Schabernack aufge- die «Berner Platte» (aus alten Armee- legt, aber die meisten mit offenem beständen) in der Konservendose Herzen. Geschichten, Lagererleb- warm. Entweder verkohlten Bohnen nisse, Lieder zu Gitarrenbegleitung und Speck am Blechboden, oder – was und sehr oft spürbar die Gegenwart häufiger vorkam – die Dose auf dem des anderen Himmels, der unsicht- Notkocher kippte und die ganz Masse baren Welt Gottes. Am eindrück- ergoss sich auf den Boden. Aber im lichsten immer die Eucharistiefeiern Notriemen steckten zum Glück noch an ungewöhnlichen Orten, auf im- Brot, ein Ovosport und ein Apfel gegen provisierten Altären. Leider zuneh- Nur wenige können auf eine so reiche den grössten Hunger. mend seltener. Die Feier soll nicht zu Lagererfahrung zurückblicken wie lange dauern. Zu viele Kinder haben Peter Camenzind aus Alpnach. Wir müssen lauter singen keinen christlichen Glauben, und Wie das Wandern hatte auch das Sin- auch vielen Katholiken bleibt der Zu- JuBla Schwyz/Uri und weiss, dass gen im Lager einen grossen Stellen- gang zu diesem Wunder verschlos- auch vielen anderen – Kindern und wert. Es waren nicht die properen Ge- sen (Stichwort: «langweilig»). Aber Erwachsenen – diese heiligen Mo- sänge aus dem Klassenzimmer. Und eben: Ich freue mich wieder auf die mente in guter Erinnerung bleiben. längst nicht alle hatten einen from- Messe mit den Stockkindern in der men Inhalt. Wir mochten Nach- Bergkapelle Lütholdsmatt, auf die Peter Camenzind, Pfarrer in sing-Lieder wie «Geschter Zabig – am Begegnungen im Kantonslager der Schwyz, aufgewachsen in Alpnach Limmatquai – dä hät mir es Fraueli – uf dä Ranzä wellä gäh. Da hani mi aber – ganz tapfer gwehrt – und ha däm Fraueli – beidi Bei uszehrt.» Be- süchtig. Wer erinnert sich nicht an kratzen. Was dann wieder den Pfad- liebt bei vielen auch das O-ae-le: den beissenden Geschmack von Nie- findern nicht gefiel. Aber das gehörte «Das war noch viel zu leise – wir müs- lenrauch auf der Zunge? zum Spiel. Und selbst wenn dieses sen lauter singen.» Und wir schrien Spiel nach aussen ab und zu brutal tatsächlich um die Wette. «Negerauf- Noch kannte keiner das Wort wirkte, es war nur ein Necken. In der stand» gehörte zur Kategorie der «Tag» Not wären sich Jungwächtler und grauslichen Lieder. «In den Strassen Rein gar nichts durfte nach einer Mit- Pfadfinder beigestanden. Denn alle fliesst der Eiter, der Verkehr geht ru- tagspause auf dem Platz in der Natur kannten die Gefahren der Natur und hig weiter. An den Ecken stehen Kna- zurückbleiben. Schon gar kein Abfall. wussten, dass in einem Lager allerlei ben, die am Eiter sich erlaben.» Sol- Selbst die Feuerstellen wurden ver- passieren konnte. Bis heute. che Lieder waren zu Hause natürlich scharrt und der Platz mit Laub be- nicht gefragt. Gerade deshalb sangen streut. So, wie es die Indianer taten, Donato Fisch wir sie so gerne im Lager. Die Eltern um keine Spuren zu hinterlassen. wussten nichts davon. Sie wussten Und doch, die Plätze, wo eine Jung- Donato Fisch ist auch sonst nicht viel, am allerwenigs- wachtschar gelagert hatte, erkannte Redaktor des ten, wo wir uns in der Freizeit herum- man oft an den «Tags», den zurückge- Pfarreiblatts trieben. Das glaubten wir jedenfalls. bliebenen Zeichen. Das Jungwacht- Obwalden und Und so rauchten wir Nielen im Ver- zeichen, das «Chi-Rho», liess sich Kirchgemeinde- steck. Leo hatte immer einige auf Vor- nämlich wunderbar mit Kohlestü- verwalter in rat dabei. Er meinte sogar, er wäre cken oder Kalksteinen auf Felswände Sachseln.
Thema 5 Obwaldner Scharen verreisen Natur, einfaches Leben und Freundschaften Wer auf eigene Lagererfahrungen zurückblickt, kennt die innere und äussere Aufregung der nächsten Tage. Gegen 500 Kinder brechen auf in eine Welt, wo Kameradschaft und Erlebnisse mehr zählen als ein promi- nenter Schickimicki-Ferienort. Die Lagerorte sind unten aufgelistet. Notfälle im Lager Die RAST (Regionale Arbeitsstelle Jungwacht Blauring) unterstützt die Obwaldner Jubla-Lager mit Knowhow, Ausbildung, administ- rativen Arbeiten und Material. Für Notfälle hat sie ein Krisenkonzept erstellt, das ein 24-Stunden-Not- telefon vorsieht, welches Perso- nen mit viel Lagererfahrung be- treuen. Das Krisenkonzept und Mittagessen vor der Militärunterkunft. Auch wenn die Haarfrisuren von 1974 die Notfallnummer sind in allen auf ein gemischtes Lager hindeuten könnten: Hier essen ausschliesslich Jung- Lagern bekannt. wächtler. Abgeschnittene Jeans mit eingeschnittenen Fransen galten als trendig. (Bild: zvg) Wer ist wann und wo im Lager? Blauring Alpnach, 21.7.–3.8. Zeltlager in Buchberg SH. «Déjà-vu – Miär träid a de Uir und gend 50 Jahr retuir». Lagerleitung: Noemi Bucher. Jungwacht Alpnach, 8.–21.7. Zeltlager in Buchberg SH. «Anno 1959». Lagerleitung: Reto Risi. Blauring/Jungwacht Giswil, 9.–18.7. Zeltlager in Wimmis BE. «Jungwacht und Blauring springid vo Wält zu Wält im Zält.» Lagerleitung: Aline Michel, Sandro Graber. Pfarreilager Kerns, 22.7.–2.8. Hauslager in Les Bois JU. «Tatort Les Bois». Lagerleitung: Olivia De Col, Adrian Durrer. Pfarreilager Kägiswil, 14.–20.7 Hauslager in Visperterminen VS. Lagerleitung: Irène Küchler, Andrea Spichtig. Blauring/Jungwacht Lungern, 2019 kein Lager. Blauring Sachseln, 8.–20.7. Hauslager in Fieschertal VS. «Ene mene Entenschnabel, wir zaubern uns durchs Som- merlager. Hex-hex!» Lagerleitung: Nina Anderhalden, Alicia Schälin. Jungwacht Sachseln, 8.–20.7. Zeltlager in Zernez GR. «I dä Tiäfä vom All». Lagerleitung: Armin Rohrer. Blauring Sarnen, 3.–10.8. Hauslager in Därstetten BE. «70 Jahr AlterWalter, fiir mit üs!» Pfadi Sarnen, 6.–13. Juli Wölflilager. Lagerleitung: Ivo Joller. 8.-20. Juli Pfadilager in Ennetbürgen. Lagerleitung: Céline Anderhalten.
6 Kurznachrichten Kirche und Welt behinderte Schwangere gestoppt. Die Bern Mutter der Schwangeren hatte gegen Keine Wehrpflichtersatzab- den Entscheid eines Gerichts Beru- gabe für Schweizergardisten fung eingelegt. Auch Grossbritan- Weltkirche niens katholische Bischöfe hatten Mitglieder der Schweizergarde sollen keine Wehrpflichtersatzabgabe für München sich empört über das Urteil gezeigt. die Dauer ihres Dienstes in Rom zah- Eritreische Bischöfe schreiben len müssen. Das will die Sicherheits- Protestbrief Kirche Schweiz politische Kommission des National- Im Verhältnis von Staat und christli- Solothurn rats (SiK) mit einer parlamentarischen chen Kirchen in Eritrea ist es im Juni Bistum Basel verabschiedet Initiative erreichen. Diese stammt zu neuen Eskalationen gekommen. sich vom «Laientheologen» vom Walliser SVP-Nationalrat Jean- Wie die Hilfsorganisation Kirche in Luc Addor. Per 1. August verabschiedet sich das Not in München mitteilte, beschlag- Bistum Basel von der Bezeichnung nahmten Soldaten 21 von der eritre- Freiburg «Laientheologe/Laientheologin» und isch-katholischen Kirche geführte Fast 700 000 Franken an ersetzt diese durch die Bezeichnung Kliniken, Arztstationen und Gesund- Missbrauchsopfer «Theologe/Theologin». Dies geht aus heitseinrichtungen. Die Einrichtun- einem Schreiben von Generalvikar 675 500 Franken hat die katholische gen versorgten den Angaben zufolge Markus Thürig an die Seelsorgenden, Kirche der Schweiz im letzten Jahr an insgesamt rund 170 000 Personen. Katechetinnen und Katecheten mit Opfer von sexuellem Missbrauch Die vier katholischen Bischöfe des Datum vom 21. Juni hervor. überwiesen, deren Fälle nach staatli- Landes richteten nun ein Protest- Gleichzeitig mit dem Laientheologen chem und kirchlichem Recht verjährt schreiben an Gesundheitsministerin verschwindet auch der Pastoralassis- sind. Der Betrag wurde auf 47 Ent- Amna Nurhusein. Darin kritisierten tent. Beim Begriff «Pastoralassistent/ schädigungsanfragen verteilt. sie das Vorgehen gegen diese Einrich- Pastoralassistentin» störe seit Jahren, tungen, die zum Teil seit 70 Jahren dass «jemand beruflich immer Assis- Gretzenbach SO von der Kirche betrieben würden, als tent beziehungsweise Assistentin «Wir werden eine Parkplatz- «zutiefst ungerecht». bleibt», schreibt Thürig. Neu spricht Kirche erleben» das Bistum von «Pfarreiseelsorgern» Rom/Tokio Der katholische Pfarrer Wieslaw und «Pfarreiseelsorgerinnen». Papst besucht Tokio Reglinski erzählt in der «Schweiz am Wochenende», wie er die Kirche Der Papst wird am 23. November Zürich in Zukunft sieht. «Ich denke, wir nachmittags in Tokio erwartet, wie ja- «Ich sage den Kirchenchören: werden in Zukunft vermehrt eine panische Onlinemedien meldeten. Nutzt eure Chance!» Art ‹Parkplatz-Kirche› erleben. Es Am folgenden Tag wolle er in Naga- Kirchenmusik muss eng mit der Li- gibt Momente im Leben der Men- saki und Hiroshima für die Opfer der turgie verbunden sein. Davon ist schen, bei denen sie die Kirche Atombombenabwürfe von 1945 be- Martin Hobi, Professor für Kirchen- brauchen und schätzen. Ein Kind ten. Am 25. November sind den An- musik an der Hochschule Luzern, wird geboren, eine Ehe geschlos- gaben zufolge Begegnungen mit Kai- überzeugt. Er bringt das Anliegen in sen. Da kommen viele Menschen ser Naruhito und Ministerpräsident seine Kirchgemeinde im zürcheri- und ‹parkieren› kurz in der Kirche. Shinzo Abe sowie eine Messe in der schen Hinwil und in die Leitung Sobald sie das bekommen haben, Hauptstadt Tokio geplant. Franziskus des Kirchenmusikverbandes des Bis- was sie nötig hatten, fahren sie wei- werde voraussichtlich von Japan aus tums Chur ein. Hobi erklärt: «Am ter. So wie bei einem Parkplatz.» Er eine Friedensbotschaft an die Welt schlimmsten ist, wenn sich ein Chor mache sich keine Sorgen um die richten, hiess es. auflöst. Ich sage: Nutzt eure Chance. Mitgliederzahl und die Teilneh- Es gibt auch ein-, zwei- oder dreistim- menden am Gottesdienst, sagt er. London mige Gesangsliteratur. Und es gibt Anlass ist das 350-Jahr-Jubiläum der Gericht stoppt immer ein paar Leute, die gern wei- Kirche St. Peter und Paul in Gret- Zwangsabtreibung termachen.» Die meisten wollen ge- zenbach. Reglinski ist Pfarrer des Ein britisches Berufungsgericht hat fordert, aber nicht überfordert sein Pastoralraums Niederamt mit Sitz die Zwangsabtreibung für eine geistig und schöne, passende Lieder singen. in Gretzenbach.
Thema 7 Versammlung des Kirchgemeindeverbands Obwalden «Die RKZ versteht sich als Anwältin für das duale System» Auf der Traktandenliste standen am stelle Jungwacht Blauring (RAST) ab- RKZ springt dort ein, wo andere sich 18. Juni die Jahresrechnung und gelöst. Carla Omlin verlässt Ende Juli zurückziehen. Daher sind die Beiträge personelle Veränderungen auf den 2019 die kirchliche Fachstelle für Ju- der Kantonalkirchen in den letzten Fachstellen. Im Anschluss an die gendarbeit. Vor einer Neubesetzung Jahren kontinuierlich gestiegen. Uns eigentliche Versammlung referier- überprüft eine Kommission unter ex- bleibt nicht mehr Geld als vorher.» Die ten Daniel Kosch über die RKZ terner Leitung die Bedürfnisse an die RKZ unterstützt die Jugendverbände, (röm.-kath. Zentralkonferenz der kirchlichen Fachstellen. handelt für die Kirche in der ganzen Schweiz) und Franz Enderli über die Schweiz die Urheberrechtsentschädi- Gründung des Fördervereins Nik- Schon seit Jahren ist die Bischofs- gungen für musikalische Werke aus, laus von Flüe und Dorothee Wyss. nachfolge Dauerthema bei der Ver- finanziert Weiterbildung, fördert die bandsversammlung. «Wir hoffen, bis kirchliche Medienarbeit, leistete Bei- In Abwesenheit des Präsidenten Willi in einem Jahr von erfreulichen Tatsa- träge an das nationale Gedenkjahr und Schmidlin leitete Vizepräsident Lukas chen berichten zu können», schloss den Papstbesuch und vieles mehr. Da- Küng die 58. Verbandsversammlung. Lukas Küng die Versammlung. Und er niel Kosch appellierte an die Solidari- Als Finanzchef präsentierte er auch fügte noch bei: «In der Kirche darf tät mit benachteiligten Regionen in der gleich die Jahresrechnung, die bei Ein- man immer hoffen.» Schweiz und mit jenen Kantonen, die nahmen von 683 100 Franken und keine Kirchensteuer in unserem Sinne Ausgaben von 660 200 Franken mit Es geht um kirchliche kennen. Gerade einmal ein Prozent einem Ertragsüberschuss von 22 868 Solidarität der Kirchensteuererträge würden der Franken schliesst. Budgetiert war ein «Weil wir gemeinsam mehr bewirken, RKZ für gesamtschweizerische Aufga- Plus von 710 Franken. Vom Finanzaus- für die Kirche und für die Menschen, ben zur Verfügung stehen. «Und über gleich haben 2018 die Kirchgemein- darum gibt es uns.» So fasste Daniel dieses Geld entscheiden 50 Delegierte den Lungern und Giswil profitiert. Kosch den zentralen Auftrag der RKZ aus den Kantonalkirchen demokra- zusammen. Und er fügte Beispiele an. tisch.» Die Personalchefin Ruth Glaus infor- «Die RKZ ist Anwältin für das duale Donato Fisch mierte über die personellen Verände- System der Kirche in der Schweiz.» 25 rungen bei den kirchlichen Fachstel- Kantone seien in ihr vertreten. Als letz- Über die Gründung des Fördervereins len. Im Sommer 2018 hat Gisela ter Kanton würde Schwyz am 30. Juni am 16. Oktober berichtet das Pfarrei- Strässle Daniela Käslin auf der Arbeits- über einen Beitritt entscheiden. «Die blatt zu einem späteren Zeitpunkt. Kommentarlos winken 20 Stimmberechtigte die Jahresrechnung durch. (Bild: df )
AZA 6064 Kerns Post CH AG Abonnemente und Adress- änderungen: Administration Pfarreiblatt Obwalden, Unterbalmstr. 8, 6064 Kerns, Tel. 079 575 10 12 tamaramay@gmx.ch 51. Jahrgang. Erscheint vierzehntäglich. – Redaktion Pfarreiseiten: Für die Pfarreiseiten sind ausschliesslich die Pfarrämter zuständig. – Redaktion Mantelteil: Donato Fisch, Judith Wallimann, Monika Küchler, Vreni von Rotz. Adresse: Redaktion Pfarreiblatt Obwalden, Pilatusstrasse 3, 6072 Sachseln, E-Mail pfarreiblatt@ow.kath.ch – Druck/Versand: Brunner Medien AG, 6011 Kriens, www.bag.ch Redaktionsschluss Ausgabe 14/19 (28. Juli bis 17. August): Montag, 15. Juli. Einladung zu den Alpmessen Andreas Pfister verlässt Kägiswil Zahlreiche Alpen in Obwalden bieten Der Gemeindeleiter und Priester Andreas Pfister in den Sommermonaten Berggottes- verlässt die Pfarrei Kägiswil auf Ende Juli dieses Jah- dienste an. Die Angaben dazu sind in res. Ab September wird er mitarbeitender Priester der Regel auf den entsprechenden in Küssnacht am Rigi. Der 61-jährige Theologe Pfarreiseiten zu finden. Zusätzlich arbeitete von 1994 bis 2007 als Pastoralassistent angemeldet für das Pfarreiblatt wur- und Diakon in Alpnach. Seit 12 Jahren ist er Ge- den: meindeleiter von Kägiswil. Am 6. April dieses Jahres wurde er als verwitweter Familienvater zum Pries- ter geweiht. Mehrere Jahre lang engagierte sich Andreas Pfister im Vorstand des Deka- nats Obwalden. Er war Missionsdelegierter, leitete Paarkurse, organisierte mehrerer Urschweizer Seelsorgetage mit und war Kontaktperson zum kan- tonalen Seelsorgerat. Das Dekanat dankt Andreas Pfister für seinen Dienst in Obwalden und wünscht ihm Glück für den neuen Lebensabschnitt und einen guten Start am Fusse der Rigi. Red. 1. Ranfter Klimagespräche im Flüeli Älggialp: An den Sonntagen 7., 14., 21. Juli; 11. August und am Donners- Das zentrumRANFT bietet am 6. Juli vieler Menschen und ist damit eine tag, 15. August (Mariä Himmelfahrt) im ehemaligen Haus Via Cordis die direkte Gefahr für den Frieden», be- finden jeweils um 11.15 Uhr Alpgot- ersten Ranfter Klimagespräche an. Es tont die Präsidentin des Vereins Ursula tesdienste in der Älggikapelle statt. sprechen Dr. Henrik Nordborg, Pro- Bründler. Die Veranstaltung beginnt fessor für Physik an der Hochschule um 14 Uhr. Der Eintritt ist frei. Für das Alp Iwi: Ebenso gibt es während der für Technik in Rapperswil, und Strei- Mittag- bzw. Nachtessen (Fr. 25.–) ist Sommerferienzeit Gottesdienste auf kende aus der Obwaldner Klimabe- eine Anmeldung erforderlich. Die Dis- der Alp Iwi in Giswil: An den Sonnta- wegnung. Die Klimagespräche verste- kussionsveranstaltung richtet sich vor gen 7., 14., 21., 28. Juli; am 4. und 11. hen sich als Teil der Friedensarbeit im allem an die Obwaldner und die üb- sowie am 15. August jeweils um 11.30 zentrumRANFT, «denn der Klima- rige Zentralschweizer Bevölkerung. Uhr. wandel zerstört die Lebensgrundlage www.zentrumranft.ch.
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