Lager waren schon frü- her Bewährungsproben - Kirche ...

Die Seite wird erstellt Hauke Kellner
 
WEITER LESEN
Lager waren schon frü- her Bewährungsproben - Kirche ...
13/2019
                                                                                          7. Juli bis 27. Juli

OBWALDEN

                                                                                                       (Bild: df )

Lager waren schon frü-                                                 Sarnen Seite 8/9

                                                                       Schwendi Seite 10
her Bewährungsproben                                                   Kägiswil Seite 11

                                                                       Alpnach Seite 12/13
Damals trug die Jungwacht auf dem Weg ins Lager und bei feier-
lichen Anlässen ihre Kluft. Diese bestand für die Kinder aus dem       Sachseln Seite 14/15
grünen Hemd, dem Jungwachtgürtel und oft einer kurzen brau-
                                                                       Flüeli • Melchtal Seite 16/17
nen Manchesterhose. Im Gürtel liessen sich Zündhölzer und die
Reibfläche einer Streichholzschachtel wunderbar wasserdicht            Kerns • St. Niklausen Seite 18/19

verstecken. Das grüne Hemd führte gelegentlich zur spöttischen         Giswil Seite 20/21
Bezeichnung «Weihwasserfrösche».                         (Bild: zvg)
                                                                       Lungern • Bürglen Seite 22/23
Lager waren schon frü- her Bewährungsproben - Kirche ...
2        Thema

Lagererinnerungen

Vom Notkocher und der weichen Welle
Unzählige Kinder verbringen in den         und die Pfadfinder ans Schlusslicht …     meinten Worte gelang hingegen nicht
nächsten Wochen einen Teil ihrer           oder umgekehrt. Damit liessen sich        immer. Aber die Eltern schickten uns
Ferien im Jungwacht-, Blauring-,           Prügel und Ärger weitgehend vermei-       eh noch ab und zu zur Beichte. Da
Pfadfinder- oder Pfarreilager. Für         den. Trotzdem kam es vor, dass ganz       liessen sich kleinere Fehltritte wieder
viele von ihnen bedeuten zwei Wo-          kecke Rotzlöffel beim Durchstreifen       ausbügeln. Bis heute sind diese La-
chen fort von zu Hause eine Bewäh-         des Zugs von einer fremden Schar in       gergottesdienste für mich unvergess-
rungsprobe. Das war schon in den           Geiselhaft genommen wurden. Und           lich: Einfache, klare, unkomplizierte
frühen Siebzigerjahren so. Donato          dies führte logischerweise wieder zu      Theologie, aber mit viel Tiefgang. Und
Fisch erinnert sich.                       neuen Abreibungen.                        wir sangen aus voller Kehle. «Die
                                                                                     Erde ist schön, es liebt sie der Herr.»
Damals war eine Drohne noch ein ge-        Ein Schlachtruf wie jener der             Es war die Zeit der Negro-Spirituals.
flügeltes Insekt. Das Telefon hatte eine   Alpnacher Jungwacht                       Just damals hatte Abbé Bessire in Zü-
Wählscheibe, eine fünfstellige Num-        Die Jungwacht war auf Reisen klar im      rich ein Heft mit zeitgemässen Lie-
mer und war mit einem Kabel in Va-         Vorteil. Ihre Clairongarde hörte man      dern veröffentlicht. «Danke, für die-
ters Büro festgebunden. Ich über-          nämlich schon von weitem in der           sen guten Morgen, danke, für jeden
spielte mit dem Mikrophon Musik            Bahnhofshalle. Diesen Vorteil wusste      neuen Tag.» Leiter «Wubi» – kein
vom Radio auf den Kassettenrekorder.       sie gerne auszuspielen. Was die Pfad-     Mensch kannte seinen richtigen Na-
CDs waren noch nicht erfunden. Kein        finder dann mit ihren Schlachtrufen       men – begleitete mit der Gitarre.
normaler Knabe besass damals ein           quittierten. Nicht nur die Pfadi, auch    Einer hatte eine Trommel dabei. Und
ferngesteuertes Auto. Und Funkgeräte       wir Jungwächtler hatten unser eigenes     wir brüsteten uns vor anderen mit der
gab es nur bei der Polizei. Für Unter-     «Zigi-Zagi». Spätestens am dritten Tag    Jungwacht-Band. Das war zwar nicht
haltung am Samstagabend sorgte             kannte jeder den Text auswendig und       grad Pepe Lienhard, aber die Klänge
Mäni Weber mit «Wer gwünnt?». Und          schrie, bis die Stimmbänder versag-       kamen Roy Orbisons «Pretty Wo-
in modernen Pfarreien lag auf den Kir-     ten. Bis heute hält die Jungwacht Alp-    man» schon ziemlich nahe.
chenbänken das Liederbuch «67 Neg-         nach meines Wissens eine eigene
ro-Spirituals» auf. Doch dazu später.      Schlachtruf-Tradition hoch. Der Ba-       Vor dem Ämtli gedrückt
                                           sistext umfasst gemäss Liederbüch-        Für die Gottesdienstfeier brauchte es
Alarm am Lötschberg                        lein 20 Zeilen. Und jedes Jahr im Lager   einen Altar. Und da Pfarrhelfer Soh-
Die Bundesbahnen hatten damals             kommt eine neue Strophe hinzu. Dies       mer diesen nicht im Rucksack mitneh-
alle Hände voll zu tun. Denn oft fuh-      führt zur eigenartigen Situation, dass    men konnte, halfen wir ihm beim
ren am gleichen Tag 600 Kinderscha-        kaum noch ein Leiter tatsächlich das      Bauen. Das war eine beliebte Sams-
ren mit dem Zug ins Lager. Bestätigt       vollständige Zigi-Zagi kennt. Sollten     tagsarbeit. Denn damit konnte man
hat es mir nie jemand. Aber es muss        dann am Besuchssonntag ein paar           sich weitgehend vor dem Schuheput-
so etwas wie einen internen Alarm          Ehemalige mithelfen, dauert das           zen und anderen Ämtli drücken. Es
bei den SBB gegeben haben. Dann            ganze Rekordgebrüll inzwischen            galt als edles Werk, beim Altarbau mit-
nämlich, wenn sich für den gleichen        mehr als drei Minuten.                    zuhelfen. Pfarrhelfer Sohmer verteilte
Zug Jungwacht- und Pfadfinderscha-                                                   dabei grosszügig Minörli (Schokola-
ren anmeldeten. Diese vertrugen ein-       Sonntag hiess Gottesdiensttag             destängel). Und schon bald erklang
ander in der Regel wie Hund und            Früher oder später wurde es im Lager      die Strophe «Alle Wege dieser Erde
Katz. Oft kam es schon in den ersten       Sonntag. Pfarrhelfer Sohmer – wir         führen mich zum Himmel hin …». Fast
Minuten der Fahrt am Lötschberg            nannten ihn nur «dä P» – verbrachte       alle. Die weniger frommen führten
oder Albula zu Keilereien. Die SBB         die ganzen 14 Tage mit uns. Was die-      ohne Umwege in die nächste Keilerei.
wandte ein einfaches Rezept an: Sie        ser Präses damals im Lagergottes-         Aber ganz offiziell war prügeln «out»,
trennte vorsorglich die Streithähne        dienst über echte Kameradschaft pre-      diskutieren war damals «in»; diskutie-
und setzte die Jungwacht in den ers-       digte, liess wohl keine Knabenseele       ren über alles und jedes. Dies forderte
ten Wagen hinter der Lokomotive            kalt. Die Umsetzung seiner gut ge-        der Zeitgeist der frühen Siebziger-
Lager waren schon frü- her Bewährungsproben - Kirche ...
Thema           3

jahre. Die damals so verspottete «wei-
che Welle» konnte sich an der Basis
nur langsam durchsetzen. Was später
in der Realität auch nichts anderes be-
deutete als rumhängen und nichts
tun, und die Leiter rauchten vor den
Kindern. Heute undenkbar. Von we-
gen «gute alte Zeit».

Empörung auf höchster
Ebene
Ich war stolzer Besitzer eines «Jung-
wächters». Darum beneideten mich
alle Gleichaltrigen. Denn dieses
Büchlein war vergriffen und man
konnte es nicht mehr kaufen. Der
Jungwächter war so etwas wie eine          Abfahrt ins Jungwachtlager. In diesem Moment schluckt der eine oder andere
Technikbibel für die tägliche Jung-        Knirps leer. Aber wer würde sich sein Heimweh schon eingestehen?     (Bild: zvg)
wachtarbeit. Darin fanden sich das
Morsealphabet, ein Abschnitt über          Es war nichts anderes als sexuelle       Die Not mit dem Notkocher
das Kochen auf dem Feuer und die           Aufklärung, das grosse Thema der         Wir lernten den Mastwurf am Baum,
Arbeit mit Karte und Kompass. Und          frühen Siebzigerjahre. Ein Skandal       den Maurerknoten und den Spanner.
ganz viel mehr. Zum Beispiel das           in der katholischen Kirche! Es gab       Und mehrmals wöchentlich standen
Jungwachtgesetz: «Der Jungwächter          Ohrfeigen auf höchster Ebene. Die
ist ein Christusträger und Marienrit-      Bischofskonferenz zeigte sich ent-
                                                                                     Worterklärungen
ter. Der Jungwächter steht treu zum        setzt und verlangte, dass anstössige
Priester und zur Kirche. Der Jung-         Textstellen überklebt und ergänzt         Lalei: Lagerleiter
wächter ehrt seine Eltern und liebt        wurden. So passierte es auch, denn        Präses: Kirchlicher Begleiter,
seine Heimat …» Etwas weiter hinten        die Büchlein waren schon gedruckt.        besonders wichtig im Lager.
zehn Lebensregeln. «Kein Selbstmit-        Weniger aus Einsicht der Autoren,         Schlachtrufe: Lautes männliches
leid. Wenn es dir schlecht geht, denke     sondern damit das Geld weiterhin in       Gehabe, um das eigene Territo-
an die Blinden, die unheilbar Kran-        die Jugendverbände floss. Aber nie-       rium zu markieren, Identität zu
ken, die Verschollenen, die Gefange-       mand wollte wirklich die neuen            stiften und allenfalls bei Aussen-
nen in bolschewistischen Kerkern.          Jungwachtbüchlein kaufen. Obwohl          stehenden Angst zu erzeugen.
Denke an die Entbehrungen vieler           wir natürlich schon längst wussten,       Spanner: Seilspanner, Fuhrmanns-
Missionare. Dann wird dir dein Leid        dass nicht der Storch die kleinen         knoten in der Anwendung.
klein erscheinen.» Klar, dass selbst uns   Kinder bringt. Aber das Thema be-         «Jungwächter»: Handbuch des
diese Sprache verstaubt vorkam. Aber       rührte damals die Jungs irgendwie         Schweizerischen Jungwachtbun-
die Alternativen waren eben nicht          unangenehm und passte wohl bes-           des aus dem Jahr 1957.
besser. Sie hiessen «Mops» und             ser zu den Verfassern von Mops und        Notriemen: Umgangssprachlich
«Kniff»; rot und blau eingefasste          Kniff als zu den Halbwüchsigen. So        für Lunchpaket.
Büchlein in zeitgemässer Grafik, die       bin ich heute stolzer Besitzer dreier     Nielen: Ranken von Waldreben,
sich mehrheitlich mit der Raumfahrt,       schriftlicher Zeitzeugnisse. Gottsei-     die sich im getrockneten Zustand
mit dem Fernsehkonsum, mit Um-             dank beschäftigen sich «Kennen            zum Rauchen verwenden liessen.
weltschutz und Ärger zu Hause be-          und können» und «Jupiter – Lager-         Chi-Rho: Ehrenzeichen der
schäftigten. Eher am Rande mit Ge-         technik im Taschenformat» nur             Jungwacht. Es setzt sich aus den
ländezeichen, Knoten und Zeltbau.          noch mit den wirklich fachspezifi-        zwei griechischen Buchstaben
Aber das Problem waren die Seiten 38       schen Themen. Ansonsten würden            Chi und Rho zusammen und
bis 41 im «Kniff». Diese standen unter     sich spätere Generationen fragen, ob      kürzt das Wort Christus ab.
dem Titel «Du wirst erwachsen». Und        denn 2019 im Zeltlager der Klima-         Clairon: Trompete ohne Ventile,
sie zeigten einen nackten Jungen und       wandel für Kinder das wichtigste          Markenzeichen der Jungwacht.
ein nacktes Mädchen in der Pubertät.       Thema war.
Lager waren schon frü- her Bewährungsproben - Kirche ...
4        Thema

im Lager Wanderungen auf dem Pro-
gramm. Klug überlegt vom «Lalei»,            Gottesdienste im Sommerlager
dass es auf dem Höhenweg zwischen
                                             Wie oft schon? Fünfzig Mal? Unter
der Hannigalp und Saas Fee kein
                                             freiem Himmel, im Esszelt, in der
Brennholz gibt. So wurden Notkocher
                                             Bergkapelle. Ganz viele schöne Erin-
verteilt: Kleine Dosen gefüllt mit Spiri-
                                             nerungen überfallen mich, wenn ich
tuspaste und einem lottrigen Blechauf-
                                             an Lagergottesdienste denke. Vor al-
satz. Die Streichhölzer waren sowieso
                                             lem jene an die Kinder. Einige von
immer im Jungwachtgurt wasserdicht
                                             ihnen wirkten nicht sehr motiviert,
versorgt. Trotzdem brachte niemand
                                             andere waren zu Schabernack aufge-
die «Berner Platte» (aus alten Armee-
                                             legt, aber die meisten mit offenem
beständen) in der Konservendose
                                             Herzen. Geschichten, Lagererleb-
warm. Entweder verkohlten Bohnen
                                             nisse, Lieder zu Gitarrenbegleitung
und Speck am Blechboden, oder – was
                                             und sehr oft spürbar die Gegenwart
häufiger vorkam – die Dose auf dem
                                             des anderen Himmels, der unsicht-
Notkocher kippte und die ganz Masse
                                             baren Welt Gottes. Am eindrück-
ergoss sich auf den Boden. Aber im
                                             lichsten immer die Eucharistiefeiern
Notriemen steckten zum Glück noch
                                             an ungewöhnlichen Orten, auf im-
Brot, ein Ovosport und ein Apfel gegen
                                             provisierten Altären. Leider zuneh-      Nur wenige können auf eine so reiche
den grössten Hunger.
                                             mend seltener. Die Feier soll nicht zu   Lagererfahrung zurückblicken wie
                                             lange dauern. Zu viele Kinder haben      Peter Camenzind aus Alpnach.
Wir müssen lauter singen
                                             keinen christlichen Glauben, und
Wie das Wandern hatte auch das Sin-
                                             auch vielen Katholiken bleibt der Zu-    JuBla Schwyz/Uri und weiss, dass
gen im Lager einen grossen Stellen-
                                             gang zu diesem Wunder verschlos-         auch vielen anderen – Kindern und
wert. Es waren nicht die properen Ge-
                                             sen (Stichwort: «langweilig»). Aber      Erwachsenen – diese heiligen Mo-
sänge aus dem Klassenzimmer. Und
                                             eben: Ich freue mich wieder auf die      mente in guter Erinnerung bleiben.
längst nicht alle hatten einen from-
                                             Messe mit den Stockkindern in der
men Inhalt. Wir mochten Nach-
                                             Bergkapelle Lütholdsmatt, auf die              Peter Camenzind, Pfarrer in
sing-Lieder wie «Geschter Zabig – am
                                             Begegnungen im Kantonslager der           Schwyz, aufgewachsen in Alpnach
Limmatquai – dä hät mir es Fraueli –
uf dä Ranzä wellä gäh. Da hani mi
aber – ganz tapfer gwehrt – und ha
däm Fraueli – beidi Bei uszehrt.» Be-       süchtig. Wer erinnert sich nicht an       kratzen. Was dann wieder den Pfad-
liebt bei vielen auch das O-ae-le:          den beissenden Geschmack von Nie-         findern nicht gefiel. Aber das gehörte
«Das war noch viel zu leise – wir müs-      lenrauch auf der Zunge?                   zum Spiel. Und selbst wenn dieses
sen lauter singen.» Und wir schrien                                                   Spiel nach aussen ab und zu brutal
tatsächlich um die Wette. «Negerauf-        Noch kannte keiner das Wort               wirkte, es war nur ein Necken. In der
stand» gehörte zur Kategorie der            «Tag»                                     Not wären sich Jungwächtler und
grauslichen Lieder. «In den Strassen        Rein gar nichts durfte nach einer Mit-    Pfadfinder beigestanden. Denn alle
fliesst der Eiter, der Verkehr geht ru-     tagspause auf dem Platz in der Natur      kannten die Gefahren der Natur und
hig weiter. An den Ecken stehen Kna-        zurückbleiben. Schon gar kein Abfall.     wussten, dass in einem Lager allerlei
ben, die am Eiter sich erlaben.» Sol-       Selbst die Feuerstellen wurden ver-       passieren konnte. Bis heute.
che Lieder waren zu Hause natürlich         scharrt und der Platz mit Laub be-
nicht gefragt. Gerade deshalb sangen        streut. So, wie es die Indianer taten,                            Donato Fisch
wir sie so gerne im Lager. Die Eltern       um keine Spuren zu hinterlassen.
wussten nichts davon. Sie wussten           Und doch, die Plätze, wo eine Jung-                        Donato Fisch ist
auch sonst nicht viel, am allerwenigs-      wachtschar gelagert hatte, erkannte                        Redaktor des
ten, wo wir uns in der Freizeit herum-      man oft an den «Tags», den zurückge-                       Pfarreiblatts
trieben. Das glaubten wir jedenfalls.       bliebenen Zeichen. Das Jungwacht-                          Obwalden und
Und so rauchten wir Nielen im Ver-          zeichen, das «Chi-Rho», liess sich                         Kirchgemeinde-
steck. Leo hatte immer einige auf Vor-      nämlich wunderbar mit Kohlestü-                            verwalter in
rat dabei. Er meinte sogar, er wäre         cken oder Kalksteinen auf Felswände                        Sachseln.
Thema               5

Obwaldner Scharen verreisen

Natur, einfaches Leben und
Freundschaften
Wer auf eigene Lagererfahrungen
zurückblickt, kennt die innere und
äussere Aufregung der nächsten
Tage. Gegen 500 Kinder brechen auf
in eine Welt, wo Kameradschaft und
Erlebnisse mehr zählen als ein promi-
nenter Schickimicki-Ferienort. Die
Lagerorte sind unten aufgelistet.

 Notfälle im Lager
 Die RAST (Regionale Arbeitsstelle
 Jungwacht Blauring) unterstützt
 die Obwaldner Jubla-Lager mit
 Knowhow, Ausbildung, administ-
 rativen Arbeiten und Material. Für
 Notfälle hat sie ein Krisenkonzept
 erstellt, das ein 24-Stunden-Not-
 telefon vorsieht, welches Perso-
 nen mit viel Lagererfahrung be-
 treuen. Das Krisenkonzept und           Mittagessen vor der Militärunterkunft. Auch wenn die Haarfrisuren von 1974
 die Notfallnummer sind in allen         auf ein gemischtes Lager hindeuten könnten: Hier essen ausschliesslich Jung-
 Lagern bekannt.                         wächtler. Abgeschnittene Jeans mit eingeschnittenen Fransen galten als trendig.
                                                                                                                  (Bild: zvg)

 Wer ist wann und wo im Lager?

 Blauring Alpnach, 21.7.–3.8. Zeltlager in Buchberg SH. «Déjà-vu – Miär träid a de Uir und gend 50 Jahr retuir».
 Lagerleitung: Noemi Bucher.
 Jungwacht Alpnach, 8.–21.7. Zeltlager in Buchberg SH. «Anno 1959». Lagerleitung: Reto Risi.
 Blauring/Jungwacht Giswil, 9.–18.7. Zeltlager in Wimmis BE. «Jungwacht und Blauring springid vo Wält zu Wält im
 Zält.» Lagerleitung: Aline Michel, Sandro Graber.
 Pfarreilager Kerns, 22.7.–2.8. Hauslager in Les Bois JU. «Tatort Les Bois». Lagerleitung: Olivia De Col, Adrian Durrer.
 Pfarreilager Kägiswil, 14.–20.7 Hauslager in Visperterminen VS. Lagerleitung: Irène Küchler, Andrea Spichtig.
 Blauring/Jungwacht Lungern, 2019 kein Lager.
 Blauring Sachseln, 8.–20.7. Hauslager in Fieschertal VS. «Ene mene Entenschnabel, wir zaubern uns durchs Som-
 merlager. Hex-hex!» Lagerleitung: Nina Anderhalden, Alicia Schälin.
 Jungwacht Sachseln, 8.–20.7. Zeltlager in Zernez GR. «I dä Tiäfä vom All». Lagerleitung: Armin Rohrer.
 Blauring Sarnen, 3.–10.8. Hauslager in Därstetten BE. «70 Jahr AlterWalter, fiir mit üs!»
 Pfadi Sarnen, 6.–13. Juli Wölflilager. Lagerleitung: Ivo Joller. 8.-20. Juli Pfadilager in Ennetbürgen. Lagerleitung:
 Céline Anderhalten.
6        Kurznachrichten

Kirche und Welt                          behinderte Schwangere gestoppt. Die       Bern
                                         Mutter der Schwangeren hatte gegen        Keine Wehrpflichtersatzab-
                                         den Entscheid eines Gerichts Beru-        gabe für Schweizergardisten
                                         fung eingelegt. Auch Grossbritan-
Weltkirche                               niens katholische Bischöfe hatten
                                                                                   Mitglieder der Schweizergarde sollen
                                                                                   keine Wehrpflichtersatzabgabe für
München                                  sich empört über das Urteil gezeigt.
                                                                                   die Dauer ihres Dienstes in Rom zah-
Eritreische Bischöfe schreiben
                                                                                   len müssen. Das will die Sicherheits-
Protestbrief                             Kirche Schweiz                            politische Kommission des National-
Im Verhältnis von Staat und christli-    Solothurn                                 rats (SiK) mit einer parlamentarischen
chen Kirchen in Eritrea ist es im Juni   Bistum Basel verabschiedet                Initiative erreichen. Diese stammt
zu neuen Eskalationen gekommen.          sich vom «Laientheologen»                 vom Walliser SVP-Nationalrat Jean-
Wie die Hilfsorganisation Kirche in                                                Luc Addor.
                                         Per 1. August verabschiedet sich das
Not in München mitteilte, beschlag-
                                         Bistum Basel von der Bezeichnung
nahmten Soldaten 21 von der eritre-                                                Freiburg
                                         «Laientheologe/Laientheologin» und
isch-katholischen Kirche geführte                                                  Fast 700 000 Franken an
                                         ersetzt diese durch die Bezeichnung
Kliniken, Arztstationen und Gesund-                                                Missbrauchsopfer
                                         «Theologe/Theologin». Dies geht aus
heitseinrichtungen. Die Einrichtun-
                                         einem Schreiben von Generalvikar          675 500 Franken hat die katholische
gen versorgten den Angaben zufolge
                                         Markus Thürig an die Seelsorgenden,       Kirche der Schweiz im letzten Jahr an
insgesamt rund 170 000 Personen.
                                         Katechetinnen und Katecheten mit          Opfer von sexuellem Missbrauch
Die vier katholischen Bischöfe des
                                         Datum vom 21. Juni hervor.                überwiesen, deren Fälle nach staatli-
Landes richteten nun ein Protest-
                                         Gleichzeitig mit dem Laientheologen       chem und kirchlichem Recht verjährt
schreiben an Gesundheitsministerin
                                         verschwindet auch der Pastoralassis-      sind. Der Betrag wurde auf 47 Ent-
Amna Nurhusein. Darin kritisierten
                                         tent. Beim Begriff «Pastoralassistent/    schädigungsanfragen verteilt.
sie das Vorgehen gegen diese Einrich-
                                         Pastoralassistentin» störe seit Jahren,
tungen, die zum Teil seit 70 Jahren
                                         dass «jemand beruflich immer Assis-       Gretzenbach SO
von der Kirche betrieben würden, als
                                         tent beziehungsweise Assistentin          «Wir werden eine Parkplatz-
«zutiefst ungerecht».
                                         bleibt», schreibt Thürig. Neu spricht     Kirche erleben»
                                         das Bistum von «Pfarreiseelsorgern»
Rom/Tokio                                                                          Der katholische Pfarrer Wieslaw
                                         und «Pfarreiseelsorgerinnen».
Papst besucht Tokio                                                                Reglinski erzählt in der «Schweiz
                                                                                   am Wochenende», wie er die Kirche
Der Papst wird am 23. November           Zürich
                                                                                   in Zukunft sieht. «Ich denke, wir
nachmittags in Tokio erwartet, wie ja-   «Ich sage den Kirchenchören:
                                                                                   werden in Zukunft vermehrt eine
panische Onlinemedien meldeten.          Nutzt eure Chance!»
                                                                                   Art ‹Parkplatz-Kirche› erleben. Es
Am folgenden Tag wolle er in Naga-
                                         Kirchenmusik muss eng mit der Li-         gibt Momente im Leben der Men-
saki und Hiroshima für die Opfer der
                                         turgie verbunden sein. Davon ist          schen, bei denen sie die Kirche
Atombombenabwürfe von 1945 be-
                                         Martin Hobi, Professor für Kirchen-       brauchen und schätzen. Ein Kind
ten. Am 25. November sind den An-
                                         musik an der Hochschule Luzern,           wird geboren, eine Ehe geschlos-
gaben zufolge Begegnungen mit Kai-
                                         überzeugt. Er bringt das Anliegen in      sen. Da kommen viele Menschen
ser Naruhito und Ministerpräsident
                                         seine Kirchgemeinde im zürcheri-          und ‹parkieren› kurz in der Kirche.
Shinzo Abe sowie eine Messe in der
                                         schen Hinwil und in die Leitung           Sobald sie das bekommen haben,
Hauptstadt Tokio geplant. Franziskus
                                         des Kirchenmusikverbandes des Bis-        was sie nötig hatten, fahren sie wei-
werde voraussichtlich von Japan aus
                                         tums Chur ein. Hobi erklärt: «Am          ter. So wie bei einem Parkplatz.» Er
eine Friedensbotschaft an die Welt
                                         schlimmsten ist, wenn sich ein Chor       mache sich keine Sorgen um die
richten, hiess es.
                                         auflöst. Ich sage: Nutzt eure Chance.     Mitgliederzahl und die Teilneh-
                                         Es gibt auch ein-, zwei- oder dreistim-   menden am Gottesdienst, sagt er.
London
                                         mige Gesangsliteratur. Und es gibt        Anlass ist das 350-Jahr-Jubiläum der
Gericht stoppt
                                         immer ein paar Leute, die gern wei-       Kirche St. Peter und Paul in Gret-
Zwangsabtreibung
                                         termachen.» Die meisten wollen ge-        zenbach. Reglinski ist Pfarrer des
Ein britisches Berufungsgericht hat      fordert, aber nicht überfordert sein      Pastoralraums Niederamt mit Sitz
die Zwangsabtreibung für eine geistig    und schöne, passende Lieder singen.       in Gretzenbach.
Thema              7

Versammlung des Kirchgemeindeverbands Obwalden

«Die RKZ versteht sich als Anwältin
für das duale System»
Auf der Traktandenliste standen am         stelle Jungwacht Blauring (RAST) ab-        RKZ springt dort ein, wo andere sich
18. Juni die Jahresrechnung und            gelöst. Carla Omlin verlässt Ende Juli      zurückziehen. Daher sind die Beiträge
personelle Veränderungen auf den           2019 die kirchliche Fachstelle für Ju-      der Kantonalkirchen in den letzten
Fachstellen. Im Anschluss an die           gendarbeit. Vor einer Neubesetzung          Jahren kontinuierlich gestiegen. Uns
eigentliche Versammlung referier-          überprüft eine Kommission unter ex-         bleibt nicht mehr Geld als vorher.» Die
ten Daniel Kosch über die RKZ              terner Leitung die Bedürfnisse an die       RKZ unterstützt die Jugendverbände,
(röm.-kath. Zentralkonferenz der           kirchlichen Fachstellen.                    handelt für die Kirche in der ganzen
Schweiz) und Franz Enderli über die                                                    Schweiz die Urheberrechtsentschädi-
Gründung des Fördervereins Nik-            Schon seit Jahren ist die Bischofs-         gungen für musikalische Werke aus,
laus von Flüe und Dorothee Wyss.           nachfolge Dauerthema bei der Ver-           finanziert Weiterbildung, fördert die
                                           bandsversammlung. «Wir hoffen, bis          kirchliche Medienarbeit, leistete Bei-
In Abwesenheit des Präsidenten Willi       in einem Jahr von erfreulichen Tatsa-       träge an das nationale Gedenkjahr und
Schmidlin leitete Vizepräsident Lukas      chen berichten zu können», schloss          den Papstbesuch und vieles mehr. Da-
Küng die 58. Verbandsversammlung.          Lukas Küng die Versammlung. Und er          niel Kosch appellierte an die Solidari-
Als Finanzchef präsentierte er auch        fügte noch bei: «In der Kirche darf         tät mit benachteiligten Regionen in der
gleich die Jahresrechnung, die bei Ein-    man immer hoffen.»                          Schweiz und mit jenen Kantonen, die
nahmen von 683 100 Franken und                                                         keine Kirchensteuer in unserem Sinne
Ausgaben von 660 200 Franken mit           Es geht um kirchliche                       kennen. Gerade einmal ein Prozent
einem Ertragsüberschuss von 22 868         Solidarität                                 der Kirchensteuererträge würden der
Franken schliesst. Budgetiert war ein      «Weil wir gemeinsam mehr bewirken,          RKZ für gesamtschweizerische Aufga-
Plus von 710 Franken. Vom Finanzaus-       für die Kirche und für die Menschen,        ben zur Verfügung stehen. «Und über
gleich haben 2018 die Kirchgemein-         darum gibt es uns.» So fasste Daniel        dieses Geld entscheiden 50 Delegierte
den Lungern und Giswil profitiert.         Kosch den zentralen Auftrag der RKZ         aus den Kantonalkirchen demokra-
                                           zusammen. Und er fügte Beispiele an.        tisch.»
Die Personalchefin Ruth Glaus infor-       «Die RKZ ist Anwältin für das duale                                  Donato Fisch
mierte über die personellen Verände-       System der Kirche in der Schweiz.» 25
rungen bei den kirchlichen Fachstel-       Kantone seien in ihr vertreten. Als letz-   Über die Gründung des Fördervereins
len. Im Sommer 2018 hat Gisela             ter Kanton würde Schwyz am 30. Juni         am 16. Oktober berichtet das Pfarrei-
Strässle Daniela Käslin auf der Arbeits-   über einen Beitritt entscheiden. «Die       blatt zu einem späteren Zeitpunkt.

Kommentarlos winken 20 Stimmberechtigte die Jahresrechnung durch.                                                      (Bild: df )
AZA 6064 Kerns
                                                          Post CH AG

                                                          Abonnemente und Adress-
                                                          änderungen: Administration
                                                          Pfarreiblatt Obwalden,
                                                          Unterbalmstr. 8, 6064 Kerns,
                                                          Tel. 079 575 10 12
                                                          tamaramay@gmx.ch

51. Jahrgang. Erscheint vierzehntäglich. – Redaktion Pfarreiseiten: Für die Pfarreiseiten sind ausschliesslich die Pfarrämter zuständig. –
Redaktion Mantelteil: Donato Fisch, Judith Wallimann, Monika Küchler, Vreni von Rotz. Adresse: Redaktion Pfarreiblatt Obwalden,
Pilatusstrasse 3, 6072 Sachseln, E-Mail pfarreiblatt@ow.kath.ch – Druck/Versand: Brunner Medien AG, 6011 Kriens, www.bag.ch
Redaktionsschluss Ausgabe 14/19 (28. Juli bis 17. August): Montag, 15. Juli.

Einladung zu den Alpmessen
                                                Andreas Pfister verlässt Kägiswil
Zahlreiche Alpen in Obwalden bieten
                                                Der Gemeindeleiter und Priester Andreas Pfister
in den Sommermonaten Berggottes-
                                                verlässt die Pfarrei Kägiswil auf Ende Juli dieses Jah-
dienste an. Die Angaben dazu sind in
                                                res. Ab September wird er mitarbeitender Priester
der Regel auf den entsprechenden
                                                in Küssnacht am Rigi. Der 61-jährige Theologe
Pfarreiseiten zu finden. Zusätzlich
                                                arbeitete von 1994 bis 2007 als Pastoralassistent
angemeldet für das Pfarreiblatt wur-
                                                und Diakon in Alpnach. Seit 12 Jahren ist er Ge-
den:
                                                meindeleiter von Kägiswil. Am 6. April dieses Jahres
                                                wurde er als verwitweter Familienvater zum Pries-
                                                ter geweiht.
                                                Mehrere Jahre lang engagierte sich Andreas Pfister im Vorstand des Deka-
                                                nats Obwalden. Er war Missionsdelegierter, leitete Paarkurse, organisierte
                                                mehrerer Urschweizer Seelsorgetage mit und war Kontaktperson zum kan-
                                                tonalen Seelsorgerat.
                                                Das Dekanat dankt Andreas Pfister für seinen Dienst in Obwalden und
                                                wünscht ihm Glück für den neuen Lebensabschnitt und einen guten Start
                                                am Fusse der Rigi.                                                   Red.

                                               1. Ranfter Klimagespräche im Flüeli
Älggialp: An den Sonntagen 7., 14.,
21. Juli; 11. August und am Donners-           Das zentrumRANFT bietet am 6. Juli             vieler Menschen und ist damit eine
tag, 15. August (Mariä Himmelfahrt)            im ehemaligen Haus Via Cordis die              direkte Gefahr für den Frieden», be-
finden jeweils um 11.15 Uhr Alpgot-            ersten Ranfter Klimagespräche an. Es           tont die Präsidentin des Vereins Ursula
tesdienste in der Älggikapelle statt.          sprechen Dr. Henrik Nordborg, Pro-             Bründler. Die Veranstaltung beginnt
                                               fessor für Physik an der Hochschule            um 14 Uhr. Der Eintritt ist frei. Für das
Alp Iwi: Ebenso gibt es während der            für Technik in Rapperswil, und Strei-          Mittag- bzw. Nachtessen (Fr. 25.–) ist
Sommerferienzeit Gottesdienste auf             kende aus der Obwaldner Klimabe-               eine Anmeldung erforderlich. Die Dis-
der Alp Iwi in Giswil: An den Sonnta-          wegnung. Die Klimagespräche verste-            kussionsveranstaltung richtet sich vor
gen 7., 14., 21., 28. Juli; am 4. und 11.      hen sich als Teil der Friedensarbeit im        allem an die Obwaldner und die üb-
sowie am 15. August jeweils um 11.30           zentrumRANFT, «denn der Klima-                 rige Zentralschweizer Bevölkerung.
Uhr.                                           wandel zerstört die Lebensgrundlage            www.zentrumranft.ch.
Sie können auch lesen