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LEONHARD EULER: BIOGRAPHIE & ELLIPTISCHE INTEGRALE Johannes Gutenberg-Universität Mainz Institut für Mathematik Hauptseminar „Euler“ – Sommersemester 2015 Dozent: Prof. Dr. Duco van Straten Referentin: Jennifer Pütz 28.04.2015
EULER: BIOGRAPHIE & ELLIPTISCHE INTEGRALE 1. Zur Person Eulers i. Historischer Hintergrund ii. Biographische Details iii. Errungenschaften um die Mathematik und Werke 2. Elliptische Integrale i. Ein Beispiel ii. Definitionen und Normalformen 3. Euler und elliptische Integrale i. Elliptische Integrale vor Euler: Die Lemniskate ii. Additionstheoreme iii. Weitere Erkenntnisse Eulers 2 4. Relevanz und Anwendung
1. ZUR PERSON EULERS Leonhard Euler: 1707 – 1783 „Lest Euler, lest Euler: Er ist unser aller Meister.“ 3 (Pierre-Simon Laplace)
1. ZUR PERSON EULERS: HISTORISCHER HINTERGRUND Europa im 18. Jahrhundert: Absolutismus noch immer vorherrschende Staatsform Merkantilismus als führendes Wirtschaftsmodell Koloniale Expansion Graduelles Aufstreben des Bürgertums Aufstieg Preußens zur fünften Großmacht neben Frankreich, Großbritannien, Russland und Österreich 4
1. ZUR PERSON EULERS: HISTORISCHER HINTERGRUND 5 Europa um 1700
1. ZUR PERSON EULERS: HISTORISCHER HINTERGRUND 6 Europa um 1800
1. ZUR PERSON EULERS: HISTORISCHER HINTERGRUND Zeitalter der Aufklärung (ca. 1650-1800): Gegenbewegung zu Krone und Kirche; Fortschritt durch rationales Denken im Zentrum Wichtige Vertreter: Hobbes, Locke, Rousseau, Voltaire, Kant Kernideen: Politische Emanzipation, religiöse Toleranz Amerikanische und Französische Revolution Impulse auch für Literatur und schöne Künste Hinwendung zu Naturwissenschaften und technologischem Fortschritt Industrielle Revolution 7
1. ZUR PERSON EULERS: HISTORISCHER HINTERGRUND Wissenschaft im 18. Jahrhundert: Hauptsächlich an staatlichen Akademien Wichtige Institutionen: Royal Society (London, 1660) Académie Francaise mit Académie des Sciences (Paris, 1635 bzw. 1666) Preußische Akademie der Wissenschaft (Berlin, 1700) Russische Akademie der Wissenschaften (St. Petersburg, 1724) Wissenschaftliche Journale 8
1. ZUR PERSON EULERS: HISTORISCHER HINTERGRUND Wissenschaft im 18. Jahrhundert: Mathematik: Analysis und Wahrscheinlichkeitsrechnung Wichtige Zeitgenossen Eulers: Johann und Daniel Bernoulli Joseph-Louis Lagrange Pierre-Simon Laplace Blaise Pascal 9
1. ZUR PERSON EULERS: BIOGRAPHISCHE DETAILS 1707 – 1727: Basel *15. April 1707 in Basel 1720: Studium an der Universität Basel 1723: Magisterwürde in Philosophie und Beginn des Theologie Studiums 1725: Abbruch des Theologie Studiums, Wechsel zur Mathematik 1726: Absolvierung des Mathematik Studiums und Veröffentlichung seiner ersten Arbeiten Winter 1726: Berufung an die Russische Akademie der 10 Wissenschaften in Sankt Petersburg
1. ZUR PERSON EULERS: BIOGRAPHISCHE DETAILS 1727-1741: Sankt Petersburg Mai 1727: Ankunft in Sankt Petersburg; Beginn der Arbeit am Lehrstuhl für Mathematik und Physik 1730: Professur der Physik und damit offizielles Mitglied der Akademie 1733: Professur der Mathematik 1734: Heirat mit Katharina Gsell 1740: Verlust des rechten Auges nach einer Infektion 1740: Berufung an die Preußische Akademie der 11 Wissenschaften in Berlin
1. ZUR PERSON EULERS: BIOGRAPHISCHE DETAILS 1741-1766: Berlin Juli 1741: Ankunft in Berlin, Ernennung zum Direktor des Mathematischen Institutes der Preußischen Akademie der Wissenschaften 1759: Tod des Präsidenten der Akademie, Eulers (de facto) Beförderung zu dessen Nachfolger Zerwürfnis mit Friedrich dem Großen 1766: Einladung nach Sankt Petersburg 12
1. ZUR PERSON EULERS: BIOGRAPHISCHE DETAILS 1766-1783: Sankt Petersburg 1766: Rückkehr an die Akademie in Sankt Petersburg 1771: völlige Erblindung; dennoch Fortführung seiner Arbeiten + 18. August 1783 an einer Hirnblutung 13
1. ZUR PERSON EULERS: ERRUNGENSCHAFTEN UND WERKE Eulers Errungenschaften um die Mathematik umfassen viele Teilgebiete: Geometrie: Grundstein für die analytische Geometrie, wichtige Beiträge zur Differentialgeometrie und Topologie Betrachtung von Sinus und Kosinus als Funktionen Zahlentheorie: Beweise zu verschiedenen Vermutungen Fermats, beispielsweise zu Fermats Letztem Satz für den Fall n=3 + = , , , 14
1. ZUR PERSON EULERS: ERRUNGENSCHAFTEN UND WERKE Zahlentheorie: Einführung der Eulerschen φ-Funktion =| 1≤ ≤ , , =1 | Analysis: Introductio in Analysin Infinitorum (1748): Erste Definition einer Funktion, = cos + ∙ sin( ) Aufbau der Differential- und Integralrechnung (Institutiones Calculi Differntialis, 1755 bzw. Institutiones 15 Calculi Integralis, 1768-70)
1. ZUR PERSON EULERS: ERRUNGENSCHAFTEN UND WERKE Analysis: Einführung der Beta- und Gamma-Funktion Gründliches Studium von Differentialgleichungen, Logarithmen, ln −1 = ! . Studium von Reihen und Lösung des Basler Problems: $ (² $ ∑&'$ = und ∑&'$ * = ζ(,) ² ) 16
1. ZUR PERSON EULERS: ERRUNGENSCHAFTEN UND WERKE Andere Gebiete: Physik, bes. Mechanik Astronomie, bes. Mondbewegungen Kartographie Musiktheorie Mathematische Symbolik: f(x), e, i, ̟, Σ, sin, cos, ... 17
1. ZUR PERSON EULERS: ERRUNGENSCHAFTEN UND WERKE Werke: 866 Publikationen: ca. 40 Bücher, ca. 700 Aufsätze Gängigste Referenz: Eneström-Index (E-001 bis E- 866) Bis heute nicht alle Manuskripte veröffentlicht Opera Omnia: seit 1911 durch Euler-Kommission im Birkhäuser-Verlag (bisher über 75 Bände) Briefwechsel 18
2. ELLIPTISCHE INTEGRALE: EIN BEISPIEL 19 Ellipse mit Halbachsen a und b
2. ELLIPTISCHE INTEGRALE: EIN BEISPIEL Umfang der Ellipse: (3 1 -=4 ∙ / 1 − 0 1 sin² 2 4 Diese Formel lässt sich nicht durch elementare Funktionen darstellen. Einfachere Näherungsformeln Hierbei handelt es sich um ein sog. elliptisches 20 Integral.
3. ELLIPTISCHE INTEGRALE BEI EULER: ELLIPTISCHE INTEGRALE VOR EULER Anfänge der Theorie elliptischer Integrale: 1655: John Wallis untersucht den Ellipsenbogen (Arithmetica Infinitorum, 1656) 1679: Jacob Bernoulli stößt bei seinen Untersuchungen der Spirale auf ein elliptisches Integral. 1694: Bernoulli führt die Lemniskate ein: 1 + 51 1 = 2 ² ∙ ( ² − 5²) 21 Lemniskate von Bernoulli
3. ELLIPTISCHE INTEGRALE BEI EULER: ELLIPTISCHE INTEGRALE VOR EULER Anfänge der Theorie elliptischer Integrale: In der Bogenlänge der Lemniskate steckt das elliptische Integral $ 1 / 2 1− 7 4 Etwas später untersucht Bernoulli 8 ² 2 / 1− 7 4 22
3. ELLIPTISCHE INTEGRALE BEI EULER: ELLIPTISCHE INTEGRALE VOR EULER Anfänge der Theorie elliptischer Integrale: 1750: Produzioni Matematiche von Fagnano mit Verdopplungsformel des Lemniskatebogens: 8 9 1 1 / 2 =2∙/ 2 , 1− 7 1− 7 4 4 19∙ $;9< := , >² ≤ 2 − 1 $=9< 23
3. ELLIPTISCHE INTEGRALE BEI EULER: ELLIPTISCHE INTEGRALE VOR EULER Anfänge der Theorie elliptischer Integrale: 1751: Euler liest Fagnanos Werk und verallgemeinert dessen Ergebnisse Geburtsstunde der Theorie elliptischer Integrale 24
3. ELLIPTISCHE INTEGRALE BEI EULER: ELLIPTISCHE INTEGRALE BEI EULER Weitere Resultate Eulers: Vergleich von Ellipsen- bzw. Hyperbelbogen Lösung von Problemen der Art Zu einem Ellipsenbogen fg von einem festen Punkt p auf der Ellipse einen Bogen pq abzutrennen, so dass die Differenz fg- pq dieser Bogen geometrisch angebbar ist. Zu einem Ellipsenbogen fg einen Bogen pqr angeben, welcher genau doppelt so groß ist. 25 Ellipsenbogen
4. RELEVANZ UND ANWENDUNGEN Relevanz: Dank Euler können wir mit elliptischen Integralen umgehen! Weiterführung: Theorie der elliptischen Funktionen durch Abel und Jacobi Niels Henrik Abel Carl Gustav Jacob 26 Jacobi
4. RELEVANZ UND ANWENDUNGEN Anwendungen: Anwendungen in der Mathematik: Oberfläche des Ellipsoids Anwendungen in der Physik bzw. dem Ingenieurswesen Bahn eines schwingenden Pendels 27
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! 28
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