LIEBE LESERINNEN UND LESER, BUB " FORUM BIBLIOTHEK UND INFORMATION

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LIEBE LESERINNEN UND LESER, BUB " FORUM BIBLIOTHEK UND INFORMATION
EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser,
unsere Fachzeitschrift BuB wird vom Berufsverband Information
Bibliothek (BIB) getragen, sie ist aber inhaltlich unabhängig. Um
das zu gewährleisten, gibt es eine zweiköpfige, journalistisch
besetzte Redaktion, einen Beirat und ein Herausgebergremium.
Die Namen hinter den Funktionen finden Sie im Impressum die-
ser Zeitschrift. Das Herausgebergremium wird alle drei Jahre ge-
wählt. Es setzt sich zusammen aus zwei HerausgeberInnen, die
von der BIB-Mitgliederversammlung gewählt werden, und einem
beziehungsweise einer vom BIB-Vorstand delegierten Herausge-
berIn. Gemeinsam mit der Redaktion stimmen die Herausgeber
die Inhalte von BuB ab und setzen Akzente.
   Während des Bibliothekartages 2018 müssen die Herausge-
ber neu gewählt werden. Dafür werden geeignete Kandidatinnen
und Kandidaten gesucht. Wenn Sie also Interesse haben, BuB
fachlich auf der Höhe zu halten, weiterzuentwickeln und noch in-
teressanter für alle in unserer Branche Tätigen zu machen, wenn
Sie darüber hinaus einen guten Überblick über die Bibliotheks-
landschaft haben und gut vernetzt sind, dann bewerben Sie sich
doch bitte als HerausgeberIn. Ihre Bewerbung muss bis zum 11.
Dezember beim Wahlausschuss eingehen, entweder per E-Mail an
wahlausschuss@bib-info.de oder per Post an Kristina Lippold
(Wahlangelegenheit – persönlich), BIB-Geschäftsstelle, Postfach
13 24, D-72703 Reutlingen.

          Dr. Carola Schelle-Wolff, Sprecherin der BuB-Herausgeber

Darüber hinaus finden zur selben Zeit die Wahlen zum BIB-Vor-
stand statt. Auch hier werden noch KandidatInnen gesucht, die
die Geschicke des größten bibliothekarischen Berufsverbands in
den nächsten drei Jahren maßgeblich mitbestimmen möchten.
Der Bundesvorstand besteht aus der/dem Vorsitzenden, zwei
stellvertretenden Vorsitzenden und maximal zwei weiteren Mit-
gliedern, die gemeinsam möglichst breit die gesamte Mitglied-
schaft repräsentieren sollen. Alle Mitglieder des BIB haben die
Möglichkeit, bis zum 11. Dezember Vorschläge für KandidatInnen
zu unterbreiten. Selbstverständlich können Sie auch selbst Ihre
Kandidatur für ein Vorstandsamt erklären. Die Vorschläge richten
Sie bitte an die oben genannte Adresse.

                             Vesna Steyer, BIB-Bundesvorsitzende

BuB 69 11/2017                                                       577
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BuB
                               Forum Bibliothek
                               und Information

                               11 / 2017

                                                FOYER                                      LESESAAL

                                                     POLITIK                                    SCHWERPUNKT:
                                                                                                COMPUTERSPIELE
                                                581 Ethische Grundsätze von Bibliothek
                                                    und Information Deutschland (BID)      596 Spielt Ihr Narren!
                                                                                               Möglichkeiten für Bibliotheken
                                                                                               durch Gaming und Gamification
                                                     ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK
                                                                                               (Christoph Deeg)
  SCHWERPUNKT                                   584 Die Natur als Kooperationspartner
                                                    Sonnenblumen, Kräuter und Gurken
                                                                                           600 Kein leichtes Spiel in Bibliotheken
  COMPUTERSPIELE
                                                    aus der Stadtbibliothek Metzingen
                                                    (Ulrich Koch)                              Aktuelle Entwicklungen bei Spiel-
                                                                                               konsolen, Apps und Kindersoft-
  Warum sollten sich Bib-                                                                      ware (Thomas Feibel)
  liotheken mit Gaming und                           AUS- UND FORTBILDUNG
  Gamification beschäftigen?                    586 Berufsbildung im Öffentlichen Dienst
  Im aktuellen BuB-The-                             Bundesinstitut für Berufsbildung
  menschwerpunkt ab Seite                           stellt mit Entwicklungsprojekt
                                                    nicht-technische Berufe in den
  596 zeigen wir auf, welche
                                                    Fokus (Karin Holste-Flinspach)
  Potenziale Computerspiele
  bieten, aber auch welche
  Gefahren damit verbunden                           WISSEN FRAGT ... ?
  sind und welche rechtlichen                   588 Interaktiv – International –           604 Kinder geben den Ton an
  Regeln einzuhalten sind.                          Interessen                                 TOMMI – der Deutsche Kindersoft-
                                                    Auf einen Espresso mit dem                 warepreis wird seit 2008 in enger
  Eine aktuelle Umfrage (Seite
                                                    Gründer des Computerspielemuse-            Zusammenarbeit mit Bibliotheken
  612) belegt, wie tief Gaming                      ums Klaus Spieler zur »Atmosphä-           ermittelt und vergeben
  bereits im Alltag der Biblio-                     re von Bibliotheken« (Dirk Wissen)         (Eva-Marie Urban)
  theken verwurzelt ist.

  Computerspiele sind indes                                                                606 Ein lohnendes Unterfangen und
  nicht nur für Öffentliche Bib-                                                               neue Herausforderungen
                                                                                               Videospiele: Bestände und Services
  liotheken ein Thema. Ein Bei-                                                                der NCSU Libraries (Jason Jeffe-
  trag aus den USA beschreibt,                                                                 ries, Darby Orcutt, Markus Wust)
  wie Gaming in den Wissen-
  schaftlichen Bibliotheken der
                                                                                           611 Zock dich ins Wochenende
  North Carolina State Uni-
                                                                                               Die Stadtbibliothek Mannheim
  versity in Raleigh mit Erfolg                      TAGUNG                                    entwickelt ein vielfältiges
  eingesetzt wird (Seite 606).                                                                 Gaming-Angebot (Leonie Bär,
                                                591 Die »grüne« Bibliothek steht
                                                                                               Bernd Schmid-Ruhe)
  Foto: Stadtbibliothek Köln                        weltweit im Fokus
                                                    Bericht von der ENSULIB-Konfe-
                                                    renz in Berlin (Andrea Kaufmann)
                                                                                           612 Gaming in Bibliotheken
                                                                                               Ergebnisse einer aktuellen
                                                                                               Online-Befragung (Shannon Hain,
                                                592 NACHRICHTEN
                                                                                               Andreas Mittrowann)
Foto Titelseite: NCSU (Fotomontage: Steffen
Heizereder)
                                                595 MARKT
Fotos Inhaltsverzeichnis: Dirk Wissen,
Stadtbibliothek Straubing, IFLA, Stadtbiblio-
thek Bad Oldesloe

578
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AUS DEM
                                                                                    BERUFSVERBAND
616 Regeln für das Spielen in              634 Wrocław oder Breslau – nach fünf
    Bibliotheken                               Tagen IFLA-Bibliothekskongress in    650 Nachlese Studienreise der
    Das gilt es zu beachten, wenn digi-        der polnischen Stadt heißt es nur        Landesgruppe Thüringen
    tale Spiele in öffentlichen Räumen         noch WrocLOVE                            Der Buspanne zum Trotz: BIB-Lan-
    angeboten werden (Holger Herzog,           Impressionen vom 83. IFLA-Welt-          desgruppe erkundet Bibliotheken
    Marlen Korn, Anja Zimmermann)              kongress vom 19. bis 25. August          in Freiburg und Basel (Petra Kunze)
                                               2017 (Hella Klauser)
                                                                                    651 Englisch in der Bibliothek
618 Mit Gaming wird die Bibliothek                                                      Seminar der Landesgruppe Ba-
    zum Erlebnisraum                                                                    den-Württemberg in der Mediathek
    E-Sport-Events eröffnen neue                                                        Lahr mit Rachel Bull (Birgit König)
    Chancen – bergen aber auch                                                      652 FaMIs in Amsterdam
    einige Risiken / Plädoyer für eine                                                  Auszubildende besuchen auf Studi-
    offene Diskussion                                                                   enfahrt Bibliotheken des Nachbar-
    (Bianca Hochstein, Romy Topf)                                                       landes (Karin Holste-Flinspach)

                                                                                    653 Kandidatenaufruf zur BIB-Vor-
621 Tetris auf Eimern                                                                   standswahl 2018 / Projektar-
    Das Gaming-Event der anderen Art                                                    beitsgruppe »Tätigkeiten in
                                                GRÜNE BIBLIOTHEK                        Öffentlichen Bibliotheken und ihre
    (Bianca Hochstein, Romy Topf)
                                           640 Ernte Deine Stadt                        Bewertung« gestartet
                                               Die Stadtbibliothek Bad Oldesloe
622 Angesagter Treffpunkt für alle             betreibt mit ganz unterschiedli-
    Generationen                               chen Partnern nachhaltige und
    Das »Spielfeld« in der Stadtbiblio-        grüne Bibliotheksarbeit – und er-    577 EDITORIAL
    thek Sterkrade lockt neue Besucher         hält dafür den »IFLA Green Library
    an (Monika Altena)                         Award 2017« (Jens A. Geißler,        654 SUMMARY / RESUME
                                               Tim Schumann)                        656 STELLENANZEIGEN

626 Ein Quell an Inspiration und                                                         IMPRESSUM
    Bestärkung
    Der Besuch der Gamescom lohnt
    sich – auch für Bibliothekare / Zwei
    Kölner Kolleginnen auf Europas
    größter elektronischer Spielemesse                                                         AB IN DIE APP!
    (Svenja Isken, Mariska Feil)

                                                                                    594 Highlight der Filmfestspiele Venedig
     GAMIFICATION                                                                       Trailer zur Doku »Ex Libris« über die
                                                                                        Arbeit der New York Public Library
630 Ermittlung von Kundenbedürf-
    nissen durch Gamification                                                       612 Wie verbreitet sind Computerspiele?
    Mit den Augen der Jugendlichen:        MAGAZIN                                      Ausführliche Ergebnisse einer Be-
    Wie sieht der künftige Jugend-                                                      fragung zu Gaming in Bibliotheken
    bereich der Stadtbibliothek                                                     642 Green Library Award für Bad Oldesloe
                                                FACHLITERATUR
    Ditzingen aus? (Tobias Seidl,                                                       Fotogalerie mit grünen Ideen der
    Cornelia Vonhof)                       644 Handbuch und Lexikon zugleich            ausgezeichneten Stadtbibliothek
                                               (Thomas Keiderling)

                                           646 Bibliothek als Werkzeugkasten
     IFLA-WELTKONGRESS
                                               Eine neue Sicht für Entscheider
633 IFLA-Weltkongress 2017:                    (Ilona Muniqe)
    Erfahrungen eines Nachwuchssti-
                                           647 NEUE FACHLITERATUR
    pendiaten (Sebastian Schultheiß)

BuB 69 11/2017                                                                                                           579
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ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK BIETIGHEIM-BISSINGEN

                                 Raum für Entspannung
                                 Die Bibliothek liegt im historischen Zentrum von Bietigheim. Es wurde Wert darauf gelegt in
                                 diesem klassischem Umfeld eine Oase der Entspannung aber auch ein modernes Umfeld zu
                                 schaffen in dem man sich wohlfühlt. Es wurden Zonen für alle Arten von Nutzern geschaffen
                                 um Alt und Jung unter einem Dach zusammenzubringen. Besonders gelungen ist der Kinder-
                                 bereich der den Eltern die Möglichkeit gibt, ihrem Nachwuchs einen Aufenthaltsbereich zu
                                 nutzen der die Phantasie entwickelt.
                                 Raumgestaltung von Tanja Fähndrich aus unserem Designbüro

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LIEBE LESERINNEN UND LESER, BUB " FORUM BIBLIOTHEK UND INFORMATION
FOYER POLITIK

Ethische Grundsätze von Bibliothek
und Information Deutschland (BID)

Präambel                                   auf Meinungsfreiheit und auf freie Mei-       •    Wir wählen die Informations-
                                           nungsäußerung, wie es in Artikel 19        quellen bedarfsorientiert nach fachli-
Bibliothek und Information Deutschland     der Allgemeinen Erklärung der Men-         chen und qualitativen Kriterien aus –
(BID) e.V. ist die Dachorganisation der    schenrechte der Vereinten Nationen         unabhängig von persönlichen Vorlieben
Bibliotheks- und Informationsverbände      und in Artikel 5 des Grundgesetzes nie-    und von Einflüssen Dritter.
in Deutschland. Ihre Mitglieder sind der   dergelegt ist, sowie aus dem Gleichbe-
Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv),    handlungsgrundsatz nach Artikel 3 des          •    Wir achten auf Absendertrans-
der Berufsverband Information Biblio-      Grundgesetzes.                             parenz und Zuverlässigkeit der Informa-
thek e.V. (BIB), der VDB – Verein Deut-        BID und ihre Mitglieder setzen sich    tionsquellen ohne Beeinflussung durch
scher Bibliothekarinnen und Bibliothe-     für das berufliche Handeln auf der         Werbung.
kare e.V., das Goethe-Institut und die     Basis dieser ethischen Grundsätze ein
ekz.bibliotheksservice GmbH.               und unterstützen die in Bibliotheken           •    Wir setzen uns für die Freiheit
    BID hat sich mit ihren Mitgliedern     Beschäftigten bei deren Beachtung. Das     von Wissenschaft und Forschung ein
auf die folgenden ethischen Grundsätze     geschieht unter anderem durch lau-         und unterstützen diese durch die Bereit-
verständigt, die dem Verband, den Mit-     fende Information und durch Koopera-       stellung von Informationen, Daten und
gliedern selbst und darüber hinaus allen   tion mit verwandten Organisationen.        durch die damit im Zusammenhang ste-
Angehörigen des Bibliothekswesens in       Der Dachverband wird auf der Grund-        henden Dienstleistungen.
Ausbildung und Beruf, in Forschung und     lage von Vorstandsbeschlüssen in der
Lehre zur Orientierung in berufsethi-      Fachöffentlichkeit auch zu ausgewähl-          •    Wir handeln nach dem Grund-
schen Fragen und als Grundsätze guten      ten, grundsätzlichen ethischen Fragen      satz der Offenheit (Openness), wie er
Handelns dienen sollen. Sie sollen zur     Stellung beziehen.                         sich unter anderem in Open Access,
Reflexion und Diskussion über Hand-            BID wird aktiv mit der Fachöffent-     Open Source, Open Educational Resour-
lungsprinzipien anregen und Transpa-       lichkeit in die Diskussion über diese      ces und Open License konkretisiert, um
renz gegenüber Nutzerinnen und Nut-        Grundsätze treten, diese regelmäßig        einen bestmöglichen Zugang zu Infor-
zern und gegenüber der Gesellschaft        auch im Hinblick auf internationale Ent-   mationen zu ermöglichen und die Prin-
insgesamt schaffen.                        wicklungen prüfen und sie nach Bedarf      zipien der Partizipation und Kollabora-
    Zu den traditionellen Aufgaben von     überarbeiten.                              tion zu verwirklichen.
Bibliotheken gehört es, Informations-
dienstleistungen zur Förderung der so-                                                    •    Wir engagieren uns für ge-
zialen, kulturellen und wirtschaftlichen   1. Zugang zu und Vermittlung von           setzliche Regelungen zum Schutz des
Entwicklung bereitzustellen sowie Bil-     Informationen                              geistigen Eigentums, die für einen
dung und Wissenschaft zu unterstützen.                                                angemessenen Ausgleich zwischen den
Bibliotheken dienen damit der informa-         •    Wir ermöglichen einen öffent-     Urheberinnen und Urhebern, den Rechte-
tionellen Grundversorgung.                 lichen Zugang zu unseren realen und        inhaberinnen und -inhabern und den
    Bibliotheken sind Einrichtungen        virtuellen Räumen, den physischen          Nutzerinteressen sorgen.
ohne kommerzielle Interessen, sie sind     Medien­beständen, den digitalen Res-
Orte der Integration und der Kommu-        sourcen und anderen allgemein zugäng-         •     Wir engagieren uns für die Be-
nikation. Sie sind grundlegende Insti-     lichen Informationsquellen.                wahrung, Erschließung, Vermittlung
tutionen der gelebten Demokratie und                                                  und die öffentliche Zugänglichkeit des
ermöglichen die mündige Teilhabe an            •    Wir setzen uns für die freie      kulturellen Erbes sowie von Informatio-
der Gesellschaft.                          Meinungsbildung, für Pluralität und        nen, die als Public Domain öffentliches
    Insbesondere daraus leitet BID eine    für den freien Fluss von Informationen     Gemeingut geworden sind.
grundsätzliche gesellschaftliche Ver-      ein, da der ungehinderte Zugang zu
antwortung von Bibliotheken und der        Informationen essentiell ist für demo-        •     Wir unterstützen bei der Re-
im Bibliothekswesen Tätigen ab. Diese      kratische Gesellschaften. Eine Zensur      cherche und fördern die Lese-, Medien-
ergibt sich insbesondere aus dem Recht     von Inhalten lehnen wir ab.                und Informationskompetenz.

BuB 69 11/2017                                                                                                            581
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FOYER POLITIK

2. Verhältnis zu Interessengruppen,            Beispiel zur Gleichbehandlung, zum Ju-         mit gesetzlichen Regelungen erbringen.
Partnern und Akteuren                          gendschutz und zum Datenschutz.
                                                                                                 •     Wir arbeiten partnerschaftlich
2.1 Nutzer, Kundinnen und Kunden                   •     Wir unterstützen, dass die Biblio-   mit Autorinnen und Autoren, Kreativen
sowie allgemeine Öffentlichkeit                theken als für jedermann zugängliche und       und sonstigen Schöpfern urheberrechtlich
                                               gleichzeitig geschützte Räume ohne kom-        geschützter Werke sowie deren Rechtein-
    •     Wir behandeln alle Personen, die     merzielle Interessen breit genutzt werden.     haberinnen und -inhabern zusammen und
unsere Bibliotheken und Informationsein-                                                      beachten die redaktionelle Freiheit.
richtungen nutzen, im Grundsatz gleich.
Informationen und Beratung erteilen wir        2.2 Unterhaltsträger
sachlich, unparteiisch und freundlich.                                                        2.4 Kolleginnen und Kollegen,
                                                   •    Wir erfüllen den Auftrag unserer      Berufsumfeld
    •    Wir strukturieren, präsentieren       Unterhaltsträger und arbeiten mit ihnen ver-
und bereiten Inhalte in einer Weise auf, die   trauensvoll und regelkonform zusammen.             •     Fachliche Unabhängigkeit,
es ermöglicht, selbständig und zielgenau                                                      Respekt, Fairness, Kooperationsbereit-
Informationen zu finden und zu nutzen.             •     Wir betonen die fachliche und        schaft, kritische Loyalität sowie die Be-
                                               inhaltliche Unabhängigkeit der bibliothe-      reitschaft, aus Fehlern zu lernen, kenn-
    •     Wir setzen uns für die gesell-       karischen Arbeit von politisch motivierter     zeichnen unser Verhalten.
schaftliche Teilhabe durch einen ent-          oder anderer sachfremder Einflussnahme.
geltfreien bzw. kostengünstigen Zugang                                                            •    Wir streben eine Kultur der Ko-
zu unseren Beständen, den digitalen An-                                                       operation, des selbst verantworteten Han-
geboten und Dienstleistungen ein.              2.3 Partnerinnen und Partner                   delns und des gegenseitigen Vertrauens an.

    •    Wir engagieren uns aus Über-              •      Wir arbeiten nur mit Geschäfts-        •    Wir geben unsere Berufserfah-
zeugung für die Beachtung der gesetz-          partnerinnen und Geschäftspartnern zusam-      rung weiter und unterstützen Berufsan-
lichen Vorgaben für unsere Arbeit, zum         men, die ihre Leistungen in Übereinstimmung    fängerinnen und -anfänger.

  Beitrag zu einer offenen Diskussion
  Als der Leitende Redakteur von BuB, Bernd Schleh, für     wurde, befasste sich schwerpunktmäßig mit den ethischen
  das Editorial der Januarausgabe 2016 auf Themensu-        Grundsätzen im Umgang mit Kundinnen und Kunden sowie
  che war, fand er auf der Seite unseres Dachverbandes      dem daraus resultierendem Aufgabenspektrum.
  »Bibliothek und Information Deutschland« (BID) die In-        Das neue Papier, das nun von Heinz-Jürgen Loren-
  formation »Die Ethikkommission ist zurzeit nicht be-      zen, Präsident von BID, am 5. Oktober 2017 in Berlin unter-
  setzt«. Er nannte dies eine »Misere«, im Hinblick auf die zeichnet wurde, beinhaltet weitere Aspekte, unter anderem
  aktuellen »Angriffe auf die Meinungsfreiheit, auf Bür-   bezüglich des Zugangs und der Vermittlung von Informatio-
  ger- und Menschenrechte« und bezüg-                                       nen, dem Berufsumfeld,dem Verhältnis der
  lich der Verteidigung unserer Demokra- Der Bundesvorstand des Kolleginnen und Kollegen zu anderen In-
  tie. Schleh fragte: »Sind die Bibliothe- BIB unterstützt und be- teressengruppen, Partnern, Akteuren und
  kare darauf vorbereitet?«                   grüßt diese »Ethischen Unterhaltsträgern sowie zu den Themen In-
                                                 Grundsätze« der BID und tegrität und Fachkompetenz.
  Die Ethikkommission ist immer noch unbe-                                            Der Bundesvorstand des BIB unter-
  setzt. Es hatte sich aber eine Arbeitsgruppe
                                                   möchte seinen Beitrag stützt und begrüßt diese »Ethischen Grund-
  gefunden, um aktuelle »Ethische Grund-                  dazu leisten.           sätze« der BID und möchte seinen Beitrag
  sätze« zu erstellen, die darauffolgend mit                                      dazu leisten. Wir haben diese bereits online
  Fachexperten diskutiert, bei einem Workshop auf dem Bib-        verbreitet und befürworten die Veröffentlichung in BuB. Wir
  liothekartag behandelt und im Vorstand der BID transparent      möchten so zu einer offenen Diskussion und einem fachli-
  fortgeschrieben wurden. Allen Beteiligten gilt hierfür größter  chem Dialog beitragen. Bitte lesen Sie selbst! Und wenn Sie
  Dank. Nun existiert nach genau zehn Jahren ein neues Papier.    sich angesprochen fühlen, schreiben Sie uns Ihre Meinung.
  Das damalige Papier, das in Leipzig, am 19. März 2007 von                                                   Dr. Dirk Wissen,
  der damaligen BID-Sprecherin Barbara Lison unterzeichnet                                             Bundesvorstand des BIB

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FOYER POLITIK

          •     Wir entwickeln unsere berufliche                •     Wir setzen uns für die Verbes-     Sichtweisen unsere Dienstleistungen zu
      Qualifikation kontinuierlich weiter und be-            serung fachlich relevanter gesetzlicher     verbessern.
      trachten Fort- und Weiterbildung als selbst-           Regelungen ein.
      verständliches Element unserer Arbeit.                                                             Die Grundlage für diesen Text legte eine
                                                                 •   Wir engagieren uns in der           Arbeitsgruppe aus:
         •    Wir fördern das Engage-                        Vermittlung von Informationskom-
      ment von Kolleginnen und Kollegen                      petenz sowie dem ethisch korrekten              Prof. Dr. Gabriele Beger
      in Berufs- und Fachverbänden, in der                   Gebrauch von Information und leis-              Susanne Metz
      berufsspezifischen Forschung, Lehre                    ten dadurch unseren Beitrag zur Ver-            Dr. Carola Schelle-Wolff
      und Fortbildung.                                       hinderung von Manipulation durch                Dr. Renke Siems
                                                             Informationsverfälschung.                       Dr. Bernhard Tempel
          •     Wir fördern die regionale, natio-
      nale und internationale Zusammenarbeit.                    •    Wir verstehen Bibliotheken         Er wurde in einem Workshop auf dem
                                                             und Informationseinrichtungen als Orte      Bibliothekartag am 1. Juni 2017 zur Dis-
                                                             des lebenslangen Lernens und zugleich       kussion gestellt und mit Ergänzungen
      3. Integrität und Fachkompetenz                        als lernende Organisationen, die ihre       und Modifikationen im BID-Vorstand
                                                             Dienstleistungsstandards fortlaufend        behandelt und beschlossen.
         •      Wir bekennen uns zum Compli-                 verbessern.
      ance-Gedanken und räumen regelkonfor-                                                              Berlin, den 5.10.2017
      mem Verhalten sowohl in der beruflichen                    •    Wir streben Diversität im Kol-
      Praxis als auch in unseren Verbänden ei-               legium an, um durch unterschiedliche                   gez. Dr. Heinz-Jürgen Lorenzen,
      nen zentralen Stellenwert ein.                         kulturelle, soziale und professionelle                               Präsident von BID

               DABIS_A5_quer_cl_ohne_Termin.pdf   1   15.11.2016   14:54:44

                                                                                                                                            ANZEIGE

                       BIS-C 2017                                                                      DABIS. eu
                                   
                                                                                                  Gesellschaft für Datenbank-InformationsSysteme
            Archiv- und Bibliotheks-InformationsSystem

                DABIS.eu - alle Aufgaben - ein Team                                       Archiv Bibliothek Dokumentation
                                                                                              Archiv / Bibliothek
               Synergien: WB-Qualität und ÖB-Kompetenz                                    singleUser       System      multiUser
               Modell: FRBR . FRAD . RDA Szenario 1 + 2                                   Lokalsystem         und        Verbund
               Regelkonform RDA. RAK.RSWK.Marc21.MAB                                      multiDatenbank             multiServer
 C
               Web . SSL . Integration & Benutzeraccount                                  multiProcessing         multiThreading
               Verbundaufbau.Cloud/Outsourcing-Betrieb                                    skalierbar    performance     stufenlos
 M

                                                                                          Unicode                   multiLingual
 Y

                                                                                          Normdaten GND RVK redundanzfrei
                                                                                          multiMedia       JSon      Integration
CM

                 Software - State of the art - flexible
MY

CY
                28 Jahre Erfahrung Wissen Kompetenz
                                                                                       Portale mit weit über 17 Mio Beständen
CMY             Leistung    Sicherheit Datenschutz
 K              Standards Offenheit Individualität                                    http://Landesbibliothek.eu    http://bmlf.at
                Stabilität   Partner   Verläßlichkeit                                 http://OeNDV.org            http://VThK.eu
                Service     Erfahrenheit     Support                                  http://VolksLiedWerk.org   http://bmwfw.at
                Generierung Adaptierung Selfservice                                   http://Behoerdenweb.net http://wkweb.at
                Outsourcing       Cloud         SaaS
                Dienstleistung         Zufriedenheit                                                             DABIS             GmbH
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            Zweigstellen: 61350 - Bad Homburg vdH, Germany / 1147 - Budapest, Hungary / 39042 - Brixen, Italy

            Ihr Partner für Archiv-, Bibliotheks- und DokumentationsSysteme

      BuB 69 11/2017                                                                                                                               583
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FOYER ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK

Die Natur als Kooperationspartner

Sonnenblumen, Kräuter und Gurken aus der Stadtbücherei Metzingen

»Guten Morgen, ich möchte heute             Menschen staunend um die Bücherei he-        zeitweise starke Belastung für die Pflege
zum Gießen kommen.« So betritt Frau         rum gelaufen, um sich Töpfe und Kübel        und Versorgung des Gartens gerne in
Jäger freundlich lächelnd die Stadt-        anzuschauen. Es gab und gibt viele Ge-       Kauf genommen.
bücherei in Metzingen. Uns ist die          spräche darüber, was da wohl wächst              Seitdem der Garten die ersten
Dame längst bekannt. Vor einigen Wo-        und welche Obstsorten wir angepflanzt        Früchte trägt, gibt es zum Beispiel regel-
chen hat sie Ableger aus ihrem Garten       haben. Beim Gießen kommt es regelmä-         mäßig einen Salat für das Team in der
bei uns abgegeben. Frau Jäger ist mit       ßig zu interessanten Gesprächen und          Bücherei. Die Ernte von Salaten, Kräu-
ihrem Mann nach Metzingen gezogen           Begegnungen. Obstsorten werden emp-          tern, Kohlrabi und Gurken legen wir in
und musste dabei auch ihren gelieb-         fohlen und die Verwertung diskutiert.        einen Korb für unsere Benutzerinnen
ten Garten zurücklassen. Die beiden         Den Menschen, die an der Bücherei vor-       und Benutzer. Das wird gerne mitge-
können nun »ihre Pflanzen« bei uns          beikommen, gefällt die Aktion und sie        nommen. Auch die Unterstützung beim
wiederfinden, unser Garten wurde            finden es schön, was wir machen und          Gießen und Bepflanzen wächst mit der
auch zu ihrem Garten.                       was im Laufe der Zeit wächst und sich        Zeit. Wir bekommen immer wieder Hilfe
                                            entwickelt.                                  angeboten.
Was hat das nun mit Bibliothek zu tun?                                                       Wir hatten die Erwartung, dass mit
Wir haben in diesem Jahr das Projekt                                                     dieser Aktion eine neue Wahrnehmung auf
»Büchereibegrünung« entwickelt und          Neue Kompetenzen kommen ans Licht            die Stadtbücherei gelenkt werden kann.
umgesetzt. Um die Stadtbücherei he-                                                      Das Projekt kann als ein Beispiel für eine
rum wurde, entlang der Fassade, ein         Natürlich macht diese Aktion auch et-        konkrete Umsetzung neuer Bibliotheks-
temporärer Garten angelegt. Seitdem         was mit dem Team. Es gibt eine gemein-       konzepte im Kleinen gesehen werden.
wachsen dort Obstbäume, Sträucher,          same Aufgabe und gemeinsames Han-                Um das Projekt umsetzen zu kön-
Kräuter und Salate, aber auch viele Blu-    deln in einem ganz anderen und neuen         nen haben wir uns im Ort mit vorhan-
men. Ziel dieser Aktion ist es, die Wahr-   Bereich, und es kommen Kompetenzen           denen Ressourcen und Akteuren ver-
nehmung auf die Bibliothek buchstäb-        ans Licht, die bisher im Alltag keinen       netzt und die Bevölkerung im Laufe
lich zu verändern, unseren Transforma-      Platz gefunden haben. Durch das posi-        der Zeit stetig eingebunden und einbe-
tionsprozess als Stadtbücherei auch als     tive Ergebnis und die schöne Resonanz,       zogen. Die Bücherei und die Menschen,
einen Prozess des Wachsens, der leben-      die dieses Projekt auslöst, wird auch die    die dort ein- und ausgehen, konnten
digen Vielfalt und stetiger Veränderung
sichtbar zu machen.
    Der Start der Begrünung war im April
2017. Durch die Kooperation mit einer
örtlichen Baumschule, dem Obst- und
Gartenbauverein und einem örtlichen
Bauernhof mit Hofladen sowie mit Un-
terstützung des städtischen Obstbaus,
des Bauhofs, von Sponsoren und Ein-
zelpersonen haben wir in einer gemein-
samen Aktion die Pflanzen in große
Pflanzkübel umgetopft, um die Büche-
rei herum verteilt, bepflanzt und ein-
gesät. Dabei hatten wir von Anfang an
die Idee und die Hoffnung, dass es bei
diesem Projekt zu einer Interaktion zwi-
schen der Bibliothek und der Bevölke-
rung kommen könnte – bisherige Benut-
zer genauso wie Menschen, die an der
Begrünung vorbeigehen und sich ein-
bringen wollen.
    Schon in den ersten Tagen sind viele    Die Stadtbücherei Metzingen im grünen Sommerkleid. Fotos: Stadtbücherei Metzingen

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FOYER ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK

sich ebenso wie das Team der Stadtbü-
cherei mit einem schönen, sinnlichen
und ansprechenden Experiment ver-
binden und identifizieren. Ein neuer
Blick auf unsere Arbeit war über die
Metapher des Gartens buchstäblich
greifbar. Durch das gemeinsame Han-
deln entsteht ein ganz neues und ver-
ändertes Verhältnis zur Bücherei und
ihren Angeboten.
    In der Stadtverwaltung wurde das
Thema Bücherei, ihre Aufgaben und            Fleißige Helfer unterstützen die Bibliothekare beim Gießen und Pflegen der Pflanzen.
die Transformationsprozesse, in denen
sich diese städtische Einrichtung be-        werden natürlich immer mit einer Prä-           die Stadt hinaus und macht das Haus zu
findet, neu gesehen und diskutiert. Die      sentation von Medien ergänzt.                   einem Ort des Wunderns, Staunens und
Frage, was dieses Projekt mit Biblio-                                                        der Inspiration.
theksarbeit zu tun hat musste ebenso                                                             Frau Jäger kommt vom Gießen aus
besprochen werden, wie die damit ver-        Gemeinsame Büchereibegrünung                    dem Garten zurück. Inzwischen liegen
bundenen Ziele und die gewünschten                                                           in einem Korb Kräuterbüschel, Gurken,
Auswirkungen.                                Diese Veranstaltungen und die dazu              Kohlrabi und die ersten Bohnen. Das
    Ergänzt wird das Projekt mit zahl-       nötigen Vernetzungen mit Einrichtun-            können die Benutzer der Stadtbücherei
reichen Veranstaltungen für Kinder und       gen, Initiativen und Firmen, erschließt         mitnehmen und verzehren. Frau Jäger
Erwachsene. Wir haben in Kooperation         Kooperationsmöglichkeiten über die              und ihr Mann nehmen noch eine Hand-
mit einer örtlichen Apotheke eine Heil-      klassischen Büchereikooperationen mit           voll Salat und Pfefferminze für den Tee
pflanzenausstellung angeboten, dazu          Schulen, Kindergärten und der Volks-            mit. Sie freuen sich schon auf die Ap-
Workshops zur Nutzung von Kräutern           hochschule hinaus. Die Partner erfahren         felbeeren. Schwarz und schwer hängen
für die Küche mit einer Streuobstpäda-       voneinander und können in der Zukunft           die Beeren an den Zweigen. Daraus soll
gogin. Im Herbst sollte es mit dem städti-   besser miteinander umgehen. Die in den          Marmelade gekocht werden. Die Jägers
schen Obstbaubetrieb eine gemeinsame         aktuellen Zukunftskonzepten für Biblio-         hatten einen Apfelbeerenstrauch in ih-
Apfelsortenausstellung mit Verkostung        theken angesprochenen Facetten finden           rem Garten bei der alten Wohnung.
geben. Diese Veranstaltung ist dem Frost     hier eine konkrete Umsetzung:                       Auch die Tierwelt hat die Bücherei-
im Frühjahr zum Opfer gefallen. Darum             Die Bibliothek als Lernort: Bürgerin-      begrünung entdeckt und genutzt. Wir
wird es eine Ausstellung mit Erdäpfeln       nen und Bürger, Erwachsene und Kin-             haben erstaunlich viele Insekten und
(österreichisch für »Kartoffel«) statt mit   der nehmen gemeinsam die Bücherei-              Vögel in den Pflanzen gefunden. Die
»Luftäpfeln« geben. Auch hier gibt es,       begrünung vor und lernen voneinander            Sperlinge freuen sich an den Sonnen-
wie im Bibliothekswesen, eine breite         Grundlegendes über einzelne Pflan-              blumen und futtern erste Samen, Bie-
Vielfalt unterschiedlicher Sorten und        zen, Kräuter, Erde und den Anbau von            nen und Hummeln umfliegen die blü-
Geschmacksrichtungen.                        Lebensmitteln.                                  henden Kornraden, Ringelblumen und
                                                  Die Bibliothek als Ort für Koopera-        Zinien. Auch die Natur hat die Stadtbü-
                                             tion und Kreation: Für Projekte, wie            cherei als Kooperationspartner entdeckt
  Ein weiteres – prämiertes – biblio-        die Büchereibegrünung, braucht es ei-           und vernetzt sich.
  thekarisches Gartenprojekt finden          nen hohen Anteil an Kooperation und                 Die Bibliotheksarbeit als eine Gestal-
  Sie auf Seite 640.                         gemeinschaftlichem Handeln zwischen             tungsarbeit und eine ästhetische Praxis
                                             Bibliothek und den Benutzerinnen und            zu sehen scheint mir ein Aspekt zu sein,
                                             Benutzern sowie den Unterstützern der           der in den aktuell diskutierten Aufgaben
Für Kinder stehen neben den klassi-          Aktion. Aus dem gemeinschaftlichen              von Bibliothek noch nicht ausreichend
schen Veranstaltungen wie Bilderbuch-        Handeln entsteht etwas Neues, Offenes           diskutiert wird. Bei diesem Projekt, und
kino, Kamishibai und Theater auch die        und Sinnvolles. Dies gilt sowohl nach           das erscheint erst im Laufe der Zeit als
sogenannten Werkstattangebote bereit.        außen als auch nach innen ins Team              etwas Zartes und Unscheinbares, wächst
Diese interaktiven, kreativen und spiele-    hinein.                                         neben den schon genannten Verbindun-
rischen Werkstätten setzen die Idee des           Die Bibliothek als dritter Ort: Die        gen und Kooperationen auch eine Ko-
Makerspace im Kinderbereich um. Im           Bibliothek zeigt sich durch die Begrü-          operation mit dem Lebendigen in der
Rahmen der Büchereibegrünung sind            nung als einen Ort mit einem überra-            Natur und in den Menschen in und um
die Themen angepasst: Garten, Bienen         schenden Angebot und lädt zum Verwei-           die Stadtbücherei in Metzingen.
und Äpfel. Sowohl die Veranstaltun-          len ein. Die Begrünung wächst auf sub-                                       Ulrich Koch,
gen für Kinder als auch für Erwachsene       tile Weise in die Bücherei hinein und in               Leiter der Stadtbücherei Metzingen

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Berufsbildung im Öffentlichen Dienst

Bundesinstitut für Berufsbildung stellt mit Entwicklungsprojekt nicht-technische Berufe in den Fokus

Das Bundesinstitut für Berufsbildung        auf europäische Entwicklungen und                 Die Junitagung unter dem Titel
(BiBB), 1970 in Zusammenhang mit            die Durchlässigkeit der Bildungssys-          »Markencheck: Berufsbildung im Öf-
dem Erlass des Berufsbildungsgeset-         teme legen, Verfahren zur Zuordnung           fentlichen Dienst: Digitalisierung, Qua-
zes (BBiG) gegründet, nimmt, unter          von Berufsabschlüssen des Öffentlichen        lität, Perspektiven« widmete sich einen
der Rechtsaufsicht des Bundesminis-         Dienstes zum Deutschen Qualifikations-        Tag der Ausbildung, einen weiteren
teriums für Bildung und Forschung           rahmen behandeln und Angebote zur             den Fortbildungsangeboten. Erfreuli-
stehend, Aufgaben im Bereich von            Professionalisierung der Berufsbildung        cherweise war es gelungen, Beiträge
Aus- und Fortbildung und Berufsbil-         und Institutionen der Berufsbildung           zu den nur vier Prozent aller Öffentli-
dungsforschung wahr. Es erstellt un-        vorstellen.                                   chen-Dienst-Auszubildenden stellen-
ter anderem den Berufsbildungsbe-                                                         den FaMIs sowohl im Ausbildungs- als
richt und die Berufsbildungsstatistik.                                                    auch Fortbildungsteil zu platzieren.
                                            Ausbildung                                    Für die Ausbildung referierte Klaus-Pe-
In der Regel befasst sich das BiBB da-                                                    ter Böttger, für die Fortbildung Karin
bei fast ausschließlich mit der gewerbli-   4,69 Millionen Beschäftigte wies der Öf-      Holste-Flinspach. Die 55 Teilnehmer
chen Wirtschaft, auch in seinem Haupt-      fentliche Dienst 2015 auf, davon rund         der Expertentagung, fast ein »who is
ausschuss, dem oftmals so genannten         2,9 Millionen Arbeitnehmer. Am 31. De-        who« im Ausbildungsbereich des Öf-
Parlament der Berufsbildung, sitzen ar-     zember 2015 gab es hier 36 087 Auszu-         fentlichen Dienstes, kamen überwie-
beitgeberseitig ausschließlich Vertreter    bildende, davon 1509 FaMIs. Die Azu-          gend von Landes- und Bundesbehör-
der freien Wirtschaft. Daraus resultiert    bi-Frauenquote betrug insgesamt 65            den, Großstädten, Ministerien, Ver-
auch der besondere Stellenwert des so-      Prozent, bei den Fachangestellten für         waltungsschulen, Zuständigen Stellen
genannten »BiBB-Entwicklungsprojekts        Medien- und Informationsdienste 80            sowie der Dienstleistungsgewerkschaft
4.2.486« mit dem Fokus diesmal auf der      Prozent.                                      ver.di.
Berufsbildung im Bereich des nicht-tech-                                                      Ausgehend von dem alle Ausbil-
nischen Öffentlichen Dienstes.              Es ging darum, wie die Attrak-                dungsberufe, auch in der gewerblichen
    Der Projektablauf sah zunächst die      tivität des Öffentlichen Dienst               Wirtschaft, betreffenden demografi-
Berufung eines Projektbeirates vor,         zu sichern, zu verbessern und                 schen Wandel und dem dieser Entwick-
der zu einer ersten Sitzung im Feb-                                                       lung geschuldeten zunehmenden Fach-
                                            ein qualifiziertes Angebot
ruar des Jahres zusammenkam. Am                                                           kräftemangel, wurde schwerpunkt-
28. und 29. Juni fand in Bonn dann
                                            moderner Ausbildungsberufe                    mäßig die Frage behandelt, wie die
eine öffentliche Expertentagung zum         zu erhalten ist.                              zunehmende Digitalisierung der Pro-
Thema statt, der eine weitere in die-                                                     zesse die Anforderungen an die Fach-
sem Oktober folgte. Aus den Ergebnis-                                                     kräfte auf mittlerer Ebene ändert, wenn
sen beider Tagungen werden in einer         Bei den Neuabschlüssen 2015 lag der           zahlreiche Routinefunktionen entfallen
abschließenden Projektbeiratssitzung        (Fach-)Abiturientenanteil bei den FaMIs bei   und eigenständige Sachbearbeitung,
Schlussfolgerungen und Empfehlun-           59 Prozent und damit 6 Prozent höher als      Planungs- und Steuerungsaufgaben
gen in den Abschlussbericht des Pro-        insgesamt bei den Neuabschlüssen im Öf-       zunehmen.
jekts übernommen.                           fentlichen Dienst. Damit korrespondierend         Die menschliche Arbeitskraft unter-
    Im Rahmen der Auseinandersetzung        waren FaMIs zu Beginn der Ausbildung ein      stützende Automatisierung und Digitali-
mit Zukunftsfragen der Berufsbildung        Jahr älter als der Durchschnitts-Öffentli-    sierung eröffnet positiv zu sehende Ge-
und der qualitativen Weiterentwick-         cher-Dienst-Azubi: 20,9 Jahre.                staltungsmöglichkeiten (Tätigkeitszu-
lung der Berufsbildung für nicht-techni-        Ausgebildet werden in den Berei-          schnitte, Aufgaben und Verantwortung).
sche Berufe im Öffentlichen Dienst lag      chen der Allgemeinen Verwaltung, Jus-         Sie führt aber zu veränderten Qualifika-
der Themenschwerpunkt der ersten Ta-        tiz, Sozialversicherungen, Sparkassen,        tionsanforderungen, auch dazu, dass
gung auf Digitalisierung, Qualität und      Querschnitts- und sonstigen Aufgaben          während der Erstausbildung weniger
Perspektiven von Berufsbildung. Die         hauptsächlich Kaufleute für Bürokom-          Faktenwissen, sondern mehr konzep-
noch folgende zweite Tagung »Qualität       munikation, Verwaltungsfachangestellte,       tualisiertes und anwendungsorientier-
in der Beruflichen Bildung des Öffentli-    Justiz- und Sozialversicherungsfachange-      tes Fachwissen im Vordergrund stehen
chen Dienstes – Europa, Rahmenbedin-        stellte, Fachangestellte für Arbeitsmarkt-    sollte und Selbstlernkompetenzen ge-
gungen, Wissenschaft« wird den Fokus        dienstleistungen und FaMIs.                   stärkt werden müssen.

586
FOYER AUS- UND FORTBILDUNG

    Speziell auf den Öffentlichen Dienst     Geschwindigkeit, mit der digitale Me-       Fachwirt-Fortbildungsmaßnahmen der
bezogen ging es darum, wie die Attrak-       dien und Werkzeuge Kommunikations-          Bindung von Nachwuchskräften und ge-
tivität von Tätigkeiten im Öffentlichen      und Arbeitsabläufe verändern.               winnt vor dem Hintergrund des demo-
Dienst zu sichern, zu verbessern und ein        Nur exemplarisch sei aus unserem         grafischen Wandels an Bedeutung.
qualifiziertes Angebot moderner und zu-      Bereich auf die wachsende Bedeutung              Mit dem Abschluss einer mindestens
kunftsfähiger Ausbildungsberufe zu er-       von Medienkompetenzen (Datenschutz,         dreijährigen Berufsausbildung befinden
halten ist – auch unter Berücksichtigung     Social Media, Online-Recherchen, Open       sich die Absolventen auf dem Niveau 4
des geänderten Verhältnisses zwischen        Access) für FaMIs hingewiesen, die zu-      des Deutschen Qualifikationsrahmens
Bürger und Staat. Dazu müssen die            nehmend auch mit der Erstellung, Prä-       (DQR). Durch eine Fachwirtfortbildung
Marken der beruflichen Erstausbildung        sentation und Pflege von digitalen Infor-   – teilweise mit finanzieller Unterstützung
im Öffentlichen Dienst gut aufgestellt       mationsangeboten befasst sind.              und zeitlicher Freistellung durch die Ar-
sein, befriedigende Arbeitsinhalte und                                                   beitgeber –, angeboten für die vertretenen
klare Entwicklungsperspektiven bieten        Mit dem Abschluss einer                     Berufe des Öffentlichen Dienstes mit Aus-
und sich nicht als Auffangausbildung         mindestens dreijährigen                     nahme der Justizfachangestellten, kön-
für leistungsschwache Auszubildende          Berufsausbildung befinden                   nen Fortbildungswillige beim dreiglied-
mit Interesse an einem ruhigen und si-                                                   rigen Modell der Fortbildung das zweite
                                             sich die Absolventen auf dem
cheren Job präsentieren. Dann kann                                                       Niveau – DQR 6 – erreichen.
entsprechendes Marketing und Emplo-
                                             Niveau 4 des Deutschen                           Probleme bereiten jedoch das Fehlen
yer Branding helfen, Personen mit den        Qualifikationsrahmens (DQR).                klarer Marken durch bundesweite Rege-
notwendigen Voraussetzungen für die                                                      lungen nach § 53 BBiG, unterschiedliche
zu besetzenden Ausbildungsberufe zu                                                      Umsetzungen (insbesondere bei den Ver-
gewinnen.                                    Zusätzlich sind auch Fachrichtungen         waltungsfachwirten, aber auch bei den
    Neben den mehr übergeordneten            als Strukturmerkmal von Ausbildungs-        Informationsfachwirten) der zuständi-
Fragestellungen müssen allerdings die        ordnungen zu hinterfragen, auch die         gen Stellen nach § 54 BBiG in Bezug auf
Ausbildungsordnungen auch auf die            »Zwangsgemeinschaft« im erweiterten         Art und Dauer der Fortbildungen. Auch
späteren Anforderungen vorbereiten.          ABD-Bereich bei den FaMIs.                  ist ein Ansammeln von Abschlüssen und
Bei den erkannten Aktualisierungsbe-                                                     Zertifikaten, eine Akkumulation von
darfen bei spezifischen Berufsbildern                                                    Teilqualifikationen und Anschlussfähig-
des Öffentlichen Dienstes, auch beim         Fortbildung                                 keit an andere Bildungsbereiche nicht
FaMI, stellt sich die Frage, ob die durch-                                               gegeben. In einzelnen Bereichen – zum
aus vorhandene Flexibilität der Ausbil-      Berufliche Abschlüsse sollten grund-        Beispiel im Bibliothekssektor – wären zu-
dungsordnung noch ausreicht, genug           sätzlich Anschlussmöglichkeiten bie-        dem die bessere Akzeptanz der Fortbil-
Spielraum bietet oder nur eine Neuord-       ten. Und auch wenn seit dem Bologna-        dung bei Nachfragern sowie auf dem Ar-
nung eine Chance zu einer zukunftsori-       Prozess Fortbildungswillige verstärkt       beitsmarkt und eine beamtenrechtliche
entierten Ausbildung bietet. Zumindest       an Bachelorabschlüssen Interesse zei-       Anrechnung wünschenswert.
sollten veraltete Inhalte gestrichen und     gen und einzelne Arbeitgeber inzwi-
neue ergänzt werden unter Berücksich-        schen auch Studienunterstützungen                            Karin Holste-Flinspach,
tigung anzunehmender Entwicklungen.          als Aufstiegsförderinstrument ansehen,           Vorsitzende der BIB-Kommission für
Handlungsdruck besteht aufgrund der          dient hauptsächlich die Förderung von                    Ausbildung und Berufsbilder

                                                                                                                             ANZEIGE

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BuB 69 11/2017                                                                                                                   587
FOYER WISSEN FRAGT ...?

                                                                                         Wi
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Auf einen Espresso mit dem Gründer des Computerspiele-
museums Klaus Spieler zur »Atmosphäre von Bibliotheken«
                                                                                                 ?           ? ? ...?
                                                                                        Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Das Berliner Computerspielemuseum          allein wenig sinnvoll ist. Das ist nicht     Beispiel, wenn man etwas über die ers-
feierte in diesem Jahr sein 20-jähriges    wie bei Büchern, bei denen man ans           ten Mangaspiele wissen möchte, im Ar-
Bestehen und war Gewinner des »Deut-       Regal gehen und blättern kann. Spiele        chiv der USK nichts finden, weil diese an-
schen Computerspielpreises 2017«. Als      muss man spielen und für Computer-           fangs in Deutschland nicht besonders po-
das Museum 1997 gegründet wurde,           spiele braucht man technische Geräte,        pulär gewesen sind. Hier im Archiv des
war es das weltweit erste Computer-        um diese zugänglich zu machen. Und           Computerspielemuseums wird man ei-
spielemuseum mit einer eigenen stän-       man benötigt Zeit, um ein Spiel auf ei-      niges dazu finden. Vergangenes Jahr ha-
digen Ausstellung zur digitalen inter-     nem Gerät zu installieren. Das ist also      ben wir die »Internationale Computer-
aktiven Unterhaltungskultur. Der Kul-      eine ganz andere Kultur der Einsicht-        spielesammlung Berlin Brandenburg«
turwissenschaftler Klaus Spieler ist       nahme als bei einem Buch.                    (ICBB) gegründet. Mitglieder sind die
Gründer und Geschäftsführer dieses                                                      USK, das Computerspielemuseum, die
Museums. Durch die physischen Expo-        Und die USK hat ein eigenes Archiv           Berliner Zentral- und Landesbibliothek
nate und durch sein Online-Archiv bie-     mit Computerspielen?                         und das Zentrum für Computerspielfor-
tet es dem »Homo Ludens Digitalis« Zu-         Ja, genau. Aus diesem Grund hatte        schung der Universität Potsdam. Es soll
gang zur Historie der Computerspiele.      ich mich entschlossen, das USK-Ar-           eine Sammlung von circa 65 000 Com-
                                           chiv, das durch die Belegexemplare ja        puter- und Videospielen entstehen.
                                           existierte und auch beachtlich gewach-
                                           sen war, durch ein Computerspielemu-         Wie stehen Sie dazu, dass Bibliothe-
                                           seum zu ergänzen. Das Museum war da-         ken Computerspiele ausleihen?
                                           mals eigentlich gedacht, als die erleb-           Da war ich früher noch voller Eupho-
                                           bare Seite des Archivs. Wir fingen an,       rie. Ende der 1990er-Jahre hatte die Ber-
                                           alles rund um die Computerspiele he-         liner Zentral- und Landesbibliothek mit
                                           rum zu sammeln. Es ist schon erstaun-        Claudia Lux eine sehr engagierte Gene-
                                           lich, dass nach einer so kurzen Zeit so      raldirektorin. Mit ihr zusammen wollten
                                           gewaltige Bestände dabei herauskom-          wir in der Bibliothek am Marstall einen
                                           men. Die USK ist dann 2008 durch zwei        »Software-Lesesaal« einrichten. Die Idee
Auf einen Espresso mit Klaus Spieler.
                                           neue Wirtschaftsverbände, dem »Bun-          war damals verrückt. Das Projekt ist lei-
Dirk Wissen: Herr Spieler, wie kam         desverband Interaktiver Unterhaltungs-       der nie aus den Ebenen der Ideen her-
es zur Gründung des Computer-              software« und dem »Bundesverband der         ausgekommen, obwohl es mal eine zeit-
spielemuseums?                             Entwickler von Computerspielen« über-        weilige Gründung gab. Es gab eine Ecke
    Klaus Spieler: Ich habe in den Jah-    nommen worden. Die führen auch das           in der Bibliothek, in der man Software
ren 1994 und 1995 die Unterhaltungs-       Archiv glücklicherweise weiter. Es hat       installieren konnte. Aber das Problem
software Selbstkontrolle USK aufgebaut,    inzwischen eine Größenordnung von            für mich war seit dem immer: Compu-
mit den beiden Interessen Jugendschutz     etwa 35 000 bis 38 000 Computerspie-         terspiele haben ein spezielles »hand-
und Aufbewahrung. Als wir mit einem        len. Für Computerspiele ist das schon        ling«. In die Umgebung einer Bibliothek
Partnerverband aus der Wirtschaft die      sehr viel. Wir haben hier im Computer-       passen sie nicht gut hinein. Es ist ein
USK gegründet hatten, haben wir ein        spielemuseum noch ein eigenes Archiv,        Medium für andere Orte, zum Beispiel
Statut vereinbart, nach dem von einem      das im Wesentlichen durch Spenden ent-       für zu Hause. Dass man extra in eine Bi-
Spiel, das von uns eine Altersempfeh-      standen ist. Das hat nicht ganz diese Grö-   bliothek geht, um ein Spiel zu spielen,
lung erhalten hat, auch ein Belegexem-     ßenordnung aber auch etwa 25 000 Titel.      glaube ich eher nicht. Man spielt heut-
plar vorgelegt werden musste. Daran lag    Während die USK nur in Deutschland he-       zutage lieber auf dem Handy. Ich glaube
mir viel. Und daraus ist in relativ kur-   rausgegebene Spiele sammelt, haben wir       auch nicht, dass die heutigen Bibliothe-
zer Zeit ein relativ großer Bestand an-    im Archiv auch Spiele, die aus ganz un-      ken es mit ihrer Logistik erreichen wer-
gewachsen. Es wurde schnell deutlich,      terschiedlichen Gründen den deutschen        den, Spiele für das allgemeine Publikum
dass ein Archiv von Computerspielen        Markt nie erreicht haben. Man kann zum       ausleihbar zu machen.

588
FOYER WISSEN FRAGT ...?

Das Computerspielemuseum in Berlin wurde 2017 mit dem Deutschen Computerspielepreis ausgezeichnet. Im Bestand des Museums
befinden sich mehr als 25 000 Datenträger und etwa 120 Konsolen und Computersysteme.

Im E-Book-Bereich gibt es das ja            sollten darauf achten, dass sie von dieser   sondern auch mit anderen. Da stelle ich
durchaus, warum sollte das nicht mit        Spiellizenz eine Sicherheitskopie able-      es mir relativ schwierig vor, diese Perso-
Computerspielen gehen?                      gen dürfen. Sie können aber schon Prob-      nen zum Spielen in die Bibliothek zu lo-
    Weil es da andere rechtliche Rege-      leme kriegen, wenn sie das Original und      cken. Es müsste daher um Spiele gehen,
lungen gibt. Bei Computerspielen sind       die Kopie gleichzeitig spielen lassen.       die relativ aufwendig zu besorgen und
die Copyrights eine Mischung aus Mu-                                                     nicht unbedingt überall zu haben sind.
sik und Software. Ich glaube, die recht-    Wenn sie eine Ausleihe nicht befür-          Doch dann kommt das nächste Problem:
liche Hürde wäre ziemlich hoch, wenn        worten, dann vielleicht die Bibliothek       Der Besucher kommt am Nachmittag in
man dies auf legale Weise als Bibliothek    als Ort zum Spielen?                         die Bibliothek und sie müssen ihn pünkt-
anbieten wollte. Das Bibliotheksprivi-          Ein Spiel spielt man zu Hause. Oder      lich um 18 Uhr rausschmeißen, wenn
leg gilt nicht bei Computerspielen. Man     man spielt es unterwegs mit Gleichaltri-     die Bibliothek schließt.
darf auch die Möglichkeiten des Kopie-      gen zusammen. Das ist eine ganz andere
rens nicht unterschätzen. Bibliotheken      Form von Gemeinschaft als die Nutzer-        Gibt es »Spielzeiten« in denen am
müssten darauf achten, dass sie bei den     schaft einer Bibliothek.                     meisten gespielt wird?
Spielen eine Lizenz haben, die man auch                                                      Ich würde eher die Trennung nach
teilen darf. Das läuft dann zum Beispiel    Einen »Spiele-Raum« für Biblio-              gebundener und ungebundener Zeit
so, dass bei der Bibliothek die Versiche-   theken würden Sie also eher nicht            vornehmen. Schüler spielen zum Bei-
rung abgelegt werden müsste, dass der       empfehlen?                                   spiel nicht während der Schulzeit, son-
Download nach Nutzung beim Auslei-              Ich könnte mir schon vorstellen,         dern eher direkt davor und danach in
henden gelöscht ist.                        dass das möglich ist. Bei Bibliotheken       der Freizeit. In der Regel ist es nach wie
                                            benötigt man aber doch ein paar kleine       vor so, dass ein Spiel keine definierten
Benötigen Bibliotheken Vorführ-             Tricks, um die Hemmschwelle zu sen-          Zeiten mag. Das war früher bei der USK
rechte für Computerspiele wie beim          ken, die Bibliothek überhaupt aufzusu-       durchaus eine Frage: »Wie bringe ich das
Film?                                       chen. In der Regel spielen Jugendliche       Kind dazu, dass es höchstens zwei Stun-
    In der Regel sind die Bibliotheken      heutzutage eh nur Spiele, die sie auf        den spielt?« Das halte ich heute für un-
auf einem sicheren Weg, wenn sie dar-       ihre Handys laden können. Die meis-          möglich. Sagen Sie das mal einem Spie-
auf achten, dass sie eigene Spiellizenzen   ten Spiele haben auch schon eine ziem-       ler nach genau zwei Stunden: »Du musst
haben. Die hat man in der Regel privat,     lich gute Kommunikationsstruktur. Dort       jetzt aufhören.« Da kommen wir wieder
wenn man ein Spiel gekauft hat. Und sie     kann man nicht nur alleine spielen,          zu dem Unterschied zwischen Büchern

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FOYER WISSEN FRAGT ...?

und Videospielen. Bücher sind ein line-      Wenn man in die »Virtuellen Welten«         und ich mache immer wieder die Erfah-
ares Medium. Wer ein Buch liest, wird in     viel reinpackt, ist es dann möglich,        rung, in solchen großen Spielen, dass
einen Vorgang gezwungen, der auch der        sich einen riesigen Haufen unnützen         ich mich auf die Wertvorstellungen an-
Zeit folgt. Erst die eine Geschichte, dann   Wissens anzueignen?                         derer Leute einlassen muss. Da rede ich
die nächste Geschichte. Ich kann als Au-         Man lernt relativ viel. Man erfährt     nicht unbedingt von den großen Werten,
tor nicht gleichzeitig mehrere Geschich-     Dinge, die man sonst nicht zur Kennt-       sondern vielleicht von Pünktlichkeit und
ten erzählen. Das ist bei Videospielen       nis nehmen würde, auch über die Welt        Zuverlässigkeit. Die zweite Sache, die
ganz anders, in denen ich mich als Spie-     lernt man etwas und über sich selber.       hinter Ihrer Frage steckt, ob man Spiele
ler in Welten befinde und frei bewege.       Man lernt beispielsweise mit digitalen      so gestalten kann, dass diese dazu bei-
                                             Medien umzugehen. Das ist heute ganz        tragen, dass man sozusagen die erspiel-
Sie meinen damit Welten in Virtual-          wichtig.                                    ten Eigenschaften auch durch das Spie-
Reality-Games. Gibt es eine reale Bi-                                                    len bei sich entwickeln kann, offen zu
bliothek, die in einem solchen Spiel         Mit diesen Medien umzugehen, fällt          sein für Andere, für andere Kulturen,
eine Rolle spielt?                           in den Bereich »Schulung von Medi-          sehe ich mit Zweifeln. Das Computer-
    Da ist mir nichts bekannt. Die virtu-    enkompetenz«. Das ist doch eine der         spielen verträgt sich nicht mit pädago-
elle Spielwelt »Second Life« ist nun be-     Aufgaben von Bibliotheken?                  gischen Neigungen.
reits 15 Jahre alt. Dort gab es von 2009         Ich habe ja auch nicht gesagt, dass
bis 2011 eine 3D-Kopie des Dresdner          die Bibliotheken dieses Medium meiden       Wie schätzen Sie den pädagogischen
Zwingers. Das war damals ein riesiges        sollen. Ich habe nur gesagt, dass die Art   Aspekt von Computerspielen ein?
                                             und Weise, wie Bibliotheken ansonsten           Die meisten Spiele, die aus päda-
                                             mit Medien umgehen, zum Beispiel in         gogischen Gründen gefördert worden
                                             der Erfassung und Ausleihe, nicht so auf    sind, waren auf dem Markt große Flops.
                                             Computerspiele zu übertragen sein wird.     Man kann offenbar gerade beim Spielen,
                                             Ich kann mir durchaus vorstellen, dass      nicht erreichen, dass Menschen sich in
                                             auch hier eine Lösung gefunden wird.        irgendeiner Form pädagogisch belehren
                                             Durch Computerspiele lernt man zum          lassen oder sich auf pädagogische Re-
                                             Beispiel Disziplin, Durchhaltevermögen,     geln und pädagogische Ziele einlassen.
                                             Offenheit, Neugierde. Ich habe oft mit
                                             Lehrern gesprochen und denen gesagt,        Warum ist es wichtig, Computerspiele
                                             wenn ihr sehen würdet, dass Schüler bei     zu bewahren?
                                             Computerspielen bereit sind, ausdau-            Hier wird ein bestimmtes Kultur-
                                             ernd hart zu »arbeiten« und sich dabei zu   gut erhalten. Ähnlich der Bibliotheken,
Etwa 120 Spielekonsolen sind im Berliner     konzentrieren, muss dich das als Lehrer     die auch gewissermaßen das Kulturgut
Computerspielemuseum zu bestaunen.           doch neidisch machen, oder? Wäre das        erhalten, indem man dort Bücher auf-
                                             nicht toll, wenn ihr das auch erreichen     bewahrt, nicht nur die auf der letzten
Projekt und hat viel Geld gekostet. Als      könntet, diese totale Hingabe und Kon-      Buchmesse groß präsentiert wurden,
ich mir das anschaute, war ich in einer      zentration. Das sind vielleicht Sekun-      sondern auch ältere Bücher. Claudia
täuschend echt aussehenden Kopie der         därtugenden, aber es ist etwas, das man     Lux hat mal gesagt: »Wir denken nicht
»Dresdner Gemäldegalerie«, mit ihren         durch Computerspiele lernen kann.           ans nächste Jahr wir denken an die
Gemälden und mit ihren Holzvertäfe-                                                      nächsten 100 Jahre!« Und das finde ich
lungen. Ich war mehrmals dort, weil ich      Computerspiele können also für unsere       ganz wichtig.
einfach mal herausfinden wollte, wie         heutige Zeit wichtige Tugenden wie
das läuft. Ich war jedes Mal der einzige     »Offenheit« und »Neugierde« fördern?        Herr Spieler, ich Danke Ihnen.
Besucher. Das mit der »Dresdner Staats-          Da rede ich jetzt mal von den
galerie« in »Second Life« war ein sehr       Mehr-Personen-Spielen. Diese sind oft
aufwendiges Projekt, das den wohl er-        international. Das bedeutet, die Spie-                        Und was sagen Sie
hofften Erfolg nicht hatte. Vor circa acht   ler kommen von überall her. Wenn ich                         als Dichter und Syn-
                                                                                                       chronsprecher Herr Singh,
Jahren gab es noch die ganz großen Dis-      ein solches Spiel spiele, merke ich im-                    gehören Computerspiele
kussionen, dass man alles in die »Virtuel-   mer wie wichtig die Kommunikation ist,                      zum erhaltenswerten
                                                                                                               Kulturgut?
len Welten« packen muss – Autohäuser,        wie interkulturell wir leben und dass die
Schuhgeschäfte und natürlich mussten         Welt in Zeitzonen gespalten ist. Wenn
auch große Institutionen vertreten sein.     ich beim Onlinespielen auf Bekannte der
                                             Westküste Amerikas treffe, dann müs-
Ihre Meinung: Gehören Computerspiele         sen die entweder früher aufstehen oder
zum erhaltenswerten Kulturgut?               ich muss später ins Bett. Ich hatte schon         Mehr dazu in der nächsten Folge von
Schreiben Sie an: bub@bib-info.de                                                            »Wissen fragt …?«. Selfies: Dirk Wissen
                                             eine ganze Menge solcher Begegnungen

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FOYER TAGUNG

Die »grüne« Bibliothek steht                                                            und von einem internationalen Gutacht-
                                                                                        ergremium aus Bibliothekaren, Studie-

weltweit im Fokus                                                                       renden und Architekten bewertet. 2016
                                                                                        hat ein Gemeinschaftsprojekt zum Auf-
                                                                                        bau einer ökologischen Bibliothek an der

Bericht von der ENSULIB-Konferenz in Berlin
                                                                                        Schule »El pequeño Sol« in San Cristó-
                                                                                        bal de las Casas (Mexiko) zum ersten
                                                                                        Mal diese Auszeichnung erhalten.4 Hier
                                                                                        wurden nach einer Crowdfunding-Ini-
                                                                                        tiative gemeinsam von Kindern, Eltern
Am 16. und 17. August fand im Vor-         schon leisten, sollten sie auch mehr dar-    und Lehrern Recyclingmaterialien ge-
feld des diesjährigen IFLA-Weltkon-        über berichten, um andere Bibliotheken       sammelt, aufbereitet und mithilfe von
gresses in Berlin eine Satellitenkon-      und Bildungseinrichtungen zu ermuti-         Lehm und einigen zusätzlichen Bauma-
ferenz1 von ENSULIB2 – der Environ-        gen, handelnde Netzwerke zu bilden et        terialien eine neue Bibliothek errichtet.
ment, Sustainability and Libraries         cetera.                                          Beim diesjährigen Wettbewerb 5
Special Interest Group der IFLA –                                                       wurde die Stadtbibliothek Bad Oldesloe
statt, deren Fokus auf ökologischer                                                     mit ihrem Projekt »Ernte deine Stadt –
Nachhaltigkeit und der gesellschaftli-     New Professionals in den Startlöchern        Harvest Your City: Three Years of Green
chen Rolle der Bibliotheken liegt. Die                                                  and Sustainable Library Commitment in
Philologische Bibliothek der Freien        Naturgemäß bei einer Satellitenkonfe-        the Stadtbibliothek Bad Oldesloe« als
Universität (FU) war Gastgeber der         renz der IFLA gab es viele interessante      Gewinner prämiert.6
Konferenz. Sie wurde organisiert von       Vorträge aus aller Welt. Auffällig hierbei
einem Studierendenteam der Fach-           war, dass die Beiträge zum größten Teil
hochschule Potsdam unter Leitung           aus Graduierungsarbeiten an Universi-        Nachhaltigkeit in der Praxis
von Stephan Büttner in Kooperation         täten und Hochschulen entstanden sind.
mit einem kleinen Berliner Team um         Dies zeigt, dass die junge Generation der    Abgerundet wurde das vielfältige Pro-
Petra Hauke und Klaus Ulrich Werner.       Bibliotheks- und Informationswissen-         gramm der ENSULIB-Konferenz durch
                                           schaftler weltweit offensichtlich sehr       einige Bibliotheksführungen, die in sehr
Zur Einführung sprach Harri Sahavirta,     interessiert ist am Thema und erfreuli-      verschiedener Weise nachhaltige As-
der Vorsitzende von ENSULIB, über das      cherweise zukunftsweisende Impulse           pekte aufweisen: eine Führung durch
Thema der Konferenz: »Collaborative        gibt. So gab Nathalice Cardoso (Bra-         die Philologische Bibliothek der FU, die
Strategies for Successful Green Libra-     silien) Empfehlungen für Umweltma-           als Vorzeigeprojekt für Energieeffizienz
ries: Buildings, Management, Programs      nagement (nicht nur) in brasilianischen      steht. Die zweite Bibliotheksführung
and Services«, wobei er deutlich machte,   Bibliotheken. Arnold Mwanzu (Kenia)          durch die »Grüne Bibliothek der Nach-
dass eine »grüne« Bibliothek eben nicht    stellte eine Untersuchung zum Stand          barschaft«, einer kleinen Stadtteilbib-
nur aus einem grünen Gebäude besteht,      der Umsetzung von Umweltfreundlich-          liothek in Berlin-Mitte, zeigte sehr an-
sondern dass jede Bibliothek – abhängig    keit in kenianischen Wissenschaftlichen      schaulich, wie eine gelungene aktive
von den vor Ort gegebenen Umständen –      Bibliotheken und deren Auswirkung auf        Rolle von Bibliotheken in der Nachbar-
auch dann grün und nachhaltig agieren      die Nutzerzufriedenheit vor. Katharina       schaft aussehen kann. Hier gibt es Me-
können sollte, wenn kein geeignetes Ge-    Leyrer (Deutschland) präsentierte die        dienausleihe zu einem grünen Schwer-
bäude existiert.                           Ergebnisse ihrer Masterarbeit, in der        punkt, Projekte zur Lese- und Sprach-
    Er drückte seine Verwunderung da-      sie eine vergleichende Analyse der Pro-      förderung, aber auch ganz praktische
rüber aus, dass Bibliotheken, die doch     jekte, die für den IFLA Green Library        ökologische Angebote wie Nähkurse, in
eigentlich den Nachhaltigkeitsaspekt       Award 2016 eingereicht wurden, durch-        denen zum Beispiel Kleidung repariert
schon immanent haben, nicht noch mehr      führte. Ebenfalls aus einer Idee zu einer    werden kann, und gemeinsames Gärt-
dafür tun, diesen Positiv-Faktor auszu-    Masterarbeit ist ein Projekt entstanden,     nern in Kooperation mit dem anliegen-
bauen, sowohl inhaltlich als auch in der   welches von Tim Schumann präsentiert         den Gemeinschaftsgarten, eine LeihSä-
Außendarstellung. Es wäre für Biblio-      wurde und den diesjährigen IFLA Green        merei und vieles mehr.
theken nötig, nicht nur einen Check des    Library Award erhalten hat.                      Damit hat sich die Bibliothek, die
eigenen Umweltmanagements durchzu-                                                      vor nicht allzu langer Zeit noch von der
führen, sondern auch eine aktivere Rolle                                                Schließung bedroht war, seitdem zu ei-
dabei einzunehmen, das Bewusstsein für     IFLA Green Library Award                     nem ganzheitlich agierenden Bildungs-
einen nachhaltigen Lebensstil in die Be-                                                ort entwickelt, der Theorie und Praxis
völkerung zu tragen, ein Ort der gesell-   Der vom Verlag De Gruyter Saur gespon-       miteinander verbindet.
schaftlichen Transformation zu wer-        serte IFLA Green Library Award3 wird             Eine Bibliotheksbesichtigung ande-
den. Und da, wo Bibliotheken, dies alles   seit 2016 von ENSULIB ausgeschrieben         rer Art fand direkt vor dem FU-Gebäude

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