RICHTLINIEN ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEKEN | 2020 - Kanton Zürich
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RICHTLINIEN ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEKEN | 2020 GRUNDL AGEN UND EMPFEHLUNGEN ZU PERSONAL, INFR ASTRUKTUR, ANGEBOTEN UND LEISTUNGEN, QUALITÄTSMANAGEMENT
IMPRESSUM Bibliosuisse dankt den folgenden Personen für ihre St. Gallen; Patrick Johner, Département de l’instruc- Die folgenden Institutionen haben durch Beiträge Beiträge zu den vorliegenden Richtlinien: tion publique, de la formation et de la jeunesse die Open-Access-Publikation dieser Richtlinien Felix Hüppi (Projektleiter), Kornhausbibliotheken du Canton de Genève; Judith Manz, PHBern / möglich gemacht, was der Bibliotheksverband Bern; Valérie Bressoud-Guérin, Médiathèque Bibliotheksförderung Kanton Aargau; Sibylle Rudin, Bibliosuisse an dieser Stelle würdigt und verdankt: Valais St-Maurice; Laurent Dufaux, Bibliothèques GGG Stadtbibliothek Basel (Präsidentin); Tobias • Kantone Bern, Aargau, Zürich municipales Genève; Ruth Fassbind, Bibliomedia Schelling, Stadtbibliothek Luzern (Projektleiter); • Bibliotheksförderung des Kantons St. Gallen Solothurn; Julie Greub, Bibliobus de l’Université Julia Wäger, Stadtbibliothek Chur. • Stiftung Bibliomedia Schweiz, Solothurn populaire jurassienne Delémont; Benita Imstepf, •G enossenschaft Schweizer Bibliotheksdienst, Mediathèque Valais Brig; Muriel In-Albon, Biblio- Redaktion Bern thèque municipale Sion; Paula Looser, Bibliothek Thomas Röthlin, Röthlin & Röthlin. Kommunikation, •B eiträge der folgenden Gemeinden: Gallen Ebnat-Kappel; Patrizia Nascivera, Bibliothèque Baden-Dättwil Bettingen, Bremgarten (AG), Buchs (SG), Bülach, de Bernex; Gäel Sala, Bibliothèque de Blonay – St. Buseno, Dottikon, Eggersriet, Ettingen, Flüelen, Légier, Therese Salzmann, Koordinatorin für öffent- Lektorat der französischen Übersetzung Genève, Geroldswil, Goldach, Grandevent, lichen Bibliotheken Kanton Freiburg; Urs Vögeli, Céline Cerny, Bibliomedia Lausanne Gravesano, Hauteville, Hemberg, Hilterfin- La Filanda Mendrisio; Laurent Voisard, Directeur gen, Hindelbank, Horw, Ilanz, Kilchberg (ZH), Bibliomedia Lausanne. Gestaltung Klosters, Lamone, Langnau im Emmental, Le BurgerGasser, Ennetbaden Noirmont, Maggia, Maur, Meggen, Meilen, Die Arbeit initiiert und begleitet hat die Normen- Meisterschwanden, Mies, Pfeffingen, Porrentruy, kommission der Schweizerischen Arbeitsgemein- Produktion und Finanzen Port, Rafz, Rheinfelden, Roggwil, Rossemaison, schaft der allgemeinen öffentlichen Bibliotheken Hans Ulrich Locher, Geschäftsführer Bibliosuisse San Vittore, Saanen, Salavaux, Schaffhausen, (SAB), die per 1. Januar 2019 im Verband Bibliosuis- Sempach, Saint-Imier, Baden, Steffisburg, Thal- se aufgegangen ist: Herausgeber wil, Thayngen, Untereggen, Villars-sur-Glâne, Michel Gorin, HEG, Dép. Information documentaire Bibliosuisse, Aarau, www.bibliosuisse.ch Vully-les-Lacs, Wädenswil, Wollerau, Zeiningen, Genève; Rita Horand, Gemeinde- und Schul Zeneggen, Zernez bibliothek Sissach; Lorena Ianzito, Stadtbibliothek © 2020
Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser Die vorliegenden Richtlinien beantworten die grund ren. Sie ist technisch lösbar, ohne zusätzlichen Personal- legenden Fragen der Führung von Öffentlichen Biblio- aufwand möglich und führt zu einem überraschend theken. Das ist in einem einzigen Satz zusammengefasst, lebendigen Ort. Gerade als Kontrapunkt zur virtuell- was Sie vor sich haben. Richtlinien sind zentraler Be- digitalen Welt profilieren sich Bibliotheken als Ort der standteil der Verbandstätigkeit und haben eine lange analogen Begegnung, des persönlichen Austauschs, Tradition. Die ersten Richtlinien für Gemeindebibliothe- des demokratischen Dialogs und des gesellschaftlichen ken in der Schweiz sind vor 35 Jahren publiziert worden; Engagements. Ein illustratives Beispiel dafür ist etwa vor 25 Jahren hat der Weltverband der Bibliotheksver- jene Quartierbibliothek in Kopenhagen, die ein Chor als bände zusammen mit der Unesco im gleichen Geist das Probe-Ort entdeckt hat. Sein Gesang erfüllt seither die Manifest für Öffentliche Bibliotheken publiziert. Es ist mir Räume am Sonntagmorgen – zum Wohlgefallen der an- eine grosse Freude, dass Bibliosuisse im zweiten Jahr des deren Bibliotheksbesucher. Bestehens die vorliegende 4. Auflage Die vorliegenden Richtlinien sind für der Richtlinien Öffentliche Bibliothe- Gemeinde- und Bibliotheksverantwortliche ken veröffentlichen kann. Bibliosuisse konzipiert und geben grundlegende Hin- ist die Stimme der Bibliotheken in der weise zu Bau, Gestaltung, Betrieb, Perso- Schweiz und tritt für die Interessen nalqualifikation, Budgetierung und vielen der Gesamtheit a ller Bibliotheken ein. weiteren Aspekten der betrieblichen Or Ebenso pflegen wir aber auch ganisation. Die konkrete Umsetzung soll die Anliegen der unterschiedlichen anhand dieser Richtlinien im Gespräch Typen und Funktionen von Bibliothe- z wischen den Verantwortlichen der Träger- ken gemäss ihren spezifischen Aufträ- schaft und der Bibliotheksleitung diskutiert gen und Bedürfnissen; die vorliegen- werden. Im Idealfall wird ein Projekt entwi- de Publikation ist ein Beispiel dafür. ckelt, das von allen Beteiligten mitgetragen Die Bibliotheken in Gemeinden wird und das den zuständigen Gremien und Städten bilden das dichteste unterbreitet werden kann. Als rasche Orien- Hans Ambühl Netz von Institutionen in der Schweiz, tierungshilfe und zur Qualitätsbeurteilung Präsident Bibliosuisse die der Bildung, der Kultur und der dient diese Publikation, die vorwiegend in Wissenschaft dienen. Sie verfügen ehrenamtlicher Arbeit von Mitgliedern un- über eine einzigartige Stellung, da sie in den meisten seres Verbands erarbeitet worden ist. Ihnen sei an die- Fällen freiwillige Leistungen ihrer Trägerschaft sind und ser Stelle herzlich für ihr Engagement gedankt sei; in oft nicht, wie andere öffentliche Dienste, auf einer ver- den Dank eingeschlossen sind alle Kantone und Ge- pflichtenden gesetzlichen Grundlage beruhen. Diese meinden, die sich an der Finanzierung dieses Projekts Situation hat ihre Vor- und Nachteile, insbesondere in beteiligt haben. Zeiten restriktiver öffentlicher Haushalte. In diesem Wir freuen uns, dass wir mit dieser Publikation e inen Zusammenhang rückt auch die Z usatzbelastung der substanziellen Beitrag zur Entwicklung der Öffentlichen Bibliotheken durch richterliche Interpretation des Ur Bibliotheken in der Schweiz leisten können. Jährlich be- heberrechts ins Bild. Sie betrifft ausgerechnet jene suchen schweizweit über 22 Mio. Menschen eine Biblio- Bibliotheken, die nicht vollständig von der öffentlichen thek, und mehr als die Hälfte der Bevölkerung gehört Hand finanziert werden, sondern bis auf Weiteres auch gemäss Bundesamt für Statistik zu den regelmässigen auf Jahresgebühren angewiesen sind. Bibliosuisse be- Bibliotheksnutzern. Mit diesem Potenzial sind die Biblio- müht sich, diese unerfreuliche Entwicklung zu verän- theken zu einem Element der Stadtentwicklung gewor- dern. Grundsätzlich vertreten wir die Ansicht, dass jede den: Sie markieren im Quartier das Zentrum, sie bele- Trägerschaft den kostenfreien Zugang zur Bibliothek ben eine aussterbende Altstadt, sie bilden in einer verwirklichen sollte. Talschaft den einzigen Treffpunkt, oder sie beherbergen Die Rolle der Bibliotheken verändert sich laufend auf dem Hochschulcampus das Zentrum des Lernens. und aufgrund der gesellschaftlichen Dynamik immer Für sie alle tritt der Schweizer Bibliotheksverband Biblio- schneller. Darum sollten sie an 7 Tagen der Woche wäh- suisse ein. Er vertritt deren Interessen und dankt allen rend 24 Stunden zugänglich sein – physisch, nicht nur seinen Mitgliedern, dass sie das Ihre zu diesem Verband online. Im Zeitalter der Globalisierung, des Internets beitragen. Weitere Bibliotheken und deren Mitarbeiten- und der Digitalisierung bleiben sie so konkurrenzfähig. de, die unsere Stimme verstärken wollen, sind herzlich Die Trägerschaften sind gefordert, diese «Bibliothek willkommen und finden über www.bibliosuisse.ch zu rund um die Uhr» bei Neu- und Umbauten zu realisie- uns und zur Mitgliedschaft. Vorwort 3
Inhaltsverzeichnis A. Grundlagen................................................................................................ 6 1. Allgemeines........................................................................................................... 6 1.1 Zehn Grundsätze............................................................................................................... 6 1.2 Die Bibliotheken und ihr Umfeld.. ....................................................................................... 8 1.3 Auftrag und Leistungen Öffentlicher Bibliotheken.............................................................. 8 1.4 Bibliotheksgrössen............................................................................................................. 9 2. Trägerschaft und strategische Ausrichtung................................................................... 9 2.1 Trägerschaft..................................................................................................................... 9 2.2 Organisationsformen......................................................................................................... 9 2.3 Bibliotheksstrategie und Leitbild....................................................................................... 10 2.4 Fachinstanzen, Partnerinstitutionen und Dienstleister......................................................... 11 3. Finanzen..............................................................................................................12 3.1 Investitionskosten.............................................................................................................. 12 3.2 Betriebskosten.................................................................................................................. 12 4. Rechtliche Grundlagen............................................................................................14 4.1 Informationssicherheit und Datenschutz. . .......................................................................... 14 4.2 Urheberrecht................................................................................................................... 14 4.3 Kinder- und Jugendmedienschutz.. .................................................................................... 14 4.4 Benutzungsordnung......................................................................................................... 14 4.5 Gebührenordnung............................................................................................................ 15 4.6 Versicherung.................................................................................................................... 15 5. Kommunikation.....................................................................................................15 5.1 Kommunikation – eine Führungsaufgabe.. ......................................................................... 15 5.2 Interne Kommunikation..................................................................................................... 15 5.3 Externe Kommunikation..................................................................................................... 16 B. Personal..................................................................................................... 18 6. Personal..............................................................................................................18 6.1 Voraussetzungen und Fähigkeiten.................................................................................... 18 6.2 Aufgabenbereiche in Bibliotheken.................................................................................... 18 6.3 Qualifikation des Personals.............................................................................................. 18 6.4 Personalbedarf............................................................................................................... 20 6.5 Stellenbeschreibung......................................................................................................... 21 6.6 Arbeitsvertrag, Arbeitszeugnis, Arbeitsbestätigung. . ......................................................... 21 6.7 Einbezug von Freiwilligen................................................................................................. 21 4 Inhaltsverzeichnis
C. Infrastruktur................................................................................................22 7. Raum................................................................................................................. 22 7.1 Allgemeines.....................................................................................................................22 7.2 Lage, Erreichbarkeit und Gebäude...................................................................................22 7.3 Innenbereich....................................................................................................................22 7.4 Zahlen............................................................................................................................ 23 8. Informations- und Kommunikationstechnologie............................................................ 24 8.1 Allgemeine Organisation................................................................................................. 24 8.2 Bibliothekssoftware......................................................................................................... 24 8.3 Katalog und Portale........................................................................................................ 24 8.4 IT-Zugang....................................................................................................................... 25 D. Angebote und Leistungen..........................................................................26 9. Benutzung........................................................................................................... 26 9.1 Ausleihe...........................................................................................................................26 9.2 Kundenausweise, Abonnemente.......................................................................................26 9.3 Öffnungszeiten.................................................................................................................26 9.4 Information und Beratung.................................................................................................26 10. Bestand.............................................................................................................. 27 10.1 Bestandsprofil.................................................................................................................. 27 10.2 Bestandsmanagement...................................................................................................... 27 10.3 Digitale Medien................................................................................................................ 27 11. Vermittlungs- und Begegnungsort............................................................................. 28 11.1 Voraussetzungen............................................................................................................. 28 11.2 Angebote........................................................................................................................ 28 E. Qualitätsmanagement.............................................................................. 30 12. Qualitäts- und Zielüberprüfung................................................................................ 30 12.1 Statistiken........................................................................................................................ 30 12.2 Zielwerte und Qualitätskriterien...................................................................................... 30 12.3 Risikoanalyse und Chancen.............................................................................................. 31 12.4 Feedback von Kundinnen und Kunden.............................................................................. 31 12.5 Qualitätskontrolle............................................................................................................. 31 12.6 Beispiele aus Kantonen....................................................................................................32 Glossar..............................................................................................................34 Auswahlbibliografie.......................................................................................... 38 Inhaltsverzeichnis 5
A. Grundlagen 1. Allgemeines Die Öffentlichen Bibliotheken in der Schweiz sind Teil ereich der digitalen Informationsbeschaffung und B eines dichten und vielfältigen Bibliotheksnetzes. Wie -aufbereitung helfen sie mit, die Bevölkerung mit qua- andere Bibliothekstypen leisten auch sie einen wichti- lifizierter Information zu versorgen. Bibliotheken ver- gen Beitrag zur Sicherstellung des Grundrechts auf stehen sich als Plattformen für den Wissensaustausch Meinungs- und Informationsfreiheit. Speziell die Öffent- und entwickeln für die Bevölkerung entsprechende lichen Bibliotheken haben darüber hinaus als nieder- Angebote. schwellige und in ihrem Umfeld etablierte Institutionen eine wichtige Funktion als Medien-, Bildungs- und 3 Bibliotheken als Teil der Gemeinde Kulturvermittler für das öffentliche Leben in der Ge- Bibliotheken stehen allen offen und sind barrierefrei meinde. Sie werden immer mehr zu Lebensräumen, in zugänglich. Als öffentlicher Ort bieten sie Raum für denen sich Menschen vorübergehend aufhalten und einen zwanglosen Aufenthalt in ansprechender Atmo- Zeit für sich selbst und mit anderen verbringen («Dritter sphäre. In attraktiv gestalteten und den sich verän- Ort»). dernden Bedürfnissen immer wieder neu angepass- Diese Richtlinien bieten der Leitung, den Mitar- ten Räumen präsentieren sie ihre Bestände und führen beitenden von Öffentlichen Bibliotheken und den auf die verschiedenen Zielgruppen zugeschnittene Gemeindebehörden eine Orientierung bei der Pla- Veranstaltungen durch. nung, dem Betrieb und der Weiterentwicklung der B ibliothek. Zudem stellen sie ein wichtiges Arbeitsin 4 Technik und Know-how strument für die Zusammenarbeit zwischen Bibliothek Bibliotheken sind informiert über Entwicklungen auf und Behörden dar. Sie bieten Argumentationshilfe, dem Medienmarkt sowie im Bereich neuer Technolo- Zahlen und Fakten, wenn es um die Planung einer gien. Sie reagieren auf die Angebotsveränderungen neuen Bibliothek oder die Erneuerung der bestehen- und entwickeln, ihren Möglichkeiten und den Bedürf- den Räumlichkeiten mit entsprechend erweitertem nissen ihrer Kundschaft entsprechend, neue Angebote. Angebot geht. Städte, also Gemeinden mit mehr als Sie bieten die Möglichkeit, sich vor Ort mit technologi- 10 000 Einwohnerinnen und Einwohnern, sind in die- schen Neuerungen vertraut zu machen. Interessierte sem Dokument immer mitgemeint. Kundinnen und Kunden werden dabei von entspre- Diese Richtlinien Öffentliche Bibliotheken (2020) chend geschultem Personal unterstützt. ersetzen die Richtlinien für Gemeindebibliotheken aus dem Jahr 2008. Kombinierte Gemeinde- und 5 Bibliotheken als lernende Organisationen Schulbibliotheken beachten auch die Richtlinien für Bibliotheken stellen ihre Angebote im Dienst ihrer Schulbibliotheken (SAB, 2014). Kundschaft immer wieder infrage und entwickeln sich ständig weiter. Sie beobachten und analysieren ge- 1.1 Zehn Grundsätze sellschaftliche Veränderungen. Sie gehen mit ihrer 1 Zugang für alle Informations- und Medienbeschaffungspolitik sowie Bibliotheken sind offen für alle und setzen sich für der Konzipierung neuer Angebote auf diese Verände- Chancengerechtigkeit und Inklusion ein. Sie garantie- rungen ein. In einem partizipativen Prozess werden ren einen freien und niederschwelligen Zugang zu Mitarbeitende an der Entwicklung beteiligt, und auch Wissen. Damit sind sie dem demokratischen Gedan- die Kundschaft bzw. die Bevölkerung wird in diesen ken verpflichtet. Dank ihrem mehrsprachigen Medien- Dialog eingebunden. angebot vermitteln und stärken sie Sprach- und Lese- kompetenzen. Sie helfen mit, die Kluft zu überwinden 6 Bibliotheken arbeiten professionell zwischen Menschen mit Zugang zu Wissen und jenen, Bibliotheken werden in der Regel von der Gemeinde die diesen Zugang nicht haben. Mit Frühförderpro- getragen und setzen die zur Verfügung gestellten Mit- grammen und Leseförderungsprojekten erleichtern tel optimal ein. Bibliotheken werden nach unterneh- sie Kindern den Einstieg in die Welt der Sprache und merischen Grundsätzen geführt. Die Optimierung der der Medien. Betriebsabläufe und der Angebote steht im Dienst der Kundschaft. Effektives und effizientes Handeln sowie 2 Orientierung in der Welt der Medien marktorientiertes Denken sind Konstanten der Be- Dank einer aktuellen und relevanten Medienauswahl triebsführung. Bibliotheken setzen sich Ziele und kont- schaffen und vermitteln Bibliotheken Wissen. Sie stel- rollieren permanent deren Umsetzung, sie überprüfen len Informationsmittel in analoger und digitaler Form periodisch ihre Organisation sowie die Arbeitsabläufe. zur Verfügung und bereiten Wissen gebündelt und Mit gezielter Lobbyarbeit stärken sie ein positives leicht zugänglich auf. Mit ihrer Fachkompetenz im Image. Bibliotheken sorgen dafür, dass ihre Bedeu- 6 Grundlagen
tung als moderne, sich ständig den gesellschaftlichen IFLA Veränderungen anpassende Institution im Dienst der Wichtige, international gültige Grundlagenpapiere, Gemeinde von der Öffentlichkeit und den Behörden Richtlinien, Best-Practice-Beispiele, Newsletter oder wahrgenommen wird. Blogs finden sich auf der Website der IFLA (Internatio- nal Federation of Library Associations and Instituti- 7 Partnerschaften und Netzwerk ons): www.ifla.org Bibliotheken sind Teil des sozialen und kulturellen Lebens in ihrem Umfeld und nehmen in Zusammen- Relevante Informationen für Öffentliche Bibliotheken arbeit mit anderen Institutionen aktiv daran teil. Sie (www.ifla.org Activities and Groups): pflegen im Speziellen die Beziehungen zu Bildungs institutionen (Schulen, Volkshochschule usw.) und an- Sections: deren Bibliotheken der Region. Als zentrale Schalt- Public Libraries: stelle in einem gut funktionierenden Netzwerk sind • I FLA / UNESCO Public Library Manifesto die Bibliotheken als Kultur- und Bildungsinstitutionen (Grundlagenpapier in vielen Sprachen) für die Gemeinde unverzichtbar. • I FLA / UNESCO Guidelines for Development (Richtlinien in vielen Sprachen) und weitere 8 Bibliotheken als Aufenthalts- und Begegnungsorte Dokum ente zu diversen Themen Die Bibliothek ist in vielen Gemeinden der einzige Ort Libraries for Children and Young Adults: ohne Konsumzwang, der zum Aufenthalt und zur • Guidelines (Richtlinien) B egegnung in angenehmer und zwangloser Atmo- • Best Practice / Sister Libraries sphäre einlädt. Die verschiedenen Raumangebote Library Services to Multicultural Populations: (Arbeits- sowie Relaxbereiche, separate Kinder- und • IFLA / UNESCO Multicultural Library Manifesto Jugendbereiche, Raum für Veranstaltungen) bieten (in vielen Sprachen) dank entsprechend gewähltem Mobiliar eine hohe • Guidelines (Richtlinien in vielen Sprachen) Aufenthaltsqualität und erfüllen so die Funktion eines Dritten Ortes. Der freie Zugang zu WLAN ist Standard. Special Activities: IFLA Global Vision: Bibliotheken engagieren sich 9 Bibliotheken als Werkzeugkasten weltweit für die Entwicklung von gut informierten und Mit ihren Angeboten unterstützen Bibliotheken mög- partizipativen Gesellschaften mit hohem Bildungs- lichst viele Menschen beim lebenslangen Lernen und in stand; Umsetzungsplan: 2019–2024. der selbstbestimmten Lebensgestaltung. Damit dies ge- lingt, bieten sie unterschiedliche Zugänge zu Bildung Bibliosuisse und Wissen. Bibliotheken richten ihre Arbeit darauf aus, Weitgehend auf den Ethikkodex der IFLA stützt sich ihre Kundschaft zu selbstständigem Tun zu befähigen – der Ethikkodex des BIS für Bibliothekare und Informa- dies nicht zuletzt im Austausch mit anderen Kundinnen tionsfachleute aus dem Jahr 2013. Dessen Bestimmun- und Kunden. Über eine Auseinandersetzung mit neuen gen liegt der berufsethische Grundsatz des Zugangs Technologien und über den Besuch von Vermittlungsan- zu und der Verbreitung von Informationen, die für geboten (Sprachcafés, Vorträge, Ausstellungen, Work- eine demokratische Gesellschaft von grundlegender shops, Gesprächsrunden, Leseanimationen usw.) soll Bedeutung sind, zugrunde. ein Gemeinschaftsgefühl entstehen. 2019 ist die Bibliosuisse-Kommission Berufsethik ins Leben gerufen und beauftragt worden, den Kodex 10 Bibliothekspersonal – fit für die Zukunft zur Gewährleistung von dessen Aktualität zu überar- In jede Bibliothek gehören ihrer Rolle und Funktion beiten. entsprechend qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mit- www.bibliosuisse.ch Kommissionen Berufsethik arbeiter. Das Personal in Öffentlichen Bibliotheken in- teressiert sich für Veränderungen in der Gesellschaft, auf dem Medienmarkt sowie im Bereich der neuen Technologien. Das Personal in Öffentlichen Bibliothe- ken arbeitet gemäss dem Ethik-Kodex von Bibliosuisse, bildet sich permanent weiter und ist in der Lage, Ver- änderungen aktiv mitzugestalten. Grundlagen 7
1.2 Die Bibliotheken und ihr Umfeld Personal, die gemeinsame Nutzung und Wartung von Bibliothekstypen Bibliothekssoftware oder die Entwicklung von Veran- In der Schweiz steht der Bevölkerung ein engmaschiges staltungsreihen umfassen. Auch die Organisation von Netz von Bibliotheken zur Verfügung, die entsprechend zentralen Aufgaben für Schulen ist denkbar (z. B. zent- ihrem Auftrag für ein klar definiertes Zielpublikum arbei- ral verwaltete Schulbibliotheken). ten. Es lassen sich grob drei Typen unterscheiden: Die Öffentlichen Bibliotheken bewegen sich zu- • Ö ffentliche Bibliotheken (z. B. Gemeindebiblio dem in einem breiten Betätigungsfeld mit vielen Akteu- theken, kombinierte Gemeinde- und Schul rinnen und Akteuren. Es ist für die Bibliothek wichtig, bibliotheken, Regionalbibliotheken, Bibliobus) sich einen guten Überblick über das eigene institutio- • B ibliotheken mit einem Sammelauftrag nelle Umfeld und die lokalen Gegebenheiten zu ver- (z. B. Nationalbibliothek, Kantonsbibliotheken, schaffen und mit Institutionen, die für ähnliche Ziel- Spezialbibliotheken) gruppen arbeiten (z. B. Kulturanbieter, Volkshochschule, • B ibliotheken, die einer Bildungsinstitution Familienzentren, Pro Senectute, Spielgruppen, Kitas, angegliedert sind, z. B.: Vereine, Gemeindeverwaltung), in Kontakt zu treten x x H ochschulbibliotheken (z. B. Universitäts und die Zusammenarbeit zu suchen. Diese kann ge- bibliotheken, Institutsbibliotheken, Bibliotheken meinsame Veranstaltungen, Kursangebote oder Work- der Fachhochschulen und Pädagogischen shops umfassen, die mit Vorteil in den Bibliotheksräu- Hochschulen) men stattfinden. Solche Kooperationen erlauben es, x x M ediotheken von Mittel- und Berufsschulen Synergien zu nutzen und der Bevölkerung gemeinsam x x Volksschulbibliotheken ein breitgefächertes Kultur-, Informations- und Bil- dungsangebot zu machen. Das Engagement im Kultur- Kooperationen und Bildungsnetzwerk stärkt den Bekanntheitsgrad der Für die Öffentlichen Bibliotheken ist eine Zusammen- Bibliothek in der Öffentlichkeit und ermöglicht ihr, neue arbeit mit anderen Bibliotheken in der Region sinnvoll. Kundengruppen anzusprechen. So können Kooperationen in den Bereichen Personal, Informatik, Bestand und Veranstaltungen bzw. Pro- 1.3 Auftrag und Leistungen Öffentlicher grammarbeit die eigene Bibliothek sowohl personell Bibliotheken als auch finanziell entlasten. Der Erfahrungsaustausch Die Gemeinde ist für die bibliothekarische Grundver- unter den beteiligten Bibliotheken wird zum Gewinn für sorgung verantwortlich. Ist die Bibliothek Teil der Ver- die Mitarbeitenden und fördert zugleich die Qualität waltung, wird sie gemäss dem mit der Behörde aus- der bibliothekarischen Arbeit. gehandelten Auftrag über die laufende Rechnung Bibliotheken mit Zentrumsfunktion, deren Einzugs- finanziert. Ist ein Verein oder eine Stiftung Träger- gebiete über die eigene Gemeinde hinausreichen und schaft der Bibliothek, handelt er/sie mit der Gemeinde die sich durch ein umfangreiches Medien- und Veran- im Rahmen einer Leistungsvereinbarung die Finanzie- staltungsangebot auszeichnen, können für kleinere Bi- rung des Angebots aus. Dabei übernimmt die Ge- bliotheken in ihrem Umfeld Dienstleistungen erbringen. meinde den Hauptanteil des Bibliotheksbudgets. Der In einigen Kantonen übernehmen dies Regionalbiblio- Betrieb einer Bibliothek ist nie kostenneutral; der von theken. Die Finanzierung dieser Zusatzaufgaben ist in ihr erzielte Mehrwert liegt in der Erfüllung ihres Auf- einer Leistungsvereinbarung mit dem Kanton geregelt, trags als Dienstleistungsbetrieb für die Bevölkerung. die laufend überprüft wird. Die Bibliothek versteht sich als Ort der Bildung und Existiert keine Regionalbibliothek im Umfeld, kön- des Wissens, der Informationsvermittlung und als Zen- nen auch Gemeinden oder Vereinsorgane für ihre Bi trum des öffentlichen Lebens ihrer Gemeinde. bliothek mit anderen Gemeinden oder Vereinen Koope- rationsverträge abschliessen. Diese können, wie oben erwähnt, den gemeinsamen Einsatz von ausgebildetem TABELLE 1 | Bibliotheksgrössen Einwohnerzahl Personalbedarf Fläche (in m²) Medienbestand Öffnungszeiten Gemeinde (Stellenprozente) (analog und digital) pro Woche bis 1000 < 70 % 120 1500–2000 10 h / 4 Tage bis 2500 > 70 % 125 3750–5000 12 h / 4 Tage bis 5000 70–200 % 225 7500–10 000 18 h / 5 Tage bis 10 000 150–300 % 400 15 000–20 000 30 h / 6 Tage ab 10 000 > 300 % > 400 > 20 000 40 h / 6 Tage 8 Grundlagen
gen u. a. getragen. Anzustreben ist eine Trägerschaft Die Öffentliche Bibliothek ist... durch die Gemeinde. Die Trägerschaft stellt den • S elbstlernzentrum: Die Bibliothek, ihr Medienbe- ordentlichen Bibliotheksbetrieb und die Finanzierung stand und ihre Infrastruktur sowie ihre Angebote sicher. Sie entscheidet über die Organisationsform unterstützen und fördern das lebenslange Lernen. und die Aufsichtsorgane sowie deren Aufgaben. • I nformelle Bildungspartnerin: Die Bibliothek unterstützt auf lustvolle Weise Sprach- und 2.2 Organisationsformen Leseförderung bei Kindern und Jugendlichen. Sie Die bewährten und häufigsten Organisationsformen ist Spezialistin in der Vermittlung von Medien- sind der TABELLE 2 zu entnehmen. Die Organisation und Informationskompetenz und unterstützt wird in einem Organigramm festgehalten, das allen Kundinnen und Kunden in der Handhabung von Beteiligten zugänglich und immer auf dem aktuellen digitalen Geräten und Angeboten. Stand ist. Darin sind sämtliche Funktionen mit den ent- • Veranstaltungsort: Die Bibliothek sorgt mit einem sprechenden Kompetenzen festgehalten. reichhaltigen Programm dafür, dass Menschen gemeinsam etwas erleben, kreativ entwickeln, Funktion Geldgeber sich austauschen und Anregungen mit nach Die Geldgeber stellen finanzielle Mittel für den Betrieb Hause nehmen. der Bibliothek zur Verfügung. Sie haben ein Interesse, • A ufenthalts- und Begegnungsort: Die Bibliothek dass die Gelder zweckgebunden, effizient und effektiv bietet attraktive Räume für einen zwanglosen eingesetzt werden. Die Geldgeber sind im Aufsichts- Aufenthalt in ansprechender Atmosphäre. organ vertreten und/oder regeln die Zusammenarbeit in einer Leistungsvereinbarung. Diese hält die gegen- seitigen Leistungen und Verpflichtungen während 1.4 Bibliotheksgrössen einer definierten Periode fest. Die Grösse einer Bibliothek hängt von der Grösse der Gemeinde und des Einzugsgebiets ab. Je mehr Perso- Funktion Aufsichtsorgan nen eine Bibliothek nutzen, desto grösser müssen ihre Das Aufsichtsorgan kümmert sich, in Zusammenarbeit Fläche und ihr Bestand sein. Zusätzlich beeinflussen mit der Bibliotheksleitung, um die strategische Pla- Auftrag und strategische Ausrichtung die Bibliotheks- nung wie z. B. die IKT-Strategie. Es gewährleistet den grösse. Als Richtwert für die Grösse wird in diesen ordentlichen Bibliotheksbetrieb und stellt die Finan- Richtlinien die Grösse der Gemeinde, welche die Bi zierung durch Geldgeber sicher. Die wichtigsten Auf- bliothek bedient, beigezogen. Für Städte, also Ge- gaben sind die Erarbeitung und Kontrolle der Umset- meinden mit über 10 000 Einwohnerinnen und Einwoh- zung der Bibliotheksstrategie, welche die Richtung nern, können die Zahlen grundsätzlich hochgerechnet der Entwicklung der Bibliothek vorgibt. Die Inhalte der werden, wobei auf Filialsysteme Rücksicht genom- Strategie sind in einem Leitbild festgehalten. Des Wei- men werden muss. In diesen müssen nicht alle Filialen teren erlässt das Aufsichtsorgan die Benutzungsord- die gesamte Dienstleistungspalette anbieten. Dane- nung (siehe 4.4 Benutzungsordnung). ben können bei sehr grossen Bibliotheken gewisse Flächen mehrfach genutzt werden, z. B. ein grösserer Funktion Bibliotheksleitung Bereich mit verschiebbaren Arbeitsflächen auch als Der Bibliotheksleitung kommt eine Schlüsselrolle zu. Veranstaltungsfläche. Als Zusammenfassung der Einerseits ist sie an der strategischen Planung betei- Grössen und der entsprechenden Richtwerte dient ligt und andererseits mit der operativen Umsetzung TABELLE 1. beauftragt. In ihrer Funktion setzt sie die Bibliotheks- strategie konkret um und sorgt dafür, dass der Biblio- theksbetrieb optimal organisiert wird. Die Bibliotheksleitung ist für die operative P lanung 2. Trägerschaft und strategische und Steuerung zuständig, die folgende Aufgaben und Ausrichtung Kompetenzen umfasst: Eine klare Organisation mit eindeutiger Regelung der • Erarbeitung der Organisations- und Kompetenzen und Pflichten ist Voraussetzung für ein Kompetenzstruktur (Organigramm, Delegation, reibungsloses Funktionieren der Bibliothek. Für die Kommunikation) dem Bibliotheksbetrieb angemessene Organisations- • Erstellung des Betriebskonzepts bzw. Betriebs- struktur ist die Trägerschaft in Absprache mit der handbuchs (operative Ebene) B ibliotheksleitung verantwortlich. • Formulierung der Stellenbeschreibungen • S chaffung der optimalen Rahmenbedingungen, 2.1 Trägerschaft damit das Team erfolgreich arbeiten kann Gemeindebibliotheken werden von der öffentlichen • A nleitung des Teams und Kontrolle der Erreichung Hand oder von privaten Trägern wie Vereinen, Stiftun- von vorgegebenen Zielen Grundlagen 9
• E rstellung und Überwachung des Budgets Mit Vorteil wird das Team, evtl. auch eine aussen • Nutzung der vorhandenen Möglichkeiten und stehende Fachperson, bei der Erarbeitung der Strate- Ressourcen für ein zielgruppenorientiertes Angebot gie einbezogen. Steht eine Neuausrichtung der Biblio- • Förderung von Synergien und Vernetzung thek an, ist das Aufsichtsorgan in Zusammenarbeit mit • Einbezug der Angebote von wichtigen Fachinstanzen der Bibliotheksleitung für die Erarbeitung eines neuen in die Entwicklung der Bibliothek (siehe 2.4 Fach Bibliothekskonzepts verantwortlich. Von Vorteil ist es, instanzen, Partnerinstitutionen und Dienstleister) das Team sowie Vertreter/-innen von Behörden, Schu- len, Vereinen und weiteren Organisationen im Rahmen 2.3 Bibliotheksstrategie und Leitbild eines Workshops (Diskussion über Funktion, Aufgaben Die Bibliotheksstrategie ist die zentrale Leitlinie für und Bibliotheksangebote für die Bevölkerung) einzu- die Ausrichtung und Weiterentwicklung der Biblio- beziehen. Auch die Stimmen der Kundinnen und Kun- thek. Die Strategie soll Antworten auf alle relevanten den sollen einen Einfluss auf die Strategie haben. Fragen geben. Für die Strategie verantwortlich ist das Aufsichtsorgan der Bibliothek. Leitbild In einem Leitbild werden zentrale Werte einer Das Leitbild stärkt die Bibliothek nach innen und aussen. Bibliothek festgehalten. Die in ihm festgehaltene Unternehmensidentität (Cor- porate Identity) unterstützt Prozesse wie die Mitarbeiter- Strategie motivation, die Öffentlichkeitsarbeit und die Beziehung Die Bibliotheksstrategie ist auf mehrere Jahre, meist zur Trägerschaft. Im Leitbild sind die Mission festgehal- drei bis fünf, ausgelegt und umfasst: ten, die Vielfalt der Angebote und Tätigkeiten sowie das • Auftrag, strategische Schwerpunkte Engagement im Dienst der Bevölkerung. Im Leitbild soll • B estandsaufnahme Bibliotheksangebot (Potenzial die Bibliothek von aussen als einheitliches Ganzes mit und Mängel), Erwartungen der Kundschaft, einem spezifischen Charakter wahrgenommen werden. Umfeldanalyse, Bevölkerungsstruktur Damit prägt es das Image der Bibliothek. • Entwicklungsmöglichkeiten, Vision Das Leitbild umfasst vier Bereiche: • Zieldefinition, Zielgruppen, Angebots- und 1. Publikum (wer?): z. B. alle Altersgruppen (definierte Arbeitsschwerpunkte Zielgruppen), unabhängig von Herkunft und Spra- • Vorgaben der Geldgeber che sowie Mobilität (behindertengerechter Zugang) • Planung und Organisation 2. Prinzipien und Haltungen (wie?): z. B. Bibliothek als • Kooperationen und Partnerschaften lernende Institution; Einsatz von qualifiziertem und • Erfolgskontrolle, Evaluation motiviertem Personal (Aus- und Weiterbildung); TABELLE 2 | Organisationsformen Trägerschaft Geldgeber Aufsichtsorgan Bibliotheksleitung Gemeinde betreibt • Gemeinde Politische Verantwortliche Bibliotheksleitung in Bibliothek • Beiträge umliegender oder Bibliothekskommission regelmässiger Absprache Gemeinden bestehend aus: mit: • weitere Beiträge • Behördenvertretung • Kommissionspräsidium (z. B. des Kantons) • Kundenvertretung • Finanzverantwortlichem/-r • Bibliotheksleitung • Amtsvorsteher/-in Gemeinde und Schul • Gemeinde Politische Verantwortliche Bibliotheksleitung in gemeinde betreiben • B eiträge umliegender (z. B. Gemeinderat, regelmässiger Absprache Bibliothek gemeinsam* Gemeinden Ressortverantwortliche) mit: • weitere Beiträge oder Bibliothekskommission • Kommissionspräsidium (z. B. des Kantons) bestehend aus: • Finanzverantwortlichem/-r • Behördenvertretung • Vertretung Schulleitung • Vertretung Schulbehörde oder des Lehrkörpers • Kundenvertretung • Amtsvorsteher/-in • Bibliotheksleitung Verein betreibt Bibliothek • Gemeinde Vorstand bestehend aus: Bibliotheksleitung in im Auftrag von Gemeinde • Beiträge umliegender • Behördenvertretung regelmässiger Absprache und Schulgemeinde kleinerer Gemeinden • gewählten Mitgliedern mit: • andere Körperschaften (Kundenvertretung) • Vorstandspräsidium • Vereinsmitglieder • Bibliotheksleitung • Finanzverantwortlichem/-r • evtl. Gönner * Siehe auch Richtlinien für Schulbibliotheken (SAB, 2014). 10 Grundlagen
Wirtschaftlichkeit; Nachhaltigkeit; Vernetzung mit kommerzielle Bibliotheksdienstleisterin. Sie entwickelt Bibliotheken sowie weiteren Institutionen oder Ver- und vertreibt Produkte und Dienstleistungen für Biblio- einen (Nutzung von Synergien) theken in den Sparten Medien (z. B. Auswahl, Bespre- 3. Angebot und Leistungen (was?): z. B. vielfältiges chungen, Standing Order, bibliotheksgerechte Ausrüs- Medienangebot für Wissenserwerb und Freizeitge- tung, Katalogdaten, «Onleihe»), Mobiliar, Zubehör staltung, Leseförderung, Veranstaltungsprogramm und Dienstleistungen. www.sbd.ch sowie weitere Dienstleistungen; niederschwelliger, für alle zugänglicher Treffpunkt an zentraler Lage Schweizerisches Institut für Kinder- (gute Erreichbarkeit mit ÖV) und Jugendmedien (SIKJM) 4. Beweggründe (warum?): z. B. mit spannenden An- Das SIKJM ist das nationale Kompetenzzentrum für geboten Neugierde wecken und zu lebenslangem Kinder- und Jugendliteratur in allen Medien. Es ent- Lernen anregen; Beitrag der Bibliothek zum Stand- wickelt Leseförderungskonzepte vom Kleinkindalter ortmarketing der Gemeinde bis zum Ende der Schulzeit und hat ein umfangreiches Aus- und Weiterbildungsangebot. www.sikjm.ch 2.4 Fachinstanzen, Partnerinstitutionen und Dienstleister Interbiblio – Interkulturelle Bibliotheken der Schweiz Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bibliotheken Der Dachverein der interkulturellen Bibliotheken der und die verschiedenen Organe, die in die Bibliotheks- Schweiz vertritt die Anliegen der interkulturellen Bi arbeit involviert sind, erhalten durch verschiedene bliotheken in Politik und Gesellschaft. Er ist Kompe- Fachinstanzen Unterstützung. tenzstelle für Fragen der interkulturellen Bibliotheks- arbeit. www.interbiblio.ch Bibliosuisse Seit dem 1. Januar 2019 ist Bibliosuisse der nationale IFLA Public Libraries Section Verband für öffentliche und wissenschaftliche Biblio- Die Sektion Öffentliche Bibliotheken des Weltverbands theken sowie für Archiv- und Dokumentationsstellen. IFLA (International Federation of Library Associations Bibliosuisse ist für die Aus- und Weiterbildung sowie and Institutions) versteht sich als internationales Forum die Interessenvertretung der Bibliothekarinnen und Bi- für die Entwicklung und Förderung öffentlicher Biblio- bliothekare zuständig, organisiert Veranstaltungen theken. www.ifla.org/public-libraries und gibt Publikationen heraus. www.bibliosuisse.ch Fachstellen, Bibliotheksbeauftragte, Kantonsbiblio- theken und kantonale Bibliothekskommissionen Das Biblioideal In vielen Kantonen gibt es Fachstellen, die u. a. als Die ideale Bibliothek liegt am B eratungs-, Koordinations- und Anlaufstelle für Ge- zentralsten Ort ihres Ein- meinde- und Schulbibliotheken fungieren. In kleineren zugsgebietes und ist Teil eines Kantonen übernehmen häufig die Kantonsbibliotheken regionalen und technolo- diese Funktion. Fachstellen und Ansprechpersonen in gischen Verbunds. Sie hat ein den Kantonen finden sich auf den Webseiten der eigenes architektonisches Kantonverwaltungen. Profil und ihr Eingang befindet sich im Parterre. Sie ist Bibliomedia täglich mindestens 12 Stunden Die öffentliche Stiftung bietet im Auftrag des Bundes zugänglich und lädt dank vielfältige Dienstleistungen für Bibliotheken an: Aus- ihrer Möblierung zum Lesen und Verweilen ein. Sie leihe von Rotationsbeständen in den drei grossen verfügt über alle nachgefrag- Landessprachen sowie in neun Fremdsprachen, Ma- ten Medienformen und der terialien für die Leseanimation, Online-Materialien, Bestand ist durchschnitt- Dienstleistungen und Beratung sowie regionale und lich höchstens 5 Jahre alt. Sie gesamtschweizerische Projekte für die Entwicklung spielt eine zentrale Rolle von Bibliotheken und für die Förderung des Lesens. in der Bildungs- und Kultur- www.bibliomedia.ch politik im Einzugsgebiet. Das Personal ist kundenorien- Genossenschaft Schweizerischer Bibliotheksdienst, tiert und technikkompetent SBD.bibliotheksservice AG in Bezug auf alle Medien- Die Genossenschaft SBD fördert als Selbsthilfeorgani- formate. sation das Bibliothekswesen der Schweiz. Die SBD.bi bliotheksservice AG ist als Tochtergesellschaft eine Grundlagen 11
3. Finanzen Bibliotheken sind Non-Profit-Organisationen. Sie wer- Beiträge der Nutzerinnen und Nutzer (Ausleihgebühren, den in der Regel von der öffentlichen Hand finanziert. Jahresabos usw.) zu erheben. Kinder und Jugendliche Die Bibliothek ist verpflichtet, Rechenschaft über die sollen die Bibliothek kostenlos nutzen können. Verwendung der zur Verfügung gestellten Mittel ab- Für Projekte können bei Stiftungen und in vielen zulegen. Kantonen Gelder beantragt werden (über Fachstel- len, Fördervereine oder Lotteriefonds). 3.1 Investitionskosten Die Investitionskosten umfassen den Aufwand für den Aufwand und Ertrag Bau der Bibliothek, das Mobiliar, die Ausstattung so- Es handelt sich in der TABELLE 4 um ungefähre Anga- wie für den Grundbestand an Medien und Informati- ben. Abweichungen entstehen durch: onstechnologie. Diese werden normalerweise nicht • strategische Ausrichtung der Bibliothek aus den Betriebskosten bezahlt, sondern erfordern • Bibliotheksnetz mit Zweigstellen ausserordentliche Mittel. Dies gilt auch für Gesamt- • regionale Funktion erneuerungen. • Aufgaben im Bereich Schulbibliothek Die Richtwerte der folgenden TABELLE 3 für Investi- • S pezialaufgaben (Sondersammlungen, tionskosten basieren auf gerundeten Erfahrungswerten. Archivfunktionen usw.) TABELLE 3 | Investitionskosten Kostenkategorie Beispiele Kosten Als Richtwert für die Berechnung der jährlichen Betriebskosten (Vollkostenrechnung) kann mit 35 Fr. Einrichtung Regale, Sessel 500–700 Fr. pro Einwohner/-in der Gemeinde bzw. im Einzugs- Tische, Lese- pro m² gebiet gerechnet werden. landschaft IT PC, Software, 2000 Fr. pro Lizenzen Arbeitsplatz Die Besoldung und die Einstufung des Bibliothekper- Medien Bücher, CD, 30 Fr. pro Stück* sonals erfolgt nach den Vorgaben des kommunalen DVD, Karten und kantonalen Personalrechts und ist abhängig von Ausrüstung Signatur, Folie, 7–10 Fr. pro Stück Funktion, Kompetenzen, Erfahrung und Ausbildung. Daten Für die verschiedenen Funktionen gelten die Richt- * Wie viel in elektronische Dokumente investiert werden soll, ist zurzeit werte in TABELLE 5. aufgrund unterschiedlicher Kosten pro Plattform und Verbundslösun- gen kaum bezifferbar. Andere Fachpersonen (Kulturvermittler/-innen, So- zialarbeiter/-innen usw.) sollten gemäss den Vorgaben ihrer Berufsverbände entlohnt werden. Das Personal Kosten fallen auch durch zusätzliche oder neue Funk- wird in Jahresarbeitszeit angestellt und im Monatslohn tionen und Einrichtungen an, z. B.: entlöhnt. Die grossen Lohnbandbreiten ergeben sich • zusätzliche Bestände (fremdsprachige Literatur, durch die regionalen Unterschiede bezüglich Lebens- Spezialsammlungen) haltungskosten und Lohnniveau. Für eine Beurteilung • m obile Endgeräte (Tablets, Notebooks) des Lohnniveaus in der Bibliothek empfiehlt sich die • RFID-Installationen (Gates, Selbstverbucher) Konsultation der Daten von vergleichbaren Bibliothe- • Aufgaben im Bereich Schulbibliothek ken anhand der Schweizerischen Bibliotheksstatistik. • r egionale Aufgaben (z. B. Fernleihe, Weiterbildungen, Regionaltreffen, spezielle Sammelaufträge) 3.2 Betriebskosten Die Bibliothek erstellt jährlich ein Budget. Sie kontrol- liert mittels der Buchhaltung kontinuierlich die laufen- den Ausgaben und Einnahmen. Der Kontenplan für die Betriebsrechnung richtet sich nach den Buchführungs- regeln der Trägerschaft (Gemeinde, Verein). Er liefert den Bibliotheken wichtige Informationen zur Steuerung des Betriebs sowie die Statistik. Für die bibliothekarische Grundversorgung ist die Gemeinde verantwortlich. Sie kommt für die Finanzie- rung der Bibliothek auf. Die Angebote und Dienstleistun- gen der Bibliothek gehören zum Service public. Dement- sprechend wird empfohlen, möglichst keine individuellen 12 Grundlagen
TABELLE 4 | Kosten Aufwand Lohnkosten (55–65 %) • Löhne • Sozialabgaben • Versicherungen (z. B. Unfallversicherung) Weitere Personalkosten (5–10 %) • Aus- und Weiterbildung • Honorare (für Animationen und Veranstaltungen) • Spesen Medienkosten (10–15 %) • Bücher, Zeitschriften • Non-Books • elektronische Medien, Lizenzen • Erschliessungsdaten (Datenimport) • Leihbestände • Ausrüstung Raumkosten (15–20 %) • Miete inkl. Heizung und Nebenkosten • Unterhalt • Strom • Raumpflege Sach- und IT-Kosten (10–20 %) Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen: • Kommunikation, Medienarbeit und Werbung • Kosten für Veranstaltungen (Apéro, Materialmiete, Technik usw.) IT-Kosten: • Hard- und Software (PC, Kopierer, Bibliothekssystem, RFID usw.) • Support, Wartung Abgaben und weitere Sachkosten: • Beiträge an Verbände und Vereine • Abgaben (Pro Litteris usw.) • Versicherungen (z. B. Elementarschaden, Haftpflicht) • Büromaterial • Unterhalt, Mobiliar Ertrag öffentliche Gelder • Beiträge der Trägergemeinde • Beiträge der Nachbargemeinden • Beiträge anderer Institutionen selbst erwirtschaftete Mittel • Gebühren und Mitgliederbeiträge • Verschiedenes (z. B. Büchermarkt, Fotokopien) einmalige Einnahmen • Spenden, Sponsoring, Crowdfunding • Projektgelder (von Gemeinde, Kanton, Lotteriefonds, Stiftungen usw.) TABELLE 5 | Brutto-Besoldung pro Jahr Funktion Brutto-Besoldung* pro Jahr (100 %) inkl. Ferien, Feiertage und 13. Monatslohn Leiterin oder Leiter einer Gemeindebibliothek 65 000–95 000 Fr. mit bis zu fünf Mitarbeitenden Mitarbeitende mit Bachelor-Abschluss oder 70 000–90 000 Fr. Hochschulausbildung (ohne Führungsaufgaben) Mitarbeitende mit EFZ I+D 65 000–90 000 Fr. Mitarbeitende mit SAB-Grundkurs oder ähnlich 60 000–80 000 Fr. Praktikantinnen und Praktikanten 1000–1500 Fr. pro Monat Lernende 600–1400 Fr. pro Monat Aushilfen 25–35 Fr. pro Stunde (zzgl. Ferien- und Feiertagsentschädigung) * I n diesen Beträgen sind die Arbeitgeberbeiträge an die Sozialversicherungen nicht enthalten. Grundlagen 13
4. Rechtliche Grundlagen Das Bibliothekspersonal wird im Berufsalltag mit ver- Die Verwertungsg esellschaft Suissimage stellt ein schiedenen rechtlichen Fragen konfrontiert. Merkblatt mit den wichtigsten Informationen zu öffentlichen Filmvorführungen zur Verfügung. 4.1 Informationssicherheit und Datenschutz www.filmdistribution.ch, www.suissimage.ch Um die Sicherheit ihrer Computersysteme und Daten • M usikvorführungen in Bibliotheken: Bei Konzerten zu gewährleisten, arbeitet die Bibliothek mit entspre- in der Bibliothek werden allenfalls Abgaben an chenden Diensten und Anbietern zusammen. Sie infor- die Suisa fällig. www.suisa.ch miert die Kundinnen und Kunden über die Verwen- • A bbildungen und Fotos für Website, Flyer usw.: dung der persönlichen Daten und gewährleistet deren Elektronische Bilder, die für eigene Zwecke Sicherheit und Vertraulichkeit. Die Informationssicher- (z. B. Veranstaltungshinweise) verwendet werden, heit verfolgt hauptsächlich zwei Ziele: können bei entsprechenden Anbietern erworben • S icherstellen der Integrität der Systeme und der werden. Zudem bieten Suchmaschinen die Bibliotheksdaten durch: Möglichkeit, frei verfügbare Bilder zu finden. x x Datensicherung Werden bei Veranstaltungen Fotos gemacht und x x Schutz vor Hackerangriffen und Piraterie sind darauf Personen erkennbar, muss vor der • S chutz der Benutzerdaten und Transparenz über Veröffentlichung auf der Website, im Newsletter ihre Verwendung durch: usw. eine Einwilligungserklärung dieser Personen x x S chutz vor Datendiebstahl, insbesondere durch eingeholt werden. Verschlüsselung von Transaktionen • E inholung von Nutzungsrechten: Bei Verlagen x x e ine gesetzeskonforme Nutzung gemäss kann das Nutzungsrecht für ein Cover oder eine Datenschutzgesetzgebung Geschichte eingeholt werden, um die entspre- x x Information der Kundinnen und Kunden, wenn chende Sache für eine Veranstaltung oder einen personenbezogene Daten an Dritte weiterge- Veranstaltungshinweis zu nutzen. geben werden, z. B. bei der Verwendung von externen digitalen und E-Medien-Angeboten Das Urheberrecht ist im Umbruch. Aktuelle Informatio- nen finden sich auf der Website von Bibliosuisse und Die Bibliotheken sind verpflichtet, die Personendaten, dem Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum die sie von ihren Kundinnen und Kunden erheben, nur bzw. auf den Seiten der Verwertungsgesellschaften, so weit zu gebrauchen, wie es für die Abwicklung des insbesondere Pro Litteris. www.bibliosuisse.ch, Ausleihvorgangs nötig ist. Für jegliche weitere Ver- www.ige.ch, www.prolitteris.ch wendung, wie Newsletter oder Ähnliches, ist zuerst die Zustimmung der Kunden einzuholen. Kundinnen 4.3 Kinder- und Jugendmedienschutz und Kunden muss auf Verlangen eine Datenschutzer- Vollständig verboten sind Medien mit folgenden Inhal- klärung abgegeben werden, in der festgehalten ist, ten: Rassendiskriminierung, harte Pornografie, Staats- welche Daten wie und zu welchem Zweck gespei- feindlichkeit, Verletzung des Persönlichkeitsschutzes. chert werden. Kundinnen und Kunden muss auf An- «Weiche», also übrige Pornografie ist für unter 16-Jähri- frage Einblick in die gespeicherten Daten gegeben ge verboten. werden. Alterskennzeichnungen von Filmen und Computer- spielen (FSK, USK, PEGI) sind nicht verbindlich für Biblio- 4.2 Urheberrecht theken. Für eine klare, einfach kommunizierbare Linie Das Urheberrecht ist für Bibliotheken in verschiedener empfiehlt es sich jedoch, diese Vorschläge einzuhalten. Hinsicht wichtig: • M edienausleihe: Für die Ausleihe von Medien 4.4 Benutzungsordnung muss die Bibliothek Pro Litteris eine Gebühr Die Benutzungsordnung der Bibliothek informiert über entrichten (für einzelne Medien und Jahres das bibliothekarische Angebot und die Benutzungs- abonnemente). www.prolitteris.ch bedingungen sowie die Pflichten der Kundinnen und • Fotokopien: In Bibliotheken dürfen Bücher und Kunden (Umgang mit Medien, Verhaltensregeln usw.). Zeitschriften nicht vollständig kopiert werden. Sie wird durch die Bibliotheksleitung und das Biblio- Auszüge bzw. Kopien einzelner Kapitel sind erlaubt. thekspersonal gemeinsam erarbeitet und dem Auf- Für Kopien müssen die Bibliotheken Pro Litteris eine sichtsorgan zum offiziellen Erlass vorgelegt. Abgabe bezahlen. www.prolitteris.ch Die Benutzungsordnung klärt die folgenden Punkte: • Filmvorführungen in Bibliotheken: Es muss eine • Definition der Kundinnen und Kunden (Zugehörigkeit) Bewilligung beim Filmverleiher eingeholt werden. • Einschreibung, Mutationen Filmdistribution Schweiz stellt eine Suchfunktion • Benutzung (Ausleihsystem, maximale Anzahl Medien, zur Verfügung, an welchen Verleiher man sich für Ausleihdauer, Verlängerung, Reservation, Fernleihe) einen bestimmten Film wenden muss. • Gebühren, Kosten 14 Grundlagen
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