"Lost Places" - Die City C Leverkusen wird zur Kunstpassage - Bayer

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Bayer AG
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Ausstellung im urbanen Raum:

„Lost Places“ – Die City C Leverkusen wird zur Kunstpassage

   15 Künstlerinnen und Künstler zeigen ab dem 27. August 2021 ortsspezifische
    Installationen in der Passage und den leerstehenden Schaufenstern der City C
   Ein Ausstellungsprojekt im urbanen Raum von Bayer Kultur und dem Kunstverein
    Leverkusen

Leverkusen, 26. August 2021 – Die erste Einkaufspassage Leverkusens aus den
1960er Jahren lädt seit einiger Zeit nicht mehr zum Schaufensterbummel ein, weil immer
mehr Geschäftsflächen verlassen wurden. Aber in der Leere liegt stets auch das
Potential, über neue Möglichkeiten nachzudenken. Bayer Kultur und der Kunstverein
Leverkusen haben daher Künstlerinnen und Künstler eingeladen, sich mit der City C
kreativ auseinanderzusetzen und Projekte für die Schaufenster und den Raum zu
entwickeln. Mit Unterstützung der Stadt Leverkusen wird die Passage jetzt zum
öffentlichen Ausstellungsort auf Zeit, der wieder zum Flanieren und Schauen auffordert.
Thema und Titel der Ausstellung sind „Lost Places“, denn die Innenstädte verändern sich
und die derzeitige Pandemie wird diesen Prozess beschleunigen. „Mit der Ausstellung
wollen wir dazu einladen, einen frischen Blick auf diesen faszinierenden Ort zu werfen“,
so Thomas Helfrich, Leiter von Bayer Kultur. „Nach den lebhaften Diskussionen der
vergangenen Jahre war es uns wichtig, den einstigen Konsumtempel City C wieder in
einen Ort der Sehnsucht zu verwandeln, den die Menschen gerne besuchen.“

DIE CITY C ALS KUNSTPASSAGE

15 Künstlerinnen und Künstler, die in NRW leben oder hier studiert haben, haben die
Herausforderung angenommen und in den letzten Monaten für einzelne Orte Konzepte

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entwickelt, die sich zu einem abwechslungsreichen und inspirierenden Parcours
ergänzen. Verbindend sind der Ort der Passage, der den Blick auf die Schaufenster lenkt,
und die Fragestellung nach den „Lost Places“, die zum Nachdenken über Vergänglichkeit,
unsere Einkaufs- und Konsumgewohnheiten, über die Glücksversprechen der Werbung
und unsere Erwartungen an den urbanen Raum anregt. Die künstlerischen Interventionen
reichen von Fotografie über Skulptur und raumbezogenen Werken bis zu multimedialen
Arbeiten und Soundinstallationen. „Ich freue mich als Leverkusenerin sehr, dass wir die
City C für die kommenden Wochen mit neuen, positiven Erinnerungen aufladen“, so
Susanne Wedewer-Pampus vom Kunstverein Leverkusen. „Die intensive und spannende
Zusammenarbeit mit Bayer Kultur zeigt auch, was möglich ist, wenn alle an einem Strang
ziehen, um neue Perspektiven für eine lebendige urbane Stadtkultur zu schaffen.“

In der Eingangshalle von der Fußgängerzone der Innenstadt aus nimmt die
Besucherinnen und Besucher eine Performance von Charlotte Triebus in Empfang. Die
Intervention im Raum ist jederzeit auf dem privaten Handy individuell erlebbar, denn die
Künstlerin hat zusammen mit dem von ihr geleiteten Mirevi Lab der Hochschule
Düsseldorf eine interaktive Augmented Reality Performance entwickelt, bei der sich ihr
Avatar durch den Raum bewegt. Der Avatar vervielfältigt sich, verschmilzt wieder zu einer
Gestalt und reagiert vor allem auch auf die Betrachtenden.

Das Entrée zur Kunstpassage markieren große Fotoarbeiten von Andy Kassier, die die
Ästhetik der Werbung aufnehmen. Seine konzeptuellen Selbstinszenierungen und
Instagramstorys vermitteln das positive Gefühl und Glücksversprechen der Werbung und
Hochglanzmagazine, um es gleichzeitig als visuelle Scheinwelten vorzuführen und
ironisch zu brechen.

In den ersten Schaufenstern der „Kunstpassage“ hat Johanna Reich eine Mindmap des
Zufalls installiert. LED-Leuchtschriften scheinen hinter einer großformatigen Malereifläche
auf und geben Denkanstöße, wie „Neue Städte“ vorstellbar wären. Die formulierten
Fragen tauchen zufällig auf und regen den Passanten an, innezuhalten und den Ort neu
zu denken.

Auf den ersten Blick klassisch wirken die Skulpturen in den Schaukästen gegenüber von
Frauke Wilken. Fünf beinahe lebensgroße Objekte aus Stoff hängen in den Vitrinen und
muten amorph oder auch trotz ihrer glatten Oberfläche wie Pelzmäntel an. Doch wirken

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sie auch wie Kleidungssäcke, bereitgestellt, ausgepackt beziehungsweise abgeholt zu
werden. Sie hängen dort wie Relikte eines ehemals lebendigen Warenaustauschs.

Die Inszenierung von Krzysztof Honowski und der Schauspielerin Laura Sundermann
nimmt ebenfalls direkt Bezug auf die Situation der verlassenen Orte: Im ehemaligen
Eiscafé Ducale erscheinen in Leuchtschrift zwei Sätze aus einem fiktiven Gespräch. Ein
Gespräch, das möglicherweise vor längerer Zeit hier zwischen Einkaufsbummel und
Eisgenuss hätte stattfinden können. Isoliert vor der Cafekulisse leuchten die Worte auf
und können im Betrachtenden einen imaginären Film heraufbeschwören.

Die Skulpturen von Andreas Schmitten dagegen werden in einem bewusst kühlen „white
cube“ in dem verlassenen Kaufhaus gegenüber so platziert, dass der Kontext zwischen
Schaufenster und Kunstraum changiert. Weiße Figurinen sitzen und lagern auf roten
Sockeln. Sie erinnern in ihrer Inszenierung auf Sockeln an öffentliche Denkmäler und
wirken doch fragil, zart und zeitlos.

Im Gegensatz dazu reizt Gereon Krebber bei seinen raumbezogenen Installationen
gerade das Vergängliche. Er nutzt unterschiedlichste Materialien für seine plastischen
Arbeiten und nimmt oft bewusst in Kauf, dass seine Werke nicht überdauern. Für die City
C hat er eine Installation aus alten Straßenleuchten und Gittern, also Materialien aus dem
urbanen Raum konzipiert. Die deformierten Laternen erobern als organische Formwesen
nun den Raum vor dem verschlossenen Kaufhauseingang zurück.

Auch die Installation von Katja Davar reflektiert die Beziehung zwischen Natur,
Gesellschaft und Technologie. Ihr Projekt für die längliche Schaufensterfront des früheren
C&A Kaufhauses besteht aus einer immensen Textilarbeit, auf der sie eine surreale und
fast dystopische Landschaft ausbreitet. Inspiriert von dem Verkauf von 70 der
spektakulärsten Meteoriten, die jemals gefunden worden sind, begann Davar einmal mehr
über das westliche Konsumverhalten nachzudenken.

Unser anachronistisches Verhältnis zur Natur reflektieren auch Heike Kabischs
Fensterräume mit fragilen Pflanzenskulpturen. Die Gebilde erinnern durch ihr Blattwerk
an Palmen und Bananenbäume und sind in pinkes Licht getaucht. Wie durch eine
sprichwörtliche rosa Brille nimmt man die künstlichen Gebilde, die für Sehnsuchtsorte des
Südens stehen, wahr. Auch in der City C haben über Jahre die Palmen in Pflanzkübeln
die Atmosphäre der Passage geprägt.

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Der menschlichen Sehnsucht nach Arkadien geht auch Aljoscha nach. Seine
schwebende Installation „Paradise to be created“ aus rosafarbenen Acrylglas-Elementen
visualisiert und manifestiert die heutigen philosophischen Bewegungen des Bioethischen
Abolitionismus und Paradise Engineering. Aljoscha beschäftigt sich intensiv mit den
neuesten wissenschaftlichen Forschungen und der Frage: „Wie transformieren wir das
utopische Arkadien in ein reales Elysium?“

Mit dem Bild unserer modernen Städte hingegen setzen sich die Fotoarbeiten von Gudrun
Kemsa und Boris Becker auseinander.

Thema der Fotografin und Videokünstlerin Gudrun Kemsa sind Bilder von Menschen, die
sich in Städten bewegen. Eine Auswahl ihrer Arbeiten der „New York. New York“ Reihe
wird in den Fenstern eines ehemaligen Friseursalons und auf der Theke der Eisdiele das
pulsierende Großstadtleben wieder zurückbringen in die City C. Der größtmögliche
Kontrast zu den „Lost Places“ unserer Innenstädte macht aber auch die Vergänglichkeit
dieser urbanen Bühnen deutlich.

Der Strukturwandel ist auch an den Fotoarbeiten von Boris Becker aus Industriegebieten
Europas ablesbar. Für die City C hat Becker diesen fast melancholischen Ansichten
durchlichtete Bilder aus Seoul / Südkorea aus dem Jahr 2019 in ehemaligen
Leuchtkästen gegenübergestellt. Die Dynamik der Handelsmetropole ist bei aller
architektonischen Tristesse greifbar.

Nicht sichtbar, aber präsent ist der Ausstellungsbeitrag von Julia Bünnagel. Mit ihrem
Licht- und Soundprojekt „Club“ in einem nicht zugänglichen Raum in der zweiten Etage
des ehemaligen Woolworth Kaufhauses simuliert die Künstlerin einen Ort, der wie kaum
ein anderer für Freiheit, Ausgelassenheit und die Sehnsucht nach scheinbar
unbegrenzten Möglichkeiten steht. Hier in der City C verschwimmt die Grenze zwischen
Illusion und Realität. Die Passanten können nicht sicher sein, was in diesen
verschlossenen Räumen vor sich geht.

Den fulminanten Abschluss oder auch Auftakt, wenn man vom östlichen Eingang die City
C betritt, bildet das große Schriftbild von Lars Breuer. Er nimmt direkt Bezug auf die
Architektur und definiert durch die Bemalung der gesamten Fensterfront den Raum
gleichsam neu. Erst nach einer kurzen Orientierung wird der Wortsinn klar: „Schock“. Das

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mag sich direkt auf die Konfrontation mit der Arbeit beziehen, aber vielleicht auch auf die
aktuelle Realität des einst pulsierenden Ortes City C.

Dafür, dass die City C sich weiter entwickeln wird, sind jüngst gute Voraussetzungen
geschaffen worden. Für die Ausstellung hat sich der urbane Raum als Kunstpassage auf
Zeit als Glücksfall und Chance für die kreative Zwischennutzung erwiesen. Auch
Leverkusens Baudezernentin Andrea Deppe von Beginn an von der Ausstellungsidee
überzeugt: „Wir glauben fest an die Zukunft dieses Ortes und sind begeistert davon, den
Ort für dieses außergewöhnliche Projekt zur Verfügung stellen zu können. Es ist für uns
alle eine Chance, die Passage neu kennenzulernen, während wir auf städtischer Seite
weiter an der urbanen Zukunft der Stadt arbeiten.“

Möglicherweise klingen also die Impulse einer künstlerischen von Sachzwängen freien
Perspektive noch fort.

Das Projekt wurde kuratiert vom Kunstverein Leverkusen und Bayer Kultur mit
freundlicher Unterstützung der Stadt Leverkusen, der WGL und der Sparkasse
Leverkusen.
„Lost Places“ ist vom 27. August bis zum 31. Oktober 2021 in der City C in Leverkusen zu
sehen. Der Eintritt ist frei, Informationen auch unter www.lostplaces.art
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Teilnehmer*innen:
Aljoscha / Boris Becker / Lars Breuer / Julia Bünnagel / Katja Davar / Krzysztof Honowski
und Laura Sundermann/ Heike Kabisch / Andy Kassier / Gudrun Kemsa / Gereon Krebber
/ Johanna Reich / Andreas Schmitten / Charlotte Triebus / Frauke Wilken

Ausstellungszeitraum
27. AUG bis 31. OKT 2021

Öffnungszeiten
Täglich / Jederzeit

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VERANSTALTUNGSPROGRAMM

Für das gesamte Veranstaltungsprogramm bitten wir um vorherige Anmeldung
unter 0214 30-41283 und bayerkultur@bayer.com

Vernissage
FR / 27. AUG 2021 / 17.00 Uhr
City C, Friedrich-Ebert-Platz 21, 51373 Leverkusen

Öffentliche Führungen
Jeden Montag um 17.00 Uhr und Freitag um 12.00 Uhr bei einer Mindestteilnehmerzahl
von 8 Personen; Sonderführungen nach Vereinbarung

Kuratorinnen-Führung mit Andrea Peters
DO / 16. SEP 2021 / 18.00 Uhr

Gespräch mit der Künstlerin Frauke Wilken
DO / 23. SEP 2021 / 18.00 Uhr

Gespräch mit der Künstlerin Johanna Reich
DO / 30. SEP 2021 / 18.00 Uhr

Leverkusener Kunstnacht
FR / 01. OKT 2021 / 18.00 Uhr

Gespräch mit der Künstlerin Charlotte Triebus
DO / 07. OKT 2021 / 18.00 Uhr

Gespräch mit dem Künstler Gereon Krebber
DO / 21. OKT 2021 / 18.00 Uhr

Finissage mit Panel-Diskussion
FR / 29. OKT 2021 / 17.00 Uhr

Weitere Informationen, auch zu den aktuellen Corona-Bestimmungen, finden Sie unter
www.lostplaces.art

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Über Bayer
Bayer ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Kernkompetenzen auf den Life-Science-
Gebieten Gesundheit und Ernährung. Mit seinen Produkten und Dienstleistungen will das
Unternehmen Menschen nützen und die Umwelt schonen, indem es zur Lösung
grundlegender Herausforderungen einer stetig wachsenden und alternden
Weltbevölkerung beiträgt. Bayer verpflichtet sich dazu, mit seinen Geschäften einen
wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Gleichzeitig will der
Konzern seine Ertragskraft steigern sowie Werte durch Innovation und Wachstum
schaffen. Die Marke Bayer steht weltweit für Vertrauen, Zuverlässigkeit und Qualität. Im
Geschäftsjahr 2020 erzielte der Konzern mit rund 100.000 Beschäftigten einen Umsatz
von 41,4 Milliarden Euro. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung beliefen sich
bereinigt um Sondereinflüsse auf 4,9 Milliarden Euro. Weitere Informationen sind im
Internet zu finden unter www.bayer.de

Hinweis an die Redaktionen:
Bildmaterial in Druckqualität finden Sie zum Downloaden unter media.bayer.de

Kontakt für die Medien:
Jana Schlott, Tel. +49 214 30-41277
E-Mail: jana.schlott@bayer.com

Referat Kunst:
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E-Mail: andrea.peters@bayer.com

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Diese Presse-Information kann bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen
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auf der Bayer-Webseite www.bayer.de zur Verfügung. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche
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