Veranstaltungs-Termine Frühjahr 2019 in der ehem. Synagoge Sulzbach-Rosenberg
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Veranstaltungs-Termine Frühjahr 2019 in der ehem. Synagoge Sulzbach-Rosenberg Vorverkauf für alle Konzerte in der ehem. Synagoge: www.okticket.de, Sulzbach-Rosenberg: Tourismusbüro, Buchhandlung Dorner, Buchhandlung Volkert; Amberg: Tourist-Information, Reisebüro im Bahnhof, Reisebüro Sonnenklar. 23.02.2019, Samstag 20 Uhr Duo Zaruk - Neue Klänge aus einer alten Welt https://www.okticket.de/index.php?event_id=26253&startReset=ON Das der kreativen Madrider Musikszene entstammende Duo der Cellistin Iris Azquinezer und des in Spanien lebenden, deutschen Gitarristen Rainer Seiferth widmet sich ganz der Musik der sefardischen Juden, die Ende des 15. Jahrhunderts aus Spanien vertrieben wurden und sich in verschiedenen Regionen des Mittelmeerraumes ansiedelten. Ihre Lieder sind eingefärbt von den Klängen dieser Gegenden und immer ist in ihnen auch ein Hauch von Wehmut zu spüren über die verlorene spanische Heimat, Sefarad. Die mündliche Überlieferung dieser Melodien liess viele unterschiedliche Interpretationen und Instrumentierungen entstehen. Diesen „Spiel“raum nutzen die beiden Ausnahme-Musiker im besten Sinne des Wortes: in Zaruk's Arrangements finden Klassik, Jazz und traditionelle Musik, Komponiertes und Improvisiertes, Minimalismus und Virtuosität gemeinsame Wege und erschaffen dabei Bilder von grosser Ausdruckskraft und Farbentiefe. Ihre Ende 2016 erschienene CD „Hagadá“ wurde von der spanischen Fachpresse begeistert aufgenommen. Das bekannte Musikmagazin Diariofolk bezeichnet das Album als „ein Juwel wie es nur sehr selten zu hören ist“ und beim nationalen Musiksender Radio 3 gelangte es prompt in die Jahresbestenliste. Nach ihrem Studium an der Musikhochschule Detmold zog Iris Azquinezer 2012 in ihre spanische Heimat zurück, wo bald darauf ihre erste Cello-Solo-CD „Azul y Jade“ veröffentlicht wurde die sowohl zwei der Suiten Johann Sebastian Bachs als auch eigene Kompositionen enthält. Das gewagte Konzept fand grossen Anklang in der spanischen Fachpresse und es folgten zahlreiche Solokonzerte in denen sich Iris Azquinezer als reife, facettenreiche und hochsensible Interpretin behauptete. Auch als Begleiterin von Liedermachern und Interpretin klassischer spanischer Musik ist sie immer wieder zu hören. Iris Azquinezer stammt aus einer jüdischen Familie, und sefardische Lieder wurden ihr schon als Kind zum Einschlafen vorgesungen. Einige dieser Melodien finden sich wieder im Repertoire von Zaruk. Rainer Seiferth ist auch musikalisch ein Nomade – der studierte klassische Gitarrist ist seit Jahren in Jazz-, Alter Musik-, Weltmusik und Folk-Ensembles zu hören. Neben seinem eigenen Trio Taracea ist er Gitarrist der toledanischen Nyckelharpa-Spielerin und Sängerin Ana Alcaide, mit der er regelmässig in Deutschland und weltweit auf Tour ist. In Spanien hat er zwei CDs unter eigenem Namen veröffentlicht. Seiferth spielt neben der klassischen Gitarre auch Vihuela, Barockgitarre und Cittern. 1
28.02.2019, Donnerstag 19.30 Uhr Barocke Kammermusik. Ensemble AnnoNimvs gastiert in der ehemaligen Synagoge Am Donnerstag, den 28 Februar, um 19.30 Uhr erklingt barocke Kammermusik des 17. und 18. Jahrhunderts in der ehemaligen Synagoge Sulzbach-Rosenberg. Das junge Ensemble AnnoNimvus um den Sulzbach- Rosenberger Cembalisten Andreas Schmidt gastiert mit einem Programm, das kurz darauf im renommierten Deutschen Musikwettbewerb in Nürnberg präsentiert werden wird. Neben der Leidenschaft für Musik unbekannter Herkunft, die sich im Namen „AnnoNimvs“ widerspiegelt, ist auch die Variabilität der Musiker ein Markenzeichen des Ensembles. So werden Barockvioline und - viola von Maria Krampe sowie Barockvioloncello und Viola da Gamba von Johann Krampe in das Programm einbezogen, Anne Richter-Manza wechselt zwischen Gesang und Blockflöten, unterstützt vom Continuo des Cembalisten Andreas Schmidt. Diese Vielfalt garantiert stets unterschiedliche und abwechslungsreiche Klangfarben. Die Musiker tragen Musik von Castello, Purcell, Buxtehude und Telemann sowie weiteren Komponisten der Zeit vor. Das Ensemble AnnoNimvus lernte sich über Anne Richter-Manza kennen, die sowohl in Weimar (Blockflöte) als auch in Bremen (Barockgesang) studierte. In ihrer Weimarer Studienzeit hatte sie einige Auftritte mit dem gebürtigen Sulzbach-Rosenberger Andreas Schmidt (Cembalo) - in der Bremer Zeit musizierte sie mit den Berlinern Maria und Johann Krampe (Barockvioline und Viola da Gamba). Eintritt frei – Spenden erwünscht. 10.03.2019, Sonntag 11 Uhr – Matinée Burstein & Legnani – Klassik und Weltmusik für Cello und Gitarre Ariana Burstein und Roberto Legnani sind wieder gemeinsam auf Tournee. Das seit über zwei Dekaden beständig erfolgreiche Duo präsentiert in diesem Jahr ein neues Programm mit eigenen Arrangements für Cello und Gitarre: ein phänomenales Hörerlebnis, ein spannendes Konzert mit einer Vielfalt aus Klassik und Weltmusik sowie formvollendete Eigenkompositionen. Im harmonischen Dialog mit den Kulturen verschmelzen die verschiedenen Epochen und Genres und führen das Publikum in eine magische Welt der Klänge. Geboten wird Musik von ergreifender Schönheit, die Zärtlichkeit, Sinnlichkeit, Freude, Leidenschaft und Melancholie verkörpert. Zur Aufführung kommen Meisterwerke u. a. von Isaac Albéniz, Thomas Moore, Manuel de Falla, Antonio Vivaldi und Roberto Legnani sowie eine feine Arrangement-Auswahl beliebter irisch-keltischer, spanischer und lateinamerikanischer Musik. Leidenschaftliche Melodien, pulsierende Rhythmen und alte Stilelemente erklingen in einem kunstvoll neuen Gewand: Musik aus dem maurischen Mittelalter, hinführend ins 21. Jahrhundert, mit fließenden Grenzen zwischen abendländischer, orientalischer, asiatischer und jüdischer Kultur. Ariana Burstein überzeugt mit barocken Werken ebenso wie mit dem Tanz ihrer lateinamerikanischen Heimat, dem Tango. Bravourös zeigt sie die enorme stilistische und emotionale Bandbreite des Cellos. 2
Legnanis präzises Spiel ist von höchster eleganter Meisterschaft. Er ist der absolute Meister des sauberen Tons, einer seltenen Technik unter Gitarristen. Mit gewaltigen Klang- und Farbnuancen lässt Legnani eine eindringliche Atmosphäre entstehen. Weitere Informationen: www.tourneebuero-cunningham.com und Tel. 07852 - 93 30 34 https://www.okticket.de/tickets-virtuose-musik-fuer-cello-gitarre-sulzbach-rosenberg-ehemalige-synagoge-sulzbach-e26248 16.03.2019, Samstag 19 Uhr Synagogenkonzert mit dem JEWISH CHAMBER ORCHESTRA, München Gustav Mahler (1860-1911): 14 Lieder und Gesänge aus der Jugendzeit (1880/91; Pierre Hoppé, Bearbeitung Ludwig Mittelhammer, Bariton Daniel Grossmann, Dirigent und Moderator Im Zentrum des Konzerts steht der wohl berühmteste jüdische Katholik: Gustav Mahler. Zwischen den Liedkompositionen aus Mahlers Frühwerk erzählt Daniel Grossmann aus dem Leben des weltberühmten Komponisten, u.a. von seinen böhmischen Wurzeln, seinem jüdischen Elternhaus und seiner musikalischen Ausbildung, die mit der Musik der Synagoge begonnen hatte. Zudem hören Sie Texte, die Mahlers Beziehung zum Judentum schildern und von seiner nicht ganz freiwilligen Abkehr von der Religion seiner Vorfahren erzählen. In einem Brief an seinen Freund, den Archäologen Friedrich Löhr, schrieb er 1894/95: „Mein Judentum verwehrt mir, wie die Sachen jetzt in der Welt stehen, den Eintritt in jedes Hoftheater. – Nicht Wien, nicht Berlin, nicht Dresden, nicht München steht mir offen. Überall bläst der gleiche Wind.“ Am 23. Februar 1897 konvertierte er zum Katholizismus. Der neue Name JEWISH CHAMBER ORCHESTRA MUNICH bringt das Profil des 2005 als Orchester Jakobsplatz München gegründeten Ensembles zum Ausdruck: ein international wirkendes Kammerorchester, das immer neue, ungewöhnliche Allianzen und Formate sucht, wie jüdische Gegenwartskultur für jeden hör-, erleb- und sichtbar werden kann – ein Anliegen, das das JCOM mit Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit in die Welt hinausträgt. https://www.okticket.de/index.php?event_id=26276&startReset=ON&ShopSession=9ad7f79db55fa03310762cd31908eee8 23.03.2019, Samstag, 20 Uhr VALERIYA SHISHKOVA und „Di Vanderer“. A teyl vun dir – a teyl vun mir – Eine Hälfte von Dir – Eine Hälfte von mir Jiddische Lieder und Klezmer. VALERIYA SHISHKOVA Gesang SERGEY TREMBITSKIY Klavier, Flöte GENNADIY NEPOMNJASCHIY Klarinette Die in Moskau geborene und seit 14 Jahren in Dresden lebende Valeriya Shishkova hat sich in den vergangenen Jahren zu einer herausragenden und deutschlandweit überzeugendste Interpretin jiddischer Lieder entwickelt. Zahlreiche Konzertgastspiele von Bremen bis München brachten ihr in den vergangenen Jahren große Anerkennung und herzliche 3
Resonanz. Auch im Ausland: sie ist Preisträgerin des Internationalen Wettbewerbs der jüdischen Musik in Amsterdam. Und das liegt – neben der Perfektion und dem begeisternden Zusammenspiel ihrer beiden Musiker – an der besonderen Persönlichkeit der Sängerin, die Wärme, Empathie und innige Anteilnahme zu verschenken weiß. Valeriya Shishkova & Di Vanderer spielen sowohl traditionelle jiddische Lieder und Klezmer als auch zeitgenössische Kompositionen nach Texten klassischer und moderner jiddischer Autoren. Zu ihrem Repertoire gehören auch eigene Kompositionen nach Gedichten der israelischen Dichtern Lev Berinsky und Michoel Felsenbaum, die beide zu den wenigen und möglicherweise letzten Autoren gehören, die nicht in Hebräisch, sondern in ihrer jiddischen Muttersprache schreiben. Valeriya Shishkova besitzt die Gabe, Lieder mit einer großen und ergreifenden Emotionalität so spürbar und mit Herzblut zu gestalten, dass sich wohl niemand im Raum diesem besonderen Zauber entziehen kann. Ihre große Menschlichkeit und Freundlichkeit, den großen Reichtum ihrer Seele, teilt sie in ihren Konzerten mit ihrem Publikum. Ein Mensch ist immer ein „Gemisch“. In ihm ist ein Teil von ihm selbst und ein Teil von den anderen – von den Eltern, von Freunden, von denen, die er liebt. Und wenn ein Mensch in einem Land auf die Welt gekommen ist, doch in anderen lebt, so ist immer in ihm ein Teil seines Volkes und auch ein Teil des anderen Volkes. Und ist dieser Mensch ein Jude, dann gibt es in ihm noch zusätzlich Jahrhunderte alte gespeicherte Erfahrung der Verschmelzung mit anderen Kulturen wie auch der Vertreibung aus ihr. Die Sprache, Jiddisch, die er spricht, die Melodien, die er in seinem Herzen bewahrt – all das ist zum Teil von seinem Volk geschaffen, aber auch zum Teil von jenen Völkern, bei denen sein Volk gelebt hat. Darüber erzählt dieser Abend, an dem jiddische Lieder und Klezmer erklingen, Lieder jüdischer Autoren und einige eigene Lieder der Sängerin. https://www.okticket.de/index.php?event_id=26249&startReset=ON&ShopSession=9ad7f79db55fa03310762cd31908eee8 10.04.2019, Mittwoch, 15:00 Uhr Wer soll das noch glauben? (Teil 1) Biblische Schöpfungsvorstellung contra moderne Wissenschaft VHS-Vortrag mit Pfarrer a.D. Harald Hofmann Jahrhundertelang war es keine Frage: Die Erde ist der Mittelpunkt des Universums und die Welt wurde in sechs Tagen von Gott erschaffen. Als die erwachende abendländische Wissenschaft allmählich ein ganz anderes Bild entwickelte, betrachtete die Kirche das als Angriff auf Bibel und Glaube. Mit Inquisitionsverfahren und Scheiterhaufen versuchte sie, neue Ideen und Erkenntnisse zu unterdrücken. Bis schließlich vor gut hundert Jahren die kirchlichen Rückzugsgefechte mit der Kapitulation endeten. Bis heute gibt es Menschen, die sich schwertun mit dem Verhältnis von Glaube und Naturwissenschaft. Eintritt frei 28.04.2019, Sonntag 18 Uhr Konzert mit dem Chor SIMCHA Der Chor „SIMCHA” unter der Leitung von Tamara Lisunova setzt sich aus ca. 15 jüdischen Sängern aus dem Großraum Nürnberg zusammen. Er präsentiert Lieder in jüdischer, hebräischer und russischer Sprache, die aus dem religiösen, populären und folkloristischen 4
Bereich stammen. Das Programm wird nicht nur in der Chorbesetzung, sondern auch solistisch und in verschiedenen Kammerbesetzungen präsentiert. Sowohl die Freude am Musizieren als auch die Pflege und das aktive Ausleben der traditionellen jüdischen Musikkultur im Kreis der Gleichgesinnten steht für den Chor im Vordergrund der Arbeit. Eintritt frei – Spenden erwünscht 14.05.2019, Dienstag, 19 Uhr, Rathaussaal: Eröffnung der Sonderausstellung „Wir lebten in einer Oase des Friedens …“. Die jüdische Mädchenschule in Wolfratshausen (1926-1938) Eröffnungsvortrag mit Dr. Sybille Krafft Die Ausstellung wird in der hiesigen ehem. Synagoge von 15.5.-15.9.2019 zu sehen sein. 15.05.2019, Mittwoch, 15:00 Uhr Wer soll das noch glauben? (Teil 2) Passen kirchliche Dogmen noch in die heutige Welt? VHS-Vortrag mit Pfarrer a.D. Harald Hofmann Ist Jesus Gott oder Mensch oder beides? Was soll man von manchen aus heutiger Sicht schwierigen Aussagen der Bibel halten? Wie kann man sich einen dreieinigen oder dreifaltigen Gott vorstellen? Die kirchlichen Positionen haben sich über viele Jahrhunderte in teilweise heftigen und manchmal grotesken Auseinandersetzungen entwickelt, sie waren oft mühsam errungene Kompromisse. Viele Menschen von heute wollen sich nicht mehr vorschreiben lassen, was sie zu denken und zu glauben und wie sie zu leben haben - und kehren nicht zuletzt deshalb den Kirchen den Rücken. Eintritt frei 5
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