Lösungsansätze zur Standortdifferenzierung der Förderung bei Windenergie in Österreich

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Lösungsansätze zur Standortdifferenzierung der Förderung bei Windenergie in Österreich
Lösungsansätze zur Standortdifferenzierung
der Förderung bei Windenergie in Österreich

IEWT 2021, Wien, 9. September 2021

Gustav Resch – TU Wien, Energy Economics Group (EEG)
Dieser Vortrag basiert auf Arbeiten im Zuge der Erstellung eines Gutachtens zu Betriebs- und
Investitionsförderungen im Rahmen des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes (EAG),
durchgeführt von TU Wien, AIT und Fraunhofer ISI im Auftrag des BMK

Email: resch@eeg.tuwien.ac.at
Web: http://www.eeg.tuwien.ac.at
Lösungsansätze zur Standortdifferenzierung der Förderung bei Windenergie in Österreich
Hintergrund: Historische Entwicklung der Windenergie in Österreich

                                            Der Blick zurück …
                                                                                                                                                                                                                         Marktentwicklung & Förderanreize
                                                           Vergleich installierte Leistung und Einspeisevergütung der Windkraft im Zeitraum 2003 bis 2020                                                                historisch:
                                            3 000                                                                                                                                      120                               •   Durch die gewährten
                                                                                                                                                                         2 548 2 483                                         Förderanreize konnte in den
Installierte Leistung aller Anlagen unter

                                                                                                      97,0   97,0    95,0    94,5
                                            2 500                                                                                    93,6   92,7                 2 344                 100
                                                                                                                                                   90,4   89,5
                                                                                                                                                                 82,0
                                                                                                                                                                                                                             Jahren 2003 bis 2020 ein

                                                                                                                                                                                             Einspeisetarif (in €/MWh)
                                                                                                                                                                         81,2   81,2
         OeMAG-Vertrag (in MW)

                                            2 000
                                                    78,0    78,0   78,0          75,5   75,4   75,3                                  1 981 2 349 2 347
                                                                                                                                                       2 291                           80                                    teilweise signifikanter
                                                                                                                             1 555                                                                                           Windkraftausbau realisiert
                                            1 500                         53,5                                       1 307                                                             60                                    werden.
                                                                                                             1 056
                                            1 000                  817
                                                                          954    972    961    984    988
                                                                                                                                                                                       40                                •   Ein Zusammenhang zwischen
                                                            595                                                                                                                                                              den zugrundeliegenden
                                             500    396                                                                                                                                20                                    Förderanreizen und dem
                                                                                                                                                                                                                             erreichten Ausbau ist klar
                                               0                                                                                                                                       0
                                                    2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020*                                                                               erkennbar, wobei neben der
             *Angaben für 2020 beziehen sich auf den Stand Ende des 2. Quartals (30.6.2020)                                                                                                                                  Förderhöhe auch die zur
                                                                                                                                                                                                                             Verfügung stehenden
         Abbildung: Gegenüberstellung installierte Leistung der Anlagen
                                                                                                                                                                                                                             Förderkontingente entscheidend
         unter OeMAG-Kontrahierung und für Neuanlagen jeweilig
         gültige Einspeisevergütung der Windenergie (2003-2020)                                                                                                                                                              waren.
         (Quelle: Eigene Darstellung basierend auf (E-Control, 2020 und 2021)

          Anmerkung: in obiger Abbildung sind nur jene WKA mit OeMAG-Vertrag erfasst. Vergleich 2019: 2.548 MW (OeMAG) vs 3.208 MW (Gesamt)

     08.09.2021                                                                         IEWT, Resch – Standortdifferenzierung Windenergie                                                                                                                     2
Hintergrund: Historische Entwicklung der Windenergie in Österreich

     Status Quo (2020)
                                                                        • Bisheriger Ausbau konzentriert auf
                                                                          den Osten des Landes,
                                                                          vorwiegend im Flachland (NÖ, Bgld.),
                                                                          aber auch im voralpinen Bereich
                                                                          vereinzelt (Stk.)

                                                    Abbildung: Kumulierte installierte Kapazität (2020) der
                                                    Windkraft (am Land), regional aufgeschlüsselt (auf NUTS3-
                                                    Ebene) und dargestellt als Leistungsdichte (GW pro km2)
                                                    Quelle: Eigene Analysen basierend auf Eurostat und Wind Power
                                                    (kommerzielle Datenbank, 2021)

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Hintergrund: Ziele (2030) der Windenergie in Österreich

      Blick in die Zukunft (2030)
Ambitionierte Ziele für den Ausbau bis 2030:
•     Die EAG-Ausbauziele sehen ausgehend von der
      Stromproduktion des Jahres 2019 (6,9 TWh)
      10 TWh zusätzliche Erzeugung aus Windenergie
      bis zum Jahr 2030 vor.
•     Dieses Ziel ist als in hohem Maße ambitioniert
      einzustufen.
•     Legt man in Analogie zum EAG zur Abschätzung
      der Ausbaumengen mittlere Volllaststunden in
      Höhe von 2.500 h/a zugrunde, so resultiert ein
      jährlicher Kontrahierungs- und Ausbaubedarf
      in Höhe von 400 MW.

           Dies erfordert auch den Ausbau der Windkraft in bis dato wenig bis
            gar nicht genutzten Landesteilen … quasi „von Ost nach West“              Abbildung: Der österreichische Windatlas und
                                                                                      daraus ableitbare Windhöffigkeitsklassen
           Die „besten“ Standorte werden hierzu ebenso nicht ausreichen –
            auch bis dato weniger lukrative Standorte gilt es zu erschließen          (Quelle: (AuWiPot, 2011))

    08.09.2021                    IEWT, Resch – Standortdifferenzierung Windenergie                                                  4
Hintergrund: EAG Vorgaben

      EAG Vorgaben zur Standortdifferenzierung

   Standortdifferenzierung der Förderanreize
   als Mittel zur Effektivität & Kosteneffizienz gemäß EAG
   EAG-Kontext: Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) sieht vor, dass auf den Zuschlagswert bzw. die
   Förderung für Windkraftanlagen ein Korrekturfaktor zur Anwendung kommt, um
   standortbedingte Unterschiede bei den Stromerträgen auszugleichen.
   • Der Korrekturfaktor soll als Auf- oder Abschlag auf den anzulegenden Wert für einen
     Normstandort implementiert werden.
   • Der Normstandort hat den durchschnittlichen Stromertrag einer dem Stand der
     Technik entsprechenden, in Österreich errichteten Windkraftanlage anhand der
     Jahreswindgeschwindigkeit, des Höhenprofils und der Rauhigkeitslänge
     widerzuspiegeln.

08.09.2021                    IEWT, Resch – Standortdifferenzierung Windenergie                       5
Entwicklung eines Lösungsansatzes zur Standortdifferenzierung gemäß EAG

       Entwicklung eines
         Lösungsansatzes
  Vorgehensweise:                                                                    Stufe 2: Analyse repräsentativer künftiger
  Stufe 1: Überblick und Kurzbewertung                                               Windprojekte in Österreich zwecks
  verschiedener Optionen zur Standortdifferenzierung                                 Identifikation zentraler LCOE-Einflussgrößen
  •     Für die Umsetzung dieser Vorgabe kommen                                      • Betreiberdatenerhebung E-Control
        unterschiedliche Optionen in Frage                                           • Beispieldaten IG Windkraft/OE
  •     Die anvisierte Ausarbeitung eines konkreten Modells zur
        Standortdifferenzierung für Windkraft erforderte eine
        Präzisierung und Festlegung auf eine dieser Optionen.                        Stufe 3: Detailerarbeitung des Modells zur
  •     Eingangs wurden hierfür drei konkrete Optionen                               Standortdifferenzierung
        hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile analysiert                             auf Basis rotorflächenspezifischer Energieerträge

       Fazit: Differenzierung auf Basis spezifischer
      Energieerträge je Rotorkreisfläche erscheint am
      zielführendsten zur Umsetzung einer
      Standortdifferenzierung der Förderung

08.09.2021                       IEWT, Resch – Standortdifferenzierung Windenergie                                                       6
Entwicklung eines Lösungsansatzes zur Standortdifferenzierung gemäß EAG

Grundschemata:           Standortdifferenzierung auf Basis rotorflächenspezifischer Energieerträge
•    Vom Grundprinzip werden die realen Stromerträge einer WKA für die Bestimmung der Fördersätze (also im
     Rahmen der Marktprämienförderung der Ermittlung der azW) herangezogen. Konkret werden auf jährlicher
     Basis ermittelte Stromerträge einer WKA in Relation zur Rotorfläche, also der vom Wind umstrichenen
     Fläche, gesetzt. Es resultiert hieraus der rotorflächenspezifische Stromertrag (in kWh/m2).
          - Ist dieser Wert hoch, so zeigt dies eine hohe Standortgüte, was im Regelfall niedrige LCOE impliziert.
          - Fällt er hingegen niedrig aus, so offenbart dies eine geringere Standortgüte und in Folge höhere LCOE.
•    Die somit gewonnene Information dient der Differenzierung der Fördersätze, sodass ansatzweise
     bedarfsgerecht gefördert wird. Standorte mit geringerer Güte erhalten höhere Fördersätze und vice versa.
•    Als Ankerpunkt dient hierbei der Bezug auf einen Normstandort, also der Vergleich des tatsächlichen,
     gemessenen, rotorflächenspezifischen Ertrags einer WKA mit dem per VO normierten repräsentativen
     Normwert bzw. Normertrag (rotorflächenspezifischer Ertrag einer Normanlage am Normstandort).
•    Der Normwert beschreibt den Ertrag, welchen eine dem Stand der Technik entsprechende, in Österreich
     errichtete Windkraftanlage an einem hinsichtlich der Windenergieeignung als durchschnittlich zu
     klassifizierendem Standort (Normstandort) erzielen könnte.
•    Die standortspezifische Differenzierung der Fördersätze erfolgt auf jährlicher Basis mittels Korrekturfaktoren,
     also durch Zu- oder Abschläge zum Basis-azW. Der Basis-azW kennzeichnet die Stromgestehungskosten am
     Normstandort (mittlerer Standortgüte) und ist administrativ via Verordnung festzulegen.

08.09.2021   EAG – Fachtreffen Windenergie                                                                             7
Entwicklung eines Lösungsansatzes zur Standortdifferenzierung gemäß EAG
Standortdifferenzierung auf Basis rotorflächenspezifischer Energieerträge: Parametrierung

1. Festlegung eines                       •   Zur Festlegung eines Normstandorts für Österreich kann ein repräsentativer Standort
Normstandorts                                 mittleren Windertrags, charakterisiert durch eine mittlere Jahreswindgeschwindigkeit von
(repräsentativ für Österreich)                6,5 m/s in Nabenhöhe, herangezogen werden.
                                          •   Gemäß österreichischem Windatlas entspricht dies einem Standort der Güteklasse B.
                                                     •   Bis dato fand der Ausbau der Windkraft konzentriert in ausgewählten Regionen
                                                         Ostösterreichs statt. Zum Erreichen der Ausbauziele 2030 erscheint es
                                                         unerlässlich, vermehrt auch in anderen Regionen und Bundesländern
                                                         windschwächere Standorte zu erschließen.
                                                                     •   Die Festlegung des Normstandorts spiegelt folglich den
                                                                         künftigen Ausbaubedarf wider und kommt daher hinsichtlich
                                                                         des durchschnittlichen Winddargebots unter dem Mittel bis
                                                                         dato realisierter WKA zu liegen.

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Entwicklung eines Lösungsansatzes zur Standortdifferenzierung gemäß EAG
Standortdifferenzierung auf Basis rotorflächenspezifischer Energieerträge: Parametrierung

2. Ermittlung der rotorflächenspezifischen
Energieerträge gemäß Stand-der-Technik WKA
                                                                                                                Nettoerträge:                                  Spezifische Nettoenergieerträge
                                                                                                                Brutto abzgl. pauschal
Repräsentative Auswahl an                                                 Berechnung der                        18% Verluste                                           je m2 Rotorfläche
Stand-der-Technik WKA-Typen                                               rotorflächenspezifischen                                          1.000
verschiedener Hersteller                                                  Energieerträge                                                                  Normstandort:

                                                                                                     Spezifische Energieerträge in kWh/m2
                                                                                                                                                                                                     874
                                                            Spezifische
                                                                          für alle 13 WKA                                                    900          694 kWh/m2
Hersteller      Type       Leistung    RD     Rotorfläche
                                                             Leistung
                                                                                                                                                                                          787
                            [kW]      [m]        [m²]         [W/m²]
                                                                            Bruttoerträge:                                                   800
             V126-3.45MW    3 450     126,0     12 469         277
             V136-3.45MW    3 450     136,0     14 527         237
                                                                            • Seehöhe 400m                                                                                   694
 VESTAS      V136-4.2MW     4 200     136,0     14 527         289          • Temperatur 15°                                                 700
             V150-4.2MW     4 200     150,0     17 672         238          • 100% Verfügbarkeit                                                               596                 Mittelwert
             V162-6.0MW     6 000     162,0     20 612         291
                                                                            • Ohne Windpark-                                                 600
               E115-EP3     2 990     115,7     10 514         284
                                                                                abschattung und
               E126-EP3     4 000     127,0     12 668         316                                                                                  497
ENERCON
               E138-EP3     4 200     138,3     15 011         280              elektr. Verluste                                             500
               E147-EP5     5 000     147,0     16 972         295          • Berechnung mit
             N117-3.6MW     3 600     116,8     10 715         336              Rayleighverteilung                                           400
             N131-3.6MW     3 600     131,0     13 478         267
NORDEX
             N149-4.8MW     4 800     149,1     17 460         275                                                                                  5,5         6,0          6,5           7,0       7,5
             N163-5.0MW     5 000     163,0     20 867         240          Nettoerträge: pauschal                                                         Windgeschwindigkeit in Nabenhöhe in m/s
                                                                            18% Verluste

  08.09.2021        EAG – Fachtreffen Windenergie                                                                                                                                                          9
Entwicklung eines Lösungsansatzes zur Standortdifferenzierung gemäß EAG
Standortdifferenzierung auf Basis rotorflächenspezifischer Energieerträge: Parametrierung

3. Festlegung einer repräsentativen Normanlage
zwecks nachfolgender LCOE-Berechnung und azW-Bestimmung

 WKA-Kennwerte (Mittel der 13 repräsentativen WKA-Typen)
  Rotorkreisfläche (m2)                        15.198 Mittelwert
  Durchmesser (m)                               139,1 Rückrechnung
  Generatorleistung (MW)                           4,2 Mittelwert

                                 Spezifische Erträge je m 2
  Standortgüte                                 Rotorfläche                      Energieerträge je WKA        Mittlere Volllaststunden
                                           Energieerträge                               Energieerträge   Vol l l a s t-
                               Energi e-            netto                   Energi e-            netto   s tunden         Volllaststunden
   Vmed-Nabe            erträ ge brutto     (18%Verluste)            erträ ge brutto     (18%Verluste)      brutto                   netto
   m/s                   kWh/(m2*a )          kWh/(m2*a)                 MWh/Ja hr           MWh/Jahr                h                  h
   5,5                           605,5               496,5                   9.203              7.546        2.191                  1.797
   6,0                           727,4               596,5                  11.055              9.065        2.632                  2.158
   6,5                           846,4               694,0                  12.863             10.548        3.063                  2.511
   7,0                           959,9               787,1                  14.589             11.963        3.474                  2.848
   7,5                         1.066,4               874,5                  16.208             13.291        3.859                  3.164

 08.09.2021      EAG – Fachtreffen Windenergie                                                                                               10
Entwicklung eines Lösungsansatzes zur Standortdifferenzierung gemäß EAG
Standortdifferenzierung auf Basis rotorflächenspezifischer Energieerträge: Parametrierung

4. LCOE-Berechnung und azW-Bestimmung:
Überblick zu Eingangsgrößen                           Eingangsgrößen
                                                     Technologiefeld:                                                     Wind         Wind        Wind        Wind        Wind
•     In einem nächsten Schritt folgt die LCOE-                                                                                   Standort B-             Standort A-
      Berechnung und auf Basis dessen die                                                                             Standort C,          C, Standort B,          B, Standort A,
                                                     Windenergie                              Bei s pi el fa l l :   Normanlage Normanlage Normanlage Normanlage Normanlage
      Ermittlung der azW.
                                                     Anlagenspezifikation:
•     In die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung finden   Leistung Windpark                        MW                          25,2         25,2        25,2        25,2        25,2
      neben den Ertragskennzahlen und den            Stromerzeugung Windpark                  MWh                       45.277       54.391      63.288      71.780      79.745
                                                     Volllaststunden                          h/a                        1.797        2.158       2.511       2.848       3.164
      technischen Spezifikationen (d.h.               Anzahl WKA                              1                              6            6           6           6           6
      Rotordurchmesser, Generatorleistung) der        Leistung je WKA                         MW                          4,20         4,20        4,20        4,20        4,20
      Normanlage repräsentative Kostenparameter      Standortspezifikation:
      Eingang.                                        Standort-Güteklasse                                                     C          B-C           B         A-B           A
                                                      Nabenhöhe                               m                             135         135         135         135          135
 Hierfür dienen die auf Basis von                    Rotordurchmesser                        m                             139         139         139         139          139

Betreiberdaten ermittelten repräsentativen            Vmed auf 100m                           m/s                           5,1          5,6         6,0         6,5         7,0
                                                      Vmed in Nabenhöhe                       m/s                           5,5          6,0         6,5         7,0         7,5
Investitions- und Betriebskosten.                     Parkwirkungsgrad (inkl. Verluste, EV)   %                            82%          82%         82%         82%         82%
                                                      Spezifischer Ertrag je m² Rotorkreis    kWh/m2                      496,5       596,4       694,0       787,1        874,5
                                                     Kostenparameter:
                                                     Investitionskosten GESAMT                €/kW                        1.520       1.520       1.520       1.520        1.520
                                                     Betriebskosten GESAMT                    €/MWh                        25,6        23,0        21,1        19,8         18,8

    08.09.2021   EAG – Fachtreffen Windenergie                                                                                                                                      11
Entwicklung eines Lösungsansatzes zur Standortdifferenzierung gemäß EAG
Standortdifferenzierung auf Basis rotorflächenspezifischer Energieerträge: Parametrierung

4. LCOE-Berechnung und azW-Bestimmung:
Basis-azW & Korrekturfaktoren (Zu- & Abschläge)

                               Stromgestehungskosten und AzW                                                                                      Korrekturfaktor (Zu- & Abschläge)
                            in Abhängigkeit vom spezifischen Ertrag                                                                           in Abhängigkeit vom spezifischen Ertrag                           Deckelung der
                                        je Rotorfläche                                                                                                    je Rotorfläche                                         Zuschläge: 20% … untere
                                                                                                                                                                                    Korrektur-faktor
                                                                                                                                                                                                                  Wirtschaftlichkeitsschranke

                                                                                          Korrekturfaktor Standortspezifikation in %
                                                                                                                                        25%          20%                                    LCOE-Basis
                                                                             LCOE                                                       20%                                                                       von vmed 5,8 m/s
                                                                                                                                                           14%
                                                                                                                                        15%                                                 Korrekturfaktor
                                                                             AzW                                                                                                                                Anreize bestmögliche
LCOE & AzW in €/MWh

                                                                                                                                        10%                                                 AzW-Basis
                                                                                                                                         5%
                                                                                                                                                                                                                 Standorte zu nutzen
                                                                                                                                                                           0%
                                                            Basis azW                                                                    0%                                                                      plus Deckelung der
                                                                                                                                        -5%                                              -8%                     Abschläge
                                                                                                                                       -10%                                                           -14%       (-14%): Um zu
                                                                                                                                       -15%                                                                       gewährleisten, dass
                                                                                                                                       -20%                                                                       Investor*innen und
                                                                                                                                              500   550     600    650     700     750     800    850    900      Projektentwickler*innen
                                                                                                                                                    Spezifischer Ertrag je Rotorfläche in kWh/m2                  stets bei der Standortwahl
                                                                                                                                                                                                                  bevorzugt bestmögliche
                      500    550      600     650     700     750     800    850    900                                                             y = -2,5232E-11x4 + 6,8399E-08x3 - 6,6483E-05x2
                                                                                                                                                              + 2,6076E-02x - 3,0859E+00                          Windstandorte wählen
                                   Spezifischer Ertrag je Rotorfläche in kWh/m2                                                                                     R² = 1,0000E+00

          08.09.2021               EAG – Fachtreffen Windenergie                                                                                                                                                                               12
Plausibilitätsprüfung und Fazit
Standortdifferenzierung auf Basis rotorflächenspezifischer Energieerträge: Plausibilitätsprüfung

A) Prüfung auf Basis generischer WKA-Typen                            B) Prüfung auf Basis auf Basis repräsentativer
                                                                      Beispielprojekte
 Plausibilitätsprüfung auf Basis generischer WKA-Typen
  zeigt hohe Tauglichkeit des entwickelten Fördermodells               Direkter Vergleich zu anderen Fördermodellen:
  hinsichtlich der Eignung zur Standortdifferenzierung.                 vielfach ähnliche Charakteristika, Modell gewährt
 WKA-Typenvergleich: eine maßvolle                                     aber im Allgemeinen eine maßvollere Förderung im
  Standortdifferenzierung für alle untersuchten WKA-                    Einklang mit den wirtschaftlichen Erfordernissen.
  Typen.                                                               Bei einigen Beispielprojekten der bereitgestellten
 Unterschiede zwischen Designvarianten bestehen:                       Liste empfiehlt sich eine Umplanung unter
      WKA mit großem Rotordurchmesser werden vom                       Berücksichtigung der Anreiz-/Lenkungswirkung des
       Fördermodell wirtschaftlich besser gestellt im                   entwickelten Fördermodells (tendenziell große
       Vergleich zu Anlagen mit kleinem Rotor oder                      Rotoren im Verhältnis zur Generatorleistung).
       großem Generator.                                               Wenige Projekte erscheinen zu den angegebenen
      Ein gewünschter Effekt aufgrund gleichmäßigerer                  Kosten und Ausgestaltungsvarianten wirtschaftlich
       Stromproduktion von Anlagen mit großem Rotor                     nicht realisierbar unter den gebotenen Anreizen
       (bessere Systemtauglichkeit)                                     (analog zu DE-Referenzertragsmodell).
                                                                         Umplanung der Projekte mit Fokus
                                                                        auf Kosteneffizienz.

 08.09.2021   EAG – Fachtreffen Windenergie                                                                                  13
Plausibilitätsprüfung und Fazit
Standortdifferenzierung auf Basis rotorflächenspezifischer Energieerträge: Plausibilitätsprüfung

A) Prüfung auf Basis generischer WKA-Typen                            B) Prüfung auf Basis auf Basis repräsentativer
                                                                      Beispielprojekte
 Plausibilitätsprüfung auf Basis generischer WKA-Typen zeigt
  hohe Tauglichkeit des entwickelten Fördermodells hinsichtlich        Direkter Vergleich zu anderen Fördermodellen: vielfach
  der Eignung zur Standortdifferenzierung.                              ähnliche Charakteristika, Modell gewährt aber im
 WKA-Typenvergleich: eine maßvolle Standortdifferenzierung für         Allgemeinen eine maßvollere Förderung im Einklang mit
  alle untersuchten WKA-Typen.                                          den wirtschaftlichen Erfordernissen.
 Unterschiede zwischen Designvarianten bestehen:                      Bei einigen Beispielprojekten der bereitgestellten Liste
      WKA mit großem Rotordurchmesser werden vom                       empfiehlt sich eine Umplanung unter Berücksichtigung der
       Fördermodell wirtschaftlich besser gestellt im Vergleich         Anreiz-/Lenkungswirkung des entwickelten Fördermodells
       zu Anlagen mit kleinem Rotor oder großem Generator.              (tendenziell große Rotoren im Verhältnis zur
                                                                        Generatorleistung).
      Ein gewünschter Effekt aufgrund gleichmäßigerer
       Stromproduktion von Anlagen mit großem Rotor                    Wenige Projekte erscheinen zu den angegebenen Kosten
       (bessere Systemtauglichkeit)                                     und Ausgestaltungsvarianten wirtschaftlich nicht
                                                                        realisierbar unter den gebotenen Anreizen (analog zu DE-
                                                                        Referenzertragsmodell).
                                                                         Umplanung der Projekte mit Fokus
                                                                        auf Kosteneffizienz.

                                                                     Vielen Dank für Ihre                        Dr. Gustav Resch
                                                                                                                          Contact details:
 08.09.2021   EAG – Fachtreffen Windenergie
                                                                        Aufmerksamkeit!                           resch@eeg.tuwien.ac.at
                                                                                                                     +43-1-58801-370354
                                                                                                                                             14
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