MÄRKTE &ANGEBOTE - Sparkasse Fürth
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MÄRKTE&ANGEBOTE AUSGABE NR. 33 / 2022 15. AUGUST 2022 IN DIESER AUSGABE SEITE 2 WOCHENAUSBLICK: UND LÄUFT UND LÄUFT ... LÄUFT ABER DER GEWINNENTWICKLUNG ENTGEGEN SEITE 9 MARKTÜBERBLICK SEITE 10 DIE INFLATION SCHLAGEN. SEITE 14 NACHHALTIG GELD ANLEGEN. SEITE 16 ANGEBOTE NACH ANLAGEKLASSEN SEITE 20 SPARKASSE IMPRESSUM UND HAFTUNGSAUSSCHLUSS FÜRTH
WochenAusblick. Quelle: LBBW vom 12. August 2022 UND LÄUFT UND LÄUFT ... LÄUFT ABER DER GEWINNENTWICKLUNG ENTGEGEN ▪ Mehr als doppelt so viele neu geschaffene US-Stellen wie erwartet ▪ Schwächer als befürchtet ausgefallene US-Inflationszahlen schüren Hoffnung auf eine weniger aggressiv agierende US-Notenbank und schoben die Aktien-Sommerrally nochmals an ▪ Niedrigwasser bedroht hiesige Konjunktur und lässt Strompreis explodieren ▪ Gewinnschätzungen – vor allem zu den deutschen Unternehmen – kommen vermehrt unter Druck ▪ Komplexes und uneinheitliches Bewertungsbild bei Aktien – US-Titel sind dabei tendenziell teurer als hei- mische Werte ▪ Fed-Protokoll in der kommenden Woche im Fokus – Anleger erhoffen sich hieraus Erkenntnisse für das September-Meeting ▪ Nur noch einige Nachzügler berichten zum abgelaufenen Quartal Paukenschlag am US-Arbeitsmarkt Die ersten beiden Quartale des laufenden Jahres schloss die USA jeweils mit negativem BIP-Wachstum ab. Zu- dem legt die Zahl der wöchentlich neu registrierten Arbeitslosen in den Vereinigten Staaten seit mehreren Wo- chen im Trend zu und die Verbraucherstimmung rauscht seit längerem immer weiter in den Keller. Wenig ver- wunderlich daher, dass die Bankvolkswirte im Vorfeld der am vergangenen Freitag präsentierten Zahlen zum US-Arbeitsmarktbericht vorsichtig bis skeptisch gestimmt waren und im Konsens lediglich 250.000 neu ge- schaffene Arbeitsstellen erwarteten. Tatsächlich kam es jedoch völlig anders: Mit einem Aufbau von 528.000 Stellen lag der offizielle Juli-Wert bei mehr als dem Doppelten des erwarteten Niveaus und fiel dabei zudem auch klar besser aus als in den vier vorausgegangenen Monaten März bis Juni. Die immense Zahl der während der Coronakrise in kürzester Zeit verlorengegangenen Stellen wurde hierdurch inzwischen wieder vollständig zurückgewonnen. Die separat erhobene Arbeitslosenquote sank zudem von 3,6% im Juni auf 3,5% im Juli 2022 und erreichte damit ebenfalls wieder ihr Vorkrisenniveau. Die durchschnitt- lichen Stundenlöhne zogen um 0,5% gegenüber dem Vormonat an, nachdem sie im Juni noch mit 0,4 % zuge- legt hatten. Die berichteten Zahlen stützen die Hoffnung, dass die US-Wirtschaft entgegen vielfacher Befürch- tung in den kommenden Monaten nicht in eine Rezession abgleiten dürfte. Sie setzen andererseits aber auch die US-Notenbank Fed unter Druck, ihre Leitzinsen weiter dynamisch zu erhöhen. Auf Sicht könnte dies die Sor- ge um eine allzu starke Bremswirkung für die US-Konjunktur erneut entfachen. US-Inflationsgipfel scheint überschritten Verglichen mit Juni legten die US-Preise inklusive Energie und Lebensmittel im Juli nicht mehr weiter zu, son- dern stagnierten nur noch. Im Konsens war hingegen ein weiterer Anstieg um 0,2% MoM befürchtet worden. SPARKASSE Bitte beachten Sie den Haftungsausschluss auf Seite 20. Märkte & Angebote. Seite 2 FÜRTH © 2021 Sparkasse Fürth Ausgabe 33 / 2022
WochenAusblick. Quelle: LBBW vom 12. August 2022 Gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat sank die Headline-Teuerung hierdurch von 9,1% auf „nur“ noch 8,5%. Ex Energie und Lebensmittel stiegen die Preise zwar um 0,3% – aber auch jener Wert lag niedriger als befürchtet. Nachdem die sogenannte Kernrate seit ihrem Hoch bei 6,4% im April stets gesunken war, blieb sie auf YoY-Basis mit 5,9% nun konstant. Angesichts weiter nachgebender Preise an den Zapfsäulen und gewissen Anzeichen für ein Abflauen der Liefer- kettenproblematik sollte der Hochpunkt der US-Inflation hinter uns liegen. Aktuelle Indikationen lassen vermu- ten, dass die Veränderungsrate des Konsumentenpreisindex in der Headline im August bei 8,1% und damit nochmals tiefer liegen könnte. Dies bedeutet allerdings nicht zwingend, dass das Inflationsgespenst hiermit verscheucht ist. Auch wenn der Preisaufwärtsdruck bei Gütern nachlassen sollte, dürfte der Inflationsdruck bei den weniger schwankenden Dienstleistungspreisen unvermindert hoch bleiben, nicht zuletzt aufgrund der be- schleunigten Lohnzuwächse. Die Löhne stiegen im zweiten Quartal 2022 schließlich mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 10,8%. Die bereits seit Mitte Juni andauernde Sommerrally hatte bereits an Schwung verloren und war im Vorfeld der US-Inflationszahlen sogar nahezu zum Stillstand gekommen. Mit der niedriger als befürchtet ausgefallenen Teuerung im Juli bekam sie dann jedoch nochmals neuen Schub. Das Gros der Indizes notiert dabei inzwischen wieder auf einem vergleichbaren Niveau wie am Vorabend der russischen Invasion. Der jüngste Kursschub war dabei Reflex der Hoffnung der Anleger, dass der Rückgang der Teuerung die US- Notenbank Fed auf ihrer nächsten Sitzung davon abhalten könnte, den dritten Jumbo-Zinsschritt im Umfang von 75 Basispunkten in direkter Folge zu verkünden. In der Tat dürfte die Wahrscheinlichkeit dafür zuletzt wie- der etwas gesunken sein, wenngleich wir – Stand jetzt – hierfür mit 60% immer noch einen höheren Wert anset- zen würden als für eine weitere Leitzinserhöhung um „nur“ 50 Basispunkte, für welche wir eine Quote von 40% sehen. Nach Auffassung der Fed-Direktorin Michelle Bowman sollte die US-Notenbank schließlich weitere „deutliche“ – hiermit meinte sie ähnlich dimensionierte – Zinserhöhungsschritte in Betracht ziehen, bis zu se- hen sei, dass die Inflation „beständig, bedeutsam und nachhaltig“ zurückgehe. Und Mary Daly, Präsidentin der San Francisco Fed warnte davor, bereits jetzt schon den „Sieg über die Inflation“ zu erklären. Hierfür sei es viel zu früh. Der tatsächliche Umfang der nächsten US-Leitzinserhöhung dürfte sich ohnehin erst mit den Zahlen zum US- August-Arbeitsmarktbericht (2.9.), den ISM Einkaufsmanagerindizes zum Verarbeitenden Gewerbe (1.9.) bzw. zum Dienstleistungssektor (6.9.) sowie zur Teuerung (13.9.) herauskristallisieren, da jener Datenkranz dem nächsten FOMC-Meeting am 21. September vorausgeht. Niedrigwasser als Problem Während die Pegelstände der heimischen Gasspeicher zuletzt stiegen, war in den deutschen Gewässern das Ge- genteil der Fall. Aktuell liegt der Speicherstand bei etwa 72% der Gesamtkapazität. Gemäß Bundesnetzagentur kommen pro Tag weitere 0,4 bis 0,5 Prozentpunkte hinzu. Falls die Gaslieferungen auf dem derzeitigen Niveau verbleiben – der Gashahn seitens Russlands also nicht noch weiter zugedreht wird – dürfte der Speicherstand bis Ende August nahe der Marke von 80% liegen. Und auch im September sollte noch ein gewisser, wenngleich nur noch geringfügiger Anstieg des Speicherstandes möglich sein. Im Oktober dürfte der Pegel dann jedoch stagnieren. Ab November dürfte er dann wohl wieder sinken. SPARKASSE Bitte beachten Sie den Haftungsausschluss auf Seite 20. Märkte & Angebote. Seite 3 FÜRTH © 2021 Sparkasse Fürth Ausgabe 33 / 2022
WochenAusblick. Quelle: LBBW vom 12. August 2022 Das Niedrigwasser könnte diesem Szenario allerdings einen gewissen Strich durch die Rechnung machen und würde sich dabei zudem auch weiter bremsend auf die deutsche Wirtschaftsleistung auswirken. Dies würde die ohnehin schon fragile konjunkturelle Verfassung weiter schwächen. Schließlich war die heimische Produktion bereits schon im 2. Quartal 2021 um 1,3% rückläufig. Wegen der gestörten Lieferketten infolge des Kriegs in der Ukraine und der anhaltenden Verwerfungen aufgrund der Coronakrise leiden die Produzenten bereits schon seit längerem unter einer massiven Knappheit an Vorprodukten und Rohstoffen. Dem ifo-Institut zufolge waren im Juni etwa drei Viertel der Industriebetriebe von derartigen Engpässen betroffen. Durch das Niedrigwasser droht nun weiteres Ungemach. Seit Mitte Juli sind die Pegelstände im Rhein so niedrig, dass sie den Frachtver- kehr spürbar beeinträchtigen. Wenn die Pegel die kritische Marke in der Vergangenheit für einen Zeitraum von 30 Tagen unterschritten, drückte dies die Industrieproduktion um etwa ein bis eineinhalb Prozent. Besonders niedrig ist dabei der Wasserstand an der Engstelle Kaub bei Koblenz: Bis Anfang der Woche war die- se zwar noch passierbar. Allerdings konnten die Schiffe bestenfalls noch mit einem Anteil von 25 bis 35% der Kapazität beladen werden. Anstatt nur einem, waren für dieselbe Menge an Gütern daher drei Schiffe nötig. Hierdurch stiegen erstens die Transportkosten ungemein, zweitens war hierdurch die Kapazitätsgrenze schnell erreicht – schließlich stehen für den Transport nicht unendlich viele Schiffe zur Verfügung. Seit Wochenmitte gilt der Rhein bei Kaub nun allerdings als unpassierbar. Einzelne Unternehmen gaben daher bereits bekannt, dass sie ihre Produktion deshalb in den kommenden Wochen drosseln müssen. Und auch in Bezug auf den zuvor er- wähnten Aufbau des nationalen Gasspeichers sind negative Rückkop- pelungen zu befürchten. Zuletzt wurde in Deutschland versucht, die Gasver- stromung so gut wie möglich durch Kohleverstromung zu ersetzen. Wegen des Niedrigwassers ist nun jedoch der Kohletransport über die Flüsse stark erschwert. Der Energiekonzern Uniper warnte daher bereits, dass das Niedrig- wasser den Kohlenachschub für wichti- ge Kraftwerke gefährde, weshalb es bei der Stromproduktion zu Unregel- mäßigkeiten kommen könnte. Aber nicht nur deshalb schoss der Strompreis zuletzt massiv in die Höhe. Schließlich taugen aufgeheizte Flüsse nur noch bedingt zur Kühlung von Atomkraftwerken, was eine reduzierte Produktion von Atomstrom zur Folge hat. Und auch die Produktion von Strom mittels Wasserkraft stottert. Gewinne kommen allmählich unter Druck Neben dem zumindest temporären Wegfall der Absatzmärkte in Russland bzw. der Ukraine sowie der nach wie vor schwelenden und damit die Produktion ausbremsenden Lieferkettenproblematik trägt nicht zuletzt auch der massive Kaufkraftverlust dazu bei, dass sowohl Gewinnausweise als auch Gewinnschätzungen mehr und SPARKASSE Bitte beachten Sie den Haftungsausschluss auf Seite 20. Märkte & Angebote. Seite 4 FÜRTH © 2021 Sparkasse Fürth Ausgabe 33 / 2022
WochenAusblick. Quelle: LBBW vom 12. August 2022 mehr unter Druck kommen. Besonders hart traf es beispielsweise den im Laufe der zu Ende gehenden Woche zum zweiten Quartal berichtende Automobilzulieferer Continental, welcher tief in die roten Zahlen gedrückt wurde und einen Quartalsverlust von 251 Millionen € auswies. Im Rahmen der Präsentation der Zahlen bezeich- nete Finanzchefin Katja Dürrfeld den aktuellen Gegenwind als orkanartig und ging zudem davon aus, dass jener kurzfristig nicht abflauen werde. Dem weltgrößten Rückversicherer Munich Re machten indes die Verwerfungen an den Kapitalmärkten zu schaffen. Weil sich das Ergebnis aus den Kapitalanlagen halbierte, brach der Nettoge- winn des Unternehmens im zweiten Quartal um 31% ein. Sowie schließlich: Hohe Abschreibungen auf das Russ- land-Geschäft und ein deutlicher Wertverlust der Siemens-Energy-Aktien konnten vom gut laufenden, aller- dings nicht mehr ganz so margenstarken Kerngeschäft nicht mehr aufgefangen werden und bescherten Sie- mens den ersten Quartalsverlust seit fast zwölf Jahren. Besonders sorgenvoll blickt man in den Chefetagen der heimischen Chemieindustrie in die Zukunft. Das vom Münchener ifo-Institut erhobene Barometer für die Geschäftserwartungen jener Branche brach von +11,8 Punk- ten im Juni auf -44,4 Zähler im August förmlich ein. Die Sorgen gelten dabei insbesondere dem inzwischen nicht nur knappen sondern eben auch markant verteuerten Gas. Schließlich ist für rund 30% aller Chemiepro- dukte der Einsatz von Erdgas notwendig, weshalb satte 44% des Energieverbrauchs jenes Sektors hierauf ent- fallen. Zudem macht sich die deutsche Industrie gewisse Sorgen wegen der jüngsten Eskalation zwischen China auf der einen sowie Taiwan und die USA auf der anderen Seite. Stand jetzt handelt es sich hierbei allerdings ledig- lich um Gedankenspiele und nicht um eine tatsächlich zu erwartende Bedrohung: Im unwahrscheinlichen Fall einer chinesischen Seeblockade Taiwans kämen die angespannten Lieferketten schließlich weiter durcheinan- der. Taiwan ist ein wichtiger Vorlieferant für die deutsche Industrie, vor allem in der Elektronik und bei Halblei- tern, weshalb in nahezu jedem Elektronikprodukt ein Teil aus Taiwan verbaut ist. Denkt man sogar noch einen Schritt weiter und stellt sich einen, seitens der USA auch für die europäischen Verbündeten durchgesetzten Handelskrieg mit China vor, wäre das Ergebnis sogar fatal. China ist schließlich der mit Abstand wichtigste Han- delspartner Deutschlands, weshalb der Preis einer vollständigen Abkoppelung vom chinesischen Markt gemäß einer Studie des Münchener ifo-Instituts für die deutsche Wirtschaft wohl sechsmal so teurer wäre wie der Brexit. Weil die Mehrheit der Unternehmen der schwierigen Gemengelage zum Trotz nicht enttäuschten, sondern sehr ordentliche Zahlenwerke präsentierten, legten die Konsensschätzungen zum Gewinn der Mitglieder des Euro Stoxx 50 für das Geschäftsjahr 2022 seit Jahresmitte im Mittel trotzdem noch um 1,2% zu. Betrachtet man le- diglich die 33 ausländischen Titel im Index liegt das Plus sogar bei 2,1%. Erwartungsgemäß ist Deutschland derzeit jedoch stärker von den negativen Faktoren betroffen als der restliche Euroraum. Dies spiegelt sich auch in den Konsensschätzungen wider. Während jene für die verbleibenden 17 heimischen Mitglieder im Euro Stoxx daher im Mittel um 0,5% sanken, gaben sie im DAX sogar um durchschnittlich 1,9% nach. Für sämtliche vier betrachteten Indizes (bzw. Teilindizes) galt dabei trotzdem nach wie vor, dass in der Breite die Zuschreibungen die Kappungen zahlenmäßig überwogen. Dabei waren die „normalen“ Gewinnaufwärtsrevi- sionen (hierunter verstehen wir um 1 bis 5%) jedoch weitaus zahlreicher als die „markanten“ Zuschreibungen (also um mehr als 5%). Wenn es hingegen tatsächlich zu Abwärtsrevisionen kam, waren jene – insbesondere bei den deutschen Unternehmen – auffällig oft markanter Natur. SPARKASSE Bitte beachten Sie den Haftungsausschluss auf Seite 20. Märkte & Angebote. Seite 5 FÜRTH © 2021 Sparkasse Fürth Ausgabe 33 / 2022
WochenAusblick. Quelle: LBBW vom 12. August 2022 Mit Blick auf das Geschäftsjahr 2023 ruderten die Analysten bei den deutschen Unternehmen sogar bereits auf breiter Front zurück. Dabei gilt es jedoch zu bedenken, dass die I/B/E/S-Konsensschätzungen vergleichsweise träge sind. Schließlich kommt es immer wieder vor, dass unter der Vielzahl der analysierenden Häuser aus deren Zahlen der Konsens berechnet wird, manche ihre revidierten Gewinnschätzungen erst verspätet veröffentlichen und andere sogar die Coverage einstellen, dabei jedoch vergessen, dies I/B/E/S zu melden. Deshalb lohnt sich zusätzlich ein Blick auf die isolierte Entwicklung der LBBW-Gewinnschätzungen. Zur Jahres- mitte prognostizierten die Kolleginnen und Kollegen für den DAX für 2023 mit 1.185,3 Gewinnpunkten bereits einen niedrigeren Indexgewinn als für 2022 mit 1.214,3 Zählern. Inzwischen sind es 1.216,3 Zähler für das lau- fende – also lediglich etwas mehr – und 1.162,4 Punkte für das kommende Jahr – also deutlich weniger als da- mals. Lag der von unserem Hause implizit erwartete Gewinnrückgang 2022/23 zur Jahresmitte somit erst bei 2,4% erwarten die LBBW-Analystinnen und Analysten inzwischen sogar bereits ein Minus in Höhe von 4,4%. Hiermit sind wir bereits weitaus pessimistischer eingestellt als der Konsens: Jener liegt für 2022 zwar lediglich bei 1.207,6 Zähler, für 2023 aber noch bei 1.270,8 Punkten, weshalb in den Konsenszahlen aktuell noch ein Ge- winnwachstum 2022/23 in Höhe von 5,2% unterstellt wird. Kommt es so wie von uns vermutet, nämlich dass die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr eine Rezession durchmacht, stünden dem Markt bezogen auf die Ge- samtheit der covernden Häuser somit noch deutliche Gewinnabwärtsrevisionen bevor. Große Unterschiede Die Bewertung der Aktienmärkte fällt derzeit alles andere als eindeutig aus: Im Gegenteil, das aktuelle Bewer- tungsbild muss sogar als ziemlich komplex beschrieben werden, weil sowohl die unterschiedlichen Betrach- tungskomponenten als auch die verschiedenen Indizes selbst teils durchaus gegensätzliche Signale liefern. Mussten die 12-Monats-Forward-KGVs von Euro Stoxx 50 und DAX verglichen mit ihrer jeweiligen Historie seit 1988 zum Jahreswechsel als teuer bzw. zumindest als deutlich erhöht bezeichnet werden, erscheinen sie nun tendenziell attraktiv bis günstig. Hierbei ist allerdings durchaus Vorsicht geboten: Schließlich gaben die Kurse in der Tendenz schon mehrere Monate nach, während die Gewinnschätzungen in Summe noch weiter stiegen. Vor dem Hintergrund der deutlich eingetrübten Rahmendaten ist daher zu befürchten, dass die aktuelle Ge- winnschätzungen noch (deutlich) zu hoch sein könnten, weshalb die KGVs derzeit optisch niedriger ausfallen, als sie in Wirklichkeit wohl sind. Obwohl letzteres Argument auch für den US-amerikanischen S&P 500 gelten dürfte, fällt das dortige KGV, anders als hierzulande, trotzdem noch ziemlich hoch aus – wenngleich nicht mehr ganz so hoch wie noch zu Jahresbeginn. Den niedrigeren KGVs steht allerdings auch eine deutlich gesunkene Aufwärtsdynamik bei den 12-Monats- Gewinnen gegenüber. In den USA wechselte die Dynamik sogar bereits das Vorzeichen und liegt inzwischen leicht im Minus. Während die relative Attraktivität von Aktien gegenüber Staatsanleihen diesseits des Atlantiks im Vergleich zum Jahreswechsel sogar noch leicht gestiegen und inzwischen als sehr hoch einzuschätzen ist, fällt sie jen- seits des Atlantiks leicht schwächer aus als damals und befindet sich dabei zudem im Niemandsland zwischen attraktiv auf der einen und unattraktiv auf der anderen Seite. SPARKASSE Bitte beachten Sie den Haftungsausschluss auf Seite 20. Märkte & Angebote. Seite 6 FÜRTH © 2021 Sparkasse Fürth Ausgabe 33 / 2022
WochenAusblick. Quelle: LBBW vom 12. August 2022 Last but not least hat das Argument der Liquiditätsversorgung der Märkte seit Jahresbeginn für alle drei unter- suchten Indizes gelitten. Die Veränderung fiel für die USA dabei seither am stärksten negativ aus. Trotzdem sieht die Situation dort verglichen mit der jeweils eigenen Historie seit 1988 noch nicht ganz so schlecht aus wie für den Euro Stoxx 50 bzw. den DAX. Lässt man alle vier Faktoren Revue passieren, ist zu konstatieren, dass die Bewertungsattraktivität von DAX und Euro Stoxx 50 seit Jahresbeginn jeweils leicht verbessert hat, jedoch noch alles andere als wirklich interessant erscheint: Standen zum Jahreswechsel auf der Attraktivitätsskala Durchschnitte von gut 53 (DAX) bzw. etwas mehr als 56% (Euro Stoxx 50) zu Buche, ergeben sich im Mittel nun Niveaus von knapp 60 respektive gut 63%. Damit rückte die Bewertungsattraktivität der beiden heimischen Indizes in der Gesamtbetrachtung von der gel- ben (= neutralen) Zone zumindest in Richtung des Grenzbereichs zu Grün (= attraktiv) vor. Falls die Gewinn- schätzungen demnächst jedoch nach unten drehen und die KGVs hierdurch ceteris paribus anziehen würden, käme es jedoch wieder zu einer Gegenbewegung nach links. Im Unterschied zu den beiden heimischen Indizes sank der S&P 500 auf der Attraktivitätsskala seit Jahresbeginn hingegen deutlich. Lag er im Durchschnitt da- mals noch bei knapp 62% und war zu diesem Zeitpunkt in der Gesamtschau damit leicht attraktiver bewertet als DAX und Euro Stoxx 50,sind es inzwischen nur noch gut 36%. Vom grüngelben ging es daher in den gelbroten Grenzbereich. Falls die Gewinnschätzungen nun noch sinken, die KGVs daher ceteris paribus steigen würden, würde der S&P 500 endgültig in den roten (= unattraktiven) Bereich der Skala abtauchen. Während in den In- dexniveaus hierzulande somit schon einiges an Negativem eingepreist zu sein scheint, dürfte dies in den USA daher bestenfalls nur bedingt der Fall sein. Warten auf das Fed-Protokoll Die laufende Makrowoche endet heute früh mit den Industrieproduktionszahlen für die EWU sowie heute Nach- mittag mit dem von der Uni Michigan erhobenen US-Verbrauchervertrauen. Am Montag geht der Blick nach Asien. Während aus Japan die vorläufigen Zahlen zum BIP-Wachstum im 2. Quartal 2022 berichtet werden, stehen aus China die Juli-Zahlen zur Industrieproduktion und zu den Einzelhan- delsumsätzen auf der Agenda. Jene Zahlen werden zudem auch für die USA veröffentlicht, zur Industrieproduk- tion am Dienstag und zu den Einzelhandelsumsätzen am Mittwoch. Über die ganze Woche verteilt stehen zu- dem diverse Zahlen zum US-Immobilienmarkt (NAHB-Index, Baugenehmigungen, Neubaubeginne sowie Ver- käufe bestehender Häuser) an. Nachdem jener zuletzt gewisse Schwächeanzeichen erkennen ließ, dürfte die Anleger diese Daten äußerst genau in Augenschein nehmen. Zum Wochenausklang stehen dann noch Zahlen zur Teuerung auf der Agenda – nämlich zu den Verbraucherpreisen in Japan sowie zu den hiesigen Produzen- tenpreisen. Wichtigstes Makrodatum der kommenden Woche dürfte allerdings keine Zahl, sondern die für Mittwoch termi- nierte Veröffentlichung des Protokolls zum Fed-Zinsentscheid vom 27. Juli sein. Schließlich dürften die Anleger jenes mit Argusaugen betrachten um hieraus mögliche Hinweise für das nächste FOMC-Meeting abzuleiten. Unternehmensseitig stehen hingegen nur noch Quartalsberichte von einigen Nachzüglern an: Aus dem US- amerikanischen S&P 500 gewähren in der kommenden Woche dabei insgesamt 19 Mitglieder einen Blick in ihre Bücher. Von internationalem Interesse dürften hiervon Agilent Technologies, Home Depot und Walmart (jeweils am Dienstag), Cisco Systems (am Mittwoch), Applied Materials (am Donnerstag) sowie Deere & Co. (am Freitag) sein. Aus DAX und Euro Stoxx 50 berichten zudem Hellofresh und Henkel (beide am Montag) sowie Adyen (am Donnerstag). SPARKASSE Bitte beachten Sie den Haftungsausschluss auf Seite 20. Märkte & Angebote. Seite 7 FÜRTH © 2021 Sparkasse Fürth Ausgabe 33 / 2022
WochenAusblick. Quelle: LBBW vom 12. August 2022 Fazit Die niedriger als befürchtet ausgefallene US-Inflation verleiht der Sommer-Rally neuen Schub. Das Ertrags- bild der Unternehmen trübt sich ein. Zwar trotzt noch die Mehrheit der Firmen dem Konjunkturabschwung. Allerdings nehmen die Gewinnabwärtsrevisionen der Analysten zu. Daher driften Kurse und fundamentales Bild auseinander. Die Bewertungen am US-Aktienmarkt werden unattraktiver. Wir erwarten, dass die Kurse ihr Eigenleben beenden und wieder dem Gewinnpfad folgen. Und der zeigt abwärts. SPARKASSE Bitte beachten Sie den Haftungsausschluss auf Seite 20. Märkte & Angebote. Seite 8 FÜRTH © 2021 Sparkasse Fürth Ausgabe 33 / 2022
Märkte. Stand: Entwicklung Entwicklung 15. August 2022 / 9:10 Uhr zur Vorwoche zur Vorwoche DAX® 13 846,86 EUROSTOXX 50® 3 793,46 MDAX® 27 993,57 S&P 500 4 280,15 TecDAX® 3 209,99 NIKKEI® 28 871,78 EUR/USD 1,0233 EUR/YEN 136,49 Gold (in USD) 1 789,81 Öl (in USD) 107,96 Umlaufrendite (in %) 0,87 PROGNOSEN AKTIENMARKT aktuell 30.09.2022 30.06.2023 Stand: 8. August 2022 DAX® 13 846 12 500 14 500 EUROSTOXX 50® 3 793 3 200 3 700 S&P 500® 4 280 3 450 4 100 PROGNOSEN RENTENMARKT Stand: 8. August 2022 3-Monats-EURIBOR 0,333 0,80 1,25 Bundesanleihen 10 Jahre 0,987 0,75 0,60 UNTERNEHMENSMELDUNGEN KW 33. TERMINE IN DER KW 33. D / EU USA Montag Hellofresh - Henkel Montag CHN Industrieproduktion Juli Agilent Technologies CHN Einzelhandelsumsätze Juli Dienstag - Home Depot D̂ Energiekrise: Höhe der Umlage für Gaskunden Walmart wird fetgelegt Dienstag D ZEW Index August Mittwoch - Cisco Systems EWU Handelsbilanz Juni USA Baugenehmigungen / Neubaubeginne Juli USA Industrieproduktion Juli Mittwoch USA Einzelhandelsumsätze Juli Donnerstag Adyen Applied Materials Donnerstag USA Philadelphia Fed Index August USA Index der Frühindikatoren Juli Freitag D Produzentenpreisindex Juli Freitag - Deere & Co. SPARKASSE Bitte beachten Sie den Haftungsausschluss auf Seite 20. Märkte & Angebote. Seite 9 FÜRTH © 2021 Sparkasse Fürth Ausgabe 33 / 2022
Die Inflation Schlagen - Fragen an den Deka-Chefvolkswirt Dr. Ulrich Kater Zinsen und Inflation sind zurück – eine gut und eine schlechte Nachricht. Was bedeutet das für Sparer? Herr Dr. Kater, das Jahr 2022 war für die Anlegerinnen und Anleger bislang nicht einfach, wie bewerten Sie dieses? In diesem Jahr gab es eine außergewöhnliche Kombination von Belastungsfak- toren für die Finanzmärkte. Da ist natürlich zu allererst der Krieg in Osteuropa. Er allein ist für mehr als die Hälfte unserer Inflation hier verantwortlich. Wir se- hen uns gezwungen, von heute auf morgen unsere komplette Rohstoffversor- gung umzubauen. Zusammen mit den militärischen Unwägbarkeiten eines Krieges stehen die Bör- sen hierdurch unter großem Druck. Dann gibt es aber auch hausgemachte Prob- leme in der Weltwirtschaft. Da sind vor allem die ökonomischen Folgen der Coronakrise. In den letzten drei Jahren haben die Staaten viel zu viel Geld ausgegeben, um die Coronafolgen abzumildern. Auch das hat zur Inflation beigetragen. Dies muss jetzt wieder geradegerückt werden. Mit diesem Problempaket auf dem Rücken halten sich die Finanzmärkte eigent- lich ganz gut. Aber diese Themen werden abgearbeitet: Die Notenbanken haben klargemacht, dass sie Inflation nicht dau- erhaft dulden werden, und die Umstellungen der Energieversorgung werden bereits im kommenden Jahr wesentlich weiter vorangeschritten sein. Dann gibt es auch wieder Luft nach oben an den Finanzmärkten. Die ersten Signale für einen Zinsanstieg sind vorhanden, was bedeutet das für die Anleger – zurück zum Sparbuch? Das ist schon mal eine gute Nachricht, dass die Verwahrentgelte in der zweiten Jahreshälfte überall wieder zurückgenom- men werden und sogar wieder ein kleiner Zins auf die Guthaben gezahlt wird. Allerdings muss man genau so nüchtern fest- stellen: Das reicht noch nicht. Die Inflation wird zwar wieder zurückgehen, aber zwei bis vier Prozent werden es in den kom- menden Jahren schon noch sein. Was nützt da ein schmaler Zins unter einem Prozent? Alle Sparformen, die weniger als die Inflationsrate bringen, schmälern über die Zeit hinweg den wirklichen Wert des Vermögens. Daher sollten diese Sparfor- men immer ergänzt werden um Sachwerte. Die schwanken zwar kurzfristig im Wert, wie etwa gerade jetzt, erholen sich aber regelmäßig wieder und sind dadurch langfristig den niedrig verzinsten Sparformen überlegen, in dem sie den wirkli- chen Wert des Vermögens wachsen lassen. Stichwort Inflation, wie wird es weitergehen? Wagen Sie eine Prognose für das nächste Jahr? Wenn die Inflation einmal ans Laufen gekommen ist, dann kann man nicht mit dem Finger schnippen, um sie wieder zu stoppen. Das braucht zwei bis drei Jahre. Aber auf diesem Weg sind wir. Die Notenbanken haben aus der letzten großen Inflation vor etwa 50 Jahren gelernt, dass das Prinzip Hoffnung bei der Inflation nicht wirkt. Es müssen eindeutige Signale zu einer strafferen Geldpolitik gesendet werden. Dazu gehört auch, dass die Notenbanken dabei auf die Konjunktur keine Rücksicht nehmen können. Dies haben sowohl die US-Notenbank Fed als auch – mit einiger Verzögerung – auch die EZB so erkannt. Jetzt muss eine solche Geldpolitik umgesetzt werden. Welche Anlagestrategie können Sie empfehlen? Kater: Sprechen Sie zunächst mit der Beraterin und dem Berater in der Sparkasse. Sie sind sozusagen das Reisebüro für ihre finanziellen Unternehmungen. Auch hier muss zunächst geklärt werden, wo Ihre Interessen liegen, was Sie von Ihrem Geld erwarten und was Sie im Leben vorhaben. Nach diesen Bedürfnissen wird der Reiseplan für Ihr Vermögen erstellt. Und dazu gehören in jedem Fall viele Stationen. Da sind Immobilien und Aktien vertreten, wie auch Spareinlagen und Staatsan- leihen. Unter Praktikern wie Finanzmarktökonomen gibt es eine große Übereinstimmung, dass der Schlüssel zu einer lang- fristig vernünftigen Rendite eine solide geplante und vor allem breite Aufstellung des Vermögens ist und nicht das hekti- sche Hin und Her von Finanzanlagen auf der rastlosen Suche nach der Super-Strategie. „Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Deka Investmentfonds sind die jeweiligen Wesentlichen Anlegerinformationen, Verkaufsprospekte und Berichte, die in deutscher Sprache bei der Sparkasse oder der DekaBank Deutsche Girozentrale, 60625 Frankfurt, und unter www.deka.de erhältlich sind.“ SPARKASSE Bitte beachten Sie den Haftungsausschluss auf Seite 20. Märkte & Angebote. Seite 10 FÜRTH © 2021 Sparkasse Fürth Ausgabe 33 / 2022
Die Inflation Schlagen - Fonds für die Zinswende. Nach den jüngsten Kursrückgängen an den Weltbörsen sehen die Anlagefachleute der Deka mehr Chancen als Risiken. „Die EZB ist aus ihrem ‚Dornröschenschlaf’ aufgewacht“, beschreibt Deka-Chefvolkswirt Ulrich Kater den anste- henden Kurswechsel der Europäischen Zentralbank. Doch weil die Akteurinnen und Akteure an den Märkten Zweifel haben, ob die angekündigten Zinsschritte hüben und drüben des Atlantiks ausreichen, um die davonei- lenden Inflationsraten wieder einzufangen, verdunkeln sich momentan die Wolken an den Börsen. Jörg Boysen, Chefstratege der Deka, empfiehlt Anlegerinnen und Anlegern in dieser „für manche sicherlich auch ungewohn- ten Situation“ kühlen Kopf zu bewahren und weiter auf Sachwerte zu setzen. Genauso machen es derzeit die Fondsexpertinnen und Fondsexperten der Deka. „Das Marktumfeld mit steigen- den Zinsen und zunächst wahrscheinlich noch andauernden hohen Inflationsraten spielt der ausgewogenen Anlagestrategie der Dividendenfonds in die Karten“, sagt zum Beispiel Robert Palvadeau, Manager des Deka- Nachhaltigkeit DividendenStrategie. „Wir reagieren zwar flexibel auf die aktuelle Situation an den Kapitalmärk- ten und setzen innerhalb unserer Anlagestrategie etwas andere Akzente. An unserem grundlegenden Invest- mentansatz halten wir aber fest.“ Palvadeau investiert in Unternehmen, die unter Beweis gestellt haben, dass sie über Jahrzehnte hinweg in der Lage sind, kontinuierlich Dividende zu zahlen. Zusätzlich müssen diese Kan- didaten in Sachen Nachhaltigkeit zu den jeweils besten ihrer Branche zählen, ehe sie im Fondsdepot landen. Ein Maßstab dafür ist etwa ein gutes ESG-Rating des Datenanbieters MSCI. „Die Frage in der aktuellen Situation ist: Welche Firmen haben Preissetzungsmacht, sodass sie die Inflation an ihre Kundinnen und Kunden weitergeben und die Dividende stabil halten oder sogar erhöhen können“, erläutert Palvadeau seine Selektion. Ein Beispiel dafür: Saint-Gobain. Über vier Fünftel des organischen Umsatzzuwachses von 14 Prozent im ersten Quartal hat der französische Baustoffhersteller durch Preisanhebungen erzielt. „Unternehmen mit so einer stabilen Marktstellung, die derzeit auch im Bereich Basiskonsum, Gesundheitswesen oder Telekommunikation zu finden sind, bilden das Rückgrat des Fonds. Fast alle haben während der Coronapandemie ihre Dividende durchgezahlt oder sogar erhöht“, erklärt Palvadeau. „Vorsicht ist allerdings bei Unternehmen angesagt, die überwiegend im Geschäft mit privaten Konsumentinnen und Konsumenten tätig sind. Wer dort die Preise zu stark anhebt, sichert sich zwar Marge, läuft aber Gefahr, dass er die Nachfrage zu stark zurückgedrängt. Wir schauen uns genau an, wie Unternehmen aus diesem Bereich den Spagat zwischen Preissetzungsmacht und Preissensitivität hinbekommen.“ Anomalie an den Märkten nutzen Auf Sicherheit setzen und dennoch die Anlagechancen von Aktien nutzen, das ist auch die Strategie von Sven Thießen. Der Manager des Deka-Globale Aktien LowRisk nutzt eine Anomalie an den Kapitalmärkten: Normaler- weise sind Investments mit höherem Risiko mit der Aussicht auf höhere Renditen verbunden. „Es hat sich aller- dings gezeigt, dass defensive Aktien im langfristigen Durchschnitt ein besseres Rendite-Risiko-Verhältnis auf- weisen als ein Portfolio, das mit hochriskanten Titeln bestückt ist“, sagt Thießen. Sein Anlageansatz besteht darin, seinen Fonds allein nach quantitativen Faktoren mit Titeln zu bestücken. Geringe Verschuldung, stabile Margen und niedrige Bewertung – das sind Aktien, die für das Portfolio infrage kommen. Auf das Geschehen an den Weltbörsen schaut Thießen kaum. „Mit der Low-Risk-Strategie investiere ich, ohne dass ich mich an einem bestimmten Index als Maßstab orientieren muss“, erläutert der Deka-Experte. Dabei sieht er sich mit seiner Strategie im aktuellen Umfeld gut aufgestellt. „Der Fonds hat sich den jüngsten Kursrückgängen weitgehend SPARKASSE Bitte beachten Sie den Haftungsausschluss auf Seite 20. Märkte & Angebote. Seite 11 FÜRTH © 2021 Sparkasse Fürth Ausgabe 33 / 2022
Die Inflation Schlagen - Fonds für die Zinswende. entziehen können“, berichtet er. „Wenn die Kurse wieder steigen, wird er an der Aufwärtsbewegung partizipie- ren. Wegen der defensiven Ausrichtung dürfte er zwar erfahrungsgemäß in diesen Phasen den Markt nicht schlagen. Aber über den gesamten Zyklus am Aktienmarkt hinweg, bekommen Anlegerinnen und Anleger damit ein sehr attraktives Produkt.“ Einen anderen Weg verfolgt Thießens Kollege Peter Schottmüller. Mit dem Deka-BasisStrategie flexibel kann er sich zwischen Anleihen und Aktien im Portfolio weitgehend frei hin- und herbewegen. „Aktuell sorgen die Zins- anhebungen der Notenbanken aber für negative Impulse sowohl für Aktien als auch für Renten. Wir betreiben daher unsere Anlagestrategie jeweils differenziert, schichten also nicht einfach Geld von der einen Anlageklas- se in die andere um. Konkret: Wir setzen bei Zinspapieren über Derivate auf weiter sinkende Kurse, bei Aktien stocken wir derzeit unsere Position nicht auf. Entscheidend ist hier die Aufteilung des Portfolioanteils nach Wachstums- und Substanztiteln“, beschreibt der Fondsma- nager das Anlagekonzept des Fonds, der durch seinen Aktienanteil für den langfristigen Vermögensaufbau geeignet ist. „Wichtig ist zudem, innerhalb der einzelnen Anlageklassen und -segmente immer wieder neue Trends zu entdecken und dann dort zu investieren.“ Mehr Zinsen als sichere Staatspapiere In den aktuellen Turbulenzen an den Rentenmärkten sieht er kein Risiko für seine Strategie. „Über Derivate setzen wir schon seit Längerem auf allgemein steigende Zinsen und halten kaum Anleihen aus der Eurozone“, so Schottmüller. Seine Strategie besteht darin, etwa in Unternehmensanleihen zu investieren, die etwas mehr Zinsen abwerfen als sichere Staats- papiere, und darauf zu setzen, dass sich der Zinsabstand verringert. „Darüber hinaus sind aus unserer Sicht auch US- Anleihen mit kürzerer Laufzeit sehr attraktiv geworden. Diese bieten ein vergleichsweise gutes Chance-Risiko-Verhältnis und wegen der kurzen Restlaufzeit einen Sicherheitspuffer, sollte es am Rentenmarkt zu weiteren Turbulenzen kommen. Als Anleger aus der Eurozone profitieren wir zudem von Währungsgewinnen beim Dollar“, sagt Schottmüller. Bei Aktien setzt Schottmüller auf Unternehmen mit stabilen Geschäftsmodellen und gesunden Bilanzen, die in ihren Märkten auch dann ihren Umsatz halten, wenn die Weltwirtschaft in eine Rezession rutschen sollte. „Mit den steigenden Zinsen werden die Investorinnen und Investoren die Bewertungen von Aktien vor allem im Technologiesektor weiter nach unten anpassen. Substanzhaltige Titel werden dagegen in Zukunft eine größere Rolle spielen“, ist Schottmüller überzeugt. „Gleichzeitig könnten Anlagen etwa in Hochzinsanleihen attraktiver gegenüber Aktien werden – insbesondere, wenn man die Verlustrisiken direkt miteinander vergleicht.“ Das Thema Value-Investing hat auch Deka-Manager Thießen im Blick: „Wir gehen davon aus, dass die Zeitenwende bei den Zinsen und der Geldpolitik eine langfristig orientierte Anlage in Value-Aktien unterstützt. Dieser Investmentstil ist mit der steigenden Bewertung von Wachstumsaktien vor allem im Technologiebereich in den zurückliegenden zehn Jahren ins Abseits geraten“, so Thießen. „Dabei ist das auf lange Sicht einer der erfolgreichsten Anlageansätze.“ Diesen erprobten Investmentstil will die Deka Anlegerinnen und Anlegern in Kürze noch mit einem weiteren Fondsprodukt zugänglich ma- chen. Die Frage ist: wohin mit dem Geld? Neu an den Rentenmarkt bringen will die Deka wieder mehr Laufzeitfonds. „Ein Produkt, das für sehr vorsichtige Anlegen- de gedacht ist, denn bei Laufzeitfonds besteht kein Zinsänderungsrisiko“, erläutert Deka-Anleihenexperte Jan Seifert. „Bei Emittenten im Investment-Grade-Bereich, bei denen kaum mit Ausfällen zu rechnen ist, sind derzeit 3,5 bis 4 Prozent mög- lich.“ Wer bereits Rentenfonds mit unbegrenzter Laufzeit im Depot hat wie den Deka-Nachhaltigkeit Renten, sollte nach Seiferts Ansicht investiert bleiben. Bei Rentenfonds bestehen gute Aussichten, dass sich der Wert der Anteile wieder erholt – SPARKASSE Bitte beachten Sie den Haftungsausschluss auf Seite 20. Märkte & Angebote. Seite 12 FÜRTH © 2021 Sparkasse Fürth Ausgabe 33 / 2022
Die Inflation Schlagen - Fonds für die Zinswende. auch wenn das bei Fonds mit Langläufern im Einzelfall zwei oder drei Jahre dauern mag. „Die Frage ist doch: wohin mit dem Geld? Nach den Kursrückgängen sind viele Anleihensegmente attraktiv bewertet und es ist fraglich, ob auf absehbare Zeit tatsächlich ein besserer Zeitpunkt für einen Wiedereinstieg kommt“, gibt der Head of Fixed Income zu bedenken. „An den Märkten ist jedenfalls ein Großteil der Zinsschritte durch die Notenbanken bereits eingepreist, die Inflationsraten wer- den sich wegen des Basiseffektes im kommenden Jahr wahrscheinlich abflachen, und mit einer Abkühlung der Konjunktur kommt Druck auf die Zinsen. Vielleicht zeigt sich rückblickend, dass der Sommer 2022 ein ausgesprochen guter Zeitpunkt war, um in Rentenpapiere einzusteigen.“ Neu in den Deka-Nachhaltigkeit Renten fließendes Geld investiert Seifert direkt am Markt. „Ich kann mittlerweile zu deut- lich höheren Niveaus anlegen und dabei Chancen nutzen, die es zum Beispiel bei Unternehmensanleihen sowohl im Invest- ment-Grade- als auch im Hochzinsbereich gibt.“ Etwa ein Viertel des Fonds investiert Seifert strategisch in Hochzinspapie- re. „Bei Banken etwa in Nachranganleihen, die vergleichsweise mehr Rendite abwerfen, obwohl das Kreditrisiko des Emit- tenten in etwa gleich hoch ist“, erläutert er. „Den Emittentenmix halten wir für sehr attraktiv, zumal wir trotz des Nachhal- tigkeitsfilters genügend Anleihen finden, in die wir investieren können. Dazu gehören Green Bonds, deren Zahl rasant zu- nimmt.“ Auch bei Aktien sehen die Deka-Fachleute eher neue Chancen als höhere Risiken. So setzt Sven Thießen derzeit stark auf Titel aus den Bereichen Pharma und Telekom. „Diese Übergewichtung resultiert jedoch nicht aus einer gezielten Bran- chenselektion, sondern daraus, dass wir derzeit dort viele Aktien zum Beispiel mit niedriger Verschuldung und stabilen Mar- gen finden, die den Anforderungen unseres Low-Risk-Ansatzes gerecht werden.“ Robert Palvadeau sieht dagegen zwei an- dere starke Trends, die von steigenden Zinsen und hohen Inflationsraten unbeeindruckt bleiben: „Die Regulatorik fordert zunehmend eine grüne Infrastruktur und weniger Emissionen bei Gebäuden“, beobachtet er. „Und Verpackungen müssen immer mehr aus Papier statt aus Kunststoffen bestehen. Wegen der Corona-Pandemie und den fragilen Lieferketten stand das Thema lange Zeit nicht so weit oben auf der Agenda der Unternehmen. Aber nun machen die Verbraucherinnen und Ver- braucher verstärkt Druck, sodass die Firmen auch bereit sind, für nachhaltige Verpackungsmaterialien mehr zu bezahlen.“ Davon profitieren zum Beispiel Unternehmen wie die irische Smurfit Kappa, globale Nummer zwei in der Herstellung von Wellpappe, die Palvadeau bereits länger im seinem Portfolio hat. Mit diesem defensiven Risikoprofil sieht er gute Chancen, weiterhin vergleichsweise ruhig auch durch turbulente Marktphasen steuern zu können. Quelle: fondsmagazin Die enthaltenen Meinungsaussagen geben unsere aktuelle Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung wieder. Diese kann sich jederzeit ohne Ankündi- gung ändern. Die Angaben wurden sorgfältig zusammengestellt. SPARKASSE Bitte beachten Sie den Haftungsausschluss auf Seite 20. Märkte & Angebote. Seite 13 FÜRTH © 2021 Sparkasse Fürth Ausgabe 33 / 2022
Nachhaltig Geld anlegen. Nachhaltigkeit ist seit vielen Jahren in der Unternehmens-DNA der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) verankert. Zudem gehört Nachhaltigkeit neben Geschäftsfokus, Digitalisierung und Agilität zu den vier strategischen Stoßrichtungen der LBBW und ist damit ein wesentlicher Schwerpunkt in der Unternehmensstrategie. Das Ziel ist dabei nicht nur das eige- ne Wirtschaften an nachhaltigen Grundsätzen auszurichten, sondern auch den Kunden nachhaltige Investitions- und Anla- gelösungen als verlässlicher und innovativer Partner zu bieten. Denn die Nachfrage zeigt, dass das Kriterium Nachhaltig- keit für viele Kunden eine wichtige Rolle bei deren Investitionsentscheidungen spielt. Das Ziel der LBBW ist es daher auch, das Produktangebot deutlich auszubauen und damit der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Nachdem die LBBW in der Vergangenheit bereits zahlreiche grüne Emissionen bei ihren Kunden begleitet hat, konnte Ende 2017 der erste eigene Green Bond erfolgreich am Markt platziert werden. Mit einem Volumen von 750 Mio. Euro war er die bis dahin größte Green-Bond-Emission einer europäischen Geschäftsbank. Mit den eingenommenen Geldern finanzierte die LBBW Projekte im Bereich „Energieeffiziente gewerbliche Immobilien“. Primär richtete sich diese Emission an Adressa- ten im institutionellen Bereich. Die LBBW wollte aber auch Privatanlegern die Möglichkeit bieten, Gelder so anzulegen, dass nachhaltige Projekte unter- stützt werden. Im November 2019 wurden daher die ersten LBBW Stufenzins-Anleihen Nachhaltigkeit auf Basis des Green Bond Frameworks der LBBW emittiert. Dieses sieht vor, dass die eingenommenen Kundengelder in die Zielkategorien „Grüne gewerbliche Gebäude und grüne Wohngebäude“ bzw. in „Erneuerbare Energieprojekte“ wie z.B. On- und Offshore Windenergie und Solarenergie fließen (Mittelverwendung). Per 31.12.2019 beträgt das Volumen des Green Bond Portfolios 6,4 Mrd. Euro und gehört somit zu den größten in Deutschland. Die LBBW leistet damit einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz und vermeidet bzw. spart Treibhausgase i.H.v. über 1,3 Mio. Tonnen CO2 äquivalent pro Jahr ein. Anlageprodukte wie die LBBW Stufenzins-Anleihe Nachhaltigkeit (Zinssatz p.a. steigt während der Produktlaufzeit an) bzw. die LBBW Festzins-Anleihe Nachhaltigkeit (Zinssatz p.a. bleibt während der Produktlaufzeit konstant) finden auch von un- abhängiger Seite immer mehr Beachtung. So wurde diese Produktstruktur erst kürzlich mit dem Sustainable Award in Fi- nance ausgezeichnet. Der Award wurde in diesem Jahr zum ersten Mal vom Analysehaus Morgen & Morgen, dem Bankmagazin und Versiche- rungsmagazin vergeben und zeichnet Investmentprodukte, Spar- und Finanzierungsprodukte sowie Versicherungen in den drei Kategorien Environment, Social und Governance (ESG) aus. Von insgesamt 22 eingereichten Finanzprodukten wurden acht Produkte ausgezeichnet, darunter Invest- mentfonds und Versicherungsprodukte. Die LBBW Stufenzins-Anleihe Nachhaltigkeit über- zeugte die Experten der Jury in der Kategorie En- vironment (E). Zudem konnte die LBBW einen wei- teren Erfolg verbuchen, da es die einzige Anleihe im Bewerberumfeld war, die eine Auszeichnung erhielt. Interessierten Anlegern bieten wir aktuell diverse Laufzeiten bei Festzins-Anleihen Nachhaltigkeit der LBBW an. Schauen Sie einfach auf Seite 13 vorbei. Dort fin- den Sie einen Auszug an unserem aktuellen Ange- bot an verzinslichen Produkten. SPARKASSE Bitte beachten Sie den Haftungsausschluss auf Seite 20. Märkte & Angebote. Seite 14 FÜRTH © 2021 Sparkasse Fürth Ausgabe 33 / 2022
Nachhaltig Geld anlegen. Nachhaltige Geldanlagen sind gefragt. Immer mehr Anleger möchten mit ihrem Geld Erträge erzielen und gleichzeitig Gutes bewirken. Was Sie dazu wissen müssen. Die Idee des nachhaltigen Wirtschaftens ist längst im Mainstream angekommen. Die Beachtung ethischer, sozialer und ökologi- scher Aspekte gewinnt immer mehr Bedeutung. Heute schon an morgen denken, die Zukunft aktiv und verantwortungsbewusst gestalten: Diese Ziele sind für viele Menschen bei ihren täglichen Handlungen bereits sehr wichtig –bei ihrer Geldanlage wollen sie es ebenfalls immer mehr berücksichtigen. Auch bei der Geldanlage gewinnt das Thema mehr und mehr an Bedeutung. Abzulesen ist dies nicht zuletzt aus den Statistiken: Allein im Jahr 2018 stieg das verwaltete Vermögen von Nachhaltigkeitsfonds in Deutschland in nur einem Jahr um knapp die Hälfte: von 30,1 auf 44,7 Milliarden Euro. Das war ein Anstieg von 14,6 Milliarden Euro und damit der größte Zuwachs, seitdem diese Statistik vom Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) erstellt wird. Was Nachhaltigkeit bedeutet Nachhaltig bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart zu befriedigen, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können. Durch den Klimawandel rückt dabei vor allem der ökologische Aspekt mehr und mehr in den Fokus: Ressourcen schonen und Treibhausgase reduzieren. Doch Nachhaltigkeit ist mehr als nur „grüne“ Investments. Bei nachhaltigen Fonds berücksichtigen Manager die sogenannten ESG-Kriterien. Das Kürzel ‚ESG‘ steht für Umwelt (Environment), Soziales (Social), und last but not least (gute Unternehmensfüh- rung (Governance). Das heißt: das Unternehmen, die die Grundsätze einer guten Unternehmensführung berücksichtigen. Damit können sie durchaus erfolgreicher sein, als Firmen, die sich diesen ethischen und wirtschaftlich sinnvollen Standards nicht ver- pflichtet fühlen. Erfolgreicher danke Nachhaltigkeit Firmen, die auf langfristige und nachhaltige Ziele setzen, haben unterschiedliche Vorteile. Beispielsweise ökonomische, denn umweltschonender und effizienter Umgang mit Wertstoffen und Ressourcen spart Kosten in der Produktion. Aber auch die Wettbewerbsfähigkeit kann gesteigert werden. Unternehmen, die die Gefahren des Klimawandels erkennen und die Herausforderungen frühzeitig angehen, können künftig von dem langfristigen Trend profitieren. Anleger können durch eine Investition in nachhaltige Unternehmen von dieser Entwicklung partizipieren. Neben Rendite, Risiko und Liquidität ist das Thema Nachhaltigkeit bei der Deka eine zentrale Orientierungsgröße. So managt die Deka Investment bereits seit 2006 einen Aktienfonds, der ausschließlich in Unternehmen investiert, die Möglichkeiten für die Herausforderungen des Klimawandels anbieten. Diese Gesellschaften haben den Schwerpunkt ihrer Geschäftstätigkeit in den Bereichen regenerative Energien, Energieeffizienz und Wasserversorgung. Dabei werden die Auswirkungen des Klimawandels beziehungsweise das Nicht-Erreichen von Klimazielen auf die Geschäftsmo- delle der Unternehmen ausführlich geprüft. Der direkte Dialog mit den Unternehmen, deren Aktien und Anleihen die Deka hält, wird ebenfalls immer wichtiger. Die Ausübung des Stimmrechts auf Hauptversammlungen ist dafür zentral. Die Deka schaltet sich dort als aktiver Aktionär ein. Das Hinwirken auf gute Unternehmensführung fordern schon heute 58 Prozent, also mehr als jeder Zweite Wertpapierbesitzer. In der gleichen Befragung attestieren uns Wertpapiersparer, dass sie von einer Fondsgesellschaft Engagement für Corporate Governance wichtig finden. Diese Befragung, die die Deka von YouGov durchführen ließ, bestätigt uns in unserem Handeln und wir werden auch 2020 wieder auf den Hauptversammlungen wichtiger börsennotierter Unternehmen die Finger in die Wunden legen. Risiken minimieren Im Vergleich zu klassischen Investments schneiden nachhaltige Anlagen generell nicht schlechter ab. Experten zufolge sind nachhal- tige Investments sogar etwas weniger riskant als konventionelle Anlagen. Der Grund: Unter- nehmen, die auf Nachhaltigkeit achten, han- deln oft auch generell mit mehr Weitblick. Wer also als Anleger auf Nachhaltigkeit bei Unternehmen achtet, tut dies, um Risiken zu vermeiden und höhere Erträge zu erzielen und kann dabei noch sein Gewissen beruhi- gen. Garantien gibt es dafür aber – wie bei anderen Geldanlagen auch – nicht. Den höhe- ren Chancen steht ein entsprechendes Kursri- siko gegenüber, für das Anleger bereit sein müssen. SPARKASSE Bitte beachten Sie den Haftungsausschluss auf Seite 20. Märkte & Angebote. Seite 15 FÜRTH © 2021 Sparkasse Fürth Ausgabe 33 / 2022
REALISINVEST EUROPA: Das Europäische Immobilien Netzwerk Europa ist in Bewegung: Wirtschaft, Handel, Arbeitswelten, Transport und Tourismus sind im Wandel und bilden immer neue Anknüpfungspunkte – das gilt auch für Immobilien. Wer „netzwerken“ kann, ist klar im Vorteil. Deshalb ist der REALISINVEST EUROPA von Anfang an als breit diversifiziertes Immo- bilien-Netzwerk angelegt. Das erfordert ein erfahrenes und flexibles Fondsmanagement, das Trends an den internationalen Immobilienmärkten frühzeitig erkennen und Chancen nutzen kann. DER EUROPÄER REALISINVEST EUROPA baut auf werthaltige Immobilien an Standorten in Europa, an denen das Leben und die Wirtschaft pulsieren. DER ALLROUNDER REALISINVEST EUROPA setzt auf Immobilien-Vielfalt – und einen durchdachten Mix von Nutzungsarten (wie z.B. Büro, Hotel, Logistik und Handel). DER OFFENE REALISINVEST EUROPA ist offen für alle Anleger, die sich ab 25 Euro europaweit an Immobilien beteiligen möchten. DER ZUKUNFTSORIENTIERTE REALISINVEST EUROPA hat die Zukunft im Blick – er baut ein Portfolio mit Wertentwicklungs-Potential auf und strebt moderne, nachhaltige Immobilien- Standards an. Viele Anleger fragen sich, wie sie in den Zeiten von Niedrig- oder gar Nullzinsen ihr Geld anlegen sollen. Wo sind die Anlage-Alternativen, die Rendi- techancen bieten – bei gleichzeitig überschaubaren Risiken? Der REALISINVEST EUROPA bietet eine solche Anlage-Alternative*. Er richtet sich gezielt an private Anleger, die von der Entwicklung der europäischen Immobilienmärkte profitieren wollen. Wenn Sie Geld in den REALISINVEST EUROPA anlegen möchten, ist eine mittel- bis langfristige Anlagedauer von mindestens 5 Jahren empfehlenswert. Die gesetzliche Mindesthaltefrist beträgt 24 Monate, die Kündigungsfrist 12 Monate. AUSWAHL AKTUELLER INVESTMENTS Büro / Geschäftshaus Logistik Büro / Geschäftshaus Büro Kontorhaus | Berlin (DE) Logchain Two | Rotterdam (NL) TownTown | Wien (A) Le Virage | Marseille (F) Chancen Risiken ▪ Sie haben Teil an einem stetig wachsenden, professionell gemanagten Im- ▪ Es besteht das Risiko marktbedingter Kursschwankungen – im Ausnahmefall (z. B. auf- mobilienportfolio, das durch die angestrebte breit gestreute Zusammenset- grund nicht ausreichender Liquidität oder fehlender Bewertbarkeit der Vermögensge- zung (z. B. Länder, Nutzungsarten, Mieter) das Risiko minimieren und die genstände) kann die Rücknahme ausgesetzt werden. Ferner ist die Rückgabe der Antei- Renditen stabilisieren kann. le durch die die Rückgabefrist von 12 Monaten bzw. die Mindesthaltedauer von 24 Monaten eingeschränkt. ▪ Bereits mit einem geringen Betrag investieren Sie europaweit in attraktive ▪ Typische Immobilien-Risiken, z. B. geringere Mieteinnahmen wegen Leerstand oder Immobilien und profitieren von den erwirtschafteten Erträgen. Zahlungsunfähigkeit von Mietern, Änderung der Marktsituation, geringere Bewertung der Immobilie, außerplanmäßige Instandhaltungskosten, Projektentwicklungsrisiken. ▪ Sie nutzen die Chance auf eine solide und steuerlich attraktive Geldanlage, ▪ Eine Änderung der steuerlichen, rechtlichen bzw. regulatorischen Rahmenbedingungen denn ein Teil der Erträge bleibt steuerfrei (für den Fonds beträgt die Teilfrei- kann sich (ggf. auch rückwirkend) nachteilig auf die Ertragslage bzw. Wertentwicklung stellung 60%). des Fonds auswirken. *) Bei einer Investition in den „REALISINVEST EUROPA“ handelt es sich um die Risikoklasse 2 (von 7). Sie ist somit insbesondere für konservative Anleger geeignet. Da der Fonds bei Auflegung noch keinen Track Record aufweist, legt der Emittent zunächst den SRRI (Synthetic Risk and Reward Indicator) fest. Quelle: Real I.S. AG - https://www.realisinvest.de/ SPARKASSE Bitte beachten Sie den Haftungsausschluss auf Seite 20. Märkte & Angebote. Seite 16 FÜRTH © 2021 Sparkasse Fürth Ausgabe 33 / 2022
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