Makroausblick 2020 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez - Volkswirtschaft, 17.02.2020 - Berenberg

Die Seite wird erstellt Luisa Hirsch
 
WEITER LESEN
Volkswirtschaft, 17.02.2020

Makroausblick 2020
Jan   Feb   Mrz   Apr   Mai   Jun   Jul   Aug   Sep   Okt   Nov   Dez
Wichtige Informationen und Hinweise

Bei dieser Information handelt es sich um eine Marketingmitteilung. Bei diesem Dokument und bei Referenzen zu Emittenten,
Finanzinstrumenten oder Finanzprodukten handelt es sich nicht um eine Anlagestrategieempfehlung im Sinne des Artikels 3
Absatz 1 Nummer 34 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014 oder um eine Anlageempfehlung im Sinne des Artikels 3 Absatz 1
Nummer 35 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014 jeweils in Verbindung mit § 85 Absatz 1 WpHG. Als Marketingmitteilung genügt
diese Information nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von
Anlageempfehlungen und Anlagestrategieempfehlungen und unterliegt keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung
von Anlageempfehlungen und Anlagestrategieempfehlungen. Diese Information soll Ihnen Gelegenheit geben, sich selbst ein
Bild über eine Anlagemöglichkeit zu machen. Es ersetzt jedoch keine rechtliche, steuerliche oder individuelle finanzielle
Beratung. Ihre Anlageziele sowie Ihre persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse wurden ebenfalls nicht berücksichtigt. Wir
weisen daher ausdrücklich darauf hin, dass diese Information keine individuelle Anlageberatung darstellt. Eventuell
beschriebenen Produkte oder Wertpapiere sind möglicherweise nicht in allen Ländern oder nur bestimmten Anlegerkategorien
zum Erwerb verfügbar. Diese Information darf nur im Rahmen des anwendbaren Rechts und insbesondere nicht an
Staatsangehörige der USA oder dort wohnhafte Personen verteilt werden. Diese Information wurde weder durch eine
unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft noch durch andere unabhängige Experten geprüft. Die in diesem Dokument
enthaltenen Aussagen basieren entweder auf eigenen Quellen des Unternehmens oder auf öffentlich zugänglichen Quellen
Dritter und spiegeln den Informationsstand zum Zeitpunkt der Erstellung der unten angegebenen Präsentation wider.
Nachträglich eintretende Änderungen können in diesem Dokument nicht berücksichtigt werden. Angaben können sich durch
Zeitablauf und/oder infolge gesetzlicher, politischer, wirtschaftlicher oder anderer Änderungen als nicht mehr zutreffend
erweisen. Wir übernehmen keine Verpflichtung, auf solche Änderungen hinzuweisen und/oder eine aktualisierte Information zu
erstellen. Frühere Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Zur Erklärung verwendeter Fachbegriffe steht Ihnen auf www.berenberg.de/glossar ein Online-Glossar zur Verfügung.
Datum: 17.02.2020

1              Makroausblick | Februar 2020
Wochenrückblick und Ausblick

Trump mit erfolgreichem Auftakt, aber die Wahlsaison steht immer noch am Anfang
Nachdem das Impeachment-Verfahren frühzeitig zu Gunsten Trumps beendet werden konnte, spielten ihm die Demokraten
durch eigenes Versagen im Rahmen des „Caucus“ in Iowa sogar noch zusätzlich in die Karten. Allerdings ist seine Wiederwahl
noch lange nicht sicher. Einer seiner ernstzunehmenden demokratischen Widersacher, Bernie Sanders, gewann zwar wie
erwartet die Vorwahlen in New Hampshire, allerdings nur mit zwei Prozentpunkten Vorsprung zum bundespolitischen Newcomer
Pete Buttigieg. Der junge und eher moderate Anwärter hätte gegen Trump eher eine Chance als Sanders – denn er könnte
insbesondere Wähler der Mitte mobilisieren, die zwar gegen Trump sind, aber Kandidaten mit sozialistischen Ideen wie Bernie
Sanders oder Elisabeth Warren nicht wählen würden. Außerdem hält sich ein Schlüsselkandidat der Demokraten noch zurück:
Michael Bloomberg. Dieser steigt erst zu den „Super Tuesday Primaries“ am 3. März in die Vorwahlen ein. Die
Wahrscheinlichkeit, dass die Demokraten einen Kandidaten festlegen, der es tatsächlich mit Trump aufnehmen kann, ist aus
unserer Sicht gestiegen.
Auch in Deutschland geht es politisch zur Sache
Nach der umstrittenen Kemmerich-Wahl in Thüringen folgte das bundespolitische Beben: Annegret Kramp-Karrenbauer wird
nicht Kanzlerkandidatin der CDU. Die Union steht somit unter Druck, einen geeigneten Kanzlerkandidaten zu finden. Friedrich
Merz führt die Umfragen unter Parteimitgliedern an. Er wisse um diesen Umstand, hält sich aber mit konkreten Aussagen um
seine zukünftige Rolle bedeckt und äußerte nur, dass er seinen Beitrag leisten werde. Wirtschaftspolitisch hätte eine neue
Spitze der Union für sich betrachtet keine signifikanten Richtungswechsel für Deutschland zur Folge. Aus ökonomischer Sicht
liegt das größte politische Abwärtsrisiko derzeit woanders: nämlich in einer Koalition von Rot-Rot-Grün auf Bundesebene und
der damit zu erwartenden Zunahme von staatlichem Dirigismus.

Wichtige Termine 17. Februar – 23. Februar 2020
                                                                      Datum       Prognose        Konsens       Letzter Wert
Arbeitslosenquote                                    UK          18.02., 10:30        3,8 %          3,8 %              3,8 %
ZEW Erwartungen                                      DE          18.02., 11:00         22,0           20,0               26,7
Inflation (yoy)                                      EZ          21.02., 11:00        1,4 %          1,4 %              1,4 %

2                   Makroausblick | Februar 2020
Makroökonomischer Blick auf die Welt

Eurozone                                                      Deutschland
Nach dem Abklingen der globalen wirtschaftspolitischen        Mit einem Plus von 0,6 % in 2019 ist Deutschland so schwach
Risiken wird der Konjunkturausblick nun von den möglichen     gewachsen wie seit 2013 nicht mehr.
wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus getrübt.              Die Wahrscheinlichkeit für einen Zollstreit zwischen den USA
Frankreich hat das Jahr 2019 mit einem Negativwachstum im     und der EU ist inzwischen gesunken. Die Aussichten auf eine
vierten Quartal (–0,1 % gegenüber Vorquartal) beendet. Dies   sanfte Kehrtwende der Konjunktur stehen gegenwärtig gut,
ist insbesondere mit der schwächeren (Auslands-)Nachfrage     wenngleich der Coronavirus neue Unsicherheit bringt.
und dem Generalstreik zu erklären. Wir sehen die Schwäche     Politisch bleibt die Lage angespannt. Unser Hauptszenario ist
als vorübergehend an und erwarten eine schnelle Rückkehr      dennoch, dass die Große Koalition die volle Legislaturperiode
zu höheren Wachstumsraten.                                    überstehen wird.
Für das Gesamtjahr 2020 erwarten wir in der Eurozone ein      Für das Gesamtjahr 2020 erwarten wir ein Wachstum von
Wachstum von 1,0 % und eine Inflationsrate von 1,3 %.         rund 0,6 % und eine Inflationsrate von 1,4 %.
USA                                                           China
Die US-Wirtschaft zeigt sich weiter solide. Der               Auf Jahressicht legt das BIP laut chinesischer
Arbeitsmarktbericht für Januar war wieder sehr positiv.       Statistikbehörde um 6,1 % zu – der schwächste relative
Sowohl der Stellenzuwachs als auch die Beschäftigungs- und    Zuwachs seit 1990. Der Zielkorridor von 6,0–6,5 % wurde
Arbeitslosenquote sprechen für eine robuste Konjunktur. Die   damit, zumindest offiziell, erreicht. Die Inflationsrate legte im
Einzelhandelsverkäufe konnten im Januar 2020 im Einklang      Januar 2020 unerwartet stark auf 5,4 % zu.
zu den starken Fundamentaldaten zulegen.                      Das Coronavirus birgt neben den gesundheitlichen Gefahren
Wirtschaftspolitisch liegt der Fokus nun weiterhin auf den    auch wirtschaftliche Risiken. Die Beeinträchtigung der
Vorwahlen.                                                    Neujahrsfeierlichkeiten sowie die Sperrung zahlreicher
Für das Gesamtjahr 2020 erwarten wir ein Wachstum von         Sehenswürdigkeiten dürften einen temporären Rückgang der
2,1 % und eine Inflationsrate von 2,3 %.                      ökonomischen Aktivität zur Folge haben.

3              Makroausblick | Februar 2020
Eurozone
Konjunktur- und Preisentwicklung
Kehrtwende mit Anlaufschwierigkeiten                                                              Aufwärtstrend bei den Preisen dürfte sich fortsetzen
• Die Lage für das Verarbeitende Gewerbe dürfte sich auf                                          • Seit Oktober 2019 steigen die Inflationsraten wieder
  schwachem Niveau etwas entspannen. Die potentiellen                                               leicht. Im Januar 2020 lagen die Preise um 1,4 %
  Folgen des Coronavirus bringen aber kurzfristig neue                                              höher als im Vorjahresmonat. Im Vormonat Dezember
  Unsicherheit für den immer noch angeschlagenen                                                    betrug der entsprechende Wert noch 1,3 %. Die
  Sektor.                                                                                           endgültigen Daten für Januar 2020 werden am
• Für die Einkaufsmanagerindizes am 21.02.2020 wird                                                 21.02.2020 veröffentlicht.
  ein Rückgang erwartet.                                                                          • Seitens der europäischen Notenbank sind vorerst
• In Q4 2019 ist die Eurozone auf Jahresbasis um 0,9 %                                              keine geldpolitischen Schritte zu erwarten. Christine
  gewachsen. Aufgrund der letzten Daten für die                                                     Lagarde betonte im Januar erneut, die jüngsten
  Euroländer haben wir unsere Wachstumsprognose für                                                 Maßnahmen sollten sich vorerst entfalten können.
  die Eurozone für 2020 von 0,9 % auf 1,0 % angehoben.                                              Gleichzeitig findet die Strategieüberprüfung statt, die
                                                                                                    später die Grundlage für neue Impulse sein könnte.
Euroland BIP-Wachstum und Economic Sentiment                                                      Euroland Inflation
           6                                                                    120                      5                                                                       5

           4                                                                    110                      4                                                                       4

           2
                                                                                100                      3                                                                       3
           0
                                                                                      in Pkt.
    in %

                                                                                90                       2                                                                       2
           -2
                                                                                                  in %

                                                                                80                       1                                                                       1
           -4

                                                                                70                       0                                                                       0
           -6

           -8                                                                   60                       -1                                                                      -1
            Mrz 99   Mrz 04         Mrz 09           Mrz 14            Mrz 19                             Jan 99   Jan 04             Jan 09             Jan 14         Jan 19
                     BIP-Wachstum      Economic Sentiment (rechte Skala)                                                    Inflation (YoY)    Kerninflation (YoY)

Quellen: Eurostat, Europäische Kommission            Zeitraum: 31.03.1999 – 31.01.2020          Quelle: Eurostat                                       Zeitraum: 31.01.1999 – 31.01.2020

4                    Makroausblick | Februar 2020
Deutschland
Konjunktur- und Preisentwicklung
Sanfte Erholung in Sicht – Ifo enttäuschte aber                                                         Inflation scheint auf dem richtigen Weg zu sein
• Der ZEW Index für Januar überraschte positiv.                                                         • Auch in Deutschland zeigt der Inflationstrend nach
  Insbesondere die Erwartungskomponente stieg kräftig                                                     oben. Im Januar betrug der Preisanstieg gegenüber
  auf 26,7 Zähler. Beim Ifo Index geht es allerdings                                                      dem Vorjahr 1,6 %. Im Dezember lag der
  unerwartet abwärts. Auch die Dezember-Daten für die                                                     entsprechende Wert noch bei 1,5 %.
  Industrieproduktion enttäuschten. Aufgrund der besser                                                 • Die Inflation bewegt sich zumindest in Deutschland
  als erwarteten BIP-Zahlen für Q4 2019 erhöhen wir die                                                   allmählich in Richtung des derzeitigen Inflationsziels der
  Wachstumsprognose für 2020 dennoch auf 0,6 %.                                                           EZB.
• Der Rückgang der handelspolitischen Unsicherheit                                                      • Für das gesamte Jahr erwarten wir in Deutschland
  sorgt zwar grundsätzlich für positivere Erwartungen,                                                    einen Anstieg des Preisniveaus um 1,4 %. Auf
  aber es bleibt zu beobachten, wie sich Chinas                                                           Jahressicht bleibt nach wie vor insbesondere der
  beabsichtigte Importerhöhungen aus den USA auf                                                          Inflationsdruck aus dem Industriesektor gering.
  Deutschland und die EU auswirken werden.
Deutsches BIP und Ifo Geschäftsklima                                                                    Deutschland Inflation (YoY)
                                                                                                               3,50                                                                     3,50
           6                                                                               110
                                                                                                               3,00                                                                     3,00
           3                                                                               100
                                                                                                               2,50                                                                     2,50

                                                                                                               2,00                                                                     2,00
           0                                                                               90
                                                                                                        in %

                                                                                                                                                                                                in %
                                                                                            in Pkt.
    in %

                                                                                                               1,50                                                                     1,50

           -3                                                                              80                  1,00                                                                     1,00

                                                                                                               0,50                                                                     0,50
           -6                                                                              70
                                                                                                               0,00                                                                     0,00

           -9                                                                              60                  -0,50                                                                    -0,50
            Mrz 05   Mrz 07   Mrz 09   Mrz 11    Mrz 13     Mrz 15     Mrz 17     Mrz 19                           Jan 99     Jan 04            Jan 09          Jan 14         Jan 19
                      BIP-Wachstum (YoY)        Ifo Geschäftsklimaindex (rechte Skala)                                              Inflation (YoY)      Kerninflation (YoY)

Quellen: Destatis, Ifo Institut                              Zeitraum: 31.03.2005 – 31.01.2020        Quellen: Destatis, Eurostat                                 Zeitraum: 31.01.1999 – 31.01.2020

5                         Makroausblick | Februar 2020
USA
Konjunktur- und Preisentwicklung
Arbeitsmarkt überrascht erneut positiv                                                           Die Fed dürfte 2020 eine Pause einlegen
• Der letzte US-Arbeitsmarktbericht war erneut stark. Der                                        • Im Oktober lag die Inflation im Vorjahresvergleich noch
  Stellenzuwachs (ohne den Agrarsektor) lag bei 225.000.                                           bei 1,8 % und damit nahe am Inflationsziel der Fed. Im
  Damit wurden sowohl die Erwartungen (+160.000) als                                               Januar stieg die Inflation erneut und liegt nun schon bei
  auch die Vormonatszahlen (+147.000) übertroffen.                                                 2,5 %. Für das Gesamtjahr 2020 erwarten wir eine
• Bei den Einzelhandelsverkäufen geht es im Januar auf                                             Inflationsrate von 2,3 %.
  Monatssicht um 0,3 % rauf. Angesichts der starken                                              • Für die Fed ist der Preisanstieg allerdings kein Grund,
  Fundamentaldaten gibt es hier aber durchaus noch                                                 die Zinsen anzuheben. Auf ihrer Sitzung im Januar ließ
  Aufwärtspotential für stärkere Zuwachsraten.                                                     sie den Leitzins unangetastet bei 1,50–1,75 % . Wir
• Für den Einkaufsmanagerindex des Verarbeitenden                                                  erwarten für das gesamte Jahr 2020 keine Änderung
  Gewerbes wird am 21.02.2020 ein leichter Rückgang                                                der Geldpolitik, nachdem die Fed im vergangenen Jahr
  erwartet.                                                                                        drei Zinsschritte um jeweils 25 Basispunkte nach unten
                                                                                                   gemacht hat.
USA BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex                                                        USA Inflation
           6                                                                   80                       6                                                                       6

           4                                                                   70

                                                                                                        3                                                                       3
           2                                                                   60
                                                                                     in Pkt.

                                                                                                 in %
    in %

           0                                                                   50
                                                                                                        0                                                                       0

           -2                                                                  40

           -4                                                                   30                  -3                                                                          -3
            Dez 99     Dez 04           Dez 09             Dez 14          Dez 19                    Jan 99   Jan 04               Jan 09               Jan 14         Jan 19

                     BIP (YoY)   ISM Einkaufsmanagerindex (rechte Skala)                                               Inflation (YoY)      Kerninflation (YoY)

Quellen: BEA, ISM                                      Zeitraum: 31.12.1998 – 31.01.2020       Quelle: BLS                                           Zeitraum: 31.01.1999 – 31.01.2020

6                     Makroausblick | Februar 2020
China
Konjunktur- und Preisentwicklung
Coronavirus belastet die Konjunktur                                                                       Nach Verschnaufpause legt Inflation wieder zu
• Neben der gesundheitlichen Gefahr sorgt die                                                             • Nachdem sich die Inflationsrate in den Vormonaten bei
  Ausbreitung der Krankheit auch für wirtschaftliche                                                        rund 2,8 % (Vorjahresvergleich) eingependelt hatte, legt
  Sorgen. Die zügig und transparent ergriffenen                                                             die Inflation seit September vergangenen Jahres
  Maßnahmen stimmen zwar positiv, doch offensichtlich                                                       ordentlich zu. Für Januar 2020 beträgt sie auf
  konnte die Verbreitung der Krankheit nicht ausreichend                                                    Jahresbasis mittlerweile 5,4 % und reißt erneut
  eingedämmt werden. Die Auswirkungen auf die                                                               unerwartet nach oben aus. Hauptgrund für die
  globalen Lieferketten dürften sich demnächst in den                                                       steigenden Preise ist die kräftig gestiegene
  Daten niederschlagen.                                                                                     Nahrungsmittelinflation (siehe Abbildung).
• Die Maßnahmen schränken neben der persönlichen                                                          • Auf Jahressicht erwarten wir mittlerweile eine Inflation
  Freiheit auch die wirtschaftliche Aktivität ein. Wir haben                                                von 4,7 %, wenngleich die aktuelle konjunkturelle
  unsere Wachstumsprognose für China deshalb                                                                Störung (Coronavirus) für weitere Prognoseunsicherheit
  zunächst leicht gesenkt (von 5,9 % auf 5,6 %).                                                            sorgt.
China BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex                                                               China Inflation (YoY)
           16                                                                            60                     25                                                                                    25

           14                                                                            55                     20                                                                                    20

           12                                                                            50                     15                                                                                    15
                                                                                              in Pkt.
    in %

           10                                                                            45                     10                                                                                    10
                                                                                                         in %

           8                                                                             40                     5                                                                                     5

           6                                                                             35                     0                                                                                     0

           4                                                                             30                     -5                                                                                    -5
           Mrz 05   Mrz 07   Mrz 09   Mrz 11   Mrz 13     Mrz 15    Mrz 17    Mrz 19                             Feb 05   Feb 07   Feb 09        Feb 11     Feb 13      Feb 15      Feb 17   Feb 19
                BIP-Wachstum (YoY)    Einkaufsmanagerindex (Verarb. Gewerbe; rechte Skala)                                     Inflation (YoY)            Nahrungsmittelinflation (YoY)

Quellen: NBS, CFLB                                        Zeitraum: 31.03.2005 – 31.01.2020             Quelle: NBS                                                      Zeitraum: 28.02.2005 – 31.01.2020

7                       Makroausblick | Februar 2020
Marktentwicklung
Zinsen und Renditen
Geldpolitische Kontinuität                                                              Coronavirus treibt die Anleger in sichere Häfen
• Die US-Notenbank hat den Leitzins im Januar erneut                                    • Zum Jahresbeginn mehrten sich die Zeichen für ein
  unverändert bei 1,50–1,75 % belassen. Daran dürfte                                      Abklingen der Risiken: (1) Rückgang handelspolitischer
  sich auch im weiteren Jahresverlauf nichts ändern.                                      Unsicherheiten, (2) Brexit-Einigung, (3) vorrangige
                                                                                          Verfolgung diplomatischer Lösungen der politischen
• Die Bank of England hat auf den in Aussicht gestellten
                                                                                          Konflikte (Iran, Libyen).
  geldpolitischen Impuls verzichtet und den Leitzins
  ebenfalls nicht angetastet.                                                           • Doch die zunehmende Angst vor einer Ausbreitung des
                                                                                          Coronavirus in China überwiegt als Abwärtsrisiko. Das
• Die Strategieprüfung bei der EZB beginnt. Christine
                                                                                          treibt die Investoren zurück in „sichere Häfen“. Die
  Lagarde stellt heraus, dass auch Nachhaltigkeits-
                                                                                          Renditen der 10-jährigen Bundesanleihe (leicht
  aspekte adressiert werden. Begleitend dazu bleibt die
                                                                                          oberhalb von –0,4 %) gaben in diesem Kontext nach
  Geldpolitik wohl erst einmal unverändert.
                                                                                          und auch die Renditen der US-Pendants sind gesunken
                                                                                          (wieder Kurs auf 1,5 %).
Leitzinsen                                                                              Renditevergleich 10-jähriger Staatsanleihen
           7                                                                  7                4                                                                4

           6                                                                  6
                                                                                               3                                                                3
           5                                                                  5

           4                                                                  4                2                                                                2

           3                                                                  3
                                                                                        in %
    in %

                                                                                               1                                                                1
           2                                                                  2

           1                                                                  1
                                                                                               0                                                                0
           0                                                                  0

       -1                                                                     -1           -1                                                                   -1
        Feb 99      Feb 04         Feb 09            Feb 14          Feb 19                 Feb 10        Feb 12   Feb 14        Feb 16       Feb 18       Feb 20

                                  EZB       Fed                                                                    Deutschland     USA

Quelle: Bloomberg                                 Zeitraum: 01.02.1999 – 17.02.2020   Quelle: Bloomberg                               Zeitraum: 17.02.2010 – 17.02.2020

8                   Makroausblick | Februar 2020
Marktentwicklung
Währungen
EUR/USD: Der Euro gibt noch weiter nach                                                          EUR/GBP: Pfund richtet sich auf erhöhtem Niveau ein

• Die positive Stimmung für den Euro hat nicht gehalten.                                         • Der Euro hat es auch gegenüber dem Pfund schwer.
  Zum Jahresende war die Gemeinschaftswährung auf                                                  Der vollzogene Brexit beflügelt die britische Währung,
  über 1,12 US-Dollar je Euro gestiegen, inzwischen ist                                            während die exportorientierte EU-Wirtschaft (und damit
  sie jedoch auf nur noch 1,08 zurückgefallen.                                                     der Euro) unter einem konjunkturellen Rückschlag
                                                                                                   durch das Coronavirus leiden könnte.
• Zunächst schien es so, als würde sich die Risikolage
  entspannen und der Euro könnte profitieren, doch zur                                           • Zudem hat die Bank of England auf eine Zinssenkung
  Zeit überwiegt die Angst vor den Folgen des                                                      verzichtet, die zuvor von einigen Markteilnehmern
  Coronavirus. Dies geht zu Lasten des Euro-Kurses,                                                erwartet worden war. Die Gemeinschaftswährung war
  denn der Dollar ist gesucht, sobald die Unsicherheit                                             anschließend auf 0,84 Pfund je Euro gefallen. Im Zuge
  zunimmt.                                                                                         der allgemeinen Euroschwäche ging es dann weiter
                                                                                                   abwärts auf die Marke von 0,83. Diese halten wir bis
                                                                                                   auf Weiteres für gerechtfertigt.
Wechselkurs Euro/US-Dollar                                                                       Wechselkurs Euro/Britisches Pfund
                   1,30                                                              1,30           0,95                                                          0,95

                   1,20                                                              1,20           0,85                                                          0,85
    in US-Dollar

                                                                                               in Pfund

                   1,10                                                              1,10           0,75                                                          0,75

                   1,00                                                              1,00           0,65                                                          0,65
                      Feb 15   Feb 16     Feb 17      Feb 18       Feb 19       Feb 20                 Feb 15     Feb 16   Feb 17   Feb 18      Feb 19       Feb 20

Quelle: Bloomberg                                         Zeitraum: 17.02.2015 – 17.02.2020   Quelle: Bloomberg                          Zeitraum: 17.02.2015 – 17.02.2020

9                               Makroausblick | Februar 2020
Kapitalmarktprognosen

                                                                                 Aktuell           Prognose

                                                                              14.02.2020   30.06.2020         31.12.2020

                         USA                       S&P 500                         3.380        3.150              3.250

Aktienmärkte                                       DAX                           13.744       13.300             13.900

                         Europa                    EURO STOXX 50                   3.841        3.700              3.850

                                                   MSCI Großbritannien             2.114        2.250              2.300

                                                   Fed Funds                   1,50-1,75    1,50-1,75          1,50-1,75
                         USA
                                                   10 Jahre                         1,58         2,15               2,20

                                                   Hauptrefinanzierungssatz         0,00         0,00               0,00
Rentenmärkte             Euroland
                                                   10 Jahre*                       -0,40         0,00               0,30

                                                   Bank Rate                        0,75         0,75               1,00
                         Großbritannien
                                                   10 Jahre                         0,63         1,30               1,70

                         USA                       EUR/USD                          1,08         1,13               1,15

                         Schweiz                   EUR/CHF                          1,06         1,12               1,14
Währungen
                         Großbritannien            EUR/GBP                          0,83         0,83               0,83

                         Japan                     EUR/JPY                          119          119                121

 *Bundesanleihen.

10                  Makroausblick | Februar 2020
Wirtschaftliches Umfeld
                                                BIP                                      Inflation                   Arbeitslosenquote               Saldo Staatshaushalt

                              Anteil    2018    2019     2020    2021       2018    2019     2020     2021      2018    2019     2020       2021   2018    2019    2020    2021

Welt*                         100,0       2,9     2,4      2,3      2,5
     USA                        24,2      2,9     2,3      2,1      2,2       2,4      1,8     2,3      2,3       3,9      3,7        3,4    3,2    -3,9    -4,6    -4,8    -5,0
     China                      15,8      6,8     6,2      5,6      5,8       2,1      2,9     4,7      2,2       3,8      3,6        3,6    3,7    -4,8    -6,4    -6,4    -6,5
     Japan                       5,9      0,3     1,0      0,5      0,8       1,0      0,5     0,8      1,3       2,4      2,3        2,3    2,2    -3,8    -3,6    -4,5    -4,6
     Indien                      3,2      7,2     5,0      4,7      5,3       3,9      3,7     4,5      4,1                                         -2,5    -2,2    -2,1    -2,2
     Lateinamerika               6,2      1,5     1,5      2,2      2,6     10,5       8,9     6,6      5,9                                         -5,9    -4,6    -4,1    -3,8
Europa                          25,7      1,9     1,1      1,2      1,7
Eurozone                        16,1      1,9     1,2      1,0      1,5       1,8      1,2     1,3      1,5       8,2      7,6        7,3    6,9    -0,5    -0,8    -1,1    -1,0
      Deutschland                4,7      1,5     0,6      0,6      1,4       1,9      1,4     1,4      1,7       3,4      3,2        3,3    3,1    1,9     1,5     0,7     0,5
      Frankreich                 3,3      1,7     1,2      1,2      1,7       2,1      1,3     1,4      1,5       9,1      8,5        8,1    7,8    -2,5    -3,2    -2,5    -1,7
      Italien                    2,4      0,7     0,2      0,3      0,8       1,2      0,6     0,9      1,1      10,6    10,0         9,8    9,7    -2,2    -2,1    -2,6    -2,4
      Spanien                    1,7      2,4     2,0      1,9      1,9       1,7      0,8     1,2      1,4      15,3    14,1     13,2      12,5    -2,5    -2,4    -2,2    -1,8
      Portugal                   0,3      2,4     2,0      1,8      1,8       1,2      0,3     1,0      1,2       7,0      6,6        6,8    6,5    -0,4    -0,4    -0,3    -0,1
Anderes Westeuropa

      Großbritannien             3,3      1,3     1,4      1,7      2,1       2,5      1,8     1,8      2,1       4,1      3,8        3,7    3,6    -1,6    -1,6    -3,0    -2,6
      Schweiz                    0,8      2,5     0,8      1,1      1,6       0,9      0,6     0,8      0,9       2,5      2,3        2,3    2,2    1,6     0,6     0,5     0,4
      Schweden                   0,7      2,5     1,3      1,4      1,8       2,0      1,8     1,8      1,9       6,3      6,3        6,2    6,2    0,9     0,5     0,4     0,4
Osteuropa

      Russland                   1,9      2,2     1,0      1,3      1,7       2,9      4,5     3,2      3,0       4,8      4,6        4,4    4,2    2,6     2,1     1,5     1,4
      Türkei                     0,9      2,7     -1,2     2,2      3,0     16,3     15,2      9,5      8,5      11,0    14,0     13,6      12,6    -2,0    -4,0    -3,5    -3,3
Quelle: Arbeitslosigkeit: ILO/Eurostat Definition; Saldo Staatshaushalt in % des BIP.
* Zu tatsächlichen Wechselkursen, nicht Kaufkraftparität, KKP würde den schnell wachsenden Schwellenländern mehr Gewicht beimessen.

Anteile basieren auf BIP-Zahlen des IWF World Economic Outlook 2018.

11                   Makroausblick | Februar 2020
Sie können auch lesen