Makroausblick 2020 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez - Volkswirtschaft, 17.02.2020 - Berenberg
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Volkswirtschaft, 17.02.2020 Makroausblick 2020 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
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Wochenrückblick und Ausblick Trump mit erfolgreichem Auftakt, aber die Wahlsaison steht immer noch am Anfang Nachdem das Impeachment-Verfahren frühzeitig zu Gunsten Trumps beendet werden konnte, spielten ihm die Demokraten durch eigenes Versagen im Rahmen des „Caucus“ in Iowa sogar noch zusätzlich in die Karten. Allerdings ist seine Wiederwahl noch lange nicht sicher. Einer seiner ernstzunehmenden demokratischen Widersacher, Bernie Sanders, gewann zwar wie erwartet die Vorwahlen in New Hampshire, allerdings nur mit zwei Prozentpunkten Vorsprung zum bundespolitischen Newcomer Pete Buttigieg. Der junge und eher moderate Anwärter hätte gegen Trump eher eine Chance als Sanders – denn er könnte insbesondere Wähler der Mitte mobilisieren, die zwar gegen Trump sind, aber Kandidaten mit sozialistischen Ideen wie Bernie Sanders oder Elisabeth Warren nicht wählen würden. Außerdem hält sich ein Schlüsselkandidat der Demokraten noch zurück: Michael Bloomberg. Dieser steigt erst zu den „Super Tuesday Primaries“ am 3. März in die Vorwahlen ein. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Demokraten einen Kandidaten festlegen, der es tatsächlich mit Trump aufnehmen kann, ist aus unserer Sicht gestiegen. Auch in Deutschland geht es politisch zur Sache Nach der umstrittenen Kemmerich-Wahl in Thüringen folgte das bundespolitische Beben: Annegret Kramp-Karrenbauer wird nicht Kanzlerkandidatin der CDU. Die Union steht somit unter Druck, einen geeigneten Kanzlerkandidaten zu finden. Friedrich Merz führt die Umfragen unter Parteimitgliedern an. Er wisse um diesen Umstand, hält sich aber mit konkreten Aussagen um seine zukünftige Rolle bedeckt und äußerte nur, dass er seinen Beitrag leisten werde. Wirtschaftspolitisch hätte eine neue Spitze der Union für sich betrachtet keine signifikanten Richtungswechsel für Deutschland zur Folge. Aus ökonomischer Sicht liegt das größte politische Abwärtsrisiko derzeit woanders: nämlich in einer Koalition von Rot-Rot-Grün auf Bundesebene und der damit zu erwartenden Zunahme von staatlichem Dirigismus. Wichtige Termine 17. Februar – 23. Februar 2020 Datum Prognose Konsens Letzter Wert Arbeitslosenquote UK 18.02., 10:30 3,8 % 3,8 % 3,8 % ZEW Erwartungen DE 18.02., 11:00 22,0 20,0 26,7 Inflation (yoy) EZ 21.02., 11:00 1,4 % 1,4 % 1,4 % 2 Makroausblick | Februar 2020
Makroökonomischer Blick auf die Welt Eurozone Deutschland Nach dem Abklingen der globalen wirtschaftspolitischen Mit einem Plus von 0,6 % in 2019 ist Deutschland so schwach Risiken wird der Konjunkturausblick nun von den möglichen gewachsen wie seit 2013 nicht mehr. wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus getrübt. Die Wahrscheinlichkeit für einen Zollstreit zwischen den USA Frankreich hat das Jahr 2019 mit einem Negativwachstum im und der EU ist inzwischen gesunken. Die Aussichten auf eine vierten Quartal (–0,1 % gegenüber Vorquartal) beendet. Dies sanfte Kehrtwende der Konjunktur stehen gegenwärtig gut, ist insbesondere mit der schwächeren (Auslands-)Nachfrage wenngleich der Coronavirus neue Unsicherheit bringt. und dem Generalstreik zu erklären. Wir sehen die Schwäche Politisch bleibt die Lage angespannt. Unser Hauptszenario ist als vorübergehend an und erwarten eine schnelle Rückkehr dennoch, dass die Große Koalition die volle Legislaturperiode zu höheren Wachstumsraten. überstehen wird. Für das Gesamtjahr 2020 erwarten wir in der Eurozone ein Für das Gesamtjahr 2020 erwarten wir ein Wachstum von Wachstum von 1,0 % und eine Inflationsrate von 1,3 %. rund 0,6 % und eine Inflationsrate von 1,4 %. USA China Die US-Wirtschaft zeigt sich weiter solide. Der Auf Jahressicht legt das BIP laut chinesischer Arbeitsmarktbericht für Januar war wieder sehr positiv. Statistikbehörde um 6,1 % zu – der schwächste relative Sowohl der Stellenzuwachs als auch die Beschäftigungs- und Zuwachs seit 1990. Der Zielkorridor von 6,0–6,5 % wurde Arbeitslosenquote sprechen für eine robuste Konjunktur. Die damit, zumindest offiziell, erreicht. Die Inflationsrate legte im Einzelhandelsverkäufe konnten im Januar 2020 im Einklang Januar 2020 unerwartet stark auf 5,4 % zu. zu den starken Fundamentaldaten zulegen. Das Coronavirus birgt neben den gesundheitlichen Gefahren Wirtschaftspolitisch liegt der Fokus nun weiterhin auf den auch wirtschaftliche Risiken. Die Beeinträchtigung der Vorwahlen. Neujahrsfeierlichkeiten sowie die Sperrung zahlreicher Für das Gesamtjahr 2020 erwarten wir ein Wachstum von Sehenswürdigkeiten dürften einen temporären Rückgang der 2,1 % und eine Inflationsrate von 2,3 %. ökonomischen Aktivität zur Folge haben. 3 Makroausblick | Februar 2020
Eurozone Konjunktur- und Preisentwicklung Kehrtwende mit Anlaufschwierigkeiten Aufwärtstrend bei den Preisen dürfte sich fortsetzen • Die Lage für das Verarbeitende Gewerbe dürfte sich auf • Seit Oktober 2019 steigen die Inflationsraten wieder schwachem Niveau etwas entspannen. Die potentiellen leicht. Im Januar 2020 lagen die Preise um 1,4 % Folgen des Coronavirus bringen aber kurzfristig neue höher als im Vorjahresmonat. Im Vormonat Dezember Unsicherheit für den immer noch angeschlagenen betrug der entsprechende Wert noch 1,3 %. Die Sektor. endgültigen Daten für Januar 2020 werden am • Für die Einkaufsmanagerindizes am 21.02.2020 wird 21.02.2020 veröffentlicht. ein Rückgang erwartet. • Seitens der europäischen Notenbank sind vorerst • In Q4 2019 ist die Eurozone auf Jahresbasis um 0,9 % keine geldpolitischen Schritte zu erwarten. Christine gewachsen. Aufgrund der letzten Daten für die Lagarde betonte im Januar erneut, die jüngsten Euroländer haben wir unsere Wachstumsprognose für Maßnahmen sollten sich vorerst entfalten können. die Eurozone für 2020 von 0,9 % auf 1,0 % angehoben. Gleichzeitig findet die Strategieüberprüfung statt, die später die Grundlage für neue Impulse sein könnte. Euroland BIP-Wachstum und Economic Sentiment Euroland Inflation 6 120 5 5 4 110 4 4 2 100 3 3 0 in Pkt. in % 90 2 2 -2 in % 80 1 1 -4 70 0 0 -6 -8 60 -1 -1 Mrz 99 Mrz 04 Mrz 09 Mrz 14 Mrz 19 Jan 99 Jan 04 Jan 09 Jan 14 Jan 19 BIP-Wachstum Economic Sentiment (rechte Skala) Inflation (YoY) Kerninflation (YoY) Quellen: Eurostat, Europäische Kommission Zeitraum: 31.03.1999 – 31.01.2020 Quelle: Eurostat Zeitraum: 31.01.1999 – 31.01.2020 4 Makroausblick | Februar 2020
Deutschland Konjunktur- und Preisentwicklung Sanfte Erholung in Sicht – Ifo enttäuschte aber Inflation scheint auf dem richtigen Weg zu sein • Der ZEW Index für Januar überraschte positiv. • Auch in Deutschland zeigt der Inflationstrend nach Insbesondere die Erwartungskomponente stieg kräftig oben. Im Januar betrug der Preisanstieg gegenüber auf 26,7 Zähler. Beim Ifo Index geht es allerdings dem Vorjahr 1,6 %. Im Dezember lag der unerwartet abwärts. Auch die Dezember-Daten für die entsprechende Wert noch bei 1,5 %. Industrieproduktion enttäuschten. Aufgrund der besser • Die Inflation bewegt sich zumindest in Deutschland als erwarteten BIP-Zahlen für Q4 2019 erhöhen wir die allmählich in Richtung des derzeitigen Inflationsziels der Wachstumsprognose für 2020 dennoch auf 0,6 %. EZB. • Der Rückgang der handelspolitischen Unsicherheit • Für das gesamte Jahr erwarten wir in Deutschland sorgt zwar grundsätzlich für positivere Erwartungen, einen Anstieg des Preisniveaus um 1,4 %. Auf aber es bleibt zu beobachten, wie sich Chinas Jahressicht bleibt nach wie vor insbesondere der beabsichtigte Importerhöhungen aus den USA auf Inflationsdruck aus dem Industriesektor gering. Deutschland und die EU auswirken werden. Deutsches BIP und Ifo Geschäftsklima Deutschland Inflation (YoY) 3,50 3,50 6 110 3,00 3,00 3 100 2,50 2,50 2,00 2,00 0 90 in % in % in Pkt. in % 1,50 1,50 -3 80 1,00 1,00 0,50 0,50 -6 70 0,00 0,00 -9 60 -0,50 -0,50 Mrz 05 Mrz 07 Mrz 09 Mrz 11 Mrz 13 Mrz 15 Mrz 17 Mrz 19 Jan 99 Jan 04 Jan 09 Jan 14 Jan 19 BIP-Wachstum (YoY) Ifo Geschäftsklimaindex (rechte Skala) Inflation (YoY) Kerninflation (YoY) Quellen: Destatis, Ifo Institut Zeitraum: 31.03.2005 – 31.01.2020 Quellen: Destatis, Eurostat Zeitraum: 31.01.1999 – 31.01.2020 5 Makroausblick | Februar 2020
USA Konjunktur- und Preisentwicklung Arbeitsmarkt überrascht erneut positiv Die Fed dürfte 2020 eine Pause einlegen • Der letzte US-Arbeitsmarktbericht war erneut stark. Der • Im Oktober lag die Inflation im Vorjahresvergleich noch Stellenzuwachs (ohne den Agrarsektor) lag bei 225.000. bei 1,8 % und damit nahe am Inflationsziel der Fed. Im Damit wurden sowohl die Erwartungen (+160.000) als Januar stieg die Inflation erneut und liegt nun schon bei auch die Vormonatszahlen (+147.000) übertroffen. 2,5 %. Für das Gesamtjahr 2020 erwarten wir eine • Bei den Einzelhandelsverkäufen geht es im Januar auf Inflationsrate von 2,3 %. Monatssicht um 0,3 % rauf. Angesichts der starken • Für die Fed ist der Preisanstieg allerdings kein Grund, Fundamentaldaten gibt es hier aber durchaus noch die Zinsen anzuheben. Auf ihrer Sitzung im Januar ließ Aufwärtspotential für stärkere Zuwachsraten. sie den Leitzins unangetastet bei 1,50–1,75 % . Wir • Für den Einkaufsmanagerindex des Verarbeitenden erwarten für das gesamte Jahr 2020 keine Änderung Gewerbes wird am 21.02.2020 ein leichter Rückgang der Geldpolitik, nachdem die Fed im vergangenen Jahr erwartet. drei Zinsschritte um jeweils 25 Basispunkte nach unten gemacht hat. USA BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex USA Inflation 6 80 6 6 4 70 3 3 2 60 in Pkt. in % in % 0 50 0 0 -2 40 -4 30 -3 -3 Dez 99 Dez 04 Dez 09 Dez 14 Dez 19 Jan 99 Jan 04 Jan 09 Jan 14 Jan 19 BIP (YoY) ISM Einkaufsmanagerindex (rechte Skala) Inflation (YoY) Kerninflation (YoY) Quellen: BEA, ISM Zeitraum: 31.12.1998 – 31.01.2020 Quelle: BLS Zeitraum: 31.01.1999 – 31.01.2020 6 Makroausblick | Februar 2020
China Konjunktur- und Preisentwicklung Coronavirus belastet die Konjunktur Nach Verschnaufpause legt Inflation wieder zu • Neben der gesundheitlichen Gefahr sorgt die • Nachdem sich die Inflationsrate in den Vormonaten bei Ausbreitung der Krankheit auch für wirtschaftliche rund 2,8 % (Vorjahresvergleich) eingependelt hatte, legt Sorgen. Die zügig und transparent ergriffenen die Inflation seit September vergangenen Jahres Maßnahmen stimmen zwar positiv, doch offensichtlich ordentlich zu. Für Januar 2020 beträgt sie auf konnte die Verbreitung der Krankheit nicht ausreichend Jahresbasis mittlerweile 5,4 % und reißt erneut eingedämmt werden. Die Auswirkungen auf die unerwartet nach oben aus. Hauptgrund für die globalen Lieferketten dürften sich demnächst in den steigenden Preise ist die kräftig gestiegene Daten niederschlagen. Nahrungsmittelinflation (siehe Abbildung). • Die Maßnahmen schränken neben der persönlichen • Auf Jahressicht erwarten wir mittlerweile eine Inflation Freiheit auch die wirtschaftliche Aktivität ein. Wir haben von 4,7 %, wenngleich die aktuelle konjunkturelle unsere Wachstumsprognose für China deshalb Störung (Coronavirus) für weitere Prognoseunsicherheit zunächst leicht gesenkt (von 5,9 % auf 5,6 %). sorgt. China BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex China Inflation (YoY) 16 60 25 25 14 55 20 20 12 50 15 15 in Pkt. in % 10 45 10 10 in % 8 40 5 5 6 35 0 0 4 30 -5 -5 Mrz 05 Mrz 07 Mrz 09 Mrz 11 Mrz 13 Mrz 15 Mrz 17 Mrz 19 Feb 05 Feb 07 Feb 09 Feb 11 Feb 13 Feb 15 Feb 17 Feb 19 BIP-Wachstum (YoY) Einkaufsmanagerindex (Verarb. Gewerbe; rechte Skala) Inflation (YoY) Nahrungsmittelinflation (YoY) Quellen: NBS, CFLB Zeitraum: 31.03.2005 – 31.01.2020 Quelle: NBS Zeitraum: 28.02.2005 – 31.01.2020 7 Makroausblick | Februar 2020
Marktentwicklung Zinsen und Renditen Geldpolitische Kontinuität Coronavirus treibt die Anleger in sichere Häfen • Die US-Notenbank hat den Leitzins im Januar erneut • Zum Jahresbeginn mehrten sich die Zeichen für ein unverändert bei 1,50–1,75 % belassen. Daran dürfte Abklingen der Risiken: (1) Rückgang handelspolitischer sich auch im weiteren Jahresverlauf nichts ändern. Unsicherheiten, (2) Brexit-Einigung, (3) vorrangige Verfolgung diplomatischer Lösungen der politischen • Die Bank of England hat auf den in Aussicht gestellten Konflikte (Iran, Libyen). geldpolitischen Impuls verzichtet und den Leitzins ebenfalls nicht angetastet. • Doch die zunehmende Angst vor einer Ausbreitung des Coronavirus in China überwiegt als Abwärtsrisiko. Das • Die Strategieprüfung bei der EZB beginnt. Christine treibt die Investoren zurück in „sichere Häfen“. Die Lagarde stellt heraus, dass auch Nachhaltigkeits- Renditen der 10-jährigen Bundesanleihe (leicht aspekte adressiert werden. Begleitend dazu bleibt die oberhalb von –0,4 %) gaben in diesem Kontext nach Geldpolitik wohl erst einmal unverändert. und auch die Renditen der US-Pendants sind gesunken (wieder Kurs auf 1,5 %). Leitzinsen Renditevergleich 10-jähriger Staatsanleihen 7 7 4 4 6 6 3 3 5 5 4 4 2 2 3 3 in % in % 1 1 2 2 1 1 0 0 0 0 -1 -1 -1 -1 Feb 99 Feb 04 Feb 09 Feb 14 Feb 19 Feb 10 Feb 12 Feb 14 Feb 16 Feb 18 Feb 20 EZB Fed Deutschland USA Quelle: Bloomberg Zeitraum: 01.02.1999 – 17.02.2020 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 17.02.2010 – 17.02.2020 8 Makroausblick | Februar 2020
Marktentwicklung Währungen EUR/USD: Der Euro gibt noch weiter nach EUR/GBP: Pfund richtet sich auf erhöhtem Niveau ein • Die positive Stimmung für den Euro hat nicht gehalten. • Der Euro hat es auch gegenüber dem Pfund schwer. Zum Jahresende war die Gemeinschaftswährung auf Der vollzogene Brexit beflügelt die britische Währung, über 1,12 US-Dollar je Euro gestiegen, inzwischen ist während die exportorientierte EU-Wirtschaft (und damit sie jedoch auf nur noch 1,08 zurückgefallen. der Euro) unter einem konjunkturellen Rückschlag durch das Coronavirus leiden könnte. • Zunächst schien es so, als würde sich die Risikolage entspannen und der Euro könnte profitieren, doch zur • Zudem hat die Bank of England auf eine Zinssenkung Zeit überwiegt die Angst vor den Folgen des verzichtet, die zuvor von einigen Markteilnehmern Coronavirus. Dies geht zu Lasten des Euro-Kurses, erwartet worden war. Die Gemeinschaftswährung war denn der Dollar ist gesucht, sobald die Unsicherheit anschließend auf 0,84 Pfund je Euro gefallen. Im Zuge zunimmt. der allgemeinen Euroschwäche ging es dann weiter abwärts auf die Marke von 0,83. Diese halten wir bis auf Weiteres für gerechtfertigt. Wechselkurs Euro/US-Dollar Wechselkurs Euro/Britisches Pfund 1,30 1,30 0,95 0,95 1,20 1,20 0,85 0,85 in US-Dollar in Pfund 1,10 1,10 0,75 0,75 1,00 1,00 0,65 0,65 Feb 15 Feb 16 Feb 17 Feb 18 Feb 19 Feb 20 Feb 15 Feb 16 Feb 17 Feb 18 Feb 19 Feb 20 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 17.02.2015 – 17.02.2020 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 17.02.2015 – 17.02.2020 9 Makroausblick | Februar 2020
Kapitalmarktprognosen Aktuell Prognose 14.02.2020 30.06.2020 31.12.2020 USA S&P 500 3.380 3.150 3.250 Aktienmärkte DAX 13.744 13.300 13.900 Europa EURO STOXX 50 3.841 3.700 3.850 MSCI Großbritannien 2.114 2.250 2.300 Fed Funds 1,50-1,75 1,50-1,75 1,50-1,75 USA 10 Jahre 1,58 2,15 2,20 Hauptrefinanzierungssatz 0,00 0,00 0,00 Rentenmärkte Euroland 10 Jahre* -0,40 0,00 0,30 Bank Rate 0,75 0,75 1,00 Großbritannien 10 Jahre 0,63 1,30 1,70 USA EUR/USD 1,08 1,13 1,15 Schweiz EUR/CHF 1,06 1,12 1,14 Währungen Großbritannien EUR/GBP 0,83 0,83 0,83 Japan EUR/JPY 119 119 121 *Bundesanleihen. 10 Makroausblick | Februar 2020
Wirtschaftliches Umfeld BIP Inflation Arbeitslosenquote Saldo Staatshaushalt Anteil 2018 2019 2020 2021 2018 2019 2020 2021 2018 2019 2020 2021 2018 2019 2020 2021 Welt* 100,0 2,9 2,4 2,3 2,5 USA 24,2 2,9 2,3 2,1 2,2 2,4 1,8 2,3 2,3 3,9 3,7 3,4 3,2 -3,9 -4,6 -4,8 -5,0 China 15,8 6,8 6,2 5,6 5,8 2,1 2,9 4,7 2,2 3,8 3,6 3,6 3,7 -4,8 -6,4 -6,4 -6,5 Japan 5,9 0,3 1,0 0,5 0,8 1,0 0,5 0,8 1,3 2,4 2,3 2,3 2,2 -3,8 -3,6 -4,5 -4,6 Indien 3,2 7,2 5,0 4,7 5,3 3,9 3,7 4,5 4,1 -2,5 -2,2 -2,1 -2,2 Lateinamerika 6,2 1,5 1,5 2,2 2,6 10,5 8,9 6,6 5,9 -5,9 -4,6 -4,1 -3,8 Europa 25,7 1,9 1,1 1,2 1,7 Eurozone 16,1 1,9 1,2 1,0 1,5 1,8 1,2 1,3 1,5 8,2 7,6 7,3 6,9 -0,5 -0,8 -1,1 -1,0 Deutschland 4,7 1,5 0,6 0,6 1,4 1,9 1,4 1,4 1,7 3,4 3,2 3,3 3,1 1,9 1,5 0,7 0,5 Frankreich 3,3 1,7 1,2 1,2 1,7 2,1 1,3 1,4 1,5 9,1 8,5 8,1 7,8 -2,5 -3,2 -2,5 -1,7 Italien 2,4 0,7 0,2 0,3 0,8 1,2 0,6 0,9 1,1 10,6 10,0 9,8 9,7 -2,2 -2,1 -2,6 -2,4 Spanien 1,7 2,4 2,0 1,9 1,9 1,7 0,8 1,2 1,4 15,3 14,1 13,2 12,5 -2,5 -2,4 -2,2 -1,8 Portugal 0,3 2,4 2,0 1,8 1,8 1,2 0,3 1,0 1,2 7,0 6,6 6,8 6,5 -0,4 -0,4 -0,3 -0,1 Anderes Westeuropa Großbritannien 3,3 1,3 1,4 1,7 2,1 2,5 1,8 1,8 2,1 4,1 3,8 3,7 3,6 -1,6 -1,6 -3,0 -2,6 Schweiz 0,8 2,5 0,8 1,1 1,6 0,9 0,6 0,8 0,9 2,5 2,3 2,3 2,2 1,6 0,6 0,5 0,4 Schweden 0,7 2,5 1,3 1,4 1,8 2,0 1,8 1,8 1,9 6,3 6,3 6,2 6,2 0,9 0,5 0,4 0,4 Osteuropa Russland 1,9 2,2 1,0 1,3 1,7 2,9 4,5 3,2 3,0 4,8 4,6 4,4 4,2 2,6 2,1 1,5 1,4 Türkei 0,9 2,7 -1,2 2,2 3,0 16,3 15,2 9,5 8,5 11,0 14,0 13,6 12,6 -2,0 -4,0 -3,5 -3,3 Quelle: Arbeitslosigkeit: ILO/Eurostat Definition; Saldo Staatshaushalt in % des BIP. * Zu tatsächlichen Wechselkursen, nicht Kaufkraftparität, KKP würde den schnell wachsenden Schwellenländern mehr Gewicht beimessen. Anteile basieren auf BIP-Zahlen des IWF World Economic Outlook 2018. 11 Makroausblick | Februar 2020
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