Märkte und Trends - Kompaktfassung Februar 2022 - Helaba
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Inhaltsverzeichnis 1. Konjunktur 5. Aktien 2. Inflation 6. Gold 3. Geldpolitik 7. Immobilien 4. Staatsanleihen 8. Devisen Editorial: Zinsanstieg und geopolitische Risiken Vielleicht erinnern Sie sich noch, dass wir für das laufende Jahr das Sinnbild Reisen gewählt haben. Reisen bedeutet, sich auf Neues einzulassen. Reisen ist aber auch Bewegung. Genau davon haben wir derzeit an den Kapitalmärkten mehr als genug. Das Unbekannte macht die Märkte nervös: Wie geht es weiter im geopolitischen Konflikt zwischen den USA und Russland? Es stellt sich aber auch die Frage, welche Notenbank die Zinsen um wieviel Basis- oder sogar Prozentpunkte erhöhen wird. Wir halten einen ersten Zinsschritt der EZB in Höhe von 20 Basispunkten noch in diesem Jahr für wahrscheinlich. Und 2023 sollten noch einmal zwei Schritte folgen, so dass der Einlagezins zum Ende des nächsten Jahres Null sein wird. Im Vergleich zu den USA ist dies nicht viel. Für die Tauben im EZB-Rat wird dies mehr sein, als über den eigenen Schatten zu springen. In unserem Hauptszenario gehen wir immer noch davon aus, dass die Weltwirtschaft mit Auslaufen der Corona-Restriktionen wieder Fahrt aufnimmt. Bei einer Verschärfung der Auseinandersetzungen in der Ukraine wären davon Abstriche zu machen. Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin/Head of Research & Advisory (Tel. 0 69/91 32-20 24) 2 Märkte und Trends | Februar 2022
Konjunktur: Frühlingserwachen Reales Bruttoinlandsprodukt, % gg. Vj • Während es erste Anzeichen für Besserungen bei der Lieferkettenproblematik gibt, bleiben Rück- schläge an der Pandemiefront ein Risiko, nicht zuletzt in China • Wachstumsprognose 2022 für Deutschland auf 3,6 % gesenkt und für 2023 auf 2,3 % erhöht • Kräftiges Wachstum hierzulande ab Frühjahr nach Corona-bedingt schwachem ersten Quartal, aber Bruttoinlandsprodukt, real geopolitische Risiken deutlich gestiegen 2019 2020 2021 2022p 2023p % gg. Vorjahr Deutschland 1,1 -4,9 2,8 3,6 2,3 • Eurozone profitiert von großem EU-Hilfsprogramm. Eurozone 1,6 -6,5 5,2 3,9 2,2 Prognosen für Italien und Spanien erhöht USA 2,3 -3,4 5,7 4,0 2,5 • Konjunkturelle Dynamik in den USA bleibt über- Welt 3,1 -3,1 5,9 4,3 3,5 p=Prognose, kalenderbereinigt soweit verfügbar durchschnittlich. Wachstum 2022 nicht mehr ganz Quellen: Macrobond, Helaba Research & Advisory so hoch wie im Vorjahr Patrick Franke (Tel. 0 69/91 32-47 38) und Dr. Stefan Mütze (Tel. 0 69/91 32-38 50) 3 Märkte und Trends | Februar 2022
Inflation: Risiken bleiben hoch Verbraucherpreise, % gg. Vj. • Inflationsraten in Deutschland im Januar mit 4,9 % und der Eurozone mit 5,1 % höher als erwartet • Lieferengpässe lassen nur allmählich nach; Ukraine- Konflikt wirkt sich auf Energiepreise negativ aus • Verbraucherpreisprognosen 2022 für Deutschland auf 3,9 % und Eurozone auf 4 % deutlich angehoben. 2023 nun 2,6 % bzw. 2,4 % • Stärkere Lohnforderungen bei Tarifverhandlungen Verbraucherpreise, % gg. Vorjahr 2019 2020 2021 2022p 2023p wegen höherer Konsumentenpreise; Klimapolitik Deutschland* 1,4 0,5 3,1 3,9 2,6 verteuert langfristig Konsumgüter und Transport Eurozone 1,2 0,3 2,6 4,0 2,4 • Prognose für US-Teuerung 2022 von 4,8 % auf 5,1% USA 1,8 1,2 4,7 5,1 2,5 angehoben. Risiken weiter überwiegend auf der p=Prognose, *nationale Abgrenzung Quellen: Macrobond, Helaba Research & Advisory Seite eines noch stärkeren Preisanstiegs Patrick Franke (Tel. 0 69/91 32-47 38) und Dr. Stefan Mütze (Tel. 0 69/91 32-38 50) 4 Märkte und Trends | Februar 2022
Geldpolitik: Zwischen Inflations- und Kriegsängsten % • Sind die großen Notenbanken schon hoffnungslos „hinter der Kurve“? • Fed hat bereits im Eiltempo auf einen scharfen Straffungskurs umgeschaltet – wir rechnen in den USA 2022 mit mindestens fünf Zinserhöhungen (Leitzinskorridor Jahresende 1,25 %–1,50 %) • Inflationsanstieg zwingt EZB zu verbaler Kehrtwende in Richtung Zinsanhebung 2022 • Nettoankauf von Anleihen wird die EZB daher % aktuell* Q1/22 Q2/22 Q3/22 Q4/22 vermutlich im dritten Quartal beenden 3M Euribor -0,52 -0,50 -0,50 -0,45 -0,30 EZB Refi-Satz 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 • Danach wäre Weg frei für erste Anhebung des Fed Funds Target Rate 0,13 0,38 0,88 1,13 1,38 Einlagensatzes um 20 Basispunkte * 16.02.2022 Quellen: Bloomberg, Helaba Research & Advisory Ulf Krauss (Tel. 0 69/91 32-47 28) und Patrick Franke (Tel. 0 69/91 32-47 38) 5 Märkte und Trends | Februar 2022
Staatsanleihen: Veränderte Parameter – höhere Renditen % • Rendite 10-jähriger Bunds hat psychologisch wichtige Null-Prozent-Marke überwunden • Erkennbare EZB-Zinsanhebung im Jahresverlauf treibt Renditen nach oben • EZB dürfte Nettoanleihekäufe früher stoppen als bislang kommuniziert, wird mit ihrem Vier-Billionen-Portfolio aber weiterhin Anleihemärkte steuern • Instabiles geopolitisches Umfeld ist immer wieder % aktuell* Q1/22 Q2/22 Q3/22 Q4/22 für Safe-Haven-Effekte gut 10j. Bundesanl. 0,28 0,15 0,20 0,30 0,40 10j. US-Treasuries 2,04 1,90 2,10 2,20 2,30 • Rendite 10-jähriger Bunds zu Jahresende bei 0,4 %, * 16.02.2022 Quellen: Bloomberg, Helaba Research & Advisory 10-jährige US-Staatsanleihen bei 2,3 % Ulf Krauss (Tel. 0 69/91 32-47 28) 6 Märkte und Trends | Februar 2022
Aktien: Anleger bleiben vorerst in Deckung DAX, Indexpunkte • Die meisten der international führenden Aktienindizes weisen Minuszeichen auf • Geopolitische Spannungen treiben Energiekosten und steigern Risikoaversion • Davoneilende Inflationsdaten führen zu immer höheren Zinserhöhungswartungen • Die Aussicht auf steigende Zinsen und nachlassende Anleihekäufe drückt Aktien Indexpunkte aktuell* Q1/22 Q2/22 Q3/22 Q4/22 • Bessere Frühindikatoren bilden derzeit kein DAX 15.370 15.000 16.500 16.200 16.000 ausreichendes Gegengewicht Euro Stoxx 50 4.137 3.950 4.350 4.250 4.200 S&P 500 4.475 4.200 4.600 4.500 4.400 • Kursentwicklung bleibt vorerst von erhöhter * 16.02.2022 Quellen: Bloomberg, Helaba Research & Advisory Volatilität geprägt Markus Reinwand (Tel. 0 69/91 32-47 23) 7 Märkte und Trends | Februar 2022
Gold: Gefragt als sicherer Hafen € bzw. $ je Feinunze • Gold angesichts der Kriegsängste als sichere Anlagealternative gesucht • Inflationssorgen und Zinserwartungen haben bislang keine großen Impulse geliefert • Gold hat die höheren Leitzinserwartungen sehr gut verkraftet • Erwartung negativer Realzinsen dürfte Edelmetall gut durch die Zinswende bringen Preis / Feinunze aktuell* Q1/22 Q2/22 Q3/22 Q4/22 Gold in Euro 1.644 1.739 1.565 1.565 1.500 Gold in US-Dollar 1.870 2.000 1.800 1.800 1.800 * 16.02.2022 Quellen: Bloomberg, Helaba Research & Advisory Claudia Windt (Tel. 0 69/91 32-25 00) 8 Märkte und Trends | Februar 2022
Immobilien: Zinsanstieg als Belastungsfaktor? Gesamtrendite OIF-Index, % • Jahresperformance offener Immobilienfonds zuletzt 3,0 3,0 bei durchschnittlich 2,0 %, weitere Verbesserung im 2,5 2,5 laufenden Jahr erwartet 2,0 2,0 • Mittelzuflüsse offener Fonds von Januar bis November 2021 bei 7,1 Mrd. Euro (-15 % gg. Vj.) 1,5 1,5 • Schlechtere Finanzierungsbedingungen könnten 1,0 1,0 einzelne Immobilientransaktionen verhindern • Deutsche Wohnimmobilienpreise im vierten Quartal % gg. Vorjahr 2018 2019 2020 2021 2022p weiter kräftig gestiegen Helaba OIF-Index* 2,7 2,7 1,5 2,0 2,2 • Büromarkt in Deutschland erholt sich, Einzelhandels- Wohnimmobilien** 8,3 6,5 6,8 10,3 7,0 immobilien dagegen unverändert schwach Gewerbeimmobilien** 6,8 6,4 3,1 -0,8 2,0 * für offene Immobilienfonds (Jahresrendite); **vdp Preisindizes Deutschland (Jahresdurchn.) p=Prognose; Quellen: vdp, Refinitiv, Helaba Research & Advisory Dr. Stefan Mitropoulos (Tel. 0 69/91 32-46 19) 9 Märkte und Trends | Februar 2022
Devisen: Geldpolitik sorgt für Bewegung Euro in US-Dollar • Fed half US-Dollar nur temporär, da EZB ebenfalls einen Kurswechsel signalisierte • Greenback würde bei Eskalation des Ukraine- Konflikts als Safe-Haven profitieren • Aufwertungspotenzial für US-Dollar begrenzt, im Jahresverlauf sind Verluste möglich • Britisches Pfund profitierte kaum von Zinserhöhung, wird aber wohl noch zulegen gg. Euro aktuell* Q1/22 Q2/22 Q3/22 Q4/22 • Schweizer Franken dürfte wegen steigender Euro- US-Dollar 1,14 1,15 1,15 1,15 1,20 Zinsen unter Druck geraten Jap. Yen 131 131 130 130 132 Brit. Pfund 0,84 0,85 0,82 0,82 0,82 • Japanischer Yen wird trotz expansiver Politik der Schw. Franken 1,05 1,06 1,07 1,08 1,10 Bank of Japan gegenüber Euro seitwärts tendieren * 16.02.2022 Quellen: Bloomberg, Helaba Research & Advisory Christian Apelt, CFA (Tel. 0 69/91 32-47 26) 10 Märkte und Trends | Februar 2022
Rechtliche Hinweise und Ansprechpartner Redaktion: Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Dr. Stefan Mitropoulos Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben Tel.: 0 69/91 32-46 19 beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität Dr. Stefan Mütze wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen Tel.: 0 69/91 32-38 50 der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden research@helaba.de werden. Herausgeber: Dr. Gertrud R. Traud Chefvolkswirtin / Head of Research & Advisory Landesbank Hessen- Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44 Support Research & Services: Susanne Eulenkamp Nicole Simon Tel.: 0 69/91 32-20 24 research@helaba.de 11 Märkte und Trends | Februar 2022
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