Märkte und Trends - Kompaktfassung Januar 2022 - Helaba

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Märkte und Trends - Kompaktfassung Januar 2022 - Helaba
Märkte und Trends – Kompaktfassung
Januar 2022
Research & Advisory
Januar 2022
Märkte und Trends - Kompaktfassung Januar 2022 - Helaba
Inhaltsverzeichnis

     1.   Weltkonjunktur                                             5.   Aktien
     2.   Inflation                                                  6.   Gold
     3.   Geldpolitik                                                7.   Immobilien
     4.   Staatsanleihen                                             8.   Devisen

      Editorial: Neues Jahr – die Inflation setzt die Notenbanken unter Druck
      Das neue Jahr hat an den Kapitalmärkten dynamisch begonnen. Manche Themen sind die alten – wie Lieferschwierigkeiten und
      Corona. Auch die Inflation war schon im letzten Jahr ein Thema, auch wenn manche Notenbank dies nicht wahrhaben wollte.
      Mittlerweile ist aber eine Reihe von Zentralbanken zu einer anderen Einschätzung gelangt.

      Bei der US-Notenbank stehen jetzt mehrere Zinsschritte auf der Agenda. Bislang galt seitens der EZB bzw. von Christine Lagarde
      eine klare Ansage: Die Inflation sei nur temporär erhöht und Zinserhöhungen seien 2022 nicht zu erwarten. Kürzlich hat Isabel
      Schnabel, das deutsche Mitglied im EZB-Direktorium, einen Meinungswechsel vollzogen. Bei aller Bedeutung ihrer Position sollte
      dies aber nicht als Richtungswechsel der EZB verstanden werden. Mehr als zuvor muss auf Christine Lagardes Worte geachtet
      werden. Hier ist bislang noch nichts zu hören.

      2022 müssen wir uns auf volatilere Kapitalmärkte einstellen. Denn die Fragen, wann welche Notenbank den Fuß vom Gas nehmen
      wird und ob dies reicht, um die Inflation einzudämmen und/oder die Konjunktur abwürgt, werden die Kapitalmärkte beschäftigen.
                                                                                       Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin/Head of Research & Advisory (Tel. 0 69/91 32-20 24)

2   Märkte und Trends | Januar 2022
Weltkonjunktur: Erholung trotz Hindernissen

      Reales Bruttoinlandsprodukt, % gg. Vj
                                                                                                                      •   Erholung der Weltwirtschaft dauert an, obwohl neue
                                                                                                                          Virus-Varianten und anhaltenden Knappheiten auf
                                                                                                                          vielen Märkten bremsen und Rückenwind von
                                                                                                                          Wirtschaftspolitik nachlässt

                                                                                                                      •   Deutschland durch hohen Industrieanteil von Liefer-
                                                                                                                          engpässen besonders getroffen. Konsumenten
                                                                                                                          halten sich zu Jahresbeginn erneut zurück

                                                                                                                      •   Kräftiges Wachstum ab Frühjahr auch aufgrund von
      Bruttoinlandsprodukt, real
                                                                                                                          Impferfolgen, aber geopolitische Risiken gestiegen
                                                         2019       2020      2021s 2022p 2023p
      % gg. Vorjahr
      Deutschland                                         1,1        -4,9       2,7        4,0        2,0
                                                                                                                      •   Eurozone profitiert von großem EU-Hilfsprogramm.
      Eurozone                                            1,6        -6,5       5,1        3,9        1,9
                                                                                                                          Erholung des spanischen Tourismus
      USA                                                 2,3        -3,4       5,5        4,0        2,5
                                                                                                                      •   US-Wirtschaft wächst im Winterhalbjahr insgesamt
      Welt                                                3,1        -3,1       5,9        4,3        3,5
                                                                                                                          solide, Anstieg des realen BIP 2022 erneut über-
                                                                                                                          durchschnittlich

      p=Prognosen, s= Schätzung; kalenderbereinigt soweit verfügbar; Quellen: Macrobond, Helaba Research & Advisory                Patrick Franke (Tel. 0 69/91 32-47 38) und Dr. Stefan Mütze (Tel. 0 69/91 32-38 50)

3   Märkte und Trends | Januar 2022
Inflation: Auch im neuen Jahr erhöht

      Verbraucherpreise, % gg. Vj.
                                                                                                 •   Neue Höchststände bei Inflation im Dezember:
                                                                                                     Deutschland 5,3 %, Eurozone 5,0 %

                                                                                                 •   Lieferengpässe treiben weiter die bereits hohe
                                                                                                     Teuerung. Jahresinflation auch 2022 hoch

                                                                                                 •   In Deutschland fällt allerdings preistreibender
                                                                                                     Mehrwertsteuereffekt im Januar weg. Dagegen wirkt
                                                                                                     geplanter kräftig steigender Mindestlohn inflations-
                                                                                                     erhöhend
      Verbraucherpreise,
                                                  2019       2020       2021      2022p 2023p    •   Auch mittelfristig höhere Inflation als vor Corona
      % gg. Vorjahr
      Deutschland*                                  1,4        0,5        3,1        2,7   2,4   •   Klimapolitik verteuert Konsumgüter und Transport,
      Eurozone                                      1,2        0,3        2,6        2,4   2,2       stärkere Lohnsteigerungen aus demografischen
      USA                                           1,8        1,2        4,7        4,8   2,3       Gründen und wegen Nachholeffekten

                                                                                                 •   In USA wird die Jahresrate – trotz erwarteter
                                                                                                     Entspannung bei Engpässen – 2022 nicht niedriger
                                                                                                     sein als 2021

      p=Prognose; *nationale Abgrenzung; Quellen: Macrobond, Helaba Research & Advisory                       Patrick Franke (Tel. 0 69/91 32-47 38) und Dr. Stefan Mütze (Tel. 0 69/91 32-38 50)

4   Märkte und Trends | Januar 2022
Geldpolitik: Fed und EZB mit unterschiedlichen Reaktionsfunktionen

      %
                                                                                             •   EZB bleibt expansiv, lässt aber Kaufprogramme
                                                                                                 langsam ausklingen

                                                                                             •   Zinswende im Euroraum ist 2022 nicht
                                                                                                 wahrscheinlich

                                                                                             •   Glaubwürdigkeit der EZB leidet bei anhaltend hoher
                                                                                                 Teuerung

                                                                                             •   EZB setzt auf Kapitalmarktkontrolle durch ihr
                                                                                                 Billionen-Euro-Portfolio

      %                               aktuell*       Q1/22         Q2/22     Q3/22   Q4/22   •   Fed beschleunigt den Ausstieg – Zinserhöhungen
      3M Euribor                       -0,56          -0,50         -0,50    -0,50   -0,50       stehen schon recht kurzfristig an
      EZB Refi-Satz                     0,00          0,00           0,00    0,00    0,00
      Fed Funds Target Rate             0,13          0,13           0,38    0,63    0,88    •   Drei Zinsschritte der Fed für 2022 erwartet

      *19.01.22; Quellen: Bloomberg, Macrobond, Helaba Research & Advisory                                   Ulf Krauss (Tel. 0 69/91 32-47 28) und Patrick Franke (Tel. 0 69/91 32-47 38)

5   Märkte und Trends | Januar 2022
Staatsanleihen: Schwieriges Anlageumfeld

      %
                                                                                             •   10-jährige Bunds haben erstmals seit Mai 2019
                                                                                                 die Null-Prozent-Marke übersprungen

                                                                                             •   Zinserhöhungsszenarien setzen US-Renten seit
                                                                                                 Jahresbeginn spürbar zu

                                                                                             •   Anstieg der Inflationserwartungen hat sich zuletzt
                                                                                                 nicht fortgesetzt

                                                                                             •   EZB schirmt Euro-Renten vom globalen Rendite-
                                                                                                 anstieg so gut es geht ab

      %                            aktuell*        Q1/22          Q2/22      Q3/22   Q4/22   •   Unterstützung kommt vom instabilen geopolitischen
      10j. Bundesanl.               -0,01           0,00           0,10      0,15    0,20        Umfeld
      10j. US-Treasuries             1,86           1,70           1,80      1,90    2,00
                                                                                             •   Rendite 10-jähriger Bunds zu Jahresende bei 0,2 %,
                                                                                                 10-jährige US-Staatsanleihen bei 2,0 %

      *19.01.22; Quellen: Bloomberg, Macrobond, Helaba Research & Advisory                                                         Ulf Krauss (Tel. 0 69/91 32-47 28)

6   Märkte und Trends | Januar 2022
Aktien: Geldpolitische Wende belastet

      DAX, Indexpunkte
                                                                                               •   H olpriger Jahresstart bei Aktien als schlechtes Omen
                                                                                                   für das Gesamtjahr

                                                                                               •   Schwächere Wachstumsdynamik zu Jahresbeginn
                                                                                                   wird überwunden

                                                                                               •   Ausufernde Inflationsraten zwingen Notenbanken
                                                                                                   zum Kurswechsel

                                                                                               •   Hohe Bewertung begrenzt Kurspotenzial im Zins-
                                                                                                   erhöhungszyklus
      Indexpunkte               aktuell*         Q1/22          Q2/22        Q3/22    Q4/22
      DAX                        15.810         15.000          16.500       16.200   16.000   •   Kräftiges Gewinnwachstum bei steigenden Zinsen
      Euro Stoxx 50               4.268          3.950           4.350       4.250    4.200        wichtiger denn je
      S&P 500                     4.533          4.200           4.600       4.500    4.400
                                                                                               •   Aktien als „reales Asset“ gefragt, mögliche
                                                                                                   Schwächephasen für den Einstieg abwarten

      *19.01.22; Quellen: Bloomberg, Macrobond, Helaba Research & Advisory                                                       Markus Reinwand (Tel. 0 69/91 32-47 23)

7   Märkte und Trends | Januar 2022
Gold: Vor geldpolitischen Herausforderungen

      € bzw. $ je Feinunze
                                                                                             •   Magere Bilanz 2021: Nach Rekordjahr 2020 schließt
                                                                                                 Gold mit einem Verlust ab

                                                                                             •   Geldpolitische Kehrtwende in diesem Jahr wird
                                                                                                 zinsloses Edelmetall belasten

                                                                                             •   Hohes Inflationsniveau, niedrige bis negative
                                                                                                 Realverzinsung unterstützen im Gegenzug

                                                                                             •   Unsicherheit über weiteren Pandemieverlauf sowie
                                                                                                 wirtschaftliche Folgekosten

      Preis / Feinunze             aktuell*        Q1/22          Q2/22      Q3/22   Q4/22
      Gold in Euro                  1.623          1.739          1.565      1.565   1.500
      Gold in US-Dollar             1.841          2.000          1.800      1.800   1.800

      *19.01.22; Quellen: Bloomberg, Macrobond, Helaba Research & Advisory                                                       Claudia Windt (Tel. 0 69/91 32-25 00)

8   Märkte und Trends | Januar 2022
Immobilien: Aufwärtstrend setzt sich fort

      Gesamtrendite OIF-Index, %
                                                                                                         •   Jahresperformance offener Immobilienfonds 2021
      3,0                                                                                          3,0       bei durchschnittlich 1,9 %, weitere Verbesserung
      2,5                                                                                          2,5       im laufenden Jahr erwartet

      2,0                                                                                          2,0   •   Mittelzuflüsse offener Fonds in den ersten zehn
                                                                                                             Monaten 2021 bei 6,4 Mrd. Euro (-16 % gg. Vj.)
      1,5                                                                                          1,5
                                                                                                         •   Hauspreisanstieg hält 2022 an, dürfte sich aber
      1,0                                                                                          1,0
                                                                                                             normalisieren

                                                                                                         •   Einzelhandelsimmobilien weiterhin wegen der
       % gg. Vorjahr                                    2018        2019       2020       2021s 2022p        Konkurrenz des Onlinehandels schwächer, erneuter
      OIF-Index*                                          2,7        2,7         1,5        1,9   2,2
                                                                                                             Rückgang von Preisen und Mieten wahrscheinlich
      Wohnimmobilien**                                    8,3        6,4         6,8       10,0   7,0
                                                                                                         •   Büromarkt robust, Leerstände steigen von sehr
      Gewerbeimmobilien**                                 6,8        6,4         3,1        0,0   2,0
                                                                                                             niedrigem Niveau noch etwas, Qualitätsobjekte
                                                                                                             gefragt

      *Helaba-Index für offene Immobilienfonds (Jahresrendite); **vdp Preisindizes Deutschland;
       p=Prognose, S=Schätzung; Quellen: Refinitiv, Helaba Research & Advisory                                                           Dr. Stefan Mitropoulos (Tel. 0 69/91 32-46 19)

9   Märkte und Trends | Januar 2022
Devisen: Dollar-Aufwertung gerät ins Stocken

       Euro in US-Dollar
                                                                                              •   Dollar-Aufwertung setzte sich nicht fort, Euro-Dollar-
                                                                                                  Kurs hat sich leicht erholt

                                                                                              •   Anstehende US-Zinswende ist schon weitgehend
                                                                                                  eingepreist und gibt Dollar kaum noch Impulse

                                                                                              •   Euro-Dollar-Kurs schwankt noch länger um 1,15 und
                                                                                                  besitzt gegen Ende 2022 Anstiegspotenzial

                                                                                              •   Britisches Pfund profitiert von höheren Leitzinsen
                                                                                                  und wird wohl noch leicht aufwerten

       gg. Euro                      aktuell*        Q1/22          Q2/22     Q3/22   Q4/22   •   Schweizer Franken dürfte im Umfeld höherer Zinsen
       US-Dollar                        1,13          1,15           1,15     1,15    1,20        gegenüber dem Euro nachgeben
       Jap. Yen                         130           131            130      130     132
       Brit. Pfund                      0,83          0,85           0,82     0,82    0,82    •   Japanischer Yen wird nach jüngsten Verlusten
       Schw. Franken                    1,04          1,08           1,10     1,08    1,10        gegenüber Euro und Dollar seitwärts tendieren

       *19.01.22; Quellen: Bloomberg, Macrobond, Helaba Research & Advisory                                                     Christian Apelt, CFA (Tel. 0 69/91 32-47 26)

10   Märkte und Trends | Januar 2022
Rechtliche Hinweise und Ansprechpartner

      Redaktion:                       Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche
      Dr. Stefan Mitropoulos           Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben
      Tel.: 0 69/91 32-46 19           beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität
      Barbara Bahadori                 wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen
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                                       werden.
      Herausgeber:
      Dr. Gertrud R. Traud
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11   Märkte und Trends | Januar 2022
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