Marktgerechtes Engpassmanagement Erfahrungen und Optionen aus Sicht der E-Control - Dipl.-Ing. Walter Boltz Geschäftsführer
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Marktgerechtes Engpassmanagement Erfahrungen und Optionen aus Sicht der E-Control Dipl.-Ing. Walter Boltz Geschäftsführer Dreiländer-Tagung D/A/CH 2004, 15.-16. Juni 2004, München
Agenda • Gesetzliche Basis für Engpassmanagement • Engpässe und Engpassmanagement in Österreich • Ausgleichsenergiemarkt und Engpassmanagement • Lösungsoptionen • Internationale Entwicklungen und Zukunftsausblick 2 Internationale Dreiländer-Tagung D/A/CH 2004, 15.-16. Juni 2004, München
Agenda • Gesetzliche Basis für Engpassmanagement • Engpässe und Engpassmanagement in Österreich • Ausgleichsenergiemarkt und Engpassmanagement • Lösungsoptionen • Internationale Entwicklungen und Zukunftsausblick 3 Internationale Dreiländer-Tagung D/A/CH 2004, 15.-16. Juni 2004, München
Grundsätzliche Ziele des ElWOG • Kostengünstige Elektrizität • Hohe Qualität • Verfügbarkeit • Ausgleich für gemeinwirtschaftliche Verpflichtungen im allgemeinem Interesse ♦ Versorgungssicherheit ♦ Regelmäßigkeit ♦ Qualität ♦ Preis ♦ Umweltschutz Aus den Zielen des ElWOG ... 4 Internationale Dreiländer-Tagung D/A/CH 2004, 15.-16. Juni 2004, München
Ziele des ElWOG (Fortsetzung) ... ist die grundsätzliche Verpflichtung zum sicheren Netzbetrieb ersichtlich, u.a.: 5 Internationale Dreiländer-Tagung D/A/CH 2004, 15.-16. Juni 2004, München
ElWOG (Fortsetzung) ! Engpassmanagement ist Verpflichtung der Netzbetreiber ! Keine ausdrückliche Verpflichtung für Erzeuger zur Beteiligung an Engpassmanagement ! Weitergehende Regelungen in Allgemeinen Bedingungen oder Sonstigen Marktregeln 6 Internationale Dreiländer-Tagung D/A/CH 2004, 15.-16. Juni 2004, München
Agenda • Gesetzliche Basis für Engpassmanagement • Engpässe und Engpassmanagement in Österreich • Ausgleichsenergiemarkt und Engpassmanagement • Lösungsoptionen • Internationale Entwicklungen und Zukunftsausblick 7 Internationale Dreiländer-Tagung D/A/CH 2004, 15.-16. Juni 2004, München
Das österreichische Höchstspannungsnetz Slavetice Sokolnice Pirach Greifen- Altheim Pleinting stein Bisam- Simbach Jochenstein berg Wallsee Altenwörth Schär- Aschach Isar ding Ybbs- Dürnrohr Ernsthofen Persenbeug Dürnrohr Kledering NORD NORD Wien V St.Peter Südost 0k V Ybbsfeld 0k 38 Hausruck 22 Neusiedl Herbertingen Dellmen- Salzach Obermooweilersingen Memmingen Klaus Obermoo- Leupolz Pyhrn weiler Oberbrunn/Krün Tenitz Weißenbach Dornbirn Meiningen Silz Strass Kirchbichl SÜD SÜD Thaur Winkeln Zell/Ziller Tauern Hessen- Westtirol Zeltweg berg Südburgenland Walgau Bürs Kaprun Rodund Kühtai Mayrhofen Häusling Kaunertal Roßhag Lünersee Kainachtal Kops Malta St Andrä Lienz Pradella RoseggObersielach Edling Feistritz Podlog Maribor Umspannwerk Soverzene Cordignano Kraftwerk 380 kV Leitung betrieben mit 220 kV 380kV 220kV 8 Internationale Dreiländer-Tagung D/A/CH 2004, 15.-16. Juni 2004, München
Engpassmanagement - Maßnahmen Derzeit prioritär netztechnische Maßnahmen („Sonderschaltungen“) und Netzstützung durch Kraftwerke Schwächen sind: ♦ Kostenintensiv ♦ Trotzdem teilweise Verletzung von Sicherheitskriterien (n-1) ♦ Laststeigerung im Süden und zunehmende Windeinspeisung im Norden erfordern zukünftig vermehrt EPM ♦ Freier Markt wird zunehmend behindert ♦ Auswirkung ist vorwiegend Verschiebung von Lastflüssen auf andere Leitungen ! Keine nachhaltig akzeptable Lösung 9 Internationale Dreiländer-Tagung D/A/CH 2004, 15.-16. Juni 2004, München
Engpassmanagement – Kriterien & Kosten (Auszug) 1. Ausschöpfung aller netztechnischen Maßnahmen 2. „Merit Order“ einschl. Demand Response und Alternativanbieter 3. Immer die kostengünstigste Variante gewählt 4. Ggf. sind Stranded Costs von den zu berücksichtigenden Kosten abzuziehen 5. Es ist erforderlich bei jedem Kraftwerkseinsatz fürs Engpassmanagement Abgrenzung zu Ausgleichsenergie darzustellen 6. Es ist für jedes Kraftwerk über verbindliche Einsatzprognose und tatsächlich erfolgten Einsatz (für das EPM) ein Nachweis erforderlich 7. Markterlöse für Energie sind von den zu berücksichtigenden Kosten abzuziehen 7. Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen: Sofern Wärmeauskopplung gleichzeitig zum Engpassmanagementeinsatz erfolgt, sind keine Kosten zu berücksichtigen 8. Kosten für das Start/Stop sind nur zu berücksichtigen wenn durch Fahrplan und tatsächlichen Einsatz ersichtlich ist, dass das Kraftwerk nur fürs Engpassmanagement gefahren wurde 10 Internationale Dreiländer-Tagung D/A/CH 2004, 15.-16. Juni 2004, München
Engpassmanagement & Windkraft – Effizienz des Kraftwerkseinsatzes 220 220-kV-Leitung Wien SO → Ternitz 220-kV-Leitung St. Peter → Salzach Ø-(n-1)-Belastung ohne EPM 220-kV-Leitung Ernsthofen → Weißenbach % Ø-(n-1)-Entlastung: 24% 180 (n-1)-Belastung 160 140 120 100 0 ohne EPM alle KW thermische KW ohne ohne ohne St.Andrä 2 Voitsberg St.Andrä2, Voitsberg Grenze der (n-1)-Sicherheit nur kurzzeitig dauerhaft möglich 11 Internationale Dreiländer-Tagung D/A/CH 2004, 15.-16. Juni 2004, München
Agenda • Gesetzliche Basis für Engpassmanagement • Engpässe und Engpassmanagement in Österreich • Ausgleichsenergiemarkt und Engpassmanagement • Lösungsoptionen • Internationale Entwicklungen und Zukunftsausblick 12 Internationale Dreiländer-Tagung D/A/CH 2004, 15.-16. Juni 2004, München
Ausgleichsenergiemarkt & Engpassmanagement Gemeinsamkeiten zwischen Ausgleichsenergiemarkt und Engpass- management: • Zugriff auf Erzeugungsleistung durch den Regelzonenführer • Kurzfristigkeit • Einhaltung des wirtschaftlichen Vorrangs bei mehreren Alternativen • Regelzonenübergreifende Lösungsansätze sind erforderlich (Redispatch) Zusatzanforderung für EPM: • Exakte Lokalisierung der Einspeise-/Entnahmeleistung im Netz erforderlich ! Gestaltung eines „gemeinsamen Marktes“ ist logische Konsequenz 13 Internationale Dreiländer-Tagung D/A/CH 2004, 15.-16. Juni 2004, München
Agenda • Gesetzliche Basis für Engpassmanagement • Engpässe und Engpassmanagement in Österreich • Ausgleichsenergiemarkt und Engpassmanagement • Lösungsoptionen • Internationale Entwicklungen und Zukunftsausblick 14 Internationale Dreiländer-Tagung D/A/CH 2004, 15.-16. Juni 2004, München
Lösungsoptionen - kurzfristig 1. Primär netztechnische Maßnahmen wie z.B. ♦ Netzumschaltung ♦ Lastflussverlagerung durch Schräg-/Längsregelung ♦ Aufhebung von allfälligen revisionsbedingten Abschaltungen von Betriebsmitteln ♦ Impendanzerhöhung durch Sonderschaltungen ♦ ... 2. Abruf nach „Merit Order“ von Kraftwerkseinsatz/Laststeuerung zur Netzengpassbeseitigung 3. Nachfrageseitige Maßnahmen („Demand Response“) 15 Internationale Dreiländer-Tagung D/A/CH 2004, 15.-16. Juni 2004, München
Lösungsoptionen – mittel- und langfristig • Netzausbau !!! • Verstärkter Intra-day Handel, regelzonenüberschreitendes Redispatch • Starke nachfrageseitige Maßnahmen („Demand Response“) • Alternativ Market-Splitting, Auswirkungen z.B. ♦ (implizite) Auktionen über Engpass ♦ Unterschiedliche Energiepreisniveaus ♦ Keine Verbesserung der Netzbetriebssituation ! 16 Internationale Dreiländer-Tagung D/A/CH 2004, 15.-16. Juni 2004, München
Demand Response - Norwegen (Quelle NVE) TWh/Jahr Aktuelle Erzeugung Lastprognose 10% nasses Jahr 140 120 100 90% trockenes Jahr 80 Durschnittliche Erzeugung Gesamtverbrauch der Wasserkraftwerke 60 40 20 Year 0 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 17 Internationale Dreiländer-Tagung D/A/CH 2004, 15.-16. Juni 2004, München
Norwegen – Marktkonforme Kapazitätsbeschaffung m Nordpool Nordische RZF Finanzmärkte Spotmarkt Balancing Elspot Elbas Preis Preis Nachfrage Angebot Bids / Spotpreis Bids / / Asks / Asks MW MW Financial Contracts • Forwards & Futures • Optionen Day-ahead-market Hour-ahead-Markt Real-time Makrt • Contracts for Differences • Demand Side Bidding • One-hour contracts • One-hour contracts • Merit Order Liste Elektronisches Handel Systemdienstleistungen Zeithorisont 4 Jahre Auktionshandel Elektronisches Handel Vor dem Betrieb Im Betrieb (Quelle NVE) 18 Internationale Dreiländer-Tagung D/A/CH 2004, 15.-16. Juni 2004, München
Demand Response – Norwegen Ergebnisse (Quelle NVE) Nr. MW 110 Reserven 3000 100 2 967 Erste Angebotsrunde (80) 2500 80 Anzahl Anbieterfirmen 2000 60 1745 1500 40 1000 944 20 (23) 24 500 11 0 0 Anbieter Angebote Verträge Anzahl der Anbieter vs. angebotene und (Quelle NVE) vertraglich vereinbarte Reserven 19 Internationale Dreiländer-Tagung D/A/CH 2004, 15.-16. Juni 2004, München
Agenda • Gesetzliche Basis für Engpassmanagement • Engpässe und Engpassmanagement in Österreich • Ausgleichsenergiemarkt und Engpassmanagement • Lösungsoptionen • Internationale Entwicklungen und Zukunftsausblick 20 Internationale Dreiländer-Tagung D/A/CH 2004, 15.-16. Juni 2004, München
Internationale Entwicklungen und Ausblick VO 1228/2003 (grenzüberschreitender Stromhandel) inkl. Guidelines wird implementiert, prioritäten dabei sind: • Klare nichtdiskriminierende marktbasierte Regelungen zur Kapazitätsvergabe • Einheitliche und koordinierte Ermittlung verfügbarer Kapazitäten • Informationstransparenz für Marktteilnehmer • Verwendung von Kapazitätszuteilungserlösen In Österreich: • Vollendung des 380-kV-Netzes durch Nord-Süd Leitungsbau • Effizientes Engpassmanagement (Kosten !) 21 Internationale Dreiländer-Tagung D/A/CH 2004, 15.-16. Juni 2004, München
Danke für Ihre Aufmerksamkeit Dipl.-Ing. Walter Boltz Geschäftsführer Energie-Control GmbH Rudolfsplatz 13a 1010 Wien Tel.: 01-24 7 24-201 Fax: 01-24 7 24-900 walter.boltz@e-control.at www.e-control.at 22 Internationale Dreiländer-Tagung D/A/CH 2004, 15.-16. Juni 2004, München
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