März 2021 Ausgabe 3 - Schulen Emmen

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März 2021 Ausgabe 3 - Schulen Emmen
Ausgabe 3
März 2021

                Die Klasse 2c legt die Frisurentrends für den Frühling 2021 fest.

  SCHÜLERMITWIRKUNG               INTEGRATIV FÖRDERN                „TIERISCH“ GUT DRAUF
  Lernende berichten von ihren    Einblicke in den Schulalltag      Einsatz auf vier Pfoten sorgt
  Highlights und Erlebnissen                                        für gute Laune
März 2021 Ausgabe 3 - Schulen Emmen
Die neuen Haartrends für den Frühling
März 2021 Ausgabe 3 - Schulen Emmen
Vorwort

Liebe Kinder und liebe Eltern der
Bildungslandschaft Meierhöfli

Vor einem Jahr war die Schule zu. Es kommt       Dies bedeutet aber nicht, dass in der Schule
mir vor, als wäre es erst gestern gewesen, als   nicht viel läuft…! Wie Sie der neuesten Mei-
wir uns überlegt haben, wie wir den Fernun-      erhöfli-Info entnehmen können, sind die Kin-
terricht am besten organisieren können. Ein      der, die Lehrpersonen und auch die Schullei-
Jahr später sind wir noch immer intensiv mit     tung sehr aktiv und kreativ an Ideen entwi-
Corona beschäftigt. Masken, Abstand, Hygie-      ckeln und umsetzen!
ne und massive Einschränkungen prägen das
Zusammenleben in der Schule und bei Ihnen        Ich wünsche Ihnen viel Spass beim Lesen und
privat. Wir müssen alle die aktuelle Situation   beim Eintauchen in das Meierhöfli-Schulleben
aushalten und länger durchhalten, als wir uns    und wir freuen uns alle, wenn wir so bald wie
das alle vorgestellt haben.                      möglich wieder voll durchstarten können.

So können auch in diesem Schuljahr geplante
Anlässe wie zum Beispiel das Street-Food-        Herzliche Grüsse und eine gute Zeit!
Festival nicht durchgeführt werden und zu-
sätzliche Angebot wie die Familienklasse oder
der Meierhöfli Kinderchor sind in der Warte-
schlaufe.

                                                 Roman Brügger
                                                 Schulleiter Meierhöfli

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März 2021 Ausgabe 3 - Schulen Emmen
Selbstgesteuertes Lernen                         dies auf tägliche Zeiteinheiten ausgebaut
                                                 werden, was sehr viele Lehrpersonen jetzt
                                                 schon in grossem Ausmass tun (z.B. mit Plan-
                                                 arbeit, Lernlandschaften, differenzierten Auf-
                                                 gabenstellungen usw.).
Die Volksschule Emmen hat sich neben der
fortschreitenden Digitalisierung einen zwei-
ten Schwerpunkt für die nächsten Jahre ge-
                                                 Selbstgesteuertes Lernen als Ergänzung zum
setzt: Das selbstgesteuerte Lernen. Beides
                                                 Unterricht
tun wir im Bewusstsein, dass wir hier und
                                                 Zusätzlich dazu bietet die Volksschule Emmen
heute die Kinder für die Welt von morgen
                                                 im neuen Schuljahr in allen Schuleinheiten
ausbilden. Die aktuelle Gesundheitskrise zeigt
                                                 der Primarschule zwei bis vier freiwillige Se-
uns mit aller Deutlichkeit auf, wie sich die
                                                 quenzen pro Woche à 15 – 30 Minuten aus-
Arbeitswelt verändert und künftig z.B. ver-
                                                 serhalb des Stundenplanes an. Betreut wird
mehrt durch Homeoffice oder die zuneh-
                                                 diese Zeit von den Lehrpersonen. Sie beglei-
mende Automatisierung geprägt sein wird.
                                                 ten den Prozess des selbstgesteuerten Ler-
Um diesen Herausforderungen mit Kompe-
                                                 nens eng, führen die während der Unter-
tenz begegnen zu können, sind elementare
                                                 richtszeit begonnene Arbeit weiter und be-
Lernstrategien und –techniken gefragt. Deren
                                                 treuen die Kinder beim Aufbau der genann-
sorgfältiger Aufbau und eine durchdachte
                                                 ten Kompetenzen. Diese neue Form des
Planung über die Schulstufen hinweg gehört
                                                 selbstständigen Arbeitens ersetzt zu einem
zu den wichtigsten Aufgaben der Lehrperso-
                                                 grossen Teil die traditionellen Hausaufgaben.
nen. Sie steuern diesen Prozess, in dem die
                                                 Diese beschränken sich künftig auf die wei-
Kinder vom Kindergarten an in zunehmen-
                                                 terhin notwendige Repetition von Lernstoff
dem Masse befähigt werden, ihr Lernen zu
                                                 (z.B. für Prüfungsvorbereitungen, Vokabular
reflektieren, selbstständig zu planen, sich zu
                                                 lernen usw.). Auch das Betreuungselement
organisieren und so Verantwortung zu über-
                                                 HB «Hausaufgabenbegleitung» der Tages-
nehmen. Damit gewichten wir bewusst den
                                                 strukturen entfällt. Aktuell beginnt die Pla-
Bereich, welcher im Lehrplan 21 unter dem
                                                 nung für das Schuljahr 21/22. Über die kon-
Stichwort «Überfachliche Kompetenzen»
                                                 krete Umsetzung des selbstgesteuerten Ler-
beschrieben ist.
                                                 nens ausserhalb des Stundenplanes informie-
                                                 ren wir rechtzeitig. Liebe Eltern, die Volks-
                                                 schule Emmen ist überzeugt, dass wir mit
Selbstgesteuertes Lernen im Unterricht
                                                 dieser Unterrichtsentwicklung zielgerichtet
Bereits im laufenden Schuljahr bauen die
                                                 und innovativ auf die Anforderungen der
Lehrpersonen verschiedene kurze Sequenzen
                                                 Arbeitswelt von morgen reagieren. Wir dan-
im Rahmen einer Stunde im Unterricht ein.
                                                 ken Ihnen, dass Sie diese Neuerung unter-
Der zu bearbeitende Lernstoff wird dort von
                                                 stützen und mittragen.
den Lehrpersonen so aufbereitet, dass die
Kinder lernen, ihren Lernprozess weitgehend
                                                 Roland Amstein
selber zu steuern. Im nächsten Schuljahr soll    Arbeitsgruppe «Selbstgesteuertes Lernen»

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Selbstgesteuertes Lernen:
Elea und Leon von der Klasse 2a
wählen einmal in der Woche
ihre Hausaufgaben selbst aus.

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März 2021 Ausgabe 3 - Schulen Emmen
Schülermitwirkung

Lernende aus dem Schülerrat berichten,
was sie seit dem Sommer 2020 bereits
geplant und umgesetzt haben. Welche
Ziele möchten sie in Zukunft noch errei-
chen?

                                                Rabenrat (1. und 2. Klasse)

                                                Süssigkeiten - Tag:
                                                Wir hatten die Ideen, dass das
                                                ganze Schulhaus an einem Tag
                                                Süssigkeiten mitnehmen durfte. Mit
                                                unseren Lehrerinnen haben wir abgemacht,
                                                dass alle Kinder eine Handvoll Süsses mitneh-
                                                men konnten. Es war cool! Wir wünschen uns
                                                einen 2. Süssigkeiten-Tag! Den anderen
                                                Wunsch, eine 2. Schaukel, werden wir bald
                                                im Rabenrat besprechen.

                                                Recyclingpapier
Schmetterlingsrat (Kindergarten)                Eine 2. Klasse hat sich nach der Projektwoche
                                                im Herbst zum Thema Nachhaltigkeit viele
Schulfasnacht                                   Gedanken gemacht. Sie äusserte den Wunsch,
Viele tolle Ideen kamen aus den verschiede-     dass das Schulhaus Meierhöfli nur noch Recyc-
nen Kindergärten zusammen. Unter anderem        ling-Papier zum Kopieren verwenden sollte.
„Spiele draussen machen“, „ein Spielzeug von    Der Rabenrat stellte beim Gemeinderat einen
zu Hause mitnehmen“, „schminken“ und vie-       Antrag. Die Antwort war erfreulich! Falls alle
les mehr. Gewählt wurde dieses Jahr „Party      Schulen von Emmen gerne auf das Recycling-
mit süssen Getränken“. Da wir coronabedingt     Papier umsteigen möchten, wird die Gemein-
nicht alle zusammen feiern durften, fand die-   de künftig dieses bestellen. Momentan wartet
ser Fasnachtsanlass in den einzelnen Kinder-    der Rabenrat noch auf die Rückmeldungen
gärten statt. Da auch noch kurzfristig zwei     von den verschiedenen Schulhäusern.
Kindergärten in Quarantäne mussten, fand der
Anlass zum Teil sogar nach den Ferien statt.
Aber wir hatten alle Spass und das Feiern mit
Coci und Fanta war eine tolle Idee!

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Löwenrat
Schildkrötenrat                                   (5. und 6. Klasse)
(3. und 4. Klasse)
                                                  Klassenrat
Pingpong-Ball-System                              In unserem Klassenrat besprechen wir Dinge
Wir haben in unserer Klasse ein Pingpong-         über die Klasse und treffen Entscheidungen. In
System. Jedes Mal, wenn wir gut gearbeitet        letzter Zeit sprechen wir über Lernziele vom
haben oder leise sind, kriegen wir ei-            Verhalten in der Klasse. Wir denken uns ein
nen Pingpong-Ball.                                Ziel aus und besprechen, wie man es erreicht.
                                                  Nach einer Woche besprechen wir, wie es uns
Wenn das Glas voller Pingpong - Bälle ist, also   ergangen war und was gut oder schlecht ge-
wir siebzehn Bälle gesammelt haben, darf sich     laufen ist. Wir überlegen immer weitere Lern-
die ganze Klasse eine Belohnung auswäh-           ziele, wie man sich in bestimmten Situationen
len. Wir haben es seit den Sommerferi-            verhält.
en schon dreimal geschafft und das Glas voll
bekommen. Beim ersten Mal haben wir uns
gewünscht, im Turnen zu kämpfen. Beim zwei-       Wie klein ist die Schweiz?
ten Mal haben wir eine Schneeball-Schlacht        Wir durften ein Thema auswählen aus „Poli-
                                                  tik“, „Sagen“, „Geschichte“ oder „Karte“. In
gemacht und ein Iglu gebaut. Beim dritten
Mal haben wir im ganzen Schulhaus “Verste-        jedem Bereich haben wir Aufgaben dazu be-
                          cken” gespielt.         kommen. Wir haben nur in unserem Thema
                                                  gearbeitet. Die meisten haben „Geschichte“
                          Beim nächsten Mal
                          wünschen wir uns,       genommen, drei „Karten“ und drei „Sagen“.
                          dass wir einmal auf     Am Ende hatten wir eine Lernkontrolle nur
                                                  über unser Thema. Wir durften alleine eine
                          den       Spielplatz
                          gehen oder einmal       Broschüre in unserer Gruppe lösen.
                          unsere Handy’s
                          mitnehmen dürfen.

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Integrative Förderung (IF)

Eine Klasse besteht aus Schülerinnen und           Beispiele für integrative Förderung im Schul-
Schülern mit unterschiedlicher Herkunft,           alltag:
Sprache, individuellen Fähigkeiten und
Bedürfnissen. Damit man dieser Hetero-
                                                   Die IF-Lehrperson repetiert mit einem Kind
genität gerecht werden kann, arbeitet in
                                                   noch einmal ein Thema.
jeder Klasse neben der Klassenlehrperson
auch eine Heilpädagogin (IF-Lehrperson).
                                                   Wer mehr Vertiefung in einem Bereich benö-
                                                   tigt, arbeitet mit einer der Lehrpersonen an
                                                   weiteren Übungen.
Die Klassenlehrperson sowie die Heilpädago-
gin planen zusammen den Unterricht und
sorgen dafür, dass alle Lernenden bestmöglich      Ein Kind ist in einem Fach sehr begabt und
gefördert werden. Sie stellen Material für         bekommt zusätzliche herausfordernde Auf-
verschiedene Niveaus bereit. So können alle        gaben.
Schülerinnen und Schüler an demselben The-
ma, jedoch auf unterschiedlichen Schwierig-        Die Klasse wird in 2 Gruppen aufgeteilt: eine
keitsstufen arbeiten.                              arbeitet bei der Klassenlehrperson und die
                                                   andere bei der IF-Lehrperson.
Braucht ein Kind noch mehr Förderung in ei-
nem speziellen Bereich, können sich die Lehr-
                                                   Beide Lehrpersonen unterrichten gleichzeitig
personen sich mit den Schuldiensten (Logopä-
                                                   alle Lernenden (Teamteaching).
die, Psychomotorik, schulpsychologischer
Dienst, Schulsozialarbeit) austauschen. Ziel ist
es, dass alle Lernenden die Möglichkeit haben,     Die Klassenlehrperson beobachtet die Ler-
Aufgaben in ihrem Lerntempo zu bearbeiten          nenden. Die IF-Lehrperson führt den Unter-
und die Unterstützung erhalten, die sie brau-      richt allein.
chen.

                                                                                                   8
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Beispiele aus dem Unterricht:

Kindergarten                                     6. Klasse

                                                 Die 6. Klasse übt sich drei Mal wöchentlich im
Im Kindergarten hat die IF-Lehrperson ein        Tandemlesen. Die IF-Lehrperson hat dieses
                                                 Verfahren in der Klasse eingeführt. Nach ei-
Mathematik-Spiel vorbereitet. Die Kinder wür-
                                                 nem Vortest wurden die Kinder in Tandems
feln, zählen zusammen und verschieben ihre
Goldstücke die Treppe nach oben. Jedes Gold-     (2er-Gruppen) eingeteilt und jedes Team er-
                                                 hielt einen Text, der dem Leseniveau ange-
stück, das oben ankommt, darf das Kind in die
                                                 passt war. Einer der beiden ist der Trainer, der
eigene Schatztruhe legen. Wer hat am Ende
den grössten Schatz?                             andere der Sportler. Die beiden Kinder lesen
                                                 den Text gleichzeitig halblaut vor. Macht der
                                                 Sportler einen Fehler, stoppt der Trainer und
                                                 beide lesen die Stelle nochmals. Dann geht es
                                                 weiter. Klappt es gut mit dem Lesen des Tex-
2. Klasse
                                                 tes, kann sich das Team einen neuen Text
                                                 holen. Die Betonung (Punkt, Komma, Doppel-
                                                 punkt) wird mit Handzeichen unterstützt.
Auch in der 2. Klasse wird gerechnet. Die IF-
Lehrperson hat dazu Posten vorbereitet, bei
denen ein Puzzle und Bewegung integriert
sind. Auf der einen Seite der Bank wird eine
                                                 Andrea Matt
Aufgabe ausgerechnet. Wer dazu noch Hilfe
                                                 IF-Lehrperson
braucht, kann den Zählrahmen oder das Aba-
co verwenden. Dann sucht man auf der ande-
ren Seit der Bank das Kärtchen mit der Lösung
der Rechnung. Nachdem man über die Bank
balanciert ist, darf man das Kärtchen verkehrt
auf die richtige Rechnung legen. Was entsteht
da wohl für ein Bild?
Es stehen verschiedene Niveaus bereit: Rech-
nen bis 20 und bis 100 (+ und-), einfache und
schwierige Aufgaben (3 Sterne).
                                                                                                9
März 2021 Ausgabe 3 - Schulen Emmen
Wer sind wir?

Philosophie – Café

Seit dem Sommer 2019 treffen sich jeden          rem auch, wie diese Leute gelebt haben. Jedes
Freitag Lernende der 3. bis 6. Klasse in         Mal dreht es sich um einen anderen Philoso-
den Räumen der Kunstplattform „akku“.            phen. Janina mag die spontanen Diskussionen.
Es handelt sich um ein Förderprogramm            Es wird ein Kärtchen aufgedeckt und man wird
der Schulen Emmen. Neun Schülerinnen             aufgefordert, seine Meinung zu einer philoso-
und Schüler aus allen Primarschulhäusern         phischen Frage kund zu tun. Wer hat sich die
                                                 Frage „Warum etwas kaufen, das man nicht
der Gemeinde treffen sich, um gemein-
                                                 braucht?“, oder „Wer sind wir?“ nicht auch
sam zu philosophieren und daraus Pro-
                                                 schon gestellt? „Im Philosophie-Café machen
jekte abzuleiten.
                                                 wir manchmal Experimente“, erzählt Janina.
                                                 Das Projekt „Roboter selber herstellen“ gehört
Auch eine Schülerin vom Meierhöfli besucht       zu ihren Highlights. Solche Projekte fördern
regelmässig das Philosophie-Café. Janina         die Kreativität und der Fantasie werden keine
Portmann von der 6a berichtet: „Immer am         Grenzen gesetzt.
Freitagmorgen vor der Pause haben wir Philo-
sophie-Café. Ich konnte mich dafür im letzten
Schuljahr anmelden.“ Vor den Ferien hat sie in
einem grossen Raum einen Film geschaut. Der      Janina Portmann
Film handelte von einem Mädchen, das später      Schülerin
Philosophin wurde. „Wir diskutieren über
verschiedene Philosophen und zeichnen am         Zita Eichhorn
Ende, was wir besprochen haben.“ Die Mei-        Lehrperson

nungen der Philosophen stehen dabei im
Zentrum. Die Lernenden erfahren unter ande-

                                                                                            10
Mediensensibilisierung                           ne Medienthemen denken. Ich weiss jetzt
                                                 auch, was ich machen muss, wenn Cybermob-
                                                 bing vorkommt. Oder wenn jemand beleidi-
                                                 gende Kommentare unter meine Videos oder
Das Wort „Mediensensibilisierung“ ist in         Videos von anderen schreibt. Ich finde das
aller Munde und macht natürlich auch             Thema sehr interessant.»
vor den Schulzimmern nicht halt. Aber
was heisst das genau für uns in der Schu-        «Ich habe gelernt, dass man nicht jede
le?                                              Freundschaftsanfrage akzeptieren muss. Man
                                                 soll nur von Personen, die man kennt, die
Das Zentrum Medienbildung und Informatik         Freundschaftsanfrage akzeptieren. Man soll
(ZEMBI) der Pädagogischen Hochschule in          nur Fotos von anderen Personen pos-
Luzern hat am Anfang des Schuljahres ein         ten, wenn die Personen «ja» sagen. Wenn
Projekt    „Mediensensibilisierung“    ausge-    man gemobbt wird, muss man es den Eltern
schrieben, an dem man sich als Schulklasse ab    sagen.
der 3. Klasse anmelden konnte. Der Auftrag
war, bis Ende April sechs vorbereitete Lektio-   Es ist spannend zu beobachten, mit welchem
nen zu dieser Thematik durchzuführen. An-        Elan die Lernenden die verschiedenen Frage-
schliessend werden die neuen Erkenntnisse        stellungen behandeln und ihre Meinung dazu
festgehalten und dem ZEMBI eingereicht. Alle     kundtun.
eingereichten Beiträge werden zu einem Buch
zusammengefasst.                                 Neben unserem Schulzimmer sind bereits
                                                 einige Plakate an der Wand aufgehängt wor-
                                                 den. Fortlaufend werden weitere Ergebnisse
Folgende Themen werden dabei beleuchtet:         auf den Plakaten zu sehen sein.
   §   soziale Medien
   §   Verhalten in den sozialen Netzwerken
   §   Sicherheit
   §   hinter den Kulissen                       Zita Eichhorn
                                                 Klassenlehrperson

In den verschiedenen Bereichen geht es da-
rum, dass die Lernenden einen Einblick in die-
se verschiedenen Themen erhalten und ihre
eigene Meinung dazu bilden können.

Die Klasse 6a hat sich für das Projekt ange-
meldet und befindet sich inmitten der Bear-
beitung. Während der gesamten Einheit ver-
fassen die Lernenden ein Tagebuch. Hier ein
paar Aussagen daraus:

„Ich habe in dieser Lektion gelernt, wie man
mit YouTube umgehen muss. Ich habe auch
erfahren, wie die anderen Kinder über einzel-

                                                                                         11
„Wenn Nala im
 Schulzimmer ist, sind die
Veränderungen deutlich
spürbar.“

Seit 2018 ist ein haariger Vierbeiner im
Meierhöfli anzutreffen. Die Rede ist von
Hündin „Nala“. Jede Woche darf sie ihre
Besitzerin, Lehrperson Evelyne Sieger,
einen Nachmittag lang in die Schule be-
gleiten. Die Anwesenheit der ausgebilde-
ten Therapiehündin soll den Kindern              Hundes Rücksicht und unterhalten sich leise.
nicht nur Freude bereiten, sondern sie           Dies schafft eine angenehme Lernatmosphäre,
auch beim Lernen unterstützen.                   in welcher sich die Kinder besser konzentrie-
                                                 ren können. Auch hyperaktive Kinder schaffen
                                                 es, sich zu fokussieren. Die Ruhigeren hinge-
                                                 gen können sich aktiver ins Geschehen mit-
                                                 einbringen. „Die Kinder sind sehr glücklich und
                                                 fühlen sich gut, wenn der Hund da ist“, meint
                                                 Evelyne Sieger.

                                                 Hund = Schulhund?
                                                 Nicht jeder Hund eignet sich für die Schule.
                                                 Um mit ihrer Hündin in einem schulischen
                                                 Umfeld professionell arbeiten zu können, ab-
                                                 solvierte Evelyne Sieger mit Nala die Ausbil-
                                                 dung zum „Therapiehund“. Zu Beginn der
                                                 Ausbildung definierte ein Wesenstest, ob sich
Dienstagnachmittag im Meierhöfli. Der Unter-
                                                 Nala für den hektischen und lebhaften Unter-
richt beginnt bald. Auf dem Stundenplan der
                                                 richtsalltag eignet. Ein freundliches Gemüt,
Klasse 4c steht „Bildnerisches Gestalten“. Die
Kinder sind aufgeregt, Vorfreude herrscht. An
diesem Nachmittag kommt Hündin Nala auf
Schulbesuch und lässt Kinderaugen strahlen.
Ein Effekt, den Evelyne Sieger immer wieder
freut. „Wenn Nala im Schulzimmer ist, sind die
Veränderungen deutlich spürbar.“ Die Lehr-
person beobachtet, wie die Kinder ruhiger
werden. Sie nehmen auf das gute Gehör des

                                                                                             12
gute Manieren und die Freude an Menschen
spielten dabei eine grosse Rolle. Danach durf-
te mit der Ausbildung begonnen werden. Mit
einer Prüfung für Hund - und Halter
wurde diese nach einem halben Jahr abge-
schlossen. Seither kann Nala gewinnbringend
für den Unterricht eingesetzt werden.

Tierisch gut drauf
Die Hündin kam von Beginn weg gut an.
Redzebije, Edin, Emelie und Janina sind mitt-
lerweile in der 6. Klasse. Die ehemaligen Schü-
                                                   heiten und Aufgaben. Damit Nala weiterhin
lerinnen und Schüler von Evelyne Sieger kön-
                                                   gerne zu Besuch kommt, müssen die Kinder
nen sich gut an Nala’s „Einsätze“ erinnern.
                                                   Rücksicht auf ihre Bedürfnisse nehmen. Dazu
„Manchmal hat Nala in ihrer Hundebox ge-
                                                   hat Evelyne Sieger mit ihrer Klasse Regeln
schlafen oder ist im Zimmer herumgelaufen.
                                                   aufgestellt. Zum Beispiel gibt es Orte im Schul-
Wir konnten sie streicheln oder ihr Hundekek-
                                                   zimmer, wo die Hündin nicht gestört werden
se geben.“ Was nach Ablenkung klingt, hatte
                                                   darf. Die Spiel-und Streicheleinheiten sind von
den gegenteiligen Effekt: „Nala lenkte uns
                                                   der Lehrperson klar geplant und stehen immer
nicht vom Unterricht ab. Wir hatten Zeichnen
                                                   unter Aufsicht.
und konnten uns durch sie besser konzentrie-
ren“. Die Zusammenarbeit mit einem Hund
bietet viele Chancen. Die Kinder lernen den
                                                   Bleibende Eindrücke
richtigen Umgang mit einem Hund. Ängste
                                                   Im Schuljahr 2019/2020 wechselten die dama-
können überwunden werden. „Anfangs hatte
                                                   ligen Lernenden von Evelyne Sieger in die 5.
ich etwas Angst vor Hunden“, gesteht eine
                                                   Klasse. Nala hatte bei den Kindern einen blei-
Schülerin. „Vor Nala aber nicht. Sie war immer
                                                   benden Eindruck hinterlassen. Dies spürt Eve-
sehr lieb. Die Angst ist verschwunden.“ Gerne
                                                   lyne Sieger nachhaltig, da sie immer noch viel
verbrachten die Schülerinnen und Schüler
                                                   von ihren ehemaligen Schülerinnen und Schü-
auch nach dem Unterricht noch Zeit mit Nala,
                                                   ler auf Nala angesprochen wird. Die Kinder
um sie zu streicheln oder um mit ihr zu spie-
                                                   wollen wissen, wie es ihrer Freundin geht.
len.
                                                   „Das zeigt mir, dass Nala nicht nur während
                                                   des Unterrichts präsent war. Es beschäftigt die
                                                   Kinder weiterhin, wie es ihr geht, und wann
Rücksicht nehmen
                                                   sie die Kinder wieder besuchen kommt.“
Für einen gewinnbringenden Einsatz darf die
Freude an der Arbeit nicht fehlen. „Nala gefällt
                                                   Annette Rüedi
der Schulalltag,“ betont Sieger. Kaum sei die      Lehrperson
Hundedame auf dem Parkplatz, wisse sie auch
schon, wo es hingeht. „Sobald sie die Kinder
im Blickfeld hat, zeigt sie grosse Freude!“ Ein
Schulbesuch hat einem Hund einiges zu bie-
ten: Viele Geräusche, Gerüche, Streichelein-
                                                                                                13
Spielzeugfreier
  Kindergarten

Das Spielen, die eigene Kreativität im           ermuntert die Kinder, viele Gestaltungsmög-
Spiel finden und ausdrücken, ist ein gros-       lichkeiten auszuprobieren. Das Projekt er-
ses Geschenk. «Das frei erfundene Spiel»         möglicht dem Kind Erfahrungen für das le-
                                                 benslange Lernen. Im «frei erfundene Spiel»
ist die eigentliche Sprache des Kindes.
                                                 eignet sich das Kind kreative Problemlösestra-
Durch die Werbung, aber auch durch die
                                                 tegien an und die Frustrationstoleranz wird
heutigen Wohnsituationen und die Ge-
                                                 erweitert. Es entsteht ein Zusammenhalt in
sellschaftsstrukturen hat das kommerziel-        der Gruppe. Im «frei erfundenen Spiel» entfal-
le Spielzeug überhandgenommen. In der            tet das Kind seinen natürlichen Bewegungs-
Freizeit wird das «frei erfundene Spiel»         drang. Sei dies im Klassenzimmer oder in der
immer mehr durch organisierte Freizeit-          freien Natur. Das Projekt «spielzeugfreier Kin-
angebote verdrängt.                              dergarten» dauert acht Schulwochen und wird
                                                 von der Fachstelle Akzent begleitet.

Im «frei erfundenen Spiel» lernt das Kind
selbstwirksam Strategien für das Lernen. Das     Einblicke in den Kindergartenalltag
Kind übt die Beziehungsfähigkeit. Das Selbst-    Es ist Montag, der 25.Januar 2021. Wir starten
vertrauen wird gefestigt, die Sprachkompe-       mit dem Buch «Wenn Spielsachen in die Feri-
tenz erweitert und geübt. Die Kinder beschaf-    en fahren». In dem Buch fahren alle Spielsa-
fen sich die Materialien aus der Natur und aus   chen in die Ferien. Die Spielsachen von unse-
dem Alltag. Deren Beschaffenheit wird unter      rem Kindergarten wollen auch in die Ferien
die Lupe genommen, verändert, erprobt und        fahren. Sie haben genug vom Spielen und
                                                 brauchen Erholung. Gemeinsam werden alle

                                                                                             14
Gegenstände in Umzugsschachteln gepackt
und weggebracht. Am Tag darauf ist der Kin-
dergarten fast leer. Es bleiben nur noch Ti-
sche, Stühle, Regale, Tücher, Holz und fragen-
de Kinderaugen. Was spielen wir, wenn alle
Spielsachen weg sind? Dürfen wir spielen, was
wir wollen? Wann spielen wir? Dürfen wir mit
den Stühlen und Tischen auch Hütten bauen?
Dürfen wir auch basteln? Fragen über Fragen
und Freude in den Augen. Natürlich brauchen
wir Regeln, denn spielzeugfrei bedeutet nicht
regelfrei. Gemeinsam arbeiten wir folgende
Regeln aus:

Ich trage sorge zu mir, zu den anderen und
zum Material.

Wenn es mir zu laut ist, schlage ich auf den
Gong.

Ich darf das Znüni essen, wo und wann ich
will.

Voller Motivation werden täglich Zusatzmate-
rialien aus dem Alltag wie Verpackungsmate-
rial, WC-Rollen und vieles mehr in den Kinder-
garten gebracht. Nur vereinzelt hören wir die
Frage: «Was soll ich tun? Ich habe keine Idee,
mir ist langweilig.» Gemeinsam schauen wir
die vorhandenen Möglichkeiten an, erarbeiten
eine Spielidee und unterstützen und begleiten
die Kinder, wo sie Hilfe benötigen. In der zwei-
ten Woche entwickelt sich die Idee, nach Re-
geln auf einer Matte zu kämpfen. So entste-
hen täglich neue Spielideen: Es werden Hütten
gebaut, gesägt, gehämmert, gebastelt und
experimentiert. Die ersten vier Projektwochen
sind so schnell vorbeigegangen und wir sind
gespannt, wie es weitergeht.

Nicole Mühlebach und Dagmar Santschi
Kindergartenlehrpersonen

                                                   15
Kurzinfos                                       Ferienplan

So erreichen Sie uns:                           Osterferien           02.04.21 –– 21.02.21

            Lehrer-        041 268 06 27        Auffahrt +           13.05.21 – 14. 05.21
            Zimmer                              Brückentag

            Pavillon 1     041 268 06 29        Pfingstmontag         24.05.21
            Kindergarten
                                                Fronleichnam +        03.06.21 – 04.06.21
            Pavillon 2     041 268 06 32        Brückentag
            Kindergarten
                                                Sommerferien          10.07.21 – 22.08.21
            Schulleitung   041 268 06 26
            Roman
            Brügger
                                                Bibliothek

                                                Öffnungszeiten:
            Webseiten
                                                Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag
            www.schulen-                        13.00 – 13.20 Uhr
            emmen.ch/Meierhoefli/

            www.meierhoefli-bl.ch               Fundkiste

                                                Verlorene Gegenstände befinden sich in der
                                                Fundkiste im UG (Hauptgebäude) unter der
                                                Treppe. Znüniboxen, Handschuhe, Mützen
Meldung bei Krankheit
                                                und Co. freuen sich, ihren Besitzer wieder zu
Bei Krankheit melden Sie ihr Kind über das      sehen.
Schulhaustelefon ab.

Telefonzeiten:                                  Tagesstruktur Meierhöfli
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13.00 Uhr bis 13.20 Uhr                         Anmeldeschluss für das
                                                kommende Schuljahr 21/22:
                                                31. März 2021
Urlaubsregeln                                   Weitere Informationen und Anmeldeformula-
                                                re unter www.emmen.ch/tagesstrukturen
Wenn Sie wegen einem wichtigen Grund ei-
nen Urlaub für Ihr Kind benötigen, so melden
Sie sich bei der Klassenlehrperson und fragen
nach einem Formular.
                                                 Verantwortlich: Annette Rüedi
                                                 Nächste Ausgabe: Juni 2021
                                                                                             16
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