MAX UHLIG GALERIE ALTE SCHULE AHRENSHOOP
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MAX UHLIG GALERIE ALTE SCHULE AHRENSHOOP Portrait und Landschaft Ausstellung vom 27. März bis 16. Mai 2021 Alle Arbeiten sind in der Galerie Alte Schule Ahrenshoop zu sehen. Für einen Besuch vor Ort ist im Moment eine telefonische Voranmeldung erwünscht. Preise bitte auf Anfrage. Höher aufgelöste Bilddaten erhalten Sie ebenfalls auf Anfrage. Tel.: 038220 66 33 0 / info@galerie-alte-schule-ahrenshoop.de
Max Uhlig Portrait und Landschaft Ende der sechziger Jahre, als sich Max Uhlig, nach seiner Tätigkeit als Druckgraphiker, wieder der Malerei zuwendet, wird die Landschaft Mecklenburgs zu einem der wichtigsten Inspirations- orte für ihn. Die Weite des Himmels, das noch zu findende Einsame, fast Unberührte der Natur und natürlich die Verbindung der Landschaft mit dem Wasser, geben ihm dafür wesentliche künstlerische Im- pulse. In dieser Landschaft kann Max Uhlig eine vollkommen eigenständige und bis heute lebendige Bildsprache entwickeln. Uhlig wird zum Regisseur und Dramaturg einer bildnerischen Landschaft, die den Geist des Naturnahen, des Romantischen genauso bindet wie den Geist der Abstraktion, der möglichen Loslösung vom eigentlichen Gegenstand. Nicht das Wiedererkennbare der Landschaft steht im Mittelpunkt des künstlerischen Prozesses, vielmehr ist es die Annäherung an Stimmungen im Moment des Betrachtens. Und das intensive Betrachten der Landschaft spielt im Vorfeld der eigentlichen malerischen Interaktion eine ganz wesentliche Rolle. Bevor Max Uhlig zu arbeiten beginnt, verinnerlicht er das Sichtbare fast bis zur Verfremdung. So können seine Bilder nicht im Atelier entstehen, sondern bedingen die direkte Anschauung und bedingen auch die das Sichtbare begleitende Atmosphä- re aus Luft, Gerüchen, Temperatur, Witterung und Geräuschen. Auch hier findet sich der Rückverweis auf die spätromantische Tradition der Plein-Air-Malerei des ausgehenden neunzehnten Jahrhunderts. Aber nicht die verklärende Flucht aus dem industriell Urbanen ist der Antrieb. Es ist die Suche nach einer zeitgemäßen Übersetzung des Gesehenen und Empfundenen, nach einer universellen Bildsprache im Angesicht von Ursprünglichkeit. So sieht man Max Uhlig in den siebziger Jahren bepackt mit Malutensilien und teils riesigen Lein- wänden zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs durch Mecklenburg über sandige Wege, steinige Hügel und Strände auf der Suche nach seinen Motiven. Er begreift sich als Medium zwischen dem Außen und dem zu findenden Abbild. Fast wie ein Derwisch verwebt er seine organischen Lineaturen unter dem Sound stimmlich-spontaner Laute zu Geflechten. Es ist verblüffend und faszinierend, welche Energien der Künstler aus seinen Naturbetrachtungen zieht. Welche Kraft er sieht, empfindet und vor allem, wie sie auf ihn als Künstler überspringt. Nicht das Ruhige, Abgeschiedene, Flüchtende der gesehenen Landschaft ist es, was sich dann auf seinen Bildern wiederfindet, vielmehr ist es eine herausfordernde und konfrontierende Leben- digkeit und Wildheit, unter der eine subtil-sensible Feingliedrigkeit sichtbar ist.
Man muss sich durch jene Geflechte arbeiten, muss jede Linie, jede Farbe wie einen Gedanken aufnehmen. Muss das Schwarz anheben, um darunter zu sehen, um das Werden und Vergehen auch im kleinsten Aquarell zu erspüren. Und immer wieder ist da, und dies trifft Uhlig mit äußerster Präzision, auch der Atem, das Typische der gerade porträtierten Landschaft. Das, was wir an einer Landschaft erinnern, ist die Stimmung, ist unsere Stimmung in ihr, ist unse- re innere Verfasstheit im Spiegel der Landschaft. Selten sind es Details von Büschen, Bäumen, Stränden, Steinen. Diese Details werden im Laufe der Jahre, in Anbetracht der sich immer mehr und wieder überla- gernden Ansichten landschaftlicher Konstellationen austauschbar, aber eben nicht jenes von uns direkt und unmittelbar-subjektiv Erlebte. Dies bleibt. Im Idealfall ein Leben lang. Und auf dieser Suche ist der Dresdner Maler Max Uhlig. Diese Suche ist sein Weg. Ganz gleich in welcher Landschaft er steht, sei es eine sächsische, eine mecklenburgische oder eine französische, sie bleibt für ihn der Spiegel des eigenen Ichs. Das Max Uhlig es ebenfalls vermag, sich dem menschlichen Portrait auf ähnliche Art und Weise zu nähern, zeigt einmal mehr die Kraft, Vitalität und Leidenschaft eines dem Leben zugewandten einzigartigen Künstlers. Max Uhlig sieht in das Antlitz seines Gegenübers wie in eine Landschaft. Seine Brustbilder und Portraits zeugen von einer fast schon psychologischen Destrukturierung, einem Zerlegen der portraitierten Persönlichkeit in Einzelstrukturen. Uhlig trennt Landschaft und Portrait ganz klar, wenn auch auf den ersten Blick der Duktus ähnlich scheint. Nimmt Uhlig die Landschaft als Stimmung, als einen Komplex aus Luft, Licht, Form, Vision und eigener Verfasstheit, so nähert er sich dem Portrait, dem menschlichen Antlitz auf intellektuellere und vor allem zweifelnde Weise. Hier steht nicht zwingend der Impuls im Vordergrund. Uhlig legt auf sensibelste Weise Schicht für Schicht offen. In hauchdünne Ebenen zerlegt Uhlig sein Gegenüber in einem rein geistigen Prozess. Um es dann, Ebene für Ebene malerisch, zeichnerisch zusammen zusetzen, übereinander zulegen. Ein vertrackter Prozeß der zweifelnden Annäherung. Was dann entsteht, ist in seiner neuen Komplexität nur noch schwer fassbar. Es ist letzten Endes etwas vollkommen Neues und doch auch nicht. Uhlig schafft es – und das ist seine einzigartige inspirierte Magie – dem Abbild das typische der jeweiligen Physiognomie zu geben, also tatsächlich eine sofort erkennbare Ähnlichkeit herzustel- len, auf der anderen Seite aber Verschlossenes, Verdecktes, Verborgenes also Nicht-Sichtbares, sichtbar zu machen. Eine Aura zu schaffen, die die teils unbegreifliche Komplexität das menschlichen Subjektes, sicher nicht rational erklärbar, aber unbedingt fühlbar macht. Robert Dämmig, März 2021
Portraitstudie (4), 1972, 42 x 31 cm, Tusche auf transparentem Umdruckpapier Portraitstudie (2), 22.12.1975, 42 x 30,2 cm, Tusche auf transparentem Umdruckpapier
Max Uhlig, Kleine Baumreihe vor Ocker, Öl auf Leinwand auf Hartfaserplatte kaschiert, 28 x 92 cm, 2003
Max Uhlig, Portraitstudie (14), Januar 2009, 62,5 x 46 cm, Aquarell auf Bütten Max Uhlig, Profil - Fragment (Kopf Gleichmann), 2008, 60 x 45 cm, Aquarell auf Bütten
Max Uhlig, Baumkrone vor hellem Himmel, Okt. 2009, Öl auf Leinwand, 60 x 120 cm
Max Uhlig, Portraitstudie frontal (13), Januar 2009, 67 x 48 cm, Aquarell auf Bütten Max Uhlig, Portraitstudie 12, Juni 1987, 58,5 x 46,3 cm, Aquarell auf Japanpapier
Max Uhlig, Brustbild - Kopf, 2006, 62,5 x 56 cm, Tusche auf Holzschnittpapier
Max Uhlig, Pflanzliche Formen über Böschung, 1983, 26 x 73,5 cm, Aquarell auf Japanbütten
Max Uhlig, Portraitstudie 1, 1974, 42 x 31,7 cm, Tusche auf transparentem Umdruckpapier Max Uhlig, Kopfstudie nach Hans Jüchser, 975, 55,5 x 42 cm, Lithotusche auf transparentem Umdruckpapier
Max Uhlig, Faucon (2), Öl auf Leinwand, 50 x 160 cm, Okt. 2009
Max Uhlig, Doppelbildnis Junges Paar, 1992, 52 x 40,5 cm, Aquarell
Max Uhlig, Georgshöhe (bei Penzlin), 19. VIII. 1984, 60 x 160 cm, Öl auf Leinwand
Max Uhlig, Portraitstudie 3, 1972, 42 x 28,4 cm, Tusche auf transparentem Umdruckpapier
Kopf Brustbild, 74,5 x 49 cm, Tusche auf Japanpapier Skizze nach Frau Czerny, 1985, 65 x 54,5 cm, Tusche auf Japanpapier Kopf-Brustbild (Sabine), 1986, 62 x 54 cm, Tusche auf Japanpapier Portraitstudie (8), Januar 1975, 64,2 x 48,6 cm, Tusche auf Holzschnittpapier Portraitstudie 9,1977, 63,5 x 48 cm, Tusche auf Japanpapier Portraitstudie (7), 1993, 53,5 x 45,3 cm, Tusche auf Vlies
Max Uhlig, Dünenstudie (Rømø), Öl auf Leinwand, 23.IX.1989, 70 x140 cm
MAX UHLIG VITA geboren am 23. Juni 1937 in Dresden 1951-54 Lehre als Schriftzeichner 1955-60 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Hans Theo Richter und Max Schwimmer 1961-63 Meisterschüler an der Deutschen Akademie der Künste Berlin bei Hans Theo Richter 1979 Preis der 6. British International Print Biennial Bradford 1987 Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste der DDR 1991 Preis der 21. Biennale Sao Paulo 1991-2010 Arbeitsaufenthalte in der Provence 1992 Goldmedaille bei der 10. Norsk International Print Triennial Frederikstad 1995-2002 Professur an der Hochschule für Bildende Künste Dresden 1998 Hans-Theo-Richter-Preis der Sächsischen Akademie der Künste 2003 Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden · 2005 Villa Massimo 2005 Kunstpreis der Künstler (Große Kunstausstellung Düsseldorf) 2005 Arbeitsaufenthalt in China · 2006 und 2009 Preise bei der 14. und 15. International Print Triennale Seoul (Korea) lebt in Dresden Persönliche Ausstellungen (Auswahl) 1965 Galerie Kühl Dresden 1967 Lindenau-Museum Altenburg 1971 Museum für Bildende Künste Leipzig (Graphisches Kabinett) 1978 Kupferstich-Kabinett Dresden, Galerie Mouffe Paris 1979 Galerie Arkade Berlin · 1980 Galerie Alvensleben München 1981 Galerie Clara Mosch Karl-Marx-Stadt 1984 Galerien Brusberg Berlin und Hannover 1986, 2004 Galerie Oben, Karl-Marx-Stadt/Chemnitz 1987, 1997 Galerie am Sachsenplatz Leipzig 1988, 1991, 1996, 2000 Galerie Beethovenstraße Düsseldorf 1990 MUSEUM WALDHOF Bielefeld 1991 Stadtgalerie Kiel, Mönchehausmuseum für Moderne Kunst Goslar, Museum Mors- broich Leverkusen 1993 Staatliche Kunstsammlungen Dresden 1994 Villa Merkel Esslingen, Kunstmuseum Düsseldorf, Pfalzgalerie Kaiserslautern, Kunstmuseum Singen 1994, 1995 Musée d‘Art Moderne Liège 1996 Galerie Scheffel Bad Homburg, Städtisches Museum Albstadt 1992, 1996, 1999, 2005 Galerie Gabriele von Loeper Hamburg 1996, 2000, 2002 Galerie Barthel bzw. Barthel + Tetzner Berlin 1997 Galerie Döbele Dresden, PreussenElektra Hannover 1997-2000 Souveräne Wege (gemeinsam mit Altenbourg, Claus, Glöckner, Göschel und Morgner) Städtische Museen Jena, Kunsthalle Darmstadt, Galerie Oben Chemnitz, ZDF- Sendezentrum Mainz 1998 Städtische Galerie Schwäbisch Hall 1999 Galerie Arnés + Röpke Madrid und Köln, Kunstverein Düsseldorf, Galerie Röpke Köln 1999 Sächsische Akademie der Künste Dresden, Neue Chemnitzer Kunsthütte Chemnitz, Kunstverein Coburg
2002 Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst München, Oktogon der Hochschule für Bil- dende Künste und Volksbank Dresden 2003 Deutsche Bank Köln 2004-05 Kunsthalle Dominikanerkirche Osnabrück 2005 Galerie von Loeper Hamburg · 2006 Galerie Lehr und Galerie Linneborn Berlin 2007 Sanshang Art Gallery Peking 2007 Ningbo-Museum of Art Ningbo (China) Leonhardi-Museum Dresden, Galerie am Sachsenplatz Leipzig, Büchergilde Gutenberg Frankfurt/M., Galerie Oben Chemnitz, Galerie Klose Essen, Toni-Merz Museum Sasbach- Obersasbach 2009 Galerie am Sachsenplatz Leipzig, Galerie Klose Essen 2010 Galerie von Loeper Hamburg 2011 Galerie Scheffel Bad Homburg, Kunstverein Bayreuth, Galerie Döbele Dresden, Bran- denburgische Kunstsammlungen Cottbus.
Galerie Alte Schule Ahrenshoop Dorfstraße 16 18347 Ostseebad Ahrenshoop Tel.: 038220/66330 | Fax 038220 66 03 21 I Galerie 038220 / 67 95 93 Kommende Ausstellungen 2021: Friedrich Porsdorf (*1938) Ausstellung vom 22.05.-27.06./ Vernissage: Freitag, 21.05.2021 Lyonel Feininger (1871 – 1956) Zum 150. Geburtstag – Ausstellung vom 03.07.-15.08./ Vernissage: Freitag, 02.07.2021 Moritz Götze (*1964) Ausstellung vom 22.08.-26.09./ Vernissage: Samstag, 21.08.2021 zur Langen Nacht der Kunst Gerhard Moll (1920 – 1986) Ausstellung vom 02.10.-31.10./ Vernissage: Freitag, 01.10.2021 Änderungen aufgrund der aktuellen Situation vorbehalten.
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