MDB MÖLLER IM EUROFIGHTER - IN DER CHAMPIONS LEAGUE - FORUM LUFT ...

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06. FEBRUAR 2019 I ISSN 2194-0088 I 12. JAHRGANG                           AUSGABE 05

MdB Möller im Eurofighter                                              3
                                                                       Mitflug von MdB
                                                                       Möller im
                                                                       Eurofighter

                                                                       6
                                                                       „Immer noch
                                                                       Winter“ -
                                                                       Bericht des
                                                                       Wehrbeauftragten

                                                                       10
                                                                       Tornado-Nachfolge:
                                                                       Eine Entscheidung
                                                                       und ihre Folgen

In der Champions League                                                12
                                                                       Rollout der F-35 für
                                                                       die niederländische
                                                                       Luftwaffe

                                                                       16
                                                                       Logistikbataillon
                                                                       171 testet
                                                                       Exoskelette

                                                                       18
                                                   © Foto: Lindhorst

                                                                       Neuer Studiengang
                                                                       an der HSU
                                                                       Hamburg
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USA setzen INF-Vertrag aus –
Debatte über mögliche Reaktionen

                                                                                                                                      © Foto: State Dept Image
Washington/Moskau/Berlin, 1. Februar 2019. Die USA setzen den
atomaren INF-Abrüstungsvertrag mit Russland aus. In sechs Mona-
ten werde Russland der formale Rückzug aus dem Vertrag mitgeteilt,
sagte US-Außenminister Mike Pompeo am Freitag in Washington. Bis
dahin habe die Regierung in Moskau Zeit, zur Vertragstreue zurück-
zukehren. Die NATO-Partner erklärten ihre volle Unterstützung für
                                                                                                      US- Außenminister Mike Pompeo
das Vorgehen der USA.

Die Auseinandersetzungen drehen sich hauptsächlich um den neuen russischen Marschflugkörper
Novator 9M729. Aus Sicht der USA übertrifft dessen Reichweite die im INF-Vertrag festgelegten Gren-
zen. Russland bestreitet das und wirft der Regierung in Washington vor, unter einem Vorwand aus dem
INF-Vertrag aussteigen zu wollen, um freie Hand für die Entwicklung neuer Raketen zu bekommen.

NATO stellt sich hinter die USA
Merkel bekräftigte die deutsche Einschätzung, Russland habe den INF-Vertrag verletzt. Sie rief dazu auf,
die Zeit bis zum endgültigen Ausstiegsdatum in sechs Monaten zu nutzen, um doch noch eine Wende
herbeizuführen „Ohne den Vertrag wird es weniger Sicherheit geben”, twitterte Außenminister Heiko
Maas. „Wir brauchen keine Aufrüstungsdebatte, sondern eine umfassende Rüstungskontrolle.”

Kremlchef Putin sagte bei einem Treffen mit Außenminister Sergej Lawrow und Verteidigungsminister Ser-
gej Schoigu am Samstag, weitere Verhandlungen mit den USA solle es zu dem Thema vorerst nicht geben.
Er kündigte an, dass Russland nun auch an neuen, landgestützten Hyperschall-Mittelstreckenraketen ar-
beiten werde. Moskau werde aber nur dann Mittelstreckenraketen aufstellen, wenn Washington dies tue.

                                                                 Keine Option ausschließen
                                                                 Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
                                                                 Johann David Wadephul, betonte: „Angesichts dieser Situation war
                                              © Foto: Chaperon

                                                                 es grundlegend falsch von Außenminister Maas, ungefragt und von
                                                                 vornherein bereits mögliche NATO-Reaktionen auszuschließen. Das
                                                                 untergräbt die Geschlossenheit des Bündnisses und schwächt die
                                                                 Verhandlungsposition gegenüber Russland. Alle Optionen müssen
 Johann David Wadephul
                                                                 auf dem Tisch bleiben.“

Darauf reagierte SPD-Generalsekretär Klingbeil: „Die Union
warnt unseren Außenminister davor sich der Stationierung
neuer atomarer Mittelstreckenraketen in Deutschland
                                                                                                                                       © Foto: Koch

und Europa entgegenzustellen. Das ist der falsche Weg.“
Deutschland werde sich von US-Präsident Donald Trump
und Putin nicht treiben lassen. „Ich will keine neue atomare                                   Lars Klingbeil
Aufrüstungsspirale.“

                                              Für den stellvertretenden FDP-Fraktionsvorsitzenden, Alexander Graf
                                              Lambsdorff, hätte der Konflikt „von Anfang an ganz oben auf Deutsch-
                                              lands außenpolitischer Agenda stehen müssen. Dass dies nicht der Fall
                                              war, ist auch ein Versagen sozialdemokratischer Außenpolitik. Bei einer
                             © Foto: Sablon

                                              Krise um einen Eckpfeiler der europäischen Sicherheitsarchitektur darf
                                              Deutschland nicht warten, bis es fünf vor zwölf ist.“

 Alexander Graf Lambsdorff

06. Februar 2019 | Ausgabe 05
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Mission
accomplished!

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                       Unmittelbare
                       Eindrücke
© Foto: Lindhorst

   MdB Möller mit
   Oberst Ohlemacher

                       Wittmund, 5. Februar 2019. „Topfit“ sei sie. Oberstabsarzt Udo Herrmann, Fliegerarzt des Taktischen
                       Luftwaffengeschwaders 71 „Richthofen“, hätte die Bundestagsabgeordnete Siemtje Möller sonst
                       auch nicht fliegen lassen. Nach einer Untersuchung im Flugmedizinischen Institut der Luftwaffe und
                       diversen Einweisungen, einschließlich eines Simulatorfluges, war es gestern soweit.

                       Pünktlich um 16 Uhr hob die stellvertretende Sprecherin der Arbeitsgruppe Sicherheits- und Vertei-
                       digungspolitik der SPD-Fraktion zu einem Alarmrotten-Übungsflug ab. Am Steuerknüppel des Dou-
                       ble-Seaters war „Baron 1“, Kommodore Oberst Kai Ohlemacher. Eine Stunde lang trainierte er zusam-
                       men mit der zweiten Maschine, geflogen vom Kommandeur der Fliegenden Gruppe, Oberstleutnant
                       Sebastian Fiedler, das Abfangen eines nicht identifizierten Flugzeuges über Norddeutschland.

                       Die Gestellung der Alarmrotte Nord gehört zum Kernauftrag des Ge-
                       schwaders. Dafür stehen zwei Eurofighter in ständiger Bereitschaft,
                       um die Sicherheit im NATO-Luftraum und dem Luftraum über Deutsch-
                       land zu garantieren. In 24-Stunden-Schichten wird nicht nur den Pilo-
                       ten, sondern auch den Technikern viel abverlangt.                                                         © Foto: Gronewold

                       „Es ist mir wichtig zu wissen, worüber ich spreche“, betonte die im Wahl-
                       kreis Friesland - Wilhelmshaven – Wittmund direkt gewählte Abgeordne-
                       te. „Gerade weil wir eine Parlamentsarmee haben“, sei es für sie als Man-
                       datsträger unabdingbar, unmittelbare Eindrücke und Erfahrungen von
                       den vielfältigen Herausforderungen der Bundeswehr zu haben. Das fängt
                       schon bei der persönlichen Ausrüstung und Bekleidung an, die auch sie                            Möller im
                       sich für den Flug von anderen Soldaten ausleihen musste.                                     Anti-G-Anzug

                       „Infrastruktur auf links drehen“
                       Das Taktische Luftwaffengeschwader 71 „Richthofen“ verfügt derzeit über 17 Eurofighter. 21 Pilo-
                       ten sind für den Auftrag QRA (Quick Reaction Alert) qualifiziert. Im Schnitt fliegen die Piloten 80 – 85
                       Flugstunden pro Jahr. Dem Geschwader sind für 2019 3.100 Flugstunden zugeteilt. Die Infrastruk-
                       tur des Fliegerhorstes Wittmundhafen ist in einem desolaten Zustand. „Wir werden alles auf links
                       drehen“, sagt Ohlemacher. Rund 350 Millionen Euro sind bis 2030 für die Modernisierung vorgese-
                       hen. Auch dies ein wichtiger Punkt für Siemtje Möller. Sie will die Bauvorhaben als Modellprojekt
                       für eine deutliche Beschleunigung sehen. Das BMVg könne beispielsweise die Personalkosten für
                        zusätzliche Mitarbeiter in den                                Bauämtern mitfinanzieren, um so die
                                     Zeit für die                                              Realisierung zu verkürzen.
                                                                                                                                                               © Foto: Lindhorst

                       06. Februar 2019 | Ausgabe 05                                                             „Baron 1“ mit Doppelsitzer 30 + 02 gestartet.
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             Werbung für Pilotinnen

                                                                                                                              © Foto: Lindhorst
             Personalwerbung ist für Möller ganz
             wichtig. Eine Pilotin gibt es schon im Ge-
             schwader. „Frauen können alles! Auch
             Jets fliegen“, sagte Möller. Deshalb sei ihr
             auch so wichtig, diesen Flug durchzufüh-
             ren. Ein halbes Jahr hat die Vorbereitung
             gedauert. In Fürstenfeldbruck wurde sie
             auf Herz und Nieren untersucht, da sie
             exakt dieselben körperlichen Anforde-                                  Erster Erfahrungsaustausch nach der Landung.
             rungen erfüllen muss wie alle Piloten.

             Nach einer Stunde Flugzeit landete Oberst Ohlemacher den Jet planmäßig wieder auf dem Heimat-
             flughafen. Er rollte vor dem Shelter 14 aus. Gespannt blickten das Bodenpersonal und die anwesen-
             den Gäste auf das Cockpit. Manch einer hatte ein fahles Gesicht auf dem hinteren Sitz erwartet. Das
             Gegenteil war der Fall. Als wäre es das Normalste auf der Welt, lächelte Möller alle an und winkte ihrer
             Familie zu, die ebenfalls vor Ort war. „Ich bin total beeindruckt“, sagte sie. „Kurz nach dem Take Off
             sind wir senkrecht durch die Wolken geflogen! Auch beim Looping ging es.“ Nur in den engen Kurven
             war ihr manchmal etwas mulmig.

             „MöllerMittendrin!“ – so lautet ihr Motto. Und so ging ein Tag zu Ende, an dem Siemtje Möller wert-
             volle Erfahrungen sammelte, die sie sowohl im Wahlkreis als auch bei ihrer politischen Arbeit in Berlin
             nutzen wird. (liho)

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            06. Februar 2019 | Ausgabe 05
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Wehrbeauftragter beklagt „Überorganisation“
in der Bundeswehr
 © Foto: BT/Melde

Berlin, 29. Januar 2019. Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Dr. Hans-Peter Bartels, hat
am Dienstag, 29. Januar 2019, den Wehrbericht für das Jahr 2018 an Bundestagspräsident Dr. Wolfgang
Schäuble übergeben. Im Beisein des Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses, Wolfgang Hellmich,
und der Obleute der Fraktionen lobte Bartels die Zusammenarbeit mit dem Ausschuss und sagte bei
der Übergabe, es gebe zwar an manchen Stellen Fortschritte, doch sei dies „zu wenig“. Vor der Bundes-
pressekonferenz stellte er den Bericht vor.

Hier einige Auszüge:

„Mein Bericht für das Jahr 2018 beschreibt die Personallage der Bundeswehr weiterhin als angespannt,
die materielle Lage nach wie vor als mangelhaft. Schwerpunktthema ist diesmal das Verwaltungsma-
nagement – in den Augen vieler Soldaten: das „Bürokratiemonster Bundeswehr“. Oder mit anderen
Worten: die strukturellen Aspekte der aktuellen Bundeswehrprobleme.

Zunächst ein paar Zahlen: Bis zum Jahr 2025 soll der militärische Personalkörper auf‘ 198.500 aktive
Soldatinnen und Soldaten aufwachsen. Ende 2018 waren es 181.000. Zur Zeit sind in der Bundeswehr
aus den unterschiedlichsten Gründen 21.500 Dienstposten von Offizieren und Unteroffizieren nicht be-
setzt. Andere müssen deren Aufgaben miterledigen.

Dieses verbreitete Lückenbüßertum belastet das Bestandspersonal. Obwohl die Bundeswehr im Be-
richtsjahr ein Plus von 4.000 Zeit- und Berufssoldaten meldet, ist im Gegensatz dazu die Zahl der neu
in die Bundeswehr eingetretenen Soldatinnen und Soldaten um 3.000 auf nur noch 20.000 Neueintritte
gesunken (2017: 23.000), der niedrigste Stand in ihrer Geschichte.

Das heißt, die Bundeswehr wächst, aber sie gewinnt immer weniger neues Personal. Für den dringend
erforderlichen Anstieg der Personalzahlen sorgt im Moment ganz entscheidend die Verlängerung be-
stehender Zeitverträge. So wird die Bundeswehr älter und immer mehr eine kompakte Berufsarmee.
Für den lebendigen Austausch mit der Gesellschaft ist das nicht ideal (in den alten Zeiten der großen
westdeutschen Wehrpflicht-Bundeswehr: 250.000 Neueintritte im Jahr). Signifikant sinkt auch die Zahl
der Bewerberinnen und Bewerber für den militärischen Dienst: von 58.000 im Jahr 2016 über 57.000 im
Jahr 2017 auf 52.000 im Berichtsjahr. Dieser negative Trend gibt Anlass zur Sorge.

06. Februar 2019 | Ausgabe 05
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Ein Hauptkritikpunkt der Soldatinnen und Soldaten bleibt die materielle Einsatzbereitschaft. Im fünften
Jahr nach dem Epochenjahr 2014 (mit den Beschlüssen des NATO-Gipfels von Wales zur Reaktivierung der
kollektiven Verteidigung) sind unsere national beschlossenen Trendwenden ganz überwiegend noch nicht
spürbar. Das System der Mangelbewirtschaftung besteht in allen Bereichen fort. Die NATO-Speerspitze
VJTF 2019 ist wie die VJTF 2015 auf das massive Hin- und Herleihen von Ausrüstung angewiesen. Das schließt
persönliche Ausstattung wie Schutzwesten oder auch Nachtsichtgeräte mit ein.
...
Ein Sofortprogramm wäre gut, man kann auch Befreiungsschlag sagen: jedenfalls für die kleinen Dinge,
die schon erfunden, getestet, zertifiziert und in die Bundeswehr eingeführt sind. Die Vollausstattung steht
so bisher nur auf dem Papier, zu realisieren bis 2031. Ersatzteile fehlen weiterhin in großem Ausmaß; In-
standsetzungen bei der Industrie ziehen sich hin; der Ausbildungsbetrieb leidet, besonders stark bei den
fliegenden Verbänden aller Teilstreitkräfte, egal ob Kampfflugzeug oder Hubschrauber, aber auch bei den
Boots- und Schiffsgeschwadern der Marine. Das alles ist, wie auch die Panzerklarstände oder die Funkaus-
stattungsmisere des Heeres, aus den vergangenen Jahresberichten bekannt.

Ich würde gern berichten: Es ist Frühling, alles wird neu. Aber die Wahrheit lautet: Es ist immer noch Winter.
Immerhin gibt es jetzt Pläne für den Frühling, etwa das neue Fähigkeitsprofil.

Ein absolutes Muss ist die Beschleunigung der Beschaffung. So steht es auch im Koalitionsvertrag.

Der Bericht zeigt am großen Beispiel Tornado und am kleinen Beispiel Fliegerkombis, wie viele Instanzen
jeweils an der gleichen Sache arbeiten, aus ihrer jeweiligen fachlichen Perspektive. Aber selbst wenn jeder
alles zu 100 Prozent richtig macht, ist zu oft das Ergebnis nicht gut: Es dauert zu lange, die Qualität stimmt
nicht, die Kosten explodieren, oder es gibt gar keine Lösung. Wer ist dafür verantwortlich? Wieso sind alle
Probleme bekannt, aber lassen sich so schwer lösen?
…
Unter dem Titel „Innere Führung heute“ hat die Verteidigungsministerin 2017 ein Projekt gestartet, dessen
Ergebnisse jetzt vorliegen. Die Soldatinnen und Soldaten selbst sind gefragt worden, wo sie Probleme se-
hen. Was man über die Erkenntnisse hört, klingt sehr realistisch. Mir sagen viele Soldaten: „Wir verwalten
uns zu Tode.“ Um das zu ändern, braucht man keine weiteren Analysen oder Kommissionen mehr, sondern
Strukturentscheidungen. Zum Beispiel: Die Zentralisierung der Nutzungsverantwortung für das Wehrma-
terial aller Teilstreitkräfte beim BAAIN Bw in Koblenz war ein Fehler. Das Amt ist bekanntermaßen überlas-
tet. Nicht beim Beschaffer, sondern beim Nutzer sollte die Pflege der Einsatzbereitschaft liegen. Das spart
Zeit, Geld und Nerven.
…
Unsere Bundeswehr, wie ich sie im Moment erlebe, leidet an Unterbesetzung und gleichzeitig an Über-
organisation. Zu viel Arbeit wird doppelt getan oder gegeneinander. Zu viel Arbeitszeit muss an schlechte
Strukturen verschwendet werden. Und dabei ist auch nicht immer jedes teure Digitalisierungsprojekt eine
Hilfe.
…
Ausdrücklich begrüße ich Reformen bei der Ausbildung, auch als Konsequenz aus gravierenden Fällen des
vorvergangenen Jahres. Körperliche Leistungsfähigkeit ist trainierbar, sie kann und darf nicht immer schon
vorausgesetzt werden.

Ein letztes Wort: Der Verteidigungshaushalt für 2019 ist gut – mit 43,2 Milliarden Euro fast fünf Milliarden
mehr als 2018. Am fehlenden Geld muss nichts mehr scheitern. Jedenfalls wenn das Koalitionsziel 1,5 Pro-
zent vom BIP bis 2024 Bestand hat.

Aus der Perspektive der Soldatinnen und Soldaten ist der Erwartungsdruck sehr groß. Jetzt ist es Zeit für
Entscheidungen.“

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen sieht die Bundeswehr trotz fortbestehender Mängel bei
Personal und Ausrüstung auf dem richtigen Weg. „Da muss man einen langen Atem haben und kraftvoll
den Weg weiter nach vorne gehen“, sagte von der Leyen. Sie betonte, es gebe bei der Bundeswehr ein dy-
namisches Wachstum und «viele Modernisierungsschritte, beim Material, beim Personal» und bei den Fi-
nanzen. „Wir haben im Schnitt jede Woche einen neuen Panzer in der Truppe, im Schnitt jeden Monat ein
neues Flugzeug oder einen neuen Hubschrauber, jedes Jahr ein neues Schiff.“ Auch ein Teil der derzeit un-
besetzten Stellen werde mit Hilfe von rund 35.000 Frauen und Männern geschlossen werden können, die
sich derzeit in der Ausbildung befänden.

Den Bericht finden Sie hier.
Und hier sein komplettes Statement vor der Bundespressekonferenz.

06. Februar 2019 | Ausgabe 05
MDB MÖLLER IM EUROFIGHTER - IN DER CHAMPIONS LEAGUE - FORUM LUFT ...
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Handbremse lösen - Trendwenden spürbar umsetzen!
Bundeswehrverband zum Bericht des Wehrbeauftragten

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Berlin, 29. Januar 2019. „Gemessen am heutigen Auftrag, der Gleichrangigkeit von Landes- und
Bündnisverteidigung sowie internationalem Krisenmanagement, befindet sich die Bundeswehr im
schlechtesten Zustand seit der Wiedervereinigung“, erklärte der Bundesvorsitzende des Deutschen
BundeswehrVerbandes, Oberstleutnant André Wüstner, zur Vorlage des Berichtes für das Jahr 2018
durch den Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, Hans-Peter Bartels. „Wir haben kein Er-
kenntnisproblem, wenn es um die Herausforderungen bei Personal, Material oder Infrastruktur geht,
sondern ein handfestes Umsetzungsproblem“, so Wüstner weiter.
Für den BundeswehrVerband ist klar, was in dieser Situation endlich klappen muss: Die Konkurrenz-
fähigkeit der Bundeswehr als Arbeitgeber ist nachhaltig zu stärken, um die Personallage in den Griff
zu bekommen. Die Beschaffungsvorhaben sind zu beschleunigen und die passende Infrastruktur ist
bereitzustellen.

Aus diesem Grund sind die von der Bundesregierung derzeit vorbereiteten Gesetzgebungsvorhaben
zur Stärkung der Einsatzbereitschaft der Bundeswehr von richtungsweisender Bedeutung.

Zudem ist die Einsatzbelastung der Streitkräfte aufgrund der anspruchsvollen Reorganisation zumin-
dest temporär zu reduzieren. Schließlich muss es unbedingt gelingen, die bestehenden Führungser-
schwernisse zu beseitigen. Die Überregulierung muss durch eine sinnvoll angelegte Dezentralisierung
von Aufgaben reduziert, Verantwortung und Vertrauen in alle Führungsebenen zurückgegeben werden.
Nur so kann wieder eine Fehlerkultur in der Bundeswehr geschaffen werden und das Prinzip „Führen
mit Auftrag“ gerettet werden. Mit Blick auf Beschaffung und Infrastruktur muss über zeitlich befristete
Sonderverfahren nachgedacht werden, wenn die momentan festgelegten Verfahren der notwendigen
Geschwindigkeit entgegenstehen. „Der Wehrbeauftragte hat recht. Es bedarf endlich eines Befreiungs-
schlages, besser heute als morgen“, so der Bundesvorsitzende.

Wüstner weiter: „Das Verteidigungsministerium steht einerseits auf dem Gaspedal und hat anderer-
seits gleichzeitig die Handbremse – Stichworte sind Bürokratiemonster und dysfunktionale Strukturen
– gezogen. Trotz hoher Drehzahlen kommen wir nicht voran und haben zeitgleich einen enorm hohen
Verschleiß in der gesamten Bundeswehr zu verzeichnen. Die Bremse muss endlich gelöst werden. Mit
mutigen und klugen Entscheidungen wird es gelingen, die Bundeswehr zügig ihrem Auftrag gerecht
auszustatten und die Trendwenden spürbar umzusetzen.“ Dabei gehe es zum einen um die Herstellung
der vollen Einsatzbereitschaft der Streitkräfte, zum anderen aber auch – und das sei in der heutigen Zeit
wichtiger denn je – um die Wiederherstellung von Glaubwürdigkeit als Grundlage von Vertrauen in Poli-
tik. Das gelte sowohl innerhalb der Bundeswehr als auch in der ganzen Gesellschaft, betonte Wüstner.

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              Erhebliche Umsetzungsdefizite
              BDSV e.V. zum Bericht des Wehrbeauftragen des Deutschen Bundestages

              Berlin, 29. Januar 2019. Der aktuelle Bericht des Wehrbeauftragten Dr. Hans-Peter Bartels legt ein-
              mal mehr die Mängel bei der Einsatzbereitschaft des in der Bundeswehr genutzten Gerätes und
              die immer noch bestehenden Beschaffungslücken offen. Der BDSV hat dem BMVg hierzu schon
              seit langem klare Empfehlungen vorgelegt, um die Einsatzbereitschaft nachhaltig zu verbessern
              und die Beschaffung schneller und effizienter zu machen. Es bestehen jedoch auf Seiten der Bun-
              deswehr – trotz allen Bemühens - nach wie vor erhebliche Umsetzungsdefizite.

              Zur Verbesserung der Einsatzbereitschaft empfiehlt der Verband schon seit Jahren

              (1)    die Ausstattung konkreter Projektteams mit Vergabe- und Budgetverantwortung,
              (2)    vorausschauendes Ersatzteilmanagement,
              (3)    Optimierung des Ersatzteilmanagements durch Prognosefähigkeit und eine
                     vorausschauende Instandhaltung,
              (4)    Bereitstellung von geprüften und zertifizierten Ersatzteilen bei Optimierung der Prüfverfahren,
                     sowie
              (5)    Rahmenverträge mit dem Ziel performance-orientierter Instandhaltung bzw.
                     Geräteverfügbarkeit.

              Vieles davon scheitert bislang nicht zuletzt an veralteten Beschaffungsmethoden. So belaufen sich
              nach eigenen Angaben der Bundeswehr über 90 % aller abgeschlossenen Beschaffungsverträge auf
              vergleichsweise geringe Summen (unter 500 Tsd. €), u.a. auch für Ersatzteilbeschaffung. Für diese rd.
              10.000 Einzelverträge fordert unser Verband die Anwendung ausgewogener und standardisierter
              Muster-Vertragsbedingungen, die von beiden Marktseiten unbesehen verwendet werden können.
              Dadurch könnte die Abwicklung dieser vielen Einzelbestellungen dramatisch vereinfacht und von un-
              nötigen Transaktionsaufwendungen entlastet werden. Bisher jedoch besteht das Beschaffungsamt
              der Bundeswehr auf Einzelvergaben, denen extrem einseitige Vertragsbedingungen zugrunde gelegt
              werden. Diese können von Lieferantenseite entweder gar nicht akzeptiert werden oder müssen in
              aufwendigen Einzelfall-Anstrengungen individuell verhandelt werden. Das kostet unnötig Zeit und
              Personalaufwand.

                                                                                                                                 Anzeige

Förderverein Luftbrücke Berlin 70 e.V.
     10.06.2019           18.06.2019
         Erinnerungsveranstaltung
       zum 70. Jubiläum der Luftbrücke

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                                                                                             foerderverein-luftbruecke-berlin-70.de
MDB MÖLLER IM EUROFIGHTER - IN DER CHAMPIONS LEAGUE - FORUM LUFT ...
© Foto: US NAVY

                                                                                                                                Seite 10

                  Tornado-Nachfolge:
                                                                                                                                     F/A-18 Super Hornet
                  F-35 und F-15 aus dem Rennen -
                  Entscheidung nur zwischen
                  Eurofighter und F/A-18
                          Berlin, 31. Januar 2019. In der weiteren Betrachtung von Flugzeugen für die Nachfolge des Tornado
                          sind Airbus und Boeing aufgefordert worden, Informationen zu ihren Kandidaten Eurofighter bzw.
                          F/A-18 vorzulegen. Dies gaben Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und der Inspekteur der
                          Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, bekannt.

                          Eigentlich war die Entscheidung über die Tornado-Nachfolge für Ende des vergangenen Jahres ange-
                          kündigt. Wann sie fällt, ist somit weiterhin völlig offen. Dadurch fehlt der Luftwaffe die notwendige
                          Grundlage zur Planung der bruchfreien Ablösung des Tornado.

                          Ursprünglich sollten neben der primären Option des Eurofighter drei amerikanischen Flugzeugtypen
                          betrachtet werden: F-35A, F-15E und F/A-18E/F. Durch die jetzige Entscheidung ist neben der F-15E vor
                          allem die F-35 als einziges Mehrzweckkampfflugzeug der 5. Generation aus dem Rennen genommen
                          worden.

                          Ergänzend wurde darüber informiert, dass – wie ohnehin geplant – die Tranche 1 des Eurofighter (33
                          Maschinen) durch eine Lieferung von Maschinen des neuesten Standards ersetzt werden soll.

                          Welche Hintergründe hat diese neue Konstellation?
                          Nachdem das BMVg anfänglich mehrere US-Flugzeugmodelle in die Betrachtung für die Torna-
                          do-Nachfolge mit einbezogen hatte, ist es Ende vergangenen Jahres im Vorfeld der Unterzeichnung
                          des Deutsch-Französischen Freundschaftsvertrages von französischer und deutscher Industrieseite
                          zu massivem Druck auf das BMVg gekommen, sich ausschließlich für den Eurofighter zu entscheiden.
                          Dies berichten gewöhnlich gut informierte Stellen. Allerdings sitzt das Misstrauen gegenüber Airbus
                          sehr tief, hat doch das Eurofighter-Programm 13 Jahre Verzug und der Jet nur eine Einsatzbereitschaft
                          von unter 50 Prozent. Allein auf das Prinzip Hoffnung wollte man sich nicht verlassen.

                          Die SPD wiederum konnte sich nicht wirklich zu einer Entscheidung durchringen. Auch sie hat Kritik
                          am Eurofighter, will aus Furcht vor der Basis aber keine Diskussion über nukleare Teilhabe und schon
                          gar nicht ein Flugzeug kaufen, bei dem der Eindruck entstehen könnte, man sei den Forderungen
                          Trumps nachgekommen.

                          Da bot sich mit der F/A-18 ein altes US-Modell an, das schon deutlich vor Trump im Einsatz war, und als
                          reine Übergangslösung nicht das Projekt FCAS und damit die industrielle Basis für militärische Luft-
                          fahrt in Deutschland und Frankreich gefährdet.

                          Politischer Nebeneffekt: Wer ein altes Flugzeug nutzt, wird nicht so schnell gefragt, ob er bei einer
                          harten Luftkriegsoperation mitmacht. Keine Anfrage bedeutet kein Problem, entscheiden zu müssen.

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                                  Wie ist die F/A-18 zu bewerten?
                                  Die F/A-18 ist im Rahmen der 4. Kampfjet-Generation durchaus ein leistungsfähiges Waffensystem,
                                  das auch über mehrere Versionen (von A/B über C/D zur E/F) weiterentwickelt wurde. Gleichwohl ist
                                  sie inzwischen aber ein Auslaufmodell. Sollte sie um 2025 in die Luftwaffe eingeführt werden, sind wir
                                  Deutschen neben der US Navy wahrscheinlich die Einzigen, die sie noch fliegen. Zwar könnten wir
                                  noch in gewissem Umfang von US-Weiterentwicklungen profitieren. Doch ein Navy-Flugzeug in euro-
                                  päische Luftstreitkräfte interoperabel zu integrieren, erfordert aufwendige Investitionen.

                                  In der Tornado-Nachfolge ist ein Waffensystem-Mix gut vorstellbar. So könnten etwa zwei Staffeln mit
                                  36 – 48 F/A-18 die nukleare Rolle übernehmen, eventuell auch die der elektronischen Kampfführung,
                                  und weitere rund 60 Eurofighter die übrigen Aufgaben des Tornado.
                                  Die F/A-18 wäre nur eine Übergangslösung. Für eine zukunftsfähige Aufstellung der Luftwaffe kommt
                                  sie nicht in Betracht. Aber manchmal halten gerade diese Provisorien besonders lange durch, wie
                                  etwa die F-4 Phantom.

                                  Wie sieht es aus mit der nuklearen Teilhabe?
                                  Nach unseren Erkenntnissen ist davon auszugehen, dass das Department of Defence durchaus die
                                  Zertifizierung sowohl der F/A-18 als auch des Eurofighter grundsätzlich unterstützen würde.

                                  Die F/A-18 war ein einer früheren Version schon zertifiziert. Hier dürfte kein Problem zu erwarten sein.
                                  Daher auch die Auswahl durch das BMVg. Beim Eurofighter würde erstmalig der „Blick unter die Hau-
                                  be“ erfolgen. Ein kompliziertes Unterfangen, das die Offenlegung der gesamten Technik erfordert.

                                  Aber die technische Machbarkeit ist nur eine Seite. Die Ressourcen zur Durchführung dieser Zertifi-
                                  zierungen sind begrenzt. Die USA modernisieren derzeit ihre gesamte nukleare Triade. Das umfasst
                                  rund ein Dutzend neuer Systeme: von den ICBM über Stand off Missiles bis hin zur B 21. Daher zieht
                                  sich auch die Zertifizierung der F-35 über fünf Jahre von 2019 bis 2024. Insgesamt ist daher davon aus-
                                  zugehen, dass die F/A-18 deutlich schneller zertifiziert würde als der Eurofighter.

                                  Die Kosten für die Zertifizierung dürften insgesamt mehrere 100 Mio. Dollar betragen. Experten schät-
                                  zen die Summe auf 300 – 400 Mio. Dollar. Der Preis pro Flugzeug hängt natürlich von der Anzahl der
                                  zu beschaffenden Maschinen ab. Es ist somit noch offen, ob dadurch die F/A-18 sogar eventuell teurer
                                  würde als die F-35, für die Lockheed Martin bei Auslieferung in 2025 - nach bereits erfolgter Zertifizie-
                                  rung in 2024 – einen Stückpreis von 80 Mio. Dollar avisiert.

                                  Welche Auswirkungen hat das auf die Fähigkeiten der Luftwaffe?
                                  Das neue Fähigkeitsprofil der Bundeswehr sieht für den Bereich der Luftstreitkräfte den Aufbau von
                                  vier Multinational Air Groups bis 2032 vor. Deutschland soll Anlehnungspartner für zahlreiche andere
                                  europäische Staaten sein, um durch Intensivierung der Zusammenarbeit unsere Interoperabilität zu
                                  steigern, erklärte der Inspekteur der Luftwaffe. Bis 2032 werden wir aber nur über diverse Varianten
                                  des Eurofighter und evtl. die F/A-18 verfügen.

                                  Die Welt um uns herum entwickelt sich hingegen rasant in eine andere, viel fortschrittlichere und
                                  leistungsfähigere Richtung. Zahlreiche europäische Staaten haben das einzige Mehrzweckkampf-
                                  flugzeug der 5. Generation, die F-35 geordert. Auch Länder, mit denen wir sehr eng kooperieren, wie
                                  etwa Norwegen und die Niederlande. Norwegen hat bereits jetzt neun Maschinen, die Niederlande in
                                  der vergangenen Woche ihre erste F-35 aus der Serienproduktion erhalten (siehe Bericht auf S. 11 ff).
                                  2030 werden es insgesamt mehr als 500 F-35 in Europa sein.

                                  Durch ihre einzigartigen Fähigkeiten für netzwerkzentrierte Operationen werden diese Luftstreitkräf-
                                  te ihre eigene Luftkriegsführung entscheidend verbessern und eine eigene „5th Generation Air Force“
© Foto: Bw/Schmidt

                                  bilden. Der Kommandeur         der niederländischen Luftwaffe formuliert zu Recht: „Wir sind in der
                                  Champions League!“
                                                                         Da wird unsere deutsche Luftwaffe nur Zuschauer sein. (liho)

         Ein Eurofigther-Doppelsitzer (IPA3) der WTD 61 wird mit einer Übungsrakete
         im Rahmen der AMRAAM-Kampagne 2018 in Schottland beladen.

                                 06. Februar 2019 | Ausgabe 05
Seite 12

„In der Champions League der Luftwaffen“ -
erste F-35 der Serienproduktion an die
Niederlande übergeben

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 Die erste Serien-F-35 der Niederlande.

Fort Worth/Texas, 30. Januar 2019. Selbst bei einer Zeremonie im militärischen Stil können die Nie-
derländer riesigen Spaß haben. Mit elektronischer Tanzmusik als pulsierende Audiokulisse lieferte
Lockheed Martin am vergangenen Mittwoch seinen ersten F-35-Kampfjet aus der Serienproduktion
an die Niederlande aus.
Rund 500 Gäste, darunter viele hochrangige Politiker und Soldaten aus beiden Ländern, zogen orange-
farbene Cowboyhüte an, die durch die roten, weißen und blauen Streifen der niederländischen Flagge
betont wurden. An der Spitze der niederländischen Delegation stand die Staatssekretärin aus den Wirt-
schaftsministerin, Mona Keijzer. Ranghöchster Soldat war der Chief of Defence, Admiral Rob Bauer.

                                                                                                        © Fotos: Lindhorst

                                            Gut vorbereitet in Partystimmung.

37 F-35A für die Niederlande
Die bekannten Amsterdamer Electro- und House-Music-Discjockeys Sunnery James und Ryan Marciano
sorgten für die Beats, als der Vorhang fiel und das neue Flugzeug enthüllt wurde. Dabei handelt es sich
um die Version F-35A Lightning II, die für konventionelle Start- und Landebahnen ausgelegt ist. Insge-
samt haben die Niederlande 37 F-35 geordert. Rund 25 niederländische Unternehmen liefern Teile für
das Flugzeug.

Die Auslieferung des Flugzeugs an die niederländische Luftwaffe ist das jüngste Beispiel für die Anstren-
gungen von Lockheed Martin, den Durchschnittspreis seiner F-35 zu senken. Das F-35A-Modell kostet
jetzt 89,2 Millionen Dollar. Lockheed Martin hat die Absicht, diese Kosten bis 2020 auf 80 Millionen Dollar
pro Flugzeug zu senken. Das Unternehmen plant, in diesem Jahr 131 F-35 zu liefern, im Vorjahr waren es
noch 91.

Marillyn Hewson, Chief Executive Officer von Lockheed Martin, unterstrich die Bedeutung der nieder-
ländischen Regierung sowie vieler niederländischer Unternehmen aus dem Rüstungsbereich als Ver-
bündete in Nordeuropa. „Wenn wir in die Zukunft blicken, werden die Niederlande in Europa für die In-
standhaltung, Instandsetzung und Modernisierung von Projekten als nachhaltige Drehscheibe dienen."

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„Unsere gemeinsamen Anstrengungen in der Entwicklung, Produktion und Erprobung der F-35
haben es unseren beiden Nationen ermöglicht, ein unglaublich effizientes und überlebensfähi-
ges Luftfahrzeug zu liefern", sagte Kevin Fahey, im US-Verteidigungsministerium Staatssekretär
für Beschaffungen. Die F-35 habe die Qualität eines „Game changer“ und werde zum Rückgrat der
Luftstreitkräfte der westlichen Welt.

                                                                        „Sound of freedom“

                                                    © Foto: Lindhorst
                                                                        Die niederländische Wirtschaftsministerin
                                                                        Mona Keijzer bekannte sich in aller Deutlichkeit
                                                                        zum Kampfauftrag der Luftwaffe. Wenn Sie den
                                                                        Lärm der Jets höre, sei dies für sie der „sound of
                                                                        freedom“. Und vor dem sollten sich alle Feinde
                        Staatssekretärin Mona Keijzer
                         lobt den „sound of freedom“.
                                                                        des Landes fürchten. Sie fördere die umfangrei-
                                                                        che und enge Zusammenarbeit von rund 25 nie-
                                                                        derländischen Unternehmen im F-35-Programm.

5th Generation Air Force
Generalleutnant Dennis Luyt, Kommandeur der Königlichen Niederländischen Luftwaffe, sagte,
sein Land wolle eine herausragende militärische Kraft in Europa werden. Das niederländische
F-35-Programm sei ein wichtiger Schritt.

„Es war immer unser beständiger Ehrgeiz, Teil der Champions League der Luftstreitkräfte zu sein",
betonte Luyt. "Das können wir nur erreichen, wenn wir unseren Fliegern erlauben, einen Unter-
schied auszumachen, in dem, was sie für die Koalition erbringen. Und die F-35 wird ein Force Mul-
tiplier sein, der es uns ermöglicht, genau das zu liefern. Sie wird die gesamte Luftkriegsführung
revolutionieren."

                                                                                                                        © Foto: Lindhorst

 GenLt Luyt

Die Ankunft der F-35 auf der Leeuwarden Air Base im Laufe des Jahres wird für die niederländische
Luftwaffe „ein großer Treiber für den Wandel sein und enorme Auswirkungen auf die Relevanz unse-
rer Luftwaffe als Teil der Koalition haben", sagte Luyt. Zusammen mit den anderen F-35-Nutzern wer-
de man eine „5th Generation Air Force“ entwickeln, in dessen Mittelpunkt die vernetzte Operations-
führung stehe. Man müsse umdenken und ganz neue Führungsverfahren und -strukturen entwickeln.
"Wir wollen zu den besten Luftstreitkräften der Welt gehören. Mit der Plattform der F-35 können wir
das!" (liho)

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                                           Fakten: F-35 für die Niederlande
                                                                                               Das niederländische F-35
                                                                                               Programm
                                                                                               Als eines der ursprünglich
                                                                                               neun Partnerländer leisten
                                                                                               die Niederlande einen wichti-
                                                                                               gen Beitrag zur Entwicklung
                                                                                               und Produktion des gesam-
                       © Foto: NL MoD

                                                                                               ten F-35-Programms.

                                                                               Die ersten beiden F-35A für die Niederlande wurden
                                                                               während ihres Fluges in die Niederlande im Mai 2016
                                                                               von einem niederländischen KDC-10 betankt und von ei-
                                                                               nem Gulfstream-Jet mit der damaligen niederländischen
                                                                               Verteidigungsministerin Jeanine Hennis-Plasschaert an
                                                                               Bord begrüßt.

                       Die Niederlande nehmen mit zwei Testflugzeugen an der operationellen Flugerprobung der F-35A
                       teil. Im Mai 2016 landeten diese F-35 zum ersten Mal auf niederländischem Boden.

                       Die derzeitige Planung umfasst die Beschaffung von 37 Flugzeugen. Sie ersetzen die F-16 der der
                       Royal Netherlands Air Force. Mit dem Roll-out der ersten operationellen Serienmaschine (lfd.
                       Nr. 003) am 30. Januar begann die Auslieferung der Kampfflugzeuge. Sie werden sowohl in Fort
                       Worth/Texas als auch in Cameri/Italien gebaut.

                       Piloten-Ausbildung in den USA
                       Die Koninklijke Luchtmacht erhält im Jahr 2019 acht F-35A Lightning II. Davon werden sechs in
                       Fort Worth produziert und verbleiben in den USA für das Pilotentraining. Sie gehen nach Luke AFB
                       als Teil des 308 Fighter Squadron.

                       Die anderen beiden F-35A des ersten Loses werden in Cameri in Italien gefertigt. Sie werden auf
                       der Leeuwarden Air Base stationiert. Dort wurde die Aufgabe der taktischen Ausbildung für die
                       F-16-Flotte an die 322 Squadron übertragen. Sie wird zur F-35 Einheit umgegliedert.

                       Zwischen 2020 bis 2022 folgen jährlich acht weitere Fighter dieses Typs aus Cameri. Die letzten
                       drei der insgesamt 37 bestellten Serienflugzeuge sollen 2023 folgen.

                       Starke Industriebeteiligung
                       Die niederländische Industrie beteiligt sich an der Serienproduktion, an der Entwicklung kriti-
                       scher Technologien und an strategischen Strukturprojekten. Zu den wichtigsten Partnern in der
                       Industrie zählen Fokker Technologies, Aeronamic, Thales, NLR, Airbus Defence and Space und
                       DPCC. Die niederländische Industrie wird in den nächsten 30 Jahren F-35-Teile für über 3.000 Flug-
                       zeuge bauen.
© Foto: NL MoD

F-35 über Amsterdam.   06. Februar 2019 | Ausgabe 05
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Untersuchungsausschuss zur
Berateraffäre beschlossen
Berlin, 30. Januar 2019. Der Einsatz von Beratern für das BMVg wird durch einen Untersuchungsausschuss
aufgeklärt werden. Mit den Stimmen der Opposition wurde die Einsetzung des Gremiums am Mittwoch
im Verteidigungsausschuss des Bundestags beschlossen. Die Vertreter der großen Koalition enthielten
sich. Er soll der Frage nachgehen, wie es zu den Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Berateraufträgen
im Verteidigungsministerium kam. „Es ist überfällig, dass wir Licht in das Beraterdickicht der Bundeswehr
bringen und die Ursachen der vielen Rechtsverstöße aufklären“, erklärte der Grünen-Verteidigungsexperte
Tobias Lindner.

Vor zwei Wochen war die Einsetzung des Gremiums noch am Widerstand der großen Koalition ge-
scheitert, die AfD hatte sich enthalten. Den Regierungsfraktionen war der Einsetzungsantrag nicht
konkret genug formuliert. FDP, Linke und Grüne warfen der Koalition daraufhin eine Blockade vor.
„Gemeinsam mit unserem Koalitionspartner, der SPD, werden wir den Prozess konstruktiv begleiten“,
kündigte der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Henning Otte (CDU), an. Die Oppo-
sition habe nun einen verfassungsgemäßen Untersuchungsauftrag vorgelegt. Dies sei vor zwei Wo-
chen noch nicht der Fall gewesen.

Region Halle/Leipzig wird Standort der
neuen Cyberagentur von BMVg und BMI
Berlin, 31. Januar 2019. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und Bundesinnenminister
Horst Seehofer gaben gemeinsam mit den Ministerpräsidenten von Sachsen und Sachsen-Anhalt,
Michael Kretschmer und Reiner Haseloff, den Standort für die Gründung einer neuen Cyberagentur
bekannt: die Region Leipzig/Halle.

Die Cyberagentur dient der staatlichen Sicherheitsvorsorge im Cyberraum und soll für Deutschland
mittel- bis langfristig eine nachhaltige Technologiesouveränität erreichen. Sie wird ambitionierte For-
schungs- und Innovationsvorhaben im Bereich der Cybersicherheit anstoßen, fördern und finanzieren.
Aufgabe der Agentur ist es, technologische Sprunginnovationen zu entdecken, die noch nicht entwi-
ckelt sind, aber enormes Potential bieten. „Wir wollen vor die Entwicklung kommen“, stellte die Verteidi-
gungsministerin heraus. Für die Cyberagentur sind BMVg und BMI gemeinsam verantwortlich. Auf diese
Weise erzielt der Bund Tempovorteile gegenüber den bisherigen Beschaffungsverfahren, denn „beim Di-
gitalisierungsthema ist besonders eine Komponente wichtig: Geschwindigkeit“, betonte von der Leyen.

567 Millionen Euro für Herkules-Folgeprojekt
Berlin, 31. Januar 2019. Der Haushaltsausschuss gab grünes Licht für den zweiten und dritten Ände-
rungsvertrag zum Leistungsvertrag mit der BWI GmbH im Rahmen des Herkules Folgeprojektes, mit
einem Vertragswert von insgesamt rund 567 Millionen Euro für den Zeitraum vom 1. Februar 2019 bis
zum 31. Dezember 2023. Mit dem zweiten Änderungsvertrag sollen zusätzliche IT-Leistungen mit einem
Vertragswert in Höhe von insgesamt rund 404 Millionen Euro vereinbart werden. Des Weiteren sollen
mit dem dritten Änderungsvertrag bereits laufende CPM-Projekte im Umfang von rund 163 Millionen
Euro in das Herkules Folgeprojekt migriert werden.

Der künftige Bedarf an IT-Leistungen leitet sich aus dem Auftrag der Bundeswehr und den für einen
sicheren und modernen IT-Betrieb erforderlichen Fach- und Querschnittsaufgaben unter Berücksichti-
gung technischer Innovationen ab. Daher beabsichtigt das BMVg in den Folgejahren weitere, aus der
funktionalen Leistungsbeschreibung abgeleitete Leistungserweiterungen zu beauftragen. Zudem ist
geplant, den Betrieb laufender CPM-Projekte in das HFP zu migrieren. Weiterhin sollen die Mengen der
in der Bundeswehr bereitgestellten Hard- und Softwarekomponenten kontinuierlich und bedarfsge-
recht angepasst und der Übergang zu einer verstärkt mobilen IT-Ausstattung vollzogen werden. (ble)

06. Februar 2019 | Ausgabe 05
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Soldaten testen Exoskelette
                                                                                                  Zusammen mit Wissenschaftlern der Fraunho-
                                                                                                  fer-Gesellschaft und Experten des Logistikkom-
                                                                                                  mandos der Bundeswehr erprobten Soldaten
                                                                                                  des Logistikbataillons 171 aus Burg mehrere
                                                                                                  Exoskelette. Diese Konstruktionen können in
                                                                                                  Zukunft die Menschen beim Heben und Tragen
                                                                                                  schwerer Gegenstände entlasten.

                                                                                                  Die Soldaten des Logistikbataillons 171 aus
                                                                                                  Burg beherrschen ihr Handwerk. Dazu gehört
                                                                                                  regelmäßig auch die Arbeit mit schweren Las-
                                                                                                  ten – ob mit dem Kran, dem Gabelstapler oder
                                                                                                  auch von Hand. Besonders die „Handarbeit“
                                                                                                  wirkt bei anhaltender Belastung ermüdend

                                                        © Foto: Bw/Stösser
                                                                                                  und birgt damit zunehmend das Risiko von
 Dieser Prototyp eines Exoskelettes soll
                                                                                                  Verletzungen. Rücken und Gelenke sind dabei
 Überkopfarbeiten künftig erleichtern.
                                                                                                  besonders gefährdet.

Kräfte sparen – länger durchhalten
„Wir haben technische Systeme entwickelt, die
die Bewegungsabläufe der Träger aktiv oder
                                                                             © Foto: Bw/Stösser

passiv unterstützen. So wird ihre Haltung ver-
bessert, die Erschöpfung tritt nicht so schnell
ein und damit verringert sich das Verletzungs-
risiko. Außerdem kann der Umschlag von Hand
schneller vonstattengehen, wenn er nicht
so anstrengend ist“, erklärte Thomas Alexan-
der, der Verantwortliche für das Projekt beim                                      Erst wenn die Ausrüstung sitzt,
Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Infor-                                      kann der Test beginnen.
mationsverarbeitung und Ergonomie.

Bei den aktiven Systemen geht die Technik sogar noch einen Schritt weiter: Hier sind Motoren
eingebaut, die die Bewegungen aktiv unterstützen. „Das kann man sich vorstellen wie bei einem
E-Bike: die Motoren erleichtern anstrengende Bewegungen und steigern damit die Ausdauer des
Trägers. Das ist zum Beispiel sehr praktisch für Arbeiten, die über Kopf ausgeführt werden müs-
sen“, führte Urs Schneider vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung
weiter aus.

                                                                                                                Erste Praxistests für die Fein-
                                           Vergleichswerte – Kistenschleppen
                                                                                                                justierung
                                                    mit und ohne Exoskelett.                                    Oberstleutnant Jörg Backhaus
                                                                                                                begleitete das Projekt für das
                                                                                                                Logistikkommando der Bundes-
                                                                                                                wehr. Wenn die Exoskelette sich
                                                                                                                bewähren, könnten sie vielleicht
                                                                                                                in Zukunft auch in den logisti-
                                                                                                                schen Einheiten der Bundes-
 © Foto: Bw/Stösser

                                                                                                                wehr zum Einsatz kommen.

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          Noch befinden sich die Systeme in einer frühen Testphase. Es geht darum, die Exoskelette an die
          menschlichen Bewegungsabläufe anzupassen. Dazu wurden die Soldaten mit Sensoren ausge-
          stattet, um eine genaue Analyse ihrer Bewegungen zu ermöglichen. Kein Schulterzucken und
          kein kurzer Seitenblick entging dem Computer. Mehrere Soldaten, die mit verschiedenen Syste-
          men ausgestattet wurden, sollten anschließend Munitionskisten aufnehmen und etwa 50 Meter
          weit tragen. Mit einer Kamera wurde alles genau dokumentiert. Anhand der Daten der Sensoren
          können die Wissenschaftler Vergleichswerte gewinnen, um diese später im Labor auszuwerten.
          Anhand der Ergebnisse können die Wissenschaftler dann weiter an den Tragesystemen tüfteln.
           © Foto: Bw/Stösser

                                                                                             Zu zweit laden die Soldaten die
                                                                                          Kisten auf die Ladefläche des LKW.

          Teamwork – Beladen und verstauen
          Die nächste Übung bestand darin, Kisten auf einen Transporter zu laden. Dabei war es notwendig, die Kis-
          ten aus dem Stand nach oben zu heben. Ein zweiter Soldat nahm die Kiste auf der Ladefläche entgegen
          und verstaute sie. So konnte auch getestet werden, wie sich die Exoskelette bei Teamaufgaben auswirken,
          bei denen nicht alle Beteiligten die gleichen Bewegungen ausführen.

          Schließlich waren alle Tests abgeschlossen. Die Wissenschaftler um die Teams von Thomas Alexander und
          Urs Schneider von der Fraunhofer-Gesellschaft werden die gewonnenen Daten auswerten und die Ergeb-
          nisse in ihre weitere Arbeit einfließen lassen. Für die beteiligten Soldaten des Logistikbataillons 171 zeigte
          der Tag einen interessanten Blick hinter die Kulissen und vielleicht ein Vorgeschmack auf ein Arbeitsgerät
          der Zukunft. (stö)

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                                                                                                l
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                                                                                                  Adolf- Ahlers- Str. 4 | D - 26427 Esens
                                                                                                                Tel.: +49 4971 9233-12
                                                                                                                Fax: +49 4971 9233-22
          06. Februar 2019 | Ausgabe 05                                                           info@reflaktive.de | www.reflAktive.de
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Neuer Studiengang Rechtswissenschaft
für die öffentliche Verwaltung
                                                Hamburg. Ab Oktober 2019 bietet die Bundeswehr
                                                eine weitere Möglichkeit für einen Einstieg in die
                                                Bundeswehrverwaltung. Der neue Bachelor-Studien-
                                                gang an der Helmut-Schmidt-Universität verbindet
                                                die Vorteile eines bezahlten Studiums mit der Pers-
                                                pektive einer anschließenden Karriere in der zivilen
                                                Bundeswehrverwaltung.

                                            Der Studiengang „Rechtswissenschaft für die öffent-
                                            liche Verwaltung“ an der Universität der Bundeswehr
                                            Hamburg ist eine weitere Möglichkeit für einen Einstieg
in den gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst oder eine vergleichbare Tätigkeit als Tarifbe-
schäftigter auf der gehobenen Funktionsebene. Er richtet sich an alle, die ein Interesse an einer rechts-
wissenschaftlichen Ausbildung mit dem Schwerpunkt öffentliche Verwaltung haben. Der Studiengang
verbindet eine akademische Ausbildung mit der Perspektive einer anschließenden Karriere in der Bun-
deswehrverwaltung. Schon während des Studiums erhalten die Studierenden ein Ausbildungsentgelt in
Höhe von 1.250 Euro brutto.

Im Oktober 2019 werden in einem ersten Pilotstudiengang 25 Studierende ihr Studium beginnen.
Nach einem erfolgreichen Studienabschluss wird der akademische Grad „Bachelor of Laws“ verlie-
hen. Die Studierenden erwerben in Lehrveranstaltungen akademisches Fachwissen und in Praktika
Einblicke in ihre zukünftigen Aufgabengebiete. So können sie schon im Studium Netzwerke schaf-
fen und den Arbeitgeber Bundeswehr kennenlernen. Nach dem Studium stehen den Absolventin-
nen und Absolventen vielfältige Karrierewege und Beschäftigungsmöglichkeiten im Verwaltungs-
dienst der Bundeswehr offen.

Bewerbungsschluss ist der 28. Februar 2019. Die Ausschreibung und Informationen zum Bewer-
bungsverfahren gibt es unter https://www.hsu-hh.de/hsm/rechtswissenschaft

Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann, möchte – neben der Erweiterung des Studien-
angebotes für den Offiziernachwuchs der Bundeswehr – in Zukunft auch das Studienangebot für
institutionelle Partner zielgerichtet erweitern und die Helmut-Schmidt-Universität so auch im Be-
reich der Lehre als Wissenschaftspartnerin des Bundes etablieren: „Als Bundesuniversität sind
wir prädestiniert dafür, Bedarfsträger des Bundes bei der akademischen Ausbildung zukünftiger
Fach- und Führungskräfte zu unterstützten. Sowohl im Bereich grundständiger Studiengänge als
auch im Bereich der Weiterbildungsangebote unseres Zentrums für Wissenschaftliche Weiterbil-
dung (ZWW) sind wir strukturell und organisatorisch in der Lage, bedarfsorientierte Studiengän-
ge innerhalb kürzester Zeit für den Bund zu konzipieren und umzusetzen.“

Bereits in Planung sind Studiengänge für Bedarfsträger des Bundes, unter anderem die Studiengän-
ge Logistik (B. Sc. und M. Sc.) und Defence and Security Management (englischsprachig., B. Sc. und
M. Sc.) sowie ein Master in Vergabe- und Vertragsrecht – ein Weiterbildungsmaster für Volljuristen.

Die meisten der Studiengänge sind bei freien Kapazitäten auch für andere institutionelle Partner
und Unternehmen für die gezielte Fachkräfteentwicklung zugänglich.

Informationen zu den Studiengängen, Kooperationen sowie den Ausschreibungen unter https://
www.hsu-hh.de/hsm

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Aktuell und eindrucksvoll
                                                     Mit der Refokussierung auf die Landes- und
                                                     Bündnisverteidigung erfahren die gepanzerten
                                                     Truppen der Bundeswehr eine Renaissance.
                                                     Viel neues Material läuft zu, auch bereits einge-
                                                     führte Fahrzeuge werden verbessert.

                                                     Wer da auf dem Laufenden bleiben will, sollte
                                                     das aktuelle, von Tankograd Publishing zum
                                                     zweiten Mal veröffentlichte Jahrbuch „Ge-
                                                     panzerte Fahrzeuge der Bundeswehr 2019“
                                                     in die Hand nehmen. Gegenüber dem Vorjahr
                                                     enthält es mehr als 150 neue Fotos, zum Bei-
                                                     spiel vom Brückenlegepanzer Leguan.

                                                     Das Jahrbuch zeigt als jährliche Gesamtüber-
                                                     sicht den Sachstand aller gepanzerten Fahr-
                                                     zeuge der Bundeswehr mit
                                                     - allen gepanzerten Fahrzeugfamilien in Kurz-
                                                       beschreibung,
                                                     - Listung aller Untervarianten,
                                                     - Beschreibung und technische Daten sowie
                                                     - aktuelle Stückzahlen im Bestand.

Autor und Fotograf ist Ralph Zwilling, einer der versiertesten seines Faches. Seit 1999 schrieb er
eine Vielzahl von Berichten über Militärfahrzeuge und militärische Einheiten und erstellte mehr
als 40 Bildbände. Seit vielen Jahren unterstützt er regelmäßig die Bundeswehr, U.S. Army Europe
und andere NATO-Armeen mit hochqualitativen Fotoaufnahmen für die Presse- und Öffentlich-
keitsarbeit sowie für Ausbildungszwecke.

Das Vorwort zum Jahrbuch 2019 schrieb der Inspekteur des
Deutschen Heeres, Generalleutnant Jörg Vollmer. „Mit der
Vorstellung der neuesten Fahrzeuge und Waffensysteme des                                           © Foto: Björn Weber

Heeres gibt das Jahrbuch wieder einmal einen eindrucksvol-
len Überblick“, stellt der Inspekteur fest. Recht hat er! (liho)

Ralph Zwilling, Tankograd Militärfahrzeug Jahrbuch - Gepan-
zerte Fahrzeuge der Bundeswehr 2019; Verlag Tankograd Pu-
blishing, 2018; A4 Softcover, 136 Seiten, 172 Farbfotos, Deut-
scher und Englischer Text; 19,90 Euro.

06. Februar 2019 | Ausgabe 05
Seite 20

Newsletter Verteidigung veröffentlicht in deutscher Sprache aktuelle Aufsätze,
Berichte und Analysen sowie im Nachrichtenteil Kurzbeiträge zu den Themen
Rüstungstechnologie, Ausrüstungsbedarf und Ausrüstungsplanung, Rüstungs-
investitionen, Materialerhaltung, Forschung, Entwicklung und Erprobung sowie
Aus- und Weiterbildung. Newsletter Verteidigung hat eine europäische, aber
dennoch vorrangig nationale Dimension. Aus der Analysearbeit von Newsletter
Verteidigung werden regelmäßig hoch priorisierte Themenfelder aufgegriffen,
welche interdisziplinär einen Bogen spannen von der auftragsgerechten Aus-
stattung der Bundeswehr mit Wehrmaterial, der Realisierungsproblematik von
militärischen Beschaffungsvorhaben, der Weiterentwicklung der Streitkräfte,
den technologischen Trends und Entwicklungstendenzen bei Wehrmaterial, der
Weiterentwicklung der heimischen wehrtechnischen Industriebasis und der
Rüstungs- und Sicherheitspolitik bis hin zur Rüstungszusammenarbeit mit Part-
nerländern und gemeinsamen Beschaffung von Wehrmaterial.

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