Mehr Bahnhof für die Hauptstadt - Schritt für Schritt zu einem leistungsfähigeren Bahnhof Bern Dezember 2012

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Mehr Bahnhof für die Hauptstadt - Schritt für Schritt zu einem leistungsfähigeren Bahnhof Bern Dezember 2012
Mehr Bahnhof
für die Hauptstadt
Schritt für Schritt zu einem leistungsfähigeren
Bahnhof Bern
Dezember 2012
ZBB – Zukunft Bahnhof Bern ist ein Gemeinschaftsprojekt von
Kanton Bern, Stadt Bern, Schweizerische Bundesbahnen SBB, Regionalverkehr
Bern-Solothurn RBS, BLS AG, BERNMOBIL, PostAuto Schweiz AG, Die Post,
Grosse Schanze AG, Burgergemeinde Bern                                      www.zukunftbahnhofbern.ch
Mehr Bahnhof für die Hauptstadt - Schritt für Schritt zu einem leistungsfähigeren Bahnhof Bern Dezember 2012
In Kürze

                                 Im Bahnhof Bern ist es eng: Dicht drängen sich
                                 die Menschen zu den Pendlerzeiten auf den Perrons
                                 und in den Passagen. In engem Takt fahren Züge
                                 ein und aus. Der Bahnhof hat seine Kapazitäts­grenzen
                                 erreicht. Damit der Bahnhof Bern auch in Zukunft
                                 funktionsfähig ist, muss er ausgebaut werden.

                                 Der zweitgrösste Bahnhof der Schweiz spielt eine
                                 Hauptrolle im in- und ausländischen Bahnverkehr:
                                 In Bern laufen nicht nur die nationalen Ost-West-Linien
                                 zusammen, sondern seit dem neuen Lötschbergtunnel
                                 immer mehr internationale Nord-Süd-Verbindungen.
                                 Auf regionaler Ebene erschliesst die Berner S-Bahn vom
                                 Bahnhof Bern aus die Hauptstadtregion mit über einer
                                 Million Menschen in sechs Kantonen.

                                 Und es werden in Zukunft noch mehr Passagiere und
                                 Züge: Das Gesamtverkehrsmodell des Kantons Bern
                                 geht davon aus, dass die Nachfrage in der Region
                                 Bern bis ins Jahr 2030 um rund 50 Prozent zulegt.

                                 Mit dem Projekt «Zukunft Bahnhof Bern» (ZBB) soll
                                 der Bahnhof Bern für die künftigen Anforderungen
                                 gerüstet werden. Zwei grosse Ausbauschritte
                                 sind geplant: Bis 2025 sollen zuerst der RBS Bahnhof
                                 ausgebaut sowie eine neue Westpassage mit einem
                                 zweiten Hauptzugang beim Bubenbergzentrum erstellt
                                 werden. Der zweite Schritt sieht bis 2035 die seitliche
                                 Erwei­terung des SBB-Bahnhofs mit vier zusätzlichen
                                 Gleisen vor.

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Sechs Gründe für den Ausbau
des Bahnhofs Bern

Der zweitgrösste Bahnhof                Der Ausbau ist dringend                Vom Ausbau profitieren alle
der Schweiz muss
funktions­fähig bleiben

Für die Weiterentwicklung des           Die Situation im RBS-Bahnhof ist       Der Ausbau bringt Taktverdichtun-
Schweizer Bahnverkehrs ist ein          heute schon prekär. Gebaut für         gen im S-Bahn- und im Fernverkehr.
funktionsfähiger    Bahnhof     Bern    16 000 Passagiere im Tag, muss er      Mehr und längere Züge bieten den
unerlässlich. Als zweitgrösster Bahn-   heute bereits 60 000 Reisende be­      Fahrgästen mehr Platz und bessere
hof der Schweiz spielt er im natio-     wältigen. Die alten Anlagen sind       Verbindungen. Dank helleren und
nalen und internationalen Bahn-         am Anschlag. Bei SBB und BLS be­       geräumigeren Anlagen und einer
verkehr eine zentrale Rolle – im        steht Handlungsbedarf einerseits       neuen Westpassage verbessern sich
wörtlichen Sinn. Er verbindet Ost-      bei den Zufahrten: Die Schienen­       auch die Sicherheit der Menschen
und Westschweiz, seit der neuen         engpässe im Osten (Wylerfeld) und      und der Komfort im Bahnhof. Der
Lötschberg­achse immer mehr auch        im Westen (Holligen) verhindern        neue Zugang beim Bubenbergzent-
Nord- und Südeuropa. Auf regio-         eine dichtere Abfolge der Züge in      rum verkürzt die Wege in die Stadt,
naler Ebene ist er die Drehscheibe      Bern. Über- und Unterführungen,        erlaubt ein rasches Umsteigen auf
der S-Bahn, welche die Hauptstadt-      welche ein konfliktfreies Kreuzen      Tram und Bus und entlastet den
region Bern und damit ein Einzugs-      der Züge erlauben, schaffen Abhilfe.   Bahnhofplatz sowie dessen Halte-
gebiet mit über einer Million           Andererseits herrscht Platznot auf     stellen.
Menschen erschliesst. Die Region        den Perrons und in den Passagen.
Bern hat schweiz­weit den höchs-        Mit dem Ausbau der Publikums-
ten Anteil an ÖV-Pendlerinnen und       anlangen gelangen die Reisenden
-pendlern.                              rascher und bequemer an ihr Ziel.

                                                                                                                     3|
Mehr Bahnhof für die Hauptstadt - Schritt für Schritt zu einem leistungsfähigeren Bahnhof Bern Dezember 2012
Das Gesamtkonzept ZBB                   Ohne Ausbau droht                      Der etappierte Ausbau
     ist eine durchdachte,                   der Verkehrsinfarkt                    erleichtert die Finanzierung
     breit abgestimmte Lösung

     Das Gesamtkonzept ZBB ist das Re-       Gelingt es nicht, den Bahnhof Bern     Die Studien von SBB und RBS haben
     sultat eines mehrjährigen Prozesses,    leistungsfähiger zu machen, so         die technische und bauliche Mach-
     in welchen alle wichtigen Partner       droht der Region Bern über kurz        barkeit bestätigt, sowohl beim RBS-
     im Bahnhof Bern eingebunden wa-         oder lang ein Verkehrsinfarkt. Nicht   als auch beim SBB-Bahnhof.
     ren. ZBB strebt die beste Lösung im     nur beim Zugverkehr, sondern auch      Für die Finanzierung ist das etap-
     Sinne des Gesamtinteresses an und       beim Strassenverkehr, auf den un-      pierte   Vorgehen     ebenfalls   von
     stimmt gleichzeitig die unterschied­-   zufriedene Bahnreisende auswei-        Vorteil, da sich die Investitionen
     lichen Anforderungen der Partner        chen würden. Die Erreich­barkeit in    über eine längere Zeitspanne ver-
     aufeinander ab. Über 20 Varianten       der Region wäre in Frage gestellt,     teilen lassen. Klar ist, dass das Jahr­
     und Untervarianten sind eingehend       was fatale Folgen für den Wirt-        hundertprojekt ZBB einen starken
     geprüft und ausgewertet worden.         schaftsstandort Bern und das poli-     politischen Willen und die Betei­
     Die ausgewählte Bestvariante sieht      tische Zentrum der Schweiz hätte.      ligung aller politischen Ebenen
     ein etappenweises Vorgehen vor,         Während andere Schweizer Städte        voraussetzt.
     das einen raschen Ausbau dort           ihren Bahnhof ausbauen und sich
     erlaubt, wo es am dringlichsten ist,    Standortvorteile   sichern,   würde
     und dennoch alle Optionen für           Bern allmählich zur Provinz. Ein
     spätere Ausbauschritte offen lässt.     solches Szenario ist in keiner Weise
                                             mit der Rolle einer Landeshaupt-
                                             stadt vereinbar. Ein funk­tionie­
                                             render Bahnhof liegt im Interesse
                                             von Stadt, Kanton und Bund!

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Mehr Bahnhof für die Hauptstadt - Schritt für Schritt zu einem leistungsfähigeren Bahnhof Bern Dezember 2012
Ein Bahnhof mit Zukunft

Das Gesamtkonzept ZBB sieht vor, den Bahnhof Bern                                                        Erster Ausbauschritt: 2015 – 2025
schrittweise auszubauen. Das hat nicht nur für                                                           Der erste markante Ausbauschritt im Bahnhof erfolgt
die Finanzierung Vorteile, sondern erlaubt es auch,                                                      dort, wo die Engpässe am grössten sind: beim RBS und
die jeweiligen Ausbauschritte auf die künftige                                                           bei den Publikumsanlagen der SBB. Für den RBS soll ein
Entwicklung des öffentlichen Verkehrs abzustimmen.                                                       neuer Bahnhof unter der bestehenden Perronhalle (SBB-
Auf folgendes Vorgehen haben sich die Projekt­-                                                          Bahnhof) erstellt werden.
partner ZBB geeinigt:                                                                                    Um die bestehenden Zugänge zu entlasten, plant die
                                                                                                         SBB einen Ausbau ihrer Publikumsanlagen, konkret
                                                                                                         eine neue Westpassage, einen zweiten Hauptzugang
Optimierung der bestehenden Infrastruktur: 2011– 2021                                                    beim Bubenbergzentrum sowie Perronerhöhungen. Im
Zunächst wollen SBB und BLS mit verschiedenen bau­                                                       Rahmen des ersten Ausbauschrittes werden zudem
lichen und betrieblichen Massnahmen die bestehende                                                       Perron 5 und 6 (Gleise 9 –10 und 12 –13) verlängert und
Infrastruktur im Bahnhof Bern optimal ausnützen und                                                      die Geleise der westlichen Zufahrt (Westkopf) angepasst.
die Leistungsfähigkeit der Zufahrten im Osten und
Westen erhöhen. Dazu zählen bis 2021 unter anderem                                                       Zweiter Ausbauschritt: 2025 – 2035
Massnahmen wie die Verkürzung der Zugfolgezeiten                                                         Erst in einem zweiten Ausbauschritt wird auch eine Er­
auf der Zufahrt Ost, die Verlängerung von Perron Gleis                                                   weiterung des SBB-Bahnhofs notwendig. Vorgesehen ist
7 / 8 und die Unterteilung von Gleis 1 für die gleich­                                                   eine seitliche Ergänzung mit vier zusätzlichen Gleisen,
zeitige Nutzung durch zwei Züge.                                                                         die auf bestehendem Niveau in den Hang unter der
                                                                                                         Gros­sen Schanze gebaut werden sollen. Dies erlaubt ei-
                                                                                                         nen Angebotsausbau sowohl im Fern- wie auch im
                                                                                                         Regional­verkehr.

                                                                                                         Langfristige Optionen: ab ca. 2050
                                                                                                         Als langfristige Option ist ein weiterer Ausbau der Ost­
                                                                                                         zufahrt von vier auf sechs Gleise denkbar.

                                                                                                                                              1
                                                                               Ausserholligen
Optimierung bestehende Infrastruktur (2011–2021)                                                                                           Wylerfeld
                                                                                                  8
                                                                                                                        Bahnhof Bern
1    Entflechtung Wylerfeld (SBB)
 2   Betrieblich-bauliche Massnahmen (SBB/BLS)
 3   Zugang heutiger RBS-Bahnhof (SBB/RBS)
 4   Verkaufsanlagen SBB
                                                                               Universität
                                                                                                                                                                                     10
Erster Ausbauschritt (2015 –2025)
                                                   Heutiger SBB-Bahnhof
5    Neuer RBS-Bahnhof
                                                                                              Welle
 6   Ausbau Publikumsanlagen
                                                                                         9                                                                                      rk
 7   Verlängerung Perron 5 und 6                                                                                                                                   B o ll w e

 8   Entflechtung Holligen (SBB/BLS)
                                                                               7
                                                                                                         se

                                                                                                                              2
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Zweiter Ausbauschritt (2025 –2035)                                                                              6
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                                                                                                                                                                                          A ar

                                                                                                                                              3
                                                                                                   anz

 9   Seitliche Erweiterung SBB                   La
                                                                                                                                       4
                                                                                                                                                                                           e

                                                      up                                                                    5
                                                                                                  Sch

                                                           en
                                                                st                                                                                     Heutiger RBS-Bahnhof
                                                                     ra
                                                                          ss
                                                                               e
Langfristige Optionen (ab ca. 2050)
                                                                                                        Bub
10   Ausbau Zufahrt Ost                                                                                        enb
                                                                                                                     ergp
                                                                                                                            la t z
                                                                                             en
                                                                                        ab                                                             Bahnhofgebäude
                                                                                   gr
                                                                        h   en
                                                                     sc
     ZBB Projekte                                           H
                                                                ir

     Übrige Projekte

                                                                                                                                                                                                 5|
Mehr Bahnhof für die Hauptstadt - Schritt für Schritt zu einem leistungsfähigeren Bahnhof Bern Dezember 2012
Erster Ausbauschritt

     Der neue RBS-Bahnhof
     für Bern

     Der Ausbau des RBS-Bahnhofs ist Teil des ersten Aus-      Wie der neue Bahnhof aussieht
     bauschritts. Der neue viergleisige RBS-Bahnhof wird       Der neue viergleisige RBS-Bahnhof wird unterhalb der
     unterhalb des heutigen SBB-Bahnhofs zu liegen kom-        Gleise 2 bis 7 des heutigen SBB-Bahnhofs zu liegen kom-
     men. Der heutige RBS-Bahnhof wird aufgegeben.             men.

                                                               Der Bahnhof besteht aus zwei grossen unterirdischen
     Im Rahmen des Projekts «Zukunft Bahnhof Bern» wur-        Räumen mit je zwei Gleisen und einem 12 Meter breiten
     den in den letzten Jahren über zwanzig Um- und Aus-       Mittelperron. Die Perron-Ebene mit den RBS-Gleisen
     bau-Varianten erarbeitet und untersucht. Zusammen         liegt rund 17 Meter unter den SBB-Passagen (Haupt-
     mit renommierten Ingenieur- und Architekturbüros so-      und Westpassage). Die RBS-Verteil-Ebene gewährleistet
     wie Experten hat der RBS 2012 die verbleibenden zwei      den Zugang zum Fern- und S-Bahnverkehr und zur
     Varianten im Detail geprüft: Ein «neuer Bahnhof unter     Stadt. Die Ebenen sind miteinander durch Rolltreppen
     den SBB-Gleisen» und die «seitliche Erweiterung des be-   und Lifte verbunden.
     stehenden RBS-Bahnhofs». Verglichen wurden dabei die
     Kriterien Kosten, Publikumsanlagen, Sicherheit, Um-
     welt, Baurisiken / Realisierbarkeit, Sekundärnutzungen
     und Erweiterbarkeit.                                                       Alter RBS-Bahnhof

     Die Variante eines neuen RBS-Bahnhofs unter dem be-
     stehenden SBB-Bahnhof hat in allen Kriterien am bes-
     ten abgeschnitten und wird deshalb von allen Projekt-        Neuer RBS-Bahnhof
     partnern unterstützt.

|6   www.zukunftbahnhofbern.ch
Mehr Bahnhof für die Hauptstadt - Schritt für Schritt zu einem leistungsfähigeren Bahnhof Bern Dezember 2012
bestehende
                                                 Hauptpassage
                                                Bestehende        SBB SBB
                                                           Hauptpassage

     Länggasse
                                                                                                                             Bahnhofp
  Länggasse

        Westpassage
         WestpassageSBB SBB

                                                                         Bubenbergplatz
                                                                          Bubenbergplatz

                                                     Verteil-Ebene

                                                       Perron-Ebene
                           Neuer RBS-Bahnhof

Die Züge erreichen den neuen RBS-Bahnhof durch einen           Kurzfristige Massnahmen im bestehenden
700 Meter langen, zweigleisigen Tunnel, der aus dem            RBS-Bahnhof
bestehenden   RBS-Schanzentunnel    abzweigt.    Dieser        Dank der Erweiterung des Warteraums und der Verbrei-
neue Tunnel verläuft weitgehend unter dem Strassen-            terung der Zugangstreppe kann ein wichtiger Kapazi-
und Bahnareal. Der unter dem Länggassquartier verlau-          tätsengpass im RBS-Bahnhof kurzfristig entschärft wer-
fende RBS-Tunnel wird aufgegeben.                              den. Um aber die Herausforderungen der Zukunft zu
                                                               meistern, braucht es einen neuen RBS-Bahnhof Bern:
Mit der Realisierung des neuen Bahnhofs wird der Bahn-         für mehr und längere Züge, für mehr Komfort und Si-
betrieb im heutigen RBS-Bahnhof aufgegeben. Der                cherheit, für die Fahrgäste. Nur so können die stark
Raum wird somit frei für eine anderweitige Nutzung.            wachsenden Mobilitätsbedürfnisse der Zukunft gemeis-
                                                               tert werden.

                                                                                                                        7|
Mehr Bahnhof für die Hauptstadt - Schritt für Schritt zu einem leistungsfähigeren Bahnhof Bern Dezember 2012
Mehr Platz für Pendlerinnen
     und Passanten

     Ebenfalls ein Ziel des ersten Ausbauschritts ist es,                                                    lung der Passagierströme im Bahnhof und sorgt für kurze
     die Platznot bei den Publikumsanlagen zu beheben. Nach                                                  Wege zwischen dem neuen RBS- und dem SBB-Bahnhof.
     vorsichtigen Schätzungen werden die täglich im SBB-                                                     Andererseits entlastet sie dank den kurzen Umsteigewe-
     und RBS-Bahnhof total ein- und aussteigenden Fahr­-                                                     gen zu den Tram- und Bushaltestellen am Hirschengra-
     gäste von heute 260 000 auf 375 000 Personen im Jahr 2030                                               ben auch den Bahnhofplatz. Erhebungen zeigen, dass
     anwachsen. Um diese Mengen bewältigen zu können,                                                        für 44 Prozent aller Passagiere im Bahnhof Bern der kür-
     braucht der Bahnhof Bern eine neue Westpassage und                                                      zeste Weg über den Ausgang Richtung Hirschengraben
     einen vollwertigen zweiten Bahnhofzugang.                                                               führt. Im Jahr 2030 entspricht dies über 100 000 Pas-
                                                                                                             sagieren pro Tag. Davon werden über drei Viertel die
                                                                                                             neue Westpassage benützen, ein Viertel die Welle,
     Neue Westpassage                                                                                        die als Bahnhofzugang erhalten bleibt.
     Die Westpassage schafft einen neuen, raschen Zugang
     von Länggassquartier und Hirschengraben zu SBB- und                                                     Zugang Bubenberg
     RBS-Bahnhof. Sie sorgt einerseits für eine bessere Vertei-                                              Mit dem neuen Zugang beim heutigen Bubenbergzent-
                                                                                                             rum wird der Bahnhof Bern über zwei gleichwertige
                                                                                                             Hauptzugänge verfügen, einmal ausgerichtet auf den
                          Schan
                            zenst

                      e                     Nordzugang                                                       Bahnhofplatz und einmal auf den Hirschengraben.
                              rass

                    ss
          ch ulstra
     Hochs                                  Länggasse
                                  e

                                                                        Hauptpassage
                                                                                                             Kundenfreundlicherer SBB-Bahnhof
                                                           Westpassage                                       Auch im SBB-Bahnhof sind Verbesserungen vorgesehen:
                                                                                                             So will die SBB die Perrons erhöhen, wo immer es die
                                                              Zugänge                                        Kurvenlage des Bahnhofs und die bestehenden Bauten es
                                    Welle                     RBS
                                                                                                             zulassen, um so den Reisenden das Ein- und Aussteigen
                                                                                              l
                                                                                       erspita
                                                                                   Burg
                                                                                                             zu erleichtern. Damit sich die Reisenden wohler und
                                                                                                             sicherer fühlen und sich besser orientieren können, soll
                                                            Zugang
                                                                                                             die Perronhallenwand zum Burgerspital geöffnet werden,
                                                            Bubenberg
                                                                                                             sodass Tageslicht in die Perronhalle gelangt.
                                               Schan
                                                 zenst

                                                                   Bubenberg-
                                                   rass

                                                                                                        tz
                                                                                           nb    ergpla
                                                                                       Bube
                                                       e

                                                                   zentrum

     Lage der geplanten Westpassage mit Ausgang
     beim heutigen Bubenbergzentrum.

|8   www.zukunftbahnhofbern.ch
Mehr Bahnhof für die Hauptstadt - Schritt für Schritt zu einem leistungsfähigeren Bahnhof Bern Dezember 2012
Zweiter Ausbauschritt

Erweiterung des SBB-Bahnhofs

Ab 2025 wird im Bahnhof Bern ein zweiter Ausbau-                      Langfristige Optionen (ab ca. 2050)
schritt fällig. Vorgesehen ist eine grosse bauliche                   Als langfristige Option ist ein weiterer Ausbau der Ost-
Erweiterung des heutigen SBB-Bahnhofs. Dies schafft                   zufahrt von vier auf sechs Gleise denkbar. Er würde dann
zusätzliche Kapazitäten für den Fernverkehr ohne                      notwendig, wenn das Angebot weiter verdichtet werden
Nachteile für den Regionalverkehr.                                    sollte, über den Viertelstundentakt im Regional- oder
                                                                      Fernverkehr hinaus, oder gegebenenfalls wenn der Lor-
                                                                      raineviadukt erneuert wird.
Seitliche Erweiterung
Zentrales Element des Ausbauschritts bis 2035 ist die
seitliche Erweiterung des heutigen Bahnhofs SBB auf
bestehendem Niveau um vier zusätzliche Gleise. Eine
Studie der SBB hat die bauliche Machbarkeit der seit­-
lichen Erweiterung nachgewiesen.

Seitliche Erweiterung SBB (2025 – 2035): Der heutige SBB-Bahnhof soll um vier zusätzliche Gleise (orange) gegen die Grosse Schanze
hin vergrössert werden.

                                                                                                                                     9|
Mehr Bahnhof für die Hauptstadt - Schritt für Schritt zu einem leistungsfähigeren Bahnhof Bern Dezember 2012
Was bringt der Ausbau
       den Kundinnen und Kunden?

       Ein Ausbau des Bahnhofs Bern bringt den Fahrgästen     Die Verbesserungen beim Angebot entsprechen den
       und Passantinnen und Passanten wesentliche Vorteile.   einzelnen Ausbauschritten und sind in folgender zeit­-
                                                              lichen Reihenfolge vorgesehen:

       Im S-Bahn- und im Fernverkehr                          Verbesserung des Bahnangebots bis 2020
       –– mehr Züge dank Taktverdichtungen bei der S-Bahn     Angebotserweiterungen sind bereits mit der Optimie-
          und auf den Hauptlinien des Fernverkehrs            rung der bestehenden SBB-Infrastruktur bis 2020 mög-
       –– mehr Platz in den Zügen dank zusätzlichen           lich: Taktverdichtungen sowohl im Fernverkehr wie auch
          Doppelstockwagen und längeren Zügen                 im S-Bahn-Verkehr sowie die Führung längerer Züge auf
                                                              mehreren S-Bahn-Linien.
       Im Bahnhof
       –– mehr Platz auf Perrons und in Passagen              Verbesserung des Bahnangebots ab 2025
       –– mehr Sicherheit und eine freundlichere Atmosphäre   Der erste Ausbauschritt erlaubt weitere Taktverdichtun-
       –– kürzere Umsteigewege zwischen den Perrons dank      gen im S-Bahn-Verkehr sowie im Fernverkehr. Gleichzeitig
          Westpassage                                         schaffen die neue Westpassage und der zusätzliche Stadt­-
       –– bessere Zugänge und eine einfachere Orientierung    zugang den nötigen Platz für die weiter wachsenden
          für geh- und sehbehinderte Menschen                 Passagierströme.

       Beim Stadtzugang                                       Verbesserung des Bahnangebots ab 2035
       –– leistungsfähiger, zweiter Hauptzugang im Westen     Der zweite Ausbauschritt mit der Erweiterung des SBB-
       –– direkte, fussgängerfreundliche Verbindung           Bahnhofs ermöglicht auf dem Normalspurnetz einen
          zum Hirschengraben / City West                      weiteren Ausbau des Angebots. Er ermöglicht Taktver-
       –– kurze Umsteigewege auf Tram / Bus / Postauto        dichtungen im Agglomerationsverkehr und ist eine der
       –– weniger Gedränge auf dem Bahnhofplatz und           Voraus­setzungen, damit im Fernverkehr der Viertelstun-
          an dessen Haltestellen                              dentakt auf allen Hauptlinien eingeführt werden kann.

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Der Bahnhof Bern in Zahlen

Anzahl Züge                                                   Der Bahnhof platzt aus allen Nähten
                                                              Der 1965 eröffnete RBS-Bahnhof wurde seinerzeit für
                                          Ø Anzahl Züge       rund 16 000 Fahrgäste pro Tag geplant. Bei den jährlich
                                                pro Tag
                                                              stattfindenden Nachfrageerhebungen wurden 2011 bis
 Fernverkehr SBB                                    380       zu 60 000 Personen pro Tag gezählt (vgl. Grafik).
 RE-Verkehr BLS                                      80       Aber auch im SBB-Bahnhof und den übrigen Publikums-
 S-Bahnverkehr BLS                                  530       anlagen wird es immer enger: Hier stieg die Zahl der ein
                                                              und aussteigenden Fahrgäste bei SBB und BLS allein in den
 RBS-Bahnhof                                        530
                                                              letzten zehn Jahren um nahezu 60 % und betrug 2011
 Total Züge pro Tag                               1520
                                                              an einem durchschnittlichen Werktag über 200 000 Per-
Zugzahlen ermittelt nach Zugs-Nummern ohne Güterverkehr;      sonen.
Quelle: SBB, BLS, RBS, Jan. 2011

                                                              Entwicklung der Fahrgastzahlen im RBS-Bahnhof Bern
Anzahl Reisende
(ein- und aussteigende Fahrgäste)                           60 000

                                                            50 000
                                       Ø Anzahl Personen
                                                  pro Tag   40 000

 Fernverkehr SBB (werktags)                     125 000
                                                            30 000
 RE-Verkehr BLS                                  10 000                                                         Dimensionierung
                                                            20 000
                                                                                                                16 000 Fahrgäste
 S-Bahnverkehr BLS                               65 000
                                                            10 000
 RBS-Bahnhof                                     60 000
 Total ein- und aussteigende                    260 000         0

 Fahrgäste *                                                         1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995   2000 2005 2010   2011

* Umsteigende sind doppelt gezählt.                           Dimensionierung des RBS-Bahnhofs 1965: 16 000 Fahrgäste
Zahlen 2011; Quelle: SBB, BLS, RBS

                                                                                                                                   11 |
Wie geht es weiter?

       Zeitplan

       Erster Ausbauschritt: Ausbau RBS und Publikumsanlagen

          Vorprojekte

                        Bauprojekte

                                         Plangenehmigung

                                                        Ausführungsbeginn

                                                                                                                            Inbetriebnahme

                                                                                                        2022

                                                                                                                 2023
                                                                                        2020

                                                                                               2021
                                                                    2018
                                                 2016
                                  2014

                                                                             2019
                                          2015
               2012

                         2013

                                                            2017

                                                                                                                            2024

                                                                                                                                    2025
       Zweiter Ausbauschritt: Seitliche Erweiterung SBB

                        Planung                                                                                         Ausführungsbeginn

                                                                                                        2022

                                                                                                                 2023
                                                                                     2020

                                                                                               2021
                                                                   2018
                                                 2016
                                  2014

                                                                            2019
                                          2015
               2012

                         2013

                                                            2017

                                                                                                                            2024

                                                                                                                                   2025
       Kosten und Finanzierung                                                 Projektorganisation
       Der Finanzierungsbedarf beträgt im ersten Ausbauschritt                 Die Federführung für die Konkretisierung und Umset-
       gut 865 Mio. CHF:                                                       zung der Projekte liegt bei den einzelnen Partnern. Für
       –– 522 Mio. CHF (+ / – 25 %)                                            die Koordination sorgt die politisch-strategische Füh-
          für den neuen RBS-Bahnhof                                            rung unter der Leitung des Kantons Bern. Am Ausbau
       –– 246 Mio. CHF (+ / – 30 %) für den Ausbau                             des Bahnhofs Bern sind folgende Partner beteiligt:
          der Publikumsanlagen (ohne Perronerhöhungen)
       –– 99 Mio. CHF (+ / – 30 %)                                             Bauherren
          für den den Zugang Bubenberg                                         SBB, RBS

       Diese Massnahmen wurden vom Bund im Rahmen der                          Finanzierung
       Agglomerationsprogramme als B-Projekte eingestuft und                   Bund (BAV/ARE), Kanton Bern (BVE), Kanton Solothurn,
       sind damit zur Mitfinanzierung aus dem Infrastruktur-                   Stadt Bern, SBB
       fonds vorgesehen. Da beide Massnahmen von nationaler
       Bedeutung sind, darf mit weiteren Bundesgeldern ge-                     Weitere Partner
       rechnet werden. Betreffend Kantonsteil wird derzeit von                 Grosse Schanze AG, Postauto, BLS, Bernmobil, Die Post,
       rund 300 Mio. CHF, verteilt auf 10 Jahre, ausgegangen.                  Burgergemeinde

       Für die im zweiten Ausbauschritt bis 2035 zu realisie­
       rende seitliche Erweiterung SBB ist mit Kosten zwischen
       710 – 1 030 Mio. CHF zu rechnen (unterschiedliche Schät-             Impressum

       zungen verschiedener Ingenieurbüros mit Bandbreite
                                                                            Herausgeber Kanton Bern, Stadt Bern, Schweizerische Bundesbahnen SBB,
       +/-50 %). Vorgesehen ist die Finanzierung durch den                  Regionalverkehr Bern-Solothurn RBS, BLS AG, BERNMOBIL,
                                                                            PostAuto Schweiz AG, Die Post, Grosse Schanze AG, Burgergemeinde Bern
       Bund.
                                                                            Konzept und Redaktion Egger Kommunikation, Bern
                                                                            Gestaltung Scarton Stingelin AG, Liebefeld Bern
                                                                            Fotos SBB, RBS, BLS, Scarton Stingelin AG
                                                                            Visualisierungen / Skizzen RBS, arttools, Scarton Stingelin AG
                                                                            Dezember 2012

                                                                            www.zukunftbahnhofbern.ch

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