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Messbarkeit von Nachhaltigkeitskriterien Prof. Dr. habil. Henning Friege Fachkonferenz “Betriebswirtschaftliche Strategien für die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung” Berlin, 06. + 07.12.2018
Was hilft dem Unternehmen eine Nachhaltigkeitsstrategie? Was ist nachhaltige Abfallwirtschaft? Welche Indikatoren stehen für nachhaltige Abfallwirtschaft? Wie kommt man an diese Indikatoren bzw. Indikationen?
1. Entscheidungshilfen für nachhaltiges Handeln 1. Ethische Grundlagen 2. SDGs und Engagement von Unternehmen 2. Ziele und mögliche Indikatoren für nachhaltige Abfallwirtschaft 1. Was ist nachhaltige Abfallwirtschaft? 2. Geeignete und ungeeignete Indikatoren 3. Indikationen und Indikatoren für nachhaltiges Handeln 1. Grundlagen Nachhaltigkeitsberichterstattung 2. Sammlung von Alttextilien – Ziel: Wiederverwendung 3. Sammlung von Elektroaltgeräten - Ziel: Sekundärressourcen sichern 4. Fazit
Nachhaltiges Handeln als ethisches Grundprinzip „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde… Handle nach Maximen, die sich selbst zugleich als allgemeine Naturgesetze zum Gegenstande haben können.“ (Immanuel Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, 1785) „Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlung verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden‘; oder negativ ausgedrückt: ‚Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlung nicht zerstörerisch sind für die künftige Möglichkeit solchen Lebens‘; oder einfach: ‚Gefährde nicht die Bedingungen für den indefiniten Fortbestand der Menschheit auf Erden‘…“ (Hans Jonas: Das Prinzip Verantwortung, 1979)
SDG‘s und Aktivitäten von Unternehmen (Econsense-Umfrage 2017) 72% der Umfrage- teilnehmer halten die SDGs für relevant für ihr Unternehmen. 52% der Unternehmen beschäftigen sich bereits mit den SDGs. Quelle: Global Compact Netzwerk Deutschland
Nachhaltige Entwicklung: Unterschiedliche Zielhierarchien von Gesellschaft und Unternehmen Das Spannungsfeld unterschiedlicher Zielhierarchien, Strategien, Zeiträume… zwischen gesellschaftlichen Anforderungen und Erfordernissen in Unternehmen (Sicherung der Eigenkapitalbasis) lässt sich nicht (vollständig) auflösen. Bedürfnisse Bedürfnisse der Eigenkapital- Menschen erfüllen, Rendite! Naturkapital erhalten Erwartungen Ziele der globalen der Kunden Gesellschaft („Leitplanken“) Belastbarkeit, Intergenerative Ressourcen Gerechtigkeit
Treiber für eine nachhaltigere Ausrichtung des Geschäftsmodells (Leuphana Centre for Sustainability Management: Corporate Sustainability Barometer 2012)
Wonach entscheiden Unternehmen über ihre Aktivitäten in Sachen Nachhaltigkeit? (Leuphana Centre for Sustainability Management: Corporate Sustainability Barometer 2012)
Wo sehen Unternehmen Erfolge nachhaltiger Strategie? (Leuphana Centre for Sustainability Management: Corporate Sustainability Barometer 2012)
1. Entscheidungshilfen für nachhaltiges Handeln 1. Ethische Grundlagen 2. SDGs und Engagement von Unternehmen 2. Ziele und mögliche Indikatoren für nachhaltige Abfallwirtschaft 1. Was ist nachhaltige Abfallwirtschaft? 2. Geeignete und ungeeignete Indikatoren 3. Indikationen und Indikatoren für nachhaltiges Handeln 1. Grundlagen Nachhaltigkeitsberichterstattung 2. Sammlung von Alttextilien – Ziel: Wiederverwendung 3. Sammlung von Elektroaltgeräten - Ziel: Sekundärressourcen sichern 4. Fazit
Agenda 2030 Beispiel Ziel 12: “Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicher stellen” „Bis 2030 die nachhaltige Bewirtschaftung und effiziente Nutzung der „Die Stärke natürlichen Ressourcen der „Agenda erreichen“ 2030“ liegt „Bis 2030 die weltweite darin, die Nahrungsmittelverschwendung pro Kopf auf wirtschaftliche, Einzelhandels- und Verbraucherebene soziale und halbieren…“ „Bis 2020 einenökologische Dimension umweltverträglichen Umgang mit Chemikalien und allen Abfällen währendnachhaltiger ihres gesamten Entwicklung Lebenszyklus … erreichen und ihre Freisetzung in Luft, Wasser miteinander zu verknüpfen.“ und Boden erheblich verringern, um ihre nachteiligen (Nachhaltigkeitsstrategie 2016 der Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt auf ein Bundesregierung) Mindestmaß zu beschränken” „Bis 2030 das Abfallaufkommen Richtig – aber durch Vermeidung, wir müssen die Verminderung, Wiederverwertung undfür Ziele Wiederverwendung Europa präzisieren deutlich verringern“ http://www.un.org/sustainabledevelopment/sustainable- development-goals/
Ziele für nachhaltige Abfallwirtschaft ergeben sich aus den Ressourcen- management. Die Leistungen der Entsorgungs- und Recyclingbranche beschränken sich auf die nachhaltige Behandlung von Abfällen . Friege 1997
1. These: Ohne Erfüllung ihrer grundlegenden Aufgaben ist keine Abfallwirtschaft nachhaltig. Nur wenn Abfallwirtschaft ihre grundlegenden Aufgaben erfüllt, kann sie als nachhaltig bezeichnet werden: Aufgabe Nr. 1: Schutz von Mensch und Umwelt durch Beseitigung von Abfällen mit Schadorganismen oder chemischen Schadstoffen bzw. deren Ablagerung in sicheren Senken. Aufgabe Nr. 2: Bereitstellung von Ressourcen, also Vorbereitung zur Wiederverwendung gebrauchter Produkte sowie ggf. von Modulen oder Teilen von Produkten und der Gewinnung von Sekundärrohstoffen oder Energie aus Abfällen. “Recycling does have limits and is a means to higher level targets – not a goal in itself. The main benefit of recycling is environmental protection, decreasing the need to mine and produce virgin materials, and reducing energy requirements and large-scale emissions.” (Velis/Brunner 2014)
2. These: Prioritäten für Ressourcen ergeben sich aus Grundregeln nachhaltigen Stoffstrommanagements Nachhaltige Abfallwirtschaft ist Teil des Managements von Ressourcen in Stoff-/Materialströmen begriffen werden. Nicht nachwachsende Ressourcen haben Vorrang vor nachwachsenden Rohstoffe. Diese Prioritätsfolge ergibt sich im Wesentlichen aus der Analyse von Versorgungsrisiko und Ökobilanz: 1. „kritische“ Mineralien und Metalle 2. Eisenmetalle 3. Organische Stoffe mit hohem kumuliertem Energieaufwand 4. Einfache organische Vorstufen für die chemische Produktion 5. Heimische mineralische Rohstoffe mit hoher Verfügbarkeit 6. Nachwachsende Rohstoffe (Biomasse)
Zu These 2: Strategische Sicht - z.B. gefährdete Versorgung bei Metallen für Low Carbon Economy Critical Metals in the Path towards the Decarbonisation of the EU Energy Sector Assessing Rare Metals as Supply-Chain Bottlenecks in Low- Carbon Energy Technologies (JRC 2013)
Zu These 2: Ökologische Sicht, z.B. „carbon footprint“ KRA [t/t] KEA ges. KEA f+n THG [kg [MJ/t] [MJ/t] CO2-Eq/t] Platin 67.500 213.600.000 212.100.000 13.892.000 Indium 25.754 1.981.627 1.971.001 149.200 Lithium 13 307 305 18.344 Kupfer 128 50.400 41.100 2.874 Reinst-Silizium 38 141.700 121.400 85.600 Gelöschter Kalk 1,4 4.088 3.067 749 Baukies 1,1 43 43 1,7 Erdöl (vor 1,1 46 46 200 Verbrauch) PET (ab Essigsre., 1,9 72 71 2370 Xylol, Glykol) LDPE 1,7 74 73 2133 Papier 1,2 32 21 1267 Daten entnommen aus J. Giegrich et al.: Indikatoren / Kennzahlen für den Rohstoffverbrauch im Rahmen der Nachhaltigkeitsdiskussion, UBA-Texte 01/2012
Zu These 2: Einfluss auf Prioritäten: Extreme soziale Verwerfungen, z.B. Konflikt-Mineralien Definition: „Konfliktressourcen sind natürliche Ressourcen, deren systematische Ausbeutung und Handel im Kontext eines Konfliktes zu schwersten Menschenrechtsverletzungen, Verletzungen des humanitären Völkerrechts oder Verwirklichung völkerstrafrechtlicher Tatbestände führen kann.“ (Bonn International Center for Conversion) Betroffene Stoffe: Kassiterit, Coltan, Gold, Wolframit, Diamanten,… Maßnahmen: Dodd-Franck Act Kimberley Process EU-Richtlinie 2017/821
Zu These 2: Modell für Darstellung Öko-Institut (Hrsg.): Deutschland 2049 – auf dem Wege zu einer Nachhaltigen Rohstoffwirtschaft
3. These: Nachhaltige Abfallwirtschaft muss den realen Rahmen berücksichtigen Nachhaltige Abfallwirtschaft – ganz besonders im Unternehmen - kann nur im Kontext aktueller technischer, wirtschaftlicher und rechtlicher Rahmenbedingungen realisiert werden. 7 Stolpersteine: Entwicklung von Abfallmenge und Zusammensetzung Vermischung von Stoffen/Materialien im aufzubereitenden Abfall Dissipation der Altprodukte in der Gesellschaft Ungleiche Opportunitätskosten für Akteure am Abfallmarkt Schadstoffe in Abfallfraktionen Vollzug der bestehenden Regelwerke Zeit – Veränderung von Rohstoffbedarfen und Verfügbarkeit
Zu These 3: Was können Unternehmen der Abfallwirtschaft beeinflussen und was nicht? 1. Die Abfallmenge: Sie ist vor allem eine Funktion des Wohlstands der Gesellschaft 2. Die Entropie im aufzubereitenden Abfall/Altprodukt: Verwertung und Rückgewinnung von Ressourcen ist nur durch geeignete mechanische, physikalische oder chemische Trenntechniken unter (möglicherweise hohem) Einsatz von Energie möglich 3. Die Dissipation der Altprodukte: Die Sammlung von Altprodukten stößt je nach Zahl und Art der Nutzer auf Grenzen; der Aufwand steigt exponentiell mit Näherung an 100%. 4. Der wirtschaftliche Rahmen der Verwertung: Opportunitätskosten sind zu beachten. Sie sind (spätestens im Fall des Regelverstoßes) nicht für alle Akteure gleich.
Zu These 3: Was können Unternehmen der Abfallwirtschaft beeinflussen und was nicht? 1. 2. . 2. 3. 3. 4. . 5. Die Existenz von Schadstoffen: Die Gewinnung von Wertstoffen wird durch in der jeweiligen Abfallfraktion vorhandene Schadstoffe erschwert oder unmöglich gemacht. 6. Der Vollzug des Rechtsrahmens: Der Dualismus von Wert- und Schadstoffen, viele Möglichkeiten der Umdeklaration von Abfällen, hohe Kostenunterschiede zwischen umweltverträglicher und umweltgefährdender Abfallbehandlung erfordern einen strikten Vollzug des Rechtsrahmens, um unfaire Praktiken zu unterbinden. 7. Die skalare Größe Zeit: Ressourcen, die in der Technosphäre genutzt oder gelagert werden (Haushalt, Unternehmen, Infrastruktur…), lassen sich aktuell nicht wieder gewinnen.
4. These: Indikatoren müssen zielgenau, repräsentativ, einfach zu ermitteln sein Indikatoren für nachhaltige Abfallwirtschaft müssen sich am Erfolg des Ressourcenmanagements orientieren. Sie müssen zielgenau, repräsentativ und gut ermittelbar sein. Allgemeine Vorgaben wie die SDG‘s oder die deutschen Nachhaltigkeitsziele können die Richtung vorgeben. Die derzeit politisch vorgegebenen und/oder populären Indikatoren bilden nicht den gesamten Problembereich ab, z.B.: In einen Recycling-Prozess eingebrachte Menge Aus einem Recycling-Prozess erhaltene Menge ohne Rücksicht auf Qualität Kreislauf oder Nicht-Kreislauf Zentrale oder dezentrale Abfallbehandlung
4. These: Indikatoren müssen zielgenau, repräsentativ, einfach zu ermitteln sein Allgemein Strategisch Ökologisch Sozial Ökonomisch Substitutions- Art des Sekundär- KEA/KRA im Keine primären Qualität des Quotient für rohstoffs (siehe Vergleich „conflict minerals“ Sekundärrohstoffs einzelne Rohstoffe These 2) Sekundär-/Primär- = spezifischer Erlös ressource Gesamt-Rohstoff- Netto-Emission an Arbeitsplätze in Keine produktivität THG im Vergleich der Sek.-Rohstoff- Subventionierung zw. Sekundär- und Branche des Prozesses Primärressource notwendig Kaskadennutzung Ausschleusung v. Ausbildung und von Produkten Gefahrstoffen Verfügbarkeit von bzw. Materialien Fachkräften Gefährdung der Biodiversität bei Gewinnung Primärressource
1. Entscheidungshilfen für nachhaltiges Handeln 1. Ethische Grundlagen 2. SDGs und Engagement von Unternehmen 2. Ziele und mögliche Indikatoren für nachhaltige Abfallwirtschaft 1. Was ist nachhaltige Abfallwirtschaft? 2. Geeignete und ungeeignete Indikatoren 3. Indikationen und Indikatoren für nachhaltiges Handeln 1. Grundlagen Nachhaltigkeitsberichterstattung 2. Sammlung von Alttextilien – Ziel: Wiederverwendung 3. Sammlung von Elektroaltgeräten - Ziel: Sekundärressourcen sichern 4. Fazit
Geschäftsmodell und Strategie Prozessorganisation und Innovationen Umweltschutz im und durch das Unternehmen Arbeitnehmerrechte, Sozial- politik, Menschenrechte Engagement für das Gemeinwesen und Compliance
Woher bekommen Sie Indikatoren und Indikationen? 1. Diese Daten liegen vor: 1. Alle notwendigen Daten für die ökonomischen Kennzahlen 2. Die wesentlichen Sozialdaten aus dem Unternehmen 2. Diese Untersuchungen sind meist noch erforderlich: 1. Review der Strategie mit Entwicklung zur Nachhaltigkeitsstrategie 2. Stakeholder-Analyse und Wesentlichkeitsmatrix 3. Aufarbeitung der Daten zu Ressourcenverbrauch und Abfallströmen 3. Über diese Themen sollte nachgedacht werden: 1. Werden die richtigen Schwerpunkte gesetzt? 2. Sind Angaben zur Abfallvermeidung sinnvoll? 3. Liefern die getroffenen Maßnahmen nachhaltige Ergebnisse? 4. Wie lässt sich die Umweltentlastung am besten darstellen?
Ressourcenmanagement: • Betrieblicher Wasser- und Energieverbrauch, ? Gesamtabfallmenge • Stoffströme entlang der gesamten vom Unternehmen bearbeiteten Wertschöpfungskette betrachten • An Überlegungen zu nachhaltiger Abfallwirtschaft ausrichten Klimarelevante Emissionen: • Plus: Treibstoff, Deponiegas, Heizung… - Minus: Strom u.? Wärme aus Abfall • THG-Vermeidung durch gesamtes Stoffstrommanagement
Beispiel THG: Beitrag kommunaler Sammlung von EAG zu Klimaschutz Sammlung von Elektroaltgeräten (EAG) lt. ElektroG Aufgabe der örE. In Deutschland ca. 85% aller EAG über örE gesammelt In EAG finden sich in großem Umfang Metalle, dabei auch kritische Rohstoffe Durchschnittliche Erfassung in Deutschland 7,63 kg/EW x Jahr (EUROSTAT) Durchschnittlicher Gehalt an Metallen in Altgeräten über ProSUM-Projekt erfasst KEA, KRA, spez. THG-“footprints“ der Metalle aus UBA-Forschungsprojekt Damit ist der durch Sammlung von EAG vermeidbare Verlust an kritischen Rohstoffen abschätzbar (aber noch Verluste in Folgeschritten) Damit kann die von der Abfallwirtschaft erreichbare THG-Entlastung durch EAG-Sammlung ermittelt werden.
Beispiel THG: Beitrag kommunaler Sammlung von EAG zu Klimaschutz Indikatoren für Metalle (primär) Hamburg: Element [KEA [KRA [THG spezif.] (EX) spezif.] spezif.] Sammelmenge 4,5 kg/EW 2016 MJ/t kg/t kg CO2-eq/t Al 11.904 5.200 t Metalle f. Recycling bereit gestellt 140.700 10.412 19.500 t THG vermieden Cr 484.371 21.956 26.261 Cu Wirk- 128.085 50.438 2.874 indikator Neues Sammelziel „65%“ ab 2019: Co 103.009 56.884 7.720 Sammelmenge 10,85 kg /EW x Jahr Fe 21.141 4.126 1.500 12.500 t Metalle f. Recycling bereit gestellt Pb 21.141 4.126 1.500 49.000 t THG vermieden Li 264.067 13.265 18.344 Achtung: Die Ergebnisse gelten für den Ersatz von Primär- Mn 48.016 8.224 2.525 durch Sekundärrohstoffe; ferner müssen die Verluste an Material bei Aufbereitung der EAG und Verhüttung Ni 157.771 133.105 10.279 berücksichtigt werden. Zn 42.271 13.554 3.260
Beispiel: Stoffströme Alttextilien Sortierung n. Warengruppe, 2nd Hand Qualität, spez. Markt Container- Markt Sammlung Lumpen z. Sichtung, Herst. von Putzlappen Abholung b. Vortrennung Wieder- Sor- einf. Prod. Haushalt, + verwen tierun Betrieb Verpackung, dung? g Transport Garn- Reiß- /Faser- Rücknahme maschine gemische im Handel Sortierreste Garn- bzw. Malervlies Aufber. Faserrecycling MVA oder Metallreste, Produktions EBS-KW Neue Verpack. -reste, Produkte? -abfälle Sekundärgarne, Sekundärfasern
Beispiel Ressourcenmanagement: ökologischer Fußabdruck von Textilien, z.B. Baumwolle Hoher Flächenbedarf: Ertrag 60 g/m² und Jahr Hoher Wasserbedarf: ca. 20.000 l pro kg Baumwolle CO2-“Fußabdruck“: 5-6 kg CO2-Eq. pro kg Baumwolle Recycling von Baumwoll-Textilien zurück zur Faser ökologisch und (bei reinen Baumwollprodukten ohne Störmaterial) auch ökonomisch interessant.
Beispiel Ressourcenmanagement: Sammlung von Alttextilien für „hochwertige Verwertung“ Haushaltsnahe Sammlung von Alttextilien ergibt eine Fraktion, die nach Auslesen von Fehlwürfen und Sortierung bevorzugt wiederverwendet wird. Kaskaden-Prinzip für Altkleider: Wiederverwendung, Verwertung Gemischte Fasern aus Reißerei: nur Putzlappen, Malervlies möglich Gewinnung einzelner Fasertypen (Baumwolle, Polyester,…) aus Alttextil-Mischfraktion nicht Stand der Technik Nur „hochwertige“ Sammlung führt zu optimaler Wiederverwendung Vergabe bzw. Durchführung der Alttextil-Sammlung in der Regel mit dem Ziel der größten Sammelmenge bei geringstem Aufwand
Sammelwege und Qualitätsfragen*) Qualität der Gefahr von Sammelmenge Risiko der Sammelware Fehlwürfen bezogen auf Beraubung * Logistik-Aufwand ) Containersammlung 0/- 0 + 0/- Straßensammlung 0 0 0 - Körbchensammlung 0 0 0 - Versand (über Paketdienst) 0 + - + Abgabe im Textilgeschäft 0 + - + Abgabe bei Kleiderkammer + + 0 + Abholung am Haushalt + + 0 + Haushaltsauflösung 0 + + + *) + = gut, vorteilhaft; 0 = mittelmäßig, schwer vorherzusagen; - eher schlechter Eine auf Maximierung der Sammelmenge abzielende Ausschreibung dient nicht nachhaltiger Abfallwirtschaft!
Beispiel: Sicherung „hochwertiger Sammlung“ bei Einsatz von Depotcontainern Konstruktionsmerkmale für Depotcontainer: * - Technische Lösung ) für weitgehenden Ausschluss des Einwurfs von Nicht-Textilien - Möglichkeit der händischen Entnahme zur Grobsortierung bzw. Nachverpackung durch Fahrer - Regen- und Spritzwasserschutz - Sicherung gegen Beraubung Damit Optimierung der Voraussetzungen für Wiederverwendung Sammelmenge kein Indikator, sondern die zur Wiederverwendung geeignete Teilfraktion!
1. Entscheidungshilfen für nachhaltiges Handeln 1. Ethische Grundlagen 2. SDGs und Engagement von Unternehmen 2. Ziele und mögliche Indikatoren für nachhaltige Abfallwirtschaft 1. Was ist nachhaltige Abfallwirtschaft? 2. Geeignete und ungeeignete Indikatoren 3. Indikationen und Indikatoren für nachhaltiges Handeln 1. Grundlagen Nachhaltigkeitsberichterstattung 2. Sammlung von Alttextilien – Ziel: Wiederverwendung 3. Sammlung von Elektroaltgeräten - Ziel: Sekundärressourcen sichern 4. Fazit
• Was hilft dem Unternehmen eine Nachhaltigkeitsstrategie? • Was ist nachhaltige * Abfallwirtschaft? • Welche Indikatoren ) stehen für nachhaltige Abfallwirtschaft? • Wie kommt man an diese Indikatoren bzw. Indikationen?
Fazit: • Nachhaltigkeitsstrategien bringen Vorteile für Unternehmen, zumal sie eine 360°-Positionsbestimmung * voraussetzen. • Die Ziele der europäischen ) bzw. deutschen Abfallwirtschaftspolitik sind vor allem mit Blick auf Ressourcenschutz ergänzungsbedürftig. • Die aktuellen, gesetzlich vorgegebenen Indikatoren sind nur teilweise an nachhaltigem Ressourcenmanagement ausgerichtet. • Unternehmen können dennoch für sich selbst und die Gesellschaft sinnvolle Nachhaltigkeitsstrategien erarbeiten. • Dabei sollten Ziele und Maßnahmen unter dem Gesichtspunkt des nachhaltigen Ressourcenmanagements einer kritischen Prüfung unterzogen werden. • Indikatoren bzw. – wo nicht quantifizierbar – Indikationen müssen aussagekräftig sein und eine Entwicklung zuverlässig abbilden.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! N³ Nachhaltigkeitsberatung Dr. Friege & Partner Wirtschafts- und Naturwissenschaftler www.N-hoch-drei.de
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